Naaaa, merkt ihr was???? Ron und Hermi...naja, das musste doch mal kommen!!

Slytherin. Ja, mir ist mal aufgefallen, dass bei den Liedern, die der Sprechende Hut gesungen hat, immer von Gerissenheit bei den Slytherins geredet wurde...und das kann ja auch ne gute Eigenschaft sein!!!

Außerdem wollte ich, dass Harry Ron und Hermi nach 4 Jahren endlich mal erzählt, dass er beinahe in Slytherin gelandet wär!!

Ich bin in der Bücherei mal auf ein Buch mit Namensbedeutungen gestoßen und ich wußte ja schon vorher, dass J.K. R. sehr auf die Namensbedeutungen ihrer Charaktere achtet...also dacht ich mir, Anna, das könntest du mal bei ner Wahrsagestunde einbauen.

Nix is meins, außer meiner geliebten Scarlett, Kimi, Anastacia, April, Sarah, Chelsea, Hillary...

Quidditch und ein bisschen Streit

Am nächsten Morgen wurde Harry beim Frühstück von Madam Hooch aufgehalten.

"Potter," sagte sie streng, "sie werden heute anstatt zu Verteidigung gegen die dunklen Künste zu gehen in mein Büro kommen! Es geht um die Quidditch-Saison!"

Harry nickte, obwohl er gerne bei der ersten Unterrichtsstunde bei Professor Avorda dabeigewesen wäre.

"Des weiteren," fuhr Madam Hooch fort, "werden sie diese Stunde nachholen müssen und zwar zusammen mit Daniel Nott, dem Quidditch-Kapitän der Slytherins."

Harry stöhnte auf, sagte aber nichts.

Nachdem sie in der ersten Stunde Astronomie hatten, machte Harry sich auf zu Madam Hoochs Büro.

"Grüßt mal Scarlett von mir!" rief er Ron und Hermine noch nach. Die beiden sahen sich an – und grinsten.

Harry hatte keine Zeit mehr, sich darüber Gedanken zu machen, er musste los. Chris Donavan, Justin Finch-Fletchley und Daniel Nott waren schon da. Harry kannte Donavan nicht richtig, nur vom sehen, doch konnte er gleich sagen, dass ihm dieser Junge unsympathisch war. Er hatte so ein falsches Lächeln, stellte Harry für sich fest.

Madam Hooch ließ sie herein und bat sie, Platz zu nehmen.

"Nun", sagte sie und ihre gelben Falkenaugen funkelten. "Da ihr alle noch keine Erfahrung im Amt des Quidditch-Kapitäns habt, macht das die Sache etwas einfacher, so kann ich zu jedem das selbe sagen. Da uns letztes oder vorletztes Jahr alle Kapitäne verlassen haben," sie hörte sich plötzlich an, als hätte sie einen Schnupfen und Harry war klar, dass sie an Cedric dachte, "wurden diesmal alle Kapitäne neu gewählt und auch die eine oder andere Position ist noch frei. Ich fasse einmal zusammen...Mr. Potter, sie müssen sich um einen neuen Hüter kümmern...Mr. Finch-Fletchley, sie brauchen zwei Jäger, einen Sucher und einen Treiber...Mr. Donavan , sie brauchen einen Jäger, einen Hüter und einen Treiber...und Mr. Nott, sie brauchen einen Jäger, einen Treiber und einen Hüter."

Alle vier Jungen dachten nach, wer in Frage käme und nicht zu überhören war Chris Donavans gezischeltes "Ich wünschte, wir bräuchten auch einen neuen Sucher!"

Harry wirbelte herum und starrte Donavan wütend an. Auch Madam Hooch rauchte vor Zorn, sagte aber nichts. "Ja, ist schon gut, Potter!" sagte Donavan lässig."Nichts gegen deine Süße, ich weiß!"

"Sie ist nicht meine Süße!" fauchte Harry.

Er fragte sich wirklich, was die Ravenclaws gegen Cho hatten. Cho hatte doch immer zu den beliebtesten Mädchen gehört, nie hatte man sie mit weniger als vier Mädchen zusammen gesehen. Und jetzt? Sie war immer alleine und ihre Hauskollegen spotteten sogar über ihre Quidditch-Künste! Dabei war Cho eine eins-a-Sucherin!

Madam Hoochs Stimme riss Harry aus seinen Gedanken.

"Morgen nachmittag um 16.00 Uhr wird auf dem Quidditchfeld die Spielerauswahl für Gryffindor stattfinden. Übermorgen dann für Hufflepuff, am nächsten Tag für Ravenclaw und so weiter. Okay?

Alle nickten.

"Ihre versäumte Stunde findet heute um 19.00 Uhr statt. Sie können gehen."

Die vier verließen das Büro. Harry ging gleich in die große Halle, es lohnte sich nicht mehr noch zu Verteidigung gegen die dunklen Künste zu gehen. Er begann schon mal zu essen. Beim Nachtisch sah er Ron, Hermine und Scarlett auf ihn zukommen. Ron hatte wieder dieses verschlossene Gesicht aufgesetzt, dass er jetzt immer zur Schau trug, wenn die Rede auf Hermines Vertrauensschülerposten und auf Harrys Amt als Kapitän kam. Harry erzählte ihm sofort, dass morgen die Auswahl des Hüters stattfand. Sofort löste sich Rons bittere Miene auf. "Cool! Harry, du legst ein gutes Wort für mich ein, ja?"

"Klar, mach ich!" sagte Harry fröhlich.

"Kann ich mich heute mal zu euch setzen?" fragte Scarlett. "Diese Gespräche am meinem Tisch gehen mir auf die Nerven...alle Mädchen führen immer nur solche 'Wir machen die Gryffindors fertig'-Unterhaltungen und die Jungen gaffen alle nur diese Malfoy an."

"Klar!" sagte Hermine und klopfte auf den Stuhl neben sich.

Sie unterhielten sich über die Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste und übers Quidditch. Harry erfuhr, dass sie bei Professor Avorda nur wiederholt hatten und er fragte sich wirklich, was er da noch nachzuholen hatte.

Schließlich kam das Gespräch auf Halloween.

"Ich liiiiebe Halloween!" sagte Scarlett verträumt. "Immer die ganzen Kürbisse...in Amerika wird es allerdings viel größer gefeiert, als hier."

"Hast du immer mit deinen Eltern Halloween gefeiert?" fragte Harry neugierig – er wollte endlich etwas über Scarletts Familie erfahren.

"Nein, Harry!" fauchte sie. "Ich will nicht darüber reden, okay?"

"Ist ja gut!" sagte Harry erschrocken.

Langsam fragte er sich wirklich, was mit Scarletts Eltern war. Waren sie gestorben? Möglich. Hatten Scarletts Eltern sie ausgesetzt, oder so etwas ähnliches? Auch möglich.

Scarlett musste wohl seinen Blick gespürt haben, denn sie sagte kurz: "Meine Eltern sind Muggel. Lass uns das Thema wechseln. Was denkt ihr über diesen Austausch mit Beauxbatons?"

Allen war klar, dass Scarlett schnell ablenken wollte, doch sie sagten nichts.

Letztendlich waren sie alle in ein angeregtes Gespräch über die Qualität französischer Besen vertieft. Auch Harry diskutierte mit, bis ihm plötzlich etwas auffiel: Hatte Scarlett nicht erst gestern gesagt, dass ihre Eltern in Slytherin gewesen waren? Und nun behauptete sie, sie wären Muggel...Scarlett log ihn an! Aber warum? Was hatte sie zu verbergen?

Schließlich läutete die Nachmittagsglocke und sie verschwanden zu Wahrsagen. Heute blitzte und stürmte es und Harry erfuhr alles über den Einfluss sich gabelnder Blitze auf seine Lebensdauer.

Schließlich hatten sie nur noch eine Stunde Zaubertränke zu absolvieren – zusammen mit den Slytherins.

Wie üblich setzten sich alle Slytherins nach links und alle Gryffindors nach rechts – ja, alle bis auf Scarlett, die wieder neben Hermine Platz nahm.

Professor Sundore kam herein und begann die Namensliste vorzulesen. Bei Scarlett hielt sie plötzlich inne.

"Scarlett Thora McXandler", flüsterte sie. "Ah ja."

Ihr hübsches Gesicht verzog sich vor Ärger. "Du bist also auch hier, Thora?"

Harry erschrak. Eine ungemein kalte Schärfe lag in Sundores Stimme. Scarlett starrte sie wütend an. Ihr Gesicht war knallrot angelaufen vor Wut. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt. Hermine legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. "Reg' dich nicht auf!" flüsterte sie.

"Mich aufregen?" Scarletts Stimme war ganz schrill. "Ich rege mich ja gar nicht auf! Ist mir doch egal, was sie sagt!" Während dieser Worte riss sie kleine Ecken aus ihrem Buch Die wetterbeeinflussenden Zaubertränke von Timothy Weatherfrog.

Professor Sundore tat inzwischen, als wäre nichts geschehen und war wieder die Liebenswürdigkeit in Person.

Kaum war sie mit der Namensliste durch, begann sie sofort mit dem Unterricht. Harry erfuhr in dieser Stunde, dass man Soltränke nicht in der Sonne zubereiten durfte, weil die Sonneneinstrahlung diesen Trank, der zum größten Teil aus Sonnenstrahlen bestand, ganz einfach vernichten würde, denn Sonnenstrahlen konnten nicht aufeinander treffen, wenn sie mit einem bestimmten Kraut gemischt waren.

Harry mochte Professor Sundore, sie war zu allen überaus freundlich – außer zu Scarlett. Dieses Mädchen schien ihr ein Dorn im Auge und Scarlett schien es genauso zu gehen. Schon nach dieser ersten Unterrichtsstunde schienen die beiden sich abgrundtief zu hassen.

*

Später am Nachmittag bekam Harry noch mit, wie Kimi sich mit rotem Gesicht und stotternd bei Sean bedankte. Es war das erste Mal, dass Harry Kimi so aus der Fassung gesehen hatte. Ihr schien wohl tatsächlich etwas an ihrem "Kofferträger" zu liegen.

Als Harry später durch den Gang zum Gryffindorturm lief, hörte er Sarah fragen: "Wo ist eigentlich die Madonna?"

"Ich habe sie vorhin mit Scary McXandler am See gesehen!" erwiderte Chelsea.

Harry zuckte zusammen. Er fragte aufgeregt: "Was, du hast Anastacia Malfoy mit Scarlett zusammen gesehen? Und wieso nennst du sie Scary?"

"Ja, die schienen sich zu streiten," erwiderte Hillary. "Warum nicht Scary? Mir ist sie irgendwie ein bisschen unheimlich und Scary hört sich nicht so gestelzt wie Scarlett an!"

Sie hatte Recht, stellte Harry für sich fest, als er schon halb auf dem Weg zum See war. Scary klang wirklich cooler.

Vorsichtig steckte er den Kopf durch die Eingangstür. Von weitem konnte er den See sehen – und die zwei Gestalten, die dort standen. Scary war mit ihren leuchtend roten Locken gut zu erkennen und auch Anastacia fiel auf und sei es nur an dem Stil ihrer Klamotten.

Harry schlich leise los, um näher an die beiden heranzukommen. Bald hörte er Anastacias Stimme: "Ich warne Dich! Ein Wort von mir und alles wäre für dich verloren! Das willst du doch nicht, oder?"

"Du kannst mich nicht erpressen, Malfoy!" sagte Scary kühl. "Du nicht. Denn auch ich kenne ein kleines Geheimnis von Dir! Wenn alle das erfahren, dann verweist man dich von Hogwarts!"

"So? Nun, was aber glaubst du, würde unseren Schulleiter, beziehungsweise ganz Hogwarts, denn mehr aufregen? Mein..."

Sie hielt inne und Harry wurde auch sofort klar, warum.

Hagrid kam durch die Bäume auf sie zu. "Bleibt ihr hier noch lange?" rief er. "'s nämlich, dass ich noch den Riesenkrake füttern muss..."

"Nein," sagte Scary. "Nein, wir haben alles geklärt."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief zum

Schloss hinauf. Anastacia starrte ihr nach und lief dann in die entgegengesetzte Richtung auf den Wald zu.

Harry trat hinter den Büschen hervor. "Hallo Hagrid."

Hagrid lächelte. "Hallo Harry. Belauscht du etwa Gespräche?"

Harry wurde etwas rot. "Nein! Es war nur...ich hab gehört, dass Scary sich mit Madonna treffen wollte und da dachte ich..."

"Scary? Madonna?" Hagrid sah ihn verwirrt an.

"Ach, so nennen wir Scarlett Thora McXandler und Anastacia Malfoy," erklärte Harry.

"Thora heiß' sie?" fragte Hagrid nachdenklich. "Ich bin mir sicher, dass ich schon mal was über den Namen Thora gelesen hab...hmm..."

"Oh, fang du nicht auch noch mit Namen an!" sagte Harry unwirsch. "Professor Trelawney reicht mir!"

Hagrid grinste, seine nachdenkliche Miene wich trotzdem nicht.

Einer plötzlichen Eingebung folgend, setzte Harry sich ins Gras. "Sag mal, Hagrid, weißt du etwas über Anastacia Malfoy?"

Hagrid sah ihn an und setzte sich schließlich neben ihn. "Jo, Harry, du machst dir Sorgen um deine rothaarige Freundin, nicht?"

"Scary ist nicht meine Freundin sondern nur eine Freundin!" sagte Harry ärgerlich.

Hagrid ging nicht darauf ein. "Hmm...Anastacia Malfoy. Wie du weiß', Harry, sind die Malfoys eine der ältesten un' mächtigsten Zaubererfamilien. Narcissa und Lucius Malfoy lernten sich kennen, Lucius war noch alleinstehend, Narcissa war reinblütig, schön und dumm...eine perfekte Konstellation also. Sie heirateten und Draco wurde geboren. Eigentlich alles perfek', Harry. Weißt du, solche bedeutenden Familien sind bekannt dafür, dass sie nur ein Kind bekommen, denn ein Kind ist gleich ein Erbe. Doch, völlig unerklärlicher Weise, wollten die beiden wohl noch eins. Vier Jahre später wurde ein Mädchen geboren. Sie nannten es Anastacia Selena – Anastacia heißt übrigens die Auferstandene. Der Name Selena kam übrigens erst später hinzu. So. Und mit diesem Mädchen, eurer Madonna, wurde ganz um'jesprungen als mit Draco. Anastacia wurde verwöhnt ohne Ende. Außerdem wurde sie, das hab ich im Dorfpub erfahren, als die alleinige Erbin eingesetzt. Denk dir, Harry, Draco bekommt gar nichts!

Nun, die Gerüchte sagen noch etwas anderes...Lucius Malfoy soll um ganze viele Ecken mit Du-weißt-schon-wem verwandt sein. Und wenn das stimmt, auf irgendeinen der beiden, Draco oder Anastacia, muss seine Macht ja abgefärbt sein. Und wenn es nicht Draco war... Ich weiß nich', ob's stimmt, das hat mir der alte Jack erzählt, da war er aber schon sturzbesoffen. Jack war früher mal Diener bei den Malfoys. Aber ich würd' nich' so viel auf diese Gerüchte setzen, Harry. Erzählt wir' viel..."

Hagrid schwieg. Dann sagte er: "Mehr kann ich Dir auch nicht sagen, tu' mir leid, Harry."

Harry nickte. Er verabschiedete sich von Hagrid und lief zum Schloss hoch. Ob Scary dieses "kleine Geheimnis" gemeint hatte? Das glaubte Harry weniger...denn Scary hatte gesagt "wenn die Lehrer das erfahren" , also wußten sie es nicht und die Verwandtschaft der Malfoys zu Voldemort schien ja bekannt zu sein...da musste es noch etwas anderes geben...

"Harry!"

Harry zuckte zusammen. Hermine stand vor ihm.

"Was ist denn los, Hermine?"

"Wir haben dich überall gesucht! Es gibt Abendessen und danach musst du Verteidigung gegen die dunklen Künste nachholen!"

Harry stöhnte auf. Das hatte er ganz vergessen...

Schnell rannte mit Hermine zum Abendessen, Ron wartete schon.

"Also, wo warst du?" fragte Ron ungeduldig.

"Das erzähle ich euch, wenn wir allein sind," sagte Harry.

Hermine und Ron fragten nicht weiter.

"Wo ist Scary?" fragte Kimi plötzlich.

"Scary?" fragte Hermine verblüfft.

"Ja, klingt doch viel besser!"

Am Ende des Abendessens war, dank Kimi, allen Gryffindors, Hufflepuffs und Ravenclaws klar, dass Scarlett jetzt Scary hieß. Nur die Slytherins weigerten sich standhaft da mitzumachen.

Doch Scary blieb verschwunden.

Harry machte sich auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Daniel Nott wartete schon.

"Ist mit irgendwem da drin!" knurrte er und deutete auf die Tür.

In diesem Moment öffnete sie sich und Scary stürzte heraus. Sie sah sehr blass aus und grüßte Harry nicht einmal. Dabei fiel ihr etwas aus der Tasche.

"Hey, Scarlett!" rief Harry ihr nach. "Du hast was verloren!"

Doch sie drehte sich nicht um. Harry hob das etwas auf und erkannte, dass es ein Brief war. Er steckte ihn ein und nahm sich vor, ihn Scary später zurückzugeben. Inzwischen bat Professor Avorda sie hinein. Nott und Harry setzten sich in verschiedene Ecken des Klassenzimmers, doch Avorda sagte nichts. Statt dessen musterte sie die beiden scharf. "Mr. Nott, Mr. Potter, wir werden ein wenig wiederholen. Mr. Potter, was wissen sie über den Cruciatus-Fluch?"

So verging die Stunde. Sie sprachen über Hinkepanks, den Imperius-Fluch, Avada Kedavra, Rotkappen, Grindelohs und Werwölfe, wobei es Harry schwerfiel, nicht zu erwähnen, dass er sich im See mit angriffslustigen Hinkepanks angelegt, unter dem Imperius- und Cruciatus-Fluch gestanden, Avada Kedavra überlebt und einen Werwolf, nämlich Professor Lupin, bei seiner Verwandlung gesehen hatte. Doch ihm viel auf, dass Professor Avorda ihn anders behandelte, als die anderen Lehrer. Sie behandelte ihn wie jeden anderen auch.

Bei allen anderen hatte er irgendeine Sonderstellung. Professor Flitwick traute sich kaum, seinen Namen auszusprechen, weil er dann stets von seinem üblichen Bücherstapel hinterm Pult fiel. Snape hasste ihn mehr als jeden anderen. McGonagall bekam in letzter Zeit immer feuchte Augen wenn sie ihn sah, ebenso Sprout und Sinistra. Trelawney sagte ständig seinen Tod voraus. Hagrid nahm ihn oft als Versuchskaninchen für seine Monster. Madam Hooch bewunderte seine Quidditch-Künste. Dumbledore behandelte ihn mit mehr Respekt als jeden anderen Schüler. Quirrell hatte stets gezittert, wenn er Harry sah, später hatte er dann gegen ihn gekämpft. Lockhart hatte Harry stets benutzt, um ins Rampenlicht zu geraten. Moody – oder sollte er besser Crouch sagen? – hatte bei Avada Kedavra stets auf ihn Rücksicht genommen und ihn zur einwandfreien Abwehr des Imperius-Fluches verholfen. Sundore strahlte jedesmal, wenn sie ihn sah. Und Lupin...ja, so schwer Harry es sich eingestand, aber er war immer Lupins Lieblingsschüler gewesen.

Wegen all diesen Sonderstellungen, die er bei diesen Lehrern hatte, war es für Harry schier unbegreiflich, dass Avorda ihn behandelte, als...ja, als kenne sie jemanden, der Harry in jeder Weise ebenbürtig war. Als wäre Harry, wie jeder andere auch. Und das gefiel Harry außerordentlich gut.

Als die Stunde endlich um war, sagte Professor Avorda: "In der nächsten Stunde werden wir es mit normalen und mit Atia-Irrwichten zu tun haben, deshalb bitte ich euch, nur eure Zauberstäbe mitzubringen."

"Was sind Atia-Irrwichte?" fragte Harry.

"Das erfahrt ihr ja dann," sagte Avorda und verschwand.

Harry packte seine Sachen ein und ging in Richtung Eingangshalle. Er wollte noch ein wenig frische Luft schnappen. Als er sich schließlich draußen auf eine Bank setzte, kramte er nach ein paar Bonbons in seiner Tasche herum. Plötzlich fand er Scarys Brief. Er zögerte. Sollte er...? Vielleicht würde er mehr über sie erfahren. Dann entdeckte er einen Schriftzug auf dem gefalteten Papier.

Mum

Damit war Harrys Entschluss besiegelt. Er faltete den Brief auseinander. Vielleicht würde er nun etwas über Scarys Familie erfahren...

Liebe Mum!

Ich wünschte, ich könnte Dir diesen Brief schicken, aber ich weiß ja nicht, wo du jetzt bist.

Ich habe Angst, Mum! Was, wenn alles herauskommt? Wenn er herausfindet, wer ich wirklich bin? Ich wünschte, Du wärst hier, dann wäre ich nicht so verzweifelt. Wenn Du hier, bei mir, wärst, dann wäre das alles nicht passiert! Warum musstest Du mich im Stich lassen?

Oh, Merlin, wird er mich von sich weisen? Warum muss ich immer die falschen Menschen lieben? Immer kriege ich dadurch Probleme. Er muss mich hassen!! Alle sagen das!

Anastacia Malfoy weiß Bescheid, diese verfluchte Schlampe, doch ich kenne ja auch ihr Geheimnis, noch wird sie mich in Ruhe lassen. Nur wie lange noch? Malfoy ist eine tickende Zeitbombe!

Alle fragen ständig nach meiner Familie. Nur, was soll ich denen denn sagen?

Ich habe Angst vor Anastacia Malfoy, vor den Fragen meiner Freunde, vor der Begegnung mit ihm, ja, und vor allem vor mir selbst.

Ich vermisse Dich.

Deine

Hier war der Brief zu Ende, offenbar hatte Scary keine Zeit mehr gehabt.

Harry starrte auf den Brief...Scary schrieb ihrer Mutter, beschwerte sich aber, dass sie sie im Stich gelassen habe...und wenn, um Himmels Willen, meinte sie mit ihm? Warum schrieb sie seinen Namen nicht aus?

Langsam ging Harry die Treppen zum Gryffindorturm hoch. Nun konnte er Scary den Brief auch nicht mehr zurückgeben, sie würde wissen, dass er ihn gelesen hatte. Aber nun war ihm klar, dass Scarys Mutter bestimmt irgendwo im Ausland oder so war. Deshalb hatte Scary auch geschrieben, dass ihre Mum sie im Stich gelassen hatte...sie hatte Scary allein hier gelassen...aber was war bloß mit Scarys Vater?

Als Harry schließlich im Gemeinschaftsraum ankam, beachtete er die anderen gar nicht mehr, sondern wollte sich gleich schlafen legen. Doch Hermine hielt ihn auf. "Harry, du hast Post bekommen!"

Schlagartig war er hellwach. Sirius!

Eine große Schleiereule wartete neben Ron und Hermine auf dem Fensterbrett. Harry bedankte sich und las im Flüsterton den Brief vor:

Lieber Harry,

ich bin gerade in Australien. Ja, guck nicht so, falls das Zaubereiministerium diesen Brief in die Hände kriegt, wird es bestimmt nicht ganz Australien nach mir absuchen. Aber ich denke, ich muss weiter nach Amerika, der Grund meines Auftrags scheint nicht hier zu sein.

Aber wir werden uns bestimmt bald wiedersehen, wenn die Person, die ich suche, nicht in Amerika ist, dann muss ich in Großbritannien weitersuchen.

Übrigens, wie geht es Dumbledore?

Pass auf Dich auf.

Sirius

"Was ist das bloß für ein Auftrag?" flüsterte Hermine nervös. "Er muss wahnsinnig wichtig sein, wenn Sirius durch die halbe Welt reist!"

"Ja..." sagte Ron nachdenklich. "Wichtig für Dumbledore..."

"Was willst du damit sagen?" fragte Harry verblüfft.

"Naja...Dumbledore scheint ja im Moment nicht so ganz fit zu sein...all die Sachen, die uns Cho erzählt hat..."

"Was denn für Sachen?" fragte Hermine sofort.

Harry und Ron wiederholten, was Cho nach der Wahrsagestunde gesagt hatte.

Hermine schien geschockt zu sein. "Oh, verdammt!"

Harry, Ron und Hermine diskutierten bis spät in die Nacht, bis Hermine schließlich sagte, dass sie jetzt ins Bett gehen sollten, Ron wolle morgen, wenn er sich für Platz des Hüters bewarb, doch bestimmt topfit sein. Das wirkte, zehn Minuten später schliefen sie alle.

*

Die Unterrichtsstunden am nächsten Morgen vergingen wie in einem Nebel, Harry war viel zu aufgeregt, wegen der Wahl des Hüters nachher am Nachmittag, so dass er sich auf den Unterricht kaum konzentrieren konnte. Ron schien es genauso zu gehen.

Als Harry, Ron und Hermine nach dem Mittagessen ihre Taschen in den Gemeinschaftsraum bringen wollten, begegneten sie auf dem Flur Kimis Freundin Sarah Rosen. Sarah hatte, wie ihnen schon vor längerer Zeit aufgefallen war, einen Discman, so einen wie ihn die Muggel besaßen, nur dass er irgendwie verzaubert sein musste, schließen funktionierten in Hogwarts keine elektronischen Geräte. Auch jetzt war Sarah gerade wieder "verstöpselt", wie Ron es immer nannte. Der Discman dröhnte in voller Lautstärke, so dass es für die Umstehenden kein Problem war, das ganze Lied zu verfolgen. Harry kannte es, in den Sommerferien hatte er es öfters im Radio gehört. Das Lied hieß Josephine von einer Gruppe namens Reamonn. Harry lauschte und in diesem Moment sah er Dumbledore den Gang entlangkommen. Auch er lauschte, das konnte Harry sehen.

When you're here every thought I ever had

becomes clear but when you're far

the only light I ever see is the stars

And when you go the feelings burn

as they grow cause to me

to me you're beautiful

But when you here Josephine

the stars don´t shine so bright

But Yeah with me Josephine

You'd never sleep at night

But when you're here Josephine

the stars don't shine so bright

But yeah with me Josephine

You'd never sleep at night

But when you go I never sleep as I do

And in my dreams I hold you like I

never will release

But when you here Josephine

the stars don´t shine so bright

But Yeah with me Josephine

You'd never sleep at night

But when you're here Josephine

the stars don't shine so bright

But yeah with me Josephine

You'd never sleep at night

I'm dreaming of you

are you dreaming it too

I'm dreaming of you

I scream your name

My Josephine when you're here

the stars don´t shine so bright

But Yeah with me Josephine

You'd never sleep at night

But when you're here Josephine

the stars don't shine so bright

But yeah with me Josephine

You'd never sleep at night

My Josephine

I'm dreaming of you

are you dreaming it too

I'm dreaming of you

I scream your name

"STOP!"

Alle zuckten zusammen. Es war Dumbledore, der geschrien hatte. Er stürzte auf Sarah zu und rief: "Spiel nie wieder dieses Lied, Sarah Rosen. Nie wieder!"

Sarah starrte ihn völlig verschüchtert an, doch Dumbledore stürzte davon. Der ganze Flur war völlig erstarrt, sogar die Gemälde starrten Dumbledore nach.

"Was war das denn?" fragte Ron fassungslos.

"Er liebt doch sonst diese Discmans..." murmelte ein Schüler aus der sechsten Klasse bestürzt.

Angelina kümmerte sich erstmal um die weinende Sarah und brachte sie zum Gryffindorturm. Langsam begaben sich Harry, Ron und Hermine auch dorthin.

"Es war dieses Lied..." murmelte Hermine.

"Hmm...wieder so ein Aussetzer von Dumbledore..." sagte Ron leise.

Plötzlich blieb Hermine stehen. "Moment mal!"

"Was ist denn?"

"Überlegt doch mal, was haben dieses Lied und die Namensliste der Erstkläßler gemeinsam?" fragte Hermine aufgeregt.

Harry dachte nach, doch ihm fiel beim besten Willen nichts ein. Auch Ron zuckte resigniert mit den Schultern.

"Den Namen Josephine!" rief Hermine. "Kimis zweiter Name ist Josephine und Dumbledore hat doch angeblich damals das Zimmer verlassen, als die Namensliste vorgelesen wurde!"

Sie hatte Recht, das fiel Harry jetzt auch auf.

"Du könntest Recht haben," sagte Ron, "aber glaubst du denn, Dumbledore kriegt jedes Mal `nen Anfall, wenn jemand 'Josephine' sagt?"

Hermine ging nicht darauf ein. "Bestimmt hat er irgend etwas schlimmes mit einer Josephine erlebt! Und jetzt hat er eine Art Trauma!"

"Hmm..." murmelte Hermine und rief plötzlich: "Ich muss in die Bibliothek!"

Ron starrte ihr verblüfft nach, doch Harry drückte plötzlich Ron seine Tasche in die Hand und mit einem "Nimm die doch bitte mit, ich muss in die Eulerei!" verschwand auch er.

Harry rannte los, er wollte so bald wie möglich Sirius schreiben und ihn fragen, ob er wusste, was mit Dumbledore los war und ob er vielleicht eine Josephine kannte.

In der Eulerei angekommen, schrieb er folgenden Brief:

Lieber Sirius,

pass du lieber auf, dass das Zaubereiministerium Dich nicht entdeckt.

Mir geht es gut, auf Hogwarts hat sich nicht viel verändert. Wir haben eine neue Schülerin, namens Scary. Sie ist in Slytherin, trotzdem aber total nett. Hast Du schon einmal von der goldenen Phoenixfeder gehört? Es ist nämlich so, dass der oder die Fünftklässler/in, der oder die die meisten ZAG`s schafft, sie bekommt. Ich setzte ja eigentlich auf Hermine, aber hier geht etwas seltsames vor: Ich habe das Gefühl, dass irgendwer dafür sorgt, dass ich gut im Unterricht bin! Ich gebe Antworten, die ich eigentlich gar nicht weiß!

Du hast mich gefragt, wie es Dumbledore geht. Wir machen uns Sorgen um ihn. Er ist nicht mehr der Alte, er schreit Schülerinnen an und eine Freundin von mir hat ihn sogar weinen sehen! Nun wollten wir Dich fragen, ob Du vielleicht jemanden namens Josephine kennst, die ihm wichtig ist oder mit der er irgendein schreckliches Erlebnis hatte? Er geriet nämlich einmal so außer sich, als der Name Josephine ausgesprochen wurde und einmal, als ein Lied namens "Josephine" gespielt wurde. Ich mache mir wirklich Sorgen.

Bitte antworte bald.

Harry

Harry überredete Hedwig zu einem Ausflug nach Amerika und band ihr den Brief ans Bein. Er sah ihr nach, als sie der Sonne entgegen flog.

Auf dem Weg nach unten begegnete er Scary. Ihre langen roten Locken, die sie wie immer offen trug, glänzten in der Sonne wie gesponnenes Gold.

"Hi Scary! Was machst du denn hier?"

Scary lachte, ein Lachen, dass so ansteckend wirkte, dass Harry gleich fröhlicher war.

"Ich suche Dich! In zehn Minuten beginnt doch das Auswählen eines neuen Hüters für Gryffindor!"

"Oh, verflucht, das habe ich ganz vergessen!" rief Harry erschrocken.

Gemeinsam liefen sie zum Quidditchfeld.

"Sag mal, Scary, was hältst du eigentlich von Dumbledores Launen?" fragte Harry sie, während sie an Hagrids Hütte vorbeiliefen.

"Was denn für Launen?" fragte Scary erschrocken.

Also erzählte Harry ihr alles über die Namen, das Lied, Chos Beobachtung vom weinenden Dumbledore und Hermines Theorie über Josephine. Als er geendet hatte, war Scary blass.

"Oh, Merlin..." flüsterte sie. "Oh, mein Merlin..."

"Schon gut, so schlimm wird es schon nicht sein!" versuchte Harry sie zu beruhigen.

Scary starrte ihn einen Moment lang an. Ihre blauen Augen schienen auf einmal schwarz zu sein. "Du hast Recht," sagte sie plötzlich. "Es wird schon alles gut werden."

Ihre Stimme zitterte leicht und mit diesen Worten setzte sie sich auf die Tribüne.

Harry sah ihr nach, wurde aber im gleichen Moment von Ron abgelenkt. "Mensch, Harry! Da bist du ja endlich!"

Er sah total aufgeregt aus. Harry konnte sehen, dass sich sehr viele um die Stelle des Hüters bewerben wollten. Auch auf der Tribüne wimmelte es von Schaulustigen. Harry winkte Cho zu und wandte sich dann an Madame Hooch. "Da bin ich!"

"Wird auch Zeit!" fauchte diese. "Nun, dann will ich euch allen einmal das Verfahren erläutern. Ich habe vier Jäger, einer aus jedem Haus, ausgewählt. Und zwar Alicia Spinnet aus Gryffindor, Chris Donavan aus Ravenclaw, Susan Bones aus Hufflepuff und John Montague aus Slytherin. Diese vier werden jetzt jeden einzelnen Bewerber testen, beziehungsweise mit Quaffeln bombardieren, und Potter und ich bilden uns unser Urteil. Noch Fragen?"

Es gab keine Fragen mehr, die vier Jäger und die erste Bewerberin, Celia Anderson, stiegen in die Luft.

Nach ihr kamen noch sehr viele, doch von niemanden waren Madame Hooch und Harry richtig überzeugt. So setzte Harry alle Hoffnungen auf Ron, als er endlich an der Reihe war. Er stellte auch fest, dass Ron wirklich gut flog – doch als Hüter war er völlig ungeeignet. Ron fing die einfachsten Bälle nicht, obwohl er sich wirklich Mühe gab. Ein Blick von Madame Hooch genügte und Harry wusste, dass sie genauso dachte. Nun war guter Rat teuer. Nicht nur, dass Harry Angst davor hatte, Ron zu sagen, dass er nicht in Frage kam, nein, auch die anderen Bewerber waren nicht besonders toll gewesen, mit einem von ihnen würden sie den Quidditchpokal bestimmt nicht gewinnen. Harry warf einen hilfesuchenden Blick zu Madame Hooch, die jedoch genauso ratlos schien wie er.

In diesem Moment rief Brenda Salton: "Ginny möchte sich noch bewerben!"

"Nein, will ich nicht!" rief eine verzweifelt zappelnde Ginny, die gerade von Brenda und einigen anderen Freundinnen nach vorne gezerrt wurde.

Doch Madame Hooch und Harry stürzten sich auf diesen Hoffnungsstrahl, wie ein Adler auf seine Beute. Ehe sie sich versah, saß Ginny auf dem Besen. Harry glaubte zwar nicht, dass Ginny unbedingt ihre Rettung war, doch er wollte diese letzte Chance nutzen.

Doch kaum war Ginny in der Luft, verflogen Harrys Zweifel. Er hatte Ginny noch nie fliegen sehen, doch das hier war einfach erstaunlich! Ginny bewegte sich so anmutig in der Luft...und fing jedesmal den Quaffel. Für Harry war die Entscheidung klar...und für Madame Hooch wohl auch. Nach einer kurzen Absprache trat Harry vor und sagte: "Nun, ihr wart alle nicht schlecht aber wir haben uns doch für jemanden entschieden. Ginny Weasley!"

Ein ohrenbetäubender Lärm brach los und Brenda fiel einer völlig erstarrten Ginny um den Hals. Harry konnte Ron sehen...er sah wütend und traurig zugleich aus. Doch Harry kümmerte sich ersteinmal um Ginny.

"Gin...du warst toll!" rief er begeistert und zog sie zu sich.

"Allerdings, Miss Weasley!" rief Madame Hooch. "Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber dann kamen Sie!"

Harry sah, wie Ron bei diesen Worten zusammenzuckte. Auch Ginny hatte es gesehen.

"Aber, Harry! Ich wollte mich doch eigentlich gar nicht bewerben! Meinst du nicht, Ron sollte diese Stelle bekommen?" rief sie mit zitternder Stimme.

"Miss Weasley", sagte Madame Hooch fest. "Um es ehrlich zu sagen, sie waren tausendmal besser als ihr Bruder! Die Frage ist: Wollen sie die Hüterin spielen, oder nicht?"

Ginny lief rot an. "Doch," sagte sie leise. "Doch, das möchte ich sehr gerne."

"Na, dann ist ja alles klar!" rief Madame Hooch enthusiastisch.

Harry grinste Ginny an und er drehte sich um, um Hermine und Ron zu suchen.

Das Grinsen gefror ihm auf dem Gesicht. Ron stand genau hinter ihnen und hatte alles gehört.

*

Ron war wirklich stinksauer, das merkte Harry abends im Gemeinschaftsraum, als er mit Ginny zusammen den Raum betrat. Hermine saß mit Ron am Tisch und redete verzweifelt auf ihn ein. Als Ron Harry und Ginny sah, verdüsterte sich seine Miene. "Ich glaub, ich geh lieber, unsere Starspielerin, die ja tausendmal besser ist als ich, kommt!"

"Ron, ich..." begannen Harry und Ginny gleichzeitig.

Doch Ron stand auf und räumte seine Sachen zusammen. Hermine warf Harry und Ginny einen bedauernden Blick zu, dann sagte sie mit zuckersüßer Stimme: "Ron, lass uns doch noch einen kleinen Spaziergang machen, nur wir beide, okay?"

"Nein, ich habe keinen Bock!" fauchte Ron. "Stoß doch lieber auf Ginnys Sieg an!"

Hermines Augen verengten sich bedrohlich, dann schrie sie los. "RONALD ARTHUR WEASLEY! WIR BEIDE WERDEN SPAZIERENGEHEN UND ZWAR SOFORT!"

Ron leistete keinen Widerstand mehr und Hermine zog ihn nach draußen.

Ginny und Harry sahen sich an und entschieden dann, beide ins Bett zu gehen.

Harry bemerkte nicht einmal mehr, wie Ron spät nachts hereinkam.