Hallooo!

Mir gefällt der Gedanke, dass manche Zauberer eben statt "Oh mein Gott!" "Oh mein Merlin" sagen...

"Josephine" von Reamonn ist mein Lieblingslied und hier war es eben ganz passend!

Soo, mehr gibt's nicht...ach ja, alles gehört mir, außer Scarlett, Kimi, Sarah, Anastacia, die ganzen Erstkläßler usw. ...oder war's umgekehrt?!? ;-) J

Der Atia-Irrwicht

Harry erfuhr nie, was Hermine und Ron bei ihrem Spaziergang besprochen hatten, doch am nächsten Morgen entschuldigte Ron sich bei ihm und Ginny. Sie nahmen die Entschuldigung ohne zu zögern an und redeten nicht weiter darüber.

Als Harry, Ron und Hermine beim Frühstück Scary begegneten, zuckten sie alle zusammen. Scary, die ihre Haare sonst immer offen trug, was bei ihr auch einfach am besten aussah, hatte sie heute völlig unter ihrem Spitzhut verborgen. Es sah fast so aus, als hätte sie keine Haare mehr.

"Scary!" keuchte Hermine. "Warum versteckst du denn deine Haare?"

"Verstecken?" Scary lachte, doch es klang nicht echt. "Ich hatte einfach mal Lust, auf 'nen neuen Look!"

Harry, Ron und Hermine warfen sich einen zweifelnden Blick zu, doch Scary ging gar nicht darauf ein und verschwand zum Slytherintisch. Die drei setzten sich ebenfalls an ihren Tisch und winkten Cho zu.

"Was haben wir jetzt?" fragte Ron.

"Verteidigung gegen die dunklen Künste," antwortete Hermine.

Die drei machten sich auf den Weg in ihr Klassenzimmer, wo Professor Avorda schon wartete. Auch sie warf Scary, angesichts ihrer Haare, einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts.

"So," sagte Avorda. "Alle da? Gut, dann fangen wir gleich an. Ich denke, ihr wisst alle, wie man mit einem gewöhnlichen Irrwicht umgeht."

Sie wussten es. Harry bekämpfte wieder einen Dementor, aus dessen Umhang er, um ihn komisch aussehen zu lassen, einen Clown hervorschießen ließ. Ron kämpfte gegen seine Spinne, Hermine gegen eine schimpfende Professor McGonagall, Seamus gegen eine Todesfee, Neville nicht mehr gegen Professor Snape, sondern gegen den Cruciatus-Fluch, Parvati gegen eine Mumie, Dean gegen eine abgeschnittene Hand, Lavender gegen eine Ratte, Pansy Parkinson gegen eine harmlose Katze...und Draco Malfoy gegen – seine Schwester.

Harry hatte schon lange das Gefühl gehabt, dass Anastacia ihren Bruder total im Griff hatte, doch Malfoy schien ja richtige Angst vor ihr zu haben...seine größte Angst...

Dann war Scary an der Reihe. Sie sprang vor. Schlagartig wurde es stockdunkel im Zimmer. Scarys größte Angst war die Dunkelheit...wie sollte sie das denn witzig gestalten? Nicht nur Harry schien sich das zu fragen. Professor Avorda sprang vor und der Irrwicht verwandelte sich in – Voldemort. Harry zuckte zurück. Die Dunkelheit war gewichen, doch jetzt stand dort Voldemort...Harry hatte das Gefühl, als käme Voldemort auf ihn zu...er wich immer weiter zurück, doch Ron und Hermine packten ihn beruhigend am Arm, obwohl sie selbst zitterten wie Espenlaub. Nach einer Ewigkeit, wie es schien, rief Professor Avorda "Riddikulus!" und der Irrwicht verpuffte in viele kleine Rauchwölkchen. Harry sah sich um. Viele sahen bleich aus und zitterten, sogar Draco Malfoy schien sich nicht ganz wohl zu fühlen. Auch Scary zitterte und stellte sich schnell neben Hermine.

"So," sagte Professor Avorda. "Tut mir leid, dass ich euch etwas erschreckt habe. Nun werden wir uns dem Atia-Irrwicht zuwenden. Diese Art von Irrwicht funktioniert etwas anders. Er zeigt euch die Situation vor der ihr am meisten Angst habt. Also, was eurer Meinung nach, niemals eintreten darf. Und genau da liegt der Unterschied. Es gibt viele Situationen, die man einfach nicht witzig machen kann. Wie wollt ihr denn bitte zum Beispiel den Tod eines geliebten Menschen witzig gestalten? Seht ihr! Oft geht es einfach nicht. Deshalb müsst ihr es anders machen. Ihr müsst euch mit aller Kraft, aller Willensstärke, die ihr besitzt, wünschen, dass diese Situation verschwindet. Wünscht euch das, so stark ihr nur könnt! Noch Fragen?"

Es gab keine Fragen und Harry begann sich zu sorgen. Er hatte wirklich absolut keine Ahnung, welche Situation ihn erwarten würde. Er war sich zwar sicher, dass es bestimmt etwas mit Voldemort zu tun hatte, aber was denn bloß?

"Gut!" sagte Professor Avorda. "Also, ihr geht auf den Atia-Irrwicht zu, er verwandelt sich in diese Situation und ihr ruft: "Reatia"!

Harry nickte. Er hatte verstanden, worum es ging, und nun musste er es in die Tat umsetzen.

Parvati stürmte auf den Irrwicht los, danach folgten Lavender, Dean und Seamus. Harry sah die außergewöhnlichsten Situationen vor sich. Lavender wurde eine Zahnspange verpasst, Parvati sah eine schreiende Professor Trelawney, die ihr verkündete, dass sie keine Wahrsagerqualitäten besitze, Seamus sah seine Schwester Debbie sterben, Dean sah seine Fußballmannschaft West Ham aus der Bundesliga absteigen...Neville sah seine Eltern abermals mit dem Cruciatus-Fluch belegt werden, Malfoy sah seine Schwester sterben...

Als Hermine und Ron an die Reihe kamen, erlebte Harry eine Überraschung. Ron war zuerst an der Reihe und sprang vor. Der Irrwicht zeigte Ron und Hermine. Hermine rief: "Ich liebe Viktor Krum und werde zu ihm nach Bulgarien ziehen!"

Ron – der echte Ron – wurde knallrot und schrie "Reatia!"

Hermine und der andere Ron verschwanden. Malfoy und die anderen Slytherins zogen Ron mit seiner – nun, ja, es war eben nicht anders aufzufassen – Liebeserklärung auf und Ron mied Hermines Blick und ging hinter Harrys Rücken in Deckung. Dann war Hermine an der Reihe. Sie sprang und der Irrwicht zeigte – Hermine und Ron. Diesmal schrie Ron: "Ich liebe Dich nicht! Wieso sollte ich auch?"

Und diesmal war es Hermine, die knallrot anlief, "Reatia!" schrie und sich hinter Lavender versteckte. Harry konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, es so wohl ganz so aus, als hätte Hermine sich ebenso sehr in Ron verknallt, wie er in sie! Seltsamerweise freute er sich einfach nur, spürte nicht mehr diesen seltsamen Stich, so wie es früher gewesen war.

"Potter, du bist dran!" rief Professor Avorda. Harry sprang vor. Dann zeigte der Atia-Irrwicht Harrys Situation. Die nächsten Sekunden erlebte Harry wie in Zeitlupe. Vor sich sah er Voldemort und sich selbst. Voldemort lachte grausam und Harrys Ich zitterte vor Angst. Voldemort sprach, nein, er zischte: "So, Potter. Ich habe hier etwas für Dich. Etwas, das du sehr vermissen würdest, nicht wahr? Das, was du am meisten von allem vermissen würdest!"

Drei Gestalten tauchten auf. Wieder sprach Voldemort. "Hermine Granger, Ron Weasley – " In diesem Moment begriff Harry. Voldemort hatte die drei Menschen, die ihm am meisten bedeuteten zu sich geholt. Das war seine Situation! Plötzlich sah Harry, wie Voldemort die dritte Person zu sich riss und ihr den Zauberstab an die Kehle presste. Im gleichen Moment schrie Harrys Ich und gleichzeitig erkannte Harry, wen Voldemort da festhielt.

Harry stürzte vor und schrie "Reatia!". Er legte all seine Verzweiflung, Wut und Angst in diesen Schrei. Sein anderes Ich hatte gerade noch Zeit, um "SIRI..." zu schreien, dann erstarb die Situation und Pansy Parkinson stürzte vor. Harry lehnte sich zitternd gegen die Wand. Ob jemand erkannt hatte, dass es Sirius gewesen war, den Voldemort da festgehalten hatte? Das wäre eine Katastrophe!

"Das, was du am meisten von allem vermissen würdest..."

Die meisten hielten Sirius doch für den Mörder seiner Eltern...wenn sie gesehen hatten, wen Harry am meisten vermissen würde...Harry ließ seinen Blick über die Slytherins gleiten. Draco Malfoy warf Harry einen lauernden Blick zu. Harry bemerkte, dass auch Professor Avorda ihn anstarrte. Die anderen Slytherins warfen ihm auch skurrile Blicke zu. Harry sah Ron und Hermine an. Die beiden sahen inzwischen nicht mehr rot, sondern weiß aus.

"Oh, mein Gott, Harry!" flüsterte Hermine entsetzt. "Hoffentlich hat das niemand bemerkt!" keuchte Ron fassungslos.

Harry drehte sich plötzlich um und starrte Scarlett an. Er hatte sie noch nie so weiß gesehen...ihre blauen Augen waren wie mit einem Schleier belegt...doch Harry hatte keine Zeit, sich darüber weiter Gedanken zu machen, denn nachdem Pansy gegen einen Zauberer, der wohl ihr Vater war, angekämpft hatte, war Scary dran.

Sie sprang vor und sogleich sah Harry ihre Situation. Scarys Ich stand Dumbledore gegenüber. Der fing jetzt an zu schreien. "Du bist Schuld, allein du..."

"REATIA!"

Scary musste in dem Moment, als sie Dumbledore gesehen hatte, reagiert haben, denn ihre Situation verschwand sofort. Harry sah, dass sie zitterte. Hermine lief zu ihr und legte ihr den Arm um die Schultern.

Professor Avorda war wieder blass geworden. Sie fing sich jedoch schnell wieder und sagte: "So, das war's. Als Hausaufgabe schreibt ihr mir bitte eine Zusammenfassung über Atia-Irrwichte."

Harry, Ron und Hermine gingen auf die Tür zu. Plötzlich war Professor Avorda neben Harry.

"Machen sie sich keine Sorgen, Mr. Potter, kaum jemand hat etwas bemerkt," murmelte sie so leise, dass nur er sie hören konnte.

Harry starrte sie an, doch Professor Avorda hatte sich schon Scary zugewandt. "Miss McXandler, mit ihnen möchte nochmal kurz reden!"

Scary nickte, sie sah noch immer völlig verstört aus.

Harry, Ron und Hermine warfen ihr einen fragenden Blick zu, doch sie sagte nur: "Geht nur. Wir sehen uns beim Mittagessen."

Die drei verschwanden stumm, doch kaum waren sie um die Ecke, rief Ron: "Meine Güte, was ist bloß mit Scary los? Vor Dumbledore brauch man doch keine Angst haben!"

"Ich werde das Gefühl nicht los, dass Scary uns etwas verschweigt," sagte Harry düster. "Etwas furchtbar Wichtiges."

*

Der restliche Tag glitt nur so vorbei und schließlich gab es Abendessen. Harry, Ron und Hermine hatten Scary vorher noch gefragt, was es mit ihrer Angst vor Dumbledore auf sich hatte, doch Scary schien nicht bereit zu sein, ihnen irgend etwas darüber zu sagen.

Als sie das Abendessen beendet hatten und aufstehen wollten, wurden sie durch Dumbledore zurückgehalten.

"Einen Moment, ihr alle!" rief er laut. "In wenigen Tagen ist, wie ihr alle wisst, Halloween! Unsere französischen Gäste werden an genau diesem Abend eintreffen und es wird ein großes Festmahl geben, an dem die Gäste auf die vier Häuser verteilt werden! Bitte benehmt euch an diesem Abend dem entsprechend! Und am selben Tag wird übrigens das erste Mal ein Verkäufer mit Waren aus Hogsmeade und der Winkelgasse kommen!"

Nachdem Dumbledore fertig war, gingen Harry, Ron, Hermine, Ginny, Cho und Scary zusammen in die Eingangshalle.

"Na, die Beauxbatons sind bestimmt 'seeeehrr önttäuscht übärr die Schloss 'Ogwarts'!" sagte Ron ausgelassen.

"Hey, wir werden sehen, vielleicht sind ja ganz nette Typen dabei!" sagte Hermine grinsend.

Harry sah Ron an und glaubte eine Spur Eifersucht in dessen Gesicht zu sehen.

"Bestimmt!" sagte Scary lachend und verschwand in den Kerkern zum Gemeinschaftsraum der Slytherins. Cho lachte und verabschiedete sich ebenfalls.

"Hey, Gin," sagte Harry, als sie die Treppen zum Gryffindorturm hinaufstiegen. "Vielleicht lernst du ja wirklich einen netten Franzosen kennen und gehst mit ihm nach Frankreich..."

Harry sagte gerade der fetten Dame das Passwort ("Himmelsstern") und kriegte deshalb nicht mit, wie Ginny leise sagte: "Bestimmt nicht. Darauf wette ich mit dir. Das schwöre ich dir, Harry James Potter."