So, wieder einmal habe ich schööön viel über Sirius geschrieben...ich könnte nie eine Fanfic schreiben, wo er nur eine Nebenfigur ist, ich hoffe, ihr wisst das...

Ich werde die Reporterin Rita Kimmkorn in dieser Fic nicht mit hereinbringen. Hermine hat sie in das Glas gesperrt, und da bleibt sich auch erstmal!!!

Ihr wisst ja: Das hier ist ne Fanfic, deshalb gehört nichts mir sondern alles einer gewissen J.K.R. ...ach ja, außer natürlich Scary, Anastacia, Kimi, Chris Donovan...die Franzosen, Brenda...

Gesucht und Gefunden

Die nächsten Wochen vergingen für Harry wie unter einer Käseglocke. Er bekam kaum etwas mit, erlebte alles, wie durch eine Glasscheibe.

Anfang November spielte Ravenclaw gegen Hufflepuff – und Hufflepuff gewann. Chris Donovan tobte und schob alle Schuld auf Cho, die den Schnatz zu spät gesehen hatte. Alle Ravenclaws und natürlich auch die Slytherins standen ihm bei und so war es keine leichte Zeit für Cho. Nur Harry, Ron, Hermine, Ginny, Brenda, Scary, Alain, Kimi, Sarah, Chelsea, April und Hillary hielten zu ihr. Das war nicht viel, wenn man bedachte, dass von ihnen nur Alain in Ravenclaw war. Die sonst immer so beliebt gewesene Cho Chang wurde jetzt von fast allen verachtet – und Harry wusste immer noch nicht, warum.

Bald musste Gryffindor gegen Slytherin spielen, was sehr nützlich war, da seine Aufgaben als Trainer und das tägliche Training Harry wenigestens von seinen Sorgen wegen Sirius ablenkte.

*

Harry hatte gewußt, dass diese Sache mit dem Weihnachtsball eines Tages kommen musste – und nun war sie da. Professor McGonagall gab ihnen eine Liste, wo sie eintragen mussten, wer an Weihnachten in Hogwarts blieb, und sagte trocken: "Dieses Weihnachtsfest findet wieder ein Ball statt, also, überlegen sie es sich gut, ob sie wirklich nach Hause fahren wollen."

Harry stöhnte innerlich auf. Jetzt ging das schon wieder los...eine Partnerin finden, Angebote ablehnen, von Mädchen, die nur mit ihm gehen wollten, weil er Harry Potter war...

Ron stieß ihn in die Seite, als sie den Klassenraum verließen, und fragte grinsend: "Und?"

"Was und?" fragte Harry unwirsch.

"Na, wenn fragst du! Wieder Cho?"

"Sieh du mal lieber zu, dass du Hermine fragst!" sagte Harry.

Ron wurde rot. "Warum sollte ich?"

Harry stöhnte wieder auf. Dieses Gespräch ging in eine ganz andere Richtung, als er es wollte...

"Ron," sagte Harry ernst und versuchte, sich nicht wie Doktor Sommer zu fühlen, "du magst sie, sie mag dich! Also, wo ist das Problem?"

Ron ließ fast seine Tasche fallen. "Ich mag sie nicht...naja, jedenfalls nicht so."

Harry reichte es langsam, aber er sagte nur: "Wenn du meinst."

Dann lief er Hermine nach. "Hermi," sagte er, als er sie eingeholt hatte, "mit wem gehst du zum Ball?"

Hermine schaute ihn mit großen Augen an. "Also, Harry, ich..."

"Nein, das soll keine Einladung sein!" sagte Harry und fügte schnell hinzu. "Ähm, ich meine, nicht, dass ich was dagegen hätte, mit dir zum Ball zu gehen, aber..."

Hermine lächelte. "Ist schon gut. Nun, ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht."

"Was ist mit Ron?"

"Soll das jetzt eine Einladung von ihm sein? Oder versuchst du einfach nur, uns zu verkup – " begann Hermine.

"Nein, verdammt noch mal!" rief Harry. "Ich will nur, dass ihr endlich einseht, was sowieso schon jeder weiß!"

Hermines Gesichtszüge verhärteten sich. "Nun," sagte sie. "Wenn Ron mit mir zum Ball gehen will, dann soll er mich selber fragen."

In diesem Moment, wurden sich unterbrochen. "`ermine, kann ich kurz mit dir sprechen?"

Es war Olivier. Er schaute Hermine bittend an und diese nickte. Sie ging mit Olivier in eine Ecke, doch Harry verstand trotzdem Oliviers Worte. "`ermine, willst du gehen zum Weihnachtsball mit mir?"

Harry sah Hermines Gesichtsausdruck und hörte schließlich auch ihr "Ja, gerne, Olivier!".

Olivier lächelte ihr zu und verschwand. Hermine drehte sich wieder zu Harry. "So, nun hat sich die Sache mit Ron ja erledigt!"

Harry war sprachlos. Warum waren Ron und Hermine nur so verbohrt...

"Ach, Hermi!" sagte er leise, als sie verschwand.

Er drehte sich um – und sah Ron hinter sich stehen.

"Ron!" sagte Harry. "Ich denke, du hast das eben mitgekriegt..."

Ron sah ihn an. "Ja, und? Ich hätte eh nicht mit Hermine gehen wollen!"

Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand. Harry brauchte Ron nicht anzusehen, er kannte ihn einfach zu gut, um nicht zu wissen, wie verletzt Ron war.

Harry lächelte etwas. Es war schon verrückt...Ron und Hermine kannten sich so lange...wie war es nur möglich, dass sie sich nach so langer Zeit ineinander verliebten? Harry war sich ganz sicher, dass würde ihm niemals passieren, nicht wenn man sich schon so lange kannte.

Harry lief die Gänge entlang, auf dem Weg in die Große Halle. Plötzlich kam Anastacia auf ihn zu. Ausnahmsweise war sie mal allein. Harry ahnte Schlimmes. So wollte doch nicht etwa...nach allem, was geschehen war...

"Hallo, Harry-Schatz!"

Diese Worte bestätigten Harrys Vermutung. Er sah sie hasserfüllt an und schwieg. Doch sie redete schon weiter. "Oh, Harry, ich weiß, dass die Dinge zwischen uns nicht immer ganz rund gelaufen sind...aber ich möchte mich entschuldigen und frage dich hiermit: Möchtest du auf dem Weihnachtsball als mein Begleiter fungieren?"

Harry starrte sie an. Sie war im Moment ein Inbegriff der Unschuld.

"Du gibst wohl nie auf, was?" zischte Harry. "Nach allem, was geschehen ist!"

Anastacia sah ihn an, aus ihren blauen Augen schienen Blitze zu schießen.

"Deine Antwort lautet also ‚Nein' ?" fragte sie bedrohlich.

"Allerdings!" sagte Harry leise.

"Es ist nicht gut sich mit mir anzulegen und noch schlechter, mir zu widersprechen, Potter," sagte Anastacia kühl. "Frag deine kleine Freundin Scarlett Thora, die weiß das."

Mit diesen Worten drehte sie sich einmal um die eigene Achse – und war verschwunden.

Harry fröstelte. Es war kalt auf diesem Flur, ja, aber er hatte nicht nur deshalb gefröstelt. Diese kleine Erstkläßlerin machte ihm Angst.

Harry rannte los in die Große Halle. Dort sah er Cho stehen und zwar alleine. Harry zögerte. Sollte er sie jetzt fragen? Nun, es war besser, wenn er es jetzt tat, als wenn er es, wie letztes Jahr, einen Tag vor dem Ball versuchte, zu dem es ja nun auch nur noch knappe zwei Wochen waren.

Harry ging auf sie zu. "Ähm...Cho?"

Sie drehte sich um und lächelte. "Hi Harry!"

"Hey Cho. Ähm, sag mal, hast du Scary gesehen?" fragte Harry. Im selben Moment hätte er sich auf die Zunge beißen können...Was tat er hier?!? Er wollte Cho fragen, ob sie mit ihm auf den Ball wollte und fragte sie statt dessen, wo Scary war!

"Ich weiß nicht, ich habe sie vorhin mit Alain gesehen," sagte Cho. Mit diesen Worten wollte sie sich zum Ravenclawtisch begeben.

"Cho?" sagte Harry rasch.

"Ja?"

"Ähm, eigentlich wollte ich dich was anderes fragen..."

"Na, dann frag doch!" sagte Cho lächelnd.

"Willst du mit mir zum Ball gehen?" fragte Harry, sichtlich stolz, dass er diese Frage ohne Stottern herausgebracht hatte.

"Oh, Harry," sagte Cho und Harry fühlte sich plötzlich extrem an das letzte Jahr, in dem er Cho gefragt hatte, erinnert.

"Es tut mir leid, aber Laurent hat mich schon gefragt und ich habe zugesagt!" sagte Cho bedauernd.

Harry lächelte hilflos. Genau wie letztes Jahr, wusste er nicht, was er sagen sollte... "Oh, naja, ich gehe dann mal in meinem Turm", murmelte er, nicht beachtend, dass er noch gar nicht zu Mittag gegessen hatte.

Cho nickte. "Es tut mir wirklich leid," sagte sie. Und dann: "Irgendwoher kenne ich diesen Text..."

Harry nickte wieder. "Ja, ich wohl auch..."

Die beiden starrten sich an.

"Ja, dann..." sagte Cho schließlich.

"Ja, dann Tschüß," sagte Harry und ging die Treppe hoch. Kaum war Cho außer Sichtweite rannte er.

Er gelangte zur fetten Dame, keuchte "Himmelsstern" und schlitterte in den Gemeinschaftsraum. Kaum sah er Ron, schmiß er sich neben ihn auf das Sofa.

"Diese Franzosen machen mich krank!" stieß er hervor.

Bevor Ron eine Gelegenheit hatte, zu antworten, ertönte ein beleidigtes: "`ey! Was `abt ihr für einen Grund, uns zu beleidigen?"

Harry drehte sich um und erblickte Olivier und Jerome. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, verließen die beiden den Gemeinschaftsraum.

"Ups!" sagte Harry nur.

Doch Ron schien das nicht zu kümmern. "Endlich ist er weg!" fauchte er.

"Wer?"

"Olivier!" sagte Ron. "Hat mich schon die ganze Zeit genervt. Kam hier rein und erzählte Jerome lautstark, dass er ‚`ermine' als Partnerin hätte!"

Harry seufzte. "Die Franzosen haben alle vernünftigen Mädchen gefragt..."

"Hmm?" Ron sah ihn erschrocken an. "Ja, wen denn noch?"

"Cho", sagte Harry düster. "Uuuh, wenn man schon Laurent heißt..."

"Ooooh, super!"

Harry nickte düster und lehnte sich zurück. Dann sah er Ron an. "Was ist jetzt mit Hermine?"

"Was soll sein? Ich gehe mit Lavender. Die fand ich schon immer toll!" Ron lachte, doch es klang nicht echt.

"Ron..."

"Guck mich nicht so an! Ich weiß, was ich tue!"

"Da bin ich mir eben nicht so sicher."

Mit diesen Worten ging Harry aus dem Gemeinschaftsraum, er wollte noch in die Bibliothek, um nach Hermine zu gucken.

Dort angekommen, ging er erstmal auf Hermine-Suche.

Er fand sie in einer Ecke, wo sie heftig mit Madam Pince diskutierte.

"Miss Granger, dieses Buch ist sehr wertvoll, es müsste extra aus Australien angeflogen werden! Das wird Sie eine Menge kosten..."

"Das ist mir egal!" hörte Harry Hermines Stimme. "Madam Pince, ich brauche dieses Buch!"

"Nun, gut!" sagte Madam Pince. "Aber es wird einige Zeit dauern, bis es da ist. Wahrscheinlich erst am Ende des Schuljahres!"

"So lange?" fragte Hermine entsetzt.

"Ja, das dauert seine Zeit."

"Gut..." sagte Hermine langsam. "Aber ich möchte es trotzdem bestellen."

"Wie Sie meinen..." murmelte Madam Pince und verschwand.

"Hermine!" sagte Harry. "Hier steckst du! Und was für ein Buch willst du denn bestellen?"

"Oh, nichts Wichtiges!" murmelte Hermine zerstreut.

"Wenn es nicht wichtig ist, warum gibst du dann soviel Geld dafür aus?"

"Harry, lass es, okay?" fauchte sie wütend.

"Ist ja gut!" sagte er erschrocken.

Hermine ging schweigend zu einem Tisch und begann ihre Bücher darauf auszubreiten.

"Hermi?"

"Was denn noch?!"

"Was ist jetzt mit Ron?" fragte Harry vorsichtig.

Hermine warf ihm einen wütenden Blick zu. "Was soll sein?! Ich gehe mit Olivier und er geht ja mit Lavender! Und das ist auch gut so! Jetzt lass mich arbeiten!"

Harry verließ die Bibliothek. Als Pärchenberater würde er wohl keinen Orden gewinnen...aber wenigstens wusste er jetzt, dass Hermine genauso viel an Ron lag, wie ihm an ihr...

Als er so durch die Gänge lief, traf er plötzlich Scary.

"Hey, Scary!"

"Hey, Harry!" lächelte Scarlett.

"Ähm, Scary..." sagte Harry plötzlich.

"Ja, was denn?"

"Willst du mit mir zum Ball gehen?"

Scary sah ihn an. Ein bedauernder Blick. Harry seufzte. Er wusste, was jetzt kam...

"Harry, es tut mir leid, aber ich gehe schon mit Alain."

Harry nickte. "Da kann man wohl nichts machen."

"Ja, es tut mir ehrlich leid. Und nun muss ich auch schon weiter, ich habe jetzt Pflege magischer Geschöpfe."

"Ja, gut. Ciao, wir sehen uns," sagte Harry.

Er sah ihr nach, bis sie verschwunden war. Immer diese Franzosen, dachte Harry, als er sich auf den Weg zu Wahrsagen machte.

Aber er hatte sich nun entschlossen, ersteinmal abzuwarten. Vielleicht würde ihn ja wieder irgendein Mädchen fragen oder er würde sich eben kurz davor nochmal auf die Suche machen. Jetzt würde er sich einfach auf das Spiel gegen Slytherin konzentrieren.

‚Dieser ganze Stress um den Weihnachtsball', dachte Harry, als er die Leiter zu Professor Trelawneys Klassenzimmer hochkletterte, ‚der ist es doch eigentlich gar nicht wert.'

*

Harry nahm sein Amt als Trainer sehr ernst und so war er fast jeden Abend auf dem Spielfeld. Sein Team war zufrieden mit seiner Arbeit, das merkte man. Harry war besonders stolz auf Ginny und auch die anderen hielten sehr viel von ihrem Können.

"Also," sagte Angelina am Abend vor dem Spiel, "ich würde sagen, mit dieser Hüterin, diesen tollen Treibern, Alicia und Katie und diesem klasse Sucher kann nichts mehr schiefgehen!"

Ginny wurde knallrot. "Ach," murmelte sie leise.

Fred Weasley grinste. "Hey, Angel, du vergisst eine ganz, ganz tolle Jägerin, namens Angelina Johnson!"

Angelina wurde rot und lächelte. Harry musste seit Tagen mal wieder grinsen, anscheinend bahnte sich auch noch etwas zwischen Fred und Angelina an...

Harry kam sich schon vor wie ihr früherer Kapitän Wood, als er rief: "Los Leute, ab ins Bett! Wir müssen morgen fit sein!"

Alle gehorchten und wenig später schlief auch Harry.

*

Am nächsten Morgen empfing sie mal wieder tosender Beifall. Harry grinste nervös, als er sich an den Frühstückstisch setzte. Kimi zeigte ihm den erhobenen Daumen und rief: "Zeig's der Madonna und ihrem blassen Bruder!"

"Anastacia spielt auch mit?!" fragte Harry erschrocken. "Sie ist doch eine Erstkläßlerin!"

Kimi zuckte die Achseln. "Jedenfalls tu sie's. Als Treiberin."

Na toll, dachte Harry. In dieser Spielposition hatte Anastacia auch noch eine Waffe, um ihn vom Besen zu hauen...

Auch Ron und Hermine sahen besorgt aus.

"Anastacia spielt sicher nicht fair..." murmelte Hermine düster.

In diesem Moment schwebten die Posteulen herein. Harry ließ prompt sein Glas auf den Boden fallen, als er sah, dass zwei Eulen auf ihn zusteuerten. Es zerschellte auf dem Steinboden in tausend Scherben. Doch Harry kümmerte das nicht. Er riss die Briefe an sich, doch er wurde enttäuscht. Keiner der beiden Briefe wies Sirius' Handschrift vor. Er öffnete den ersten.

Lieber Harry,

ich habe den Tagespropheten natürlich gelesen und auch den Bericht über Schnuffel. Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles in Ordnung sein. Trotzdem werde ich nach Weihnachten nach Hogwarts kommen. Dann sehen wir weiter. Bitte sag Susan, dass ich komme. Ich habe mich, ehrlich gesagt, nicht getraut ihr zu schreiben, aber ich denke, es ist Zeit für eine Aussprache. Sag ihr bitte einfach, dass ihre Großtante Alice sie bald sprechen will.

Wir sehen uns, Harry,

Arabella Figg

"Oh, großartig!" sagte Harry leise. "Sie kommt hierher!"

"Was?" fragten Ron und Hermine gleichzeitig.

"Arabella!" sagte Harry und gab ihnen den Brief.

"Klasse!" rief Ron. "Die wollte ich schon immer mal kennenlernen!"

Harry entfaltete inzwischen den anderen Brief. Ron und Hermine lasen über die Schulter mit.

Lieber Harry,

es tut mir leid, ich weiß, du hast auf jemand anders gehofft. Auf Tatze, um genau zu sein. Harry, ich will dir nicht verheeren, dass ich mir ernsthaft Sorgen mache. So schlimm sah es für Tatze lange nicht mehr aus. Ich werde so bald wie möglich nach Hogwarts kommen, wahrscheinlich aber erst nach Weihnachten. Ich lausche immer auf die neuesten Nachrichten und sollte etwas schlimmes passieren, werde ich sofort kommen.

Remus Lupin

"Was er sagen will ist, sollte Sirius gefangen werden, dann kommt er sofort her," sagte Harry leise.

"Ach, Harry, ich denke, wenn Lupin und Arabella nach Weihnachten hier sind, dann wird es schon besser werden!" sagte Hermine besänftigend.

"Ich hoffe nicht, dass ich so lange nicht von Sirius höre!"

Nach dem Frühstück ging es gleich hinaus auf das Spielfeld, doch Harry wollte noch kurz auf Susan warten.

Als sie vom Hufflepufftisch aufstand und zusammen mit Hannah Abbott, Ernie MacMillan und Justin Finch-Fletchley auf die Ländereien gehen wollte, hielt Harry sie zurück. "Susan? Kann ich mal kurz mit dir reden?"

Hannah Abbott wollte stehen bleiben, doch Ernie zog sie fort. Justin blieb stehen.

"Ja, was?" fragte Harry ungeduldig. "Ich würde gerne alleine mit Susan reden, ich werde sie dir nicht gleich ausspannen!"

Justin warf ihm einen vernichtenden Blick zu und entfernte sich einige Meter.

"Was ist denn, Harry?" fragte Susan und lächelte ihn freundlich an.

Harry wurde in diesem Moment bewusst, dass er in vier Jahren noch nie ein Wort mit diesem Mädchen gesprochen hatte. "Susan...deine Großtante Arabella...ich meine Alice...hat mir wegen einer...Angelegenheit...geschrieben und mich gebeten, dir zu sagen, dass sie nach Weihnachten gerne einmal mit dir über alles reden möchte."

Susan starrte ihn an. "Ehrlich? Alice? Ganz sicher?"

Harry nickte. "Ja, sie will nach Weihnachten nach Hogwarts kommen."

Susan sah völlig geschockt aus. "Danke, Harry."

"Und, Susan..." sagte Harry, als sie sich schon wieder umwandte.

"Ja?"

"Es tut mir leid...was mit deinen Eltern passiert ist."

Sie starrte ihn an. "Woher..."

"Alice hat es mir erzählt," sagte Harry leise. "Aber sie wird dir erklären, warum."

"Ist schon gut," sagte Susan schließlich. "Danke."

Damit ging sie mit Justin davon.

Harry rannte los, auf die Ländereien, zum Quidditchfeld.

"Da bist du ja endlich!" rief Alicia. "Alle anderen warten schon!"

Harry nickte und zog sich blitzschnell seinen Quidditchumhang über.

Als er merkte, dass alle anderen ihn ansahen, wurde ihm klar, dass sie eine Rede erwarteten, ganz so, wie Wood es immer getan hatte.

"Ähm," sagte Harry. Ihm wurde plötzlich klar, dass er jetzt einfach keine Rede halten konnte...zuviel war geschehen, erst Sirius, dann die Briefe, Susan, Anastacia als Treiberin...

So sagte er einfach nur kurz "Packen wir's an!" und stapfte nach draußen. Die anderen warfen sich einen verblüfften Blick zu und folgten dann.

Draußen auf dem Feld schüttelten Harry und Daniel Nott sich die Hände und schließlich gingen nach Madam Hoochs Pfiff alle Besen hoch.

Harry flog hoch über den anderen und suchte nach dem Schnatz. Von hier aus konnte er auch Anastacia Malfoy gut beobachten. Ihre blonden Locken flatterten im Wind und Harry sah, wie sie die Klatscher wild umherschoss. Ein besonderes Talent hatte sie nicht...

Doch je länger Harry sie beobachtete, desto klarer wurde ihm etwas...Anastacia schoss alle Klatscher auf Ginny! Ohne Ausnahme...Ginny hatte kaum noch eine Chance, da heil herauszukommen...

In diesem Moment sah Harry den Schnatz...er spurtete darauf zu, Malfoy dicht neben ihm. Harry legte noch etwas zu, er griff nach dem Schnatz und schloss seine Hand um ihn. Im gleichen Augenblick hörte er Ginny schreien. Er wandte sich um und sah, wie sie, von einem Klatscher getroffen, vom Besen fiel. Harry hörte nicht mehr das Jubeln der Gryffindors, weil sie gewonnen hatten, er hörte nur noch Ginny schreien. Harry flog auf sie zu, versuchte sie aufzufangen und erwischte sie, kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug.

Er bemerkte kaum, dass ihm Blut die Hände herunterlief, weil Ginnys Nase blutete.

"Wir müssen sie in den Krankenflügel bringen!" rief er den anderen zu.

Alicia beschwor eine Trage herauf und zu sechst brachten sie Ginny zu Madam Pomfrey.

"Sie muss jetzt einfach ein wenig liegen," erklärte sie ihnen. "Das war sicher ein Schock für sie."

Die anderen nickten und alle verließen den Krankenflügel. Doch Harry konnte sich nicht richtig freuen und, wie alle anderen, ihren Sieg feiern. Ginny war gleich bei ihrem ersten Quidditchspiel verunglückt...

Am Abend stahl sich Harry in den Krankenflügel, um Ginny zu besuchen.

"Hey Gin!" sagte er, als er eintrat. "Wie geht's dir?"

"Oh, schon besser," sagte Ginny leise.

"Ginny...Anastacia hat mit Absicht alle Klatscher auf dich geschossen, nicht wahr?" fragte Harry und setzte sich an Ginnys Bett.

Ginny nickte langsam. "Ja, das Gefühl hatte ich auch. Sie mag mich wohl nicht besonders."

" ‚Sie mag mich wohl nicht besonders' ?" rief Harry wütend. "Gin, sie hätte dich umbringen können! Ich hätte besser aufpassen müssen! Und das, bei deinem ersten richtigen Quidditchspiel!"

Ginny wurde rot. "Harry, du kannst doch nichts dafür."

Harry sah sie an. "Trotzdem," murmelte er.

"Harry, hör auf, dich ständig selbst zu beschuldigen!" sagte Ginny ärgerlich.

Harry sah sie an und lächelte plötzlich. "Okay, du hast ja Recht!" sagte er schließlich.

Die beiden redeten noch eine Weile über allgemeine Dinge, doch dann stockte Harry plötzlich.

"Ginny, möchtest du mit mir zum Ball gehen?" fragte er.

Harry hatte keine Ahnung, woher diese Worte auf einmal gekommen waren. Das einzige, was er wusste, war, dass er diese Frage ernst meinte. Er wollte wirklich mit Ginny auf den Ball und zwar nicht nur, weil Scary und Cho nicht konnten.

Ginny starrte ihn lange an. Dann sagte sie: "So", sie deutete auf ihre Nase, "willst du doch nicht mit mir losgehen, oder?"

Harry musste lächeln. "Doch," sagte er. "Das heißt, natürlich nur, wenn du willst."

"Die Nase ist bis zum Ball lange wieder so schön, wie vorher!" hörten sie plötzlich Madam Pomfreys Stimme.

Harry und Ginny wurden gleichzeitig rot.

"Also, willst du?" fragte Harry schließlich.

Ginny begann zu strahlen. "Na, was denkst du denn!" lachte sie. "Natürlich will ich!"

Harry strahlte ebenfalls. "Gut!" sagte er. "Ich glaube, ich sollte jetzt lieber gehen, sonst behält Madam Pomfrey dich noch länger hier!"

Mit diesen Worten ging er davon und hinterließ eine strahlende Ginny.

Den ganzen Weg zum Gryffindorturm grinste Harry vor sich hin und auch als er im Gemeinschaftsraum Ron traf, grinste er immer noch wie ein Honigkuchenpferd.

"Hey, Harry, was ist denn mit dir los?" fragte Ron verblüfft. "Hat Trelawney gekündigt, oder was?"

"Nein, ich habe nur eine Partnerin für den Ball gefunden!" sagte Harry.

"So, wen denn?" fragte Ron neugierig.

"Ginny!" sagte Harry fröhlich.

"Ginny?" fragte Ron perplex. "Meine Schwester?"

Harry nickte und verschwand immer noch breit grinsend im Schlafsaal, so schnell, dass er nicht einmal mehr Rons strahlendes Gesicht sah.