Sooo....langsam aber sich nähern wir uns dem Finale. *fg* Freut ihr euch schon??? *wiederg*

Einige meinten, dass die Kapitel aber seeehr gruselig werden – tja, dazu kann ich nur sagen: Zwei Streiche haben wir noch...

Nichts gehört mir, alles ihr's *aufJKRzeig*, außer Scary, Kimi, April, Sean und den anderen.

Ach ja: Ich bin KEIN Sasha-Fan, aber das Lied passte ganz gut.

Und noch etwas: Viele haben sich beschwert, weil es so lange dauert mit dem Nachkommen neuer Kapitel – ich kann auch nicht hexen und möchte in diesem Schuljahr ganz gerne meine Versetzung in die zehnte schaffen...

Außerdem hat mein PC noch schlapp gemacht – was bedeutete, ich durfte die Hälfte dieses Kapitels nochmal schreiben.

Das Kapitel hier würde ich als das blutigste bezeichnen....also, ihr seid gewarnt...*putsherevilgrinon*

Und ich kann gleich sagen, dass das nächste Kapitel auch etwas dauern wird, denn mit dem Kapitel wird der Showdown "eröffnet"...

~Anna Moonlight~ (oder auch Angin – danke an Sombra, der ich auch mal dieses Kapitel widme...)

Von Mary, Joe und Schwertern

Die Prüfungen waren überstanden. Harry hatte allen Grund, um glücklich zu sein.

Und doch...

Und doch beschäftigte ihn etwas. Er hatte versucht, es zu verdrängen, versucht es zu vergessen, so zu tun, als ob es nie geschehen wäre – doch es gelang ihm nicht. Er musste immer noch ständig daran denken, was er im Spiegel Nerhegeb gesehen hatte. Scary, Ginny, Cho – immer abwechselnd in seinen Armen...Aber genau so durfte es nicht laufen! Das Bild im Spiegel hatte ihm wieder einmal vor Augen geführt, dass er sich entscheiden musste. Er musste sich entscheiden, welche er wirklich liebte, mit welcher er zusammen sein wollte...er musste entscheiden, von welchen beiden der drei Mädchen er nie wieder träumen durfte, welche er am besten nie wieder angucken durfte...

Harry war einfach völlig am Ende. Ron konnte er nicht um Rat fragen, da Ginny seine Schwester war...und wenn er Hermine alles von seinem Gefühlschaos erzählte, würde sie sich bestimmt darüber aufregen, dass er allen dreien Hoffnungen machte und so mit ihren Gefühlen spielte. Dabei war er sich ja noch nicht einmal sicher, ob Scary und Cho überhaupt an ihm interessiert waren! Vielleicht wollte Cho mit einem Jungen, der ein Jahr jünger war als sie, ja gar nichts anfangen...und vielleicht war Scary ja viel mehr an Alain interessiert...

Harry erzählte schließlich Sirius von all seinen Gedanken. Der sah ihn eine Weile an, dann sagte er:

"Harry, ich muss zugeben, ich könnte auch Hermine verstehen, wenn sie dir vorwerfen würde, dass du den dreien Hoffnung machst. Aber ich weiß selbst sehr genau, wie schwer es ist, so eine Entscheidung treffen zu müssen."

Er setzte sich neben Harry auf den Höhlenboden. "Weißt du, Harry, einmal musste auch eine Entscheidung bezüglich meines Liebeslebens treffen. Lily, die sah, wie sehr ich mich quälte, sagte mir damals etwas, was ich wohl nie vergessen werde."

Er zögerte einen Moment und Harry sah ihn gespannt an. Dann holte Sirius tief Luft und begann zu singen...

There's a voice inside us all

Calling out so we don't fall

Nothing's lost

That can't be found

Ain't a thing you can't get round

Turn it into something good

There's a chance you really could

Turn it into something special

When you see

It's time to choose

Gonna find

You'll never lose

Turn it into something special

When your calm is broke in two

And you don't know what to do

Hold your fire and look about

Take the flame, don't put it out

Turn it into something good

There's a chance you really could

Turn it into something special

Just believe in something new

We all have our part to do

Turn it into something special

When you know right from the start

Gonna play it from the heart

Take a chance and make things better

Leave your fears und doubts behind

Don't give in, just keep on trying

Turn it into something special

Turn it into something good

There's a chance you really could

Turn it into something special

When you see

It's time to choose

Gonna find

You'll never lose

Turn it into something special

Turn it into something new

We all have our part to do

Take a chance and make it special

And you'll still be standing strong

Hold your ground

And carry on

Turn it into something

Just believe in something

(Turn it into something special – © Sasha)

Harry starrte Sirius mit offenem Mund an. Nicht nur die Tatsache, dass Sirius gesungen hatte, verwirrte ihn, nein, Sirius konnte auch noch richtig gut singen!

Sirius sah etwas verlegen aus.

"Sirius...", sagte Harry. "Ich wusste gar nicht, dass du singen kannst!"

Sirius grinste. "Tja...ich kann es einigermaßen. Ich habe öfters den männlichen Part bei Prankster gesungen."

"Von wegen ‚einigermaßen'!", rief Harry . "Das war super!"

Sirius sah ihn an. "Jedenfalls, Harry, mach einfach etwas Besonderes daraus, okay?"

Harry nickte.

*

Harry nahm sich Sirius' Rat zu Herzen. Doch die Aufregung wegen der bevorstehenden Vergabe der goldenen Phoenixfeder wurde immer größer. Auch Ron und Hermine waren höchst angespannt.

Harry konnte sich durch das bevorstehende Quidditch-Finale ablenken. Gryffindor musste gegen Ravenclaw spielen. Harry freute sich darauf, mal wieder gegen Cho zu spielen. Sie war endlich wieder fit. Das einzige Mal, wo sie sich gegenüber gestanden hatten, hatte er gewonnen. Doch dieses Mal konnte es auch sehr gut anders sein.

Es war ein strahlender Morgen, das perfekte Wetter für ein solches Spiel.

Harry und sein Team zogen sich ihre Umhänge an, Harry hielt seine Aufmunterungsrede, die er sich inzwischen mühsam zusammengebastelt hatte, und sie trabten auf das Spielfeld. Harry und Chris Donavan schüttelten sich grimmig die Hände. Dann flogen sie in die Luft. Angelina schnappte sich sofort den Quaffel und flog auf das Tor der Ravenclaws zu. Doch Peter Mores, einer der Treiber der Ravenclaws, beschoss sie mit einem Klatscher. Sie ließ den Quaffel fallen und Chris Donavan schnappte ihn sich. Er wurde jedoch von Katie gestoppt. So ging das eine ganze Weile, ohne dass eines der beiden Teams ein Tor machen konnte. Doch schließlich setzte Alicia sich durch, schnappte sich den Quaffel und warf ihn an Rick Newman, dem Hüter, vorbei ins Tor.

"UND TOR FÜR GRYFFINDOR!", röhrte Lee Jordan, der wie immer den Kommentator machte. "Super, Ali! Aber ich weiß ja, du hast noch ganz andere Qualitäten, Süße ...."

"JORDAN!", keifte Professor McGonagall. "Verschieben sie ihre Beziehungskisten bitte auf später!"

Lee grinste und warf seiner Freundin Alicia eine Kusshand zu.

Das Spiel schien ewig weiterzugehen, ohne auch nur ein Anzeichen vom Schnatz. Schließlich stand es fünfzig zu vierzig für Ravenclaw. Doch plötzlich sah Harry einen bekannten goldenen Schimmer. Auch Cho hatte ihn gesehen. Seite an Seite stürzten sie darauf zu.

"Mach schon, Chang!",brüllte Chris Donavan. "Mach einmal etwas richtig!"

Harry konnte sehen, dass Cho diese Worte trafen. Jetzt waren sie beide dem Schnatz ganz nah. Harry hatte ihn schon fast in der Hand. Er sah in Chos Gesicht, dass sie aufgab: Er war schon zu nah am Schnatz dran, als dass sie ihn noch erwischen konnte. Andererseits...

Harry entschied sich in diesem Moment. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung packte er den Schnatz – und drückte ihn Cho in die Hand. Das Publikum hatte keine Ahnung, was geschehen war.

"Los, halt ihn hoch!", zischte Harry Cho zu.

Sie starrte ihn verblüfft an, dann gehorchte sie jedoch ohne Widerspruch. Die Fans in blau und bronze jubelten begeistert und die in rot und gold seufzten enttäuscht. Cho und Harry flogen gemeinsam zu Erde. Cho wurde sofort in einen Kessel kreischender Schüler getaucht, so dass sie keine Gelegenheit mehr hatte, mit Harry zu sprechen.

Harry strahlte, als er den großen Quidditchpokal sah, der an die Ravenclaws gereicht wurde. In diesem Moment tippte ihm jemand auf die Schulter. Er drehte sich um und sah einen fassungslosen Oliver Wood vor sich.

"Harry!",rief der und zog ihn in eine Ecke. "Nun komme ich extra mit der gesamten Eintracht Pfützensee", anklagend wies er auf die Männer in schwarzgrünen Trikots, die nicht weit von ihm entfernt standen, "um ihnen zu zeigen, dass ich einen würdigen Nachfolger habe – und was machst du?! Ich bin nicht blind, Harry Potter! Ich sehe alles, was sich oben in der Luft abspielt! Warum, verdammt noch mal, hast du Cho Chang den Schnatz gegeben?!"

Harry sah zu Cho hinüber, die ihm gerade strahlend zuwinkte, sah, wie die Sonne auf ihren schwarzen Haaren glänzte – und lächelte.

"Weißt du, Oliver",erklärte er, "manchmal gibt es eben Wichtigeres als Quidditch! Das wirst auch du irgendwann merken ..."

Wood folgte seinem Blick und schlug resigniert die Hände über dem Kopf zusammen.

"Natürlich! Hätte ich mir ja gleich denken können...du bist verknallt!"

"Möchtest du vielleicht noch lauter schreien, damit es auch alle mitkriegen, die nicht auf diesem Spielfeld stehen?!",zischte Harry wütend

"Ach, lass mal stecken, Potter!", sagte Wood ungerührt. "Spätestens seit deinem Auftritt eben in der Luft haben es sowieso alle mitgekriegt!"

Harry wurde so rot wie Rons Haare und zog es vor, nicht zu antworten.

Bald darauf traf er in der Menge auf Ron und Hermine.

"Pech, Alter!", rief Ron. "Hattest wohl schon mal bessere Tage!"

Hermine nickte eifrig. In diesem Moment trat Scary zu ihnen. "Harry, das war ja wirklich toll von dir!" Sie strahlte ihn bewundernd an.

"Was war toll?",fragten Ron und Hermine wie aus einem Munde.

Scary strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn, wobei der Ärmel ihres weiten Umhangs zurückrutschte, und senkte die Stimme: "Na, Harry hat Cho den Schnatz überlassen, obwohl er ihn schon sicher in der Hand hatte!"

Doch das war Ron und Hermine im Moment anscheinend völlig egal.

"Scary, zeig mir mal deinen Arm", sagte Hermine mit seltsam klingender Stimme.

Scary sah sie erschrocken an und hielt den Arm eng an den Körper gepresst. "Nein, warum?"

Doch Hermine ließ nicht locker. "Scarlett, zeig her."

Doch Scary weigerte sich immer noch. Jetzt fiel Harry zum ersten Mal auf, wie erschöpft sie aussah. Sie hatte tiefe Augenringe und war leichenblaß. Ihre Lippen waren rau und eingerissen und ihre Haare sahen aus, als wären sie lange nicht mehr gewaschen worden und als würde Scary sie selbst schneiden. Ihre Hände zitterten. Sie sah einfach schrecklich hässlich aus.

"Scarlett, zeig schon her!", zischte hermine und zog Scarys Arm zu sich. Jetzt konnte auch Harry es sehen. Auf Scarys Unterarm waren viele, tiefe Kratzer zu sehen. Nein, keine Kratzer mehr, eher schon Wunden.

"Scarlett, was ist das?", fragte Hermine und allein schon daran, dass sie Scary ‚Scarlett' nannte, merkte Harry, wie ernst es ihr war.

Scary wurde rot. "Das? Ach, da hat mich die Katze von Millicent Bulstrode gekratzt. Schreckliches Biest."

Sie lachte unsicher.

Doch allen war klar, dass sie log. Diese Wunden konnten nicht von einer Katze stammen, dafür waren sie zu regelmäßig, zu parallel, zu gerade...sie waren zu gewollt.

"Das stimmt doch nicht, Scary", erwiderte Hermine leise.

Jetzt wurde Scary wütend. "Natürlich stimmt das! Und überhaupt, was geht es dich denn an?!"

Mit diesen Worten rannte sie davon.

Harry, Ron und Hermine starrten ihr nach. Hermine sah die Jungen an. Dann murmelte sie ganz leise, als wolle sie nicht, dass die Jungen es verstanden: "Scheiße."

"Aber..", murmelte Ron, "aber vielleicht war es ja wirklich die Kat..."

"Natürlich, und ich heiße Dr. Freud!", unterbrach ihn Hermine fauchend.

*

Am Abend ging Harry in die Bibliothek. Als er gerade um eine Ecke gehen wollte, hörte er Stimmen. Es waren Scary und Alain, wie er gleich darauf erkannte. Sie saß an einem Tisch und starrte trotzig auf die Tischplatte. Harry drückte sich eng an die Wand.

"Alain, lass mich einfach, okay?", rief Scary jetzt.

Doch Alain setzte sich ihr gegenüber und sagte: "Scarlett. Lass mich dir eine Geschichte erzählen. Es war einmal ein Junge – nennen wir ihn einfach Joe - und dieser war rundum glücklich bis er ein Mädchen kennenlernte. Nennen wir sie Mary. Plötzlich gab es etwas, dass er brauchte. Er wollte, dass Mary glücklich war, wollte sie vor alles und jedem beschützen. Joe hätte alles für Mary getan. Gewiss, Mary war kein Mensch, mit dem man allzu leicht klarkam, doch das war Joe egal. Mary konnte ihm noch so oft sagen, er solle verschwinden – Joe tat es nicht. Eines Tages jedoch war Mary verschwunden. Einfach so, ohne sich von Joe verabschiedet zu haben. Joe war schrecklich verletzt und wütend. Doch dann fand er einen Brief für sich – von Mary. Sie erklärte ihm, warum sie gegangen war und er verstand es. Wenig später erfuhr Joe von einem Schüleraustausch mit einer anderen Schule von der er wusste, dass Mary dort war. Er sagte ihr nichts von seinem Vorhaben, doch er nahm an dem Austausch teil. Mary und Joe sahen sich wieder. Mary hatte an dieser Schule einigen Leuten Rätsel aufgegeben. Sie durfte ihnen jedoch nicht sagen, warum sie hier war. Für sie selbst war das am schwersten. Sie litt wahnsinnig darunter und Joe wollte ihr helfen, doch sie ließ ja niemanden an sich heran. Sie begann sich selber wehzutun und irgendwann tat sie einen falschen Schnitt. Sie starb und Joe, der ohne sie nicht mehr leben konnte, sprang von einem Felsen."

Alain war während der Geschichte immer schneller geworden und die letzten Worte stieß er nur noch hervor.

Jetzt flüsterte er. "Lass nicht zu, dass es uns genauso geht wie Mary und Joe! Lass nicht zu, dass ich wegen dir von einem Felsen springen muss!"

Scary schluchzte. Harry, der jetzt genug gehört hatte, verließ leise die Bibliothek. Ihm standen Tränen in den Augen. Alain hatte sich großartig verhalten. Und scheinbar hatte es gewirkt. Die beiden mussten sich wirklich mögen...

Ohne es sich selber einzugestehen, war Harry seiner Entscheidung ein großes Stück nähergekommen.

*

Endlich war der große Abend da. Die ganze Schule hatte sich versammelt. Harry, Ron und Hermine saßen mit den anderen am Gryffindortisch. Kimi ging es den Umständen entsprechend gut und sogar April war dabei – blaß, aber immerhin. Kimi jedoch war sehr still und murmelte die ganze Zeit vor sich hin.

"Was ist los, Kimi?"

"Nichts", wisperte sie abweisend.

Harry ließ sie in Ruhe, warf jedoch immer wieder besorgte Blicke zu dem riesigen Vollmond an der Decke der großen Halle.

Jetzt trat Dumbledore vor die aufgeregte Menge.

"Guten Abend! Guten Abend ihr alle. Heute ist ein großer Tag für unsere fünften Klassen. Heute tut ihr einen ersten Schritt auf der langen Karrierelaufbahn des Lebens. Die ZAG's, die Zauberergrade, sind dieser erste Schritt. Sie entscheiden schon jetzt darüber, wie mächtig ihr später einmal sein werdet. Und dann gibt es ja auch noch einen anderen Grund, warum ihr euch noch mehr angestrengt habt als normalerweise – die goldene Phoenixfeder. Heute abend wird sie einem von euch überreicht werden."

Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Menge und Harry packte seine Stuhllehne.

"Ihr wisst ja",fuhr Dumbledore fort, "dass das Maximum an ZAG's dreißig Stück sind. Doch das hat in den letzten fünfzig Jahren niemand mehr geschafft. Um ehrlich zu sein, war der letzte, der das geschafft hat, Tom Riddle selbst."

Erschrockenes Gewisper breitete sich in der Großen Halle aus. Auch Harry war zusammengezuckt. Tom Vorlost Riddle...Voldemort...hatte dreißig ZAG's erhalten?

Jetzt sprach Dumbledore weiter. "Doch, wie zu erwarten, hat das auch dieses Jahr niemand geschafft. Die höchste Anzahl an ZAG's sind in diesem Jahr fünfzehn – und das hat Harry Potter erreicht."

Jubel und Beifall, vermischt mit einigen Buh-Rufen, brandete auf. Harry spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Er hatte es geschafft!

Langsam stand er auf und ging nach vorne. Dumbledore sah ihn an und lächelte. Er schüttelte Harry die Hand. Dann überreichte er ihm eine Glaskugel. Sie war ungefähr so groß wie ein Handball und in ihr schwebten fünfzehn kleinere, in allen Farben schillernde Kugeln.

"Deine ZAG's!",erklärte Dumbledore. "Jede Farbe steht für einen anderen Bereich der Magie. Herzlichen Glückwunsch, Harry Potter. Und jetzt hole dir die goldene Phoenixfeder!"

Er deutete auf eine Glasvitrine hinter ihm, die Harry erst jetzt bemerkte. Auf einem Seidenkissen lag dort die goldene Phoenixfeder.

"Wie denn?", fragte Harry, denn die Wände der Vitrine sahen ziemlich stabil aus.

"Geh einfach darauf zu!", forderte Dumbledore ihn auf.

Das tat Harry. Er starrte die Feder an und ging mit langsamen, festen Schritten auf die Vitrine zu. Es war, als ob er eine unsichtbare Barriere durchschritt. Schweiß lief ihm übers Gesicht und er keuchte. Doch gerade als er aufgeben wollte, zerbarst die Vitrine in tausend Scherben. Doch sie trafen Harry nicht. Er ging auf die Reste der Vitrine zu, zögerte einen Moment und nahm sich dann das blaue Seidenkissen. Dann beschaute er sich die Feder eine lange Zeit. Sie war goldfarben und etwa so lang wie sein Unterarm. Ein paar rote Tupfer waren auf ihr zu sehen und als Harry ganz genau hinschaute, konnte er auch diese geheimnisvollen Zeichen erkennen, von denen Dumbledore erzählt hatte. Vorsichtig berührte Harry die Feder. Er spürte ein merkwürdiges Pulsieren, als ob die Feder nur darauf wartete, eingesetzt zu werden. Schnell ließ er sie wieder los und ging zu seinem Platz zurück. Alle Gryffindors umringten ihn und wollten die Feder anfassen.

"So, jetzt bist du wohl der tolle Fünftklässler, wegen dem die Feder wieder auferstanden ist, hmm?",meinte Kimi.

Harry nickte und wartete auf irgendeinen frechen Kommentar von ihr – doch es kam nichts.

Allein daran kann man schon sehen, wie sehr diese Vorfälle bei Vollmond sie verändern, dachte Harry traurig.

Er wandte sich wieder Dumbledore zu. Der lächelte, als er den Tumult beim Gryffindortisch sah und sagte: "Nun, alle anderen werden ihre Ergebnisse von ihren Hauslehrern erfahren. Beginnen wir mit Hufflepuff!"

Professor Sprout trat vor und lächelte. "Nun gut...Abbott, Hannah – sechs ZAG's!"

Hannah rannte nach vorne und holte sich ihre ZAG's ab.

"Bones, Susan – elf ZAG's!"

Harry konnte Arabella jubeln hören und klatschte ebenfalls begeistert.

"Finch-Fletchley, Justin – sieben ZAG's!"

"Ewald, Nick – fünf ZAG's!"

"Perks, Sally-Anne – vier ZAG's!"

"Sados, Elizabeth – zehn ZAG's!"

Und so ging es weiter. Alles in allem schnitten die Hufflepuffs nicht schlecht ab.

Dann rannte Professor Flitwick für Ravenclaw nach vorne. Hier waren die Maßstäbe von vorne herein höher geschraubt, schließlich gilt Ravenclaw als das Haus der Schüler mit guten Schulleistungen.

"Boot, Terry – acht ZAG's!",rief Professor Flitwick. Jubel brandete auf.

"Brocklehurst, Mandy – neun ZAG's!"

"Moon, Iris – zehn ZAG's!"

"Patil, Padma – zehn ZAG's!"

"Roles, Sebastian – elf ZAG's!"

"Turpin, Lisa – elf ZAG's!"

...

Die Ravenclaws waren wirklich sehr gut, stellte Harry fest, nachdem auch der letzte seine Glaskugel in Empfang genommen hatte.

Jetzt lief Professor Avorda nach vorne...Slytherin war dran.

"Bulstrode, Millicent – drei ZAG's!",rief Professor Avorda. Viele gehässige Rufe waren zu hören.

"Erisalon, Felicia – neun ZAG's!"

"Malfoy, Draco – vierzehn ZAG's!"

Harry keuchte überrascht auf.

"Vierzehn?",hauchte Hermine.

Harry nickte verblüfft. Vierzehn ZAG's...damit hatte er Malfoy nur um einen ZAG übertroffen! Malfoy sah in der Tat sehr wütend aus, als er sich seine Glaskugel holen ging. Er war wohl so wütend, weil Harry die Feder erhalten hatte...

"McDougal, Morag – zehn ZAG's!"

"McXandler, Scarlett – fünf ZAG's!"

Harry, Ron und Hermine sahen sich überrascht an. Scarlett war doch immer recht gut im Unterricht gewesen...warum hatte sie nur fünf ZAG's geschafft?

"Nott, Daniel – acht ZAG's!"

"Parkinson, Pansy – fünf ZAG's!"

Harry schüttelte verwirrt den Kopf. Scary hatte genau so viele ZAG's erhalten wie Pansy Parkinson, die nicht gerade eine Leuchte war...da konnte doch etwas nicht stimmen!

"Zabini, Blaise – neun ZAG's!"

Nun war Gryffindor an der Reihe. Professor McGonagall trat vor und rief:

"Brown, Lavender – acht ZAG's!"

Alle klatschten und Lavender strahlte.

"Finnigan, Seamus – zehn ZAG's!"

Seamus lächelte und Harry konnte Debbie, Seamus' kleine Schwester, winken sehen.

"Granger, Hermine – dreizehn ZAG's!"

Alle jubelten, doch Hermine sagte leise zu Harry: "Mist, ich wollte doch besser sein als Malfoy!"

"Longbottom, Neville – acht ZAG's!"

Jetzt schrien alle durcheinander und Neville wurde beglückwünscht. Er strahlte und wurde ganz rot.

Doch Ron sah Harry und Hermine verblüfft an. "Er ist besser als Scary!"

Die anderen nickten nur.

"Patil, Parvati – neun ZAG's!"

Parvati seufzte. "Padma hat einen mehr", berichtete sie und sah etwas enttäuscht aus.

"Weasley, Ronald – zwölf ZAG's!"

Ron strahlte übers ganze Gesicht und Hermine fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

"Ron! Genau so viele wie Percy!",jubelte sie.

"Und wie Bill...",murmelte Ron. "Wow..."

Jetzt meldete sich Dumbledore wieder zu Wort. "Auch unsere Austauschschüler haben sich natürlich den Prüfungen gestellt. Ihre Ergebnisse werden ihnen von Madame Fleur Delacour mitgeteilt!"

Fleur schwebte nach vorne. Sie strahlte über das ganze Gesicht und sagte: "Nun gut. Beginnen wir...Vorher möchte isch noch sagen, dass ich seehrr stolz bin. Ihr wart alle so toll. `abt ihr das verstanden?"

Alle nickten und Fleur begann vorzulesen.

"Bernhard, Julie – neun ZAG's!"

Alle jubelten und Julie strahlte.

"Blanchard, Julien – sieben ZAG's!"

"Cadoret, Cathérine – fünf ZAG's!"

Harry schnaubte kurz. Er mochte ‚Cathy' nicht besonders...

"Charvet, Cassandra – elf ZAG's!"

Das war schon eine tolle Leistung, dachte Harry, wo Cassy doch so schlecht Englisch konnte. Er klatschte begeistert.

"Dixier, Désirée – sechs ZAG's!"

"Forestier, Jerome – acht ZAG's!"

Harry klatschte begeistert, als sein Klassenkamerad aufstand.

"Fournier, Antoine – zehn ZAG's!"

"Frappart, Jean – vier ZAG's!"

"Grande, Gregory – neun ZAG's!"

"Lacombe, Laurent – vier ZAG's!"

Harry grinste hämisch als er das Ergebnis seines alten Konkurrenten hörte. Immerhin hatte Laurent ihm Cho als Partnerin für den Ball weggeschnappt...obwohl – dann war er mit Ginny hingegangen und das war wirklich toll gewesen...

"Lacroix, Alain-Pierre – sechs ZAG's!"

Harry blinzelte überrascht. Auch von Alain hätte er mehr erwartet...hatten Alain und Scary sich gegenseitig abgelenkt...? Dennoch klatschte er begeistert, als Alain nach vorne ging.

"Marineau, Aurélie – zehn ZAG's!"

"Monnin, Annie – sieben ZAG's!"

"Noblet, Dominique – drei ZAG's!"

"Pennec, Aurore – acht ZAG's!"

"Petit, Angelique – zwei ZAG's!"

Das war wirklich petit, dachte Harry grinsend.

"Rigot, Olivier – zehn ZAG's!"

Olivier strahlte und rannte nach vorne. Harry grinste. Wenigstens schien Olivier über Hermine hinweg zu sein...

"Rouche, Aimée – sieben ZAG's!"

"Sorel, Sonia – neun ZAG's!"

"Soubeyran, Sebastien – sechs ZAG's!"

"Souchet, Adeline – zehn ZAG's!"

Jerome jubelte als seine Freundin, als letzte der Franzosen aufstand, und nach vorne ging.

Die Franzosen waren wirklich nicht schlecht gewesen, stellte Harry fest. Dafür, dass der ganze Unterricht in Englisch gegeben wurde, waren sie sogar richtig gut.

Harry lehnte sich erleichtert zurück. Es war vorüber. Alle hatten ihre ZAG's und das Festessen konnte beginnen. Schon füllten sich die goldenen Teller und alle begannen zu essen.

"Ich kann nicht glauben, dass Draco Malfoy vierzehn ZAG's erhalten hat!",

meinte Hermine durch einen Mund voll Roast Beef. "Da kann doch etwas nicht stimmen!"

"Hmm, es ist schon seltsam", nickte Harry. "Vielleicht hat ja seine Schwester ihre Finger im Spiel gehabt..."

"Ach, komm!", erwiderte Ron. "Anastacia Malfoy kann doch keine ZAG-Ergebnisse manipulieren! Sie ist nur eine kleine Erstklässlerin!"

"Warum werde ich nur das Gefühl nicht los, dass genau das nicht stimmt?",murmelte Harry düster.

Ron und Hermine schwiegen und wandten sich wieder ihrem Essen zu.

Alles verlief ganz friedlich, doch am Ende des Festessens geschah es...Niemand hatte es kommen sehen, es war so, als wäre es gerade appariert...

Harry wischte sich gerade den Mund ab, da hörte er einen gellenden Schrei neben sich. Er fuhr herum und für den Bruchteil einer Sekunde konnte er alles ganz genau erfassen: Ein Schwert, ein richtiges Schwert, wirbelte durch die Luft, zum Hufflepufftisch, direkt auf Sean Admir zu. Harry schrie auch und sprang auf – doch da war es zu spät. Seans Kopf war dem Schwert im Weg...

*

Harry war immer noch völlig erstarrt, jetzt, wo er eine ohnmächtige Kimi im Arm hielt. Er versuchte nicht zum Hufflepufftisch zu gucken, versuchte sich nicht vorzustellen, was dort auf dem Tisch lag.. Doch es gelang ihm nicht. Das Schwert hatte Seans Kopf sauber abgetrennt.. kurz zuvor war Kimi ohnmächtig geworden, was sicherlich das Beste war.

Neben ihm stand ein leichenblasser Ron, der eine schluchzende Hermine im Arm hielt. Irgendwer war losgelaufen, um Madam Pomfrey zu holen, doch jedem war klar, dass dies nicht mehr nötig war.

Jetzt hob Harry doch den Kopf. Es war ein Anblick, den er für den Rest seines Lebens nie mehr vergessen würde. Menschen liefen schreiend und weinend umher. Viele übergaben sich auf den Boden der Großen Halle. Seans Kopf lag auf dem Tisch...inmitten einer riesigen Blutlache. Der...Rest von Sean lag auf dem Boden. Professor Sprout lag weinend neben ihm, sie war selber voll von Blut. Harry sah sich nach den anderen Lehrern um. Sie weinten, schrien und waren schon längst verschwunden. Inmitten von all dem Chaos stand Albus Dumbledore. Harry hatte ihn noch nie so gesehen. Professor Dumbledore war käseweiß und seine blauen Augen stachen aus seinem Gesicht hervor wie leuchtende Saphire. Er zitterte am ganzen Körper. Harry konnte sehen, dass er kurz vorm Zusammenbrechen war.

Plötzlich wurde Harry das alles zuviel. Ihm war speiübel und er wollte nur noch weg. Er drückte Kimi dem nächstbesten in die Arme und rannte nach draußen. Egal was die anderen taten – er würde nicht helfen, den Boden der Großen Halle zu versauen. Solche seltsame Gedanken waren es, die Harry durch den Kopf gingen, als er sich schließlich hinter einem Busch übergab.

*

Dort fand Cho ihn schließlich. Er saß auf dem Boden, ein Stück vom Busch entfernt und starrte auf den Boden. Cho sagte nichts, sie legte ihm nur die Arme um den Hals und fing an zu weinen. Lange saßen sie so da, Arm in Arm und Cho weinte verzweifelt.

Schließlich fand Harry seine Stimme wieder. "Wie...wie geht es...Kimi?"

"Sie ist auf der Krankenstation", flüsterte Cho. "Chelsea, Hillary und April versuchen, sie zu trösten. Aber das wird ihnen wohl nicht gelingen."

Sie sah ihn an. "Harry, was auch immer das ist, was diese Attentate verübt...es will Kimi kaputt machen! Und das gelingt ihm doch auch! Wann hast du Kimi das letzte Mal lachen gehört, wann kam das letzte Mal einer ihrer Kommentare? Wann?"

"Ich weiß es nicht", flüsterte Harry. "Aber es ist lange her. Gut, dass sie nicht gesehen hat, was passiert ist."

Cho nickte. "Ich habe es gesehen – und werde es nie vergessen."

Sie schwiegen eine Weile, dann sagte Harry: "Dieses Etwas treibt Spielchen mit uns! Du musst es zugeben, Cho – dadurch, dass Chelsea, April, Hillary und du, dadurch, dass ihr nur verletzt wurdet, wiegten wir uns in Sicherheit! Wir dachten nicht, dass der Nächste umgebracht wird! Aber es war so."

Cho nickte und sie schwiegen wieder. Nach einer Weile sagte sie: "Komm, Harry, lass uns hineingehen."

Doch Harry schüttelte den Kopf. "Nein, geh du nur, ich muss noch etwas erledigen."

Mit diesen Worten rannte er davon. Er rannte so schnell er konnte – er musste jetzt einfach mit Sirius reden.

Keuchend kam er schließlich bei Sirius' Höhle an und trat ein. Der lächelte, als er Harry sah. "Harry! Na, wie viele ZAG's hast du..."

Doch er schwieg erschrocken, als er Harrys Gesichtsausdruck sah. "Was ist passiert?"

In diesem Augenblick brach ein Teil von Harrys Selbstbeherrschung, die er auch vor Cho aufrecht erhalten hatte, zusammen. Harry ließ sich in Sirius' Arme fallen und begann zu weinen. Sirius drückte ihn erschrocken an sich und Harry begann, Stück für Stück, zu erzählen, was geschehen war. Dabei fiel ihm auch ein, dass seine Glaskugel und die goldene Phoenixfeder noch auf dem Gryffindortisch liegen mussten, doch das war in diesem Moment unwichtig.

Das Weinen erleichterte ungemein und Sirius würde ihn nie deswegen auslachen.

Sirius war geschockt. Nach einer Weile beruhigte sich Harry und sagte leise: "Das Schlimmste ist ja, dass wir diesem Ding ausgeliefert sind. Sean wurde angegriffen, direkt vor Dumbledores Nase! Er wurde bei einer öffentlichen Veranstaltung angegriffen – von irgendeinem dummen Schwert!"

Sirius nickte nur. "Ja, das ist tatsächlich sehr bedenklich..."

Er setzte sich auf den Boden und Harry setzte sich neben ihn.

"Wie geht es den Kim?",fragte Sirius. "Das war doch Seans Freundin, oder?"
Harry nickte. "Sie liegt im Krankenflügel. Das alles macht sich noch kaputt! Immer sind es die Menschen, die ihr wichtig sind, die angegriffen werden..." Jetzt flüsterte er. "Weißt du, was mir am meisten Angst macht, Sirius? Dass auch ich an Kimis Stelle sein könnte. Was wäre, wenn jeden Monat ein Mensch, der mir wichtig ist, angegriffen würde? Ron, Hermine, Cho, Ginny, du...Wer weiß...wer weiß, ob du jetzt dann noch neben mir sitzen könntest..."

Nun brach seine Stimme fast. Sirius zog ihn stumm an sich und wollte etwas sagen, doch Harry unterbrach ihn. "Du weißt, was ein Atia-Irrwicht ist, oder? Er zeigt dir die Situation, vor der du am meisten Angst hast. Ich sah Voldemort, Sirius. Er hatte Ron und Hermine in seine Gewalt gebracht...und dich. Er verspottete mich und dann riss er dich zu sich und hielt dir seinen Zauberstab an die Kehle. Ich habe nicht mehr gesehen, was dann geschah, weil ich schon Reatia gerufen hatte – aber ich glaube, er hat dich getötet, Sirius..." Harry senkte den Kopf. "Das könnte ich nicht ertragen."

"Harry, sieh mich an", sagte Sirius und Harry schaute ihm in die Augen. "Ich verspreche dir, dass das niemals geschehen wird. Okay? Ich schwöre es."

Harry nickte und fühlte sich etwas erleichtert. "Danke, Sirius."

*

Harry musste noch seine Glaskugel und seine Feder holen, die ja noch in der Großen Halle lagen. Er öffnete vorsichtig die Tür. Die Große Halle war verlassen...fast jedenfalls. Albus Dumbledore stand in der Mitte der Halle und starrte zum Himmel. Harry zögerte kurz, dann trat er zu ihm. Seans Kopf und Körper war schon weg.

"Professor?",fragte Harry leise.

Dumbledore drehte sich um. "Oh. Harry."

In diesem Moment sah er fürchterlich alt aus. Seine Haare sahen nicht silbern, sondern grau aus und er zitterte.

"Sie trifft keine Schuld", sagte Harry leise.

Dumbledore sah ihn an. "Ich hätte es verhindern müssen, Harry."

"Ja, wie denn?",rief Harry. "Sie sind doch kein Hellseher!"

Jetzt sah Dumbledore ihn aufmerksam an. "Harry, was weißt du über Kims Fähigkeiten?"

"F...Fähigkeiten?", stotterte Harry verblüfft.

"Was das Wahrsagen anbelangt", erklärte Dumbledore ungeduldig.

"Ich weiß nur, dass sie sich freiwillig mit Professor Trelawney trifft...und als Sarah starb, da meinte sie, sie hätte eine Vision gehabt", sagte Harry langsam.

Dumbledore nickte. "Genau. Harry – Kim hat das Innere Auge. Sie ist eine Seherin."

"Ach – so gut wie Professor Trelawney?",fragte Harry etwas spöttisch.

Dumbledore schüttelte den Kopf. "Sie hat die echte Gabe des Sehens, Harry. Professor Trelawney kann ihr nichts mehr beibringen. Zu ihr geht Kim nur noch, weil sie dort die nötige Ausstattung hat."

"Wer sagt das?",fragte Harry zweifelnd.

"Professor Trelawney", antwortete Dumbledore kurz. "Sie weiß selber, dass Kim um Klassen besser ist als sie. Jedenfalls erzählte sie mir, dass Kimi eine seltsame Vision bezüglich Sean Admir hatte. Ich meinte jedoch, auf dem Fest könne ja nichts passieren...und jetzt schau dir an, was passiert ist!"

Harry schluckte. Kimi, eine Seherin?

Plötzlich beugte Dumbledore sich nieder und hob das Schwert auf, das noch am Boden lag. Harry zuckte zurück. Doch das Schwert war ganz sauber, jemand musste es abgewischt haben, denn man sah keinen Tropfen Blut an der Klinge.

Dumbledore reichte es Harry. "Sieh dir das an."

In die Klinge des Schwertes war etwas eingeritzt.

...doch der sechste folgt sogleich. Bis zum nächsten Mal!

Kaum hatte Harry zuende gelesen, verschwand die Schrift. Harry keuchte auf.

"Diese Nachricht war für dich bestimmt, Harry", sagte Dumbledore. "Und das hier ist nicht irgendein Schwert. Einst gehörte es Tom Riddle."

Prompt ließ Harry das Schwert fallen. Es schlitterte über den Steinboden.

"V...Voldemort?",stotterte er.

Dumbledore nickte. "Voldemort muss es freiwillig dem Attentäter gegeben haben..."

"Und wenn Voldemort selbst dieser Attentäter ist?", fragte Harry. "Das wäre doch das Nahe liegendste!"

"Ich denke nicht, Harry", sagte Dumbledore leise. "Ich denke nicht."

Sie schwiegen eine Weile.

"Geh jetzt zu Bett, Harry",seufzte Dumbledore. "Deine Glaskugel und deine Feder liegen auf dem Tisch."

Harry nickte, nahm sich Kugel und Feder und verließ die Große Halle. Dann ging er in Richtung Gryffindorturm.

Als er jedoch ein Professor Avordas Büro vorbeikam, hörte er ein lautes Schluchzen. Vorsichtig ging er näher heran. Er hörte die Stimme von Professor Avorda, von ihrem Bild Viola – und von Scary. Von ihr stammte das Weinen.

Doch Harry spürte plötzlich, dass ihn dies hier nichts anging und er rannte davon. Am heutigen Tag war schon so viel geschehen...er hatte seine ZAG's erhalten und die goldene Phoenixfeder dazu, Sean war ermordet worden, er hatte erfahren, dass Kimi eine Seherin war und er hatte Voldemorts Schwert in den Händen gehalten...

Nein, für heute reichte es wirklich. Da musste er nicht noch irgendein Gespräch belauschen.