Alles nur aus Liebe? – Teil 2
Die Kaffeetasse klirrte, als Vegeta die Küche betrat.
Goten wich seinen Blicken aus.
Hatte er Angst vor ihm?
Warum?
~~***~~
Vegeta verzog sich in den Gravitationsraum. Wie jeden Tag. In diesen Stunden fühlte sich Goten am sichersten. Eine Sicherheit, die er sich tagtäglich einredete, um nicht völlig den eigenen Verstand zu verlieren.
Jeden Tag wurde der Wunsch in dem jungen Saiyajin stärker, dass diese Sommerferien endlich ein Ende nahmen. Doch würde der Alptraum damit aufhören? Was wenn ER seine Drohungen wirklich wahrmachen würde? Er konnte weder ihm noch Trunks etwas derartiges antun.
Doch er konnte.
Früher... Wochen war es her, es kam Goten einer Ewigkeit gleich, hätte er es nicht für möglich gehalten. Hätte ihm Jemand derartige Geschichten über IHN erzählt, hätte er ihn geohrfeigt.
Aber jetzt.
Traute er ihm Alles zu. Wirklich Alles.
Seine Angst wurde nicht mehr nur eine Angst um sich selbst. Er verspürte zudem auch imme rmehr Angst um die Personen, die er mochte, die er... liebte.
Würde er ihnen dasselbe antun, wenn er mit ihm fertig war?
Werden sie auch einen derartigen Alptraum durchleben müssen?
Schluss. Goten wollte einfach nur dass es aufhörte. Es sollte aufhören. AUFHÖREN!!! Jeden Morgen hoffte er aufzuwachen und zu wissen...
Dass Alles nur ein unglaublich grausamer Traum gewesen war.
Doch dieser Morgen kam nicht.
~~***~~
„Hey, was hältst du davon wenn wir heute zusammen trainieren? Das lenkt dich sicher ab!"
Goten sah auf und Trunks in die Augen. Er meinte es sicher nur gut. Er war sein Freund. Er musste wenigstens ihm den Gefallen tun und wieder etwas lockerer werden.
Der dunkelhaarige Saiyajin nickte und versuchte eine erleichterte Miene zu ziehen. „Aber... wir fliegen zur Wiese, ich brauche mal wieder etwas frische Luft."
„Klar doch! Das ist ne verdammt gute Idee, da waren wir lange nicht mehr."
Mittlerweile musste sogar schon das Gras nachgewachsen sein, was sie als Kinder immer vollständig nieder gebrannt hatten. Ja das Training würde Goten ablenken und nicht nur ihn.
Hauptsache weg von Vegeta.
Ohne dem Prinzen Bescheid zu sagen verließen die beiden Jungs das Haus unmittelbar. „Der merkt eh nix, trainiert wohl wieder bis zum Umfallen." Meinte Trunks nur. Goten nickte.
Nur dass er Nachts noch immer wahnsinnig munter war. Aber davon hatte Trunks keine Ahnung. Doch Goten hatte mehr und mehr das gefühl, dass sein Freund etwas ahnte. Früher oder später würde er dahinter kommen.
Doch er durfte die Wahrheit nie erfahren. Das war das beste für ihn und für Goten.
~~***~~
Vegeta machte Liegestützen. Bei über 500 facher Schwerkraft. Sein Blick war leer. Er wusste was er zun hatte. Doch er durfte sich noch nicht verraten. Es gab nur einen, der Bescheid wusste. Doch er würde es nicht wagen auch nur ein Wort zu sagen.
Es machte Spass.
Und diesen Spass hatte er seit Jahren nicht mehr gehabt. Als er noch der Prinz eines Planeten war, konnte er machen was er wollte.
Wozu er Lust hatte. Er konnte töten wen er wollte. Wenn er...
Lust hatte.
Er hatte beinahe vergessen wie schön es war, kalt zu sein. Und er würde es sein.
„Ich bin gespannt wie lange diese Brut das aushält und wieviel mein Sohn ihm bedeutet."
Vegeta begann zu lachen. Verbittert, grausam, ... amüsiert. Er wusste längst, dass ihn keiner hören konnte. Er hatte gespürt, dass die beiden Jungs das Haus vor einer halben Stunde verlassen hatten.
~~***~~
Nach einer anstrengenden Trainingssession lagen die beiden jungen Saiyajin nun mit ausgetreckten Gliedern im Gras. Es hatte gut getan. Sie hatten es lang nicht gemacht. Trainiert, wie in alten Zeiten.
In alten Zeiten. Als sie noch Kinder gewesen waren.
Vieles hatte sich verändert. Aber was genau? Und warum so plötzlich? In Trunks Familie war Alles in Ordnung gewesen. Bis zu dem Tage an dem Bra geboren wurde.
Bra.. sie wurde nur 4 Jahre alt. Dann starb sie an einer unheilbaren Kinderkrankheit. Ja, sie hatten sie widerbelebt. Sie hatten Alles versucht.
Aber sie starb erneut. Als wäre es Schicksal gewesen.
Vegeta musste sehr darunter gelitten haben. Man sah es ihm nicht an. Bulma hatte ihm sogar an den Kopf gheschmissen, dass es ihm egal war. Daraufhin hatte er sein Zuhause für ein Jahr verlassen und nichts hatte man mehr von ihm gehört.
Als er wieder kam. Eines Abends. Als es regnete. Hatte er sich verändert. Er war stiller geworden. Bulma hatte sich daran gewöhnt. Sie kannte ihn auch so. Trunks allerdings kannte diese Seite an seinem Vater nicht. Für ihn war es eine große Umstellung gewesen. Aber auch er hatte sich daran gewöhnen müssen. Das Leben ging weiter.
Bulma wollte nie wieder Kinder haben. Genau wie Vegeta.
Goten sah nachdenklich in den Himmel. Er war so schön. So voller Licht. Beinahe wie in einem billigen Kitschmärchen.
Ja, die Menschen würden den Himmel mehr schätzen, wüssten sie, wir dunkel die Nacht sein konnte....
~~Ende Teil 2~~
