Alles nur aus Liebe? – Teil 9
So Fusion ist unnütz? Das ist der Stolz der Saiyajin, den ich von meinem hohen Prinzen erwartet habe...
Fass mich nicht an!
Vegeta...
Kakarott. Ungeachtet dessen, was du über Fusionen und mich denkst, erspare mir jegliche Sympathie, die du für mich empfinden könntest!!
Vegeta...
~~***~~
Schon den ganzen Tag war kein Sonnenstrahl durch die graue Wolkendecke gedrungen. Doch es hatte wieder angefangen stärker zu Regnen. Und es wurde merklich kühler. Die Hitze der Nacht und des Vortages war Kälte und Nässe gewichen. Ein Tag an welchem man am liebsten zuhause im warmen Zimmer sitzen würde...
Goten zitterte. Ihm war bitterkalt und er hatte Schmerzen. Vor einigen Minuten.. oder waren es Stunden gewesen? Hatte er das Bewusstsein wieder erlangt. Er war allein gewesen. Allein und verletzt.
Seine körperlichen Qualen hinderten ihn am Aufstehen, brachten ihn fast um.
Seine seelische Pein gab ihm den Rest.
Resigniert und seinem Schicksal ergeben kauerte er sich am matschigen Boden zusammen und wartete. Wartete auf das Ende... oder darauf, dass irgendetwas passieren würde.
Schon bevor er das Bewusstsein verlor, hatte er bereits aufgegeben. Sich aufgegeben. Alle Hoffnung verloren.
Warum hatte Vegeta ihn nicht getötet? Er hätte wetten können, dass der Prinz kurz davor stand. Also warum hatte er es nicht einfach getan? Oder war er es nichtmal würdig den erlösenden Gnadenstoss zu bekommen, wollte er ihn in seinem eigenen Garten jämmerlich verenden lassen.....?
Die Tränen, die ihm über die Wangen liefen und sein Blut auf dem Rasen verteilten, konnte er schon längst nicht mehr zurückhalten. Ihm war nicht einmal bewusst, dass er weinte.
Wie ein kleiner Junge, der seine Familie verloren hatte. Familie... Vater...
Warum in Kamis Namen musste er leiden, nur weil sein Vater und Vegeta sich nicht ab konnten.
Dabei schienen sie doch immer so gut befreundet gewesen zu sein.
Aus verschwommenen Augen sah Gokus Sohn, wie der Regen die letzten Spuren seines Blutes im Boden versickern liess. Ihm war kalt. Er schloss kraftlos die Augen. Vielleicht... würde er ja, so hoffte er, an einem besseren Ort wieder erwachen....
Trunks....
~~***~~
Vegeta sah an die Decke des Gravitationsraumes. Sein Blick eisig und starr. Seine Fäuste geballt. Da war er, er sah ihn vor sich.
Dieses dämliche Grinsen.
Diese Augen.
Kakarott.
Mit einem plötzlichen Wutschrei riss er beide Hände vor und begann wie besessen Energiekugeln auf das Bild vor ihm zu schleudern. Mehr... mehr... immer heftiger steigerte er sich in seine eigene Vorstellungswelt hinein, in welcher es nur noch Kakarott gab.
Kakarott wie er lächelte.
Kakarott wie er ihn beschützen wollte.
Kakarott... wie er von ihm gerettet wurde.
Allesamt Erinnerungen aus einem Leben, dass Vegeta nicht wollte. Alles bis zum heutigen Tage kam ihm einfach nur wie ein böser Traum vor.
Erschöpft stellte der Prinz sein Feuer ein und ließ die Hände sinken. Mit einem plötzlichen Wimmern und Klagen, dass leise von den Wänden wiederhallte und sich in seinem Kopf festsetzte, kehrte auch die Erinnerung an das vor einer halben Stunde Geschehene zurück.
Er wollte ihn töten. Kakarotts Sohn. Ja, er hatte ihn fast getötet. Doch mit dieser Stimme tauchte auch ein Teil in ihm auf, welcher sich dagegen wehrte jenen entscheidenden Schritt zu gehen. Diese Stimme des kleinen klagenden Mädchens. Erst jetzt bemerkte er, wie vertraut sie ihm war. Dennoch verstand er nicht, warum er sich so anders fühlte, wenn er sie vernahm.
Sie war mit Etwas verbunden, dass der Prinz tief in sich drin verschlossen hatte. Etwas, von dem er dachte, es würde nie wieder ans Tageslicht treten. Etwas vor dem er sogar ein wenig Angst hatte, was ihn beunruhigte...
Und... er hatte sich doch geschworen, es niemals wieder zu empfinden.
Wütend über seine Schwache ballte er erneut die Fäuste, verkrampfte sie beinahe und riss den Kopf in den Nacken.
„Verdammt. Kakarott! ICH HASSE DICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Und das kleine Mädchen weinte bitterlich...
~~***~~
Der Regen peitschte ihm ins Gesicht und seine Augen tränten bereits, doch fiel es kaum auf, so durchnässt wie Trunks schon längst war. Er konnte die Umrisse der Capsule Corp. am Horizont erkennen und legte den Endspurt ein. Doch schon weitem konnte es geistig hören.
Noch nicht seine Ohren vernahmen es, doch sein Herz.
Sie jammerte wieder und sie hatte noch nie so bitterlich geweint.
Ein kalter Schauer rann ihm über die nasse Haut unter seiner Kleidung. Es was kälter als der Wind und der Regen, die ihn ihrerseits nicht mehr loslassen wollten und sich beinahe unter seiner Haut festsetzten. Heute hätte er es tun sollen. Wenn er sich jemals gegen seinen Vater stellen sollte, dann hätte er es heute tun sollen.
Wäre ich doch nie fortgegangen, wie konnte ich nur so dumm sein? Warum habe ich es nie gemerkt!!
Er sah Bilder vor sich, während er all seine Kräfte sammelte um endlich schneller voran zu kommen, doch die letzten Meter kamen ihm wie eine unüberwindbare Entfernung vor.
Er sah seinen Freund.
Er sah seinen Vater.
Er sah Blut und er sah Tränen und Dunkelheit.
Endlich hatte er das Gebäude erreicht. Ohne groß darüber nach zu denken, brach er die Tür mit dem Fuss auf, schleuderte die Einkaufstaschen achtlos in die Ecke und rannte so schnell er konnte.
Doch wohin musste er? Er hörte die Stimme. Jetzt nahm er sie wahthaftig wahr. Lauter. Immer lauter. Und trauriger. Verzerrter. Bis sie schließlich verstummte.
„Der Garten!"
Trunks schlug die Richtung zum Garten ein und stieß sich vom Boden ab, um endlich schneller sein Ziel zu erreichen. Auf der anderen Seite des Hauses, stürmte der voiletthaarige Saiyajin übergangslos durch die offene Terassentür.
Dann sah er sich um. Er war von Angst gelähmt. War es schon zu spät?
Doch dann sah er die Gestalt. Sie war im dichten Regen, kaum von der Umgebung zu unterscheiden und sie schien dem Tod näher, als der Welt der Lebenden zu sein...
Vegetas Sohn eilte so schnell er konnte zu seinem Freund, geschockt von dem Anblick den er ihm bot.
Bitte, bitte lass es noch nicht zu spät sein. Er atmet noch. Seine Aura ist sehr schwach...
Tausend Flüche und Anschuldigungen gegen sich selbst schossen dem jungen Krieger durch den Kopf, als er mit zitternden, unterkühlten Händen nach einer der magischen Bohnen suchte, die er immer bei sich trug.
In Trunks Augen verging eine Ewigkeit, als er sie endlich fand und sie zerbröckelte und Goten in den Mund steckte. Er versuchte ihn verzweifelt aus seiner Bewusstlosigkeit zu holen und zum Schlucken zu bewegen.
Und er regte sich.
Nun konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er legte seine Arme um Goten und begann vor Verzweiflung zu weinen, in dem sinnlosen Versuch ihn mit seinem eigenen unterkühlten Körper zu wärmen.
„Es tut mir so leid... ich... ich war so dumm, so rücksichtslos... ich hätte es besser wissen müssen, ich hätte es wissen MÜSSEN!! Bitte verzeih mir Goten.. ich.. wollte das nicht... nie hab ich gewollt, dass es soweit kommt. Es ist Alles meine Schuld..."
Weinend drückte er Gotens kalten und geschundenen Körper fest an sich.
„Wa.. warum hast du mir denn nur nie Etwas gesagt... du hättest doch nur..."
Er wurde von Gotens leiser, flüsternder Stimme unterbrochen. „W..weil.."
Trunks horchte auf und näherte sein Ohr Gotens Mund, um ihn besser verstehen zu können.
„..i..i..ich.. dich.... liebe....."
~~Ende Teil 9~~
Keine Angst, die Story endet hier natürlich noch lange nicht. Aber ich bitte um Geduld. Ich muss die Struktur der nächsten Teile noch theorethisch ändern, denn eine weitere Schlüsselperson wird auftauchen.
