Alles nur aus Liebe? – Teil 13
Manchmal sitzt die Angst zu tief
Oft hat der Schmerz sich festgebrannt
Doch irgendwann wird jemand kommen
Der dir jegliche Angst nimmt
Und dir etwas viel, viel Angenehmeres dafür schenkt...
~~***~~
Goku trat hinaus in den Regen. Ja, der düstere Himmel schüttete wieder seine Tränen über das Land... fast so...
Als weine er mit ihm.
Der Saiyajin richtete sein Haupt den dunklen Wolken entgegen. Sein Geist war verwirrt... seine Gedanken dennoch leer. Voller Wehmut und warf er noch einen letzten Blick zu dem großen Gebäude hinter ihm und löschte dann seine Aura. Er wollte allein sein. Niemanden mehr sehen. Er musste nachdenken... über all das, was geschehen war... und über all die seltsamen Empfindungen, die ihn immer mehr plagten und sein naives Herz viel zu sehr kränkten.
Leise und vorsichtig stiess Goku sich vom Boden ab, obwohl ihn sowieso niemand hätte hören oder anderweitig bermerken können. Dann stieg er in die Lüfte und verschwand im aufziehenden Nebel.
~~***~~
„Er ist gegangen..."
Goten sah auf und blickte seinen Freund an, der zur Tür herein getreten war. Der dunkelhaarige Saiyajin hatte die ganze Zeit auf Trunks Bett gesessen und vor sich auf den Boden gestarrt. Er hatte es nicht einmal bemerkt, als sein Freund das Zimmer betreten hatte. Genauso wenig wie das wortlose Verschwinden seines Vaters.
Doch Trunks hatte recht. Er spürte seine Aura nicht mehr.
„Was ist eigentlich mit dir und deinem Vater...?"
Der violetthaarige Saiyajin schloss die Tür hinter sich und setzte sich zu Goten aufs Bett. Dieser senkte den Kopf und blickte wieder auf seine Füße. Trunks sah ihn lange an...
~~***~~
Vegeta lief schnellen Schrittes den langen Flur entlang, bis er schließlich an der Eingangstür an kam. Bis dort hatte er die Aura Kakarotts noch gespürt... doch nun war sie verschwunden.
Der Prinz öffnete besagte Tür und trat hinaus. Weit konnte er nicht sein. Bis vor ein paar Sekunden war seine Aura noch zu spüren gewesen. Der Regen peitschte dem Saiyajin ins Gesicht, als eine starke Windböe die Tür hinter ihm ins Schloss fallen ließ.
Es war bereits noch etwas dunkler geworden und Nebel versperrte einem zusätzlich die Sicht. Mit gemischten Gefühlen versuchte er Kakarotts Aura erneut zu erfühlen, doch vergeblich.
Der Ideot hat sie gelöscht....
Ein paar Sekunden... in Vegetas Augen zogen sie sich zu einer Ewigkeit, stand er nun da vor der verschlossenen Tür und versuchte sich über seine Gefühle einig zu werden.
Sollte er eben anklingeln und wieder hinein gehen..? Oder sollte er ihn versuchen zu finden...
Er wusste genau was er wollte.. und was er tun musste. Aber ein Teil in ihm war immer noch anderer Meinung und sträubte sich gegen die Tatsache, dass der andere Saiyajin ihm tatsächlich etwas bedeutete...
Er hatte noch nie wirklich leid empfunden. Er hatte es auch niemals nötig gehabt. Doch in diesem Moment tat es ihm... leid.. Kakarott zu kaltblütig abgewiesen zu haben. Er wusste doch genau, wie empfindlich er war.. auch wenn er immer so gutgläubig und kindlich tat...
Folge ihm hallten die Wort in seinem Kopf wieder und er traf letztendlich eine Entscheidung. Die Gefühle.. die er so sehr zu unterdrücken versucht hatte gewannen nun die Überhand und der Saiyajin stieß sich von der Türschwelle ab und machte sich auf die Suche nach Kakarott.
~~***~~
Er bekam keine Antwort.
Doch das hatte er sich schon gedacht. Er konnte und er wollte ihn nicht dazu zwingen mit ihm über etwas zu reden, über dass er nicht reden wollte. Er brauchte einfach etwas Zeit... vielleicht würde er dann endlich wieder auftauen und so unbeschwert wie damals werden...
Der dunkelhaarige Saiyajin hob den Kopf. „Vegeta ist grade verschwunden."
Trunks nickte. Auch er hatte er gesprpt. Auch er hatte die zuschlagende Tür vernommen.
„Wo er bei dem Wetter nur hin will...." murmelte Trunks und sah aus dem Fenster. Draußen tobte mittlerweile ein heftiger Sturm, es war sicher kein Vergnügen bei dem Wetter auswärts durch den Regen zu fliegen. Aber er hatte jetzt keine Zeit sich über seinen Vater zu wundern. Er würde sich jetzt um seinen Freund kümmern. Jetzt konnte sie niemand mehr stören. Sie waren endlich allein...
„Lass uns nicht länger über das Ganze nachdenken..." warf Trunks in den Raum und sah Goten an.
Der dunkelhaarige Saiyajin blickte Trunks mit einem verwirrten Ausdruck in den Augen an. Trunks hatte sich irgendwie verändert.. und er schien Etwas vor zu haben.
Vegetas Sohn lächelte und rückte ein Stück näher an Goten heran. Dann beugte er sich zu ihm und flüsterte leise etwas in sein Ohr.
...Du brauchst keine Angst haben Chibi, vertrau mir einfach....
Goten war etwas verstört. Chibi... so hatte er ihn noch nie zuvor genannt. Aber... irgendwie.. auf eine seltsame Art und Weise... klang es vertraut und die Art wie er es sagte berührte ihn tief in seinem Herzen. Vielleicht würde der Alptraum ein Ende nehmen... vielleicht war Trunks derjenige, der ihn erlösen würde....
Nichts sehnlicher als das wünschte er sich in diesem Moment, als sein bester Freund ihm so nahe war.
Vegetas Sohn legte seinem Freund die Hände auf die Schultern und drückte ihn sanft hinunter aufs Bett. Er beugte sich über ihn und sah ihn an. Er verlor sich in den endlosen Tiefen und unergründeten Geheimnissen diese dunklen Augen, die ihn immer noch etwas verwirrt aber dennoch.. erwartungsvoll ansahen.
Trunks streichelte die Wangen seines Freundes und zum ersten Mal fiel ihm auf, wie weich und zart seine Haut doch war. Doch er spürte auch, dass Goten zitterte, zwar nur leicht und kaum merklich.. aber dennoch...
„Du hast Angst vor solchen Berührungen..."
Goten wollte Etwas erwidern, doch Trunks legte ihm den Finger auf den Mund und hinderte ihn daran etwas zu sagen. Stattdessen fuhr er fort.
„Ich verstehe dich. Aber du wirst sehen... dass es nicht weh tun muss... ich... bin nicht er... also bitte... vertrau mir Chibi...ok?"
Goten nickte. Er war erleichtert, konnte jedoch trotzdem nicht sein Zittern unterdrücken. Zu sehr hatten die Erlebnisse der letzten Wochen ihn geprägt, zu sehr die Angst sich in sein Hirn gebrannt und die Furcht davor, erneut jenen grausamen und demütigenden Schmerz zu empfinden wie in jenen Nächten...
Trunks beugte sich zu seinem Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Er wollte nicht, dass sein Freund Angst hatte. Er musste ihm dabei helfen, diese Angst ab zu legen. Ihn davor bewahren, nicht mehr berührt werden zu wollen.. und.. da war noch etwas anderes.
Ja er wollte ihm nahe sein.. jetzt und hier und... immer. War das Liebe..? Dieser innige Wunsch nach der Nähe seines besten Freundes... ihn zu berühren, ihn auf diese Art glücklich zu machen und somit auch sich selbst... ja vielleicht war es das... und tief in sich hoffte er, dass es so war....
Trunks griff zum Lichtschalter, der direkt an seinem Bett angebracht war und schaltete die große Lampe in seinem Zimmer ab. Dann schaltete er die kleine Nachttischlampe ein, so dass sein Zimmer nur noch von einem warmen, dämmrigen Licht erleuchtet war.
Dann sah er Goten wieder an. Er hatte die ganze Zeit geschwiegen. Vielleicht.. war es auch besser so. Was tat er hier eigentlich...? Er war ssich nicht einmal sicher ob sein Freund das überhaupt wollte... aber.. hätte er nicht schon längst protestiert, wäre es ihm unangenehm..?
Trunks fuhr mit seiner Hand über Gotens bauch, hinab bis zu seinem Hosenbund. Dann hob er dort dessen Shirt an und schob seine Hand darunter, aus den Augenwinkeln unsicher Gotens Reaktion beobachtend. Er verhinderte es nicht.
Langsam und behutsam begann er mit seiner Hand Gotens Brust und seinen Bauch zu erforschen. Er streichelte sanft über seine weiche Haut und fühlte nach seinen Herzschlag. Irgendwie musste er lächeln, als er bemerkte, wie sein Herz begann schneller zu schlagen.
Trunnks konnte auf dem Gesicht seines Freundes im schwachen Licht nicht viel erkennen. Aber seine Augen nahmen ein ungewöhnliches Leuchten an.. zum ersten Mal seit langer Zeit, schien er keine Angst mehr zu haben, sich sicher zu fühlen.
Sein schneller Herzschlag war kein Zeichen von Angst.
Er wollte es auch.
~~Ende teil 13~~
