Kurze Zeit später stand Bulma im Bad. Über dem Waschbecken hing ein Spiegel. Bulma betrachtete ihren Hals. "Ich werde ein heißes Bad nehmen, das wird die größten Schmerzen von allen Abdrücken lindern.", beschloss sie und ließ das Wasser in die Wanne laufen.

Sie ging nochmal raus zu Vegeta, welcher aus dem "Fenster" ins All blickte. "Ich bade jetzt, ok?", sagte Bulma. "Das ist mir sowas von egal, mach doch was du willst.". Bulma verdrehte die Augen und kehrte ins Bad zurück. Sie schloss die Tür ab und zog ihr Nachthemd aus. Dann ließ sie sich ins heiße Wasser hinab. Im ersten Moment biss Bulma die Zähne zusammen, das Wasser brannte an den Abdrucksstellen und an ihren Handgelenkenund es war so heiß, dass es sich schon wieder kalt anfühlte. Dann aber entspannte sie sich.

`Warum werde ich aus Vegeta nicht schlau? Er ist meistens ein Arsch, aber dann wieder anders... ich verstehe ihn nicht...´. Bulmas typisches Badewannen-Grübel-Thema. `Er ist so kalt und abweisend... aber warum hat er mich nicht getötet? Er hätte doch einfach... liegt ihm was an mir..? Ach Quatsch, Bulma, du wirst echt bescheuert!´, wies sie sich in Gedanken zurecht.

Vegeta starrte ins All. `Meinen Ruf kann ich wohl jetzt in die Tonne treten...´, dachte er mürrisch. `Warum... warum musste die letzte Prüfung unbedingt... ARGH! Wenn Bulma nicht gewesen wäre, dann hätte ich die Prüfung bestanden, genau! Genauer genommen... wenn sie nicht existierte, dann würde ich meinen Ruf nicht mal verloren haben.´. Irgendwer musste ja Schuld haben. Und Vegeta befand sich ja immer im Recht und tat ja nie was Falsches. (Ihr wisst schon, wie ich das gemeint hab...^_-). `Aber... wieso konnte ich sie nicht töten...?´, überlegte er vorsichtig weiter. `Da sind schon wieder, die Scheiß- Gedanken...´.

Bulma stieg aus der Wanne. "Hier muss doch irgendwo ein Handtuch sein...", murmelte sie, als sie den Stöpsel aus der Wanne zog und ihren Blick schweifen ließ. EIN Handtuch war auch vorhanden. Bulma trocknete sich damit ab. `Kacke, ich habe keine frischen Klamotten...´, dachte Bulma und schnappte sich eine Tube Blaue-Flecken-Salbe. Dann schloss sie die Türe auf und verließ das Bad.

Bulma setzte sich auf die Bettkante (es gab nur ein großes, denn diese Raumkapseln sind ja nicht für Familienausflüge gebaut...). Sie schraubte die Tube auf und begann, sich ihre blauen Flecken einzucremen. Sie war fast fertig, nur der Rücken bereitete ihr einige Probleme: Sie hatte dort zwar keine Seilabdrücke, aber sie war so fest an Vegeta geschnürt worden, dass sie dort auch Schmerzen hatte. Trotz den merkwürdigsten Verrenkungen schaffte sie es einfach nicht, sich den Rücken vollständig einzucremen. Bulma fluchte äußerst undamenhaft, dann stand sie auf.

"Vegeta?". "Hm?", war die äußerst gesprächige Antwort des Saiyajins, welcher immer noch finster ins All starrte. "Ich... ähm.. kann du mir mal helfen?". "Nein.". "Du weißt ja noch nicht mal, worum es geht!", entrüste sich Bulma. "Also gut, worum geht es denn?", fragte Vegeta emotionslos und starrte weiter nach draußen. "Könntest du mir bitte den Rücken eincremen? Ich habe Rückenschmerzen von dir, und diese Salbe ist echt gut...", sagte Bulma. "Und wieso sollte ich das tun?". "Weil... ich es nicht schaffe. Und außerdem... wer hat dich denn hier massiert, hm?", grinste sie.

"Pah...", schnaubte Vegeta unwirsch. "NA gut, ich habe ja nichts Besseres zu tun...", sagte er nach einer Weile, als ihm das Angestarre von Bulma zu blöd wurde. `Gut, dann mach ich das halt kurz und hab dann meine Ruhe!´. Vegeta drehte sich zu Bulma und blickte sie voll an. "Aber wenn du dir jetzt irgendwas dabei denkst, oder auf was hoffst, oder das ausnutzt, dann...". Vegeta machte eine recht zutreffende Geste mit seiner Hand. Bulma nickte. "Is ja gut, reg dich nicht auf...". `Oh Mann...´, dachte sie.

Bulma sprang aufs Bett und setzte sich mit dem Rücken zu Vegeta gewandt hin. Mit einem Fuß durchwühlte Bulma einen Haufen Zeitschriften, welcher ihre Vater beim Bauen der Kapsel gelesen und hier vergessen hatte. `Hey, sogar eine VOUGE ist dabei...´. "Da drüben liegt die Tube!", sagte sie und blickte Vegeta nicht dabei an. Denn Bulma fürchtete, bei dem Anblick von Vegeta´s finsteren-lächerlichen Gesicht in lautes Gelächter ausbrechen zu müssen. Wortlos ergriff Vegeta die Tube, drehte sie auf, setzte sich hinter Bulma und begann, ihr den Rücken einzuschmieren.

"Du hast doch nicht etwa deine Handschuhe noch an?!", sagte Bulma und wollte sich zu Vegeta umdrehen. Doch als sie ihren Hals drehte, schmerzte wieder alles. "Passt dir das etwa nicht?", fragte Vegeta genervt. "Es fühlt sich... naja... komisch an.", antwortete Bulma. "Warum ziehst du sie denn nicht einfach aus?". "Weil ich mir die Handschuhe nicht ausziehen will! Jedenfalls nicht für andere und schon gar nicht für dich!", antwortete Vegeta und wollte aufstehen. "Das ist mir zu blöd!".

`Was denkt die sich eigentlich dabei?! Ich und meine Handschuhe... noch dazu in einem Einsatz ....´ (Ist doch so!! Habt ihr nicht auch bemerkt, dass Vegeta nur ganz selten keine Handschuhe anhat?). Gereizt schmiss Vegeta die Tube auf das Bett und blickte Bulma zornig ins Gesicht. Wie sie ihn ansah... `Hab ich was falsches gesagt?´, dachte sich Vegeta unbeholfen, als er bemerkte, dass sich Bulmas Augen verdunkelt hatten. `Nicht schon wieder diese Augen...Nein... Bitte nicht... Ich kann nicht...´. Er blieb sitzen und schaute Bulma weiterhin an, welche sich zu ihm umgedreht hatte.

"Du bist so gemein. Warum musst du mich ständig beleidigen? Macht es dir solchen Spaß?", sagte Bulma leise. "Ich ... öhm... Gewohnheit...", stotterte Vegeta nun herum. `Was.. warum bin ich verlegen? Ich meine, es ist doch nur Bulma, die verträgt das doch.´, dachte er und schaute Bulma weiterhin an. "Vegeta, ich werde nicht schlau aus dir...das ist für eben!". Bulma verpasste Vegeta eine Ohrfeige, welche Vegeta nur als leichtes Tätscheln wahrnahm.

`Spinnt die?! Mich, den Prinzen .. wiederholt... zu schlagen?´, dachte sich Vegeta und seine Augen verengten sich. Er wollte gerade den Mund öffnen, um etwas sehr fieses zu Bulma zu sagen. Er hatte den Mund schon leicht geöffnet, da tat Bulma etwas unerwartetes: Sie küsste ihn sanft auf die Wange. "Und das ist dafür, dass du mich am Leben gelassen und gerettet hast.", sagte Bulma mit einem Lächeln in den Augen. Sie stand auf und ließ den sprachlosen Saiyajin einfach sitzen.