Bulma zog ihren Kopf zurück. `Verdammt... ich heule schon wieder...Ich brauche ein Taschentuch...´, dachte sie und wandte sich den Nachtschränkchen zu. Bulmas Sicht war total verschwommen. Sie saß nun auf der Bettkante mit dem Rücken zu Vegeta gewandt. Leises Schluchtzen und Schniefen war von Zeit zu Zeit wieder zu hören. `Was heult die jetzt denn so rum? Sie soll nicht immer rumflennen und traurig sein, das ist ja grauenhaft...´, dachte Vegeta und zwang seine Augen auf. `Schon wieder der Krankenraum...´, stellte er fest.

Vegeta versuchte, seinen rechten Arm zu heben. Es war ziemlich mühevoll, aber es gelang ihm doch. Vorsichtig näherte sich seine Hand Bulmas Rücken. Ihre Schultern zuckten unaufhörlich. Er wollte sie berühren, sie trösten. `Noch... ein... kleines... Stückchen...´, dachte Vegeta. Er fühlte sich so schlapp. Dieses bloße Heben seines Armes war für ihn eine gewaltige Anstrengung.

Kurz bevor Vegeta seinen Arm auf Bulmas Rücken legen konnte, stoppte er. Was sollte er eigentlich sagen? Aber bevor er überhaupt noch nachdenken konnte, war sein inneres Ich wieder schneller gewesen: "Flenn nicht so rum. Ich kriege davon Kopfschmerzen...", sagte Vegeta in einem fast freundlichen Tonfall, der eigentlich gar nicht auf diese Worte zutraf. Bulma erstarrte. Sie spürte eine Hand sanft auf ihrem Rücken ruhen. Wie in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf zu Vegeta, dessen Arm wieder an seine Seite gefallen war.

Bulma konnte nicht anders, sie musste einfach Vegeta anstarren. `Ein Traum... das muss ein Traum sein... Ich halluziniere schon...´, dachte sie. Vegeta hustete etwas. "Habe ich dir nicht schonmal gesagt, dass du scheiße aussiehst, wenn du heulst?", lächelte er sanft, "Hör auf damit, ok?". "Vegeta...", krächzte Bulma. "Du... bist wieder wach...", sagte sie wie von Sinnen. "Scheint so...". "Ich hatte solche Angst um dich, du Idiot!!!!". Bulma fiel Vegeta um den Hals, was er erstaunt zuließ.

Bulma hing an Vegetas Hals.... und sie heulte trotzdem (Ganz schön nah am Wasser gebaut, die Gute...;)). Auch wenn Vegeta nicht genau wusste, warum Bulma so glücklich war, er gab ihm doch ein gutes Gefühl. Das selbe Gefühl, was ihn wieder zurückgebracht hatte. Sanft legte er einen Arm um sie. "Hey, es ist alles wieder gut, als stell mal das Weinen ab, ja?", sagte er hilflos. "Du blöder Hammel (Das Schweigen der Hammel *mhua* *gg*... der war kacke...-_-), ich war krank vor Sorge...", flüsterte Bulma in sein Ohr und küsste es. Eine kleine Weile blieben beide so.

"Vegeta, ich... es tut mir leid. Ich... ich weiß, dass du nicht so zu deinen Gefühlen... ich meine, ich weiß, dass du sie nicht so.... Ich hätte nicht so eine Szene machen sollen...", murmelte Bulma, als sie endlich ihre Arme von Vegetas Hals hatte lösen können. "Ist schon gut.", grinste Vegeta. Er sah, wie schwer es Bulma gefallen war, dies zuzugeben. Bulma gab es selten zu, dass sie einen Fehler gemacht hatte, darin glich sie Vegeta (Stimmt doch. Immer sind die anderen Schuld...^^). Und wie schon so oft, ganz entgegen seiner Gewohnheit machte Vegeta sich nicht über sie lustig. "Weißt du, ich glaube wir haben beide Fehler gemacht...", sagte er leise und griff nach ihrer Hand. "Das ist alles noch neu... gib mir noch Zeit...". Bluma nickte und wischte sich lächelnd mit dem Handrücken die letzte Träne weg.

Vegeta versuchte, sich im Bett aufzusetzen. Aber seine Beine wollten nicht so ganz mitspielen. Laut fluchend schaffte er es aber mit Hilfe seiner Arme und wandte sich an Bulma. "Warum... warum kann ich meine Beine nicht mehr bewegen?", wollte er wissen. Bulma schluckte. `Ich muss es ihm sagen... Aber wie...?´. Aber das war gar nicht mehr nötig. "Ich bin gelähmt, oder?". Ein merkwürdig verdrehtes Lächeln umspielte seine Lippen. Diese nüchterne Feststellung traf Bulma bis ins Knochenmark. Hätte Vegeta geschrien, einen Anfall bekommen... sie hätte ihn trösten oder beruhigen können. Aber das... Bulma nickte wortlos. Was sollte sie denn auch sonst tun?

Vegeta fühlte sich wie erstarrt. Sein ganzer Körper prickelte bei dieser Erkenntnis als ob er in Eiswasser getaucht werden würde. Er, der immer so stolz auf seinen durchtrainierten, athletischen Körper, seine Kraft gewesen war... Alles weg. "Ich bin ein Krüppel...", sagte er leise. Dann lauter... "Als Saiyajin nur noch einen Scheiß wert!... ICH WERDE IN SCHANDE STERBEN!!!!", brüllte er. Wäre Vegeta ein normaler Mensch gewesen, hätte er vielleicht geweint, aber er war halt Vegeta und ein Saiyajin.

`Dann muss ich halt tun, was getan werden muss...´, dachte Vegeta resigniert. Urplötzlich ergriff er Bulma am Oberarm und zog sie zu sich. "Du weißt, dass ich dich liebe...", sagte er ernst und küsste sie lange. Bulmas blaue, fragenden Augen starrten ihn verwundert an. Dann lud er Energie in seinem linken Zeigfinger. Langsam drehte er seine Hand so, dass sie auf seine Brust gerichtet war.