Liebe Über Den Tod Hinaus ...
Disclaimer: Habe ich zwar im letzen Kapitel vergessen, aber was soll' s? Das hier gilt jetzt auch für alle weiteren( und dem vorigen) Chapters.: Mir gehört nichts außer Tarlwen und Emily.
Kapitel 1
Lindir spähte in die Dunkelheit. Schwarze Schatten bewegten
sich in naher Ferne und kamen zügig auf ihn zu. Eine Gestalt löste sich aus der
Düsterheit. Lindir legte eine Hand auf sein Schwert, bereit zum Ziehen. Die
Umrisse wurden klarer. Es war eine junge Lady, mit langen gold-roten Haaren.
Lindir runzelte die Stirn; ihre Ohren waren zu spitz für einen Menschen und
doch zu rund für eine Elbe. Ihre blasse Haut war voller Schmutz und
gelegentlichen Schnittwunden, und auf ihrem Rücken war eine zweite Person, die
allem Anschein nach stark blutete.
"Halt! Wer seid ihr?" Lindir war von seinem Sitzplatz, einem Baumstamm,
aufgesprungen.
Die Lady hatte ihn nun fast erreicht. „Orcs," keuchte sie, „ an der westlichen Grenze."
Lindir konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie in Ohnmacht fiel.
***
Elrond blickte Legolas durchdringend an. „Es darf keiner erfahren. Schwört Ihr mir, dass Ihr kein Wort darüber verliert?"
Der junge Prinz Düsterwalds zögerte kurz, nickte dann aber.
„Meine Lippen bleiben versiegelt."
Die blasse Gestalt regte sich plötzlich auf dem Krankenbett und öffnete mit flatternden Lidern die Augen.
„Wo bin ich?" fragte sie mit schwacher Stimme, doch mit einem Male schienen all ihre Lebensgeister wieder in sie gefahren zu sein: „Wo ist Emily?"
Verzweifelt versuchte sie sich aufzusetzen und ließ sich mit schmerzverzerrten Gesicht wieder zurück ins Kissen sinken.
„Macht Euch keine Sorgen um Eure Begleiterin. Sie wird hier in Bruchtal gut versorgt und ihr soll es an nichts fehlen. Schon bald, Ihr werdet sehen, wird sie wieder zu Kräften kommen."
Eine Weile herrschte drückende Stille im Raum.
„Wenn Ihr mir die Frage erlaubt, woher habt Ihr diesen Ring?"
„Nein," sagte Tarlwen mit fester Stimme, „ die Frage ist Euch nicht gestattet. Und überhaupt, wer seid Ihr?"
„Mein Name," sagte Elrond abfällig, „ist Elrond Peredhil, Lord von Bruchtal."
„Oh," meinte Tarlwen kleinlaut.
Legolas Mundwinkel zuckten verräterisch nach oben.
„Trotzdem möchte ich nicht von dem Ring sprechen."
„Wer ist deine Mutter?" fragte Elrond forschend.
„Es geht Euch zwar nichts an, aber ihr Name war Elisa Smith."
Elrond wurde kalkweiß. „Und mit Mädchennamen Elisa Johnson?"
Tarlwen sah ihn misstrauisch an. „Woher wisst Ihr das?"
Der Lord Bruchtals blickte Legolas an. „Dann ist es also wahr."
„Noch ist nichts bewiesen," Legolas hob beschwichtigend die Hände, „ wie ist Euer Name und wer ist Euer Vater?"
Tarlwen setzte sich auf und stieg schwankend aus dem Bett. Der junge Elbenprinz kam ihr als Stütze zu Hilfe. Mit einer heftigen Bewegung stieß sie ihn zur Seite und funkelte ihn böse an.
„Mein Name ist Tarlwen und wer mein Vater ist geht Euch nun wirklich nichts an. Ich gehe."
Sie machte einen unsicheren Schritt Richtung Tür und fiel. Ehe sie auf dem harten Boden aufkam, wurde sie von Legolas aufgefangen, der sie kurzerhand wieder zum Bett trug.
Legolas zeigte mit dem Finger in ihre Richtung. „Sie bleiben hier. Sie sind noch längst nicht in der Verfassung aufzustehen." Er drehte sich zu Elrond. „Ihr kommt mit mir."
Lord Elrond und Legolas verließen das Zimmer.
***
Draußen vor der Tür...
Legolas sah Elrond mit einem unleserlichen Blick an.
„Könnt Ihr beweisen, dass sie Eure Tochter ist?"
Der Lord Bruchtals schüttelte den Kopf und nickte dann. „Doch. Wir hatten beiden einen Ring, Elisa und Ich. Wenn Tarlwen meinen Ring als den ihres Vaters erkennt ..."
Legolas nickte auch. „Dann zeigt ihr den Ring."
***
Als Elrond den Raum abermals betrat, fand er Tarlwen auf dem Balkon auf. Langsam ging er auf sie zu und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter.
„Ist Euch dieser Ring hier bekannt?" fragte er mit sanfter Stimme.
Ruckartig drehte Tarlwen sich um und riss beim Anblick des Schmuckstückes die Augen weit auf.
„Woher habt Ihr ihn?"
„Kennt Ihr ihn?" beharrte Elrond.
Tarlwen nickte verwirrte. „Das ist der Ring meines wahren Vaters."
Sie hob ihre rechte Hand und zeigte auf ihren Ringfinger.
Elrond blickte sie an. „Es ist mein Ring," sagte er leise, „ ich gab ihn Eurer Mutter, so wie sie mir den Ihrigen gab."
„Dann ... dann ..." Tarlwen vermochte es auszusprechen, „Ich ... nein ..."
Es war zu viel auf einmal. Dieser Fremde vor ihr sollte ihr Vater sein? Das konnte doch nicht möglich sein ...
Tarlwen stürzte hinaus ...
