~~~~~~~********~~~~~~~~


Here I stand alone with this weight upon my heart
and it will not go away.
In my head I keep on looking back
right back to the start,
wondering what it was that made me change.
Well, I tried but I had to draw the line
and still this question keeps on spinning in my mind.


What if I had never let you go?
Would you be the man I used to know?
If I stayed, if we tried, if we could only turn back
time.
But I guess we'll never know.

Many roads you take, some to joy some to heartache,
anyone can lose the way.
And if I said if we could turning back
right back to the start
would you take the chance and make a change?
Do you think how it would have been sometimes?
Do you pray that I'd never left your side?



If only we could turnin' round sometime,
if I could take you back would you still be mine?
'cause I tried but I had to draw the line
and still this question keeps on spinning in my mind.


What if I had never walked away,
cause I still love you more than I could say?


~~~~~~*******~~~~~~~~



Heero saß betäubt am Fenster, den seit zwei Tagen fallenden Schneeflocken zusehend und sie doch nicht bemerkend.

Heute ist Weihnachten, Duo. Heiligabend.

Frohe Weihnachten, Duo.

Eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel.

Er wusste gar nicht, dass er überhaupt noch weinen konnte. Vor zwei Tagen war es das erste Mal in seinem Leben, dass er die Fassung verloren hatte, dass er geweint hatte.

Den Schmerz, der nun in seiner Brust omnipräsent war, verwünschte er. Er hoffte, ihn nie kennengelernt zu haben.

Diese Verzweiflung nie gekannt zu haben.

Doch sie war da, immer noch, sie schwächte nicht ab, im Gegenteil. Mit jedem Tag der kam, wurde sie stärker, pulsierender, eindringlicher.

Sie wird mich auffressen.

Zerstören.

Töten.

Sie oder J, der mich für meinen Ungehorsam bestraft.

Heero hatte seit zwei Tagen, seit Duos Tod, alles abgebrochen. Er hatte sich nicht mit seinem Mentor in Verbindung gesetzt, er hatte die anderen Piloten mehr denn je aus seinem Leben ausgeschlossen, er hatte weder gegessen noch getrunken noch geschlafen. Er saß einfach nur am Fenster, in dem stillen Raum, das Foto von Duo und ihm selbst in den verkrampften Händen und beobachtete den Schnee, der sich wie ein Schleier über das Land gelegt hatte.

Warum hasst Gott mich?

Ist es, weil ich die Kolonien beschütze?

Oder aus persönlichen Gründen?

Nur Duo liebt mich.

Doch er ist tot.

Im Paradies.

Ohne mich.

Ich...ich muss hier leben...alleine...mit einem Leben, das ich nicht bewältigen kann, mit Gefühlen, denen ich nicht stand halten kann. Ich bin nicht stark, war es nie und werde es auch nie sein. Nein, denn ich bin nur ein Mensch, ein unwichtiges Individuum, das Spielzeug eines grausamen Gottes.

Heero warf einen Blick auf seine Armbanduhr.

Viertel vor Fünf.

Vor genau zwei Tagen war Duos ins Paradies aufgestiegen. Genau um diese Uhrzeit.

Heero stand auf, lautlos, lustlos, gleichgültig.

Es war an der Zeit.

Das Foto in der rechten Hand verließ er sein Zimmer, begab sich die kalte Treppe hinunter, beachtete Wufei nicht, der ihm jetzt entgegenkam und ihn fragend ansah.

Er verließ einfach das Haus, ging zum See, setzte einen mühseligen Schritt vor den anderen, schmerzverloren, einsam.

Durch einen kleinen Spalt der dichten Wolken fiel blutrotes Licht auf den See, gab ihm etwas Unwirkliches.

Blutrot..., wie Duos Körper, als ich ihn aus dem Gefängnis befreit habe. Wie die Tomaten......das Fleisch....so zart...so weich......

Ich bin Schuld an seinem Tod, wegen mir ist er gestorben.

Ein neuer Tränenfluss lief über seine Wangen und er ließ das verzweifelte Schluchzen seine Kehle hinaufsteigen.

Wenn ich....wenn ich es nur eher erkannt hätte.......dann wär er vielleicht noch am Leben...dann hätte er nicht so unvorstellbar leiden müssen......

Heero schlug eine Hand vor den Mund und schloss gepeinigt die Augen.

Ich bin schuldig....gebrandmarkt für alle Zeiten....belastet mit dem Verlust Duos.....

Er ging das Ufer entlang, Schritt für Schritt, quälende Zentimeter kalten Weges, seine Füße sanft in dem tiefen Schnee versinkend.

Ich weiß nicht, wie ich aus diesem Schmerz herauskommen soll, Duo. Hilf mir doch bitte, Duo!

"Hilf mir, Duo!", wiederholte Heero seine Gedanken auf den See hinausflüsternd. "Bitte antworte, Duo! Lass mich nicht allein!"

Doch es blieb still.

Heero blieb stehen. Da vorn, dort war Duo in den Himmel, ins Paradies aufgestiegen, hatte ihn zurückgelassen. Heero schien es, als ob er noch immer die tränenbenetzten Wangen des langhaarigen Jungen und die verzweifelten, dunklen violetten Augen vor sich hatte, die ihm Leb wohl sagten.

Der japanische Pilot verlangsamte seinen Schritt und starrte erst einen Moment diese Stelle an, bevor er sich ihr vorsichtig näherte, sich schließlich im Schnee niederließ um leeren Blickes auf den See zu starren.

Er bemerkte, dass es angefangen hatte zu dämmern, dass das blutrote Licht nun gänzlich verschwunden war.

"Frohe Weihnachten, Duo", bemerkte Heero leise und erstarrte für einen Moment, bevor er sich langsam erhob und zum Wasser ging, die Stirn gerunzelt.

Er ging in die Hocke und kniete sich dann neben einem unförmigen Schneeberg hin, das weiße Pulver mit der Hand wegschaffend und schließlich eine nackte Gestalt freilegend.

Was.....? Wer war das? Was sollte das?

Heero runzelte die Stirn und wischte schließlich auch den letzten Schnee vom Gesicht der Gestalt und stockte.

Das.....das......durfte....das...konnte......

Nein!

NEIN!!!!!!!

Wie...konnte es jemand wagen.....solch eine Grabschändung zu begehen....? Sie an Duos Grab zu begehen?! Wie nur?

Heero zog mit völlig erstarrten Fingern die Leiche seines Partners auf den Rücken, betrachtete das friedliche Gesicht, während er kaum fähig war, seine Gedanken vor Wut zu sortieren.

Wer wagt es, Duos Grab, nein, ihn selbst auf solche abscheuliche Weise zu entwürdigen? Ich schwöre demjenigen, der es getan hat, einen grausamen Tod, darauf kann er sich verlassen!

Doch dann öffneten sich Heeros Augen vollkommen entsetzt und überrumpelt, als sich die Gestalt in seinen Armen zu bewegen begann.

"Was....?", flüsterte er, nicht in der Lage zu begreifen, was hier geschah.

Violette Augen öffneten sich zögerlich und sahen stahlblaue erst verschwommen, dann klar an.

"Duo?!", war das Einzige, was Heero hervorbrachte und befühlte mit einer Hand ungläubig das warme Gesicht seines Partners.

Aber...was? Leichen waren kalt...Leichen bewegten sich nicht......Leichen waren tot......

"Heero."

Die Erwähnung seines Namens ließ den japanischen Piloten zusammenzucken.

"Bist....bist du das wirklich....Duo? Oder....oder ist es ein Traum?", fragte Heero, panische Angst davor habend, dass der langhaarige Junge wieder verschwand, dass das alles nur ein Traum war.

Die zarten Lippen des amerikanischen Jungen kräuselten sich leicht und er erwiderte:

"Ich habe noch eine zweite Chance bekommen, Heero. Sie...sagten.....ich hätte noch einen zweiten Versuch.....einen Versuch, alles wieder gut zu machen...."

Tränen traten in die violetten Seen, quollen über.

"Darf ich...es wieder gut machen....?", fragte Duo und hob leicht eine Hand an, um die tränennasse Wange seines Gegenübers zu berühren, die salzige Kostbarkeit zwischen seinen Fingern zu verreiben.

"Nein", hauchte Heero mit einer nicht geahnten Zärtlichkeit. "ICH muss so viel wieder gut machen, nicht du, Duo! Ich werde meine Schuld sühnen!"

Damit beugte er sich vor und küsste seinen Partner auf die Stirn, sich davon überzeugend, dass er tatsächlich lebte, tatsächlich real war.

Und wie durch einen Traum, aus dem man aufwacht, wurde es Heero plötzlich klar: Duo lebte! Er LEBTE! Er war zurück, zurück zu ihm gekommen. Sie würden die Chance auf ein neues Leben bekommen.

Tränenströme des Glücks rannen über seine Wangen, während er erleichtert aufschluchzte, mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Oh Gott, Duo!", rief Heero und umarmte den zarten Körper plötzlich mit all seiner Macht, die ihm zur Verfügung stand.

Und Duo....Duo schlang seine Arme um den zitternden Körper seines Freundes und lächelte ebenfalls, immer wieder leise Worte des Glückes murmelnd.

Bis er schließlich seinen Körper ansah und merkte, dass er außer seiner Haut nichts am Körper trug.

"Heero....", begann er leise und der japanische Junge richtete sich auf, jedoch nur genug, um seinem Gegenüber in die Augen sehen zu können.

"Mir ist kalt."

Es brauchte einen Moment, bis Heero den Sinn dieser Worte verstand und er erkannte, dass Duo vollkommen nackt war.

Erschrocken starrte er in sanfte violette Augen und nickte dann.

"Ich bringe dich ins Haus, warte."

Damit hob er den zarten langhaarigen Jungen auf seine Arme und trug ihn am Ufer zurück zum weihnachtlichen, Wärme und Sicherheit versprechenden Haus, blieb jedoch kurz davor stehen und flüsterte glücklich:

"Frohe Weihnachten, Duo."

Und der amerikanische Junge lächelte, während er erwiderte:

"Dir auch frohe Weihnachten, Heero."

Damit reckte er seinen Kopf empor und traf Heeros Lippen in einem zarten Kuss.


~*~


If your hopes scatter like the dust across your track
I'll be the moon that shines on your path
The sun may blind our eyes I'll
pray the skies above
For snow to fall on the sahara
If that's the only place where you can leave your
doubts
I'll hold you up and be your way out
And if we burn away I'll pray the skies above
For snow to fall on the sahara


~*~

~~~~~~~~
La Fin
by Coco

Frohe Weihnachten!^^