Die Weihnachtsgeschichte
2. Akt
Das Weihnachtsmahl war vorüber, die in Geschenkpapier gehüllten Stricksocken und Krawatten verteilt und wie jedes Jahr hatte Snape es erfolgreich geschafft, sich vor dem Ringelrein um den Tannenbaum zu drücken.
Bereits als er seine Privatgemächer betrat, beschlich ihn ein komisches Gefühl. Nicht irgendein komisches Gefühl. Nein, es war genau dieses Gefühl, das einen beschlich, wenn man vergessen hatte die Kaffeemaschine auszumachen. Snape kannte dieses Gefühl nur zu gut und er wusste gleich, dass es nichts Gutes bedeuten würde.
Er vergewisserte sich, dass sämtliche Haushaltsgeräte ausgeschaltete waren und sah sich dann wie jedes Jahr „Ist das Leben nicht schön" in seinem illegal importierten Muggelfernseher an.
Wie alle kaltherzigen, geizigen Männer, besaß er eine Nachthemd und eine Schlafmütze und aus gegebenem Anlass, nämlich dass es Schlafszeit war, zog er beides an und legte sich in sein kaltherzige- reiche-Männer-Bett mit roten Samtvorhängen.
Er hatte keine 2 Stunden geschlafen, als er von einem komischen Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde. Erst dachte er, dass er vergessen hatte, dem Hamster sein Laufrad über Nacht wegzunehmen, doch dann bemerkte er, dass das eigenartige Quietschen von einem Haufen Ketten herrührte, der sich wiederum in den Händen eines Geistes befand.
Geist: „Muahahahaha!" *klappert mit Ketten*
Snape: *verschlafen* „Hmm?"
Geist: „Muahahahaha!"
Snape: *rappelt sich auf* „Das sagten Sie bereits."
Geist: „Ähm…das ist nicht ganz die Reaktion, die ich gewohnt bin."
Snape: „Es ist immer Zeit für etwas Neues."
Geist: „Aber- aber ich bin ein Geist."
Snape: *mustert ihn* „Das ist nicht zu übersehen."
Geist: „Äh- muahahahaha?"
Snape: *genervt* „Guter Mann, Sie wiederholen sich. Wenn Sie mir bitte kurz und knapp die Wichtigkeit und den Anlass Ihres Besuches schildern könnten. Es ist immerhin mitten in der Nacht."
Geist: *verzweifelt*„Aber- warum hast du dich nicht erschreckt, Sterblicher?"
Snape: „Ich kann mich nicht daran erinnern, Ihnen das ‚Du' angeboten zu haben. Immerhin ist unsere Bekanntschaft bisher noch nicht besonders weit fortgeschritten."
Geist: „Aber, Severus! Erkennst du mich denn nicht?"
Snape: „Lassen Sie mich sehen… Sie sind durchsichtig, tragen einen viktorianischen Herrenanzug und haben etwa 3 Kilogramm Eisenwaren in Ihrer Hand… Nein, ich erkenne Sie nicht."
Geist: „Ich bin's doch! Onkel Algy!"
Snape: „Onkel Algy. Natürlich."
Geist: „Ich wusste doch, dass man dir bloß ein bisschen auf de Sprünge helfen muss!"
Snape: „Jetzt reicht's aber! Raus aus meiner Wohnung und nehmen Sie gefälligst den Haufen Schwermetall mit!"
Geist: *gekränkt* „Wie kannst du so mit mir umgehen. Dein Vater wäre außer sich. Mich, Algy Marley, den Teilhaber deines Herrn Vater, Gott hab ihn selig, so zu empfangen!"
Snape: „Ich dachte, Sie sind Onkel Algy."
Geist: *entnervt* „Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für Formalitäten. Weshalb ich hier bin… *räuspert sich und beginnt mit beeindruckend hallender Stimme zu sprechen* Sieh! Sieh Sterblicher, was aus mit geworden ist! Sieh wohin mich Geiz und Habsucht getrieben haben! Mein Herz kannte keine Freude außer den Duft eines frisch gedruckten Scheinchens. Na gut, vielleicht auch noch einmal in der Woche Bonanza zu gucken… Aber egal, der entscheidende Punkt ist: Ich habe mein Leben dem Geld gewidmet. Ich war ein unausstehlicher Geizhals, ich habe die Armen ausgebeutet, die Gutmütigen ausgenutzt und ich habe den Sternsingern nie Geld gegeben. Und sieh, wohin mich das gebracht hat! *wedelt demonstrativ mit Ketten rum* Ich muss auf ewig verdammt in dieser Welt des Grauens leben und für alle Zeit diese Fesseln und die Gewichte, die mein eigenes Gewissen mir auferlegt hat, mit mir herumtragen!"
Snape: *ungerührt* „Ach. Onkel Algy. Jetzt erinnere ich mich. Moment mal… warst du nicht dieser gutmütige Trottel, der ständig von allen belächelt und ausgenutzt wurde und den ich früher immer angepumpt habe, ohne das Geld jemals zurück zu zahlen?"
Geist: *hektisch* „Nein, nein, ich war der tyrannische Teilhaber deines Vaters, ehrlich."
Snape: *grinst* „Nein, natürlich, du bist der gutmütige Trottel! Ich schulde dir immer noch 30 Mäuse. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du wegen deiner unlauteren Lebensweise da unten gefangen bist."
Geist: *niedergeschlagen* „Na ja, ist ne lange Geschichte… Jedenfalls kann ich nicht hier raus, bis ich nicht drei weitere Mitspieler angeworben habe. Aber der springende Punkt ist, dass du zu Recht so enden wirst, wenn du dein Leben so weiterlebst wie jetzt!"
Snape: „Was stimmt nicht mit meinem Leben?"
Geist: *leicht ungestüm* „Woher soll ich das wissen?! Als ich dich zum letzten Mal gesehen habe, warst du drei! Ich mache hier bloß meinen Job, OK? Also, jedenfalls musst du dich grundlegend ändern. Basta! Gib all deine schlechten Eigenschaften auf, hör auf zu spielen und an den Fingernägeln zu kauen, damit hast du ne gute Grundlage. Aber damit du noch ein paar Gewissensbisse kriegst, kommen dich heute Nacht drei weitere Geister besuchen."
Snape: *verdreht die Augen* „Na super. Noch mehr verschollen
geglaubte Familienmitglieder?"
Geist: „Nein, hauptsächlich Zivis und
Studenten. Also stell dich drauf ein. Ja, das war's auch eigentlich schon,
meine Aufgabe wäre hiermit erledigt. Leb wohl, Sterblicher!"
Snape: „Halt, warte! Wenn du der Teilhaber meines Vaters warst, wieso trägst du dann diesen viktorianischen Fummel?"
Geist: *verlegen* „Ähm… Na ja, ich finde ihn halt sehr kleidsam. Aber ich muss jetzt los. Leb wohl- Äh, das hatte ich auch schon gesagt, stimmt's?" *Snape nickt*
Das Licht flackert auf und der Geist verschwindet
Snape: „Ich sollte demnächst keine Nachos mehr vor dem Zubettgehen essen…"
Das Licht flackert plötzlich noch einmal und der Geist steht wieder vor Snapes Bett
Snape: „Was willst du denn jetzt schon wieder?"
Geist: *grinst und hält ihm die Hand hin* „Die 30 Mäuse, Amigo."
Diese Begegnung war zugegebenermaßen nicht unbedingt etwas Besonderes für einen Menschen, der tagein tagaus mit merkwürdigen Kreaturen wie Knallrümpfigen Krötern oder Minerva McGonagall zutun hatte. Und so kam es auch, dass dieser Besuch bei Snape keinen bleibenderen Eindruck hinterließ, als den schnellen Verlust von Lupins 30 Galleonen.
Als er kurze Zeit später wieder selig einschlummerte, hatte er sowohl Onkel Algy, als auch die Ankündigungen des Geistes bezüglich der noch folgenden Ruhestörungen in dieser Nacht vergessen. Umso ärgerlicher war es für ihn, als er etwa gegen Mitternacht recht unsanft daran erinnert wurde.
Ein wunderschöner Geist in Gestalt einer jungen Frau erscheint. Ihre ganze Erscheinung wirkt zart und zerbrechlich und ihr langes, weißblondes Haar fällt in weichen Locken über ihre Schultern
Geist: *mit sanfter Stimme* „Severus Snape."
Snape: *keine Reaktion*
Geist: „Wache auf, Sterblischer."
Snape: *keine Reaktion*
Geist: *mit leichtem Nachdruck in der Stimme* „Entflie'e dem Reisch der Träume und lasse disch mit deiner Vergangen'eit konfrontieren."
Snape: *keine Reaktion*
Geist: „Jetzt reischt's aber! Beweg endlisch deinen faulen 'intern aus dem Bett, isch 'ab schließlisch nischt den ganzen Tag Seit!"
Snape: *fährt hoch* „Wie? Was?"
Geist: *beleidigt* „A', Monsieur lässt sisch dazu 'erab mit mir zu schpreschen."
Snape: *verwirrt* „Miss Delacour? Was bitte machen Sie in meinem Schlafzimmer?!"
Geist: „Wie 'aben Sie misch eben genannt?"
Snape „Sie sind doch Miss Fleur Delacour, oder?"
Geist: „Ah, non, Sie verwechseln misch. Fleur ist eine entfernte Verwandte von mir. Sie arbeitet zwar während der Sommerferien manschmal bei uns, dann allerdings als Zahnfee oder Geschischtenerzä'lerin."
Snape: „Moment mal, ich dachte Geschichtenerzähler sind immer kleine, pelzige Viecher."
Geist: „Nein, da täuschst du disch, gibt die verschiedensten Arten, auch wenn die kleinen, pelzigen Viecher sugegebenermaßen die beliebtesten sind."
Snape: *murmelt* „Und ich bekomme natürlich einen Fellball mit Augen, statt eines Engels…"
Geist: „Jeder, wie er es verdient. Nun, warum isch aber eigentlisch 'ier bin: Isch bin der Geist der vergangenen Wei'nacht. Isch werde dir zeigen, wie du Wei'nachten in der Vergangen'eit verbracht 'ast und wie vielen Menschen, du mit deiner Kalt'erzigkeit das 'erz gebrochen 'ast."
Snape: „Ähm, ich bin Ihnen ja äußerst verbunden, dass Sie sich zu so später Stunde noch auf einen derart langen Weg begeben möchten, aber ich denke, dass ich wirklich nicht an Gedächtnisschwund leide. Ich kann mich eigentlich noch relativ gut daran erinnern, wie ich die letzten Weihnachtsfeste verbracht habe."
Geist: „Das ist ja wohl völlisch unwischtisch! 'ör zu: Diese Nacht kommen 3 Geister. Der Geist der vergangenen Wei'nacht, also meine Wenischkeit, der Geist der gegenwärtigen Wei'nacht, ein verfressender Riese, und der Geist der zukünftigen Wei'nacht, der so ähnlisch
aussieht, wie dieser Kerl aus ‚Scream' nur ohne diese läscherlische Maske. Da können wir doch nischt einfach einen Geist auslassen! Außerdem kriege isch keine Provision für einen nischt ausgeführten Auftrag. Und jetzt keine Diskussionen mehr. Nimmt meine 'and und schpring mit mir aus dem Fenster."
Snape: *starrt sie an* „Ohne Ihnen nahe treten zu wollen, aber wäre es nicht ein wenig unsinnig jemanden, dessen Leben Sie ändern sollen, zum Selbstmord anzustiften?"
Geist: *sehr verärgert* „Du bist wohl ein wenisch schwer von Begriff! Wir fliegen natürlisch, nachdem wir aus den Fenster geschprungen sind! Und außerdem will isch nischt dein Leben verändern, sondern dir bloß deine beschissene Vergangen'eit zeigen und die Kohle kassieren, compris?!"
Snape: *schüchtern* „Äh, wenn Sie vielleicht den Teil mit dem Fliegen noch einmal erläutern könnten…? *sieht das wenig freundliche Gesicht des Geistes* Äh, ist schon gut, ich… glaube, ich habe es gerade…verstanden."
Geist: „Das will isch auch 'offen."
Also ergriff die engelsgleiche Erscheinung mit den zugegebenermaßen wenig höflichen Umgangsformen Snapes Hand und nachdem eine kleine Fee, die behauptete Naseweis zu heißen, Snape mit irgendeinem undefinierbaren Puder bebröselt hatte, sprangen die beiden aus dem Fenster. Das heißt, eigentlich sprang der Geist aus dem Fenster und zog Snape hinter sich her, da dieser plötzlich zu zappeln und unverständliche Dinge zu schreien begann.
Geist: „A' , sie' dir das an, das ist doch wundervoll, nischt wahr? Man schwebt in tausenden von Metern in der Luft und die Menschen sehen aus wie Ameisen. Severus? Was bist du auf einmal so schtill? Was schreist du da? 'ö'enangst? Isch kann disch leider nischt verste'en!"
Snape: *dünne Stimme* „Wenn wir schon durch die Landschaft
fliegen müssen, könnten Sie dann nicht wenigstens Ihre leuchtende Aura
ausschalten? Ich fürchte, die Muggels werden noch
aufmerksam auf uns."
Geist: „Du bist viel zu pessimistisch. Wie kommst du darauf, dass uns jemand
beobachtet?"
Snape: „Nun, ich dachte vielleicht, dass diese aufgebrachte Menschenmenge auf dem Roten Platz da unten ein Zeichen dafür sein könnte, dass wir Aufmerksamkeit erregen."
Geist: „Hmm, du meinst, isch 'ätte nischt durch Moskau fliegen sollen? Nun ja, was soll's wir sind eh da."
Sie landen irgendwo in der Taiga
Snape: „Kann es sein, dass Sie sich verflogen haben? Ich kann mich nicht erinnern, jemals an diesem Ort gewesen zu sein. Oder befindet sich hier das Tor zur Vergangenheit?"
Geist: „Non, man kann von jedem Ort aus in die Vergangen'eit reisen, aber isch 'abe mir gedacht, dass ein bisschen Fliegerei nischt schaden kann… Severus? Oh, mon Dieu, er ist ohnmäschtisch geworden…"
Nachdem sie Snape in die stabile Seitenlage gebracht hatte, vollzog der Geist das Ritual, das nötig war, um für einen Moment die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit verschmelzen zu lassen. Sie stellte sich dazu auf die höchste Erhebung, die in der Taiga zu finden war, und rief mit donnernder Stimme: „Eh, Johnny, mach die Tür auf, isch bin's."
Johnny ließ sich nicht lange bitten und so befanden sie sich schon wenige Sekunden später in einer unbekannten Straße an einem fremden Ort.
Snape: *steht auf und klopft sich den Schnee vom Umhang* „Wo sind wir denn hier?"
Geist: „'ier bist du aufgewachsen. Erinnerst du disch nischt?"
Snape: „Nein, tue ich nicht. Ich kann mich eigentlich nicht daran
erinnern, im peruanischen Urwald in einer Lehmhütte aufgewachsen zu sein."
Geist: „Nischt? Merde…
*guckt nach oben* Johnny, du Idiot, du 'ast uns an den falschen Ort gebracht!
Wir wollten nach Großbritannien, nischt nach Peru! Obwo'l die Leute 'ier zugegebenermaßen
eine rescht ähnlische
Aussprache 'aben."
Snape: „Das möchte ich jetzt überhört haben."
Ein greller Lichtblitz erhellt das dämmrige Licht unter den riesigen Baumkronen und im nächsten Augenblick befinden sich Snape und der Geist in einer verschneiten Straße irgendwo in England.
Geist: „Und? Ist es jetzt rischtig?"
Snape: „Ja, ich glaube schon. Das da hinten ist meine alte Schule. Obwohl ich schwören könnte, dass der Burger King da drüben früher nicht hier war…"
Geist: „Das möschte isch jetzt über'ört 'aben. Komm, wir gehen zu deiner alten Schule."
Snape: *trotzig* „Neiiiiin! Ich will nicht in die Schule!"
Geist: „Du musst aber." *nimmt Snape an die Hand und zieht ihn zum Fenster des alten Backsteingemäuers *
Snape: *guckt durch das Fenster* „Ich sehe nichts. Oder, warte… Da sitzt ja ein Junge. Er ist ganz allein in der Klasse. Und da kommt auch sein Lehrer. Er redet mit ihm. Was für ein Streber, wahrscheinlich ist er freiwillig länger geblieben."
Geist: „Das bist du."
Snape: „Aber es ist ein ausgesprochen gutaussehender Knabe, findest du nicht? Und ein wenig Fleiß ist doch immer sehr löblich. Aber was reden die beiden denn da?"
Geist: „Sei schtill und 'ör genau 'in."
Lehrer: „Aber Severus, was machst du denn noch hier? Willst du nicht nach Hause gehen? Schließlich ist Heiligabend."
Klein Snape: „Nein. Ich möchte lieber hier noch ein wenig mit meinem Fisherprice Aktienpaket spielen."
Lehrer: „Aber das kannst du doch genauso gut zuhause mit
deinen Freunden spielen."
Klein Snape: *trotzig* „Nein. Die interessieren sich nicht so für
Kapitalanlagen."
Lehrer: *setzt sich neben Snape auf den Tisch und seufzt*
„Hör mal, Severus, ich weiß, dass du in der Klasse keinen leichten Stand hast,
aber bitte lasst dir von den anderen nicht den Mut nehmen. Glaub weiter an dich
und deine Zukunft, denn ich weiß, dass aus dir einmal etwas werden wird. Denn
du bist völlig normal und nicht der Außenseiter, als der du von vielen
betrachtet wirst."
Klein Snape: „Oh ja, Herr Lehrer, ich möchte einmal ganz doll reich werden und
dann kaufe ich das ZDF auf und setzte als erstes ‚Löwenzahn' mit Peter Lustig
ab."
Lehrer: *leicht verwirrt* „Ähm…ja, das ist schön. Weißt du denn auch schon, mit was du einmal soviel Geld verdienen wirst? Willst du vielleicht Astronaut werden? Oder Polizist?"
Klein Snape: *begeistert* „Oh nein, ich will mal in einer Tierkörperverwertungsanstalt arbeiten!"
Lehrer: *guckt ihn angewidert an* „Äh, vielleicht ist es
jetzt besser, wenn du nach Hause gehst."
Klein Snape: „Das ist wirklich nett von Ihnen, dass Sie so besorgt um mich
sind, aber ich bleibe lieber noch eine Weile hier."
Lehrer: *verlegen* „Nun, eigentlich ist es nicht wegen dir, sondern wegen der Heizkosten. Solange du hier drinnen sitzt, müssen wir die Heizung laufen lassen."
Klein Snape: „Sie können sie auch ruhig ausschalten, das
spart eh Geld. Die Preise für Kaminholz steigen nämlich im Moment rasend an."
Lehrer: *läuft rot an* „Jetzt reicht's aber du
verzogener kleiner Freak! Geh gefälligst nach Hause zu deinen miesen kleinen
Freunden und spiel mit Power Rangers, oder was Kinder
in deinem Alter sonst noch so tun sollten! Aus dir wird nie was! Wir hatten
hier schon mal so einen wie dich, Bill Gates hieß er, der hat es auch zu nichts
gebracht!"
Snape: *Tränen in den Augen* „Hach, war ich nicht ein süßer kleiner Fratz?"
Geist: „Na ja, 'ält sisch in Grenzen…"
Snape: „Hmm, aber wozu genau war das jetzt gut? Ich habe bisher nicht unbedingt den Drang, mein Leben zu ändern."
Geist: *zuckt die Schultern* „Was weiß isch. Wahrscheinlisch das obligatorische Quotenkind mit großen ‚O', wie süß!' Faktor. Aber wir wollen keine Zeit verschwenden, isch 'abe noch eine Menge zutun 'eute. Reisen wir ein paar Jahre weiter in die Zukunft"
Snape: „Zukunft? Ich denke, du bist der Geist der vergangenen Weihnacht?"
Geist: „Das bin isch ja auch. Aber wir reisen nur ein paar Jahre weiter, so dass wir uns immer noch in deiner Vergangen'eit befinden."
Snape: *guckt sie an* „Hä?!?"
Geist: *verdreht die Augen* „Bien, dann eben für Dumme. Wir- nix- reisen- in- Zukunft- sondern- in- Zukunft- von- Vergangen'eit."
Snape: „Kapier ich nicht."
Geist: *genervt* „Ach, 'alt einfach den Mund und komm mit. *wendet sich wieder nach oben* Johnny, die nächste Station, s'il te plaît!"
Nichts passiert
Geist: „Ein bisschen vite, vite, wenn isch bitten darf!"
Wieder ein greller Lichtblitz und im nächsten Moment stehen Snape und der Geist vor einem hübschen, großen Holzhaus
Snape: „Das ist aber ein hübsches, großes Holzhaus."
Geist: „Comment? Willst du damit etwa sagen, dass du dieses 'aus nischt kennst?"
Bevor Snape antworten kann, läuft ein kleiner Junge mit Beinschienen den Weg vor dem Haus entlang; eine Frau erscheint auf der Terrasse des Hauses
Frau: „Lauf, Forrest, lauf!"
Junge: „Ja, Mama!"
Snape: „Ja, genau das wollte ich damit sagen."
Geist: „Das gibt's doch nischt! Johnny, kratz dein
letztes Restschen Intelligenz zusammen und bring uns
zur Abwechslung mal an de rischtigen Ort!"
Wieder ein heller Lichtblitz und erneut stehen die beiden in einer verschneiten Straße irgendwo in England
Snape: *zu sich selbst* „Forrest, was für ein bescheuerter Name…*schaut sich um* Ah, die Gegend kenne ich! In dieser bescheidnen Hütte da drüben verbrachte ich als Student goldene Jugendtage!"
Geist: „Nischt schlescht für einen Studenten."
Snape: *zufrieden grinsend* „Das Bafög hab ich bis heute nicht zurückgezahlt."
Geist: „Komm wir se'en uns dein bescheidenes 'eim einmal an."
Sie gehen hinüber und schauen durch ein Fenster
Snape: „Oh Gott, das ist mir jetzt aber peinlich, ich hab gar nicht aufgeräumt…"
Geist: „Macht nischts, so sieht's bei mir auch immer aus. Igitt, wer ist denn dieser Widerling, der da 'inten in der Ecke sitzt und Geld stapelt? Dein Mitbewohner?"
Snape: „Nein, das bin ich."
In diesem Moment geht die Tür auf und eine junge Frau betritt das Haus
Frau: „Severus?"
Snape: *sitzt hinter seinem Schreibtisch und reagiert nicht*
Frau: „Severus!"
Snape: *keine Reaktion*
Frau: „SEVERUS! Ich bin's, Minerva! Deine Verlobte!"
Geist: „Du warst verlobt?!"
Snape vor dem Fenster: „Aber-
Geist: „Sei schtill, es geht weiter!"
McGonagall: „Du könntest mir zumindest zuhören! Aber das ist typisch für dich! Andere Menschen sind dir völlig egal, das war schon immer so! Ich weiß auch nicht, wieso ich einmal mehr in dir gesehen habe, als den kaltherzigen Geschäftsmann, der du bist. Du hast dich verändert, Severus. Früher hast du mir wenigstens ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt, aber jetzt bin ich dir völlig gleichgültig. Deine einzigen Freunde sind deine Münzen. Sieh dich doch an! Du stapelst Geld auf deinem Schreibtisch wie Onkel Dagobert! Du hast eine Vitrine für deinen Glücksknut! Das ist doch nicht normal! Aber mir reicht es! Das lasse ich nicht länger mit mir machen. Meine Entscheidung steht fest, versuche nicht, mich aufzuhalten! Ich löse die Verlobung!"
Stille
McGonagall: *in Tränen aufgelöst* „Da hast du es! Du versuchst nicht einmal, mich aufzuhalten! Dann hast du es nicht anders gewollt!"
Zieht Ring von ihrem Finger und knallt ihn auf Snapes Schreibtisch
McGonagall: „Hier hast du deinen Ring zurück! Ich hoffe, du wirst mit deinem Geld glücklicher als mit mir!"
Verlässt aufgebracht das Haus und knallt die Tür zu
Snape: „I can't get no satis- He, Moment mal, hat da jemand etwas gesagt?"
Zieht die Stöpsel eines Walkmans aus den Ohren und schaut sich verwundert um
Snape: „Hmm, mir war so, als hätte ich was gehört… He, das ist aber ein hübscher Ring da auf dem Schreibtisch!"
Geist: *zu dem gegenwärtigen Snape* „Du 'ast sie sitzen lassen! Du dreckige Schüft!"
Snape: „Aber- aber das ist ein Missverständnis!"
Geist: *aufgebracht* „Jetzt versuch nischt, disch rauszureden! Wie konntest du ihr das nur antun?!"
Snape: „Jetzt halt aber mal die Luft an! Ich wüsste wirklich mal gerne, wie das in meine Vergangenheit kommt! Ich war gar nicht mit Professor McGonagall verlobt! Ich kannte sie damals ja noch nicht mal!"
Geist: „A', natürlisch, das würde isch an deiner Stelle jetzt auch be'aupten…"
Snape: „Also hör mal, sie ist doch viel älter als ich!"
Geist: „Na und? Das ist doch kein Grund."
Snape: „Mindestens 70 Jahre!!!"
Geist: „Oh. Gut, das ist einleuschtend."
Snape: „Also, was soll das?"
Geist: *zuckt die Schultern* „Isch soll dir bloß deine Vergangen'eit zeigen, für den In'alt bin isch nischt verantwortlisch. Isch schätze, sie 'aben deine Lebensgeschischte ein wenisch verändert, um sie etwas interessanter zu gestalten. Du bist ein ziemlischer Langeweiler, mit Verlaub, und eine tragische Liebesgeschischte ist da genau das rischtige."
Snape: „Unverschämtheit…"
Geist: „Oui, oui, verklag wen du willst, aber isch 'abe nischts damit zutun. Apropos, eigentlisch ist mein Auftrag nun beendet. Es müsste jetzt mit der Geschischte weitergehen."
*schaut sich fragend um*
Gnocci erscheint
Geist: *schrill* „Igitt! Eine Ratte!"
Snape: „Nein, nein, das ist bloß Gnocci, mein Geschichtenerzähler."
Geist: *angeekelt* „Pfui, da 'ast du aber ein ganz besonders scheußlisches Exemplar erwischt."
Gnocci: „Ich verbitte mir solche Bemerkungen, Madame."
Geist: „Wie auch immer. Isch muss jetzt weiter. Als nächstes besuche isch einen Mr. *guckt auf eine Liste* Osbourne. Adieu, Sterblischer, und vergiss nischt, was du eben gese'en 'ast!"
Nichts passiert
Geist: „Mon Dieu, Johnny, du 'ast deinen Einsatz verpasst! Kann dieser Knabe eigentlisch irgendetwas rischtig machen?"
Sie verschwindet
Gnocci: „Gut, dann werd ich jetzt mal… Ähm, ich war nicht ganz aufmerksam in den letzten 2 Stunden, könntest du mir vielleicht noch mal kurz die Ereignisse schildern?"
Snape: „Bin ich der Erzähler, oder du?"
Gnocci: *seufzt* „Also gut. Dann mache ich einfach standardmäßig
weiter. Nun, da Severus Snape mit seiner Vergangenheit konfrontiert worden war,
wurden er und sein flauschiger, kleiner Erzähler wieder in die Gegenwart
katapultiert."
Stille
Gnocci: „SIE WURDEN IN DIE GEGENWART KATAPULTIERT!!!"
Und als Johnny den dezenten Hinweis endlich verstanden hatte, befanden sich Severus Snape und Gnocci plötzlich wieder in Snapes Schlafgemach. Diesem riss, nachdem Gnocci ihn eine halbe Stunde lang mit Anekdoten von seiner letzten Karibikkreuzfahrt gelangweilt und am Schlafen gehindert hatte, der Geduldsfaden und er stopfte Gnocci erst in eine Socke und dann in den Hamsterkäfig. Und nur mit der wundervollen Vorstellung, zu was sein Hamster Gnocci in Ermangelung eines Laufrades wohl verarbeiten würde, schlief er ein, ohne noch einen Gedanken an die merkwürdigen Ereignisse zuvor zu verschwenden.
ENDE des 2. Akts
Und beim nächsten Mal: Weitere Einblicke in Professor Lupins Privatleben, Interessantes über Snapes Fernsehvorlieben und mehr über Mary Poppins berufliche Vergangenheit!
Disclaimer: Alle 'Arry Potter Charaktere ge'ören JKR, der Rest ge'ört mir. A', und ‚Satisfaction' ist das reschtmäßige Eigentum der Rolling Stones, sowie Ozzy Osbourne das reschtmäßige Eigentum seiner selbst ist. Isch danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Au revoir.
Anmerkung:
Auf vielfachen Wunsch *zu Naru Taru herüberwink* habe ich mich dazu entschlossen, die Graumulle ebenfalls als bedrohte Tierart anzuerkennen. Zu diesen Tierchen habe ich eine ganz besondere Beziehung, denn da meine Schwester ein erklärter Graumull-Fan ist, kannte ich sie sogar noch vor den Nacktmullen! Graumulle bestechen im Gegensatz zu den Nacktmullen nicht nur durch ihr blendendes Aussehen, sondern sie verfügen zusätzlich noch über mordsmäßig große Schneidezähne. Wie süß!
Und noch vielen Dank für die lieben Reviews zu Teil1!!!
