Die Weihnachtsgeschichte
Akt 5
Anmerkung: Sämtliche Anspielungen auf Frösche und Schweine beziehen sich natürlich mal wieder auf die Muppets, in deren Version der Weihnachtsgeschichte Kermit und Miss Piggy das arme Buchhalterehepaar spielen.
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Die letzten paar Stunden, die noch von der Nacht geblieben waren, fiel Severus Snape in einen unruhigen Schlaf. Er wurde von wirren Albträumen geplagt, von denen er nachher nicht mehr wusste, als dass ein sprechendes Schwein und ihr Freund, ein Frosch, eine nicht unwesentliche Rolle darin gespielt hatten.
Unruhig wälzte er sich in seinem Bett hin und her, während in seinem Traum das Schwein und der Frosch ein schauriges Duett mit einigen Hühnern als Hintergrundchor sangen. Doch plötzlich bemerkte er, dass Traum und Realität zu verschmelzen begannen und mit Entsetzten musste er feststellen, dass der Gesang aus seinem Zimmer kam. Schweißgebadet fuhr er hoch.
Mistelzweige: „He's got the whole wide wo-horld in his haaand!"
Snape: "Oh nein! Sag, dass das nicht wahr ist!"
Mistelzweige: „He's got the whole wide wo-horld in his haaand!"
Snape: *richtet sich auf* "Gut. Nur eine Frage: WIE ZUM TEUFEL SEID IHR HIER REINGEKOMMEN?!?"
Mistelzweige: „Durch die Katzenklappe."
Snape: *erleichtert* „Ach, durch die – Moment, ich habe gar keine Katzenklappe!"
Mistelzweige: „Jetzt schon."
Snape: „WAS?!"
Mistelzweige: „Wir haben eine in die Tür gefräst."
Bevor Snape etwas entgegnen kann, erscheint Onkel Algy
Snape: *entnervt* „Onkel Algy. Und wie kommst du bitte hierher?"
Onkel Algy: „Durch die Katzenklappe da hinten. Ich wusste gar nicht, dass du eine Katze hast."
Snape: „Habe ich ja auch nicht!"
Algy: *verwundert* „Und warum hast du eine Katzenklappe?"
Mistelzweige: „Die haben wir da reingefräst."
Algy: „Verstehe. Ich muss schon sagen, sauber verarbeitet."
Snape: *sehr freundlich* „So Leid es mir tut euren kleinen Smalltalk unterbrechen zu müssen, aber könntet ihr mir vielleicht erklären, was ihr um diese Uhrzeit in meinem Schlafzimmer zu suchen habt?"
Mistelzweige: „Wir wollten dir eine Katzenklappe in die Tür
fräsen und singen."
Snape: *verdreht die Augen* „Habt ihr nicht langsam alle Oldies durch?"
Mistelzweige: *begeistert* „Das dachten wir auch, aber dann haben wir eine ‚Best of Frank Sinatra' CD zu Weihnachten bekommen! Strangers in the night! They are so looonely! Strangers in the night!"
Snape: *seufzt tief* "Und was ist mit dir, Algy?"
Algy: „Ich wollte mal schauen, wie's mittlerweile so mit deinen moralischen Grundsätzen steht."
Snape: „Natürlich. Das glaubst du ja wohl selber nicht."
Algy: *verlegen* „Na ja, ich hab mich etwas allein gefühlt. Weißt du, am ersten Weihnachtstag überfällt mich immer diese Weihnachtsdepression…"
Snape: *schaut sich im Raum um* „Das kann ich gewissermaßen nachvollziehen… Aber bevor wir uns über meine Bekehrung unterhalten, würde ich mich ganz gerne etwas frisch machen. Mir scheint, ich bin nicht ganz angemessen gekleidet, um Gäste zu empfangen."
Snape steht auf und geht zum Badezimmer; er öffnet die Tür und wird von einem Haufen Essen überrollt
Snape: *dumpfe Stimme irgendwo unter einem Haufen Mandarinen* „Wieso habe ich das dringende Gefühl, dass ich mit diesem Geist noch ein Hühnchen zu rupfen habe?"
Nachdem Snape dann von einem Rettungsbernhardiner von der Bergwacht freigeschaufelt worden war, entschloss er sich zumindest seine hygienischen Grundsätze nicht über den Haufen zu werfen und auf eine Dusche zu verzichten.
Snape: „Meine Güte, ich muss mir dringend was für dieses Essen auf dem Gästeklo einfallen lassen…"
Plötzlich wird Snape von hinten am Hosenbein gezupft. Er dreht sich um und vor ihm steht, in einen Morgenmantel mir kleinen Mistelzeigen drauf gehüllt, Professor Flitwick
Flitwick: *vorsichtig* „Entschuldigen Sie die Störung, aber-„
Snape: „Wie kommen Sie denn hier rein!?"
Flitwick: „Nun, die Katzenklappe stand offen und da dachte ich… Nun, jedenfalls wollte ich fragen, ob Sie nicht doch spenden wollen."
Snape: *freundlich* „Erwin, Erwin, Erwin. *legt Arm um Flitwicks Schultern* Wissen Sie, ich bin ein geduldiger Mensch. Und ich erkläre Leuten die Dinge auch gerne ein zweites Mal. Aber als ich Ihnen gestern diesen Kranz.. ähm… gespendet habe, wissen Sie, was ich damit sagen wollte?"
Flitwick schüttelt schüchtern den Kopf
Snape: *zuckersüß* „Nein? Na dann will ich's Ihnen sagen: IHRE SPENDENAKTION GEHT MIR SOWAS VOM AM ALLERWERTESTEN VORBEI, DAS KÖNNEN SIE SICH GAR NICHT VORSTELLEN!"
Flitwick schaut ihn mit großen Augen an; erst beginnen seine Lippen zu zittern, dann werden seine Augen feucht und schließlich bricht er in Tränen aus und rennt heulend aus dem Büro
Mistelzweige: *gucken Snape vorwurfsvoll an* „Weißt du was? Du bist ein gaaanz böser Mann!"
Algy: „Ich muss sagen, deine kleinen Freunde haben Recht. Wenn du so weitermachst, werden die schrecklichen Zukunftsvisionen noch wahr."
Snape: „Na komm, so schrecklich war meine Zukunft auch wieder nicht."
Algy: „Stimmt, aber abgesehen von der Tatsache, dass du stirbst, hätte mich vielleicht die Art und Weise gestört, in der deine Kollegen auf deinen Tod reagiert haben."
Snape scheint ihm nicht zuzuhören, doch plötzlich breitet sich ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht aus
Snape: „He, Flitwick!" *reißt die Tür auf und geht auf Flitwick zu, der sich schmollend hinter einer Rüstung versteckt hat*
Snape: „Erwin alter Freund. Das war nicht so gemeint, Sie wissen doch, dass ich manchmal ein wenig ruppig bin, aber im Herzen bin ich ein guter Mensch." *gibt ihm ein Taschentuch*
Flitwick: *große Augen* „Ehrlich?"
Snape: „Ehrlich. Und weil Sie sich soviel Mühe mit Ihrer Spendenaktion gemacht haben, möchte ich Ihnen auch gleich eine Spende machen."
Flitwick: *putzt sich geräuschvoll die Nase* „Oh, supi! Soll ich Ihnen meine Kontonummer geben, oder wollen Sie mit Karte zahlen?"
Snape: „Äh…ich glaube, Sie verstehen nicht ganz. Ich dachte dabei mehr an eine Sachspende."
Flitwick: „Sachspende? Nur, dass Sie's wissen, ich nehme keine Hehlerware. Ich will keinen Ärger mit den Bullen." *gibt ihm das Taschentuch zurück*
Snape: *guckt angewidert das Taschentuch an* „Nein, nein, das ist ganz legal, vertrauen Sie mir. Wissen Sie, ich hab da gewisse Beziehungen und daher hab ich im Moment ne ganze Menge Essen bei mir in der Wohnung. Viel mehr, als ich eigentlich essen kann. Und wissen Sie, was das Beste ist? Sie können all dieses Essen haben! Sie müssen es bloß aus meiner Wohnung holen!"
Flitwick: „Aber wie soll ich-"
Snape: *schlägt Flitwick auf den Rücken* „Grandios, ich wusste doch, dass es Ihnen gefällt! Das ist ja auch ein Angebot, nicht wahr? Also, holen Sie das Zeug am besten heute Nachmittag, Sie finden es im Gästeklo! Und noch ein frohes Weihnachtsfest, mein Freund!"
Geht zurück in sein Büro und schlägt die Tür zu
Algy: „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt."
Snape: „Tja, wie du siehst, habe ich mich geändert."
Algy: „Eigentlich sprach ich von dem dänischen Trinklied, das die Mistelzweige gerade im Kanon gesungen haben, aber deine plötzlichen Wohltätigkeitsanwandlungen sind auch nicht schlecht."
Snape: „Also, reicht dir das jetzt als Beweis, dass ich mein Leben geändert habe?"
Algy: „Nun, ehrlich gesagt, hat mich diese Liste mit Vorsätzen für das neue Jahr, die ich auf deinem Schreibtisch gefunden habe, ein wenig stutzig gemacht. Dass du endlich mit dem Bauch-Beine-Po-Training beginnen willst, finde ich ja äußerst löblich, aber die Punkte ‚Harry Potter den Mord am Corgie der Queen anhängen", „Minnie McGonagall zur Kündigung überreden" und „Neville Longbottom auf Waldorfschule abschieben" finde ich doch ein wenig bedenklich."
Snape: *hektisch* „Ach- Der alte Kram. Haha! Das habe ich natürlich nicht ernst gemeint! Du weißt doch, was für ein humoriger Mensch ich bin. Und das mit der Waldorfschule ist nur zu Nevilles Besten."
Algy: „Hmm, du hast recht. Ich denke, wir haben dich bekehrt. Aber sag mal, was ist das eigentlich für ein niedliches Tierchen in deinem Hamsterkäfig? *geht näher ran* Es sieht fast aus wie…eine Socke?!"
Snape: „Äh… ja. Socken sind die neuen Modetiere aus… Japan. Äußerst pflegeleicht."
Algy: *rümpft die Nase* „Man riecht es. Aber wieso habe ich das Gefühl, dass deine Socke gedämpft ziemlich heftige Ausdrücke von sich gibt? Moment mal…"
Nimmt die Socke hoch und zieht sie ab
Algy: *erfreut*„Gnocci! So sieht man sich wieder! Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, stecktest du gerade in Abraham Lincolns rechtem Reitstiefel. Sieht so aus, als hätte sich dein Alltag seitdem nicht sonderlich verändert, was?"
Gnocci: *jähzornig* „Wo ist er? Wenn ich Snape zu fassen kriege, dann werde ich ihn-"
Algy: *geduldig* „Na, na, na, denk an deine gute Erziehung, Gnocci. Und wie du wieder aussiehst! *leckt seinen Zeigefinger und macht Gnocci einen Mittelscheitel* Na, das ist doch der kleine Gentleman, den ich kenne!"
Gnocci: *verschränkt beleidigt die Arme* „Irgendwann krieg ich ihn schon… Und nur dass du's weißt Algy, den Matrosenanzug zieh ich nicht mehr an!"
Algy: *kneift Gnocci in die Backe* „Ja, ja, er war schon immer ein Rebell der kleine Gnocci."
Snape: „Rührend, diese Wiedersehensszene, aber bevor ihr anfangt Familienalben zu wälzen, könntet ihr bitte meine Wohnung verlassen?"
Algy: *stopft Gnocci in die Tasche seines Gehrocks* „Ich wünschte, ich könnte, Severus, aber mir ist gerade eingefallen, dass wir fast den wichtigsten Teil der Geschichte vergessen hätten. Den großen ‚Ehehemals-reicher-geiziger-Mann-der-jetzt-bekehrt-ist-feiert-Weihnachten-mit-armem-Buchhalter-und-dessen-Familie' Teil."
Snape: „Buchhalter? Ich kenne keinen Buchhalter, erst recht keinen armen."
Algy: „Nicht? Dann eben mit dem Frosch, der mit dem Schwein verheiratet ist."
Snape: *genervt*„Ach so, da kenne ich natürlich eine ganze Menge…"
Algy: *überrascht* „Echt?"
Snape: „Nein, du geistiger Tiefflieger!"
Algy: „Und warum sagst du dann so was? Ich verstehe dich
wirklich nicht… Nun, dann eben mit der Entsprechung des Frosches, der mit dem
Schwein verheiratet ist, in deiner Geschichte. *guckt im Drehbuch nach* Ah, ein Mr Lupin."
Snape: „Lupin ist mit einem Schwein verheiratet?!"
Algy: *zuckt mit den Schultern* „Scheint so. Jetzt sollten wir aber langsam los, um 2 muss ich zum Essen zurück im Altersheim sein."
Snape: *seufzt* „Heißt das, dass wir gleich wieder aus dem
Fenster springen, mit einem Schirmchen fliegen, oder Johnny um Hilfe bitten
müssen?"
Algy: „Nee, ich hab kein Dienstschirmchen. Ich weiß ehrlich gesagt selber noch
nicht, wie wir hier wegkommen. Aber unsere Mitfahrgelegenheit müsste sich jeden
Moment offenbaren."
Stille
Algy: „MÜSSTE SICH JEDEN MOMENT OFFENBAREN!"
Stimme: „Eh, du Spast, du stehst auf meine Troddel!"
Snape senkt kurz den Blick
Snape: *zu Algy* „Hat dieser Teppich hier gerade mit mir gesprochen?"
Algy: „Schätze schon."
Teppich: „Bissu dumm, oder was? Beweg disch!"
Snape geht einen Schritt zurück
Snape: *gefasst* „Gut. Diesmal sind es zwei Fragen. Wer sind Sie und wie sind Sie hier reingekommen?"
Teppich: „Dursch krasse Katzenklapp dahinten."
Snape: „Wieso hatte ich mir das schon fast gedacht?… Und dürfte ich dann auch erfahren mit wem ich die Ehre habe?"
Teppich: „Hä? Was laberst du für Scheißndreck?!"
Snape: *verdreht die Augen* „Wie-Sie-heißen?"
Teppich: „Hassu Problem, oder was? Isch bin Horst, weissu."
Snape: „Horst? Ich hatte irgendwie gedacht, Sie seien mehr im türkischen Raum anzusiedeln."
Horst: „Bissu dumm, oder was? Isch komm von Persien, aber mein Vattern war türkisch un mein Muttern deutsch."
Snape: „Das erklärt den Namen…"
Horst: *bedrohlich* „Eh, halt's Maul, du Penner! Hassu Problem mit meine Name?"
Snape: „Nein, eher mit Ihrer Ausdrucksweise."
Mistelzweige: *schrille Stimmen* „Ein Ausländer! Wie aufregend! I want to be a part of it, New York, New York!"
Horst: *verstört* "Was ist das fur Scheißgeräusch?"
Snape: „Freut mich, dass wir zumindest in einem Punkt übereinstimmen."
Ritterrüstung: *steckt Kopf durch Katzenklappe* „So ungern ich Kritik äußere, aber ich bin um die Wahrheit zu sagen kein besonders großer Verehrer von Frank Sinatra."
Algy: „Tatsächlich? Ich habe seine Werke immer bewundert."
Ritterrüstung: *verbeugt sich, so gut es geht, wenn man in einer Katzenklappe eingeklemmt ist* „Ich respektiere Ihren Geschmack zutiefst, Verehrtester, aber ich schlage dennoch vor, einen anderen Interpreten zu wählen."
Mistelzweige: *verzweifelt* „Aber was denn? Uns fällt nichts mehr ein."
Snape: *vorsichtig* „Ihr könntet aufhören?"
Ritterrüstung: „Aber nein, ich nehme mir die Freiheit einen echten Klassiker vorzuschlagen: Downtown von Petula Clark."
Mistelzweige: „Au Junge! Das hatten wir noch nicht! When you're alone and live is making you lonely"
Snape: *seufzt resigniert*
Mistelzweige: "You can always gooooo"
Horst: *zu Ritterrüstung* „Un was bis du fur Spast?"
Ritterrüstung: „Mein Name ist Wilhelm, sehr angenehm."
Algy: „Noch ein Ausländer! Kommen Sie aus Deutschland?"
Wilhelm: „In der Tat, Sir, ich wurde in Worms hergestellt."
Horst: „Krass! Da is mein Mutthern geboren!"
Mistelzweige: „Downtooooown!"
Snape: *ringt verzweifelt um Fassung* „RUHE! Verdammt, das gibt's doch nicht! Das ist doch hier kein Veteranentreff!"
Wilhelm: *erstaunt* „Nicht?"
Mistelzweige: „Downtoooown!"
Snape: „Und ihr haltet jetzt die Klappe, oder ich verarbeite euch zu einem Türkranz und schenke ihn Prinz Charles!"
Schlagartig kehrt Ruhe ein
Snape: „Gut, geht doch. Also, ich fasse mal kurz zusammen: Ich befinde mich hier mit einem toten Kerl im Gehrock, einem rachdurstigen Fellknäuel mit Mittelscheitel, einer äußerst redseligen Ritterrüstung, einem Haufen singender Mistelzweige und einem persischen Teppich türkischer Abstammung in meinem Büro. Alle, die für den weiteren reibungslosen Ablauf dieser Geschichte noch nötig sind, sind ich, und mein Freund Horst hier. Wenn ich den Rest also höflichst bitten dürfte zu verschwinden."
Gnocci: „Nix da, das hättest du wohl gerne! Ich war das ganze letzte Kapitel in einer Socke eingesperrt, also werde ich dich diesen Akt von Anfang bis Ende begleiten."
Algy: „Und ich lasse Gnocci auf keinen Fall alleine gehen!"
Mistelzweige: „Eine Reise! Wir kommen auch mit! Wir können Rolf Zukowskis beste Reiselieder dazu singen!"
Snape: „Tut euch keinen Zwang an…"
Wilhelm: „Ohne aufdringlich erscheinen zu wollen, aber es würde mir eine große Freude machen, Sie begleiten zu dürfen."
Snape: „Ohne unhöflich erscheinen zu wollen, aber das ist mir relativ scheißegal."
Horst: „Eh, halt's Maul, du Spast! Dem is krass, dem kommt mit! Dem hat obernhart perverse Namen un dem is obernhart pervers drauf!"
Snape: „Schon gut, ich habe deinen freundlichen Hinweis verstanden, Horst…"
Und in glücklicher Eintracht zog man den eingeklemmten Wilhelm aus der Katzenklappe, der sich ausgesprochen höflich dafür bedankte, und nahm auf Horst platz. Dieser flog erst gegen dem ‚Arschnloch Fenster', doch nachdem Snape es mit einem Schlenker seines Zauberstabes geöffnet hatte, lief alles glatt und sie flogen hinaus in den Tag.
Mistelzweige: „Von den blauen Bergen kommen wiiiir!"
Snape: „Horst, könntest du vielleicht ein bisschen langsamer fliegen? Ich weiß bald nicht mehr, ob meine Übelkeit vom Gesang der Mistelzweige, oder von unserer Fluggeschwindigkeit herrührt."
Horst: „Bissu dumm, oder was? Isch bin doch net dem Spast Häkkinen in dem sein schwule Benz! Dem versäg isch im Ruckwärtsgang!"
Wilhelm: „Hach, ist Fliegen nicht einmalig? Seht euch das an, die Menschen sehen aus wie Ameisen!"
Horst: „Dem sehen net so aus, dem sind Ameisen."
Wilhelm: „Oh, verstehe, Verzeihung. Aber seht mal, da vorne stehen ja zwei Menschen am Straßenrand."
Algy: „Tramper! Wie aufregend!"
Gnocci: „Horst, halt an, die nehmen wir mit!"
Snape: „He, fragt mich eigentlich keiner? Das könnten Kriminelle sein!"
Horst: „Nee, disch fragt keiner, du Spast. Außerdem, was hassu gegen Kriminelle?"
Sie halten nach einem Bremsweg von ca. 70 Metern exakt vor den Reisenden
Mann: „Hallo, könnt ihr uns ein Stück mitnehmen?"
Gnocci: „Klar, doch, wo wollt ihr hin?"
Snape: „He, das gibt's doch nicht! Galadriel, Celeborn, was macht ihr denn hier?!"
Horst: „Kennst du dem?"
Snape: „Allerdings! Wie seid ihr denn hierher gekommen?"
Celeborn: *zuckt mit den Schultern* „Ich weiß es selbst nicht so genau. Jedenfalls ist ein gewisser Johnny nicht ganz unbeteiligt. Wir würden ja zu Fuß gehen, aber ich fürchte Galadriel hat einen Hexenschuss."
Horst: „Kein Problem, is Platz genug! Aber dem Tuss kommt nach hinten!"
Galadriel und Celeborn werden freudig aufgenommen und ehe Snape sich beschweren kann, dass ihn wieder niemand gefragt hat, geht die Fahrt weiter.
Wilhelm: „Oh, das ist ja unglaublich! Mir scheint, dort vorne steht erneut ein Mensch am Straßenrand!"
Horst: „Meinst du dem Spast mit blaue Berg auf Kopf?"
Wilhelm: „Genau den. Ich schlage vor erneut zu bremsen."
Snape: „Oh nein, diesmal nicht, wir haben schon genug Zeit verloren."
Horst: „Scheiß mir egal, dem Wilhelm is korrekt un was dem sagt is auch korrekt."
Und etwa 50 cm vor dem Mann kommt unsere Reisegruppe zum Stehen
Snape: *rot im Gesicht* „Was fällt Ihnen eigentlich ein, sich in unseren Weg zu stellen?! Sehen Sie nicht, dass wir es eilig haben, Sie Idiot?! Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber in diesem Land gibt es auch Leute, die besseres zu tun haben, als arbeitslose Penner wie Sie durch die Gegend zu kutschieren!"
Spast mit blaue Berg auf Kopf: „Dürfte ich mal bitte Ihren Führerschein und Ihre Fahrzeugpapiere sehen? *zu Snape* Uns Sie möchte ich bitten, mal in dieses Röhrchen hier zu pusten."
Snape: „Fahrzeugpapiere? Haben wir so was, Horst?"
Horst: „Klar, bin isch doch net illegal am Fahren."
Gibt dem Bobby die Papiere
Bobby: „Hmm, nun, das wird teuer… Dieser Teppich ist für 4 Personen zugelassen, auf dem Fahrzeug befinden sich allerdings, selbst wenn ich ein Auge zudrücke und die Mistelzweige als eine Person zähle, 8 Personen."
Horst: *empört* „Was hab isch
gemacht?!"
Bobby: „Plus den Teppich, der sich ja anscheinend ausgesprochen gut
artikulieren kann, also insgesamt 9 Gefährten. Das macht dann eine Geldstrafe
von 30 britischen Pfund. Außerdem haben Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung ums
etwa das Dreifache überschritten, was noch mal 30 Pfund macht."
Horst: „Halt's Maul du Penner, isch fahr wie isch Bock hab!"
Bobby: *zückt erneut sein Blöckchen* „Plus 20 Pfund wegen Beamtenbeleidigung. *zieht den Zettel ab und drückt ihn Snape in die Hand* Ich danke Ihnen, beehren Sie uns bald wieder."
Snape ballt die Faust mit dem Zettel starren Blicks zusammen
Snape: *betont gefasst* „Horst, wenn dir dein Leben lieb ist, rate ich dir jetzt so schnell wie möglich weiterzufliegen, ehe ich die Beherrschung verliere."
Horst: „Geht klar, Alder!"
Der Rest des Fluges verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, wenn man von der leichte Zeitverzögerung durch eine anatolische Schafherde, die die Straße überquerte, absieht. Da jedoch keiner der Reisenden wusste, was eine anatolische Schafherde im Norden Englands zu suchen hatte, und Horst sich beharrlich weigerte darüber hinweg zu fliegen, machte sich niemand größere Gedanken über den Vorfall. Schließlich landeten sie recht unsanft vor Lupins Tür. Das ‚unsanft' bezog sich größtenteils auf die Tatsache, dass Horst gegen die Tür flog.
Galadriel: *mit dem Gesicht gegen die Glasscheibe an der Tür gepresst* „Hmpf… Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Kreuz."
In diesem Moment öffnete Black die Türe und die neun Freunde fielen im wahrsten Sinne des Wortes mit der Tür ins Haus.
Black: *trägt einen geblümten Morgenmantel* „OK, lasst mich sehen… *lässt Blick über den Haufen Leute vor seinen Füßen schweifen* Ein flauschiger, kleiner Fellball, *guckt Galadriel an* eine Vogelscheuche und ein Zinnmann…*dreht sich um* Hey, Remus, ich glaube die Freaks, die diesen Typen namens Oz suchen, sind wieder hier. Soll ich sie rausschmeißen?"
Lupin erscheint in einem Pyjama
Lupin: *verpennt lächelnd* „Was ist los? *guckt Snape an* Nun, Dorothy hatte ich irgendwie niedlicher in Erinnerung. Also Severus, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich freut Sie zu sehen, aber die Tatsache, dass ich Brite bin, zwingt mich leider dazu, Sie auf einen Tee hereinzubitten."
Snape: *mit zusammengepressten Zähnen* „Ist schon gut, Lupin, wir… haben uns nur in der Tür geirrt. *Algy macht im Hintergrund eine schnelle Bewegung* Au! Ich meine, wir wollten Weinachten mit Ihnen feiern."
Lupin: *skeptisch lächelnd*„Das ist aber schön für Sie. Sie haben schon wieder beim Flaschendrehen verloren, stimmt's?"
Snape: „Das auch, aber das mit dem Feiern meinte ich ernst."
Black: „Ja, na klar. *zu Lupin* Frag mich nicht, was der schon wieder geraucht hat…"
Black will die Türe schließen
Gnocci: *krabbelt aus Algys Gehrock* „Das ist ja wohl die Höhe! Was nehmen Sie sich eigentlich heraus! Sie glauben wohl, bloß weil Sie Besitzer eines Wellblecheigenheims sind, sind Sie was Besseres! Hören Sie mal zu: Ich habe die halbe Nacht in einer Socke verbracht und die restliche Zeit in Begleitung eines chronisch übellaunigen Singles. Und Sie wollen mir jetzt erklären, dass das alles umsonst war, nur weil die Herrschaften sich zu fein sind uns hereinzulassen?!"
Algy: „Meine Umgangsformen müssten es mir verbieten, meinem Freund Gnocci zuzustimmen, aber in der Gefahr meinen Ruf zu riskieren, schließe ich mich ihm an."
Black: „Lassen wir sie lieber rein. Weißt du noch, als diese Weihnachtssänger uns letztes Jahr den Molotowcocktail in den Garten geschmissen haben?"
Und so kam es, dass Severus Snape zum ersten Mal in seinem Leben auf herzerwärmende Art und Weise zum Weihnachtsfest mit einer anderen Familie eingeladen wurde
Algy: „So, Severus, du kannst jetzt den Truthahn rausholen."
Snape: „Den Truthahn. Natürlich. WAS FÜR EIN TRUTHAHN?!?"
Gnocci: „Oh Gott, du hast doch wohl nicht etwa den Truthahn vergessen? Es ja wohl eine allgemein bekannte Tatsache, dass alle reichen, geizigen Männer nach ihrer Bekehrung als erstes ein Riesenvieh von einem Truthahn kaufen um ihn dann mit einer armen Familie zu teilen. Aber Monsieur muss ja wieder aus der Reihe tanzen!"
Lupin: *vorsichtig* „Dürfte ich vielleicht anmerken, das ich einen Truthahn um 5 Uhr morgens für leicht unangebracht halte?"
Gnocci: „Außenstehende halten sich gefälligst raus! Das hier ist die Weihnachtsgeschichte, hier wird jetzt irgendwas gegessen!"
Black: „Ich hätte noch ein paar kalte Gnocci von gestern."
Gnocci: „Ich lehne den Verzehr von Lebensmitteln, die meinen Namen tragen zwar grundsätzlich ab, aber ich werde zum Wohle aller Beteiligten keinen Einspruch einlegen."
Lupin: *seufzt lächelnd* „Na gut. Sirius, du holst die Gnocci, ich gehe Harry, Ron und Hermine wecken."
Gnocci: *holt Pfeife wieder raus* „Die drei waren natürlich von der Vorstellung mit Snape und einem Haufen komischer Gestalten vor der Morgendämmerung einen Berg kalter Teigwaren herunterzuwürgen hellauf begeistert und es wurde das fröhlichste Mahl seit langem."
Snape: „Was redest du da eigentlich?"
Gnocci: „Unterbrich mich nicht! Es wurde ein geruhsames Mahl, das nur gelegentlich von einem Klingeln an der Tür unterbrochen wurde."
Es klingelt; Black geht zur Tür
Black: „Hier steht eine Kerl, der behauptet, er hieße so ähnlich wie diese Riesenspinne im großen Wald und bei ihm sind noch etwa 8 Personen."
Galadriel: „Lass sie rein, das sind Freunde von mir!"
Lupin: „Nicht, dass es mir was ausmachen würde, aber ich würde prinzipiell doch gerne gefragt werden, wenn-"
Es klingelt erneut
Black: „Diesmal sind es ein recht korpulenter Gentleman und eine zierliche Dame mit bezauberndem französischem Akzent."
Snape: „Lass sie rein, das sind Freunde von mir!"
Lupin: „Ähm-"
Wieder klingelt es
Black: Jetzt ist es ein Haufen flauschiger Puppen, die Weihnachtslieder singen. Darunter auch ein Frosch, ein Schwein, ein Ding mir ziemlich langer Nase-"
Lupin: *entnervt lächelnd* „Schon gut, lasst sie rein!"
Und so saß man friedlich beisammen, lachte, freute sich an dem reichhaltigen Büffet und spielte Flüsterpost. Für Unterhaltung sorgte Wilhelm mit der Genauen Beschreibung von der exakten Kunst des Rüstungsbaus und ein komischer brauner Hund, der die Mistelzweige an einem ziemlich verstimmten Klavier zu Liedern begleitete, von denen die meisten gehofft hatten, dass sie für immer in den Archiven billiger Schlagerproduzenten verschwunden seinen.
Snape stützt seinen Kopf auf dem rechten Arm ab uns starrt apathisch geradeaus
Gnocci: „Na, was sagst du? Das ist doch ein Leben, was?"
Snape: „Ja. Berauschend."
Wilhelm: „Mr Gnocci, wenn ich nicht irre, ist doch jetzt ihr großer Moment gekommen!"
Gnocci: „Großer Moment?"
Horst: „Klar, dem Moral von dem Geschicht', Alder!"
Gnocci: „Die Moral, natürlich! Also *räuspert sich* Und die Moral von der Geschicht': Böse, geizige Männer werden eine Nacht lang von wildfremden Leuten und aufdringlichen Gegenständen mit beeindruckendem Schimpfwortrepertoire von einem absonderlichen Ort zum anderen geschleppt, wenn sie sich nicht von alleine ändern!"
Mistelzweige: „And now the end is near."
Snape: „Das ist eine doofe Moral. Und außerdem reimt sie sich nicht."
Mistelzweige: „And so I face the final curtain!"
Gnocci: „Also ich find sie gut und darauf kommt es an."
Miatelzweige: „My friend, I'll say it clear."
Algy: „Genau. Hauptsache, sie gefällt dem Kleinen."
Mistelzweige: „I'll state my case"
Wilhelm: „Ich schließe mich voll und ganz Ihrer Meinung an."
Mistelzweige: „Of which I'm certain."
Horst: „Genau! Dem war korrekte Moral!"
Mistelzweige: „But more, much more than this"
Snape: *seufzt sehr tief*
Mistelzweige: „I did it myyyyyyyy way!"
Der Vorhang fällt
ENDE
Und das soll es also gewesen sein? *schnüff* Ach, sie werden mir alle schrecklich fehlen, vor allem Gnocci, der kleine Schnuckel! Aber Algy wird gut auf ihn aufpassen.
Disclaimer: Folgende Charaktere gehören JKR: Snape, Lupin, Black, Flitwick, Harry, Ron, Hermine; Und die hier gehören JRR Tolkien: Galadriel, Celeborn und der Kerl, der behauptet er hieße so ähnlich wie die Reisenspinne im verbotenen Wald, und alle seine Freunde; Charaktere, die teilweise mir und teilweise Charles Dickens gehören: Sämtliche Geister; Und last but not least, Charaktere, die ganz allein mir gehören: Gnocci, Johnny, Horst und Wilhelm. Ihr seht also, den größten Teil hab ich mir bloß geliehen und muss sie jetzt wiedergeben.
Übrigens ist Horsts netter kleiner Akzent keineswegs rassistisch gemeint, ich kannte tatsächlich mal jemanden, der so gesprochen hat. (Und es wahrscheinlich auch immer noch tut)
Und zum Schluss möchte ich mich noch bei all meinen treuen Reviewern bedanken, die mir auf nette Art und Weise bestätigt haben, dass meine geistige Zerrüttung doch noch nicht zu weit fortgeschritten ist…
Also, euch allen: FROHE WEIHNACHTEN!!! Und solltet ihr irgendwann von einem Geist besucht werden, beachtete ihn am Besten gar nicht.
