TITEL: All I want is one more happy christmas
AUTOR: Anne
E-MAIL: anne.schuelergmx.de
RATING: PG-13
INHALT: Ist Weihnachten wirklich das fröhliche Fest für alle Menschen?
BEVORZUGTES WISSEN: Staffel 1-5 (Mitte)
SPARTE: Drama
DISCLAIMER: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an SG 1 gehören MGM/UA, World Gekko Corp. Und Double Secret Production. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ... Aber wenn sie mir jemand zu Weihnachten schenken möchte hab ich auch nichts dagegen ;)

AUTOREN BEMERKUNGEN: Danke an Alex, die unter den ganzen Fehler, die ich in der vorweihnachtszeitlichen Hektik 2002 gemacht habe, gelitten und einen genialen Beta-Job geleistet hat!

All I want is one more happy christmas…

Sam

Sie lehnte mit den Ellenbogen auf dem Fensterbrett und sah dem Schnee zu, wie er sanft den Garten und die Straße bedeckte. Dann und wann hüpfte ein Kind an der Hand seiner Eltern durch die Straßen, voll Freude über den Schnee und dass was an diesem Tag noch wunderbares in Form der Bescherung kommen sollte, denn es war Heiligabend. Ein kleines Mädchen blieb vor ihrer Gartentür stehen und spähte in den Garten als könne sie dort schon eins ihrer Geschenke erblicken. Dabei erblickte sie Sam, grinste sie mit glänzenden Augen an, während ihre in Fäustlinge eingepackten Hände der blonden Frau am Fenster zuwinkten. Zögernd hob auch Sam die Hand, aber das kleine Mädchen war schon verschwunden. Sie drehte sich vom Fenster weg und wünschte sich für einen kleinen Moment, dass der Schnee auch ihre Gefühle überdecken könnte, so wie er den Rasen und die abgestorbenen Blumen unter sich begraben hatte. So wie für das kleine Mädchen da draußen Weihnachten vermutlich die schönste Zeit des Jahres war, so war es für Sam die Schrecklichste. Es war es nur wenige Tage vor Weihnachten gewesen, damals als ihre Mutter starb. Vermutlich auf der Suche nach den letzten Geschenken für ihre Kinder, war sie trotz der Gefahr von Blitzeis und Schnee in die Stadt gefahren und hatte auf dem Rückweg von dort ihren Tod gefunden. Seitdem war es Sam unmöglich Geschenke ohne einen bitteren Beigeschmack anzunehmen, geschweige denn Weihnachten auf eine besinnliche Art zu verbringen. Zumeist zählte sie nur die Minuten und Stunden bis die Feiertage vorbei waren und sie in ihren gewohnten Alltag zurück kehren konnte. Die letzten Weihnachtsfeste hatte sie zu meist mit ihrem Dad verbracht, aber der sah sich dieses Mal nicht in der Lage von seinen Tok'ra-Pflichten zu befreien. Sicher, Marc hatte sie eingeladen Weihnachten dieses Jahr mit ihm und seiner Familie zu verbringen, aber dort hätte sie sich vermutlich nur als Eindringling und völlig fehl am Platz gefühlt. Sie wollte ihrem Bruder mit ihrer Stimmung nicht das Fest verderben und nun saß sie ganz alleine in einem viel zu großem Haus und musste die nächsten drei Tage irgendwie überleben. Bitter lies sich Sam auf das Sofa fallen und zog die Decke bis ans Kinn hoch. Spöttisch sah sie sich um: Ein Tannenbaum stand geschmückt neben dem Fenster, auf dem Tisch eine Kerze und ihr Kamin knackte beim Brennen leise vor sich hin – es könnte die perfekte Weihnachtsidylle darstellen, wäre sie nur eine glückliche Person gewesen. Sam frage sich was sie dazu veranlasst hatte dies zu iniziieren – vermutlich war es der Versuch gewesen sich eine Illusion aufzubauen. Sie lachte kurz und trocken auf: Eigentlich hätte grade sie es besser wissen müssen.

Sie saß bestimmt schon seit einigen Stunden in der selben Position. Die Kerze auf dem Tisch, die sie sich durchgerungen hatte anzuzünden, war längst niedergebrannt und selbst der Schnee draußen erhellte nicht mehr die Nacht. In Sams Ohren wurde das Knacken des Kamin immer unangenehmer und die sonstige Stille immer lauter. In einem plötzlichen Anfall sprang sie auf und ergriff den Eimer der neben dem Tannenbaum gestanden hatte, nur für den Fall das sie die Kerzen doch angezündet haben sollte. Zischend ergoss sich das Wasser über dem Feuer im Kamin und ersticke es. Wie in Trance ergriff sie ihre Schlüssel, schmiss die Tür hinter sich ins Schloss, und stampfte zu ihrem Auto. Mit einer wütenden Handbewegung fegte sie den Schnee von der Windschutzscheibe, lies sich ins Auto fallen und den Motor laut aufheulen. Sollte die Nachbarn doch denken was sie wollten, die zweifelten seit der Sache mit Orlin und dem Militäraufgebot sowie so an ihrer geistigen Gesundheit. Der Schnee knirschte unter den Rädern und in dem jungfräulichen Weiß blieben einige brutale Spuren zurück, während sie die Straße entlang raste. So manches mal drohten die Reifen auf dem glatten Asphalt durchzudrehen, aber, so dachte Sam höhnisch, laut Statistik würden schon nicht zwei Mitglieder der gleichen Familie zur gleichen Zeit des Jahres durch den selben Umstand den Tod finden. Und so trat sie weiter aufs Gaspedal, während das Auto den Weg zu seinem Ziel fast alleine fand.

© Anne Schüler