Kapitel 7: Die Ehre eines Samurai

„Es gibt keinen Zweifel, dass Battosai Teil meiner selbst ist; dazu bestimmt, nur im Krieg zu leben."

Himura Kenshin, RK Episode 31, untertitelt

Kenshin spürte wie das Schwert seinen gefühllosen Fingern entglitt und seine Knie unter ihm nachgaben. Er sank zu Boden ohne überhaupt zu registrieren dass er gestanden hatte. Ein Teil seines Geistes schrie wieder und wieder zusammenhanglose Worte. Er hatte seinen Schwur gebrochen. Sein Herz fühlte sich an als würde es in Millionen Teile zerbrechen und seine Seele, als würde sie wieder in den Wahnsinn des Hitokiri gezogen. Seine goldenen Augen irrten durch den Raum, als ob sie ein Entkommen suchten, und der Geruch von Blut rief ihn erneut aus den Tiefen seines Geistes. Er schüttelte den Kopf um ihn von dem Drängen des Hitokiri zu klären und vergrub das Gesicht in den Händen, sein Körper zu betäubt um sich zu bewegen. Er stand völlig unter Schock, der ekelerregend süßliche Geruch des Blutes überwältigte seine abgestumpften Sinne. Er schloss die Augen fest gegen den Anblick des Blutes und kämpfte gegen den Drang an, sich zu übergeben und, zur selben Zeit, jemanden zu töten. Er wollte sich bewegen, um dem Gestank des Todes zu entkommen, aber sein betäubter Körper weigerte sich ihm zu gehorchen. Er blieb zusammengekrümmt liegen, zitternd und leise stöhnend.

Toshihiro fand Himura immer noch in diesem Zustand, als er einige Momente später den Raum betrat, sein Schwert gezogen und sein Herz dumpf pochend in seinen Ohren. Er erstarrte als er den Körper seines Vaters und die blutbefleckten Wände und Matten auf dem Boden sah. Dann sah er Himuras blasse Gestalt, fast gespenstisch im Halbdunkeln des Raumes. Sein Schlafgewand war mit roten Flecken übersäht und auf seinen Wangen waren ebenfalls Blutspritzer zu sehen. Sein Schwert lag neben ihm auf dem Boden, aus der Scheide gezogen, silbern glitzernd im Mondlicht, dass durch das leicht geöffnete Fenster strömte. Himura's Körper zitterte und seine Hände waren zu Fäusten geballt.

Toshihiro stand wie erstarrt im Türrahmen, unfähig sich zu bewegen, unter Schock.

„Vater ist tot?" dachte er, als wollte er seinen eigenen Augen nicht trauen.

Er blickte von der Leiche zurück zu Himuras Schwert und dann zu Himura selbst. Eine Sache war ihm in diesem Moment völlig klar: was auch immer hier passiert war, Himura war es nicht gewesen, der seinen Vater getötet hatte. Auf Himuras Klinge war kein Blut zu sehen, folglich war es auch nicht sein Schwert gewesen, die seinen Vater ermordet hatte. Toshihiro war erleichtert und er trat in den Raum, um das Todesszenario zu betrachten. Er zitterte und wurde blass dabei. Für den Moment schob er seinen Schock und sein Leid beiseite um sich die Gegebenheiten so genau wie möglich einzuprägen, denn Himura würde sich nicht selbst helfen können, sollte ihn die Polizei für den Mord verhaften.

Sein Vater lag mit dem Gesicht nach unten in seinem eigenen Blut. Der Todesstoß war schnell und sicher ausgeführt worden und hatte den Körper seines Vaters säuberlich in zwei Teile geschnitten.

„Wer immer das getan hat war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten." Toshihiro besah sich das Schwert seines Vaters genauer. „Es ist Blut darauf. Vater muss mit seinem Angreifer gekämpft haben."

Toshihiro musterte sorgfältig die Spuren des Verbrechens. Dann sah er auf die Nachricht die der Mörder hinterlassen hatte und von dort zurück zu Himura's immer noch zitternder Gestalt.

„Jemand hat das getan um ihn zu zerbrechen, und wie es aussieht, hat er damit Erfolg gehabt." Er ging hinüber zu seinem Freund, kniete sich neben ihn und versuchte, ihn zum Sprechen zu bringen, aber ohne Erfolg.

Kenshins Geist war ein Wirbel aus Angst und Wut. Er schien überhaupt keinen klaren Gedanken fassen zu können. Sein Mund, verborgen hinter den Armen, bewegte sich, ohne mehr als ein schwaches Stöhnen hervorzubringen. Er wollte jetzt entweder so weit und so schnell rennen wie er konnte, oder Seppuku begehen, um das Bisschen Ehre wiederherzustellen, dass er noch hatte. Sein Körper weigerte sich, auch nur einem der beiden Wünsche nachzugeben. Ein Teil von ihm registrierte Toshihiro Gegenwart im Raum, aber wieder verweigerte sein Körper jedes Handeln. Insgeheim hoffte Kenshin, das Toshihiro ihn jetzt töten und seine Qual beenden würde, aber nichts geschah.

Schließlich war es Toshihiros Stimme, die ihn wieder zu sich selbst brachte. Er sah von seiner Position am Boden aus auf und blickte in Toshihiros Gesicht, das ihn besorgt anstarrte. Er schüttelte den Kopf, um ihn zu klären, und blinzelte mehrmals, der Geruch von Blut immer noch stark in seiner Nase.

„Himura-san, kannst du dich erinnern, was hier passiert ist?" fragte Toshihiro mit drängender Stimme.

Kenshin schloss die Augen und versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen was geschehen war, aber er konnte an nichts denken. Dann, wie ein Flashback, erinnerte sich der Attentäter an etwas, und er war es, der auf Toshihiros Frage antwortete.

„Ich spürte zwei Leute mit mir im Zimmer, während ich schlief. Einer davon war dein Vaters. Der andere war jemand mit einem starken und bösen Ki. Ich kenne ihn, aber... ich kann mich nicht erinnern, wer er ist." Battosai's Stimme war flach, und er sah Toshihiro mit schwach goldenen Augen an. „Das ist es, woran ich mich erinnere. Ich weiß nicht, ob sie gekämpft haben, aber eins ist sicher, ich war das Ziel."

Toshihiro nickte und sah zu, wie Himura aufstand und traurig auf die Leiche herabsah.

„Er starb wegen mir", dachte Kenshin betrübt, als er den toten Körper ansah und schloss die Augen, um den Anblick abzuwehren. „Noch ein Tod wegen mir..."

In seinem Herzen fühlte er Verzweiflung und Wut, und er ging zur Tür, denn er wusste, was zu tun war.

„Ich werde mich umziehen, dann werde ich mich stellen.", sagte er leise, den Kopf gesenkt, damit Toshihiro sein Gesicht nicht sehen konnte.

„Das kannst du nicht tun, Himura-san! Sie werden dich wegen der Morde hinrichten, wegen dem der du bist! Ich weiß, dass du unschuldig bist!"

„Das ist die einzige Möglichkeit den Leuten hier zu beweisen, dass ich unschuldig an diesen Verbrechen bin. Sie werden keinem einzelnen Mann oder den Worten eines Hitokiri glauben. Sie werden nur den Attentäter sehen, nicht den Mann der ich bin. Nur so kann ich meine Unschuld bewesen."

„Aber was wenn das Töten aufhört, nachdem du dich gestellt hast? Was dann, Himura-san?" Die Stimme seines Freundes hatte einen panischen Unterton.

"Dann werde ich wissen, dass der, der es auf mich abgesehen hat, ein Feigling ist." Kenshin stand im Türrahmen und wandte den Kopf, so dass Toshihiro seine glühend goldenen Augen sehen konnte. „Auf jeden Fall werde ich wissen wo ich stehe."

*

Einige Stunden später verließ Kenshin das Haus der Asukaras und trat in das helle Licht des frühen Morgens. Er trug dieselbe Kleidung wie damals in der Bakumatsu: dunkelblauer Gi und graue Hakama. Zwei Schwerter waren durch seinen Obi geschoben, keines davon war sein eigenes. Er hatte sein Sakkabato in Toshihiros Händen zurückgelassen mit der Bitte, es für ihn gut aufzubewahren. Sein blutrotes Haar war in einem hohen Pferdeschwanz zusammengefasst und bewegte sich leicht im Morgenwind. Die Dörfler gingen dem jungen Samurai aus dem Weg, denn sie bemerkten den Ausdruck von stählerner Entschlossenheit in seinen schwach goldenen Augen und seine Aura von ruhiger Distanziertheit. Diesen Distanziertheit und Entschlossenheit waren alles, an das er sich noch halten konnte in einer Welt, die plötzlich wahnsinnig geworden war. Wieder einmal arbeiteten die beiden Identitäten zusammen um sich vor Gefahr zu retten, auch wenn der Hitokiri einen regelrechten Kampf um die Kontrolle führte. Kenshin konnte fühlen, wie sich Kälte und Wut unter dieser ruhigen Maske aufbauten und bekämpfte das Gefühl mit aller Kraft.

Langsam näherte er sich dem Gebäude das von der Polizei als Hauptquartier genutzt wurde, sein Herz und Seele in Aufruhr, trotz seines ruhigen Äußeren. Er wusste, dass er praktisch ins offene Messer lief, aber er hoffte, dass seine Bereitschaft, sich zu ergeben, Beweis seiner Unschuld sein würde. Kriminelle stellten sich nur sehr selten, und niemals freiwillig.

„Ich hoffe nur ich tue das richtige", dachte er als er die Straße hinab auf das Gebäude zuging, sein Herz pochte bei jedem Schritt.

Er betrat das Polizeirevier, gab seine Schwerter bei dem diensthabenden Polizisten ab, auch wenn die Stimme des Attentäters ihm befahl sie zu behalten.

„Ich will mit dem Verantwortlichen sprechen, bitte," sagte er im Befehlston den er mit Höflichkeit abschwächte. Der Beamte bedeutete ihm, einen Nebenraum zu betreten.

„Ich werde ihn sofort herbringen." Der Mann war von Kenshins Gegenwart eindeutig entnervt und drückte rasch mit einer Verbeugung aus dem Raum.

Kenshin ignorierte die Nervosität des Mannes und suchte den Raum mit den Augen sorgfältig nach möglichen Bedrohungen ab. Als er nichts fand, durchquerte er das Zimmer, sah aus dem einzigen Fenster und beobachtete die Leute auf der Straße. Er stand da, tief in Gedanken versunken, sein rotes Haar glänzte im Sonnenlicht, dass durch das Fenster hereinströmte, die Augen von den Strähnen verdeckt. Er hörte, wie jemand hinter ihm in offensichtlicher Überraschung nach Luft schnappte.

„Himura-san?" fragte eine leicht erschrockene Stimme. Kenshin drehte sich beim Klang dieser bekannten Stimme um und sah direkt in das Gesicht eines alten Freundes.

„Es ist lange her, Yoshikawa-san." Kenshin studierte den Mann, der in einer Uniform der Kaiserlichen Armee vor ihm stand, bevor er sich ein kleines Lächeln erlaubte. Yoshikawa Hideki war während der Bakumatsu ebenfalls Leibwächter gewesen. Die Beiden hatten bei einigen Gelegenheiten zusammengearbeitet und viele Leben mit ihren Schwertern gerettet. Kenshin konnte einen Funken Hoffnung in seiner Brust aufsteigen fühlen, aber er erinnerte sich, weshalb er hier war und unterdrückte das Gefühl.

„Wie hat es dich in dieses abgelegene Städtchen verschlagen, Himura-san?" fragte Hideki.

Kenshin wappnete sich, einen goldenen Glanz kaum sichtbar in den Augen, dann sank er auf die Knie und verneigte sich tief vor dem anderen Mann. „Ich bin wegen der Morde hier und will mich stellen."

„Du bist der Mörder, den wir suchen?" Hidekis Stimme klang ungläubig und verwirrt. „Warum...?"

„Ihr versteh mit falsch. Ich stelle mich um meine Unschuld in diesem Fall zu beweisen.", erwiderte er fest und ohne Angst .

Hideki sah den Mann, der vor ihm kniete, verwirrt an. Er hatte Battosai Himura ein paar Mal getroffen, wenn sich ihre Aufträge während der Bakumatsu gekreuzt hatten, und jedes Mal war der Mann kalt und gnadenlos gegenüber seinen Feinden gewesen sein. Battosai war, auf seine eigene Weise, als Leibwächter im Kampf ebenso kalkulierend gewesen wie als Attentäter, und etwas davon war auch jetzt an ihm. Er hatte nie einen Gegner lebend entkommen lassen, wenn sie einmal die Klingen gekreuzt hatten, aber er war auch nie der gewesen, der zuerst angriff. Er hatte immer gewartet, bis er angegriffen wurde, bevor er handelte. Die anderen Männer hatten immer gesagt, dass etwas anders an ihm war, als er nach seinem Untertauchen wieder auf der Bildfläche erschien. Es gab sogar das Gerücht, dass er insgeheim geheiratet hatte und dass seine Frau auf geheimnisvolle Weise verstorben war, aber die Männer glaubten das nicht.

„Der Mann hat sich irgendwie verändert.", dachte Hideki, während er überlegte, was am besten zu tun war. Er konnte nicht zulassen, dass Himura für ein Verbrechen eingesperrt wurde, das er nicht begangen hatte, denn Himura würde, falls es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kommen sollte, mit Sicherheit hingerichtet werden. Es gab gewisse Elemente in der Armee und der Regierung, die ihn zur Strecke bringen und töten wollten, weil sie glaubten, dass er für sie eine Gefahr darstellte.

Kenshin verharrte für mehrere Minuten in seiner Position und fragte sich, was der andere Mann dachte und ob seine Handlungen nicht falsch verstanden wurden.

Das ist Wahnsinn! Man wird uns verhaften und hinrichten! Das weißt du so gut wie ich. Die Legende von Battosai dem Attentäter versetzt zu viele Menschen in Angst und Schrecken. Battosais Stimme war noch kälter als sonst und enthielt einen Anflug von kaum gezähmter, mörderischer Wut.

„Das ist der einzige Weg um klarzustellen, dass ich nicht für diese Tode verantwortlich bin.", dachte er zu sich selbst.

Aber das Blut von Dr. Asukara ist an unseren Händen!

Kenshin schreckte vor Battosais Feststellung zurück, Wut auf Dr. Asukaras Mörder entflammte in seinem Herzen.

Du weißt, dass es wahr ist, wenn wir nicht...

Kenshin versuchte, die Stimme zu ignorieren, aber er wusste dass Battosai recht hatte, wie immer. Wenn er nicht da gewesen wäre...

Hideki sah aus dem Fenster und wieder zu Himura, immer noch tief in Gedanken. Schließlich ging er zu dem jungen Mann hinüber und befahl ihm, aufzustehen. Kenshin sah auf und befolgte den Befehl des Mannes, einen fragenden Ausdruck in den Augen, auch wenn er weiter schwieg.

„Wenn ich dich verhafte, werden die Dinge für dich nicht gut laufen, einfach weil du der bist, der du bist." Kenshin ließ den Kopf hängen, das Gesicht von den Haaren verborgen. „Schließlich bist du der berüchtigte Hitokiri Battosai und es gibt immer noch viele, besonders in der Regierung, denen nichts lieber wäre als dich für diese Morde hingerichtet zu sehen."

Kenshin zuckte zusammen bei der Erwähnung seiner Rolle während der Bakumatsu und bei dem Gedanken dass es immer noch einige in seinem eigenem Lager gab, die dachten dass er eine Bedrohung für sie sei. Aber er stand wieder gerade und sah Hideki mit einem brennendem Feuer in den Augen an.

„Ich kann nicht leugnen, was ich damals getan habe, und dass ich immer noch mit der Schuld meiner Taten kämpfe und dem Attentäter, der in mir lauert. Das wird sich nicht ändern... Aber ich schwöre, dass ich niemanden mehr getötet habe seit dem Tag an dem ich Toba und Fushimi verließ. Ich bereue tief, was ich getan habe, und lebe jetzt um dafür zu büßen und die Schwachen und Unschuldigen mit meinem Schwert zu beschützen."

„Du kannst die Leute dieses Dorfes besser beschützen wenn du frei bleibst. Hilf mir diesen Mörder zu fangen, Himura-san."

Kenshins Augen weiteten sich und er blinzelte mehrmals. „Aber..."

„Hör mir zu, Himura-san. Lass uns einen Kompromiss schließen. Du kannst deine Tage hier verbringen, unter Schutz als mein Gast, und im Gegenzug hilfst du mir den Mörder zu fangen, wenn er nachts durch die Straßen streift. Bitte hilf mir, Himura-san."

Kenshin senkte den Kopf, tief in Gedanken. Schließlich, nach einigen Momenten der Überlegungen, sah Kenshin auf und nickte. „Ihr wisst dass ich von diesem Mann angegriffen wurde?"

„Ich weiß, aber genau das könnte unser Vorteil sein. Vielleicht wird deine Gegenwart ihn aus der Reserve locken, damit wir ihn fangen können."

„Dann bin ich einverstanden, unter einer Bedingung, dass ich mein Schwert von den Asukaras holen kann."

Hideki nickte. „Das kannst du tun, aber du musst vor Einbruch der Dunkelheit zurückkehren."

*

Der Sonnenuntergang tauchte den Himmel in ein tiefes, mit Orange durchzogenes Blutrot, aber Kenshin schenkte ihm keine Beachtung, sein Geist war mit anderen Gedanken beschäftigt. Er hatte den Tag bei Toshihiro verbracht, versucht seinem Freund zu helfen und ihm Anweisungen zu geben.  Toshihiro würde sein Augen sein für alles, was sich tagsüber ereignete, während sich Kenshin von seinen nächtlichen Pflichten ausruhte. Er sollte diese Informationen einem Beamten auf der Wache geben, so dass Kenshin es erfahren, Toshihiro ihn aber nicht sehen würde. Kenshin wollte nicht, das noch mehr Leute in diese Sache hineingezogen wurden, denn es brachte sie in Gefahr, und das würde er nicht zulassen.

„Ich muss das allein tun, Toshihiro. Ich kann nicht zulassen, dass du getötet wirst wie dein Vater. Von jetzt an ist das mein Kampf und niemandem sonst. Ich verspreche dir, dass dein Vater gerächt werden wird", dachte Kenshin als er sich zurück auf die Wache begab. Er legte die Hand auf die Saya seines Sakkabato, froh, dessen Gegenwart wieder an seiner Seite zu spüren. Er betrat das Polizeirevier und fand Hideki in demselben Raum wie zuvor.

„Himura-san, gut. Folgendes sollst du tun. Du wirst das Dorf nach Zeichen von dem Mörder durchsuchen. Da du sein Ziel bist, wird er vermutlich aus seinem Versteck kommen um dich zu erledigen."

„Mit anderen Worten, ich bin der Köder." Kenshins Stimme wurde hart und in seinen schmalen Augen erschien ein goldenes Glitzern. Hideki begann sich zu fragen, ob es so eine gute Idee war, den früheren Attentäter zu benutzen. Dann schüttelte Kenshin den Kopf und bedeutete ihm, fortzufahren.

„Du kannst ihn in einen Kampf verwickeln, aber nur wenn er dich angreift oder jemand anderes in Gefahr ist. Aber du darfst ihn nicht töten oder versuchen die Gerechtigkeit selbst in die Hand zu nehmen. Lass dass Gesetz seinen Teil tun."

Kenshin nickte zustimmend, auch wenn er tief in seinem Herzen den Tod von Dr. Asukara mit seinen eigenen Händen rächen wollte. Die mörderische Wut des Attentäters brannte wieder in ihm, mit fast übermächtiger Intensität, und nur der Tod dieses verdorbenen Mannes würde sie löschen können. Seine Augen flackerten golden und ließen den anderen Mann zurückzucken, als er ihn ansah.

„Ich werde tun, was ihr sagt, Yoshikawa-san.", sagte er mit kalter, flacher Stimme, die nichts menschliches mehr an sich hatte.

„Viel Glück, und mögest du denn Mörder bald fangen."

„Das sollte ich." Kenshin verließ das Revier und verschwand in den Schatten der Nacht auf der Suche nach dem Mörder.

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Glossary:

Bakumatsu- Zeit des Bürgerkriegs bzw. der Restauration, in der Kenshin als Attentäter tätig war

Hakama- „Hosen", passend zum Gi. Die Dinger, die Kenshin eben immer anhat.

Obi- eine Art Gürtel, der zur Hakama getragen wird.