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5 Mädchen



Harry's Tochter

Sie waren unterwegs in der Winkelgasse um Schulsachen zu kaufen. Zuerst mussten neue Umhänge her, dann neue Bücher, neue Federn und Pergamente, auch neue Kessel und Zutaten für Zaubertränke waren notwendig. Als Extra gab es noch einpaar andere teurere Dinge. Und dann, dann bekam sie das, auf das sie ewig gewartet hatte - den neuen Feuerblitz 13. Er war prächtig und sündhaftteuer, aber sie bekam ihn, denn sie sollte so eine gute Quidditch- Spielerin werden wie ihr Vater - Harry Potter. Das Mädchen machte Freudensprünge im Geschäfft, ausserhalb des Geschäffts und den ganzen Weg bis zum Tropfendem Kessel. Im Tropfenden Kessel schreckte das für ihr alter ziemlich kleine Mädchen auf, denn sie erblickte ihre besten Freundinnen an einem Tisch sitzend. Schnell gab sie ihrem Vater, den sie liebevoll 'Daddy Harry' nannte, einen Kuss auf die Wange und lief zu ihren Freunden. "Hallo," rief sie durch den verqualmten Raum. Die vier Mädchen drehten sich auf ihren Stühlen und riefen im Chor: "Hallo Melissa!" Schnell begannen die fünf wild zu schnattern. Sie erzählten sich gegenseitig, wie ihre Ferien waren und was sie aufregendes erlebt hatten. Harry, der nun alle Taschen tragen musste, ging auf einen ebenfalls lauten Tisch zu, an dem ein Junge sich zusammengekauert auf seinem Stuhl das Gemeckere und die Diskussion zwischen ein Paar Erwachsenen anhören musste. Der Junge erblickte Harry und stieß mit dem Ellenbogen dem Mann in die Seite: "Er ist da." Die Beiden verstummten, sprangen schnell auf und begrüßten Harry lauthals. Harry davon einwenig überrumpelt konnte nur ein leises "Hallo Ron, hallo Hermione" von sich geben. Sie setzten sich und erzählten sich nun ebenfalls gegenseitig, was ihnen in den Ferien wiederfahren war. Der Junge, der den Namen Oliver trug (nach dem besten Quidditch-Spieler aus dem Jahr in dem er geboren wurde), fühlte sich ziemlich fehl am Platze. "Wo ist eigentlich Ginny?" warf er in das Gespräch ein. "Die wollte noch etwas für Melissa besorgen," antwortete ihm Harry, "geh doch zu den Mädchen, Oliver." Der Junge mit den hellbraunen Haaren warf einen Blick auf die Mädchen, die gerade über etwas sehr laut lachten und kicherten. Schnell schüttelte er den Kopf und schauderte ein 'Nein, danke'. Er fing nun an in seinen neuen Schulsachen zu wühlen, nahm ein Buch raus und fing an in ihm zu Blättern.

Nach einer Weile sprang die Tür auf und hineingewirbelt kam Ginny, die mit ihren Armen wildfuchtelnd zum Mädchentisch lief. Harry stöhnte laut auf. "Milly, mein Schatz, sie dir an, was deine Mutter für dich geauft hat!" Ginny knuddelte ihre Tochter ganz fest. Diese sah nicht so begeistert aus, wie ihre Freundinnen, die ihr lachen zurückhalten mussten. Nachdem Melissa wieder atmen konnte, fragte sie ihre Mutter: "Was hast du mir denn diesmal gekauft?" Sie versuchte begeistert zu klingen. Ginny stellte eine Papiertasche auf den Tisch und begann in ihr zu wühlen: "Hier." Vor Melissas Gesicht baumelten einige Haarbänder, Haarschleifen und -Reifen, Ketten und Ohrringe und sonst noch einige Dinge fürs Haar in allen Farben. "Aber Mom, wozu brauch ich so viel?" - "Ich möchte doch nur das Beste für meine Kleine," und wieder drückte sie ihre Tochter ganz fest, gab ihr einen Luftkuss und machte sich auf den Weg zum Tisch, an dem Harry und die anderen saßen. Melissa schüttelte immernoch den Kopf. Ihre Freunde dagegen saßen mit offenen Mündern und mit weitgeöffneten Augen einfach nur da. "Was denn?" versuchte Melissa ihre Clique aus ihren Tagträumen zu reißen. Sie stopfte die ganzen Sachen zurück in die Tasche. "Du hast vielleicht Glück, so einen berühmten Vater und so eine liebe Mutter zu haben, wenn ich dagegen meine Eltern sehe..." Varity, ein Mädchen mit hüftlangen blonden Haaren, gab einen lauten Seufzer von sich. "Hey, sag Mal nichts! Meine Mom ist auch nicht ohne! Als sie im ersten Jahr in Hogwarts war, hat sie die Kammer des Schreckens geöffnet!" protestierte Melissa. "Das wissen wir doch," das Mädchen rechts von ihr sprach sehr gerne über die Zeit als Harry Potter und ihre Eltern noch zur Schule gingen. "Du kennst aber auch nur die Geschichten, Diana," sprachen zwei Mädchen wie aus einem Munde. Es waren Nadine und Rika, die zwei Mädchen aus Hufflepuff, die zwar nicht im entferntesten miteinander Verwandt waren, aber doch agierten wie eineiige Zwillinge. Nadine hatte schulterlanges dunkelblondes haar und Rika dagegen hatte schwarzes Haar, was nicht wenig damit zutun hatte, das sie zur hälfte Japanerin war. Die fünf fingen wieder an laut zu lachen. Und wieder begannen sie zu schnattern als wäre nichts gewesen.

Harry war in der zwischenzeit in ein Gespräch mit seiner Frau vertieft: "Wieso hast du ihr so viel gekauft?" - "Damit sie hübsch aussieht und den Jungs gefällt!" Ginny wurde etwas lauter. "Sie ist eine Quidditch-Spielerin und auf dem Besen nutzt es ihr Nichts gut auszusehen und den Jungs zu gefallen," Harry wurde noch ein wenig lauter als Ginny. Ginny beruhigte sich lieber, als noch lauter zu werden. "Ihr seid euch so unglaublich ähnlich!" seufzte Ginny, während sie immer tiefer in ihren Stuhl sackte. "Und wie läuft es bei dir und Quidditch?" fragte Harry Oliver um ihn auch einmal in ein Gespräch zu verwickeln. Schnell wurde er hellhörig, warf das Buch, was er in der Hand hatte zurück in die Tasche und begann von dem Trainings-Camp zu berichten in dem er über die Sommerferien war. Ginny und Hermione unterhielten sich während dessen über wichtigere Dinge als Quidditch (Anm.: Als gäbe es da noch so viel!).

Langsam wurde es dunkel Draussen und überhaupt verging die Zeit wie im Flug. Ein Mädchen nach dem anderen musste sich verabschieden, bis nur noch Diana und Melissa da waren. Sie untehielten sich nun mehr wie Jungs über Quidditch und andere Sportarten aus der Zauberer- und Muggelwelt. Beide wurden große Quidditch-Fans ganz nach ihren Vätern. Diana war die Tochter von Ron und Hermione. Ihre Haare waren von Natur aus Gesträhnt - braun und orange-braun. Sie hatte Sommersprossen wie ihr Vater, aber die braunen Augen von ihrer Mutter. Sie war ein sichtbarer Mix aus den Beiden. Langsam gesellten sich die Mädchen zu ihren Eltern. Die drei Jugendlichen waren sehr müde und selbst die Erwachsenen fingen an in einer Tour zu gähnen. "Du bleibst auch heute mit uns hier, Oliver, nicht wahr?" fragte Ginny den Jungen. Dieser nickte kurz. "Für ein Zimmer ist gesorgt," sagte Harry den Jungen anlächelnd. Wieder nickte der Junge, der zu müde war den Mund aufzumachen. Nach einer halben Stunde beschlossen sie alle ins Bett zu gehen. Die Potters, die Weasleys und Oliver übernachteten im Tropfendem Kessel.

In den Zimmern wurden noch die letzten Dinge eingepackt und in Schultaschen verstaut. Melissa wünschte ihren Eltern und den anderen noch eine gute Nacht und saß gerade im Nachthemd auf ihrem Bett, als plötzlich jemand die Tür zu ihrem Zimmer aufschloss. Zwischen Tür und Angel und mit weitgeöffneten Augen stand Oliver, der in der einen Hand seinen Koffer hielt. Melissa öffnete den Mund, es kam aber nichts heraus und bevor sie nun doch noch was sagen konnte, sagte Oliver rotanlaufend: "Dein Vater hat gesagt, dass wir uns das Zimmer teilen müssten, weil wegen morgen alles weitere ausgebucht ist." Er starrte zu Boden. Melissa dagegen sprang vom Bett, ging direkt auf ihn zu, hob seinen Kopf an, damit er ihr ins Gesicht gucken konnte und sprach: "Unter einer Bedingung darfst du dir mit mir das Zimmer teilen." - "Und das wäre?" er war zu verlegen um ihr in die Augen zu schauen und blickte an ihr vorbei. "Du schläfst auf dem Bett und ich auf dem Boden," sie klang unglaublich entschlossen. Er war dagegen ziemlich perplex. Er stammelte etwas vor sich hin. Er räusperte sich und sprach nun klarer: "Das geht doch nicht!" - "Wieso nicht?" Sie wandte sich von ihm, packte sich eine Decke, ein Kissen und ihr Plüscheinhorn und breitete alles auf dem Boden aus mit den Worten: "Die letzten Jahre hast du immer auf dem Boden geschlafen! Heute bin ich dran!" Ohne eine andere Wahl, schloss er die Tür hinter sich. Er stellte den Koffer ab, öffnete ihn und began darin rumzuwühlen. Endlich fand er eine Shorts und ein langes T-shirt, was zusammen sein Schlafanzug darstellen sollte. Melissa beobachtete ihn die ganze Zeit über. Er zog gerade seinen Pullover aus, als er bemerkte, dass er einen aufmerksamen Zuschauer hatte. Er machte eine auffällige Kopfbewegung, worauf sich Melissa auf die andere Seite drehte und nun die Wand anstarrte. Schnell zog sich Oliver um. "Du kannst dich wieder umdrehen," sagte er knapp. "Wir kennen uns nun so lange!" begann sie, "und da gibt es auch wirklich überhaupt nichts wofür du dich schämen müsstest." - "Na und?" bemerkte er kurz und machte das Licht aus.

So gegen zwei Uhr Morgens fing es Draussen an zu regnen und Schwüle beherschte den Raum. Beide schliefen nun auf ihren Decken. Plötzlich erhellte ein Blitz den Raum, darauf folgte ein lautes Donnergrollen und Melissa saß genauso plötzlich am ganzen Körper zitternd und kerzengrade auf dem Boden, ihr Plüschtier ganz fest an sich gepresst. Noch ein Blitz und lautes Donnern. Nun stieß sie einen unterdrückten Schrei aus. Oliver wachte auf. "Was ist los, Melissa?" jammerte er. Doch bevor er eine Antwort bekam, blitzte und donnerte es nocheinmal. Er hörte Melissa wimmern. Er kannte sie viel zu lange um zu wissen, dass sie panische Angst vor Gewitter hat. Er kletterte aus dem Bett, trottete auf sie zu und kniete sich zu ihr nieder. In dem Moment blitzte es gleich zweimal und bevor es donnerte spürte er wie sich zwei Hände an seinen Arm festklammerten. Beschützend legte er den anderen Arm um sie während es grölte. In der kleinen Pause, die sie zwischen den nächsten Blitzen hatten, nahm Oliver die zusammengekauerte Melissa auf den Arm, griff nochmals nach dem Plüscheinhorn und trug Melissa zum Bett. Er legte das wimmernde Mädchen auf das Bett, gab ihr das Einhorn und legte sich nun selbst auf das Bett. Wieder legte er den Arm um sie und sprach einige beruhigende Worte zu ihr: "Es passiert dir schon nichts! Es hört gleich wieder auf! Du brauchst keine Angst haben! Ganz ruhig." Nach einer Weile schlief sie ein, auch er schlief kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen wurden die Beiden unfein geweckt, denn Diana stürmte das Zimmer mit einem lauten 'guten Morgen'. Dann fing sie an zu kichern, als sei die Beiden zusammen auf einem Bett sah, nur von einem Kuscheltier getrennt. Melissa und Oliver streckten sich und versuchten mit ihrem Gemurmel und Handgefuchtel deutlich zu machen, dass sie noch fünf Minuten schlafen wollten. "Raus aus den Federn!" rief Diana kichernd und verließ den Raum. Nachdem sie sich noch einpaar Minuten gestreckt und gedreht hatten, setzten sich Beide auf und wünschten sich erstmal einen guten Morgen. Sie waren es von klein auf gewohnt, Mal zusammen in einem Bett zu schlafen. Die Langschläfer streckten sich nocheinmal ausgiebig. Melissa verschwand mit einpaar Sachen im Badezimmer nebenan. Nach zwanzig Minuten, während denen Oliver noch schlief, kam Melissa zurück. Sie schüttelte ihn kräftig. Dann ging auch er ins Badezimmer. Auf dem Weg dorthin schaute er aus dem Fenster. Es regnete immernoch wie aus Kübeln. Auch er kam nach zwanzig Minuten wieder ins Zimmer. Melissa hatte die ganze Zeit gewartet und aufgeräumt und saß nun auf dem Bett und starrte aus dem Fenster. Ihr Plüschtier hatte sie in ihrem Arm und nicht in eine Tasche gesteckt.

Sie gingen runter zu den anderen zum Frühstück. Die anderen waren schon fertig unterhielten sich entweder oder lasen den Tagespropheten bzw. die Hexenwoche. Nachdem sie fertig gegessen hatten, musste alles sehr schnell gehen. Die Wagen, die sie zum Bahnhof King's Cross bringen sollten, waren früher da als erwartet. Die Fahrer meinten, dass sie wegen dem schlechten Wetter besser früher losfahren sollten um nicht zu spät zu kommen. Drei Wagen fuhren sie zum Bahnhof. In einem Waren die Koffer, in einem anderen Harry und die Kinder und im letzten Ginny, Hermione und Ron. Während der Fahrt blitzte es noch einpaar Mal. Melissas Finger gruben sich tief in ihrem Stofftier ein und Oliver und Diana versuchten sie zu beruhigen. Harry beobachtete das Treiben auf der hinteren Bank durch den Rückspiegel.

Am Bahnhof wurde gehetzt, denn sie kamen wirklich spät an. Die Karren, auf denen die Koffer lagen, drohten bei jeder Kurve umzukippen. Durchnässt und völlig ausser Atem kamen sie beim Gleis 9¾ an. Ron, Harry und Oliver hieften das Gepäck in einen Waggon. Die drei Teenager verabschiedeten sich schnell, denn der Zug wollte gerade abfahren. Melissa und Diana drückten ihre Eltern noch ein letztes Mal und stiegen ein. Ginny drückte auch Oliver. Der Zug fing an zu Rollen und Harry rief ihm während er dem Zug hinterherlief zu, dass er auf Melissa aufpassen soll.

Im Zug trennten sich die drei. Oliver setzte sich ins Nächstbeste Abteil, das leer war, während die Mädchen den Rest der Clique suchten. Nach einpaar Waggons und ettliche Abteile später fanden sie ihre Freundinnen. Wieder wurde laut über allesmögliche geschnattert. "Wisst ihr, wen ich heute zusammen in einem Bett gefunden habe?" rief aufeinmal Diana. Interessiert wollten die anderen drei es wissen. "Melissa und Oliver!" verkündete Diana stolz. "Was?" riefen Nadine und Rika. "Seid ihr nicht einwenig zu alt für so etwas?" meinte Varity, die ein großes Buch auf ihrem Schoß liegen hatte. "Es ist nicht so wie ihr denkt," Melissa sagte die reine Wahrheit, obwohl ihr das nach den Blicken ihrer Freundinnen zu urteilen keiner glaubte. "Dann erzähl uns doch wie es wirklich war!" sprach Nadine. "Seht mal! Sie ist rot angelaufen!" quiekte Rika. Die vier Mädchen kicherten, nur Melissa wusste nicht wie sie es ihnen erklären sollte. Nachdem die vier aufgehört hatten zu kichern, sprach sie: "Also...gestern Nacht...nun ja, ihr wisst doch, dass ich panische Angst hab vor Gewitter, oder?" die Mädchen schüttelten den Kopf. "Nicht? Ach so," nun glaubte sie noch weniger, dass ihr jemand Glauben schenken würde, "letzte Nacht hat es doch so schrecklich gewittert und weil ich so eine panische Angst vor Gewitter habe und angefangen hatte zu weinen, hat er mich beruhigt indem er 'bei mir blieb'." Die Mädchen verstanden es zwar richtig, verdrehten die Geschichte aber mit Absicht. "Ein armes, ängstliches Mädchen so zu überrumpeln!" - "Wie hat er dich denn 'beruhigt'?" - "Ach, seid doch ruhig!" rief Melissa und zerknautschte ihr Plüschtier mit hochrotem Kopf. Die anderen lachten lauhals. Nach einer Weile hatten sich die Mädchen nichts mehr zu erzählen. Nun erkärte Varity Diana einige nützliche Zaubersprüche, Rika und Nadine dachten sich wieder irgendwelche Gerüchte und Lügengeschichten aus und Melissa beobachtete, wie der Regen immer heftiger wurde und der Himmel immer dunkler. Ihr war sehr unwohl. "Buh!!!" rief jemand durch die Abteiltür und die Mädchen kreischten laut. "Idiot," rief Varity und schleuderte das Buch nach dem Jungen, der durch den Spalt spähte. "Was willst du hier Junior?" rief Diana wutentbrannt. "Nenn mich nicht Junior!" brüllte der Junge. Plötzlich bremste der Zug heftig und in allen Abteilen herrschte Chaos. Der Junge, der eben noch an der Tür stand kullterte den Gang runter. "Alles in Ordung?" fragte Varity die anderen vier. "Alles in Ordnung!" hörte man aus den anderen vier Mäulern. "Bist du in Ordnung, Junior?" rief Diana. Es antwortete ihr keiner. "Junior?!" rief sie erneut, dann hörte sie ein lautes gequältes Stöhnen: "Mir geht's gut! Aaah!" Die Mädchen schreckten hoch. "Was ist los?" riefen die fünf im Chor. "Mein Bein ist gebrochen!" ließ Junior wehleidig von sich hören. In den Abteilen war es Stockduster, nur in den Gängen war noch dämmriges Licht an. "Lumos," sprach Diana, "ich geh Junior helfen!" - "Pass auf dich auf," sagte Melissa mit zitternder Stimme. Mit einem kurzen Ruck fing der Hogwarts-Express wieder an zu fahren. Diesmal aber viel langsamer. "Wenn die so weiterfahren, sind wir erst Morgen da!" beklagte sich Rika. Das Licht in den Abteilen ging wieder an. Dann erreichte Diana mit Junior das Abteil. Er stütze sich auf sie. Dann setzte er sich mit schmerzverzertem Gesicht hin. "Ich geh Hilfe holen! Kommst du mit Melissa?" fragte Diana und Melissa nickte und ehe sich die anderen versahen, liefen die Beiden schon los. "Geht's noch?" fragte Varity den verletzten. "Einigermaßen." Man fühlte den Schmerz mit, wenn man nur in sein Gesicht sah. Diana und Melissa liefen quer durch die Waggons. Es war viel Tumult in den Abteilen und in den Gängen. An den Aufschreien einiger Schüler konnte man hören, dass es nicht nur Junior schlecht ging. Melissa war mit den Füßen nicht so schnell wie mit dem Besen, dagegen war auf festem Boden Diana viel schneller und so verloren sich die Beiden. Diana war weg. Melissa wollte warten bis Diana mit Hilfe wiederkam. Langsam kehrte Ruhe auf den Gängen und in den Abteilen ein. Doch es sollte noch besser kommen. Ein vorbeirennender Junge rempelte Melissa an, so dass sie zu Boden fiel und ihr Plüschtier verlor. Sie krabbelte dem Plüschtier hinterher. Sie setzte sich mit dem Rücken gegen eine Wand, zog ihre Beine ganz fest an und presste ihr Einhorn an sich.

Sie wartete nur einpaar Minuten bis plötzlich ein greller Blitz den Zug erhellte und gleichzeitig ein ohrenbetäubender Krach den Zug zum wackeln brachte. Melissa war starr vor Angst und Schreck. Sie schrie auf. Einen Augenblick später fiel sie nach hinten, denn sie hatte sich gegen eine Abteiltür gelehnt. Wieder Blitzte es und der Zug fing erneut an zu ruckeln während des Donners. "Alles in Ordnung, Melissa?" hörte sie über sich. Sie hatte Glück, dass sie nicht in irgendein Abteil kullerte. Es war das, in dem Oliver ganz alleine saß. "Oliver!" Melissas Stimme zitterte. Er half ihr auf und setzte sie auf den Platz neben sich. "Was machst du hier?" fragte er sie, "ist was während der Bremsung passiert?" Melissa riss sich zusammen: "Junior hat sich das Bein gebrochen und als Diana und ich Hilfe holen wollten haben wir uns verloren." Für einige Minuten war es unheimlich Leise. Aber plötzlich erhellte ein Blitz nach dem anderen den Zug und das Donnern nahm kein Ende. Der Express vibrierte in einer Tour. Tränen kullerten über Melissas Gesicht. Sie war starr vor Angst, sie konnte sich keinen Millimeter bewegen. Doch dann sackte sie in sich zusammen. Oliver fing sie auf, denn sie drohte von ihrem Platz zu rutschen. Sie war onmächtig. Oliver rief ihren Namen mehrere Male ohne Erfolg.