Der Traum & ein merkwürdiger Schulbeginn



"AAAaaahhh!!!"

Schreie die das Blut gefrieren lassen, immer wieder. Eine junge Frau die zusammen sackte und dann war alles grün. Melissa wachte auf.

Sie lag in einem Bett im Krankenflügel in Hogwarts. Ihr Plüschtier saß auf dem Tisch neben ihr. Sie hörte Stimmen: "Das trinken sie jetzt und dann geht es ihnen besser," es war die Assistentin von Madam Pomfrey. Der Krankenflügel war gefüllt von Schülern, die sich etwas gebrochen oder verstaucht hatten. Melissa setzte sich auf und versuchte sich an den Traum zu erinnern, den sie eben noch hatte. "Poppy, sie ist wach!" hörte sie Minni die Assitentin rufen. Kurz darauf kam Poppy schon angewirbelt. "Miss Potter, sind sie endlich zu sich gekommen! Wie geht es ihnen?" Madam Pomfrey schien ziemlich aus dem Häuschen zu sein, wahrscheinlich weil viel los war, "Sie waren über einen Tag bewusstlos!" Melissa konnte ihren Ohren nicht trauen. Sie war über einen Tag bewusstlos gewesen?! Und warum waren dann doch noch so viele hier im Krankenflügel!? "Was ist passiert?" fragte Melissa Poppy, die gerade Melissas Puls fühlte. "Der Hogwarts-Express kam eben erst an! Das Wetter war so schlecht, dass sie über einen Tag im Schneckentempo hierher brauchten! Da half noch nicht einmal Magie!" Die Krankenpflegerin schwieg für einen Moment, aber statt wieder anzufangen, ging sie und kümmerte sich um einen anderen Schüler. Melissa legte sich wieder hin. Wie es wohl ihren Freunden geht?

Langsam wurde es immer leiser im Krankenflügel und ein Schüler nach dem anderen verschwand. Minni ging zu Melissa: "Kannst du aufstehen?" fragte sie das Mädchen. Melissa nickte. Sie stieg aus dem Bett noch wackelig auf den Beinen. "Es geht schon," sprach sie zu Minni, die besorgt aussah. "Es müsste noch Essen in der großen Halle geben. Essen sie viel um zu Kräften zu kommen." Minni half ihr bis zur Tür und öffnete die für Melissa.

Melissa schlurfte zur Halle. Sie betrat die Halle und ehe sie sich versah war sie umringt von ihren Freundinnen, die angestürmt waren, nachdem sie sie erblickt hatten. Immer wieder wurde sie gefragt, ob es ihr gut ginge und immerwieder antwortete sie mit 'Ja'. Als Melissa vor dem Berg Essen saß, fing ihr Magen laut an zu knurren. Sie ließ sich nicht lange bitten und fing schnell an zu essen. Entweder sie selbst nahm sich einen Nachschlag oder ihre Freunde schütteten ihr mehr auf den Teller. Erst nach einer ewig langen Zeit war sie satt. Sie konnte Diana noch gerade davon abhalten, ihr mehr aufzutischen: "Ich platz gleich!" - "Geht es dir wirklich gut?" - "Du bist so blass?" - "Brauchst du noch irgendetwas?" Ihre Freundinne sprachen wild durcheinander. Obwohl sie nicht im gleichen Haus waren, setzten sie sich diesmal zusammen und umsorgten ihre Freundin. Es waren viel zu wenig Leute in der großen Halle und alle saßen durcheinander, da fielen die fünf nicht großartig auf. Melissa stand auf, ihre Freundinnen ebenfalls. "Soll ich dich Huckepack nehmen?" wurde sie von Diana gefragt, die kräftig und athletisch war. "Nein, danke. Ich kann alleine gehen," Melissa ging es langsam auf die Nerven, wie sie von den vier behandelt wurde.

An der Marmortreppe trennten sich die Fünf. Diana und Melissa stiegen zum Gryffindor- Turm empor, während die anderen andere Wege zu ihren Gemeinschaftsräumen einschlugen. Im Gemeinschaftsraum wurde sie stürmisch von Oliver begrüßt. Er nahm sie in den Arm, fühlte ihre Stirn und ihren Puls und untersuchte sie noch weiter. "Mir geht es gut!" beteuerte Melissa immer wieder. "Ich hab mir große Sorgen um dich gemacht!" Oliver nahm sie erneut in den Arm. Diana fand den Anblick sehr amüsant und fing laut an zu kichern. Melissa drückte Oliver von sich mit den Worten: "Ich bin kein kleines Mädchen mehr!" Wieder fing Diana an zu lachen: 'Ich bin kein kleines Mädchen mehr!' hörte sich sehr amüsant an bei dem Vergleich Melissa- Oliver, denn Melissa war einanthalb Köpfe kleiner als er. Oliver verstand nun, dass er sie besser zufrieden lassen sollte. "Ich möchte jetzt nur noch ins Bett" gähnte Melissa und schleifte ihre Freundin mit in den Mädchenschlafsaal. Oliver stand nun ganz alleine mitten im Gemeinschaftsraum. "Wieso hast du ihn so abgewiesen?" fragte Diana ihre beste Freundin, "Er hat sich noch mehr Sorgen gemacht, als wir alle zusammen!" Melissa hörte für einen kurzen Moment auf in ihren Sachen zu wühlen. Diana fuhr fort: "Er hat dich persönlich in den Krankenflügel getragen! Er wollte von keinem Hilfe annehmen." - "Dieser Idiot!" Melissa zog sich ihr Nachthemd über den Kopf, "Er hätte sich selbst etwas tun können!" - "Er hat das in Kauf genommen, nur für dich!" Diana zog ihren Vorhang zu, "ich glaub da steckt noch mehr dahinter," flüsterte sie. Nun zog Melissa ihren Vorhang zu: "Und was sollte das sein?" Beide schwiegen. Doch dann... "Ich glaube er liebt dich!" flüsterte Diana in sehr ernstem Ton ihrer Freundin zu. "Ach was!? Gute Nacht, Diana," Melissa wollte das nicht hören und beendete so das Gespräch. "Gute Nacht."

In dieser Nacht regnete es zwar, aber es gewitterte nicht. Es stürmte und der Regen trommelte gegen die Fenster.

Wieder diese Schreie Sie kannte die junge Frau irgendwo her. Wieder das grüne Licht. Sie würgte, bekam keine Luft. Bis sie plötzlich schweizgebadet aufwachte. Melissa schaute auf ihre Uhr: 2:43h. Wieder konnte sie sich nur wage an ihren Traum erinnern. Sie schlief wieder ein. Diesmal träumte sie nichts.

Ihr Wecker piepte. Schnell schaltete sie ihn aus. "Guten Morgen," begrüßte sie Diana, die ebenfalls von dem Wecker geweckt wurde. "Guten Morgen," stöhnte sie. "Wir müssen uns beeilen sonst kommen wir zu spät zum Frühstück und dann noch zu spät zum Unterricht!" Melissa war hellwach und klang sehr ernst. "Wieso geben die uns eigentlich kein verlängertes Wochenende? Wir haben morgen sowieso wieder frei!" maulte Diana. "Jammer nicht! Steh lieber auf!" Melissa fand den Anblick ihrer Cousine belustigend, denn Dianas Haare standen in alle Richtungen ab und mit den zusammengekniffenen Augen sah sie aus wie ein Igel.

Auf dem Weg zur großen Halle trafen sich Melissa und Diana mit Varity, Nadine und Rika. Sie diskutierten über ihre neuen Stundenpläne, die sie schon in ihren Gemeinschaftsräumen bekommen hatten. "Wir haben gleich als erstes Zaubertränke und danach auch noch Kräuterkunde!" Diana war ausser sich, Melissa aber nahm das sehr gelassen, denn nach Flugunterricht war Kräuterkunde ihr Lieblingsfach. Nur mit Zaubertränken hatte sie einige Probleme. Während sie ihre Pläne verglichen und während Diana noch ein wenig fluchte, kamen sie der großen Halle immer näher und näher. Gerade wollte Varity die Tür zur großen Halle öffnen als sie ein älterer Mitschüler aus Gryffindor fast umstieß. Ohne ein Wort rannte er weiter durch die Tür. "Wie unhöflich!" rief sie ihm hinterher und ordnete ihre Kleider. "Das war Sean, einer unserer Quidditch-Spieler," erklärte Melissa während Nadine und Rika versuchten Varity ruhig zu halten bevor sie ihm an die Gurgel sprang. Sie trennten sich und setzten sich an ihre jeweiligen Tische. Diana und Melissa hatten das Vergnügen ganz in der Nähe von Sean zu sitzen und begannen prompt über ihn zu lästern, dass er doch so unhöfflich wäre. Bis den Beiden endlich auffiel, nachdem sie etwa zehn Mal zu ihm rübergeschaut hatten, dass er gar nicht so schlecht aussah. Ganz im Gegenteil er sah unglaublich gut aus. Oliver war schon nicht von schlechten Eltern, aber Sean schlug dem Fass den Boden aus. Langsam fingen sie an von ihm zu schwärmen, bis Professor McGonnagal, die neue Schulleiterin von Hogwarts, die Schüler um Ruhe bat: "Lieber Schüler und Schülerinnen," begann sie, "dieses Schuljahr fing mit mehreren Turbulenzen an, aber ich hoffe es fällt ihnen nicht all zu schwer, nach dem Wochenende mit dem Unterricht zu beginnen." Anstatt, dass alle sich beschwerten, jubelten die Schüler. McGonnagal räusperte sich kurz, so dass wieder Ruhe einkerrte: "Sie werden zwar keinen Unterricht haben, dafür ist es ihnen untersagt, dass Gebäude zu verlassen, wäre es nur ein Gang ausserhalb des Schlosses, der Klassenräume miteinander verbindet! Die Türen werden versiegelt. Wer den Zauber zum öffnen der Türen auf eine der Türen ausspricht, wird mit einem kleinen Fluch bestraft!" Entsetzen breitete sich nun schlagaritg aus. So ernst war es? "Wir bitten um ihr Verständniss. Oh, und ehe ich es vergesse: Es wird für die nächsten Tage keine Post kommen und auch nicht verschickt!" McGonnagal setzte sich wieder.

Viele Schüler sprachen mit vollem Mund: Entweder sie freuten sich darüber, dass sie frei hatten oder ließen sich darüber aus, dass sie nicht raus konnten oder dass sie keine Briefe an ihre Eltern schicken konnten, um ihnen von ihrer misslichen Lage zu berichten. Melissa freute sich über ein langes Wochenende, aber nicht darüber, dass ihr geliebter Kräuterkunde-Unterricht ausfiel. Noch schlimmer war es, dass das Quidditch-Training noch nicht beginnen konnte! Eine Katastrophe!!!

Nachdem sich alle Schüler beruhigt hatten und ebenfalls alle aufgegessen hatten, sollten sich alle Schüler in ihren jeweiligen Gemeinschaftsräumen treffen. Bevor Diana und Melissa auch nur mit den anderen drei Mädchen sprechen konnten, wurden sie von anderen Gryffindors über die Treppen und durch die Gänge mitgerissen. Nachdem sie noch durchs Porträtloch gezwenkt wurden und endlich wieder wussten, wo oben und unten war und sich alle in den Gemeinschaftsraum drückten und drängelten, stellte sich die Hausleiterin der Gryffindors auf den nächstbesten Tisch und begann zu sprechen: "Meine lieben Gryffis," wie sie sie liebevoll nannte, "wir, die Hausleiter, sollen euch erneut erklären, wieso die Ausgangsspärre auf unsere Schule auferlegt wurde. Nun ja, das Wetter ist so schlecht, dass es selbst durch die stärksten Zaubersprüche und Schutzzauber nicht beeinflusst werden kann. Unsere Informanten vom magischen Wetterdienst verkündeten, dass diese Stürme noch heftiger werden," sie machte eine kurze Pause in denen alle Schüler erneut anfingen über alles mögliche zu diskutieren, "dieses Wetter könnte sich noch über Wochen so weiter ziehen! - Ruhe,bitte!!" sie konnte das immer lauter werdende Reden ihrer Schüler kaum noch unter Kontrolle bringen. Normaler Weise war sie die Ruhe in Person, aber diesmal riss ihr Geduldsfaden und sie fing an lauter als die menge zu brüllen: "RUHE!! Ich überlass euch jetzt eurem Schicksal, aber wenn ihr noch einige Fragen habt, dann kommt zu mir," sie beruhigte sich langsam. Die Menge wurde immer leiser, denn jetzt verschwanden die Schüler durch das Porträtloch oder in die Schlafräume. Einige blieben im Gemeinschaftsraum. Unter anderem auch die ganze Quidditch-Manschaft, die nicht gerade davon begeistert waren. "Und was wird aus unserem Training, Professor Dagger?" Kitty, Jägerin und Sechstklässlerin, sprach aus, woran alle dachten. "Es wird nachgeholt, wenn das Wetter eingermaßen erträglich wird," sprach die Professorin während sie mit der Hilfe von Daniel, ebenfalls Quidditch- Spieler, vom Tisch stieg. Dies fand die Mannschaft überhaupt nicht gut, denn letztes Jahr hatten sie nur um Haaresbreite den Quiddditch-Pokal gewonnen. Sean war einem Nervenzusammenbruch nahe. Die Jungs schleiften ihn zu den Schlafräumen hoch, während sie die ganze Zeit nur den Kopf schütteln konnten. Kitty verließ ebenfalls so schnell sie konnte den Gemeinschaftsraum. Melissa sackte in den Nächstbesten Sessel. Überall herrschte gedrückte Stimmung.

Im Gemeinschaftsraum von den Hufflepuffs beendete gerade Proffesor Sprout ihre Rede. Woran keiner gedacht hätte war, dass man in all der Aufruhr auch neue Bekanntschaften machen konnte. Ebenfalls von ihrer besten Freundin getrennt war Rika, die gerade von einem anderen Schüler zu Boden gerissen wurde. Von der Menge fast erdrückt und zertrampelt, half ihr endlich jemand auf die Beine. Sie bedankte sich, während sie den Dreck und den Staub von ihrem Umhang klopfte. Als sie aufsah, dachte sie, sie trifft der Schag: Sie kannte eigentlich alle aus Hufflepuff und mindestens die Hälfte aus jedem einzelnen Haus, aber diesen Jungen kannte sie nicht. Wieso nicht??? Er sah aus wie ein Engel mit dunkel-blonden Haaren und braunen Augen. Er war einen Kopf größer als sie. "Hallo?" Sie schüttelte sich. Sie hatte nicht gemerkt, dass er sie angesprochen hatte: "Wie bitte?" fragte sie verlegen. "Ich wollte wissen, ob alles in Ordnung mit dir ist und ob dir irgend etwas weh tut," der Junge sah sie etwas merkwürdig an. Sie schüttelte 100 %ig anwesend ihren Kopf. Er machte eine Geste als ob ihm etwas eingefallen wäre: "Du bist eine von den Lästerschwestern, richtig?" er schien begeistert zu sein. Rika hatte noch nie so einen Stimmungswechsel erlebt wie in diesem Moment: "Das ist ja sehr freundlich!" sie war unglaublich beleidigt. Sie kannte ihn noch nicht einmal: "Was bildest du dir ein? Wir kennen uns noch nicht einmal!" Er antwortete auch noch wie aus der Pistole geschossen: "Ich bin Jason Windy und darf ich auch deinen Namen wissen?" er war sehr belustigt von ihrer Reaktion. Sie sich langsam von ihm abweisend antwortete knapp: "Rika Kyoko-Adams und nicht LÄSTERSCHWESTER!!" Und ehe er ihr noch eine einzige Frage stellen konnte, verabschiedete sie sich mit einem kurzen Wink und begann sich durch die immer kleiner werdende Menge zu den Schlafsälen zu schlagen.

Im Mädchenschlafsaal angekommen, schmiss sie sich mit anlauf auf ihr Bett. Wie konnte sie nur so dumm sein? Ein älterer, unglaublich gutaussehender Typ hatte ihr geholfen und sie höflich nach ihrem Namen gefragt und sie schreit ihn an! Nicht mehr rot vor Wut auf ihn, sondern vor Scham und Wut auf sich selber, vergrub sie ihr Gesicht immer tiefer in ihrem Kissen. Plötzlich sprang die Tür auf. "Wer war der gutaussehende Kerl mit dem du dich unterhalten hast?" Nadine wirbelte um Rikas Bett herum. "Ich bin so ein Idiot!" brachte Rika nur heraus. "Ein sehr merkwürdiger Name!" Nadine machte sich etwas über ihre Freundin lustig, "nun sag schon: Wie heißt er?" - "Jason Windy," sie hob endlich ihr Gesicht aus dem Kissen. "Jason Windy also... und wie findest du ihn?" Wäre Nadine ein Computer, würde auf ihrem Bildschirm 'füttere mich mit mehr und mehr und mehr....Input' stehen. Rika überlegte einen Moment um ihre Gedanken zu sammeln: "Er sieht zwar gut aus, aber," sie räusperte sich, "er ist ein IDIOT!!!" Nadine musste sich die Ohren zu halten um das Gebrüll ohne weiteren Schaden zu überleben. "Wieso denn?" fragte Nadine ihre Freundin, die nun im Schneidersitz auf ihrem Bett saß. "Wenn er dich 'erkannt' hätte, wärest du auch sauer gewesen!" - " 'Erkannt'?" Nadine wusste nicht ganz, was sie von dem halten sollte, was Rika ihr erzählte. "Er hat mich Lästerschwester genannt!" wieder lief Rika vor Wut rot an. "Das ist alles?" Nadine kicherte einwenig, "Wir schimpfen uns doch schon gegenseitig so!" - "Aber das ist etwas anderes!" Rika konnte nicht verstehen, dass Nadine kein Verständnis für ihre Lage hatte. Nadine räusperte sich und versuchte ihr Gesicht zu einem ernsten Ausdruck zu verzerren: "Also wenn du ihn nicht willst, ich nehm ihn gerne." -Boom - das Kissen was eben noch in Rikas Arm war, rutschte Nadine gerade vom Gesicht. Eine wilde Kissenschlacht begann, in die noch weitere Hufflepuff-Mädchen verwickelt wurden, nachdem sie den Raum betreten hatten.

Nach einer Weile breitete sich die Kissenschlacht über den ganzen Gemeinschaftsraum aus. Jeder gegen jeden. Nadine und Rika hatten sich wieder zusammengeschlossen und waren bewaffnet mit mehreren Kissen hinter einer Reihe von Sesseln. Aber nicht nur sie waren auf die Idee gekommen sich einen Schutzwall zu bauen -Nein - es sah aus wie auf einem Kriegsfeld: Schutzwalle wurden errichtet und die, die keine Verbündeten hatten, liefen durch den Gemeinschaftsraum wie kopflose Hühner. Es kam vor das Erstklässler zusammen mit Sechstklässlern agierten. Alle hatten ihren Spaß - so viel zum Thema Hausgemeinschaft, dieses Haus hatte Eine! Rika warf gerade einen prüfenden Blick zum Eingang, ob nicht ein Lehrer die Kissenschlacht stoppt und Punkt abzog. Da kam Jason durch die Tür und ihr fiel wieder ein, dass er der Grund für diese Kissenschlacht war. Noch voller Zorn auf ihn, warf sie ihm ein kleines Kissen mit aller Wucht, die sie hervorbringen konnte, zwischen die Augen. Er ließ das Kissen in seine Hand fallen, rümpfte sich die Nase und suchte die Person, die ihm das angetan hatte. Rika duckte sich schnell, aber nicht weil Jason sie erblickte, sondern weil ein Kissen direkt über ihren Kopf sauste und gegen die Wand klatschte. Sie hatte zwar das Kissen geworfen, aber leider machte sie sich mit dem duken noch verdächtiger. Jason stürzte sich hinter einen Stapel Stühle, hinter dem sich einpaar Freunde von ihm versteckten und rüstete sich mit einigen kleinen Kissen aus.Während dessen ging der Vorrat an Kissen bei einpaar Mädchen zwischen denen Rika und Nadine waren zuende. Eine Fünftklässlerin fragte Rika, ob sie vielleicht Kissen holen könnte, die in einer kleinen Abstellkammer verstaut waren. Rika willigte ein und bewegte sich flink wie ein Wiesel zu der Kammer und nahm sich ungefähr zehn Kissen mit denen es schwerer war zurück zu laufen. Plötzlich traf sie ein Kissen hart am Rücken, der Berg Kissen fing an zu taumeln wie sie selbst auch und rutschte auf einem herumliegenden Kissen aus. Die Kissen, die eben noch in ihren Händen lagen, flogen hoch in die Luft während Rika zu Boden fiel. "Rache ist süß," rief jemand hinter ihr, der auch laut anfing zu lachen. Sie stütze sich auf und drehte ihren rotanlaufenden Kopf zu der Person, die ihr das Kissen in den Rücken geworfen hatte. Sie stand auf und ging auf ihn zu. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Jason schon längst nicht mehr unter ihnen. Als hätte sie im Hinterkopf auch Augen, wich sie allen Kissen geschickt wie eine Katze aus, griff sich das nächstbeste Kissen, aus dem schon zur Hälfte die Federn rausfielen und stürzte sich mit einem Satz auf den unbewaffneten Jason. "WIE-SO HAST DU DAS GE-TAN?" und bei jeder Silbe schlug sie ihm das Kissen auf dem Kopf, bis sie irgendwann nur noch einen Kissenbezug in der Hand hielt. Jason fing an zu lachen als er bemerkte, dass das Mädchen was auf ihm saß etwas verdattert den Bezug ansah: "Ich hab mich nur für das Kissen gerächt! Du hast einen ganz schön kräftigen Wurf drauf," er konnte sich nicht mehr einkriegen vor lachen. Der Anblick war auch zu schön: Rika sah aus wie ein gerupftes Hühnchen: Überall in ihrem Haar, im Gesicht und auf den Kleidern waren Federn. Sie stand auf, wollte sich ein neues Kissen suchen. Sie war nicht ganz bei der Sache, denn als ihr jemand auf die Schulter tippte und sie sich umdrehte flogen ihr mindestens zehn oder fünfzehn Kissen um die Ohren. Schnell rannte sie weg, zurück zu den anderen Mädchen. "Tolle Bruchlandung, Rika," Nadine kicherte, wahrscheinlich schon länger.

Eine Stunde später war der Gemeinschaftsraum 'ein großes Kissen', denn überall lagen Federn. Viele gaben vor Erschöpfung auf und legten sich einfach in die Federn um ein bisschen zu dösen, aber da gab es noch zwei die sich immernoch mit Kissen bewarfen und nicht aufhören wollten: Rika und Jason bewarfen sich zwar immernoch, dafür lachten sie und warfen sich keine mordlustigen Blicke zu. Nach einpaar Minuten ließen sich Beide gleichzeitig in die Federn fallen. Sie waren todmüde. Jason kroch zu Rika, die schweratmend kurz davor war ein Nickerchen zu machen. "Ich gebe auf! Aber ich verlange irgendwann eine Revanche," er zwang seinen Mund diese Wörter zu sagen, so erschöpft war er. "Jeder Zeit," nuschelte Rika in die umliegenden Federn und winkte kurz mit der Hand. Sie schliefen mitten im Gemeinschaftsraum, wie noch einpaar andere, ein.

Nadine stand nach einer langen Ruhepause auf und verließ den Gemeinschaftraum um zur großen Halle zu gehen. Es war schon Mittag - so lange hatte sie in dem Raum gedöst. Sie bemitlleidete sich selber: Sie wollte auch so jemanden wie Jason kennenlernen, aber wer würde schon eine Lästerschwester nehmen? Immer langsamer trottete sie auf die Halle zu. Sie betrat den Saal, winkte ihren Freunden zu, setzte sich und begann zu essen. Nach dem sie satt war, winkten sich ihre Freundinnen wieder zu - das war ein Zeichen dafür, dass sie sich vor der Halle treffen wollten.

Langsam und immer noch in mittleiderregender Stimmung trottete sie zum Hallen-Eingang. "Wo ist Rika?" wurde sie von Varity gefragt. Erst wusste sie nicht was sie sagen sollte, doch dann: "Sie liegt auf Wolke 7 mit einem Jungen im Gemeinschaftsraum!" Die Freundinnen verstanden bis auf die Tatsache, dass Rika mit einem Jungen zusammen war, Nichts. Also begann Nadine die ganze Geschichte zu erzählen.

"Die hat's gut!" jammerte Varity am Ende der Geschichte. "Ich würd auch gern so jemanden treffen," seufzte Diana. "Das hab ich auch gedacht," Nadine war eifersüchtig auf ihre beste Freundin, "aber eigentlich brauchen nur noch Varity und ich einen!" Melissa und Diana schauten sich gegenseitig achselzuckend an und riefen dann im Chor: "Was soll das denn heißen?" - "Du hast Oliver," Varity wendete sich Melissa zu. Melissa lief rot an. "Und ich?" Diana verstand überhaupt nichts. "Du weißt an wen ich denke, oder Varity?" fagte Nadine. Varity nickte. "Und du müsstest es doch auch schon gemerkt haben, Melissa." Melissa überlegte kurz bis nach einer Weile der Groschen fiel: "Ich weiß jetzt!" Diana fühlte sich ein wenig fehl am Platze: "Wen soll ich denn mögen?" - "Junior!" riefen die drei. "WAAAS???" Diana wollte nicht glauben, was sie da hörte. Sie lief rot an. Unter den Blicken ihrer sich überlegen fühlenden Freunde, gab sie klein bei: "Okay, ich mag ihn ein wenig, na und?" Melissa, Nadine und Varity fingen laut an zu kichern, bis jemand hinter ihnen auftauchte: "Wen magst du?" es war Junior. Diana war nun so rot wie eine Tomate und lief schnell weg. Die anderen drei fingen laut an zu lachen. "Ist was?" Junior verhielt sich sehr naiv. Das brachte die Mädchen noch mehr zum lachen und sie gingen weiter und ließen ihn alleine auf dem Gang stehen.

Auf dem Weg zurück in den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs sah Nadine, wie ihre Freundin ihr zuwinkte. Ihr Mund klappte langsam auf als Nadine bemerkte, dass Rika von jemandem begleitet wurde. Rika war sehr guter Laune und auch ihrem Begleiter Jason ging es gut. 'Wie hat sie das denn so schnell hingekriegt?' dachte Nadine. "Wir sehen uns später im Mädchenschlafsaal, Nadine?" Rika wollte ihr wahrscheinlich erzählen wieso sie mit Jason unterwegs war. "Wo geht ihr hin?" war das einzige, was Nadine von sich geben konnte. "Wir gehen, was Essen. Du hast wohl schon gegessen," fragte Rika Nadine, die nur nickte. Nadine ging weiter zum Gemeinschaftsraum, während sie hinter sich Jason sprechen hörte. Im Gemeinschaftsraum half sie aufzuräumen.

"Ich geh gleich weiter zur Bibliothek! Wir sehen uns," rief Varity ihren Freunden zu. Melissa und Diana winkten ihr hinterher. Varity rannte einige Gänge entlang bis sie endlich ihr Ziel erreicht hat. Sie begrüßte die Bibliothekarin freundlich und machte sich dann auf die Suche nach einpaar Büchern. Sie schien das Unglück anzuziehen, denn wieder wurde sie umgerempelt und stieß einen Stapel Bücher um. "Kannst du nicht aufpassen?" rief sie dem Jungen zu der vor ihr stand. Sie konnte ihren Augen nicht trauen, wieder war es Sean - Quidditch-Kapitän von Gryffindor. "DU!!" knurrte Varity und ballte ihr Fäuste. "War was?" fragte Sean als wäre nichts gewesen. "Du bist so unhöflich!" schrie sie ihn an und verließ schnellen Schrittes die Bücherei. 'Was hatte die denn?' dachte Sean , 'aber irgendwie kommt sie mir bekannt vor!' Er überlegte eine Weile. Doch dann schüttelte er den Kopf und wand sich wieder den Büchern in den Regalen zu.

Melissa hatte es nicht leicht im Gemeinschaftsraum. Diana und sie betraten gerade den Raum, als sie von Oliver begrüßt wurden. Melissa dachte den ganzen Weg über an das Gespräch vom gestrigen Abend und an das von vorhin. Sie lief rot an und machte einen großen Bogen um Oliver. Diana fand das mal wieder sehr belustigend. "Was hat sie denn?" fragte Oliver etwas durcheinander Diana. Sie fing darauf so laut wie ihre Freundinnen bevor an zu lachen. Sie hielt sich den Bauch vor Lachen. "Was ist denn los?" fragte er sie erneut, während sie auf Melissa zuschlenderte. Sie beruhigte sich, räusperte sich und wurde auf einmal sehr ernst: "Es geht um dich und Melissa, verstanden?" sie flüsterte ihm das direkt ins Ohr und bevor er eins und eins zusammenzählen konnte, waren die Mädchen schon kurz vor den Türen der Mädchenschlafsäle. "Was soll das heißen?" rief er ihnen hinterher, bekam aber keine Antwort. Er ließ sich in einen Sessel vor dem lodernden Feuer fallen. "Stress mit Melissa?" Kitty saß in dem Sessel neben seinem. "Das geht dich nichts an," er mochte sie nicht besonders. Schnell sprang er wieder aus dem Sessel und verschwand Richtung Jungenschlafsälen. Kitty war unter den Jungs als 'Jungsverschlingendes Etwas' bekannt, was sehr gut aussah. Aber bei den Mädchen war sie als 'Flittchen' bekannt, weil sie schon versucht hat jeden Jungen in Hogwarts um den Finger zu wickeln. Normalerweise bekam sie auch jeden, aber Oliver war eine Nuss, die sie wahrscheinlich niemals knacken würde.

"Das war echt toll, wie du genau vor seinen Augen rot angelaufen bist und an ihm ohne ein Wort vorbeigegangen bist," Diana fand das alles immernoch sehr amüsant. "Ich bin wenigstens nicht weggelaufen!" Das Traf Diana schwer am Kopf. Beide knurrten sich an. Dann fingen sie an zu lachen. "Du hast ja Recht," kicherte Diana. "Ich möcht gern wissen, was er von mir denkt!" sprachen Beide im Chor. Wieder fingen sie an zu kichern. "Ich glaub nicht, dass man Junior einfach so fragen könnte," Melissa zog die Schultern hoch und schüttelte den Kopf. "Ich glaub Oliver würd das falsch verstehen, wenn man ihn fragen würde, ob er dich mag," auch Diana schüttelte den Kopf. Sie seufzten. Plötzlich kam Melissa ein geistes Blitz. "Was ist?" fragte Diana ihre Freundin. "Das wirst du noch sehen!" sagte Melissa geheimnisvoll, "reich mir bitte meinen Stundenplan." Diana gab ihr den Stundenplan mit einem fragenden Blick. "Jetzt müsste nur noch das Wetter mitspielen!" - "Wie meinst du das?" Diana konnte sich darauf keinen Reim machen.

Es war schon dunkel ausserhalb des Schlosses, aber nun da die Nacht eintrat wurde es noch dunkler. Hogwarts wurde nur durch einige Fackeln und Kerzen und die Feuer in den Kaminen beleuchtet.

Nadine und Rika lagen schon früher als die anderen in ihren Betten und unterhielten sich natürlich über Jason. "Und? Wie findest du ihn jetzt?" Nadine war ganz aufgeregt. "Er ist doch kein Idiot," antworte Rika zögerlich, "er ist sehr höflich und man kann mit ihm über alles reden und er ist witzig!" sie schwebte auf Wolke 7. Nadine beneidete sie sichtbar. Das bemerkte Rika und warf schnell ein: "Er hat einen Bruder, hat er mir erzählt!" Nadine wurde hellhörig: "Und wie sieht er aus?" - "Er sagte, er sähe genauso gut wie er aus!" - "Und hast du ihn schon gesehen?" Nadine wollte immer mehr von dem Bruder wissen. "Ich hab ihn noch nicht gesehen, aber wenn, dann zeig ich ihn dir!" Nadine begann zu schwärmen. "Träum was schönes!" sagte Rika und dempfte das Licht und zog ihre Vorhänge zu. "Gute Nacht," antwortete ihr Nadine und zog ebenfalls ihre Vorhänge zu. Ganz in Gedanken schlief Nadine erst eine Weile später ein.

"Glaubst du es gewittert heute Nacht noch?" fragte Melissa durch den Vorhang ihre Cousine. "Ich glaub nicht! Und nun lass mich schlafen," Diana war schon kurzeingenickt gewesen. "Gute Nacht," flüsterte Melissa ihr noch zu.