Quidditch-Training & wo die Liebe hinfällt!

Melissa war auf dem Weg zu den Mädchenklos als ihr plötzlich jemand, nachdem sie die Halle verlaßen hatte, ein Bein stellte. Sie konnte noch gerade ihre Balance halten. Sie hörte jemanden hönisch lachen. Es war Junior, ganz der Vater. Sie warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. "Ich werde dich schlagen!" er klang sehr ernst. "Das werden wir ja noch sehen, Malfoy!" sie klang ganz wie ihr Vater, in dem Alter. Sie drehte sich auf dem Absatz und ging.

Drei Wochen später erkrankte Professor Flitwick für einige Tage. Die vierte Klasse von Ravenclaw musste zusammen mit der vierten Klasse von Hufflepuff Unterricht haben. Varity war in der vierten Klasse und in Ravenclaw und sie konnte ihren Augen nicht trauen, als Melanie Soft den Klassenraum mit anderen Schülern aus ihrer Klasse betrat. 'Das hat mir gerade noch gefehlt!' dachte Varity. Professor Snape hatte für diese Stunde eine 'wahnwitzige' Idee: Er ging die Alphabetisch geordneten Listen und packte immer die zusammen in eine Gruppe, die nach der Reinfolge an gleicher Stelle standen. Es schien Schicksal oder reiner Zufall zu sein, dass gerade Varity mit Melanie zusammen einen Zaubertrank brauen sollten. "Hallo, ich bin Varity," stellte sie sich höflich vor. "Ich weiß," sagte Melanie kurz. "Woher denn?" fragte Varity. "Professor Snape hat das gesagt," sie war nicht sehr freundlcih und Varity hatte keine Lust mehr mit ihr zu arbeiten. Während sich die anderen untereinander gut verstanden, schwiegen sich die Beiden die ganze Zeit an.

Nach einigen Tagen und mehreren Schulstunden, wurde das schweigen gebrochen. Die zusammengewürfelten Klassen wollten gerade das Klassenzimmer für Zaubertränke betreten, als Varity von einem Herauslaufenden umgestoßen wurde und diesmal zu Fall gebracht wurde. Varity war kurz zuvor in der Bibliothek gewesen und verlor die ganzen Bücher, die sie auf ihren Armen gestapelt hatte. Sie rieb sich den Rücken: "Wie unhöflich," sprach sie. "Du schon wieder!" sagte die Person, die sie angerempelt hatte. Sie schaute auf und sah wie Sean ihre Bücher zusammensammelte. "Hier," er reichte sie ihr. "Danke," stammelte sie. Er half ihr sogar auf die Beine und Varity kniff sich in den Arm, sie träumte nicht. "Tut dir dein Arm weh?" fragte Sean. Sie schüttelte ihren Kopf. "Pass auf dich auf," sagte Sean und versuchte seinen Klassenkamaraden hinterherzurennen. Varity schaute ihm noch eine Weile nach. War das wirklich der selbe Sean? Eine Klassenkamaradin aus Ravenclaw zog sie am Arm in die Klasse. Sie setzte sich auf ihren Platz. "Er gefällt dir, stimmt's?" sprach eine Stimme neben ihr. Sie schüttelte sich kurz und fragte dann: "Wer?" Sie sah Melanie ganz entgeistert an. "Frag nicht so doof, mein Bruder natürlich." Varity fühlte sich bei dem Blick, mit dem Melanie sie zu durchleuchten schien, überhaupt nicht wohl. "Quatsch," sie winkte mit einer Hand ab. "Ich hab Recht!" Melanie war nun fest davon überzeugt, "ich hab nichts dagegen," sie nahm das sehr gelassen, obwohl Varity irgendwie immer noch nicht ganz wusste, was dieses Mädchen von ihr wollte. "Ich frag ihn mal, wie er dich findet," flüsterte Melanie ihr zu. "Was?" schrie Varity auf. Bevor sie noch genau wusste, was geschah, hatte ihr Snape schon einen bösen Blick zugeworfen: "Fünf Strafpunkte für Ravenclaw, dafür dass sie mich unterbrochen haben." Varity schämte sich in Grund und Boden. "Der spinnt doch!" sagte Melanie. "Wieso?" fragte Varity. "Wenn, dann hätte ich die Strafpunkte kriegen sollen, schließlich hab ich dich in das Gespräch verwickelt." - "Stimmt," nickte Varity. So schlimm schien Melanie gar nicht zu sein, das war Varity nun klar. Sie fingen an zu kichern. Das Eis war gebrochen und sie fingen an über Snape zu lästern.

Und schon vor dem nächsten Essen, gehörte Melanie zu der immer größer werdenden Clique.

Und in der letzten Stunde, die Varity und Melanie zusammen haben sollten, Verwandlung, gestand Melanie ihr etwas. "Du bist in Orlando, dem besten Freund von Sean verknallt?" Varity war ein wenig verwirrt, doch umso länger sie darüber nachdachte, wurde es immer klarer: Er war sehr nett und freundlich, klug und gut aussehend. "Seid wann denn?" fagte Varity. "Vor einem Jahr in den Sommerferien war es um mich geschehen!" - "Wie denn?" stocherte Varity. "Seid letztem Jahr bleibt er immer für einpaar Wochen bei uns und dann ist es einfach passiert," erklärte Melanie etwas verlegen. "Und was willst du jetzt machen?" Varity hatte das Gefühl, deswegen irgendetwas zu tun. Melanie antwortete nicht und lief nur knallrot an und versuchte dann das Thema zu wechseln.

Das Wetter legte sich wirklich über die Tage hinweg und aus dem schrecklichen Sturm wurde ein unaufhörlicher Niselregen, der nur über Nacht zu normalem Regen wurde.

Ein Tag vor dem ersten Quidditch-Training der Gryffindors, trafen sich Varity, Melissa, Diana und Nadine zum lernen in der Bibliothek. Rika traf sich wie des öfteren mit Jason in dem Loch in der Wand, in dem Nadine und Rika James getroffen hatten. Sie wollten eine Pause machen, in dem sie auch zum Abendbrot gingen. Auf dem Weg zur großen Halle nahm Varity Melissa zur Seite: "Was ist denn?" fragte Melissa das Mädchen aus Ravenclaw. "Ich muss dir was erzählen," flüsterte Varity geheimnisvoll. "Was denn?" stocherte Melissa nach. Varity atmete tief ein: "Melanie ist in Orlando verliebt!" - "Dem besten Freund von Sean? Einer von unseren Jägern? " fragte Melissa etwas perplex. Varity nickte mit ernster Miene. Da Melissa wusste, dass Varity normalerweise nicht lügt, konnte sie es trotzdem kaum fassen. Doch nachdem sie wie Varity darüber nachdachte, wurde alles immer klarer. Varity erzählte ihr nun die ganze Geschichte. Sie waren schon vor der Tür zur großen Halle und Melissa wollte gerade ihren Kommentar dazu abgeben, als die zwei von jemandem angerumpelt wurden. Es waren Sean und Orlando. Melissa und Varity blieben wie versteinert stehen. "Alles in Ordnung?" fragte Orlando. Die Beiden Mädchen nickten. "Man sieht sich," sagte Sean und zog seinen Freund hinter sich her. Noch bevor die Tür den Beiden vor der Nase zuschlug, zwinkerte Sean Varity zu. Die Tür fiel zu und Varity lief knallrot an. "Hallo Varity," sagte Melissa und wedelte mit ihrer Hand vor Varitys Gesicht herum, die war aber nicht ansprechbar. Also musste Melissa ihre Freundin in den Saasl ziehen. Die Ravenclaws guckten etwas komisch als Melissa Varity dazu bringen musste sich hinzusetzen.

Am nächsten Tag war es soweit: Das erste Quidditch-Training und die erste Gelegenheit den neuen Besen auszuprobieren. Melissa ging schon eine halbe Stunde früher mit Diana, Varity, Nadine und Rika zum Quidditch-Feld. Melissa wollte unbedingt schon vorher eine Runde mit dem Besen fliegen, Diana wollte sich das nicht entgehen lassen, Varity hatte nichts besseres zu tun und die anderen Beiden versuchten das selbe wie Varity zu tun, einfach nur zugucken. Sie zogen die Umhänge über den Kopf und verließen das Schloss. Sie stapften durch einige matschige und tiefe Pfützen und kamen mit nassen Füßen nun endlich am Feld an. Es wurde schon langsam dunkel, obwohl es kaum einen Unterschied gab zwischen sehr dunklen Wolken und dichte Wolken nachdem die Sonne untergegangen war. Melissa war nun alles egal und sie zog ihren Umhang vom Kopf und schüttelte ihr kurzes Haar im immer heftiger werdenden Regen. Sie schwang ihr eines Bein über den Besen und wandte sich noch einmal um zu ihren Freundinnen, die sie bejubelten und ihr Glück wünschten. Sie begann langsam über dem Boden zu schweben ohne sich abgestoßen zu haben. Sie war wahrscheinlich für den Besen zu klein und versuchte wieder auf den Boden zu kommen um sich abstoßen zu können. Sie neigte die Spitze dezent nach vorne und schoss wie vom Blitz getroffen knapp über dem Boden quer über das Feld. Ihr war nun egal, ob sie sich abgestoßen hatte oder nicht. Sie zog ein wenig ihren Besen zu sich und stieg nun steil empor. 10 - 20 - 30 Meter in ein oder zwei Sekunden. Sie schwebte nun über dem Feld. Ihre Freundinnen waren nur noch kleine Punkte, die wild auf und ab hüpften und sie bejubelten. Von weitem sah sie einige Punkte näher kommen. Sie neigte sich nun etwas weiter nach vorne als vorher und machte einen senkrechten Flug auf den Boden zu. Sie konnte noch schnell ihren Besen hochziehen und flog nun einen Meter über dem Boden direkt auf ihre Freunde zu. Sie stoppte kurz vor ihnen. Sie wurden von dem Luftzug den Melissa hintersich herzog fast umgeworfen. Melissa war völlig durchnässt. "Es kommt wer," sprach sie, "ich hab sie von oben gesehen. Sie müssten gleich da sein." Sie hatte erst ausgesprochen, da riefen ihr schon die anderen aus der Quidditch-Mannschaft zu. Melissa lief mit Diana den anderen entgegen: "Was macht ihr denn so früh hier?" rief Melissa. "Wir wussten, dass du früher kommen würdest und da wollten wir mitmachen und deinen neuen Besen begutachten," sagte Daniel und fing gleich damit an. Sean und Orlando kamen nur langsam hinterher, sie trugen die Kiste mit den verschiedenen 'Bällen'. "Wir trainieren erstmal nur eine Stunde," sagte Sean, der nun endlich bei den anderen war. Was Melissa aufeinmal auffiel, war das Oliver sich einwenig hinter Daniel versteckte und Melissa keines Blickes würdigte. Aber dann, bevor sie etwas sagen konnte waren schon die anderen drei Mädchen zu ihnen gestoßen. Nadine und Rika kauerten sich ganz nah aneinander, weil sie so sehr froren. Varity stand etwas Abseits. Sie mochte kein Quidditch. Sie fand es zu brutal und barbarisch.

Das Training begann. Erst pünktlich zur eigentlichen Uhrzeit kamen Kitty und Tom. Kitty war eingeschnappt, weil ihr keiner Bescheid gesagt hatte, dass sich so viele eben schon getroffen hatten. In Wirklichkeit hatte auch keiner Lust es ihr zu sagen. Tom nahm es nicht so schwer und beteiligte sich sofort am Training, während Kitty noch einige Minuten zögerte. Sie auch noch früher als die anderen, weil sie noch sehr viele Aufgaben auf hatte. Wer's glaubt, wird seelig! Die anderen hatten viel Spaß. "Schluss für heute!" sagte Sean und rief seine restliche Mannschaft zusammen: "Ich weiß nicht, was ihr gemacht habt, aber ihr habt euch verbessert!" Sean war auf den Rest und sich selber ziemlich stolz: "Dieses Jahr gewinnen wir den Quidditch-Pokal ohne Müh und Not!" Sie verabschiedeten sich.

Nach zwei Wochen Intensiv-Training, sprang Melissa eines Morgens voller Energie und Power aus ihrem Bett, so dass ihr Einhorn von ihrem Schoss einen hohen Bogen auf den Fussboden machte: "Ich hab ein richtig gutes Gefühl, was das Spiel angeht!!!" rief sie. "Dir auch einen guten Morgen," grummelte Diana und rieb sich die Augen. Melissa bekam das nicht mit, denn diese sprang aufgeregt auf ihrem Bett herum und weckte so die anderen Zimmergenossinen. "Wir werden gewinnen! Wir werden gewinnen!" rief sie die ganze Zeit.

Später sprang Melissa mit Oliver Hand in Hand zur großen Halle, wie Kindergartenkinder und freuten sich 'nen Keks. Diana und die anderen taten auf dem Weg so als würden sie die Beiden nicht kennen, denn immer mehr Schüler drehten sich zu den Beiden um.

Oliver und Melissa aßen mit einem breiten Grinsen ihr Frühstück. "Man merkt, dass ihr euch auf das Spiel freut," sprach Daniel die Beiden von der Seite an. Die Beiden nickten.

Und so hüpften sie zum Unterricht und zum Mittagessen (bis der Tod sie anhüpfte). Diana saß beim Mittagessen nur kopfschüttelend neben ihrer Cousine und schlürfte ihre Suppe. "Wieso schüttelst du eigentlich die ganze Zeit den Kopf?" fragte Melissa sie. "Ist euch das Rumgehüpfe eigentlich nicht peinlich?" Darauf folgte nur ein kurzes und klares 'Nein' von den Beiden. "Wieso sollten wir uns nicht freuen?" - "Das ist nicht Fröhlich sein, das ist nur noch peinlich!!!" Diana wurde ein wenig lauter. Total genervt von den Beiden wandte sie sich wieder ihrer Suppe zu. Den Beiden war egal wie peinlich sie aussahen.

Nach dem Mittagessen hüpften die Beiden immernoch durch die Gegend. Entgegengelaufen kam ihnen Sean und Orlando, die vorher auch nicht beim Mittagessen waren. Melissa und Oliver wunken ihnen zu. Sie kamen sich immer näher als plötzlich Melissa drohte mit voller Wucht auf den Boden zu fallen. Sie berührte aber mit keinem einzigen Körperteil den Fußboden! Oliver hatte sie um die Hüfte gepackt, Sean und Orlando hielten den restlichen Oberkörper und Daniel hielt mit Diana, die den Beiden mit ich- kenn-die-nicht-Blicken vorher hiterhergedackelt waren, hielten ihre Arme. "So wichtig ist euch also euer Sucher," ein Junge trat aus dem Dunkeln, von dem er aus einen Zauberspruch zur Versteinerung der Beine sprach. Sie warfen dem Jungen, der so schnell verschwand wie er aufgetaucht war, böse Blicke zu. "Nur flausen im Kopf, dieser Idiot!!" regte sich Diana auf. Die Jungs versuchten Melissa wie eine Statue aufzustellen. Melissa musste wild mit den Armen wedeln um ihre Balance zu halten: "Aber du bist auch manchmal nicht viel besser," lachte Melissa. Orlando zückte seinen Zauberstab und sprach den Gegenzauber. Sie bedankte sich. "Wollte er das du dir was antust?" fragte sich Sean, der noch einmal einen prüfenden Blick auf seinen Sucher warf. "Ich hoffe für ihn, dass er das nicht wollte!" Oliver ballte die Fäuste. "Mir ist ja, dank eurer Rettungsaktion, nichts passiert," sie griff sich die Fäuste von Oliver um ihn zu beruhigen. Langsam senkte er seine Arme. "Wäre dir was zugestoßen, dann hätten wir aber auch McGonnagal Bescheid gesagt," meinte Orlando, "und Madam Pomfrey hätte dich bis übermorgen auch wieder hingekriegt." Plötzlich schrie Daniel auf: "Der Unterricht hat schon begonnen!" Schnell trennten sich die Sechs und verschwanden in unterschiedlichen Gängen und Klassenzimmern.

Melissa beschränkte ihr Hüpfen nur auf die Zeit, wenn sie mit Oliver zusammen war, das hieß, erst vor dem Abendessen und dann nach dem Abendessen.

Während des Abendbrotes wurde es immer unruhiger an den vier Tischen. Diana hatte nichts besseres zu tun als dem Attentäter immer wieder böse Blicke zuzuwerfen, dieser bemerkte davon nichts. Wieder wollte sie einen prüfenden Blick auf den Jungen werfen, während er die Halle verlassen wollte. Wahrscheinlich hatte er es doch die ganze Zeit bemerkt, aber auf jeden Fall verließ er die Halle, schaute aber nochmal an der Tür vorbei und streckte Diana die Zunge raus. Diana wäre am liebsten auf ihn losgegangen und hätte ihm sonst etwas angetan, aber ihr Blick schweifte von Junior. Denn Rika und Jason betraten den Saal. Sie stritten wahrscheinlich, denn Rikas hübsches Gesicht läuft nicht einfach so dunkelrot an. Sie verfolgte die Beiden immer weiter, bis sie sich setzten und kein Sterbenswörtchen mehr miteinander sprachen. Diana stieß Melissa in die Seite und erläuterte ihr das, was sie gesehen hatte. "Na und?" meinte Melissa kurz, "die haben sich doch in letzter Zeit des öfteren gestritten, aber die vertragen sich wieder. Die können nicht lange aufeinander böse sein." Sie schnippte ihrer Cousine gegen die Stirn.

Nach dem Essen fingen Melissa und Diana ihre Freundinnen Rika und Nadine ab. "Was war denn nun wieder los?" fragte Diana Rika. Die lief aber nur rot an und Nadine antwortete für sie: "Es ist wieder die Sache mit dem 'Verwechseln'!" Melissa und Diana ließen nur ein lautes Stöhnen von sich hören. "Schon wieder?" hakte Melissa nach. Nadine nickte kurz. "Und was ist jetzt?" fragte Diana. "Was soll schon sein?" fragte Rika erzürnt. " "Sie sprechen nicht mehr miteinander"," warf Nadine ein. "Komm!" sagte Rika und schliff ihre Freundin beleidigt hinterher durch einen anderen Gang.

Hinterher trafen sie sich noch in der Bibliothek. "Halleluja! Sie sprechen wieder miteinander!" rief Nadine "Wär hätte es auch gedacht!" sie blinzelte den anderen zu. "Hört die Streiterei zwischen euch Beiden eigentlich nie auf?" fragte Melissa Rika und schob ein großes Buch von sich weg zu Varity. "Jetzt ist doch wieder alles in Ordnung, oder?" antwortete Rika. "Sie haben sich auf dem Flur getroffen und sind sich gleich um den Hals gefallen - Aua!" Rika haute mit einem dicken Buch auf Nadines Kopf. Diese schrie laut: "Ich bin nicht Jason! Ich bin nicht Jason!" Die anderen lachten, während sie von einer anderen Ecke ein lautes zischen hörten. Junior saß an einer Ecke eines Regals und warf den Mädchen einen bösen Blick zu. "Ach, sei doch ruhig, Junior!" fuhr ihn Diana an. Der streckte ihr nur die Zunge raus und wandte sich wieder seinem Buch zu. Einen Augenblick später schrie er laut auf: "Hast du nicht mehr alle?" Diana hatte ihm mit dem dicken Buch von Rika und dem großen Buch von Melissa auf den Kopf geschlagen. "Wieso bist du so ... so ... Wieso bist du so gemein zu uns?" sie fand nicht die richtigen Worte um sein Verhalten ihnen gegenüber zu beschreiben. Erst war er Mal sehr nett zu ihnen und ein anderes Mal spielt er ihnen solche Streiche, wie an diesem Morgen. Er sagte nichts dazu, stand auf als wäre sie Luft, steckte das Buch zurück ins Regal und verschwand aus der Bibliothek. "So ein ungehobelter Kerl!" rief Diana ihm hinterher. "Du hättest ihm nicht gleich mit den schweren Büchern auf den Kopf schlagen müssen!" sprach Melissa und fing an zu kichern und auch die anderen brachen ihr Schweigen und lachten laut los. Mit hochrotem Kopf setzte sie sich auf ihren Platz zurück und versteckte sich hinter einem Buch. Sie war kurz davor das Buch zu zerreißen, als Rika zu Nadine meinte: "So wird sie nie einen Freund bekommen!" - "Nein," begann Melissa, "das muss anders heißen: So wird sie ihn nie bekommen!" Darauf lachten die anderen noch lauter los. Diana war kurz davor zu explodieren, haute aber nur ein dickes Buch auf den Tisch und sagte mit ruhiger Stimme: "Kannst du mir das erklären?" Die Mädchen hörten aprupt auf zu lachen und waren fassungslos. Alles hätten sie erwartet, sogar das sie mit Büchern nach ihnen wirft. Aber Diana wandte sich ihrer Varity zu als wäre nichts gewesen. Die anderen versuchten sich aus ihrer Fassungslosigkeit zu reißen und fingen wieder an in ihren Büchern herumzublättern und ihre Aufgaben zu machen.

Sie verabschiedeten sich von einander nach zwei Stunden, denn es wurde langsam Zeit für die Mädchen sich in ihre Gemeinschaftsräume und Schlafsäle zurückzuziehen. Nachdem die Mädchen jeweils in ihren Gemeinschaftsräumen ihre Aufgaben beendet hatten, gingen sie ins Bett. Sie alle hatten etwas gemeinsam: Sie wälzten sich noch einige Stunden in ihren Betten bis sie endlich einschliefen, denn Melissa, Diana, Varity, Rika und Nadine wurden von einem Thema geplagt: Jungs. Bis auf Rika hatte keine von ihnen einen festen Freund. Aber Rika machte sich gedanken darüber, was sie machen könnte, um Jason und seinen Zwillingsbruder zu unterscheiden. Nach einigen Stunden schliefen die Mädchen ein.

Am nächsten Morgen kamen alle sechs schlaftrunken zum Frühstück und statt sich einen 'Guten Morgen' zu wünschen, gähnten sie sich gegenseitig an. Sie waren alle ziemlich müde und ausgepowert und das auch über die Schulstunden. Sean machte sich große Sorgen um seine Sucherin: 'Sie wird doch nicht krank werden?' Auch an Oliver ging das nicht einfach so vorbei: "Sag mal, Melissa," fragte er sie beim Abendessen, "wirst du das morgige Spiel schaffen? Du siehst so kaputt aus." - "Mir geht's gut! Nett das du..." und dann gähnte sie ihn an, "'Tschuldige." - "Tust du mir einen gefallen?" fragte Oliver. Melissa nickte. "Geh bitte früher ins Bett, ich möchte dich nicht von irgendwo abkratzen müssen, falls du vom Besen fällst oder irgendwo gegenfliegst wegen Sekundenschlafs. Dein Besen ist so schnell, da kann schnell was passieren!" Melissa bekam von seiner Prädigt kaum etwas mit und nickte nur gelegentlich. Er gab's auf.

Als alle fertig waren, musste Oliver Melissa von ihrem Platz 'abkratzen', denn die bettelte darum, dass er sie doch bitte in den Gemeinschaftsraum tragen sollte. Er trug sie, schließlich konnte er ihr keinen Wunsch abschlagen. Diana jammerte wiederholt: "Und wer trägt mich?"

Auch Rika und Nadine wurden zu ihrem Gemeinschaftsraum getragen, obwohl einer von den Trägern nicht nach Ravenclaw gehörte. Jason und James trugen die Mädchen bis zum Gemeinschaftsraum. Melanie torkelte ihnen hinterher. "Was habt ihr gemacht, dass ihr alle so müde seid?" fragten die Zwillinge die Mädchen. "Nichts!" beteuerten die Mädchen immer wieder.

Varity schlief, im wahrsten Sinne des Wortes, im stehen ein. Sie schleppte einige Bücher aus der Bibliothek mit sich. Und in einem Augenblick in dem kurz ihre Augen zu fielen, lief sie gegen etwas. Sie war eine Treppe zu hoch gegangen und lief nun im Flur zum Porträtloch von Gryffindor. "Was machst du denn hier?" fragte sie jemand. Und wieder ist sie gegen Sean gelaufen. "Wo bin ich?" fragte Varity schlaftrunken. "Kurz vorm Gryffindor-Turm!" sprach Sean. "Was?" Varity erschrak, "Was mach ich denn hier?" - "Das Schicksal will wohl, dass wir andauernd aufeinander treffen," lachte Sean. Varity griff sich ihre Bücher und wandte sich ohne ein Wort von ihm ab. "Seh ich dich morgen beim Quidditch-Spiel?" rief er ihr hinterher. Sie winkte aber nur. "Wen wirst du anfeuern?" - "Gryffindor, natürlich!" rief sie diesmal zurück, ohne sich umzudrehen.