Disclaimer: Nix gehört uns. Aber das wisst ihr ja schon.

A/N: Danke an Smilodon, du „treue Seele"! Und an all die anderen Leute, die nicht gereviewt haben : schämt euch!

Kapitel 2

In seinem Zimmer in Bruchtal lag Legolas auf seinem Bett und wälzte sich unruhig hin und her, als die Erinnerung ihn einholte. Eine winzige Träne kullerte ihm über die zarte Wange.

Plötzlich setzte er sich auf und drehte seinen Kopf ruckartig zu der Tür. Seine Elbenohren vernahmen Schritte, die an Lautstärke zunahmen. Er sprang aus dem Bett und knallte mit voller Wucht gegen das Mobile, das vor seinem Bett hing.

Er fluchte heftig auf Elbisch und ging dann missgelaunt zur Tür.

***

Aragorn stand vor Legolas' Zimmer. Eine Hand war seit einiger Zeit bereits in der Position auf die Tür zu klopfen und in der anderen lag das Kurzschwert, das Legolas auf der Bank vergessen hatte. Der Halbelb atmete mit geschlossenen Augen tief durch und ließ seine Hand endlich klopfen. Die Geräusche schienen in dem endlosen Flur ungemein laut wiederzuhallen. Aragorn überlegte sich gerade, ob es doch keine so gute Idee gewesen war, als die Tür sich öffnete.

Legolas' Gesicht war wie so oft ausdruckslos, nur seine zu Schlitzen verengten Augen zeigten, dass er nicht begeistert war, Aragorn vor seiner Tür anzutreffen.

„Ja?" fragte Legolas.

„Ich …" Aragorn wusste plötzlich nicht recht was er sagen sollte und so holte er einfach das Schwert hervor. „Du hast das im Garten vergessen …"

Legolas zögerte kurz und nahm dann sein Kurzschwert an sich. Er sah Aragorn für einen kurzen Moment unsicher an, bevor sein Gesichtsausdruck sich wieder verhärtete. Er machte auf dem Absatz  kehrt und schlug die Tür hinter sich zu.

Aragorn sah auf den Boden und lehnte sich an die Tür. Was auch immer der Rat morgen mit sich  brachte; er hoffte, Legolas würde nicht mitkommen. Nicht nur weil er, obwohl er genau wusste, dass der Elb auf sich selbst aufpassen konnte, Angst um Legolas hatte. Wenn die Unterhaltungen zwischen ihnen immer so ausgingen, würde das zu einigen Spannungen führen. Mehr als es sowieso zu geben versprach.

***

Am nächsten Tag fand der Rat statt. Es ging fürchterlich langsam voran; Gandalf erzählte vom Verrat Sarumans, Legolas berichtete, dass Gollum aus den Kerkern entflohen war und Frodo, der Ringträger wurde vorgestellt.

Hobbits sind schon eigenartige Kreaturen. Sie sind dem Bösen, trotz ihrer Größe und all ihren Schwächen, wie sie jede Rasse hat, durchaus gewachsen. Und sie sind extrem loyal, auch wenn sie nicht recht die Gefahr verstehen, in die sie sich begeben.

Aragorn passte nicht sonderlich auf, da er das Meiste bereits wusste. Er versuchte Augenkontakt mit Legolas herzustellen, doch dies gelang ihm nicht, da der Elb seinen Blicken geschickt auswich.

Aber die Worte von Boromir, dem Sohn von Denethor und dem Bruder von Faramir, weckten ihn auf.

„Er ist ein Geschenk," seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch sie wurde immer lauter. „Ein Geschenk an die Widersacher Mordors. Warum sollen wir ihn nicht einsetzen? Lange hat mein Vater, der Thronsitz von Gondor, die Mächte von Mordor abgewehrt. Bei dem Blute unseres Volkes, eure Länder werden wir zu verteidigen wissen. Gebt Gondor die mächtige Waffe des Feindes. Lasst sie uns gegen ihn verwenden."

Aragorn bemerkte als erster, dass Boromir im Bann des Ringes stand und runzelte die Stirn. „Du kannst ihn nicht einsetzen. Niemand kann das, denn der eine Ring gehorcht nur Sauron allein. Er ist es, der ihn beherrscht."

Boromir sah Aragorn abfällig an. „Ein einfacher Waldläufer versteht nichts von diesen Dingen."

Boromir war in Rohan gewesen, als Aragorn und Legolas Gondor zusammen besucht hatten. Anscheinend hatte Faramir ihm nie was von seinen zwei Freunden erzählt.

Bevor dieser antworten konnte, sprang Legolas auf. „Er ist kein einfacher Waldläufer. Das ist Aragorn, Arathorns Sohn. Du bist ihm zur Treue verpflichtet."

Aragorn war verwundert und zugleich gerührt. Legolas, sein Legolas, hatte Partei für ihn ergriffen. Vielleicht empfand er doch noch etwas für den Waldläufer... „Setz dich, Legolas," sagte er auf Elbisch.

Legolas sah ihn an und setzte sich schließlich mit einem Blick auf Boromir. Der Mann hatte sich auch wieder hingesetzt. „Gondor hat keinen König. Gondor braucht keinen König," sagte er.

Die Worte schnitten tief. Aragorn hegte schon lange Zweifel, ob er Gondor regieren konnte, wenn die Zeit kam. Würde er, im Gegensatz zu seinem Vorvater, der Versuchung des Rings widerstehen können?

Ein lauter Knall ließ ihn aufschrecken. Einer der Zwergen, Gimli, so erinnerte er sich vage, hatte allem Anschein nach versucht den Ring mit seiner Axt zu zerstören. Ein närrischer Gedanke, dachte Aragorn, aber nachvollziehbar. Wenn es doch nur so einfach wäre.

Wie Elrond gerade sagte, es gab nur eine Lösung. Der Ring musste dort vernichtet werden, wo er auch geschmiedet worden war. Im Feuer des Schicksalsberges, mitten in Mordor. Aragorn erschauderte. Keine Armee Mittelerdes würde es schaffen, so weit zu kommen, vorbei an all den Orcs, den Nazgul und den anderen teuflischen Kreaturen, dessen Meister Sauron war, so streitete die Runde. Aber eine kleine Gruppe hätte vielleicht eine Chance. Bloß, wer sollte das sein?

Eine Stimme ließ sie alle verstummen. „Ich werde es tun! Ich werde den Ring nehmen. Auch … auch wenn ich den Weg nicht weiß," sprach Frodo.

Gandalf nickte. „Ich werde dir den Weg zeigen, kleiner Hobbit."

Aragorn ging zum Hobbit und ließ sich auf die Knie fallen, so dass er in Augenhöhe mit ihm reden konnte. „Wenn ich dich mit meinem Leben oder meinem Tod schützen kann, werde ich das tun. Du hast mein Schwert."

„Und meinen Bogen," sagte Legolas, stand auf und ging zu Frodo. Aragorn sah ihn an, doch er erwiderte den Blick nicht. Er hoffte, sie würden die Reise ungeschadet überstehen.

„Und meine Axt," brummte Gimli. Der Zwerg und Legolas sahen sich missmutig und verachtend an.

„Wenn dies so der Wille des Rates ist, wird Gondor sich dem anschließen," sagte Boromir.

Plötzlich sprang Sam aus dem Gebüsch „Frodo geht nirgends hin, ohne mich!"

Elrond hob eine Augenbraue, „Das sehe ich, es ist ja schon unmöglich euch zu trennen, auch wenn er auf eine geheime Sitzung gerufen ist und du nicht."

Sam wurde leicht verlegen, aber das wurde von niemandem bemerkt, da in dem Moment die zwei anderen Hobbits auftauchten.

„Hey, wir wollen auch mit!"

„Genau," sagte Pippin, der jüngste von ihnen. „Man braucht Leute mit Verstand für diese … Sachen … Abenteuer … was auch immer."

Merry starrte seinen Freund an. „Dann wirst du gewiss nicht ausgewählt, Pip."

Aragorn konnte sein Grinsen kaum unterdrücken. Die Hobbits würden die Spannung sicher viel erleichtern, mit ihren Späßen und ihrem Appetit. E blickte zu Legolas, und auch Aragorn sah wie seine Mundwinkel verräterisch zuckten. Für den einen Augenblick, in dem sich ihre Blicke trafen, schien alles wieder zu sein wie früher.

„Nun denn," sagte Elrond und ließ seinen Blick über die neun Gefährten schweifen. „Ihr werdet die Gemeinschaft des Ringes sein."

 Reviewt bitte! Ist zwar in diesem Kapitel noch nicht wirklich viel passiert, aber trotzdem ...

Frostilyy und Iam Incognito