Das Mobile

Disclaimer: Nichts gehört uns.

A/N: Hallo, da sind wir (nach langer Ruhepause wegen Schulstress – die Lehrer sind Schuld!) wieder.

@S: Welche Rolle das Mobile spielt? Um ehrlich zu sein, wir wissen es selber nicht ...  :-)

Danke an YvannePalpatine, Smilodon, Elentari, andjudar, zadei, BlackAngelGirl, LiebesengelKarin, S, Mira Meliandra und Elrowen für die Reviews!  

Nun waren die Gefährten schon einige Tage unterwegs. Sie hatten den Caradhras hinter sich gelassen und waren nun auf dem Weg zu den Minen von Moria. Während dieser Zeit versuchte Aragorn immer wieder sich mit Legolas zu unterhalten. Doch dieser wich ihm jedes Mal aus, indem er immer wieder einen der anderen Gefährten in ein Gespräch verwickelte. Damit diese die Spannung, die zwischen Aragorn und Legolas herrschte, nicht mitbekamen wechselten die beiden hin und wieder ein paar belanglose Wörter.

Eines Nachts jedoch bot sich Aragorn eine Gelegenheit, die er nicht einfach so verstreichen lassen konnte. Der Elb hatte freiwillig die Nachtwache übernommen. Er saß auf einer Baumwurzel, die aus dem Boden herauswuchs und lehnte sich an die große, dicke Eiche. Er hielt seine Augen geschlossen und man hätte denken können, er schliefe, wenn man nicht wusste, dass Elben immer mit geöffneten Augen schliefen.

Aragorn ergriff seine Chance, als er sich sicher war, dass alle schliefen. Er erhob sich und setzte sich neben Legolas. Dieser blieb regungslos sitzen und hielt seine Augen, weil er bereits ahnte, wer es war, geschlossen.

Für eine Weile saßen sie schweigend da, bis Legolas frustriert seufzte. "Was willst du?"

„Ich möchte mit dir reden," sagte Aragorn, selbstsicherer als er sich eigentlich fühlte.

„Worüber?"

Aragorn seufzte. „ Das weißt du ganz genau."

„Tatsächlich?"

Aragorn sah den Elb an.

„Na schön, dann rede. Aber erwarte nicht, dass ich dir zuhöre," mit diesen Worten öffnete er die Augen, drehte seinen Kopf von Aragorn weg und starrte in die Dunkelheit.

„Legolas, es ... es tut mir so leid. Wirklich. Ich wünschte, ich könnte ändern, was ich tat. Es tut mir wirklich so leid ..."

„Warum hast du es dann getan?"

Aragorn' s Stimme wurde so leise, dass selbst Legolas Probleme hatte ihn zu verstehen. „Du warst schon so lange weg und schicktest mir keine Nachricht. Ich dachte, du hättest jemand anders gefunden, der dich vielleicht glücklicher machte als ich." Ein dunkler Schatten legt sich über Aragorn' s Gesicht.

„Ich dachte, du wolltest nichts mehr mit mir zutun haben. Und als ich dann betrunken wurde und Faramir mich zu meinem Zimmer brachte ... es ist halt geschehen, ich kann es nicht mehr ändern."

Nun wurde seine Stimme wieder ein wenig lauter und gefasster. "Ich weiß, was ich dir angetan hab. Ich kann nur erahnen wie tief deine Wunden gehen und auch wenn ich mich wiederhole, es tut mir leid. Aber bitte, Legolas, bitte rede mit mir."

Aragorn sah hoffnungsvoll auf Legolas Hinterkopf, doch der Elb rührte sich nicht. Legolas hörte auch schon nicht mehr hin. Einen anderen? Als Aragorn? Das hätte ich nie tun können, dachte er düster. Hat Aragorn so wenig Vertrauen in mich gehabt?

Legolas' Schweigen war Aragorn genug. Gut, wenn er nicht sprechen will, dann soll er es halt lassen. Ich habe auch meine Geduldsfäden und die sind kurz vorm reißen, dachte Aragorn sauer.  "Komm vergiss es einfach," sagte er, stand auf und lief wutentbrannt in den Wald hinein.

Was er nicht mehr mitbekam war, wie Legolas die Worte „Warte bitte" lautlos mit dem Mund formte. Doch sprach er es nicht laut aus. Als Prinz war er es nicht gewohnt, um etwas zu bitten.

Und so saß der Elb da und bereute sein trotziges Verhalten. Vielleicht war seine erste Reaktion doch ein wenig übertrieben gewesen.

Legolas lauschte noch einige Zeit denen sich entfernenden Schritten Aragorns und ließ den Kopf hängen. Habe ich jetzt unsere letzte Chance wieder zusammen zu kommen verspielt?

Doch plötzlich hob Legolas ruckartig den Kopf. Da war noch etwas anderes. Er hörte ein bedrohliches Knurren und es kam aus Aragorn' s Richtung. Legolas erkannte das Geräusch.

Ein Warg! fuhr ihm durch den Kopf. Legolas hatte schon öfter gegen diese Kreaturen gekämpft und wusste das einzelne Wargs eine Seltenheit waren. Als Ausgestoßener hatte er wahrscheinlich einen unbändigen Hunger, da es alleine schwer war Wild zu reißen. Und Aragorn war, ohne Waffen, das perfekte Opfer.

Blitzschnell stand Legolas auf und schüttelte Boromir, der am nächsten lag, bis er wach wurde. "Pass auf die anderen auf bis ich zurück bin," sagte er dem verschlafenen und verwirrten Krieger, bevor er Pfeil und Bogen schnappte und im Dickicht des Waldes verschwand.

Aragorn stapfte wütend durchs Unterholz, bis er eine kleine Lichtung erreichte. Dort blieb er stehen und seufzte. Bevor er sich jedoch seinen Gedanken hingeben konnte, hörte er ein Rascheln in einem nahegelegenen Gebüsch hinter ihm.

Er drehte sich ruckartig um und musterte die Umgebung. Seine Hand griff automatisch dorthin, wo normalerweise sein Schwert hing. Doch er hatte es mit seinen anderen Waffen im Lager gelassen.

Als ihm seine Hilflosigkeit klar wurde, trat er strategisch ein paar Schritte zurück.

Ohne Vorahnung stürzte ein riesiger Warg aus dem Gebüsch. Er war abgemagert und trug die Spuren von zahllosen Kämpfen - sein Hunger machte ihn unberechenbar, das war Aragorn klar. Mit einem lauten Knurren umkreiste der Warg zähnefletschend den Halbelb, welcher bedacht war seinen Gegner nicht aus den Augen lassen. Ihm war klar, dass er dem Tode geweiht war, wenn ihm jetzt niemand half.

Der Warg setzte zu einem Sprung an und Aragorn bereitete sich auf sein Ende vor.

Es sprang.

Aragorn schloss die Augen, aber der Angriff blieb aus. Stattdessen jaulte der Warg und Aragorn hörte, wie er dumpf auf dem Boden aufprallte.

Überrascht öffnete der Halbelb die Augen und sah, dass die Kreatur von Legolas' Pfeil getötet worden war. Der Elb stand mit seinem Bogen in der linken Hand am Rande der Lichtung.

„Bist du in Ordnung?", fragte der Elb. Aragorn meinte fast er würde einen besorgten Unterton hören. Das bildest du dir nur ein, dachte er bitter.

„Seh ich etwa so aus?" feuerte der Angesprochene bissig zurück und ging an Legolas vorbei ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen in Richtung Nachtlager.

Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? dachte Legolas betroffen und machte sich ebenfalls auf den Weg zurück.

Was Aragorn und Legolas nicht wussten, war, dass nicht alle anderen Gefährten während ihrer Unterhaltung schliefen. Merry und Pippin waren hellwach und hatten die beiden belauscht.

Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen, denn bisher hatten sie gedacht, die beiden würden sich ganz gut verstehen. Was hatte Aragorn bloß getan, dass ihn solche Schuldgefühle plagten?

Gerade als es spannend wurde und die Hobbits kurz davor waren, zu erfahren, worum es eigentlich ging, senkte Aragorn seine Stimme. Nach einer kurzen Zeit hob er sie wieder und beteuerte erneut, dass es ihm leid täte.

Als das Gespräch beendet schien, fingen die zwei Hobbits an leise zu flüstern.

"Hast du das gehört?", meinte Pippin aufgeregt.

"Natürlich," sagte Merry und rollte mit den Augen, "ich bin ja nicht taub."

"Ich hatte nicht gewusst, dass Aragorn und Legolas miteinander Probleme haben ..."

Es gab eine kurze Pause, in der Pippin Merry angrinste.

"Nein, Pippin."

"Bitte, Merry, komm schon ..." bettelte der kleine Hobbit.

"Du weißt, was das letzte Mal passiert ist, als du so etwas versucht hast."

"Sie reden doch wieder miteinander."

"Nach vier Jahren. Und nicht dank deiner Hilfe." Merry blickte Pippin streng an.

"Sei doch nicht so. Wir sperren sie bei der nächsten Gelegenheit in ein Zimmer und warten, bis sie sich ausgesprochen haben."

Merry guckte immer noch skeptisch.

"Bitte, Merry," Pippin machte Hundeaugen.

Der Angesprochene stöhnte auf. "Na schön. Aber nur unter einer Bedingung: du lässt sie diesmal nicht zwei Wochen im Zimmer versauern."

Der andere Hobbit schob beleidigt die Unterlippe vor. "Wenn's sein muss."

Nach dem Kampf mit dem Warg ...

Als Aragorn das Lager wieder erreichte, waren die anderen Gefährten alle aus ihrem Schlaf erwacht.

Boromir bemerkte Aragorn als erstes. "Was ist denn passiert?"

Aragorn blickte ihn böse an. "Nur ein Warg."

Er schob sich am verwirrten Krieger vorbei, ging zu seinem Schlafplatz und setzte sich hin. Er spürte genau, den durchdringenden Blick Gandalfs. Ahnte er etwas?

Kurz darauf traf Legolas ein. Er versuchte erst gar nicht Blickkontakt mit Aragorn herzustellen, da er wusste, dass es zwecklos wäre. Ohne ein weiteres Wort an irgendwen ging er zu seinem Wachposten an der Eiche und fing an sein Kurzschwert zu wetzen. Seine Bewegungen wurden immer heftiger und wütender.

Die Gefährten, die zu ihren Schlafplätzen zurückgekehrt waren, taten ihr Bestes bei dem Lärm einzuschlafen.

"Legolas," meinte Gandalf müde, "hör bitte auf."

Widerwillig gab Legolas nach, legte Stein und Schwert zur Seite und starrte für den Rest seiner Nachtwache zornig Löcher in die Luft.

R/R bitte!