Nun gut, der zweite Teil. Gewidmet meiner lieben Nervensäge Jesaja, damit sie mich in ihrer neuen Story leben lässt bzw. gar nicht erst einbezieht ::grins::



2. Die Reiter





Legolas wurde bewusst, dass sich um ihn und seinen Angreifer herum eine ganze Schar berittener Krieger versammelt hatten. Er schaffte es, den Kopf kurz nach hinten zu drehen, bevor ihn eine harte Hand wieder mit dem Gesicht zum Baumstamm drehte, und konnte in diesem kurzen Augenblick sehen, mit wem er es zu tun hatte: Mit Menschen - Reitern, die alles andere als friedlich aussahen, gerüstet, wild. Lange blonde Locken quollen aus den Helmen der Männer und Legolas beschloss, sich vorübergehend der Übermacht zu beugen, bis er eine gute Möglichkeit hatte zu entkommen.

Das Messer an seinem Hals begann sich unangenehm in seine Haut einzugraben, die Barriere zu durchbrechen. Der Elb atmete hörbar lauter, schwieg jedoch noch immer.

"Ich werde dir jetzt den Hals durchschneiden, Elb!" drohte die Stimme hinter ihm und Legolas zweifelte keinen Augenblick daran, dass genau dies geschehen würde, wenn er nicht endlich sprechen würde. Doch was konnte er sagen, ohne die anderen in Gefahr zu bringen, ohne einem möglichen Feind zu verraten, was sein wahrer Auftrag sei? Vielleicht waren die blonden Reiter mit Sauron verbündet, vielleicht Späher Sarumans, vielleicht...

"Ich habe mich verirrt!" brachte er hervor, ein mühsames Stöhnen unter der Drohung der Klinge.

"Verirrt!" Die Stimme hinter ihm wiederholte sein Wort spöttisch, um dann laut zu lachen. "Verirrt! Das ist wirklich eine gut ausgeklügelte Ausrede, Elb! Woher kommst du und wie ist dein Name?"

"Das - das möchte ich nicht sagen, mit Verlaub!" antwortete Legolas. Sofort spürte er erneut die scharfe Klinge, diesmal musste sie bereits geschnitten haben, denn er konnte einen stechenden Schmerz wahrnehmen.

"Dann stirb jetzt, Elb!"

Legolas riss sich in einer letzten aufbäumenden Kraftanstrengung los und schlug seinem Angreifer das Messer aus der Hand. Sofort richteten sich die Speere der ganzen Truppe auf ihn. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seinem Angreifer ins Gesicht und sah in wilde blaue Augen, die in einem blondbärtigen Gesicht blitzten, das von langen hellblonden Locken umweht war. Eine ausgeprägte Nase war von einem Teil des Helmes verdeckt, der in Form eines Pferdekopfes herabragte. Vom Helm des Mannes flatterte ein ebenso blonder Pferdeschweif.

Ebenso verwundert starrte der Mann zurück, niemand wagte ein Wort zu sagen. Die Speere auf sich gerichtet rührte sich Legolas nicht, aber er wandte den Blick nicht ab.

Dann geschah etwas Seltsames.

Der blonde Krieger streckte seine rechte Hand aus und berührte das Kinn des Elben. "Ich denke, ich werde dich nicht töten, Elb", sprach der Mann dann, "ich glaube, mir ist etwas Besseres eingefallen."



t.b.c. - wenn genug Leutchen weiterlesen wollen. ::zuckersüßes Lächeln::