Aber Iloya war viel unerfahrener als ich
dachte, es war so plötzlich vorbei, dass ich zu erregt war, um ins Bett zu
gehen. Ich dachte, die frische Luft würde mir guttun, also dachte ich mir,
ich setzte mich irgendwo auf eine Bank, und warte."
"Und dann?" Giloras Stimme klang ungeduldig. Sie hatte noch nie viel
Gefallen daran gefunden, sich anderer Leute Liebesabenteuer anzuhören.
"Plötzlich packte mich eine Hand, und zog mich hinter einen Baum. Es war
stockdunkel. Jemand sagte: "Es ist ziemlich spät, Rekelen. Es wäre besser,
Du würdest nachts in Deinem Quartier bleiben und für die Prüfung lernen!" -
an der Stimme erkannte ich, dass es Garak war."
Gilora sah ihre Freundin tadelnd an. "Es geschieht Dir ganz Recht, dass er
Dich erwischt hat. Ich frage mich nur, wie Du es geschafft hast, ohne Tadel
davonzukommen!"
"Naja." Rekelen zögerte. Offenbar war ihr der folgende Teil unangenehm. "Er
hielt mich die ganze Zeit fest, am nächsten Tag hatte ich blaue Flecke an
den Oberarmen. Er hat irgend etwas gesagt, ich weiß nicht mehr was. Es ist
auch nicht wichtig, denn was er wirklich meinte war, dass er mich und Iloya
beobachtet hat, als er mit Khalar die Prüfungen besprochen hat. Als er und
Khalar bemerkten, dass die zwei Studenten aus ihren Gruppen waren, haben
sie beschlossen uns abzupassen."
"Deswegen hatte Iloya eine Woche Ausgangssperre!"
"In der Tat."
"Und warum Du nicht?" Die Geschichte nahm eine interessante Wendung, obwohl
Gilora nicht sicher war, ob sie sie hören wollte.
"Ich habe meine Strafe sofort bekommen."
"Wie, hat Garak Dich in den See geworfen und dafür gesorgt, dass Du eine
Lungenentzündung bekommst?"
"Nein, er meinte ob ich zufrieden mit Iloya gewesen wäre, und wie er das
Wort zufrieden betonte ließ mich ahnen, was er mir anbot und worauf es
hinaus laufen würde. Ich meine, ich war die ganze Zeit so erregt, dass er
die Pheromone riechen konnte. Er drückte mich gegen den Baum und ich
stammelte irgendeine Antwort, ich weiß nicht mehr, was ich genau gesagt
habe - aber es klang sicher nicht wie ‚Ja, hervorragend, der beste Sex
meines Lebens'."
"Du hast ihn ermutigt?"
"Ich wollte es nicht - ich meine..." verbesserte sie sich, "ich hätte es
nicht gewollt, wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre. Aber alles was
ich in diesem Moment wollte, war ein Mann. Und Garak war da und ich war ihm
so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte."
"Und da hast Du mit ihm geschlafen - nachts im Park." Gilora konnte es
nicht fassen.
Rekelen sah sie mit einem unglücklichen Gesichtsausdruck an. "Es war wohl
eher andersherum. Er hat mit mir geschlafen - ich konnte ja nicht viel tun.
Er drückte mich gegen diesen Baum und zerrte mich aus meinen Kleidern - was
ja nicht weiter schwer war, dafür, dass das schnell zu erledigen war, hatte
ich ja mit Rücksicht auf Iloya gesorgt - und dann haben wir uns vereinigt."
"Willst Du damit sagen, er hat Dich vergewaltigt?"
"Nein! Auf keinen Fall! Ich habe ihn ermutigt, schon vergessen? Ich wollte
es ja auch. Er war nur nicht besonders - rücksichtsvoll. Ich konnte
tagelang nur auf dem Bauch liegen, weil mein Rücken bei jedem Stoß so hart
an diesen Baum geschrammt ist, dass ich lauter blutige Schürfwunden hatte.
Und ob ich hinterher mit ihm zufriedener sein würde, als mit Iloya, das hat
Garak auch nicht gekümmert. Als er fertig war, hat er sich die Hose
geschlossen und gesagt "Ich hoffe, das war erstmal Dein letzter nächtlicher
Ausflug, Rekelen. Auf weitere solcher Begegnungen würde ich lieber
verzichten! Lern für Deine Jahresprüfung!" Und dann ist er einfach
gegangen. Ich stand völlig benommen an diesem Baum, splitternackt und
wünschte mir nur Garak hätte noch eine halbe Minute lang weitergemacht. Als
ich langsam wieder zu Verstand kam und mir klar wurde, was gerade geschehen
war, habe ich mich erstmal auf die Bank gesetzt. Ich konnte es überhaupt
nicht fassen, es war mir so peinlich!"
Gilora sah ihre Freundin noch immer ungläubig an. "Das sollte es auch."
Murmelte sie leise und schüttelte fassungslos den Kopf.
Rekelen fuhr fort. "Irgendwann habe ich gemerkt, dass nicht dieses Erlebnis
mit Garak der Grund war, dass ich am ganzen Körper zitterte, sondern die
Nachtkälte. Da erst habe ich mich angezogen und bin in unser Quartier
zurückgegangen. Ich wollte es Dir erzählen, aber Du hast geschlafen, und
ich war vollkommen erschöpft. Und am nächsten Morgen hatte ich Fieber."
"Stimmt, ich erinnere mich. Du bist gleich zu Dr. Kell gegangen und warst
die nächsten zwei Wochen auf der Krankenstation."
"Und danach wollte ich nicht mehr darüber sprechen. Außerdem wollte ich
Dich nicht verletzten."
Gilora atmete hörbar aus. "Es tut mir Leid, Rekelen. Es muss ein
schreckliches Gefühl gewesen sein. Aber Du kannst nur Dich selbst dafür
verantwortlich machen."
"Ich weiß! Zunächst hatte ich gedacht, Garak würde mich in sein Büro
zitieren, aber er hat mich genauso behandelt wie immer und so getan, als
wäre nichts passiert. Er war sehr fair während der Jahresprüfung.
Wahrscheinlich tat es ihm leid, dass ich so lange krank war. Er hätte mich
genauso gut durchfallen lassen können."
"Er wusste, das aus Dir eine gute Agentin werden würde. Er wollte Dich
nicht durchfallen lassen."
"Wahrscheinlich. Aber weißt Du, was mich am meisten quält?"
"Was, die Erinnerung?"
Rekelen lachte auf. "Naja, in gewissem Sinne schon. Was mich quält ist,
dass es mir gefallen hat. Es war der beste Sex meines Lebens - und ich habe
mir oft gewünscht, ich hätte noch mal die Gelegenheit... das ist der zweite
Grund, warum ich es Dir nie erzählt habe."
Gilora schüttelte den Kopf und sah ihre Freundin an. "Ich verstehe das
nicht, Rekelen. Wie Du mit jedem Mann schlafen kannst, der Dir über den Weg
läuft..."
"Das tue ich doch gar nicht!"
"Ach nein?"
"Ich schlafe nur mit den Attraktiven."
"Oh, Rekelen!" Gilora sah ihre Freundin kopfschüttelnd an. "Ich frage mich
wirklich, wo das noch enden wird." Doch Rekelen zuckte nur mit den Achseln.
"Ich habe nur meinen Spaß, das ist schließlich nicht verboten."
"Nein, das ist es nicht." Gilora atmete hörbar ein und aus. Dann sah sie
auf die Zeitanzeige. "Ich denke, ich muss jetzt gehen. Garak wollte mich
noch informieren, wann ich meine Instruktionen bekomme."
"Kontaktierst Du mich heute Abend und erzählst mir alles?"
Gilora stand auf und lächelte. "Ich erzähle Dir alles, was ich darf."
"Das war, was ich meinte." Rekelen erhob sich ebenfalls. "Ich bin froh,
dass Du da warst. Und dass ich es Dir endlich erzählen konnte. Ich hoffe,
Du bist nicht böse auf mich!"
Gilora nahm ihre Freundin in den Arm. "Natürlich nicht. Warum sollte ich
auf Dich böse sein?"
*** ***
dachte, es war so plötzlich vorbei, dass ich zu erregt war, um ins Bett zu
gehen. Ich dachte, die frische Luft würde mir guttun, also dachte ich mir,
ich setzte mich irgendwo auf eine Bank, und warte."
"Und dann?" Giloras Stimme klang ungeduldig. Sie hatte noch nie viel
Gefallen daran gefunden, sich anderer Leute Liebesabenteuer anzuhören.
"Plötzlich packte mich eine Hand, und zog mich hinter einen Baum. Es war
stockdunkel. Jemand sagte: "Es ist ziemlich spät, Rekelen. Es wäre besser,
Du würdest nachts in Deinem Quartier bleiben und für die Prüfung lernen!" -
an der Stimme erkannte ich, dass es Garak war."
Gilora sah ihre Freundin tadelnd an. "Es geschieht Dir ganz Recht, dass er
Dich erwischt hat. Ich frage mich nur, wie Du es geschafft hast, ohne Tadel
davonzukommen!"
"Naja." Rekelen zögerte. Offenbar war ihr der folgende Teil unangenehm. "Er
hielt mich die ganze Zeit fest, am nächsten Tag hatte ich blaue Flecke an
den Oberarmen. Er hat irgend etwas gesagt, ich weiß nicht mehr was. Es ist
auch nicht wichtig, denn was er wirklich meinte war, dass er mich und Iloya
beobachtet hat, als er mit Khalar die Prüfungen besprochen hat. Als er und
Khalar bemerkten, dass die zwei Studenten aus ihren Gruppen waren, haben
sie beschlossen uns abzupassen."
"Deswegen hatte Iloya eine Woche Ausgangssperre!"
"In der Tat."
"Und warum Du nicht?" Die Geschichte nahm eine interessante Wendung, obwohl
Gilora nicht sicher war, ob sie sie hören wollte.
"Ich habe meine Strafe sofort bekommen."
"Wie, hat Garak Dich in den See geworfen und dafür gesorgt, dass Du eine
Lungenentzündung bekommst?"
"Nein, er meinte ob ich zufrieden mit Iloya gewesen wäre, und wie er das
Wort zufrieden betonte ließ mich ahnen, was er mir anbot und worauf es
hinaus laufen würde. Ich meine, ich war die ganze Zeit so erregt, dass er
die Pheromone riechen konnte. Er drückte mich gegen den Baum und ich
stammelte irgendeine Antwort, ich weiß nicht mehr, was ich genau gesagt
habe - aber es klang sicher nicht wie ‚Ja, hervorragend, der beste Sex
meines Lebens'."
"Du hast ihn ermutigt?"
"Ich wollte es nicht - ich meine..." verbesserte sie sich, "ich hätte es
nicht gewollt, wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre. Aber alles was
ich in diesem Moment wollte, war ein Mann. Und Garak war da und ich war ihm
so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte."
"Und da hast Du mit ihm geschlafen - nachts im Park." Gilora konnte es
nicht fassen.
Rekelen sah sie mit einem unglücklichen Gesichtsausdruck an. "Es war wohl
eher andersherum. Er hat mit mir geschlafen - ich konnte ja nicht viel tun.
Er drückte mich gegen diesen Baum und zerrte mich aus meinen Kleidern - was
ja nicht weiter schwer war, dafür, dass das schnell zu erledigen war, hatte
ich ja mit Rücksicht auf Iloya gesorgt - und dann haben wir uns vereinigt."
"Willst Du damit sagen, er hat Dich vergewaltigt?"
"Nein! Auf keinen Fall! Ich habe ihn ermutigt, schon vergessen? Ich wollte
es ja auch. Er war nur nicht besonders - rücksichtsvoll. Ich konnte
tagelang nur auf dem Bauch liegen, weil mein Rücken bei jedem Stoß so hart
an diesen Baum geschrammt ist, dass ich lauter blutige Schürfwunden hatte.
Und ob ich hinterher mit ihm zufriedener sein würde, als mit Iloya, das hat
Garak auch nicht gekümmert. Als er fertig war, hat er sich die Hose
geschlossen und gesagt "Ich hoffe, das war erstmal Dein letzter nächtlicher
Ausflug, Rekelen. Auf weitere solcher Begegnungen würde ich lieber
verzichten! Lern für Deine Jahresprüfung!" Und dann ist er einfach
gegangen. Ich stand völlig benommen an diesem Baum, splitternackt und
wünschte mir nur Garak hätte noch eine halbe Minute lang weitergemacht. Als
ich langsam wieder zu Verstand kam und mir klar wurde, was gerade geschehen
war, habe ich mich erstmal auf die Bank gesetzt. Ich konnte es überhaupt
nicht fassen, es war mir so peinlich!"
Gilora sah ihre Freundin noch immer ungläubig an. "Das sollte es auch."
Murmelte sie leise und schüttelte fassungslos den Kopf.
Rekelen fuhr fort. "Irgendwann habe ich gemerkt, dass nicht dieses Erlebnis
mit Garak der Grund war, dass ich am ganzen Körper zitterte, sondern die
Nachtkälte. Da erst habe ich mich angezogen und bin in unser Quartier
zurückgegangen. Ich wollte es Dir erzählen, aber Du hast geschlafen, und
ich war vollkommen erschöpft. Und am nächsten Morgen hatte ich Fieber."
"Stimmt, ich erinnere mich. Du bist gleich zu Dr. Kell gegangen und warst
die nächsten zwei Wochen auf der Krankenstation."
"Und danach wollte ich nicht mehr darüber sprechen. Außerdem wollte ich
Dich nicht verletzten."
Gilora atmete hörbar aus. "Es tut mir Leid, Rekelen. Es muss ein
schreckliches Gefühl gewesen sein. Aber Du kannst nur Dich selbst dafür
verantwortlich machen."
"Ich weiß! Zunächst hatte ich gedacht, Garak würde mich in sein Büro
zitieren, aber er hat mich genauso behandelt wie immer und so getan, als
wäre nichts passiert. Er war sehr fair während der Jahresprüfung.
Wahrscheinlich tat es ihm leid, dass ich so lange krank war. Er hätte mich
genauso gut durchfallen lassen können."
"Er wusste, das aus Dir eine gute Agentin werden würde. Er wollte Dich
nicht durchfallen lassen."
"Wahrscheinlich. Aber weißt Du, was mich am meisten quält?"
"Was, die Erinnerung?"
Rekelen lachte auf. "Naja, in gewissem Sinne schon. Was mich quält ist,
dass es mir gefallen hat. Es war der beste Sex meines Lebens - und ich habe
mir oft gewünscht, ich hätte noch mal die Gelegenheit... das ist der zweite
Grund, warum ich es Dir nie erzählt habe."
Gilora schüttelte den Kopf und sah ihre Freundin an. "Ich verstehe das
nicht, Rekelen. Wie Du mit jedem Mann schlafen kannst, der Dir über den Weg
läuft..."
"Das tue ich doch gar nicht!"
"Ach nein?"
"Ich schlafe nur mit den Attraktiven."
"Oh, Rekelen!" Gilora sah ihre Freundin kopfschüttelnd an. "Ich frage mich
wirklich, wo das noch enden wird." Doch Rekelen zuckte nur mit den Achseln.
"Ich habe nur meinen Spaß, das ist schließlich nicht verboten."
"Nein, das ist es nicht." Gilora atmete hörbar ein und aus. Dann sah sie
auf die Zeitanzeige. "Ich denke, ich muss jetzt gehen. Garak wollte mich
noch informieren, wann ich meine Instruktionen bekomme."
"Kontaktierst Du mich heute Abend und erzählst mir alles?"
Gilora stand auf und lächelte. "Ich erzähle Dir alles, was ich darf."
"Das war, was ich meinte." Rekelen erhob sich ebenfalls. "Ich bin froh,
dass Du da warst. Und dass ich es Dir endlich erzählen konnte. Ich hoffe,
Du bist nicht böse auf mich!"
Gilora nahm ihre Freundin in den Arm. "Natürlich nicht. Warum sollte ich
auf Dich böse sein?"
*** ***
