"Ich bin froh, dass es Ihnen geschmeckt hat!" Dr. Zantek trat an den Tisch,
an dem Gilora, Anan und Rin gerade gegessen hatten. Alle drei waren wie
ausgehungert gewesen, nachdem sie erwacht waren. Zantek setzte sich zu
ihnen. "Also, ich habe herausgefunden, dass das Gift, das sie zu sich
genommen haben, für die Ausschüttung eines Schlafhormons verantwortlich
ist. Ich habe mit Macet bereits darüber gesprochen. Deshalb haben Sie so
lange geschlafen. Gleichzeitig hat das Gift aber auch diejenigen Regionen
aktiviert, in denen die Langzeit-Erinnerungen gespeichert sind. Was sehr
realistische Träume zur Folge gehabt haben dürfte, trotz Tiefschlaf-Phase,
was sehr ungewöhnlich ist. Mich interessiert aber vor allem, wie Sie das
Gift zu sich genommen haben!"
Erwartungsvoll sah sie von einem zum anderen. "Haben Sie etwas
außergewöhnliches gegessen?"

***

Als hätte ein klingonischer Schock-Stab sie getroffen, starrte Glinn Daro
auf die Analysen, die ihr Computer anzeigte. Warum hatte sie das nicht eher
bemerkt? Schnell rief sie die Analysen zum Vergleich auf, die sie vor
einigen Tagen von der älteren Bakterienprobe erhalten hatte. Sie gab ein
zufriedenes Grunzen von sich, als sich ihr Verdacht bestätigte. Die beiden
Bakterienarten waren zwar nicht identisch, aber doch verwand. Beide
verfügten über eine Reihe von Eigenschaften, die Daro noch nie bei
Bakterien beobachtet hatte. Und die Art der neuen Bakterien ließ nur einen
Schluss zu: Sie waren eine weiterentwickelte Form der ersteren. Beide Arten
verfügten über eine ausgesprochen hohe Vervielfältigungsquote. Dabei kam es
nahezu automatisch zu Mutationen. Solange sie die erste Probe in der Stase-
Einheit aufbewahrt hatte, war nichts passiert. Das Bakterien-wachstum war
aufgehalten worden. Doch sobald sie angefangen hatte, mit der Probe
zuarbeiten, musste es zu einer Mutation gekommen sein. Eine Mutation, die
es den Bakterien erlaubte, sich über die Luft zu verbreiten. So waren sie
an die verschiedensten Orte gelangt, ohne dass sich ein logisches Schema
erkennen ließ. Wahrscheinlich hatten einige der Patienten die Bakterien
einfach eingeatmet, woraufhin sich diese in den Lungen unkontrolliert
vermehrt hatte...
Daro stockte. Sie musste das Wachstum aufhalten, nur wie? Die Bakterien in
ihrem Labor konnte sie wieder in Stase-Einheiten legen, was auch
schleunigst nötig war. Daro stand auf und bereitete mit fliegenden Händen
eine Einheit vor, in der sie die Bakterien neutralisierte. Aber wie sollte
sie die übrigen Bakterien bekämpfen? Sicher, die größten Herde hatten sie
gefunden und zerstört, aber bei dieser Wachstumsrate konnten überall
bereits neue Herde sein. Neue Mutationen... Daro wurde bewusst, dass sie
das Problem nicht allein lösen konnte. Sie würde die Hilfe der zivilen
Biologen auf der Station brauchen - ganz davon abgesehen, dass sie umgehend
Gul Basra informieren musste. Glinn Daro lud alle Daten in ein PADD und
verließ im Laufschritt ihr Labor.

***

"Ich kann es nicht fassen!" Anan Entek trat gegen einen Stein, der ihm im
Weg lag. "Ich bin mir sicher, die Lyserianerin hat gewusst, was für eine
Wirkung die Knollen auf Cardassianer haben!"
"Bist Du sicher?" Gilora sah ihn zweifelnd an. "Woher soll sie das denn
gewusst haben?"
"Sie wusste immerhin, dass Cardassianer keine Teigwaren mögen, das sagt
doch alles, oder?"
"Mm, vielleicht!" Gilora ließ sich auf einer Bank in der Grünanlage nieder.
Sie und Entek hatten beschlossen, sich die Kolonie anzusehen. Es gab einen
kleinen Ortskern, in dem sich die Flugüberwachung, die Krankenstation, das
Handelszentrum, und eine kleine Schule befanden - zuzüglich einiger kleinen
Handwerksbetriebe, vornehmlich für den Eigenbedarf der Siedlung. All diese
Gebäude lagen an einer zentralen Straße, die durch den Ortskern führte. In
der Mitte war ein großer begrünter Platz, der den Kindern der Schule
während den Pausen als Spielplatz diente, und auf dem sich Gilora und Anan
zur Zeit befanden. Rund um das Zentrum lagen die Gehöfte der Siedler, die
vornehmlich Agrarwirtschaft betrieben. Das Klima war angenehm und Gilora
lehnte sich zurück und schloss die Augen, um die Wärme der Sonne zu
genießen.
Anan sah sie an. "Hast Du geträumt?"
Gilora nickte. "Ja. Und Du?" Sie öffnete blinzelnd die Augen und beugte
sich wieder vor.
"Ich auch. Und was Dr. Zantek sagte, stimmt. Es war realistisch! Sehr
realistisch sogar!"
Gilora sah ihn nachdenklich an. "Bei mir auch. Was hast Du geträumt?"
"Ich würde es beinah nicht Traum nenne, denn alles ist genau so passiert.
Es war eher so, als würde ich meine Erinnerungen noch einmal erleben.
Manches hatte ich ganz vergessen..."
"Was denn, zum Beispiel?"
"Eine Situation aus meiner Kindheit. Ich habe mit meiner Familie gegessen,
es war der Tag der Jahresergebnisse... Dann habe ich von dem Tag geträumt,
an dem wir beim Obsidian Order aufgenommen wurden, und von unserem
Abschluss."
Gilora nickte. "Fast wie bei mir. Ich habe mich an die Prüfungen erinnert,
an meine Freundin Rekelen - und an die Zeit mit Garak. Und daran, wie ich
meine erste Mission bekam."
"Scheint eine prägende Zeit für uns beide gewesen zu sein, nicht wahr?"
Anan lachte.
Gilora lächelte ebenfalls. "Ja, aber das hätte ich Dir auch ohne tagelangen
Schlaf sagen können. Es ist nur..."
"Was denn?"
"Ich hatte noch einen Traum, der nie passiert ist. Ganz sicher nicht."
Anan zuckte mit den Schultern. "Wer weiß? Vielleicht hat Dr. Zantek etwas
übersehen, und das Gift hat auch die Phantasie angeregt?"
Gilora lächelte. "Ja, wahrscheinlich." Sie lehnte sich wieder zurück und
schloss die Augen. Dieser letzte Traum, den sie kurz vor dem Aufwachen
gehabt hatte, war wirklich seltsam gewesen. Es war so real gewesen. Sie war
mit Garak verheiratet gewesen, sie hatte sein Kind in sich getragen...
Gilora strich sich leicht über den Bauch. Sie hatte keine Ahnung, wie es
war, schwanger zu sein. Aber es hatte sich real angefühlt. Und sie konnte
es immer noch spüren...
"Aber das ist doch..."
"Cral?"
Gilora öffnete die Augen und sah hoch. Ein großer, kräftiger Mann stand
neben der Bank. Gerade als sie die Augen öffnete sprang Anan auf und
umarmte den Mann. Das Gesicht kam Gilora bekannt vor. Anan wandte sich zu
ihr.
"Gilora, Du erinnerst Dich doch noch an Cral? Cral Broca?"
Gilora erhob sich ebenfalls. "Natürlich! Du warst in unserem Jahrgang!"
"So ist es!"
Anan sah seinen alten Zimmergenossen verwundert an. "Und jetzt bist Du
hier? Was tust Du hier?"
"Ich habe einen Hof. Meine Frau kommt vom Land und wollte unbedingt
Agrarerzeugung betreiben."
Anan schüttelte den Kopf. "Du bist Bauer? Wozu hast Du Deine Ausbildung
gemacht?"
"Ja, wozu?" Cral sah ihn mit einem resigniertem Gesichtsausdruck an. "Den
Orden gibt es nicht mehr. Ich habe zunächst in der Datenverarbeitung
gearbeitet, und glaub mir - es ist mir nicht schwer gefallen, das
aufzugeben!"
Anan nickte. "Das klingt nicht abwegig!"
Cral schlug ihm auf die Schulter. "Weißt Du was? Ich lade Euch ein. Meine
Frau wird sich freuen, wenn Besuch kommt, hier ist ja kaum was los. Und Du
musst unbedingt meine Kinder kennenlernen. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr gleich
mitkommen, es ist nicht weit!"
Anan sah zu Gilora. Sie wusste, dass er gerne die Familie seines Freundes
besuchen wollte, und was schadete es auch? Also nickte sie zustimmend.
"Warum nicht?"

***

Basra seufzte, als er seinen Uniform-Panzer auf dem Boden ablegte und sich
auf das Sofa seines Quartiers fallen ließ. Seine Frau setzte sich neben ihn
und stellte einen Becher Rotblatt-Tee vor ihm ab. "Entspann Dich, Kotan,
dieser Tag ist vorbei!"
"Und was für ein Tag!"
"Gibt es etwas neues von den Bakterien-Infektionen?"
"Glinn Daro und die Zivilisten arbeiten daran. Es gibt nichts, was ich tun
könnte. Abgesehen davon, alle Bewohner zu äußerster Vorsicht aufzurufen und
alles Ungewöhnliche sofort zu melden. Aber Daro schafft das schon, sie ist
ein fähiger Offizier!"
Karis Basra nickte ihrem Mann zu. "Aber es gefällt Dir hier, oder?"
"Ja, das tut es." Basra sah seine Frau zärtlich an. "Vor allem, dass Du und
die Kinder hier sein könnt, ist ein großer Vorteil gegenüber einem Kommando
auf einem Schiff." Er legte einen Arm um seine Frau und zog sie an sich.
"Kelas sieht das anders."
"Ich weiß. Er wird sich daran gewöhnen."
"Hast Du mit ihm gesprochen?"
"Ja. Es hat wohl nicht viel geholfen - außer, dass er sich nicht mehr
trauen wird, zu schmollen!"
Karis seufzte. "Das ist ein Fortschritt."
"Ja, das ist es. Aber lass uns von etwas anderem reden. Was hältst Du von
den Geschäften auf der Promenade?"

Ari Benil betätigte den Türsummer zu Ltd. Hernandez Quartier. Als die Tür
sich mit einem Zischen öffnete, betrat er mit gemischten Gefühlen den Raum.
"Ah, Benil, da sind Sie ja!" Hernandez kam auf ihn zu und ergriff seine
Hand. Eine terranische Angewohnheit, an die Benil sich nur schwer gewöhnen
konnte. "Setzen sie sich, ich habe eine Flasche Kanar besorgt."
Benil setzte sich und erkannte die Sorte Kanar, die Tula in seinem
Etablissement verkaufte. Hernandez hatte den flachen Tisch der Wohneinheit
bereits frei geräumt, so dass Benil beginnen konnte, das Kotra-Brett
aufzubauen.
Hernandez holte zwei Gläser, öffnete die Flasche und goss sich und Benil
ein.
Dann schob er ein Glas zu Benil. "Ich habe gehört, sie haben heute mit den
anderen Biologen zusammen an diesen Bakterienkulturen gearbeitet?
Benil sah hoch. "Ja, das stimmt."
"Furchterregende Sache, nicht wahr? All diese Bakterienherde - und niemand
weiß, wo sie überall auftauchen..."
Benil zuckte mit den Schultern. "Sie müssen sich keine Sorgen mehr machen.
Es ist uns gelungen, sie zu klassifizieren und ein Gegenmittel zu
generieren. Glinn Daro ist in diesem Moment dabei, die Station von den
Bakterienherden zu befreien. Und Dr. Mera'ahl hat ebenfalls eine effektive
Behandlungsmethode gefunden, wir werden diesen kleinen Zwischenfall schnell
vergessen haben."
Hernandez sah ihn entsetzt an. "Kleiner Zwischenfall? Wenn ich richtig
informiert bin, wäre Botschafter Tuspak beinah gestorben - und nicht nur
er."
Benil sah seinen menschlichen Gegenüber mit ausdruckslosem Gesicht an. Die
übertrieben Anteilnahme verwunderte ihn. "Es ist aber niemand gestorben. Es
hat keinen Sinn, darüber nachzudenken, dass es hätte passieren können."
Hernandez zuckte mit den Schultern. Er hatte keine Lust, sich mit dem
Cardassianer zu streiten. "Wenn sie meinen."
Benil wandte sich wieder dem Kotra-Brett zu. Aufmerksam beobachtete
Hernandez, wie er die Figuren in der Grundaufstellung auf dem Spielbrett
verteilte. Dann sah Benil wieder hoch.
"Möchten Sie beginnen?"
Hernandez nickte. "Ich denke, für die ersten Züge sollte mein Wissen
ausreichen." Er nahm die beiden tetraeder-förmigen Würfel und ließ sie auf
den Tisch fallen. Die Anzahl der Augen ermöglichte ihm eine gute
Standarderöffnung. Er zog seine Spielfiguren auf die entsprechenden Felder
und sah zu Benil. Doch dieser nahm mit ausdruckslosem Gesicht die Würfel an
sich und bestimmte seinen Wurf. Auch er eröffnete mit einem Standardzug.
Dann sah er lächelnd zu Hernandez und schob ihm die Würfel zu. "Jetzt wird
es interessant, nicht wahr?"

***

Gilora Macet schlenderte neben Anan Entek den Weg entlang zurück zum
Siedlungskern. Sie hätten auch Rin Hoval auf der Lavok kontaktieren können,
um hochzubeamen, aber beide hatten den Fußweg zur Transporter-Station in
der Siedlung vorgezogen.
Der Nachmittag und das Abendessen bei Cral Broca und seiner Familie hatte
beiden zu denken gegeben - aus unterschiedlichen Gründen. Schließlich brach
Anan das Schweigen.
"Schon seltsam, nicht wahr? Dass ein ausgebildeter Agent des Obsidian Order
sich entschließt in die Agrarerzeugung zu wechseln..."
Gilora nickte zustimmend. "Ja, das finde ich auch. Obwohl ich ihn verstehen
kann. Er hatte nie die Aussicht auf eine glanzvolle Karriere, und nach dem
Ende des Ordens... Für die Datenverarbeitung ist er zu gut."
Anan nickte. "Das stimmt. Trotzdem, ich könnte so nicht leben."
"Wie meinst Du das?"
"Sieh Dich doch um! Eine winzige Siedlung auf einem Planeten im
Föderationsgebiet. Und dann die Arbeit in der Agrarerzeugung - ich könnte
damit nicht meine Tage füllen!"
Gilora sah ihn an. "Vielleicht irrst Du Dich. Ich komme schließlich auch
vom Land und Gersheche erzeugt einen Großteil der Agrargüter auf Prime. Ich
hatte immer den Eindruck, dass die Bauern sehr glücklich sind, mit ihrer
Arbeit. Sie scheinen sehr zufrieden und ausgeglichen zu sein. Es kommt nur
sehr selten vor, dass jemand nach Prime City oder eine andere Stadt geht,
weil ihm das Landleben nicht gefällt."
"Das mag ja sein," erwiderte Anan, "aber Deine Familie ist nicht selbst in
der Agrarerzeugung tätig, oder?"
Gilora lachte auf. "Nein, wir verpachten nur unser Land. Wir züchten
Reithunde, das ist alles."
"Siehst Du!" Anan sah sie zufrieden an. "Würdest Du mit einem Eurer Pächter
tauschen wollen?"
"Ich denke nicht," gab Gilora zu, "trotzdem glaube ich, dass es ein sehr
erfülltes Leben sein kann."
"Ja, wenn man nicht viel erwartet!"
"Was ist falsch daran? Es kann nicht jeder eine glänzende Karriere beim
Orden oder beim Militär machen. Es kann nicht nur glänzende
Wissenschaftlerinnen geben. Cardassia braucht auch Laborassistenten,
Soldaten und Bauern."
"Ich weiß, es ist egal, wie man Cardassia dient, solange man es mit
Exzellenz und Opferbereitschaft tut!" Zitierte er einen Lehrspruch, den
jedes cardassianische Kind lernte, sobald es sprechen konnte. Es war
falsch, auf die dienende Schicht hinunterzusehen. Letztendlich war jeder
Bürger ein Diener Cardassias, auch wenn man die Aufgabe hatte zu führen.
Anan wusste das. "Trotzdem könnte ich nicht so leben."
Gilora zuckte die Schultern. "Ich habe den Nachmittag genossen. Diese warme
Atmosphäre vermisse ich oft, bei uns zuhause ist es ganz ähnlich."
Anan schnaubte leise. "Ich weiß nicht. Einen Nachmittag lang ist es
vielleicht angenehm, aber auf Dauer wäre mir der Trubel einer Großfamilie
zu viel - und ich weiß, wovon ich spreche!"
"Ja, Deine fünf Schwestern," Gilora lächelte. "Wir waren nur vier
Geschwister, vielleicht macht das einen Unterschied."
"Was hat Deine Schwester eigentlich gesagt?" Wechselte Anan das Thema.
"Sie hat mir ihr Hochzeitskleid gezeigt, es ist traumhaft. Und wir haben
über ihre Hochzeitszeremonie gesprochen. Sie wird auf dem Hof meiner Eltern
heiraten, ihr Verlobter ist aus unserem Dorf, da lässt sich das nicht
umgehen."
"Würde sie denn lieber woanders heiraten?"
Gilora schüttelte den Kopf. "Nein, aber sie möchte nicht zuviel Trubel."
"Wann ist es denn soweit?"
"In ein paar Monaten. Sie möchte noch ein wenig warten, meiner Mutter hat
den Tod meiner jüngsten Schwester noch nicht ganz verkraftet."
"Sie hat in Prime City studiert, nicht wahr?"
"Ja, das stimmt. Die Universität ist beim Angriff des Dominions fast völlig
zerstört worden."
"Das tut mir leid." Anan warf Gilora einen forschenden Blick zu. "Aber Dir
scheint es nicht sehr nahe zu gehen."
"Es ist nicht so, dass ich sie nicht vermissen würde, aber im Grunde kannte
ich sie kaum. Sie war viel jünger als ich, acht Jahre. Ich habe immer viel
mit Tiara und Jeval unternommen, Antia war immer zu klein. Sie war erst
acht, als ich die Ausbildung beim Orden begonnen habe, und seitdem bin ich
nur sporadisch zuhause gewesen. Es tut mir leid, dass sie tot ist, ich
hätte sie gerne besser kennengelernt, aber es ist nun mal anders gekommen."
Anan nickte. "Ich weiß, was Du meinst. Ich kenne meine ältesten Schwestern
auch kaum - wahrscheinlich verstehen wir uns deshalb so gut!" Fügte er
scherzend hinzu.
"Das klingt, als hättest Du unter Deinen Schwestern gelitten!"
"Machst Du Scherze? Besonders Elandra und Asika hatten es ständig auf mich
abgesehen."
"Armer Anan!" Gilora konnte sich das Lachen nicht verkneifen. "Es ist ja
beinah ein Wunder, dass Du nicht für den Rest Deines Lebens genug von
Frauen hast!"
"Oh nein!" Mit einer plötzlichen Bewegung umfasste Anan Giloras Oberkörper
mitsamt ihrer Arme und zog sie an sich. "So leicht, lasse ich mich nicht
einschüchtern!" Bei diesen Worten machte er ein paar Schritte zur Seite und
zog Gilora ins Gebüsch. Dort ließ er sich mit ihr auf den Boden fallen.
Noch immer lachend, versuchte Gilora sich zu befreien. "Was hast Du vor,
Anan?"
"Es ist doch schön ruhig hier, oder?" Für einen Moment lockerte er seinen
Griff, so dass Gilora sich befreien konnte, nur um sie dann an den
Handgelenken zu fassen und leicht auf den Boden zu drücken, was diese sich
lächelnd gefallen ließ.
"Wunderbar ruhig!" Fügte Gilora hinzu und schlang ihre Beine um Anans
Körper.