A/N: So...nach einem frustrierenden Schulmontag habe ich endlich Kapitel 6 fertiggestellt...enjoy + review!!!

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Kapitel 6: Getümmel im Schnee und Schlamm

Nach ungefähr 36 Wegpausen, 4 Schwächeanfällen und 5 notwendigen Geschäftsverrichtungen waren die Gefährten bis zum frühen Nachmittag sage und schreibe 25 Kilometer gewandert, beziehungsweise geritten. Denn die Hobbits waren allesamt stinkefaul und zu langsam, sodass der arme Lutz die kleinen Bündel tragen musste. Hätte das Tierschützer-Onkel Beorn gesehen, wäre er bestimmt sauer geworden. Und wenn Beorn sauer war, glich er Onki Elrond, wenn dieser mal wieder seinen Lieblingstanga nicht finden konnte. Jajaaa...wenn Elrond mal sauer war, dann war er das mit Leidenschaft. Er lief dann immer purpurrot an und man konnte deutlich die Krampfadern an seinem Kopf sehen, die er sonst immer kunstvoll mit seinen Zöpfchen verdeckte.

Aliera vermisste ihn schon. Die Mittagszeit war immer die rituelle Zeit des Tages, an dem sie ihn auf die Palme brachte. Wie einmal, als ihm das gesamte Silberbesteck geklaut hatte, sodass er mit Stäbchen essen musste. Leider wurde er so nicht wirklich satt, als es Ochsenschwanzsuppe gab...aber er musste ja eh auf seinen Cholesterinspiegel achten. Bei diesem Gedanken blieb Aliera augenblicklich stehen. Wer würde denn nun darauf achten, dass Onki Elrond sich gesund ernährte? Arwen war ja tagein tagaus damit beschäftigt, ihrer Unsterblichkeit zu entsagen und seine Söhne waren ja selber nicht gerade Werbeexemplare für Slim Fast. Was wäre nun, wenn Aliera doch irgendwann wiederkäme und Elrond auf seiner Couch lag und sich vor Fett nicht mehr bewegen, ja nicht einmal mehr seine Lieblingsgießkanne halten konnte? Was würde aus seinem geliebten "Schnappi" werden? Bruchtal würde zu Grunde gehen, ohne die Halbelbin und ihrer Freundin, da war sie sich ganz sicher. Doch er hatte es so gewollt.

Legolas, der in Gedanken gerade damit beschäftigt war, wie er seine Haare auf dem Caradhras frisieren sollte, damit sie nicht vom Wind ruiniert wurden, bemerkte nicht, dass die Halbelbin vor ihm ruckartig stehen geblieben war und rannte sie nun völlig um. Sie fiel vornüber und landete in einer großen Schlammpfütze. Die eine Hälfte der Gemeinschaft lachte, die andere meckerte herum, weil es schon wieder eine Verzögerung gab. Aliera richtete sich sofort wieder auf und wäre es Sommer gewesen, so hätte man geglaubt, sie hätte die ganze Zeit über in der Sonne gelegen, so braun war sie im Gesicht.

"Oh...ähm...entschuldige...", murmelte Legolas verlegen und half ihr auf, "Aber so eine Schlammmaske soll gut gegen Faltenbildung sein...hab ich gehört" Aliera brodelte innerlich wie ein Vulkan...zuerst hatte sie sein hirnrissiger Gaul gebissen, sodass einer ihrer kostbar herangewachsenen Fingernägel eingerissen war, dann hatte er sie schon den ganzen Morgen lang mit "La Paloma" geärgert und nun dieser Schlammschubser inklusive Beleidigung. Für einen Moment vergaß sie, dass sie eigentlich unsterblich in ihn verliebt war und scheuerte ihm eine mit einer Wucht, die die einbruchsgesicherten Mauern von Elronds Bohnenbeet zum Einsturz gebracht hätten. "Vielen Dank, du meinst also, ich habe eine Schlammmaske dringend nötig, was? Pass auf was du sagst, meine Linke ist nicht sehr viel schwächer!", schnauzte sie ihn an und Legolas stand vor ihr wie ein kleiner, verschüchterter Junge, der um einen Lolli bettelt. Alieras Handabdruck zeichnete sich in dunklem Rot auf seiner geschmeidigen Wange ab und Legolas hielt nur noch schützend die Hände vor sein Gesicht, um einer Tracht Prügel auszuweichen. "Tut mir leid...so hab ich das nicht gemeint!", stammelte er leise. Gimli zerkringelte sich im gleichen Augenblick vor Lachen. "Der Elb hat Angst vor nem Mädchen...hahaha"

Legolas ließ sich das natürlich nicht gefallen und erwiderte: "Ha-ha, der Zwerg ist zu blöd, nen Ring mit der Axt zu treffen und zerteilt somit lieber kostbare Gartentische!" Gimli verstummte sofort und sein in einen Helm eingequetschtes Gesicht war zur Faust geballt. "Sollten wir den Elben nicht lieber zurücklassen? Wenn der innerhalb der nächsten 48 Stunden keinen Friseurladen findet, bekommt er doch eine Eitelkeitsembolie!" "O du kleiner, nach Maulwurf-A-A-stinkender Gnom!" "Schwuchtel mit Maniküreset!" "Wie, du hast ein Maniküreset, Legolas? Kann ich mir das mal für meine Füße borgen?", warf Maya neugierig ein. "Du umgepultes Etwas von einer Fliegenklatsche!", rief der Elb zornig. "Trampeltier mit blonden Haaren", meckerte Gimli in noch höherer Lautstärke zurück. "Du behaarter Neandertaler" "Glattrasiertes Weichei", schnauzte der Zwerg. Aragorn wurde der bissige Wortwechsel der beiden zu viel, Aliera stand nur mit einem bedepperten Ausdruck und Schlamm im Gesicht zwischen den Streithähnen.

"Jetzt reicht's mir, jeder sucht sich sofort eine Ecke, in der er sich schämen kann...wir sind doch nicht im Kindergarten hier!", sagte der Waldläufer. "Hohle Nuss", zischte Legolas nur noch leise in Richtung Gimli, bevor er sich beleidigt umdrehte und die Arme vor der Brust verschränkte. Der Zwerg tat es ihm gleich und für einen Moment lang standen die Gefährten nur schweigend herum, Merry drehte Däumchen, Frodo knabberte an seinen verdreckten Fingernägeln herum und Aliera wischte sich den Schlamm an Gandalfs ohnehin schon abgegriffenen und grauen Mantel ab. "Hey, nutzen wir das doch gleich als Pause, bevor wir den Caradhras besteigen", schlug Nienor vor. "Ich besteige hier niemanden!", muffelte Legolas noch immer stur. "Gut zu wissen", grummelte Gimli und alle anderen verdrehten nur die Augen.

"Wir machen eine Pause, doch dann will ich keine Streitereien und Beleidigungen mehr hören, ist das klar?", sagte Gandalf, der seine Haare schick hochgesteckt hatte. "Was für Beleidigungen? Das ist doch nur die Wahrheit!", maulte Gimli. "Hier, seht ihr, der fängt immer an!", sagte Legolas hilfesuchend und zeigte anklagend mit dem Finger auf den Zwerg.

"Olle Petze", brummte dieser und dann wurde es Gandalf wirklich zu viel, er holte mit seinem Ninja-Kampfzauberstab aus und ließ ihn krachend auf Gimli niedersausen. Der Helm lag nun noch hautenger an seinem Schädel an und es war fraglich, ob er ihn je wieder abnehmen konnte. Legolas wollte schon schadenfroh loslachen, als er den gereizten Blick des Zauberers traf. Bevor er sein über Jahrtausende hin gepflegtes Haar so verschandeln lassen würde, hielt er lieber seinen Mund. Aliera bereute mittlerweile ihre Ohrfeige. Nicht, weil Legolas sie nicht verdient hätte, sondern weil ihr Zeigefinger mörderisch weh tat. Er war sichtlich geschwollen und glich einem Baseballschläger in Barbiepuppen-Größe. "Wir machen uns gleich auf den Weg zum Caradhras, seid gewarnt, die Witterung dort oben ist noch beschissener als im Düsterwald!", warnte Gandalf. Legolas war sofort ganz empört, doch bevor er widersprechen konnte, dachte er daran, wie geschwind der alte Knacker mit seinem Kloppstock umgehen konnte und er schwieg.

Schweigend gingen, beziehungsweise taumelten wie Gimli, die Gefährten weiter, kaum einer murrte mehr, entweder weil er zuerst zu Gimli rüberschaute und dann jeglichen Kommentar vergaß (denn der arme Kerl sah nicht mehr sehr gesund aus mit seinem eingedrückten Kopf, der nun elliptische Formen angenommen hatte) oder weil er einfach zu müde und zu faul war, um die Kraft aufzubringen, den Mund zu öffnen und seine Stimmbänder zu benutzen. "So ein vermaledeiter Mist aber auch!", schnauzte Boromir plötzlich los und Legolas bekam mit voller Kraft die giftigen Dämpfe seines Atems ab (Merry und Pippin standen eigentlich direkt neben Boromir, aber da sie um zirka 80 cm kleiner waren, war die Luft in Erdbodennähe noch frisch). "Ich habe meine Wintersocken zu Hause liegen lassen! Da bekomme ich doch sicherlich nasse und kalte Füße!"

"Na so lange deine Füße nicht so streng miefen, wie dein Mundgeruch, ist doch alles in Ordnung!", murrte Sam, der seit langer Zeit endlich mal ein Wort herausbrachte. Sogleich schauten ihn alle verdutzt an, viele glaubten zuvor noch, dass der Hobbit taubstumm oder ein Buddhist wäre und sich nur deshalb den Gefährten angeschlossen hatte, weil er eine Pilgerfahrt nach Minas Morgûl machen wollte. Sie wurden alle eines besseren belehrt. Sam konnte sprechen und gehörte auch keinem Glauben oder gar einer hobbitischen Sekte an. Obwohl er sich in dem Job als Sektenführer nicht schlecht gemacht hätte, fand Aragorn.

Wie den auch sei, Gandalfs Mantel musste mal wieder herhalten, damit Boromir keine Eisbeine bekam. Der Saum seines Mantels wurde mithilfe von Legolas' 30 cm langen Buttermessers aufgetrennt und einige Stofffetzen ambulant entfernt. Boromir wickelte dann das graue Polyesterzeugs um seine weniger krass müffelnden Füße und tat den anderen den gefallen, nicht mehr den Mund aufzumachen. "Mmh...und ich hab jetzt keine Bommelmütze mit", jammerte Aliera, deren spitze Lauscherchen schon ganz rot von der Kälte waren. "Frag doch Gimli, ob er dir seinen Helm leiht", grinste Nienor und vereinzeltes Gekicher ging durch die Runde. "Mmpf...mmhmhmhmh..mmpfmpfpfpfhh", brummte Gimli, der von seinem plattgedrückten Helm davon abgehalten wurde, sich verbal zu wehren. "Sollten wir ihm das Ding nicht irgendwann abnehmen? Ich meine, es kann doch gut sein, dass er seinen Bart bei dem Versuch zu sprechen, verschluckt!", stellte Maya wissenschaftlich fest.

Nach kurzer Überlegung stimmten ihr alle anderen zu, obwohl das bedeuten würde, dass sie sich nicht mehr über den Zwerg lustig machen konnten und ihnen so vielleicht jegliche Unterhaltung genommen wurde. Gimlis Gesicht war schon ganz dunkelblau angelaufen und der Schlag auf dem Kopf hatte ihn wohl auch um einige seiner Gehirnzellen ärmer gemacht, denn er beleidigte Legolas nicht mehr!!!

Wie gesagt, die Gemeinschaft stand nun wie eine Horde Japaner bei einer Sight-seen-Tour (nur ohne Fotoapparate) auf einer Anhöhe und bestaunte die nun nicht mehr all zu weit entfernten Gipfel der Berge. Pippin konnte bei Gandalf durch seine nervtötende Bettelei noch eine kurze Imbisspause herausschlagen, bevor der Anstieg beginnen sollte. Die Hobbits versuchten sich als Barbecue-Chefköche, Gimli musste auf den Schreck mit dem Helm noch eine rauchen und Legolas schaute mit seinen fernglasmäßigen Augen in die Ferne. Aliera hatte ihre Socken umgedreht und verkehrt herum noch einmal angezogen, damit sie von außen nicht so dreckig aussahen. Schließlich wollte sie keinen schlechten Eindruck auf eventuelle Bewohner des Gebirges machen, es war gut möglich, dass sie einem Yeti, einer etwas verunstalteten Rasse der Elben, begegnen würden und da wollte sie gut aussehen.

Gerade als die Idylle nicht zu trüben schien und die gute Laune der Gefährten fast ekelhaft war, rief Legolas erschrocken aus: "Crebain aus Dunland!" "Was ist mit Krabben?", murmelte der verfressene Merry. "Keine Krabben, krähenähnliche Vögel...Späher Sarumans!", murmelte Gandalf mit mysteriöser Stimme und Aliera kratzte sich nur nachdenklich am Kopf. "Was bitteschön ist ein Saruman? War das nicht mal so'n Fleckenentferner?" Als sich alle Blicke wieder einmal strafend auf sie richteten, verkniff sie sich jegliche weitere Frage. Legolas zog sie nur kurz beiseite und flüsterte ihr zu: "Saruman ist auch so ein alter Kerl wie unser Mantelspender hier...doch irgendwie hat der sich mit Gandalf beim Schachspielen verkracht...na ja...jedenfalls sind die beiden nicht gut aufeinander zu sprechen. Ich hab zudem gehört, dass Saruman den Einen Ring haben will, weil er so ein Modeschmuck-Fan ist..."

Fast hätte sich der Elb in seinem Tratsch verloren, doch Aragorn konnte ihn und Aliera rechtzeitig hinter ein Gebüsch ziehen, wo sie unerkannt von den Vögeln bleiben würden. Als das Geschwader, das wahrscheinlich für eine Flugschau geübt hatte, vorbeigezogen war, krochen alle aus ihrem Versteck. Frodo hatte sich ungewollt in einem Dornenstrauch niedergelassen und hatte noch einige dieser stacheligen Freunde an seinem Allerwertesten kleben. Sam erklärte sich freiwillig bereit dazu, sie ihm wieder zu entfernen, während sich die anderen nur die Ohren zuhielten, als der kleine Hobbit schrie.

"Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, wir müssen auf den Berg!", sagte Gandalf und stapfte durch den immer höher werdenden Schnee. Legolas hatte vorsorglich mittlerweile seine Schneeschuhe angezogen, mit denen er leichtfüßig über das glitzernde Weiß hinweglief.

"Ich hasse Schnee...und ich hasse den Winter...hab ich schon gesagt, dass ich Schnee hasse?", murrte Maya. Frodo, der gesäßgeschädigt war, hatte die große Ehre, auf dem Rücken des Ponys Platz zu nehmen, während der Rest sich pinguinähnlich fortbewegte. "Keine Sorge, Maya, auf der anderen Seite können wir bergab rodeln!!!", meinte Gimli. Keiner erwiderte etwas darauf, sie glaubten nur, dass es eine weitere wahnwitzige Idee ihres kleinen gehirngerüttelten Gefährten wäre...doch...war es das wirklich?





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Na...Gefallen daran gefunden? Dann reviewt doch bitte...ich beeil mich ja mit Kapitel 7, aber bitte denkt dran, dass ich Schule hab und deswegen nicht unbedingt das Schreibtempo der letzten Tage fortsetzen kann...*hechel*...aber ich geb mir Mühe *g*