A/N: Sooo, nach nun beinahe zweiwöchiger Abstinenz beglücke *lol...na ja,
wie man's nimmt* ich euch mal wieder mit einem neuen, chaosreichen Kapitel
meiner Parodie...ich hoffe, irgendjemand in den unendlichen Weiten der
Galaxie liest sich das durch und bringt noch dazu die Kraft auf, eine
Review abzutippen *g* (ich weiß, was ich wieder von euch abverlange...)
Macht ein kleines Stoffpferd glücklich! R/R please... ;-)
Ach ja, und wie immer: nicht zu ernst nehmen, das ist ne Parodie - auf die Genrezeile verweis
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Kapitel 15: Flaschendrehen in Lorien
Auf dem Weg zu Oma Galadriels kleinem Hexentempel schwiegen die Gefährten. Vielleicht lag es an der allgemeinen guten Laune, der bergbausmogfreien Luft oder daran, dass alle verzweifelt herauszufinden versuchten, ob Haldir ein Furunkel am Zeigefinger hatte. Aliera meinte, es wäre eine Folge Haldirs besessenem Döneressens, doch Maya vermutete eher, dass es nur eine Anhäufung von Hornhaut an seinem Nasebohrfinger war. Wie dem auch sei, das Tanzkomitee von Lorien führte die Gefährten bald zu der riesigen Stadt, auf Mallornbäumen errichtet und ließ sie wie bei einem Erschießungskommando aufstellen. "Pass auf, Maya, gleich zieht sie wieder ihre Telepathieshow ab", murmelte Aliera gelassen, als Galadriel langsam Schritt für Schritt mit ihrem senilen Ehemann, der ganze zwei Wörter pro Stunde schnell sprach, die Treppe hinabgestiegen kam und dann vor der versammelten Mannschaft stehen blieb. Das war zugegeben nicht gerade der ehrenhafte Anblick der Retter Mittelerdes: Legolas' Hosen rutschten als hätte er seinen ganzen Hintern mit Gleitmittel eingesalbt, Knut-Gimli hatte einen beulenreichen Schädel und eine äußerst interessante Pobackenform, die Hobbits sahen live noch um ein dreifaches kleiner aus, als erwartet, Boromir umgab eine duftende Wolke und zu allem Übel war der alte Sack von einem Pyrotechniker nicht mehr dabei. Galadriel vermutete, dass Gandalf keine Lust mehr darauf hatte, einen auf Kindergärtnerin zu machen, und deshalb wohl abgehauen sei.
Mayas Magen knurrte ungeduldig, Lorien und seine psychopatischen Einwohner hin oder her, gegen die leckeren Döner, die hier mampffertig produziert wurden, konnte man nichts sagen! Doch als sie schon den trägen Celeborn auch nur den Mund aufmachen sah (dies tat er in der Geschwindigkeit, in der Lutz den Caradhras erklommen hatte...mehr muss man dazu nicht sagen, oder?), wusste sie, dass es recht lange dauern würde, bis sie etwas zwischen die unbehaarten Kiefer bekam.
"Wooo isssst Gandaaaalf...denn es verlaaaaangt miiich seeeehr danaaaach, mit iiihm zu spreeeecheeeen.", plapperte er in einem Heidentempo, wie Galadriel fand. Sie war schon schlimmeres von ihrem Ehegatten gewohnt. Einmal war der Küchenherd angebrannt, als sie eine ihrer Mixturen zusammenbrauen wollte und sie fragte Celeborn nach dem Feuerlöscher. Nur, um ihr mitzuteilen, dass er nicht wusste, wo sich das gewünschte Objekt befand, hatte er einen halben Tag benötigt und halb Lorien wurde angebrutzelt. Tja, und wie wir alle wissen, brennen Mallornbäume verdammt gut! Galadriel schaute Aragorn einmal an, blinzelte dann zu Legolas hinüber, der noch immer verzweifelt mit dem Gummibund seiner Unterhose zu kämpfen hatte und sprach dann mit einem mystischen Klang in der Stimme: "Er ist in den Schatttttten gestürzt..."
"Stimmt, Omalein...können wir jetzt was futtern, ich hab Hunger", warf Maya genervt ein, doch die Herrin des Lichts ignorierte das kleine Fellbündel. Sie laberte noch irgendetwas vor sich hin, während sie versuchte, die Gedanken der Gefährten zu lesen. Angefangen hatte sie bei Merry, in dessen Spatzenhirn immer wieder die Afri-Cola Melodie hoch- und runterlief und als Untertitel stets eingeblendet wurde: "Beim heiligen Hobbit von Sackheim, ich muss dringend für noch kleinere Hobbits...!" Verwirrt wandte Galadriel nun ihre Aufmerksamkeit Pippin zu, der apathisch auf Celeborns Hauslatschen schielte. "Ich weiß schon, warum ich keine Schuhe trage...sieht ja aus wie bei einer Transvestitenshow." Als Galadriel diese Gedanken las, warf sie den Füßen ihres Gatten einen unbemerkt auffälligen Blick zu, wechselte dann zum Hobbit und wieder auf Celeborn und zum ersten Mal bemerkte sie die erotische Ausstrahlung, die von verlausten, fusseligen Hobbitfüßen ausging. Dann schaute sie ins Gehirn des nächsten Winzlings: Sam. Sie bekam ein neues Rezept für Rosenkohlsuppe mit und notierte es sich unbemerkt auf einem Schmierzettel, den sie immer in der großen Tasche ihres Hauskittels mit sich trug. Celeborn mochte zwar keinen Rosenkohl, aber bevor er seinen Einspruch aussprechen konnte, war die Suppe eh schon fertig gekocht und er musste sie auslöffeln, ob er wollte oder nicht! Ja, Galadriel konnte schon ne echte Foltermeisterin sein, aber das machte sie auch so liebenswert! Dann wand sie sich an Maya, die einen Sabberfaden an der Unterlippe träufeln hatte, der vom hohen Mallornbaum aus beinahe den Waldboden berührte. In ihrem Gehirn blendete eine kleine Leinwand immer wieder das Bild von einem Döner mit doppelt Fleisch ein.
Kopfschüttelnd und seufzend schenkte sie dem letzten Kleinwüchsigen ihre Aufmerksamkeit. Frodo starrte schon die ganze Zeit wie benommen auf Galadriels Ausschnitt und seine Augen traten weit aus den Höhlen hervor. Als sich die Elbe einen Blick in seine Gedanken erlaubte, sah sie nur eine ebene Linie eines Gehirnstrommessers und hörte einen lauten, durchdringenden Piepton. Prima, der Ringträger war schon durch einen leichten Push-Up Effekt ihres Nachthemdes außer Gefecht zu setzen, würde Sauron so etwas anziehen, könnte er ihm leicht den Ring der Macht abnehmen. Ihr nächster durchdringender Blick galt Little Boromir, dir wieder und wieder dachte: "Ich stinke doch nicht wirklich, was haben die alle nur, an seinem Körpergeruch erkennt man den Tapferen..." Galadriel schnüffelte zwei- drei Mal und rümpfte die Nase. Tapfer hin, tapfer her, Boromir hätte sich einen Deoroller zum Weihnachtsfest wünschen sollen.
Weiter zu Aragorn: Er schien der einzige zu sein, der sich von den Gefährten wirklich Gedanken um Gandalf zu machen schien, jedenfalls schwebten in seinem Geiste Nacktbilder des alten Kerls herum und er dachte dabei: "Verdammt...ich hätte es wissen müssen, das er auf mich scharf ist, als er in Bruchtal seine tattrige Hand auf meinen Oberschenkel gelegt hatte und..."
Galadriel schaute schnell weg. Ihr Wald war schließlich kein Spielplatz für unjugendfreie Gedanken! Stattdessen wand sie sich an Nienor, die immer wieder einen sträflichen Blick auf Aragorns Hose warf. "Blöde Arwen...dass die sich auch immer wieder die schnuckeligsten aller Försterlehrlinge aussucht...würde zu gern mal wissen, wie lang..." Peeeeeeep! Das durfte doch nicht wahr sein! Am liebsten hätte Galadriel die Gefährten mit den versautesten Gedanken gleich hinunter zu Haldirs Tanzschule geschickt, wo sie in Baströckchen Hula-Hula tanzen konnten, bis jeder schlimme Gedanke aus ihrem Hirn entwichen war. Innerlich seufzend wand sie sich nun an den, von dem sie erwartet hatte, etwas Taktgefühl und Ehrenvolles in den Gedanken zu lesen: Legolas! "Vielleicht hat sie mir auf dem Caradhras mit Absicht den Gürtel vom Leib gerissen...", dachte der Elb und umklammerte den Bund seiner Leggins fester, "Ich hoffe, sie denkt nicht von mir, dass Haldir und ich..."
Stop! Das konnte doch nicht so weitergehen! Das war doch nicht der Swingerclub aus Bruchtal unter der Führung Elronds...oder doch? Galadriel seufzte, sie hätte dem Schleifchenbesessenen nie die Erlaubnis geben dürfen, die Gemeinschaft zusammenzustellen, aber er hatte gebettelt und an ihrem Rockzipfel (Galadriel wettete Celeborns Toupet darauf, dass der Halbelb damals drunter geschaut hatte) geklebt wie ein Schmutzfleck auf Gandalfs Mäntelchen. Na ja, wie dem auch sei, den Zwerg hatte sie noch nicht ihrer Gehirnröntgentherapie ausgesetzt und das holte sie schnell nach. "Ich muss vorsichtig sein...die haben hier doch alle nen Knall...wetten, die mischen mir so ein Gebräu ins Essen, das Bartausfall verursacht...oder noch schlimmer, das mich zu einem willenlosen Tanzsklaven Haldirs macht?" Die Elbe war durch und durch amüsiert von dem gepanzerten Gesichtsfellbündel und wand sich zuletzt an Aliera.
Sie erwiderte eiskalt den stierenden Blick und grinste breit. In ihren Gedanken sah Galadriel nur eine große Betonmauer, auf der mit orkischem Graffiti in allen Variationen geschrieben stand: "Ich weiß, dass du meine Gedanken liest, Omaschätzchen..."
Galadriel legte augenblicklich ihre spitzen Öhrchen an und kniff die Augen zusammen. Dass diese kleine Möchtegernenkelin ihr immer den Spaß verderben musste. Schnell fuchtelte die Herrin Loriens mit ihren Händen herum und knockte dabei Celeborn fast aus. "Aaaaaaaaaauuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaahhhhhhhhh", gab er daraufhin gemächlich von sich und hob eine Hand, die in 250 Jahren an seiner Stirn ankommen und über die unlängst verschwundene Beule streichen sollte... .
"Wisst ihr, ihr solltet euch ein wenig ausruhen, der Weg war sicherlich kräftezehrend für euch..."
"Worauf du einen lassen kannst, Gardinentantchen...", plapperte Pippin mehr oder weniger unüberlegt los. Gardinentantchen? Ihr Kleid bestand aus Fliegenfenstergage und nicht aus Gardinenstoff...immer diese unwissenden, törichten Hobbits. Celeborn hatte den Arm mittlerweile ein einhalb Millimeter gehoben, als Galadriel die Gefährten hastig wegführte. "Was willst du denn jetzt mit uns anstellen? Schnallst du Maya auf einen Kasten und zersägst sie in ein Dutzend Teile?", fragte Aliera unbeeindruckt, bekam vom Hobbit aber einen kräftigen Fußtritt ans Schienbein. "Du sollst sie doch nicht immer auf solche Ideen bringen...wenn du wüsstest, wie es ist, plötzlich nicht nur eine Persönlichkeits- sondern Ganzkörperspaltung zu erleiden..." "Still", sagte Galadriel verärgert, "Lasst mich einen Vorschlag machen..."
"Yo, Lady, nur noch eine Frage, gibt's hier auch irgendwo ein Raucherabteil?", fragte Aragorn und deutete mit seiner bereits gefüllten Pfeife auf das "Rauchen verboten" - Schild, das an jedem Baum im Umkreis von 12 Meilen angetackert worden war. "Habt ihr noch die alte Dartanlage?", warf Legolas neugierig ein. "Oh, wenn der Hosenrutschelb Dart spielen darf, will ich aber auch ein paar Bausteine zur Verfügung gestellt bekommen...dieser Stadt fehlt es eindeutig an handfester Zwergenarbeit."
"Deine Zwergenarbeit liegt bereits irgendwo in Lorien im Gebüsch, Pressschädel!", meckerte Legolas. "Ich warne dich Elb, noch so ein Spruch und bei dir wird mehr hängen als nur deine Hosen...", brodelte Knut und wünschte sich in diesem Moment Elronds hochhackigen Gartenstiefel herbei, die mit den Glitzersteinchen drauf, versteht sich, um diesem Elben in den Hintern zu hacken. (aus seiner Sichthöhe hätte er maximal Legolas' strammes Wädchen anstubsen können...nicht sehr wirkungsvoll) "Du meinst, wie deine Arschbacke?", schleuderte der Elb zurück. "Jetzt hört auf, oder ich stecke euch in rosa Strampler und verdonnere euch zu Tangounterricht bei Haldir!", drohte Galadriel und die Streithühnchen, sowie der ganze alkoholabhängige, nikotinbedürftige Rest der Gemeinschaft schwieg augenblicklich still. "Wir werden jetzt Flaschendrehen spielen...damit ihr mal vom Frustbalken absteigt!", beschwichtigte die Elbe im Nachthemd weiter. "Flaschendrehen? Das heißt, wir legen Legolas in die Mitte eines Kreises und drehen an ihm herum?", stänkerte Knut-Gimli weiter. Legolas stellte sich vor, wie er den Fellbatzen zuerst skalpieren und anschließend pökeln würde und beruhigte sich einigermaßen.
Zwar war der alte Stockschwinger nicht mehr unter ihnen, aber man wusste ja nicht, was Galadriel in ihrem Nachtschränkchen aufbewahrte, womit man einen Elben wundprügeln konnte. Celeborn schien ihm schon so einer zu sein, der Schläge mochte, auch wenn der Schmerzensschrei erst ertönte, wenn zwei Jahre vergangen waren. Jaja, Elben hatten ja ewig Zeit, und Celeborn kostete das so richtig aus. Einmal war er "nur mal kurz" auf der Toilette verschwunden, kam dann aber erst wieder heraus, als Gandalfs Bart bereits um 300 Meter gewachsen war.
Nun ja, gesagt getan, die Gefährten und Galadriel setzten sich zu einem Kreis zusammen auf das von Galadriel eigens angebaute Haschischfeld und legten ihren Wasserkrug (natürlich den leeren...sonst macht man sich ja beim Drehen nass...) in die Mitte. Flaschen waren keine aufzufinden, wahrscheinlich wurde in Lorien gerade ein Drogenscreening durchgeführt, bei dem alle Waldelben fleißig in ein Fläschchen strullern mussten. Celeborn spielte nicht mit, weil er a) noch zu beschäftigt damit war, den Arm zu seiner Stirn zu heben und b) der Krug bei seinem laaangsamen Drehen einschlief. "Ihr kennt die Spielregeln? Bevor der Krug gedreht wird, muss eine Aufgabe gestellt werden, die derjenige auszuführen hat, auf den der Krug zeigt. Weigern gibt's nicht, wenn doch, zwinge ich euch allesamt dazu, ein Kleidungsstück abzulegen!", fasste Galadriel noch mal zusammen.
"Hey, Legolas, wir haben doch noch gar nicht angefangen!", warf Aragorn ein, als er sah, wie sehr der Elb mit den Baumwollleggins zu kämpfen hatte.
"Ich, ich will anfangen!", rief Maya sogleich begeistert und drehte den Krug, ohne auf Galadriels Genehmigung zu warten. Während der Krug seine müden Runden drehte, sprach der Hobbit mit mächtiger Stimme: "Der, auf den das Krügelchen zeigt, muss mir einen Döner aus Haldirs Kebab holen!" Bamm - Boromir hatte die Arschkarte gezogen und machte sich fluchend und luftverpestend auf den Weg zu Haldir. Maya grinste indes zufrieden und flocht sich die Fußhaare zu variablen Zöpfchen. Legolas bewunderte die Kreationen auf den schmutzigen Füßen und fragte Maya über all ihre Haarflechttechniken aus. Aliera saß ihm gegenüber und wünschte sich in diesem Moment, Mayas behaarte Füße zu haben...denen schenkte er schon seit geraumer Zeit mehr Aufmerksamkeit, als der Halbelbin. Nach längerem Warten stolzierte Boromir mit der Fladenbrotspezialität zu den anderen und überreichte ihn dem Hobbit feierlich. Maya lechzte, sabberte wie Elronds guter alter Exwachschnuffihund und riss Boromir das Essen aus der Hand.
"Pfui...kein doppelt Fleisch?", beschwerte sie sich nach einigen Bissen, doch Boromir, der wohl aus einer Stinktierfamilie zu stammen schien, zuckte mit den verschwitzten Achseln und murmelte: "Hast du nicht gesagt...", bevor er den Krug anstubste. "Der, auf den der Krug zeigt, muss sich einen Bart wachsen lassen..." Augenblicklich beschwerten sich alle weiblichen, hobbitischen und elbischen Mitglieder des Ringträgerclubs und plädierten dafür, eine neue Aufgabe zu stellen. Für seine dumme Idee musste Boromir sich seiner Lieblingsweste entledigen. Was für ein Anblick, riesige Schweißringe, wogegen Andreas Türck ein echter Witz gewesen wäre, breiteten sich unter den muskelbepackten Armen des "Gondor's Man of the Year" aus. Aliera vermutete, dass, wenn er sich auch noch das Hemd ausziehen würde, eine Überflutung Lorien heimsuchen würde, sozusagen wäre Celeborn dann "vom Schweiße verspült", während er in Rekordtempo den Finger hob. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, allein bei dem Gedanken.
Boromir, frisch und munter, ignorierte die ängstlichen Blicke der anderen und schubste den Krug erneut an, mit den Worten: "Der, auf den der Krug zeigt, muss Gandalf eine Gedenkhymne widmen..."
Wieder so was Blödes, aber keiner wollte, dass er sich weiter auszog und so ließen sie diese Aufgabe gelten. Der Krug drehte und drehte, bis er bei Aragorn Halt machte. "Nein, bitte nicht Aragorn...als der zuletzt den Mund zum Singen öffnete, ließ sich eine Schneedecke auf uns hernieder!", jammerte Merry sofort, doch Frodo flüsterte ihm warnend zu: "Willst du etwa, dass es diesmal eine Schweißdecke sein wird? So wird es geschehen, wenn Boromirs Aufgabe wieder verweigert wird..." Die Hobbits erzitterten bei dieser düsteren Prophezeiung und ließen es geschehen. Der hutlose Förster stellte sich unerwartet hin, als wäre er in der 3. Klasse und müsste eines dieser numenorischen Wanderlieder vor den Mitschülern singen. Nach vierfachem Räuspern begann er zu trällern: "Kumba yaaaaa my Lord...kumba yaaaaa..."
Galadriel spürte schon, wie sich der Zahnstein von ihrer Knabberleiste löste, so markerweichend war Aragorns Gesang und sofort winkte sie ab: "Schon gut, lieber Schwiegerenkel, du hast deine Aufgabe erfüllt...wenn wir dann bitte weitermachen können..."
Aliera hatte sich vorsorglich Ohrenstöpsel in die spitzen Lauscher gesteckt, um vom glaszerberstenden Auftritt Aragorns verschont zu bleiben. Dummerweise bekam sie so auch nicht Galadriels beendende Worte und Aragorns nächste Aufgabenstellung mit. (vor allen Dingen, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt gewesen war, sich eine Strähne des blonden Haares zu flechten.) "Der, auf den der Krug zeigt, muss jemanden in der Runde küssen!", sagte Aragorn feierlich und zwinkerte Nienor unbemerkt zu. Alle hielten den Atem an. Zwar waren sie jetzt schon ne ganze Weile zusammen unterwegs, aber intime Bindungen war noch keiner eingegangen...abgesehen von Gandalf, aber der war ja jetzt mit seinem Balrögchen unter einer Decke. Zudem waren die Gefährten froh, dass der alte Knochen nicht mehr da war, er hatte definitiv den faltigsten Mund Mittelerdes und noch dazu wusste keiner, wie locker seine dritten Zähne saßen. Der Krug leierte vor sich hin und kam, mit der Öffnung auf Legolas haltend, zum Stehen. Aragorn und Nienor knurrten leise vor sich hin.
Der Elb saß unschlüssig da und trommelte mit den Fingerspitzen nervös auf den Knien herum, während seine Blicke durch die Spielgemeinschaft wanderten. Knut-Gimli hatte sich schon vorsorglich den Bart vor dem Mund zusammengeknotet, man konnte ja nie wissen, auf was für verrückte Ideen dieser blonde Lulatsch kommen könnte. Boromir war zwar nicht gänzlich abgeneigt, aber allein sein Atem hätte die edlen Mundbakterien des Elben absterben lassen. Galadriel hatte sich schon siegessicher den Pflegelippenstift herausgeholt und mithilfe ihres Handspiegels aufgetragen, als sich Legolas kurzerhand nach vorn beugte und der geistesungegenwärtigen Aliera einen Schmatzer auf die Lippen drückte...einen sehr langen Schmatzer. Der Halbelbin kullerten vor lauter Schreck beinahe die Augäpfel aus den Höhlen, als sie das Gesicht des Elben plötzlich in vierdimensionaler Ansicht vor sich hatte und seine Lippen spürte. Als er sich nach einiger Zeit (in etwa in so einer Zeit, die Celeborn zum Niesen benötigte) wieder von ihr löste, hatte Aliera ihre Lippen karpfenähnlich gespitzt und starrte noch immer fassungslos vor sich hin.
"Das kann doch nicht wahr sein...!", schnauzte Galadriel plötzlich los und kickte den Krug den Baum hinunter, "Das Spiel macht mit euch einfach keinen Spaß", fuhr sie fort und stapfte beleidigt davon.
"Mmh, und was jetzt?", fragte Maya nach einer Zeit des bedrückten Schweigens.
"Schauen wir Celeborn zu, ob er es bis morgen früh schafft, seine Beule anzutatschen!", schlug Pippin enthusiastisch vor und alle Hobbits sprangen sogleich auf und folgten ihm. Räuspernd verdrückte sich Nienor mit Aliera zur Cocktailbar von Lorien, während Aragorn, Boromir und Legolas herumsaßen und Löcher (die später als Golflöcher in Lothlorien benutzt werden sollten) in den Boden starrten... .
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Und nun? Na? Nana? Nanana? Schreibt ihr mal endlich ne Review *drängel* Ja, ich weiß, Geduld ist eine Tugend...wer sagt, dass Stoffpferde tugendhaft agieren? *lol* Nicht wundern, hab mich erst gerade mit Eierschecke überfressen, da laber ich immer ein bisschen Blödsinn...*räusper*...Kapitel 16 wird kommen...wenn ihr fleißig reviewt!
Ach ja, und wie immer: nicht zu ernst nehmen, das ist ne Parodie - auf die Genrezeile verweis
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Kapitel 15: Flaschendrehen in Lorien
Auf dem Weg zu Oma Galadriels kleinem Hexentempel schwiegen die Gefährten. Vielleicht lag es an der allgemeinen guten Laune, der bergbausmogfreien Luft oder daran, dass alle verzweifelt herauszufinden versuchten, ob Haldir ein Furunkel am Zeigefinger hatte. Aliera meinte, es wäre eine Folge Haldirs besessenem Döneressens, doch Maya vermutete eher, dass es nur eine Anhäufung von Hornhaut an seinem Nasebohrfinger war. Wie dem auch sei, das Tanzkomitee von Lorien führte die Gefährten bald zu der riesigen Stadt, auf Mallornbäumen errichtet und ließ sie wie bei einem Erschießungskommando aufstellen. "Pass auf, Maya, gleich zieht sie wieder ihre Telepathieshow ab", murmelte Aliera gelassen, als Galadriel langsam Schritt für Schritt mit ihrem senilen Ehemann, der ganze zwei Wörter pro Stunde schnell sprach, die Treppe hinabgestiegen kam und dann vor der versammelten Mannschaft stehen blieb. Das war zugegeben nicht gerade der ehrenhafte Anblick der Retter Mittelerdes: Legolas' Hosen rutschten als hätte er seinen ganzen Hintern mit Gleitmittel eingesalbt, Knut-Gimli hatte einen beulenreichen Schädel und eine äußerst interessante Pobackenform, die Hobbits sahen live noch um ein dreifaches kleiner aus, als erwartet, Boromir umgab eine duftende Wolke und zu allem Übel war der alte Sack von einem Pyrotechniker nicht mehr dabei. Galadriel vermutete, dass Gandalf keine Lust mehr darauf hatte, einen auf Kindergärtnerin zu machen, und deshalb wohl abgehauen sei.
Mayas Magen knurrte ungeduldig, Lorien und seine psychopatischen Einwohner hin oder her, gegen die leckeren Döner, die hier mampffertig produziert wurden, konnte man nichts sagen! Doch als sie schon den trägen Celeborn auch nur den Mund aufmachen sah (dies tat er in der Geschwindigkeit, in der Lutz den Caradhras erklommen hatte...mehr muss man dazu nicht sagen, oder?), wusste sie, dass es recht lange dauern würde, bis sie etwas zwischen die unbehaarten Kiefer bekam.
"Wooo isssst Gandaaaalf...denn es verlaaaaangt miiich seeeehr danaaaach, mit iiihm zu spreeeecheeeen.", plapperte er in einem Heidentempo, wie Galadriel fand. Sie war schon schlimmeres von ihrem Ehegatten gewohnt. Einmal war der Küchenherd angebrannt, als sie eine ihrer Mixturen zusammenbrauen wollte und sie fragte Celeborn nach dem Feuerlöscher. Nur, um ihr mitzuteilen, dass er nicht wusste, wo sich das gewünschte Objekt befand, hatte er einen halben Tag benötigt und halb Lorien wurde angebrutzelt. Tja, und wie wir alle wissen, brennen Mallornbäume verdammt gut! Galadriel schaute Aragorn einmal an, blinzelte dann zu Legolas hinüber, der noch immer verzweifelt mit dem Gummibund seiner Unterhose zu kämpfen hatte und sprach dann mit einem mystischen Klang in der Stimme: "Er ist in den Schatttttten gestürzt..."
"Stimmt, Omalein...können wir jetzt was futtern, ich hab Hunger", warf Maya genervt ein, doch die Herrin des Lichts ignorierte das kleine Fellbündel. Sie laberte noch irgendetwas vor sich hin, während sie versuchte, die Gedanken der Gefährten zu lesen. Angefangen hatte sie bei Merry, in dessen Spatzenhirn immer wieder die Afri-Cola Melodie hoch- und runterlief und als Untertitel stets eingeblendet wurde: "Beim heiligen Hobbit von Sackheim, ich muss dringend für noch kleinere Hobbits...!" Verwirrt wandte Galadriel nun ihre Aufmerksamkeit Pippin zu, der apathisch auf Celeborns Hauslatschen schielte. "Ich weiß schon, warum ich keine Schuhe trage...sieht ja aus wie bei einer Transvestitenshow." Als Galadriel diese Gedanken las, warf sie den Füßen ihres Gatten einen unbemerkt auffälligen Blick zu, wechselte dann zum Hobbit und wieder auf Celeborn und zum ersten Mal bemerkte sie die erotische Ausstrahlung, die von verlausten, fusseligen Hobbitfüßen ausging. Dann schaute sie ins Gehirn des nächsten Winzlings: Sam. Sie bekam ein neues Rezept für Rosenkohlsuppe mit und notierte es sich unbemerkt auf einem Schmierzettel, den sie immer in der großen Tasche ihres Hauskittels mit sich trug. Celeborn mochte zwar keinen Rosenkohl, aber bevor er seinen Einspruch aussprechen konnte, war die Suppe eh schon fertig gekocht und er musste sie auslöffeln, ob er wollte oder nicht! Ja, Galadriel konnte schon ne echte Foltermeisterin sein, aber das machte sie auch so liebenswert! Dann wand sie sich an Maya, die einen Sabberfaden an der Unterlippe träufeln hatte, der vom hohen Mallornbaum aus beinahe den Waldboden berührte. In ihrem Gehirn blendete eine kleine Leinwand immer wieder das Bild von einem Döner mit doppelt Fleisch ein.
Kopfschüttelnd und seufzend schenkte sie dem letzten Kleinwüchsigen ihre Aufmerksamkeit. Frodo starrte schon die ganze Zeit wie benommen auf Galadriels Ausschnitt und seine Augen traten weit aus den Höhlen hervor. Als sich die Elbe einen Blick in seine Gedanken erlaubte, sah sie nur eine ebene Linie eines Gehirnstrommessers und hörte einen lauten, durchdringenden Piepton. Prima, der Ringträger war schon durch einen leichten Push-Up Effekt ihres Nachthemdes außer Gefecht zu setzen, würde Sauron so etwas anziehen, könnte er ihm leicht den Ring der Macht abnehmen. Ihr nächster durchdringender Blick galt Little Boromir, dir wieder und wieder dachte: "Ich stinke doch nicht wirklich, was haben die alle nur, an seinem Körpergeruch erkennt man den Tapferen..." Galadriel schnüffelte zwei- drei Mal und rümpfte die Nase. Tapfer hin, tapfer her, Boromir hätte sich einen Deoroller zum Weihnachtsfest wünschen sollen.
Weiter zu Aragorn: Er schien der einzige zu sein, der sich von den Gefährten wirklich Gedanken um Gandalf zu machen schien, jedenfalls schwebten in seinem Geiste Nacktbilder des alten Kerls herum und er dachte dabei: "Verdammt...ich hätte es wissen müssen, das er auf mich scharf ist, als er in Bruchtal seine tattrige Hand auf meinen Oberschenkel gelegt hatte und..."
Galadriel schaute schnell weg. Ihr Wald war schließlich kein Spielplatz für unjugendfreie Gedanken! Stattdessen wand sie sich an Nienor, die immer wieder einen sträflichen Blick auf Aragorns Hose warf. "Blöde Arwen...dass die sich auch immer wieder die schnuckeligsten aller Försterlehrlinge aussucht...würde zu gern mal wissen, wie lang..." Peeeeeeep! Das durfte doch nicht wahr sein! Am liebsten hätte Galadriel die Gefährten mit den versautesten Gedanken gleich hinunter zu Haldirs Tanzschule geschickt, wo sie in Baströckchen Hula-Hula tanzen konnten, bis jeder schlimme Gedanke aus ihrem Hirn entwichen war. Innerlich seufzend wand sie sich nun an den, von dem sie erwartet hatte, etwas Taktgefühl und Ehrenvolles in den Gedanken zu lesen: Legolas! "Vielleicht hat sie mir auf dem Caradhras mit Absicht den Gürtel vom Leib gerissen...", dachte der Elb und umklammerte den Bund seiner Leggins fester, "Ich hoffe, sie denkt nicht von mir, dass Haldir und ich..."
Stop! Das konnte doch nicht so weitergehen! Das war doch nicht der Swingerclub aus Bruchtal unter der Führung Elronds...oder doch? Galadriel seufzte, sie hätte dem Schleifchenbesessenen nie die Erlaubnis geben dürfen, die Gemeinschaft zusammenzustellen, aber er hatte gebettelt und an ihrem Rockzipfel (Galadriel wettete Celeborns Toupet darauf, dass der Halbelb damals drunter geschaut hatte) geklebt wie ein Schmutzfleck auf Gandalfs Mäntelchen. Na ja, wie dem auch sei, den Zwerg hatte sie noch nicht ihrer Gehirnröntgentherapie ausgesetzt und das holte sie schnell nach. "Ich muss vorsichtig sein...die haben hier doch alle nen Knall...wetten, die mischen mir so ein Gebräu ins Essen, das Bartausfall verursacht...oder noch schlimmer, das mich zu einem willenlosen Tanzsklaven Haldirs macht?" Die Elbe war durch und durch amüsiert von dem gepanzerten Gesichtsfellbündel und wand sich zuletzt an Aliera.
Sie erwiderte eiskalt den stierenden Blick und grinste breit. In ihren Gedanken sah Galadriel nur eine große Betonmauer, auf der mit orkischem Graffiti in allen Variationen geschrieben stand: "Ich weiß, dass du meine Gedanken liest, Omaschätzchen..."
Galadriel legte augenblicklich ihre spitzen Öhrchen an und kniff die Augen zusammen. Dass diese kleine Möchtegernenkelin ihr immer den Spaß verderben musste. Schnell fuchtelte die Herrin Loriens mit ihren Händen herum und knockte dabei Celeborn fast aus. "Aaaaaaaaaauuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaahhhhhhhhh", gab er daraufhin gemächlich von sich und hob eine Hand, die in 250 Jahren an seiner Stirn ankommen und über die unlängst verschwundene Beule streichen sollte... .
"Wisst ihr, ihr solltet euch ein wenig ausruhen, der Weg war sicherlich kräftezehrend für euch..."
"Worauf du einen lassen kannst, Gardinentantchen...", plapperte Pippin mehr oder weniger unüberlegt los. Gardinentantchen? Ihr Kleid bestand aus Fliegenfenstergage und nicht aus Gardinenstoff...immer diese unwissenden, törichten Hobbits. Celeborn hatte den Arm mittlerweile ein einhalb Millimeter gehoben, als Galadriel die Gefährten hastig wegführte. "Was willst du denn jetzt mit uns anstellen? Schnallst du Maya auf einen Kasten und zersägst sie in ein Dutzend Teile?", fragte Aliera unbeeindruckt, bekam vom Hobbit aber einen kräftigen Fußtritt ans Schienbein. "Du sollst sie doch nicht immer auf solche Ideen bringen...wenn du wüsstest, wie es ist, plötzlich nicht nur eine Persönlichkeits- sondern Ganzkörperspaltung zu erleiden..." "Still", sagte Galadriel verärgert, "Lasst mich einen Vorschlag machen..."
"Yo, Lady, nur noch eine Frage, gibt's hier auch irgendwo ein Raucherabteil?", fragte Aragorn und deutete mit seiner bereits gefüllten Pfeife auf das "Rauchen verboten" - Schild, das an jedem Baum im Umkreis von 12 Meilen angetackert worden war. "Habt ihr noch die alte Dartanlage?", warf Legolas neugierig ein. "Oh, wenn der Hosenrutschelb Dart spielen darf, will ich aber auch ein paar Bausteine zur Verfügung gestellt bekommen...dieser Stadt fehlt es eindeutig an handfester Zwergenarbeit."
"Deine Zwergenarbeit liegt bereits irgendwo in Lorien im Gebüsch, Pressschädel!", meckerte Legolas. "Ich warne dich Elb, noch so ein Spruch und bei dir wird mehr hängen als nur deine Hosen...", brodelte Knut und wünschte sich in diesem Moment Elronds hochhackigen Gartenstiefel herbei, die mit den Glitzersteinchen drauf, versteht sich, um diesem Elben in den Hintern zu hacken. (aus seiner Sichthöhe hätte er maximal Legolas' strammes Wädchen anstubsen können...nicht sehr wirkungsvoll) "Du meinst, wie deine Arschbacke?", schleuderte der Elb zurück. "Jetzt hört auf, oder ich stecke euch in rosa Strampler und verdonnere euch zu Tangounterricht bei Haldir!", drohte Galadriel und die Streithühnchen, sowie der ganze alkoholabhängige, nikotinbedürftige Rest der Gemeinschaft schwieg augenblicklich still. "Wir werden jetzt Flaschendrehen spielen...damit ihr mal vom Frustbalken absteigt!", beschwichtigte die Elbe im Nachthemd weiter. "Flaschendrehen? Das heißt, wir legen Legolas in die Mitte eines Kreises und drehen an ihm herum?", stänkerte Knut-Gimli weiter. Legolas stellte sich vor, wie er den Fellbatzen zuerst skalpieren und anschließend pökeln würde und beruhigte sich einigermaßen.
Zwar war der alte Stockschwinger nicht mehr unter ihnen, aber man wusste ja nicht, was Galadriel in ihrem Nachtschränkchen aufbewahrte, womit man einen Elben wundprügeln konnte. Celeborn schien ihm schon so einer zu sein, der Schläge mochte, auch wenn der Schmerzensschrei erst ertönte, wenn zwei Jahre vergangen waren. Jaja, Elben hatten ja ewig Zeit, und Celeborn kostete das so richtig aus. Einmal war er "nur mal kurz" auf der Toilette verschwunden, kam dann aber erst wieder heraus, als Gandalfs Bart bereits um 300 Meter gewachsen war.
Nun ja, gesagt getan, die Gefährten und Galadriel setzten sich zu einem Kreis zusammen auf das von Galadriel eigens angebaute Haschischfeld und legten ihren Wasserkrug (natürlich den leeren...sonst macht man sich ja beim Drehen nass...) in die Mitte. Flaschen waren keine aufzufinden, wahrscheinlich wurde in Lorien gerade ein Drogenscreening durchgeführt, bei dem alle Waldelben fleißig in ein Fläschchen strullern mussten. Celeborn spielte nicht mit, weil er a) noch zu beschäftigt damit war, den Arm zu seiner Stirn zu heben und b) der Krug bei seinem laaangsamen Drehen einschlief. "Ihr kennt die Spielregeln? Bevor der Krug gedreht wird, muss eine Aufgabe gestellt werden, die derjenige auszuführen hat, auf den der Krug zeigt. Weigern gibt's nicht, wenn doch, zwinge ich euch allesamt dazu, ein Kleidungsstück abzulegen!", fasste Galadriel noch mal zusammen.
"Hey, Legolas, wir haben doch noch gar nicht angefangen!", warf Aragorn ein, als er sah, wie sehr der Elb mit den Baumwollleggins zu kämpfen hatte.
"Ich, ich will anfangen!", rief Maya sogleich begeistert und drehte den Krug, ohne auf Galadriels Genehmigung zu warten. Während der Krug seine müden Runden drehte, sprach der Hobbit mit mächtiger Stimme: "Der, auf den das Krügelchen zeigt, muss mir einen Döner aus Haldirs Kebab holen!" Bamm - Boromir hatte die Arschkarte gezogen und machte sich fluchend und luftverpestend auf den Weg zu Haldir. Maya grinste indes zufrieden und flocht sich die Fußhaare zu variablen Zöpfchen. Legolas bewunderte die Kreationen auf den schmutzigen Füßen und fragte Maya über all ihre Haarflechttechniken aus. Aliera saß ihm gegenüber und wünschte sich in diesem Moment, Mayas behaarte Füße zu haben...denen schenkte er schon seit geraumer Zeit mehr Aufmerksamkeit, als der Halbelbin. Nach längerem Warten stolzierte Boromir mit der Fladenbrotspezialität zu den anderen und überreichte ihn dem Hobbit feierlich. Maya lechzte, sabberte wie Elronds guter alter Exwachschnuffihund und riss Boromir das Essen aus der Hand.
"Pfui...kein doppelt Fleisch?", beschwerte sie sich nach einigen Bissen, doch Boromir, der wohl aus einer Stinktierfamilie zu stammen schien, zuckte mit den verschwitzten Achseln und murmelte: "Hast du nicht gesagt...", bevor er den Krug anstubste. "Der, auf den der Krug zeigt, muss sich einen Bart wachsen lassen..." Augenblicklich beschwerten sich alle weiblichen, hobbitischen und elbischen Mitglieder des Ringträgerclubs und plädierten dafür, eine neue Aufgabe zu stellen. Für seine dumme Idee musste Boromir sich seiner Lieblingsweste entledigen. Was für ein Anblick, riesige Schweißringe, wogegen Andreas Türck ein echter Witz gewesen wäre, breiteten sich unter den muskelbepackten Armen des "Gondor's Man of the Year" aus. Aliera vermutete, dass, wenn er sich auch noch das Hemd ausziehen würde, eine Überflutung Lorien heimsuchen würde, sozusagen wäre Celeborn dann "vom Schweiße verspült", während er in Rekordtempo den Finger hob. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, allein bei dem Gedanken.
Boromir, frisch und munter, ignorierte die ängstlichen Blicke der anderen und schubste den Krug erneut an, mit den Worten: "Der, auf den der Krug zeigt, muss Gandalf eine Gedenkhymne widmen..."
Wieder so was Blödes, aber keiner wollte, dass er sich weiter auszog und so ließen sie diese Aufgabe gelten. Der Krug drehte und drehte, bis er bei Aragorn Halt machte. "Nein, bitte nicht Aragorn...als der zuletzt den Mund zum Singen öffnete, ließ sich eine Schneedecke auf uns hernieder!", jammerte Merry sofort, doch Frodo flüsterte ihm warnend zu: "Willst du etwa, dass es diesmal eine Schweißdecke sein wird? So wird es geschehen, wenn Boromirs Aufgabe wieder verweigert wird..." Die Hobbits erzitterten bei dieser düsteren Prophezeiung und ließen es geschehen. Der hutlose Förster stellte sich unerwartet hin, als wäre er in der 3. Klasse und müsste eines dieser numenorischen Wanderlieder vor den Mitschülern singen. Nach vierfachem Räuspern begann er zu trällern: "Kumba yaaaaa my Lord...kumba yaaaaa..."
Galadriel spürte schon, wie sich der Zahnstein von ihrer Knabberleiste löste, so markerweichend war Aragorns Gesang und sofort winkte sie ab: "Schon gut, lieber Schwiegerenkel, du hast deine Aufgabe erfüllt...wenn wir dann bitte weitermachen können..."
Aliera hatte sich vorsorglich Ohrenstöpsel in die spitzen Lauscher gesteckt, um vom glaszerberstenden Auftritt Aragorns verschont zu bleiben. Dummerweise bekam sie so auch nicht Galadriels beendende Worte und Aragorns nächste Aufgabenstellung mit. (vor allen Dingen, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt gewesen war, sich eine Strähne des blonden Haares zu flechten.) "Der, auf den der Krug zeigt, muss jemanden in der Runde küssen!", sagte Aragorn feierlich und zwinkerte Nienor unbemerkt zu. Alle hielten den Atem an. Zwar waren sie jetzt schon ne ganze Weile zusammen unterwegs, aber intime Bindungen war noch keiner eingegangen...abgesehen von Gandalf, aber der war ja jetzt mit seinem Balrögchen unter einer Decke. Zudem waren die Gefährten froh, dass der alte Knochen nicht mehr da war, er hatte definitiv den faltigsten Mund Mittelerdes und noch dazu wusste keiner, wie locker seine dritten Zähne saßen. Der Krug leierte vor sich hin und kam, mit der Öffnung auf Legolas haltend, zum Stehen. Aragorn und Nienor knurrten leise vor sich hin.
Der Elb saß unschlüssig da und trommelte mit den Fingerspitzen nervös auf den Knien herum, während seine Blicke durch die Spielgemeinschaft wanderten. Knut-Gimli hatte sich schon vorsorglich den Bart vor dem Mund zusammengeknotet, man konnte ja nie wissen, auf was für verrückte Ideen dieser blonde Lulatsch kommen könnte. Boromir war zwar nicht gänzlich abgeneigt, aber allein sein Atem hätte die edlen Mundbakterien des Elben absterben lassen. Galadriel hatte sich schon siegessicher den Pflegelippenstift herausgeholt und mithilfe ihres Handspiegels aufgetragen, als sich Legolas kurzerhand nach vorn beugte und der geistesungegenwärtigen Aliera einen Schmatzer auf die Lippen drückte...einen sehr langen Schmatzer. Der Halbelbin kullerten vor lauter Schreck beinahe die Augäpfel aus den Höhlen, als sie das Gesicht des Elben plötzlich in vierdimensionaler Ansicht vor sich hatte und seine Lippen spürte. Als er sich nach einiger Zeit (in etwa in so einer Zeit, die Celeborn zum Niesen benötigte) wieder von ihr löste, hatte Aliera ihre Lippen karpfenähnlich gespitzt und starrte noch immer fassungslos vor sich hin.
"Das kann doch nicht wahr sein...!", schnauzte Galadriel plötzlich los und kickte den Krug den Baum hinunter, "Das Spiel macht mit euch einfach keinen Spaß", fuhr sie fort und stapfte beleidigt davon.
"Mmh, und was jetzt?", fragte Maya nach einer Zeit des bedrückten Schweigens.
"Schauen wir Celeborn zu, ob er es bis morgen früh schafft, seine Beule anzutatschen!", schlug Pippin enthusiastisch vor und alle Hobbits sprangen sogleich auf und folgten ihm. Räuspernd verdrückte sich Nienor mit Aliera zur Cocktailbar von Lorien, während Aragorn, Boromir und Legolas herumsaßen und Löcher (die später als Golflöcher in Lothlorien benutzt werden sollten) in den Boden starrten... .
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Und nun? Na? Nana? Nanana? Schreibt ihr mal endlich ne Review *drängel* Ja, ich weiß, Geduld ist eine Tugend...wer sagt, dass Stoffpferde tugendhaft agieren? *lol* Nicht wundern, hab mich erst gerade mit Eierschecke überfressen, da laber ich immer ein bisschen Blödsinn...*räusper*...Kapitel 16 wird kommen...wenn ihr fleißig reviewt!
