A/N: Ui, endlich ist das nächste Chap geschafft! Wollte euch nicht so lange
hängen lassen, aber vor den Weihnachtsferien sind meine lieben Lehrer
besonders sozial engagiert...dieses Kapitel widme ich dem Knoppers-
Werbespot, der mich auf den Kapiteltitel gebracht hat *lol*...so, und jetzt
lesen und reviewen...ich sag nicht bitte...nein, nein, nein,...na gut:
BIIIIIITTTTTTTTEEEEEEEE!!! *war das deutlich?* gut...ähm, ach ja, vielen
lieben Dank für die lieben Reviews *lol* hab mich scheckig gelacht!
@ Maxi: *lol* knödelt vor sich hin...hihi...deine Frage wird mit diesem Kapitel beantwortet...
@ Lieblingswauwau: Hihi, freut mich, dass ich dich hin und wieder zum Lachen bringen kann, Teil 2 ist schon in Planung, keine Sorge, stecke derzeit nur n bissl im Stress wegen Weihnachten, usw. ...na ja...was soll's *g*
@ Feanen: Juchuuu, ist schön, dass du immer noch diesen Blödsinn von mir liest *freu*
@ Meldis: Daaaanke für die liebe Review *ja, bin reviewabhängig, ich geb's ja zu...lol*...ich schreib dir mal ne Mail, weil: das Vorwort muss ja jetzt nicht länger sein als das ganze Chap *lol*
@ Sternenlicht: *knuddel*...nur noch 18 Tage...*hehehe*
So, nu aber gut...LEST und REVIEWT bitte *g*
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Kapitel 18: Morgens halb Zehn in Mittelerde
Wasser. Immer noch Wasser. Pippin konnte das müffelnde Nass nicht mehr sehen. Es erinnerte ihn im 2-Sekunden Takt daran, dass er mal für kleine, fußbefellte Lembas-Junkies musste und das schon seit sie sich von ihrem ringgemeinschaftlichen Bootkentern am Ufer des miefendsten Flusses Mittelerdes (wenn man einmal von Onki Elronds verstopfter Gartentoilette absah) ausgeruht hatten. "Halten wir bald mal an? Wenn nicht, glaube ich, dass man den Anduin leerpumpen könnte - ich würde ihn bis zum Rand vollstrullern, das verspreche ich euch", jammerte der Kleine und fasste sich demonstrativ in den Schritt. Angewidert davon rückte der entsetzte Merry von ihm weg und näher zu Boromir, dessen Atem wohl die gleiche stoffliche Zusammensetzung hatte, wie das Brackwasser des Flusses. Der kleine Lockenkopf saß in der Klemme, nirgendwo, nicht einmal in Mordor, hätte es so schlimm sein können wie in diesem Boot.
"Nein, wir halten erst an, wenn ich "My Bonny is over the Ocean" gesungen habe, klar?", meckerte Aragorn vom Nachbarpaddelboot aus und Frodolein verdrehte genervt die Äuglein. Nichts gegen Aragorns Gesangskünste - es gab Schlimmeres (zum Beispiel Chefonkelchen Elrond, wenn er unter der Dusche stand...in solchen Momenten musste man fast ganz Bruchtal evakuieren, aus Angst vor Gehörstürzen).
Aber auch wenn der Mann mit den vielen Namen (Aragorn hatte fast so viele Namen wie Onki Elrond Goldzähne und das waren schon einige...unabhängig davon, dass er sich erst vor kurzem ein paar neue hatte einsetzen lassen müssen, nachdem er betrunken über seine Fußstütze gestolpert war) vor vielen, vielen Jahren im numenorischen Knabenchor gesungen hatte (Sauron war deswegen immer noch stinkig auf numenorisches Blut und anderes Getier zu sprechen, weil er damals nicht in diesen Chor eintreten durfte...denn damals steckte er leider schon im Stimmbruch), konnte es einem schon gehörig auf den Keks gehen, wenn er Matrosen-Sauflieder wieder und wieder herunterleierte.
Während die Gefährten den Gedanken hegten, Aragorn zu fesseln und zu knebeln, um ihn anschließend per Anduin-Express zurück nach Lorien zu schicken, marschierte in nicht all zu weiter Entfernung unbemerkt ein ganzes Orkheer über die Flora des Ufers. `Wahrscheinlich Armee-Jogging´, dachte sich Aliera, die mit ihren scharfen Augen (sie hatte schon in aller Frühe ihre Peperoni - Pillen geschluckt) die toll gesichtsbemalte Kampfmannschaft des bösen Stänkerfritzens Saruman erblickt hatte und paddelte weiter. Dummerweise wusste sie nicht, dass Gandalfs ehemaliger Schachpartner Saruman alles andere als Morgensport für seine hässlichen Jungens vorgesehen hatte, sondern viel mehr die Verfolgung des Modeschmuckträgers. Aliera tat diese Information aber für unwichtig ab und ignorierte die rhythmisch umfallenden Bäume des Westufers. `Nur Holzarbeiten...oder die Kerle sind halt so dick, dass sie ein bisschen durchs Joggen abspecken müssen und dabei ein paar Bäumchen umraspeln´, versicherte sich die kleine Elbe.
Legolas hatte auch mitbekommen, dass da irgendwelche Randalen im Gange waren, aber derzeit hatte er wirklich andere Sorgen. Knut-Gimli war krampfhaft darauf konzentriert, die paar Achselhärchen Galadriels in seinen Bart zu flechten (er hatte in irgendeiner von Onki Elronds Modezeitschriften in Bruchtal gelesen, das Strähnchen derzeit total "IN" waren, nur deshalb wollte er Galadriels blondes Haar...eigentlich hatte er sich den Plan ausgeheckt, Legolas während des Schlafes zu überfallen und ihm Glatze zu schneiden aber blöderweise schlief der werte Herr Elb nie und somit musste Knuterich sich mit dem filzhärigen Achselschmuck der Herrin des Lichts begnügen) und tat dies mit vollem Körpereinsatz, sodass das Boot schwankte, als hätte der Steuermann einen über den Durst getrunken.
"Aragorn, ich glaube, wir sollten wirklich mal rechts ranfahren, Gollum hat uns schon überholt, der Trottel", warf der Elb mit dem ungepuderten Näschen ein.
"Gollum? Der fährt auch mit?", fragte Sam überrascht und lugte in sein eigenes Boot. "O...hab ich vergessen, das zu erwähnen?", entfuhr es Legolas, "Ach, man kann ja nicht an alles denken"
"Genau das hat Opi Celeborn auch mal gesagt, als er nach ganzen 489 Jahren von seinem Stuhlgang wiederkehrte, weil er das Toilettenpapier vergessen hatte", erklärte Maya. Legolas schielte nur kurz zu ihr herüber und fürchtete für einen Moment, das Frühstadium der celebornschen Senilität erreicht zu haben, doch verdrängte diesen grässlichen Gedanken und paddelte weiter. "Ach na ja, wenn Gollum schon vorbeigerudert ist in seinem Elan, dann können wir uns auch Zeit nehmen, bis er wieder hinter uns ist, um uns zu verfolgen", murmelte Aragorn, "Habt es doch nicht so eilig anzuhalten, Freunde, da machen wir schon einmal eine kleine Sight-seen-Tour durch Mittelerde und da wollt ihr euch nur ausruhen...nee, nee, nicht, so lange ich Streicher genannt werde" (diese Bezeichnung für Aragorn war ein dunkles Kapitel seines Lebenslaufes, denn vor langen Jahren, als er noch grün und schimmlig hinter den Ohren gewesen war, hatte er eine Lehre als Maler angefangen, bevor er sich dazu besann, die Welt vor klimatischen Katastrophen und der Dunkelheit zu retten, kurzgesagt: er wurde Förster und erfand die erste glühwürmchenbetriebene Taschenlampe)
"Wir paddeln weiter", fügte er seinen Ausführungen hinzu und stimmte "What shall we do with the drunken sailor" an. "Dann eben rudern wie die Sklaven", stöhnte Nienor und verdrehte die Augen. Aragorn machte noch immer einen auf Alleinunterhalter, als aus weiter Ferne zwei riesige Bauklötzer aus dem Wasser ragten. "Verdammt, Aragorn, ich hab dich doch gefragt, ob die Flussmaut verlangen. Jetzt kommen wir in den Zoll rein und haben nichts dabei, weder Gummibootpapiere, noch irgendwelche Führerscheine...", wimmerte Klein Frodo los, als er die Gipsfigürchen immer näher kommen sah.
"Das ist keine Zollkontrolle, das sind die Argonath, meine Vorfahren...", erwiderte der Waldpfleger grimmig.
"Wie, deine Vorfahren waren eingegipste Lulatsche?", murmelte Pippin verwirrt und bekam beinahe Genickstarre, als er zu den hohen Leutchen aufschaute. "Bist du so blöd oder tust du nur so?", neckte ihn Aragorn und schüttelte empört mit dem königlichen, geheimratsgeeckten Haupt. "Wir wollen hier mal keine Persönlichkeitsanalysen durchführen", argumentierte Aliera schlichtend und warf nun auch einen Blick auf die teuer in Gips eingemeißelten Herren, "Boah, die haben ja nur Sandalen an...hatten das deine Vorfahren auch oder ist dem Bildhauer hier nur die Geldquelle ausgegangen?"
"Jetzt reicht's mir aber, hört auf, euch über meine Verwandten lustig zu machen...sonst fang ich mal wieder mit Enthüllungen aus Onki Elronds Privatleben an...wenn ihr mich noch mal ärgert, werde ich allen erzählen, was für kranke und perverse Phantasien euer Onkelchen hinter seinem Stirnreif verbirgt...", drohte Aragorn und seine Stimme wurde immer düsterer und unheimlicher. "Erzähl, erzähl", warf Maya ein und bekam neben einem heftigen Stoß in die Rippen von Seiten Alieras einen verdutzten Blick von Aragorn. "Wie...ihr wisst selbst nicht, wie krass der Kerl manchmal drauf ist?", murmelte er ehrlich überrascht. Aliera und Maya tauschten verschämte Blicke und nickten dann aber neugierig.
"Na gut...also...manchmal trinkt Elrond Martini...", enthüllte er.
"Na und...macht mein Vater auch und deswegen ist er noch lange nicht pervers...vielleicht nur ein bisschen hibbelig...aber nur ein ganz klein bisschen!", fuchtelte Legolas dann herum, um sich aus dem matschigen Fettnäpfchen, in das er mit seinen edlen Lederstiefeln (eigentlich waren es orthopädische Treter, die Legolas einst verschreiben bekommen hatte, weil er einen leichten Plattfuß hatte, er gab dies jedoch immer als neuesten Trend aus und so rannten bald alle düsterwäldischen Elben mit Orthopädenschuhen herum) getreten war, herauszuwinden.
"Ich war ja noch nicht fertig", murmelte Aragorn geheimnisvoll und es hätte ihm nur noch die Kürbisdekoration im Paddelboot gefehlt, damit es aussah, als feierten die Gefährten Halloween, denn die Stimmung war unheimlich und düster genug, dass man schon Flutlichtstrahler benötigt hätte, um das ganze aufzuhellen. Jaja, Aragorn war schon ein Meister im Gruselgeschichten- Erzählen (das diese jedoch wahr war, ignorierten die anderen feierlich).
"Elrond...tut auch noch Zucker rein..."
"Iiiiiiiieeeeeehhhh....", quiekte Nienor schrill, sodass Aliera vor lauter Schreck übersteuerte und das Boot vom Kurs abkam. "Wie kannst du so etwas erzählen, und das vor dem zweiunddreißigsten Frühstück?", muffelte Frodo angewidert. "Wie kannst du so etwas erzählen, und das, obwohl ich dringend aufs Klo muss?", jammerte Pippin, der schon ganz blass war durch den Druck auf seiner Blase. (Merry wich gekonnt zur Seite aus, sodass das Boot fast wieder Schlagseite bekam) Knut-Gimli hatte die allgemeine Hysterie mal wieder für sich ausgenutzt und mit einer aerodynamischen Fußnagelschere (eine Extraanfertigung für gesichtseingeschränkte Zwerge) eine Strähne von Legolas' güldenem (ok, es war nur eine Tönung) Haar abgeschnitten. (3 blonde Achselhaare kamen nicht unbedingt zur Geltung in seinem mächtigen Gesichtspelz) "Hast du noch alle Zipfelmützen im Schrank?", kreischte Legolas und drosch auf den armen Zwerg mit seinem Handtäschchen ein, welches er in Lorien von Galadriel stibitzt hatte.
"Ah, ah, so helft mir, rettet die Zwerge, gibt es denn niemanden, der etwas gegen die öffentliche Diskriminierung von Kleinwüchsigen unternimmt?", gurgelte Knut-Gimli entsetzt, doch Legolas war in diesem Moment alles egal. Sein schönes, gepflegtes, doppelt und dreifach geföntes Haar wurde ihm einfach brutal amputiert. Es würde mal wieder Jahrhunderte dauern, bis er diese Frisur so hinbekam!
"Legolas...hör auf, er ist kein Schnitzel...dafür hat er zu viele Haare", brüllte Aragorn zu ihm herüber, "Das kann doch nicht abgehen, seid ihr alle 50 Jahre alt oder warum benehmt ihr euch so kindisch?"
Die Hobbits erwiderten daraufhin nichts, warfen dem Herrn Ökofreak einen bitterbösen "Ich-will-meinen-Schnuller" - Blick zu und das allgemeine Chaos nahm seinen Lauf. Für einen kurzen Moment herrschte wieder absolute Stille auf dem Anduin, bis, ja bis Nienors Ruf sich in die Lüfte erhob und selbst Iluvatars langen Schlaf gestört hätte: "Sagt mal, wäre einer von den Herren so nett, uns wieder zurückzuholen?"
Huch, das hatten sie ja ganz vergessen, die Mädels drifteten immer weiter von den anderen weg und gerieten fast in die Strömung des Anduin. "Lass mal stecken, wir haben das Piercing, mehr brauchen wir wirklich nicht...", warf Boromir ein. "Ich sag es nicht gern, aber unsere selbsternannte Kläranlage hat recht", murmelte Merry benebelt.
"Hey, Legolas...ich hab noch deine Lieblingsboxershorts", brüllte Aliera plötzlich quer über den Fluss und Legolas mutierte zur ersten Elbentomate der Geschichte Mittelerdes. "Boxershorts trägt er also, der Herr Elb...so angespannt, wie er immer rumläuft, denkt man, er hätte einen Lederriemen zwischen den Arschbacken", lachte sich der mittlerweile in alle Himmelsrichtungen zerbeulte Zwerg schief und krumm. Legolas presste die ungelipglossten Lippen zusammen und zwang sich dazu, nicht schon wieder handgreiflich zu werden. (im Düsterwald hieß es immer: "Fasst du nen Zwerg dreimal an, deine Finger abfaul'n dann"...das war schon fast zu einer Art Bauernregel geworden) "Woher hat sie deine Unterwäsche, hm, Lego? Verschweigst du mir da etwas?", zwinkerte ihm Aragorn fies grinsend zu.
"Die...ähm...die hatte ich zum Trocknen auf die Leine gehängt, als wir kollektiv kenterten...und sie...hat sie...muss sie mir da...ähm...weggenommen haben", stammelte der rosarote Elb und keinem der Gefährten kam diese Aussage auch nur zur Hälfte glaubwürdig genug vor. Aliera hatte indes das Beweisstück in die Höhe gehoben und wedelte es wie ein Lasso über ihrem Kopf hin- und her... .
"Ich könnte sie aus Versehen fallen lassen...", rief sie ihm zu und die blanke Panik stand in Legolas' Gesicht geschrieben. Nicht diese Unterhose...nicht die, mit den Bienen und Blümchen drauf...die hatte er von seinem Vater zum Weihnachtsfest vor circa 300 Jahren bekommen. Sie war sozusagen ein Erbstück der Familie: sein Urururururgroßvater hatte sie schon getragen und von Generation zu Generation waren diese Boxershorts weitergegeben (und nur zur Anmerkung: nie gewaschen!) worden. "Ist ja gut, ich hole euch zurück, aber bitte, bitte, bitte lass' sie nicht fallen!", flehte er sie an und paddelte so schnell er konnte in Richtung Mädelboot. "Da siehst du mal, wie man mit Männern verhandeln kann", murmelte Aliera selbstzufrieden. "Mmh...seine Unterhose schien ihm wichtiger zu sein, als dich zu retten...", stänkerte Maya wieder einmal. "Halt ja die Klappe oder ich mache mit deinem Maniküreset das gleiche, wie mit Onki Elronds Rückenschrubberbürste!", fauchte die Halbelbe und Maya verstummte augenblicklich bei dem Gedanken an die Bürste. Als Onki Elrond noch seinen triplettköpfigen Wauwau hatte, warf Maya einst die Rückenbürste weit, weit weg, um den Hund fortzulocken und einmal mehr Elronds gekelterten Honigwein zu mopsen, denn das Wurfstöckchen war nirgends auffindbar. Am gleichen Abend dieses Tages hatten sie die Bürste wiedergefunden und ein Bild des Grauens bot sich ihnen. Die Lieblingsschrubbl-schrubbl-Bürste ihres Onkileins hatte nun eher Ähnlichkeit mit einem in den Fleischwolf gedrehten Ork...nur eben ohne Zähne... . Die Reaktion des Elbenfürsten: Er versteckte sich 2 einhalb Wochen lang in seinem allseitig gepolsterten Aufenthaltsraum (um das böse Wort "Gummizelle" nicht zu verwenden) und spielte Doppelkopf mit seinem unsichtbaren Freund. Es war also nicht länger zu leugnen, das Maya und Aliera psychische Fehlfunktionen bei ihrem Ziehonkel hervorriefen.
Wie dem auch sei, Legolas rettete seine Unterhose und somit die Mädelfraktion, Problem: nun war auch sein Boot mitten in der schnellen Strömung. "Ok, lasst es sein, wir kommen mit zu euch hinüber...dann könnt ihr eure verflixte Pause haben; aber wehe ich höre einen von euch nicht singen!!!", forderte Aragorn und steuerte sein Boot zu den anderen ans andere Ufer. Boromir stank die ganze Sache mächtig an, wie nicht zuletzt Merry und Pippin bemerkten. Doch trotzdem schloss er sich seinem Saufkumpanen an und ruderte was das Zeug hielt, um das andere Ufer zu erreichen.
Drüben angekommen, holte Sam die eingeschweißten Würstchen, die er aus Oma Galadriels Tiefkühlschrank geklaut hatte, heraus (Verfallsdatum war nicht vor dem nächsten Zeitalter, also selbst Celeborn hätte es hinbekommen, etwas davon zu verspeisen) und machte sich daran, sie über dem Feuer zu rösten, das Legolas entzündet hatte.
"Gibt es denn keine Minute, in der ihr nicht esst?", murmelte Boromir beiläufig und schielte begierig auf Frodo, der angestrengt versuchte, ein Partywürstchen durch den Ring zu pressen. "Mmh...nein, ", murmelte Merry und kaute genüsslich an seinem Knoppers. "Es ist doch erst halb Zehn Uhr morgens...wie könnt ihr da nur so etwas krümeliges und wohlmöglich noch gesundes essen?", bohrte Boromir weiter. In Gondor gab's um halb Zehn Uhr morgens höchstens ne Milchschnitte, aber Knoppers...nee, so nen Luxus konnte man sich im Land der Zitruspressen nicht erlauben. "Ich frage mich eher, ob es überhaupt etwas gibt, das Hobbits nicht essen...", warf Aragorn kopfschüttelnd ein.
"Mmh...ich vertrage synthetischen Gummi nicht so doll...", erwiderte daraufhin Maya und alle starrten sie schweigend an. "Was ist? Hey, das gelbe Ding sah aus wie ne Banane...woher sollte ich denn wissen, dass es Onki Elronds Gummistiefel waren?"
"Du hast dort reingebissen?", rief Aliera entsetzt. "Ja...was soll's, jetzt kann unser herzallerliebster Onkel wenigstens seine Zehen durchstecken...", grummelte das Hobbitmädchen und raspelte die Hornhaut von ihren Füßen. Legolas zog vorsorglich seine Orthopädenstiefelchen zur Seite und setzte sich schweigend nieder. Noch immer war er sehr bedrückt wegen dem schweren Verlust seiner Haarsträhne. Seit dem zarten Alter von 2800 hatte er sich die Haare lang wachsen lassen, vorher hatte er mit so ner bedepperten Topf- Frisur herumrennen müssen, sodass ihn alle im Düsterwald den "wandelnden Haarpilz" nannten. Ein ziemliches Kindheitstrauma, das Legolas bis zu jenem Tage noch nicht verkraftet hatte. Aliera setzte sich kollektiv mitschweigend neben den Elben und starrte in die Gegend. "Hey, wegen dem Löckchen geht's weiter...", murmelte sie sanft und legte tröstend ihre schokocremeverschmierte Hand auf seine Schulter (vorher hatte sie dummerweise von Merrys Schokoknoppers gekostet). "Oh...ähm...entschuldige", stammelte sie, als sie den braunen Fleck auf dem seidenen Giftgrün-Gewand erblickte, "Aber macht doch nichts, oder? Schließlich steht ihr Waldelben doch auf Grün- und Brauntöne...ähm..."
Legolas blickte sie mit Tränen in den hübschen Äuglein an und ihr wurde ganz warm ums Herz. "Oh...komm her, du kleiner Knuddelelb, du", seufzte sie dann und knuddelte den entsetzten Elben, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, zu Boden. Prima...noch mehr Erdmatschflecken...heute war einfach nicht Legolas' Tag. Wissend, das seine Klamotten eh im Arsch waren, ließ er die kleine Halbelbe gewähren und sich von ihr umarmen. (insgeheim darauf achtend, dass sie ihm nicht schon wieder die kostbare Erb-Unterhose entwendete)
Derweil, bei den anderen Gefährten, ging es weniger emotional zu. Pippin hatte sich mittlerweile in einem Erdloch erleichtert und dabei einen Maulwurfsbau überflutet. Das blinde Tierchen mitsamt Familie war sogleich herausgekrochen und hatte Pippin mit dem Blindenstock verhauen (man konnte sagen, dass es Gandalf im Maulwurfformat war). Ansonsten war mal wieder Depri-Stimmung angesagt: das Knoppers war alle, sodass die Hobbits Klein- Frodo losgeschickt hatten, um im Wald drumherum etwas pilziges oder zumindest essbares aufzutreiben. Dieser sah dies als einmalige Gelegenheit, sich von den Gefährten zu verdrücken, wie er es Galadriel gesagt hatte. (allein wurde er wenigstens nicht wegen seinem ständigen Silberblick diskriminiert)
Aber unser lieber Boromir hatte das natürlich mitbekommen und war dem kleinwüchsigen Streichelzoogänger gefolgt. Während also die anderen unter Aragorns "Ich-sing-euch-mal-ein-Lied"-Manie litten und Legolas noch immer die Bäumchen von unten begutachtete, stiefelte das lebende Insektenvernichtungsmittel mit Schlafanzug hinter dem Hobbit her.
Und als er den kleinen Schnelltrampler eingeholt hatte, rief er: "Hey, Frodo, guckst du gerade nach links oder nach rechts?"
Frodo wand sich entsetzt um. Boromirchen war ihm gefolgt und würde nicht eher abhauen, bis er den Ring in die Stinkefinger bekam. Und dazu wäre ihm jegliches biochemisches Giftgasattentat recht gewesen, da war sich der braungelockte Kleine sicher. Gollum war wenigstens erst mal weg, steckte vielleicht in irgendeiner Felsenkette mit seinem Surfbrett fest, aber trotzdem waren weder Frodo, noch die anderen Gefährten außer Gefahr:
Die stampfende Spezialeinheit Sarumans mit dem malerischen Namen "Uruk-Hi" war ganz in der Nähe...und diese Tierchen probten nicht, wie angenommen, für die nächste Funkengardenmeisterschaft, sondern suchten nach: genau...Aragorns Liedtexten!!! (nebenbei sollten sie noch den Nasenring der Macht finden, aber das war eher nebensächlich)
Wird es ihnen gelingen?
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Hach, und schon wieder geht ein Kapitel zuende...Ich hoffe, ihr konntet n bissl lachen...na denn, bis demnächst, ehrerbietend: euer jetzt Spaghetti in sich hereinschaufelndes Stoffpferdl ;)
@ Maxi: *lol* knödelt vor sich hin...hihi...deine Frage wird mit diesem Kapitel beantwortet...
@ Lieblingswauwau: Hihi, freut mich, dass ich dich hin und wieder zum Lachen bringen kann, Teil 2 ist schon in Planung, keine Sorge, stecke derzeit nur n bissl im Stress wegen Weihnachten, usw. ...na ja...was soll's *g*
@ Feanen: Juchuuu, ist schön, dass du immer noch diesen Blödsinn von mir liest *freu*
@ Meldis: Daaaanke für die liebe Review *ja, bin reviewabhängig, ich geb's ja zu...lol*...ich schreib dir mal ne Mail, weil: das Vorwort muss ja jetzt nicht länger sein als das ganze Chap *lol*
@ Sternenlicht: *knuddel*...nur noch 18 Tage...*hehehe*
So, nu aber gut...LEST und REVIEWT bitte *g*
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Kapitel 18: Morgens halb Zehn in Mittelerde
Wasser. Immer noch Wasser. Pippin konnte das müffelnde Nass nicht mehr sehen. Es erinnerte ihn im 2-Sekunden Takt daran, dass er mal für kleine, fußbefellte Lembas-Junkies musste und das schon seit sie sich von ihrem ringgemeinschaftlichen Bootkentern am Ufer des miefendsten Flusses Mittelerdes (wenn man einmal von Onki Elronds verstopfter Gartentoilette absah) ausgeruht hatten. "Halten wir bald mal an? Wenn nicht, glaube ich, dass man den Anduin leerpumpen könnte - ich würde ihn bis zum Rand vollstrullern, das verspreche ich euch", jammerte der Kleine und fasste sich demonstrativ in den Schritt. Angewidert davon rückte der entsetzte Merry von ihm weg und näher zu Boromir, dessen Atem wohl die gleiche stoffliche Zusammensetzung hatte, wie das Brackwasser des Flusses. Der kleine Lockenkopf saß in der Klemme, nirgendwo, nicht einmal in Mordor, hätte es so schlimm sein können wie in diesem Boot.
"Nein, wir halten erst an, wenn ich "My Bonny is over the Ocean" gesungen habe, klar?", meckerte Aragorn vom Nachbarpaddelboot aus und Frodolein verdrehte genervt die Äuglein. Nichts gegen Aragorns Gesangskünste - es gab Schlimmeres (zum Beispiel Chefonkelchen Elrond, wenn er unter der Dusche stand...in solchen Momenten musste man fast ganz Bruchtal evakuieren, aus Angst vor Gehörstürzen).
Aber auch wenn der Mann mit den vielen Namen (Aragorn hatte fast so viele Namen wie Onki Elrond Goldzähne und das waren schon einige...unabhängig davon, dass er sich erst vor kurzem ein paar neue hatte einsetzen lassen müssen, nachdem er betrunken über seine Fußstütze gestolpert war) vor vielen, vielen Jahren im numenorischen Knabenchor gesungen hatte (Sauron war deswegen immer noch stinkig auf numenorisches Blut und anderes Getier zu sprechen, weil er damals nicht in diesen Chor eintreten durfte...denn damals steckte er leider schon im Stimmbruch), konnte es einem schon gehörig auf den Keks gehen, wenn er Matrosen-Sauflieder wieder und wieder herunterleierte.
Während die Gefährten den Gedanken hegten, Aragorn zu fesseln und zu knebeln, um ihn anschließend per Anduin-Express zurück nach Lorien zu schicken, marschierte in nicht all zu weiter Entfernung unbemerkt ein ganzes Orkheer über die Flora des Ufers. `Wahrscheinlich Armee-Jogging´, dachte sich Aliera, die mit ihren scharfen Augen (sie hatte schon in aller Frühe ihre Peperoni - Pillen geschluckt) die toll gesichtsbemalte Kampfmannschaft des bösen Stänkerfritzens Saruman erblickt hatte und paddelte weiter. Dummerweise wusste sie nicht, dass Gandalfs ehemaliger Schachpartner Saruman alles andere als Morgensport für seine hässlichen Jungens vorgesehen hatte, sondern viel mehr die Verfolgung des Modeschmuckträgers. Aliera tat diese Information aber für unwichtig ab und ignorierte die rhythmisch umfallenden Bäume des Westufers. `Nur Holzarbeiten...oder die Kerle sind halt so dick, dass sie ein bisschen durchs Joggen abspecken müssen und dabei ein paar Bäumchen umraspeln´, versicherte sich die kleine Elbe.
Legolas hatte auch mitbekommen, dass da irgendwelche Randalen im Gange waren, aber derzeit hatte er wirklich andere Sorgen. Knut-Gimli war krampfhaft darauf konzentriert, die paar Achselhärchen Galadriels in seinen Bart zu flechten (er hatte in irgendeiner von Onki Elronds Modezeitschriften in Bruchtal gelesen, das Strähnchen derzeit total "IN" waren, nur deshalb wollte er Galadriels blondes Haar...eigentlich hatte er sich den Plan ausgeheckt, Legolas während des Schlafes zu überfallen und ihm Glatze zu schneiden aber blöderweise schlief der werte Herr Elb nie und somit musste Knuterich sich mit dem filzhärigen Achselschmuck der Herrin des Lichts begnügen) und tat dies mit vollem Körpereinsatz, sodass das Boot schwankte, als hätte der Steuermann einen über den Durst getrunken.
"Aragorn, ich glaube, wir sollten wirklich mal rechts ranfahren, Gollum hat uns schon überholt, der Trottel", warf der Elb mit dem ungepuderten Näschen ein.
"Gollum? Der fährt auch mit?", fragte Sam überrascht und lugte in sein eigenes Boot. "O...hab ich vergessen, das zu erwähnen?", entfuhr es Legolas, "Ach, man kann ja nicht an alles denken"
"Genau das hat Opi Celeborn auch mal gesagt, als er nach ganzen 489 Jahren von seinem Stuhlgang wiederkehrte, weil er das Toilettenpapier vergessen hatte", erklärte Maya. Legolas schielte nur kurz zu ihr herüber und fürchtete für einen Moment, das Frühstadium der celebornschen Senilität erreicht zu haben, doch verdrängte diesen grässlichen Gedanken und paddelte weiter. "Ach na ja, wenn Gollum schon vorbeigerudert ist in seinem Elan, dann können wir uns auch Zeit nehmen, bis er wieder hinter uns ist, um uns zu verfolgen", murmelte Aragorn, "Habt es doch nicht so eilig anzuhalten, Freunde, da machen wir schon einmal eine kleine Sight-seen-Tour durch Mittelerde und da wollt ihr euch nur ausruhen...nee, nee, nicht, so lange ich Streicher genannt werde" (diese Bezeichnung für Aragorn war ein dunkles Kapitel seines Lebenslaufes, denn vor langen Jahren, als er noch grün und schimmlig hinter den Ohren gewesen war, hatte er eine Lehre als Maler angefangen, bevor er sich dazu besann, die Welt vor klimatischen Katastrophen und der Dunkelheit zu retten, kurzgesagt: er wurde Förster und erfand die erste glühwürmchenbetriebene Taschenlampe)
"Wir paddeln weiter", fügte er seinen Ausführungen hinzu und stimmte "What shall we do with the drunken sailor" an. "Dann eben rudern wie die Sklaven", stöhnte Nienor und verdrehte die Augen. Aragorn machte noch immer einen auf Alleinunterhalter, als aus weiter Ferne zwei riesige Bauklötzer aus dem Wasser ragten. "Verdammt, Aragorn, ich hab dich doch gefragt, ob die Flussmaut verlangen. Jetzt kommen wir in den Zoll rein und haben nichts dabei, weder Gummibootpapiere, noch irgendwelche Führerscheine...", wimmerte Klein Frodo los, als er die Gipsfigürchen immer näher kommen sah.
"Das ist keine Zollkontrolle, das sind die Argonath, meine Vorfahren...", erwiderte der Waldpfleger grimmig.
"Wie, deine Vorfahren waren eingegipste Lulatsche?", murmelte Pippin verwirrt und bekam beinahe Genickstarre, als er zu den hohen Leutchen aufschaute. "Bist du so blöd oder tust du nur so?", neckte ihn Aragorn und schüttelte empört mit dem königlichen, geheimratsgeeckten Haupt. "Wir wollen hier mal keine Persönlichkeitsanalysen durchführen", argumentierte Aliera schlichtend und warf nun auch einen Blick auf die teuer in Gips eingemeißelten Herren, "Boah, die haben ja nur Sandalen an...hatten das deine Vorfahren auch oder ist dem Bildhauer hier nur die Geldquelle ausgegangen?"
"Jetzt reicht's mir aber, hört auf, euch über meine Verwandten lustig zu machen...sonst fang ich mal wieder mit Enthüllungen aus Onki Elronds Privatleben an...wenn ihr mich noch mal ärgert, werde ich allen erzählen, was für kranke und perverse Phantasien euer Onkelchen hinter seinem Stirnreif verbirgt...", drohte Aragorn und seine Stimme wurde immer düsterer und unheimlicher. "Erzähl, erzähl", warf Maya ein und bekam neben einem heftigen Stoß in die Rippen von Seiten Alieras einen verdutzten Blick von Aragorn. "Wie...ihr wisst selbst nicht, wie krass der Kerl manchmal drauf ist?", murmelte er ehrlich überrascht. Aliera und Maya tauschten verschämte Blicke und nickten dann aber neugierig.
"Na gut...also...manchmal trinkt Elrond Martini...", enthüllte er.
"Na und...macht mein Vater auch und deswegen ist er noch lange nicht pervers...vielleicht nur ein bisschen hibbelig...aber nur ein ganz klein bisschen!", fuchtelte Legolas dann herum, um sich aus dem matschigen Fettnäpfchen, in das er mit seinen edlen Lederstiefeln (eigentlich waren es orthopädische Treter, die Legolas einst verschreiben bekommen hatte, weil er einen leichten Plattfuß hatte, er gab dies jedoch immer als neuesten Trend aus und so rannten bald alle düsterwäldischen Elben mit Orthopädenschuhen herum) getreten war, herauszuwinden.
"Ich war ja noch nicht fertig", murmelte Aragorn geheimnisvoll und es hätte ihm nur noch die Kürbisdekoration im Paddelboot gefehlt, damit es aussah, als feierten die Gefährten Halloween, denn die Stimmung war unheimlich und düster genug, dass man schon Flutlichtstrahler benötigt hätte, um das ganze aufzuhellen. Jaja, Aragorn war schon ein Meister im Gruselgeschichten- Erzählen (das diese jedoch wahr war, ignorierten die anderen feierlich).
"Elrond...tut auch noch Zucker rein..."
"Iiiiiiiieeeeeehhhh....", quiekte Nienor schrill, sodass Aliera vor lauter Schreck übersteuerte und das Boot vom Kurs abkam. "Wie kannst du so etwas erzählen, und das vor dem zweiunddreißigsten Frühstück?", muffelte Frodo angewidert. "Wie kannst du so etwas erzählen, und das, obwohl ich dringend aufs Klo muss?", jammerte Pippin, der schon ganz blass war durch den Druck auf seiner Blase. (Merry wich gekonnt zur Seite aus, sodass das Boot fast wieder Schlagseite bekam) Knut-Gimli hatte die allgemeine Hysterie mal wieder für sich ausgenutzt und mit einer aerodynamischen Fußnagelschere (eine Extraanfertigung für gesichtseingeschränkte Zwerge) eine Strähne von Legolas' güldenem (ok, es war nur eine Tönung) Haar abgeschnitten. (3 blonde Achselhaare kamen nicht unbedingt zur Geltung in seinem mächtigen Gesichtspelz) "Hast du noch alle Zipfelmützen im Schrank?", kreischte Legolas und drosch auf den armen Zwerg mit seinem Handtäschchen ein, welches er in Lorien von Galadriel stibitzt hatte.
"Ah, ah, so helft mir, rettet die Zwerge, gibt es denn niemanden, der etwas gegen die öffentliche Diskriminierung von Kleinwüchsigen unternimmt?", gurgelte Knut-Gimli entsetzt, doch Legolas war in diesem Moment alles egal. Sein schönes, gepflegtes, doppelt und dreifach geföntes Haar wurde ihm einfach brutal amputiert. Es würde mal wieder Jahrhunderte dauern, bis er diese Frisur so hinbekam!
"Legolas...hör auf, er ist kein Schnitzel...dafür hat er zu viele Haare", brüllte Aragorn zu ihm herüber, "Das kann doch nicht abgehen, seid ihr alle 50 Jahre alt oder warum benehmt ihr euch so kindisch?"
Die Hobbits erwiderten daraufhin nichts, warfen dem Herrn Ökofreak einen bitterbösen "Ich-will-meinen-Schnuller" - Blick zu und das allgemeine Chaos nahm seinen Lauf. Für einen kurzen Moment herrschte wieder absolute Stille auf dem Anduin, bis, ja bis Nienors Ruf sich in die Lüfte erhob und selbst Iluvatars langen Schlaf gestört hätte: "Sagt mal, wäre einer von den Herren so nett, uns wieder zurückzuholen?"
Huch, das hatten sie ja ganz vergessen, die Mädels drifteten immer weiter von den anderen weg und gerieten fast in die Strömung des Anduin. "Lass mal stecken, wir haben das Piercing, mehr brauchen wir wirklich nicht...", warf Boromir ein. "Ich sag es nicht gern, aber unsere selbsternannte Kläranlage hat recht", murmelte Merry benebelt.
"Hey, Legolas...ich hab noch deine Lieblingsboxershorts", brüllte Aliera plötzlich quer über den Fluss und Legolas mutierte zur ersten Elbentomate der Geschichte Mittelerdes. "Boxershorts trägt er also, der Herr Elb...so angespannt, wie er immer rumläuft, denkt man, er hätte einen Lederriemen zwischen den Arschbacken", lachte sich der mittlerweile in alle Himmelsrichtungen zerbeulte Zwerg schief und krumm. Legolas presste die ungelipglossten Lippen zusammen und zwang sich dazu, nicht schon wieder handgreiflich zu werden. (im Düsterwald hieß es immer: "Fasst du nen Zwerg dreimal an, deine Finger abfaul'n dann"...das war schon fast zu einer Art Bauernregel geworden) "Woher hat sie deine Unterwäsche, hm, Lego? Verschweigst du mir da etwas?", zwinkerte ihm Aragorn fies grinsend zu.
"Die...ähm...die hatte ich zum Trocknen auf die Leine gehängt, als wir kollektiv kenterten...und sie...hat sie...muss sie mir da...ähm...weggenommen haben", stammelte der rosarote Elb und keinem der Gefährten kam diese Aussage auch nur zur Hälfte glaubwürdig genug vor. Aliera hatte indes das Beweisstück in die Höhe gehoben und wedelte es wie ein Lasso über ihrem Kopf hin- und her... .
"Ich könnte sie aus Versehen fallen lassen...", rief sie ihm zu und die blanke Panik stand in Legolas' Gesicht geschrieben. Nicht diese Unterhose...nicht die, mit den Bienen und Blümchen drauf...die hatte er von seinem Vater zum Weihnachtsfest vor circa 300 Jahren bekommen. Sie war sozusagen ein Erbstück der Familie: sein Urururururgroßvater hatte sie schon getragen und von Generation zu Generation waren diese Boxershorts weitergegeben (und nur zur Anmerkung: nie gewaschen!) worden. "Ist ja gut, ich hole euch zurück, aber bitte, bitte, bitte lass' sie nicht fallen!", flehte er sie an und paddelte so schnell er konnte in Richtung Mädelboot. "Da siehst du mal, wie man mit Männern verhandeln kann", murmelte Aliera selbstzufrieden. "Mmh...seine Unterhose schien ihm wichtiger zu sein, als dich zu retten...", stänkerte Maya wieder einmal. "Halt ja die Klappe oder ich mache mit deinem Maniküreset das gleiche, wie mit Onki Elronds Rückenschrubberbürste!", fauchte die Halbelbe und Maya verstummte augenblicklich bei dem Gedanken an die Bürste. Als Onki Elrond noch seinen triplettköpfigen Wauwau hatte, warf Maya einst die Rückenbürste weit, weit weg, um den Hund fortzulocken und einmal mehr Elronds gekelterten Honigwein zu mopsen, denn das Wurfstöckchen war nirgends auffindbar. Am gleichen Abend dieses Tages hatten sie die Bürste wiedergefunden und ein Bild des Grauens bot sich ihnen. Die Lieblingsschrubbl-schrubbl-Bürste ihres Onkileins hatte nun eher Ähnlichkeit mit einem in den Fleischwolf gedrehten Ork...nur eben ohne Zähne... . Die Reaktion des Elbenfürsten: Er versteckte sich 2 einhalb Wochen lang in seinem allseitig gepolsterten Aufenthaltsraum (um das böse Wort "Gummizelle" nicht zu verwenden) und spielte Doppelkopf mit seinem unsichtbaren Freund. Es war also nicht länger zu leugnen, das Maya und Aliera psychische Fehlfunktionen bei ihrem Ziehonkel hervorriefen.
Wie dem auch sei, Legolas rettete seine Unterhose und somit die Mädelfraktion, Problem: nun war auch sein Boot mitten in der schnellen Strömung. "Ok, lasst es sein, wir kommen mit zu euch hinüber...dann könnt ihr eure verflixte Pause haben; aber wehe ich höre einen von euch nicht singen!!!", forderte Aragorn und steuerte sein Boot zu den anderen ans andere Ufer. Boromir stank die ganze Sache mächtig an, wie nicht zuletzt Merry und Pippin bemerkten. Doch trotzdem schloss er sich seinem Saufkumpanen an und ruderte was das Zeug hielt, um das andere Ufer zu erreichen.
Drüben angekommen, holte Sam die eingeschweißten Würstchen, die er aus Oma Galadriels Tiefkühlschrank geklaut hatte, heraus (Verfallsdatum war nicht vor dem nächsten Zeitalter, also selbst Celeborn hätte es hinbekommen, etwas davon zu verspeisen) und machte sich daran, sie über dem Feuer zu rösten, das Legolas entzündet hatte.
"Gibt es denn keine Minute, in der ihr nicht esst?", murmelte Boromir beiläufig und schielte begierig auf Frodo, der angestrengt versuchte, ein Partywürstchen durch den Ring zu pressen. "Mmh...nein, ", murmelte Merry und kaute genüsslich an seinem Knoppers. "Es ist doch erst halb Zehn Uhr morgens...wie könnt ihr da nur so etwas krümeliges und wohlmöglich noch gesundes essen?", bohrte Boromir weiter. In Gondor gab's um halb Zehn Uhr morgens höchstens ne Milchschnitte, aber Knoppers...nee, so nen Luxus konnte man sich im Land der Zitruspressen nicht erlauben. "Ich frage mich eher, ob es überhaupt etwas gibt, das Hobbits nicht essen...", warf Aragorn kopfschüttelnd ein.
"Mmh...ich vertrage synthetischen Gummi nicht so doll...", erwiderte daraufhin Maya und alle starrten sie schweigend an. "Was ist? Hey, das gelbe Ding sah aus wie ne Banane...woher sollte ich denn wissen, dass es Onki Elronds Gummistiefel waren?"
"Du hast dort reingebissen?", rief Aliera entsetzt. "Ja...was soll's, jetzt kann unser herzallerliebster Onkel wenigstens seine Zehen durchstecken...", grummelte das Hobbitmädchen und raspelte die Hornhaut von ihren Füßen. Legolas zog vorsorglich seine Orthopädenstiefelchen zur Seite und setzte sich schweigend nieder. Noch immer war er sehr bedrückt wegen dem schweren Verlust seiner Haarsträhne. Seit dem zarten Alter von 2800 hatte er sich die Haare lang wachsen lassen, vorher hatte er mit so ner bedepperten Topf- Frisur herumrennen müssen, sodass ihn alle im Düsterwald den "wandelnden Haarpilz" nannten. Ein ziemliches Kindheitstrauma, das Legolas bis zu jenem Tage noch nicht verkraftet hatte. Aliera setzte sich kollektiv mitschweigend neben den Elben und starrte in die Gegend. "Hey, wegen dem Löckchen geht's weiter...", murmelte sie sanft und legte tröstend ihre schokocremeverschmierte Hand auf seine Schulter (vorher hatte sie dummerweise von Merrys Schokoknoppers gekostet). "Oh...ähm...entschuldige", stammelte sie, als sie den braunen Fleck auf dem seidenen Giftgrün-Gewand erblickte, "Aber macht doch nichts, oder? Schließlich steht ihr Waldelben doch auf Grün- und Brauntöne...ähm..."
Legolas blickte sie mit Tränen in den hübschen Äuglein an und ihr wurde ganz warm ums Herz. "Oh...komm her, du kleiner Knuddelelb, du", seufzte sie dann und knuddelte den entsetzten Elben, der gar nicht wusste, wie ihm geschah, zu Boden. Prima...noch mehr Erdmatschflecken...heute war einfach nicht Legolas' Tag. Wissend, das seine Klamotten eh im Arsch waren, ließ er die kleine Halbelbe gewähren und sich von ihr umarmen. (insgeheim darauf achtend, dass sie ihm nicht schon wieder die kostbare Erb-Unterhose entwendete)
Derweil, bei den anderen Gefährten, ging es weniger emotional zu. Pippin hatte sich mittlerweile in einem Erdloch erleichtert und dabei einen Maulwurfsbau überflutet. Das blinde Tierchen mitsamt Familie war sogleich herausgekrochen und hatte Pippin mit dem Blindenstock verhauen (man konnte sagen, dass es Gandalf im Maulwurfformat war). Ansonsten war mal wieder Depri-Stimmung angesagt: das Knoppers war alle, sodass die Hobbits Klein- Frodo losgeschickt hatten, um im Wald drumherum etwas pilziges oder zumindest essbares aufzutreiben. Dieser sah dies als einmalige Gelegenheit, sich von den Gefährten zu verdrücken, wie er es Galadriel gesagt hatte. (allein wurde er wenigstens nicht wegen seinem ständigen Silberblick diskriminiert)
Aber unser lieber Boromir hatte das natürlich mitbekommen und war dem kleinwüchsigen Streichelzoogänger gefolgt. Während also die anderen unter Aragorns "Ich-sing-euch-mal-ein-Lied"-Manie litten und Legolas noch immer die Bäumchen von unten begutachtete, stiefelte das lebende Insektenvernichtungsmittel mit Schlafanzug hinter dem Hobbit her.
Und als er den kleinen Schnelltrampler eingeholt hatte, rief er: "Hey, Frodo, guckst du gerade nach links oder nach rechts?"
Frodo wand sich entsetzt um. Boromirchen war ihm gefolgt und würde nicht eher abhauen, bis er den Ring in die Stinkefinger bekam. Und dazu wäre ihm jegliches biochemisches Giftgasattentat recht gewesen, da war sich der braungelockte Kleine sicher. Gollum war wenigstens erst mal weg, steckte vielleicht in irgendeiner Felsenkette mit seinem Surfbrett fest, aber trotzdem waren weder Frodo, noch die anderen Gefährten außer Gefahr:
Die stampfende Spezialeinheit Sarumans mit dem malerischen Namen "Uruk-Hi" war ganz in der Nähe...und diese Tierchen probten nicht, wie angenommen, für die nächste Funkengardenmeisterschaft, sondern suchten nach: genau...Aragorns Liedtexten!!! (nebenbei sollten sie noch den Nasenring der Macht finden, aber das war eher nebensächlich)
Wird es ihnen gelingen?
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Hach, und schon wieder geht ein Kapitel zuende...Ich hoffe, ihr konntet n bissl lachen...na denn, bis demnächst, ehrerbietend: euer jetzt Spaghetti in sich hereinschaufelndes Stoffpferdl ;)
