A/N: Sooo, ein kleines Weihnachtsgeschenk meinerseits für alle Leser
*g*...ich hoffe, das Chap gefällt euch n bissl und ihr könnt drüber
lachen...wie ihr merkt geht die Story langsam dem Ende zu *schnief*...ich
hab mir noch vorgenommen, 2 Kapitel hochzuladen, das heißt Kap. 19 und
20...meint ihr, dass es schaffbar wäre, am Ende des 1. Teils 100 Reviews zu
haben? Wäre doch ein krönender Abschluss, oder was meint ihr? *grins* Na
denn, lest und reviewt doch bitte...damit sind auch die gemeint, die's
sonst nicht tun!!! Also, viel Spaß *g*
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Kapitel 19: Uruk-Hi'sche Treffsicherheiten
Noch immer auf Nahrungsnachschub von Frodo wartend, übte sich die hobbitische Opposition derweil im Fußfrisieren. Ohne Mayas persönliches Einverständnis einzuholen hatten sich die männlichen eingelaufenen Kerlchen ihr Maniküreset gekrallt und werkelten nun frohen Mutes an beinah jedem behaarten Körperteil herum. (abgesehen von den Augenbrauen natürlich, wäre ja unhygienisch) Maya bekam es deshalb nicht mit, weil sie noch immer verzweifelt damit beschäftigt war, Knut-Gimlis plüschwolligen Wuschelschal fertigzustellen, bevor die Gewässererkundungstour fortgesetzt wurde. Legolas wollte indes eigentlich schon weiterrudern, weil seine spitzen Knuffelöhrchen elektromagnetische Wellen ganz aus der Nähe empfingen und er wusste, dass keiner von der Gemeinschaft ein Kurbelradio mitgenommen hatte. Aber es war ihm nicht einmal möglich, Aragorn von seiner Vermutung zu berichten, dass allem Anschein nach irgendwelche radiohörenden Feinde in der Nähe waren, denn Aliera klemmte ihn noch immer am Boden fest mit ihrer unerwarteten Knuddelattacke.
Doch selbst wenn Legolas die Möglichkeit gehabt hätte, dem Reisegruppenleiter Aragorn etwas zu sagen, so hätte dieser ihm nicht zugehört, weil der in diesem Moment in eine Art deliriumsähnlichen Taumel geraten war. Die Liedtexte waren verschwunden! Die jahrelang überlieferten Trällerleien der Dúnedain...seine Verwandten und Bekannten aus dem Förstervolk würden ihn mit einem Bindfaden strangulieren, wenn sie erfuhren, dass die geheimnisvollen Liedtexte in die Hände des Feindes geraten waren.
Panisch wühlte unser Lieblingsschwertträger in allen Taschen herum, durchsuchte die Schlauchboote, Legolas abgelegte Unterhose...doch keine Spur dieser lyrisch wertvollen Gesangsstücke. Aragorn wusste es nicht, aber Nienor hatte die heißgeliebten Texte unter ihrem Gewand versteckt. Erstens, weil er nun endlich Ruhe gab mit seinem ohrenschmalzabschreckendem Gejaule und zweitens, weil er, wenn er die Texte wiederhaben wollte, erst unter ihrem Gewand rumfummeln musste. Ja, Nienor war eben sehr berechnend, was ihren umschwärmten Dreitagebartträger anging.
Die allgemeine Unruhe und Besorgnis um den kleinen fußfelligen Fresssack inklusive Ringlein trat erst in jenem Moment ein, als Sam als erster von den Hobbits seine Fußfelllocken fertig eingedreht hatte und diese stolz seinem Chefchen präsentieren wollte, der aber nirgends zu sehen war.
"Frodo? Hey, wo ist er denn hin?", fragte Sam entrüstet und hob seine XXL- Bratpfanne an, um nachzusehen, ob sich der kleine Kerl vielleicht darunter versteckte, um den anderen einen Schrecken einzujagen. (so etwas Ähnliches hatte er einmal zu Pippins Kindergeburtstagsfeier gemacht, da hatte er sich hinter dem Marmeladeneinmachglas von Pips Großmama versteckt und hatte sich erst am nächsten Morgen wieder gezeigt...Pip war ziemlich sauer auf Klein- Frodo gewesen, weil er ich schon gefreut hatte, Frodos Stück von der Geburtstagstorte zu ergattern, dann hatte der Hobbit sich jedoch rechtzeitig zurückgemeldet und die Sahnetorte vor Pippins Augen aufgemampft) "Wer...Stinkerchen oder schmuckes Lockenköpfchen?", fragte Knut the Gimli abwesend, zu sehr darin vertieft, Legolas blondes Strähnchen in seinen Bart einzuarbeiten. "Öhm...beide...", erwiderte Sam grübelnd und erst jetzt bekam er mit, dass die Luft hier so frisch war, Boromir also mitsamt Giftgasnachfüllbeutel weg war. Nur seine Atomsatellitenschüssel von einem Schild hatte er dagelassen, was äußerst merkwürdig war, denn sonst ging der Muskelmann aus Gondor nicht einmal aufs Klo ohne seine Salatschüssel. Legolas war es mittlerweile gelungen, sich zumindest aufzusetzen, die Halbelbe noch immer an seiner Brust klemmend. "Sag mal...hast du Onki Elronds Extremleim an den Fingern, den Aragorn immer zum Schwertzusammenpappen benutzt, oder warum klemmst du so an mir?", ächzte der anmutige Elb mit der eingesauten Klamotte und versuchte sie krampfhaft von sich zu schieben. Er hatte sie ja gern, aber deswegen musste sie ihm noch keine empfindlichen Körperteile abklemmen (wie beispielsweise sein von einem Zwerg vergewaltigtes Haar).
Aliera schaute ihn beleidigt an und ließ augenblicklich von ihm ab (auch wenn es ihr zugegebenermaßen schwer fiel, denn er hatte sein Haribo-Parfum aufgelegt, was für sie eine absolute Schnüffeldroge geworden war). "Tut mir leid, so hab ich das nicht gemeint", beschwichtigte er sie daraufhin und tätschelte ihre Wange Oma Galadriel - like. Aliera gab sich nicht so recht mit diesem Tröstungsversuch zufrieden und schmollte vor sich hin. Da konnte Legolas nicht anders als sich vornüber zu beugen und ihr zuzuflüstern: "Haldir hat ein Wasserbett...wenn wir nach dem ganzen Ring-Bla-Bla wieder mal nach Lorien kommen, können wir die Knuddelaudienz gerne fortführen..."
Ein breites, Aliera sehr an den La Paloma Abend erinnerndes Grinsen folgte und sie knuffte ihn in die Rippen. "War das eine unartige Anspielung?"
"Worauf Boromir einen lassen könnte", erwiderte Legolas frech und kniff ihr in die Nase. Daraufhin blinzelte ihn die kleine Elbe nur fragend an und tatschte an seine Stirn. "Fieber...definitiv...", murmelte sie dann kopfschüttelnd und stand eilig auf, als Aragorn zu den beiden "Sich-am- Boden-Wälzern" trat und panisch herumfuchtelte: "Frodo, meine Liedtexte und das Gemeinschaftsstinktier sind verschwunden!"
"Ja...und?", machte Legolas ziemlich gleichgültig, der sich einen Jubelschrei arg verkneifen musste bei dem Gedanken, dass Aragorn wohl nie wieder mit Textunterstützung singen würde und stand ebenfalls auf. (sein Overall im Robin Hood Stil war nun ziemlich verdreckt, aber Legolas wusste, wie man sich in Szene setzte und er als Trendsetter des Düsterwaldes konnte sein Outfit gut als neuen Trend verkaufen) "Na was wohl und?", äffte Aragorn ihn stinkig nach, "wetten die haben sich verschworen und wollen den Ring samt Texte dem Feind übergeben?" "Mmh", machte Legolas nachdenklich und fasste sich an das wohlgeformte, von der plastischen Chirurgie Bruchtals verschonte Kinn, "Naja, Feinde sind in der Nähe, könnte gut möglich sein."
"Wie, Feinde sind in der Nähe? Die mordorianische Käsemafia oder wer? Warum hast du mir nichts gesagt? Ihr Spitzgeohrten seid auch schon mal schneller gewesen...du wirst noch wie Opi Celeborn enden!", wetterte Aragorn los und wand sich entrüstet um. "Hey, das war jetzt aber ein bisschen sehr gemein, du Billigabklatsch von einem Greenpeace-Aktivisten!", setzte sich Aliera wütend ein, doch ehe der gereizte Ungekrönte sein zweigespaltenes Barbecuemesser ziehen konnte, rief Maya laut: "Hey, könnten wir das Schlammcatchen auf später verschieben? Ich finde, wir sollten zuerst die anderen suchen." Aliera, überrascht von Mayas diplomatischem Einsatz, musterte die Kleine einen Moment schweigend, Aragorn und Legolas waren schon vorausgegangen, um mit einem Bewegungsdetektor und einem Metallsuchgerät (für den Ring, versteht sich, denn der bestand zu 90 % aus Alufolie und nur der Rest war Goldspray, das Sauron draufgesprüht hatte) nach den Vermissten zu suchen. "Was guckst du mich so schief an? Meine getrockneten Kamelhodenchips sind alle und Frodo hatte noch eine Tüte in seiner Hosentasche...und die ist ja bekanntlich mit meinem Hobbitkollegen weg...", brabbelte sie nervös wie ein Keksjunkie auf Entzug und trabte hastig hinter den männlichen Gefährten her.
Aliera stand noch einen Augenblick regungslos da, schüttelte den Kopf und folgte den anderen. Onki Elrond hätte mit den eckigen Ohren geschlackert, wenn er Maya so voller Tatendrang gesehen hätte. (zumal sie zu ihrer Zeit als Bruchtal-Altersheimuntermieterin nicht einmal die Kraft aufbringen konnte, sich die hobbitischen Beißerchen zu putzen)
In etwa zur gleichen Zeit hatte Boromirchen Frodo angehalten und damit begonnen, herumzuargumentieren, warum er den Ring besser nehmen sollte. "Also, hör mir jetzt genau zu, du schielender Bettvorleger", begann er zunächst ruhig und setzte sich neben den verwirrten Hobbit auf einen umgefallenen Baumstamm, "Hör mal, deine Finger sind ja viiiieeeel zu klein, sodass der Ring doch nur herunterrutschen würde, wenn du ihn anlegst..."
"Aber Boromir, ich hab doch die Kette dafür und außerdem leg ich den nicht an, weil der Goldton meinen Hauttyp noch blasser erscheinen lässt...jedenfalls hat mir das Gandalf mal erzählt...", entgegnete Frodo und rutschte ein wenig weg von dem zu exorzierenden Boromir, der mittlerweile besessen auf das Schmuckstückchen glotzte. "Du vertraust also einem senilen, kloppstockschwingenden Schmutzfängerträger mehr als mir, dem lieben, Wohlgeruch verbreitenden Menschli?", jammerte er enttäuscht und mimte den schwer Enttäuschten. "Öhm...ja.", machte Frodo ehrlich, wie er nun mal war und in Boromirs Äuglein schimmerte die wutigste Wut von ganz Mittelerde. "Wie kannst du nur so etwas sagen, du verlauster Fellbeutel?", brüllte Gondorman entsetzt und musste sich stark zusammenreißen, um dem kleinen Hobbit nicht mit bloßen Händen durchzukitzeln.
"Erstens heiße ich Beutlin, nicht Beutel und zweitens: Ich mache einfach den Mund auf und rede, so kann ich das sagen." Das war zu viel für den durchdrehenden Schlafanzugfan und er sprang auf, packte das lothlorische Bademäntelchen im zarten Pfefferminzgrün und zerrte Frodo somit zu Boden. "Sachte, sachte, Freund der Sonne", wimmerte Frodo und versuchte den schwergewichtigen Boromir, der sich über ihn lehnte, von sich zu drücken, "Dass du's weißt, ich bin kein Hobbit für eine Nacht..." Daraufhin hielt "The Smell" kurz inne und starrte den Hobbit unverständlich an. Frodo nutzte diese Chance, der miefigen Gefahr zu entgehen und setzte, trotz gandalf'scher Warnung den Ring auf. ZACK! Mir nichts dir nichts war der Fußfusslige weg und Boromir befürchtete schon, ihn unter seinem Bierbauch erdrückt zu haben, als er einen heftigen Tritt gegen die Wampe bekam und rückwärts mit doppeltem Salto den bewaldeten Abhang von Amon Hen herunterkullerte. Frodo, nun durchsichtiger als Galadriels Gardinennachthemd, sprintete so schnell, wie es ihm mit seinen wasserabweisenden Hobbithornhautsohlen möglich war, den Abhang hinauf und versuchte so, Boromirs Modeschmuckgeilheit zu entgehen.
Dieser kullerte noch immer den Berg hinab und warf mit hobbitfeindlichem Vokabular um sich. Erst als er an einer umgekippten Baumwurzel zum Stillstand kam, wurde er wieder klar im Kopf. "Frodo?", fragte er und rieb sich die weiche Birne nachdenklich, "ich hab's doch nicht so gemeint, ich wollte dir doch nur den Ring wegnehmen und ihn mir in den Schambereich piercen lassen...Frodo! Komm doch zurück...FRODOOOO", rief er verzweifelt, doch nirgendwo war eine Spur vom Hobbit zu sehen.
Zu etwa dieser Zeit hatten sich auch die anderen Gefährten in Grüppchen aufgeteilt, um die verlorenen Gefährten zu finden. Der erste, der etwas fand, war Aragorn. Ein popliges Taschentuch in dem die Initialen "FB" eingearbeitet waren. Da Boromir weder Foromir hieß, noch irgendeinen Zweit- oder Nachnahmen hatte (arme Sau), vermutete Blitzmerkerchen Aragorn sofort, dass es Frodos Rotzfahne war, mit der er mal wieder die Flora des Amon Hen verpestete (diese Hobbits schienen einen argen Faible für das Taschentücherwegwerfen zu haben, denn schon am Teich vorm großen Moriator mussten die Kleinen die Krake mit bakteriellen Molotowcocktails belästigen). Aragorn schüttelte enttäuscht den Kopf, las aber die Taschentuchspur weiter, die einen steilen Abhang hinaufführte. Entweder hatte Frodo eine Bergsteigerausrüstung mitgenommen oder er hatte den Skilift nach oben genommen, denn anders konnte so ein kleinwüchsiges Schmuckkästchen wie er doch kaum hinaufklettern.
Also schnappte sich Aragorn, auf der verzweifelten Suche nach dem kulturellen Relikt seines Volkes, seinen Wanderstock und stieg das Hügelchen eifrig empor. Oben angekommen schaltete er seinen multifunktionellen Bewegungsmelder mit integriertem Navigationssystem an und ortete die exakte Position des Hobbits. Er klemmte laut Anzeige hinter einem Felsblock und hatte den Ring auf dem Finger. "Frodo, lass die Show und gib mir die Liedtexte wieder...menno, hör doch mal auf zu stänkern...komm raus oder ich erzähle allen, dass dein kleiner Hobbit kürzer als kurz ist!", drohte Aragorn entnervt und klopfte ungeduldig mit seinen abgeknabberten Fingernägeln auf dem Monitor des Ortungsgerätes herum.
"Das erzählst du gefälligst niemandem", hörte er plötzlich eine leise und eingeschüchterte Stimme aus einer Felsspalte sprechen. Ha, der Trick mit dem Minderwertigkeitskomplexauslöser wirkte auch immer wieder. Zufrieden, den kleinen Tunichtgut gefunden zu haben, schaltete Aragorn den Bewegungsmelder made in Lorien aus, der nun wie verrückt piepste (nicht wegen Frodo, sondern wegen Sarumans Militärazubis, die bedrohlich nah den Hügel hinaufrobbten).
"Da bist du ja, warum bist du denn abgehauen...wo sind die Liedtexte", sagte er dann ein bisschen grob und machte einen großen Schritt zu dem kleinen Hobbit. Dieser legte verängstigt die Ohren an und setzte seinen Mitleidsblick auf, wie ihn nur Elronds Ex-Hündchen aufsetzen konnte (das Hündchen hatte zudem immer mit dem Schwanz gewedelt, um Onki Elronds Mitleidsgenproduktion im mehr oder weniger vorhandenen Gehirn anzukurbeln, nur hatte Frodo noch nicht den Dreh raus, auch das zu tun).
"Wo die Texte sind, weiß ich nicht, aber willst du nicht lieber wissen, was mit dem Ring ist?", fragte Frodo stammelnd. "Nee, lass mal.ich hab mittlerweile ganz andere Sorgen...wo ist Boromir, hat der die Texte?", antwortete Aragorn und Hoffnung schimmerte in seinen kontaktlinsenfreien Augen (einmal hatte Sauron auch eine Kontaktlinse mit der Farbe Rosa benutzt, weil er glaubte, so endlich eine Freundin zu bekommen, schließlich versprach das der Name dieser farbenfrohen Plättchen, aber auch das war ein Misserfolg). "Ok, Frodolein, ich muss weg." Frodo kratzte sich am unholzigen Kopf und fragte: "Mmh...ich geh dann mal allein nach Mordor, ok?" Aragorn, der den Bewegungsmelder erneut aktiviert hatte, und das stete und laute Piepen bemerkte, winkte nur ab: "Ja, mach doch was du willst, meinen Segen hast du und geh mir jetzt nicht auf den Sack..."
Der Hobbit zuckte nur mit den Achseln und machte sich dann auf den Wanderweg zu Saurons persönlichen Foltervergnügungspark. Aragorn, frohen Mutes, dass das Piepsen seine Liedtexte waren, stürmte zurück, doch das was er erblickte, stimmte ihn weniger fröhlich.
Vor ihm standen etwa so viele Uruk-Hi Soldaten, wie Onki Elrond Gartenlatschen hatte...und das waren so einige. Einige legten sich auf den Fußboden und hechelten herum: "Ja sind wir denn hier beim Mittelerde- Crosslauf? Ich kann nicht mehr..." Aragorn beobachtete die völlig erschöpften und gesichtstätowierten Krieger aus Sarumans lustigem Klonlabor und zündete sich erst einmal einen Joint an. Ruhe bewahren! "Hey, Kumpel, krieg ich auch mal nen Zug?", kam plötzlich einer an, der ein goldenes Kettchen um den Hals trug, auf dem schmuckvoll "Lurtz" eingraviert war. "Meinetwegen, aber nicht vollsabbern, das ist recyclebares Jointrollpapier", belehrte Aragorn und reichte dem Uruk den Friedensjoint.
"Und...was machst du hier, Kumpel? Auch Dauerlauf?", fragte Lurtz nach einigen Zügen. "Hihi...nee, ich bin hier Mitglied in so ner Art Ringträgerförderungsprogramm, weißt du?", grinste Aragorn breit, denn er sah vor seinem inneren Auge viele bunte Blumen und inmitten Saurons Auge in Rosa, Gelb und Grün und das Ganze immer im Wechsel. Die Halblinge bauten verdammt gutes Gras an!
"Ach so...cool, tja, weißt du, mein blasshäutiger Bartmensch, wir rennen nun schon seit Tagen durch die Botanik", lallte Lurtz und seine vergilbten Augen drehten sich langsam aber sicher im Kreis, "nur um so ein paar bekloppte Liedtexte zu finden, kannst du dir das vorstellen?" Daraufhin brach Lurtzi-Purtzi in schallendes Gelächter aus und er klopfte sich vor Lachen auf die Knie, sodass sein Lendenschurz hin- und herwedelte. ("Lendel in the wind" sozusagen) Doch Aragorn verstummte und sein Gesichtsausdruck wurde grimmig. "Liedtexte sagst du?"
Lurtz beruhigte sich immer noch nicht und feierte sich einen ab und kippte fast vornüber. "Duuuu...Arsch...gib die sofort her!", meckerte Aragorn, zog dem Ungeheuer die Schnüffeltüte aus der Klaue und verpasste ihm eine mit dem splittrigen Schwert. Lurtz ging zu Boden und lag besinnungslos unten, betäubt vor sich hingrinsend, während Aragorn wutentbrannt auf die anderen losstürmte und einen nach dem anderen plattmachte. Tja, wenn es um seine Liedtexte ging, kannte Aragorn keine Gnade. Wie dem auch sei, er rannte eben blind vor Wut und Opium durch die Masse und wälzte alles und jeden nieder, der sich ihm in den Weg stellte.
Währenddessen, nach etwa einer Viertelstunde Besinnungslosigkeit, rappelte sich Lurtz frisch und fröhlich auf und erinnerte sich vage an den eigentlichen Auftrag, den er ja noch zu erfüllen hatte. "Ok, Schluss mit der Pause, findet die Halblinge", rief er dann munter aus und die Uruk-Hi Genossen, die noch übrig waren, sprangen hervor und taumelten ihrem Chef hinterher. "Was war das nur für ein Trottel...wegen ein paar Texten solch einen Aufstand zu machen", jammerte einer in der hintersten Reihe und rieb sich das wundgeprügelte Gesäß.
"Ist doch egal, vorerst sei er verschont, denn der Stoff war echt dröhnig- gut!", grinste Lurtz und trampelte weiter.
Etwa im gleichen Moment traf Boromir auf Merry und Pippin, die sich der Suche nach Frodo angeschlossen hatten, schließlich sollte der ja was zu Futtern besorgen und war einfach abgehauen. Doch den Gefährten, die sich ein Schlauchboot geteilt hatten, blieb keine Zeit für ein lustiges Frage- und Antwortspiel, denn einige hundert Uruk-Hi rammelten den Abhang hinunter, direkt auf die Kleinen zu. "Hey, das sind doch Halblinge! Sollen wir die mitnehmen?", hörten sie einen rufen, der genau auf Merry und Pippin zeigte. "Hey, du Depp, mit nackigem Finger zeigt man nicht auf angezogene Leute, hat dir das deine Mama nicht beigebracht?", rief Merry großspurig und Boromir atmete schwer aus, wissend, dass die große Klappe der kleinen Leute noch größere Probleme mit sich bringen würde.
Seufzend fing er an, sich ein wenig mit dem Schwert warm zu fuchteln und schlug einige böswillige Hobbysoldaten nieder. Merry und Pippin, ganz begeistert von Boromirs Kampftechniken, holten ihre Wollpuschel heraus, die sie in Onki Elronds Nachttisch in Bruchtal gefunden hatten und machten einen auf Cheerleader.
"Hey ho, let's go, Boromir haut kräftig zu,
sein Gestank macht alle platt,
denn er kommt aus der Weißen Stadt,
B-O-R-O-M-I-R!!!"
So sangen die Hobbits feucht fröhlich vor sich hin und wedelten mit den Puscheln herum, als hätten sie in ihrem ganzen Leben noch nie etwas anderes getan. Sie waren fest von Boromirs Sieg überzeugt, bis, ja bis Lurtz sich in den Kampf einmischte. Was recht unfair war, denn der hatte eine Armbrust mit dreifacher Pfeilauflage und mit einem Schuss hatte Boromir 3 Dartpfeile in der Brust stecken. Die Hobbits starrten entsetzt zu ihm auf, als der erstaunt an sich herabschaute. "Ach, ist nur n bisschen krasser als Akupunktur, macht euch mal keine Sorgen", versicherte Boromir und kippte breit grinsend um.
"Mist...und ich hätte fast eine Wette gewonnen...", grummelte Pippin und stampfte wütend auf den Waldboden. Mehr konnte er nicht sagen, denn dann wurde er mit Merry von den Uruk-Hi angesackt und mitgenommen. "Mmh, wieder so ein Trottel, hätte uns doch einfach die Kleinen geben können, aber nee, immer müssen die sich mit uns anlegen...", meckerte Lurtz und blieb noch eine Weile bei dem schwerverwundeten Boromir stehen.
"Möchtest du ein Kissen?", fragte Lurtz fürsorglich, denn eigentlich hatte er gar nicht damit gerechnet, tatsächlich den Menschen zu treffen und das Ganze tat ihm unheimlich leid. (im Bogenschießen in der Uruk-Hi'schen Grundschule hatte er immer ne glatte 6 bekommen)
Doch noch ehe er sich herabbeugen konnte, wurde Lurtz von einem ekelhaften Taschentuch getroffen und rannte daraufhin angeekelt weg. Ein wenig verwirrt starrte Boromir hoch und sah Aragorn königlich auf die Lichtung schreiten. "Cool, hab ich getroffen?", fragte er begeistert und klatschte in die Hände. Erst dann bemerkte er Boromir, der wie ein Schaschlikspieß aufgespießt dalag.
Mit einem traurigen Ausdruck im Gesicht kniete Aragorn über ihn und flüsterte: "Ist dir bewusst, dass du 3 Pfeile in deiner Brust stecken hast?" Boromir verdrehte genervt die Augen: "Nein, ich dachte das wären Cocktailspießer..."
Boromirs Ende war nah, das wusste Aragorn, und der Rest der Gemeinschaft rannte irgendwo planlos durch die Gegend, keine Spur von den Liedtexten und Hunger hatte er auch. Das war einfach ein blöder Tag! Wie sollte es nur weitergehen?
**************************************************************************** ************** Und wieder ist ein hoffentlich lustiges Kapitel zuende...hinterlasst mir doch bitte euren Kommentar, ja? *fleh*...das letzte Kapitel naht...ich weiß aber nicht, ob es noch in diesem Jahr kommt *lol...wie das klingt*, da ich vom 28.12. bis 3.1. nicht zu Hause bin *Sternenlicht zuzwinker*...tja, falls wir uns nicht vor dem Jahreswechsel sehen/lesen, wünsche ich allen Schreiberlingen auf ff.net und allen Lesern (und vor allem den Reviewern...hehe) ein besinnliches Weihnachtsfest und nen lustigen Rutsch ins neue Jahr!!!
Dankääää für alles, ihr seid einmalig *g* (und ich bin einmalig doof, ich weiß...sorry, wenn das Chap zu lang ist, aber ich konnte es nicht mehr kürzen...)
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Kapitel 19: Uruk-Hi'sche Treffsicherheiten
Noch immer auf Nahrungsnachschub von Frodo wartend, übte sich die hobbitische Opposition derweil im Fußfrisieren. Ohne Mayas persönliches Einverständnis einzuholen hatten sich die männlichen eingelaufenen Kerlchen ihr Maniküreset gekrallt und werkelten nun frohen Mutes an beinah jedem behaarten Körperteil herum. (abgesehen von den Augenbrauen natürlich, wäre ja unhygienisch) Maya bekam es deshalb nicht mit, weil sie noch immer verzweifelt damit beschäftigt war, Knut-Gimlis plüschwolligen Wuschelschal fertigzustellen, bevor die Gewässererkundungstour fortgesetzt wurde. Legolas wollte indes eigentlich schon weiterrudern, weil seine spitzen Knuffelöhrchen elektromagnetische Wellen ganz aus der Nähe empfingen und er wusste, dass keiner von der Gemeinschaft ein Kurbelradio mitgenommen hatte. Aber es war ihm nicht einmal möglich, Aragorn von seiner Vermutung zu berichten, dass allem Anschein nach irgendwelche radiohörenden Feinde in der Nähe waren, denn Aliera klemmte ihn noch immer am Boden fest mit ihrer unerwarteten Knuddelattacke.
Doch selbst wenn Legolas die Möglichkeit gehabt hätte, dem Reisegruppenleiter Aragorn etwas zu sagen, so hätte dieser ihm nicht zugehört, weil der in diesem Moment in eine Art deliriumsähnlichen Taumel geraten war. Die Liedtexte waren verschwunden! Die jahrelang überlieferten Trällerleien der Dúnedain...seine Verwandten und Bekannten aus dem Förstervolk würden ihn mit einem Bindfaden strangulieren, wenn sie erfuhren, dass die geheimnisvollen Liedtexte in die Hände des Feindes geraten waren.
Panisch wühlte unser Lieblingsschwertträger in allen Taschen herum, durchsuchte die Schlauchboote, Legolas abgelegte Unterhose...doch keine Spur dieser lyrisch wertvollen Gesangsstücke. Aragorn wusste es nicht, aber Nienor hatte die heißgeliebten Texte unter ihrem Gewand versteckt. Erstens, weil er nun endlich Ruhe gab mit seinem ohrenschmalzabschreckendem Gejaule und zweitens, weil er, wenn er die Texte wiederhaben wollte, erst unter ihrem Gewand rumfummeln musste. Ja, Nienor war eben sehr berechnend, was ihren umschwärmten Dreitagebartträger anging.
Die allgemeine Unruhe und Besorgnis um den kleinen fußfelligen Fresssack inklusive Ringlein trat erst in jenem Moment ein, als Sam als erster von den Hobbits seine Fußfelllocken fertig eingedreht hatte und diese stolz seinem Chefchen präsentieren wollte, der aber nirgends zu sehen war.
"Frodo? Hey, wo ist er denn hin?", fragte Sam entrüstet und hob seine XXL- Bratpfanne an, um nachzusehen, ob sich der kleine Kerl vielleicht darunter versteckte, um den anderen einen Schrecken einzujagen. (so etwas Ähnliches hatte er einmal zu Pippins Kindergeburtstagsfeier gemacht, da hatte er sich hinter dem Marmeladeneinmachglas von Pips Großmama versteckt und hatte sich erst am nächsten Morgen wieder gezeigt...Pip war ziemlich sauer auf Klein- Frodo gewesen, weil er ich schon gefreut hatte, Frodos Stück von der Geburtstagstorte zu ergattern, dann hatte der Hobbit sich jedoch rechtzeitig zurückgemeldet und die Sahnetorte vor Pippins Augen aufgemampft) "Wer...Stinkerchen oder schmuckes Lockenköpfchen?", fragte Knut the Gimli abwesend, zu sehr darin vertieft, Legolas blondes Strähnchen in seinen Bart einzuarbeiten. "Öhm...beide...", erwiderte Sam grübelnd und erst jetzt bekam er mit, dass die Luft hier so frisch war, Boromir also mitsamt Giftgasnachfüllbeutel weg war. Nur seine Atomsatellitenschüssel von einem Schild hatte er dagelassen, was äußerst merkwürdig war, denn sonst ging der Muskelmann aus Gondor nicht einmal aufs Klo ohne seine Salatschüssel. Legolas war es mittlerweile gelungen, sich zumindest aufzusetzen, die Halbelbe noch immer an seiner Brust klemmend. "Sag mal...hast du Onki Elronds Extremleim an den Fingern, den Aragorn immer zum Schwertzusammenpappen benutzt, oder warum klemmst du so an mir?", ächzte der anmutige Elb mit der eingesauten Klamotte und versuchte sie krampfhaft von sich zu schieben. Er hatte sie ja gern, aber deswegen musste sie ihm noch keine empfindlichen Körperteile abklemmen (wie beispielsweise sein von einem Zwerg vergewaltigtes Haar).
Aliera schaute ihn beleidigt an und ließ augenblicklich von ihm ab (auch wenn es ihr zugegebenermaßen schwer fiel, denn er hatte sein Haribo-Parfum aufgelegt, was für sie eine absolute Schnüffeldroge geworden war). "Tut mir leid, so hab ich das nicht gemeint", beschwichtigte er sie daraufhin und tätschelte ihre Wange Oma Galadriel - like. Aliera gab sich nicht so recht mit diesem Tröstungsversuch zufrieden und schmollte vor sich hin. Da konnte Legolas nicht anders als sich vornüber zu beugen und ihr zuzuflüstern: "Haldir hat ein Wasserbett...wenn wir nach dem ganzen Ring-Bla-Bla wieder mal nach Lorien kommen, können wir die Knuddelaudienz gerne fortführen..."
Ein breites, Aliera sehr an den La Paloma Abend erinnerndes Grinsen folgte und sie knuffte ihn in die Rippen. "War das eine unartige Anspielung?"
"Worauf Boromir einen lassen könnte", erwiderte Legolas frech und kniff ihr in die Nase. Daraufhin blinzelte ihn die kleine Elbe nur fragend an und tatschte an seine Stirn. "Fieber...definitiv...", murmelte sie dann kopfschüttelnd und stand eilig auf, als Aragorn zu den beiden "Sich-am- Boden-Wälzern" trat und panisch herumfuchtelte: "Frodo, meine Liedtexte und das Gemeinschaftsstinktier sind verschwunden!"
"Ja...und?", machte Legolas ziemlich gleichgültig, der sich einen Jubelschrei arg verkneifen musste bei dem Gedanken, dass Aragorn wohl nie wieder mit Textunterstützung singen würde und stand ebenfalls auf. (sein Overall im Robin Hood Stil war nun ziemlich verdreckt, aber Legolas wusste, wie man sich in Szene setzte und er als Trendsetter des Düsterwaldes konnte sein Outfit gut als neuen Trend verkaufen) "Na was wohl und?", äffte Aragorn ihn stinkig nach, "wetten die haben sich verschworen und wollen den Ring samt Texte dem Feind übergeben?" "Mmh", machte Legolas nachdenklich und fasste sich an das wohlgeformte, von der plastischen Chirurgie Bruchtals verschonte Kinn, "Naja, Feinde sind in der Nähe, könnte gut möglich sein."
"Wie, Feinde sind in der Nähe? Die mordorianische Käsemafia oder wer? Warum hast du mir nichts gesagt? Ihr Spitzgeohrten seid auch schon mal schneller gewesen...du wirst noch wie Opi Celeborn enden!", wetterte Aragorn los und wand sich entrüstet um. "Hey, das war jetzt aber ein bisschen sehr gemein, du Billigabklatsch von einem Greenpeace-Aktivisten!", setzte sich Aliera wütend ein, doch ehe der gereizte Ungekrönte sein zweigespaltenes Barbecuemesser ziehen konnte, rief Maya laut: "Hey, könnten wir das Schlammcatchen auf später verschieben? Ich finde, wir sollten zuerst die anderen suchen." Aliera, überrascht von Mayas diplomatischem Einsatz, musterte die Kleine einen Moment schweigend, Aragorn und Legolas waren schon vorausgegangen, um mit einem Bewegungsdetektor und einem Metallsuchgerät (für den Ring, versteht sich, denn der bestand zu 90 % aus Alufolie und nur der Rest war Goldspray, das Sauron draufgesprüht hatte) nach den Vermissten zu suchen. "Was guckst du mich so schief an? Meine getrockneten Kamelhodenchips sind alle und Frodo hatte noch eine Tüte in seiner Hosentasche...und die ist ja bekanntlich mit meinem Hobbitkollegen weg...", brabbelte sie nervös wie ein Keksjunkie auf Entzug und trabte hastig hinter den männlichen Gefährten her.
Aliera stand noch einen Augenblick regungslos da, schüttelte den Kopf und folgte den anderen. Onki Elrond hätte mit den eckigen Ohren geschlackert, wenn er Maya so voller Tatendrang gesehen hätte. (zumal sie zu ihrer Zeit als Bruchtal-Altersheimuntermieterin nicht einmal die Kraft aufbringen konnte, sich die hobbitischen Beißerchen zu putzen)
In etwa zur gleichen Zeit hatte Boromirchen Frodo angehalten und damit begonnen, herumzuargumentieren, warum er den Ring besser nehmen sollte. "Also, hör mir jetzt genau zu, du schielender Bettvorleger", begann er zunächst ruhig und setzte sich neben den verwirrten Hobbit auf einen umgefallenen Baumstamm, "Hör mal, deine Finger sind ja viiiieeeel zu klein, sodass der Ring doch nur herunterrutschen würde, wenn du ihn anlegst..."
"Aber Boromir, ich hab doch die Kette dafür und außerdem leg ich den nicht an, weil der Goldton meinen Hauttyp noch blasser erscheinen lässt...jedenfalls hat mir das Gandalf mal erzählt...", entgegnete Frodo und rutschte ein wenig weg von dem zu exorzierenden Boromir, der mittlerweile besessen auf das Schmuckstückchen glotzte. "Du vertraust also einem senilen, kloppstockschwingenden Schmutzfängerträger mehr als mir, dem lieben, Wohlgeruch verbreitenden Menschli?", jammerte er enttäuscht und mimte den schwer Enttäuschten. "Öhm...ja.", machte Frodo ehrlich, wie er nun mal war und in Boromirs Äuglein schimmerte die wutigste Wut von ganz Mittelerde. "Wie kannst du nur so etwas sagen, du verlauster Fellbeutel?", brüllte Gondorman entsetzt und musste sich stark zusammenreißen, um dem kleinen Hobbit nicht mit bloßen Händen durchzukitzeln.
"Erstens heiße ich Beutlin, nicht Beutel und zweitens: Ich mache einfach den Mund auf und rede, so kann ich das sagen." Das war zu viel für den durchdrehenden Schlafanzugfan und er sprang auf, packte das lothlorische Bademäntelchen im zarten Pfefferminzgrün und zerrte Frodo somit zu Boden. "Sachte, sachte, Freund der Sonne", wimmerte Frodo und versuchte den schwergewichtigen Boromir, der sich über ihn lehnte, von sich zu drücken, "Dass du's weißt, ich bin kein Hobbit für eine Nacht..." Daraufhin hielt "The Smell" kurz inne und starrte den Hobbit unverständlich an. Frodo nutzte diese Chance, der miefigen Gefahr zu entgehen und setzte, trotz gandalf'scher Warnung den Ring auf. ZACK! Mir nichts dir nichts war der Fußfusslige weg und Boromir befürchtete schon, ihn unter seinem Bierbauch erdrückt zu haben, als er einen heftigen Tritt gegen die Wampe bekam und rückwärts mit doppeltem Salto den bewaldeten Abhang von Amon Hen herunterkullerte. Frodo, nun durchsichtiger als Galadriels Gardinennachthemd, sprintete so schnell, wie es ihm mit seinen wasserabweisenden Hobbithornhautsohlen möglich war, den Abhang hinauf und versuchte so, Boromirs Modeschmuckgeilheit zu entgehen.
Dieser kullerte noch immer den Berg hinab und warf mit hobbitfeindlichem Vokabular um sich. Erst als er an einer umgekippten Baumwurzel zum Stillstand kam, wurde er wieder klar im Kopf. "Frodo?", fragte er und rieb sich die weiche Birne nachdenklich, "ich hab's doch nicht so gemeint, ich wollte dir doch nur den Ring wegnehmen und ihn mir in den Schambereich piercen lassen...Frodo! Komm doch zurück...FRODOOOO", rief er verzweifelt, doch nirgendwo war eine Spur vom Hobbit zu sehen.
Zu etwa dieser Zeit hatten sich auch die anderen Gefährten in Grüppchen aufgeteilt, um die verlorenen Gefährten zu finden. Der erste, der etwas fand, war Aragorn. Ein popliges Taschentuch in dem die Initialen "FB" eingearbeitet waren. Da Boromir weder Foromir hieß, noch irgendeinen Zweit- oder Nachnahmen hatte (arme Sau), vermutete Blitzmerkerchen Aragorn sofort, dass es Frodos Rotzfahne war, mit der er mal wieder die Flora des Amon Hen verpestete (diese Hobbits schienen einen argen Faible für das Taschentücherwegwerfen zu haben, denn schon am Teich vorm großen Moriator mussten die Kleinen die Krake mit bakteriellen Molotowcocktails belästigen). Aragorn schüttelte enttäuscht den Kopf, las aber die Taschentuchspur weiter, die einen steilen Abhang hinaufführte. Entweder hatte Frodo eine Bergsteigerausrüstung mitgenommen oder er hatte den Skilift nach oben genommen, denn anders konnte so ein kleinwüchsiges Schmuckkästchen wie er doch kaum hinaufklettern.
Also schnappte sich Aragorn, auf der verzweifelten Suche nach dem kulturellen Relikt seines Volkes, seinen Wanderstock und stieg das Hügelchen eifrig empor. Oben angekommen schaltete er seinen multifunktionellen Bewegungsmelder mit integriertem Navigationssystem an und ortete die exakte Position des Hobbits. Er klemmte laut Anzeige hinter einem Felsblock und hatte den Ring auf dem Finger. "Frodo, lass die Show und gib mir die Liedtexte wieder...menno, hör doch mal auf zu stänkern...komm raus oder ich erzähle allen, dass dein kleiner Hobbit kürzer als kurz ist!", drohte Aragorn entnervt und klopfte ungeduldig mit seinen abgeknabberten Fingernägeln auf dem Monitor des Ortungsgerätes herum.
"Das erzählst du gefälligst niemandem", hörte er plötzlich eine leise und eingeschüchterte Stimme aus einer Felsspalte sprechen. Ha, der Trick mit dem Minderwertigkeitskomplexauslöser wirkte auch immer wieder. Zufrieden, den kleinen Tunichtgut gefunden zu haben, schaltete Aragorn den Bewegungsmelder made in Lorien aus, der nun wie verrückt piepste (nicht wegen Frodo, sondern wegen Sarumans Militärazubis, die bedrohlich nah den Hügel hinaufrobbten).
"Da bist du ja, warum bist du denn abgehauen...wo sind die Liedtexte", sagte er dann ein bisschen grob und machte einen großen Schritt zu dem kleinen Hobbit. Dieser legte verängstigt die Ohren an und setzte seinen Mitleidsblick auf, wie ihn nur Elronds Ex-Hündchen aufsetzen konnte (das Hündchen hatte zudem immer mit dem Schwanz gewedelt, um Onki Elronds Mitleidsgenproduktion im mehr oder weniger vorhandenen Gehirn anzukurbeln, nur hatte Frodo noch nicht den Dreh raus, auch das zu tun).
"Wo die Texte sind, weiß ich nicht, aber willst du nicht lieber wissen, was mit dem Ring ist?", fragte Frodo stammelnd. "Nee, lass mal.ich hab mittlerweile ganz andere Sorgen...wo ist Boromir, hat der die Texte?", antwortete Aragorn und Hoffnung schimmerte in seinen kontaktlinsenfreien Augen (einmal hatte Sauron auch eine Kontaktlinse mit der Farbe Rosa benutzt, weil er glaubte, so endlich eine Freundin zu bekommen, schließlich versprach das der Name dieser farbenfrohen Plättchen, aber auch das war ein Misserfolg). "Ok, Frodolein, ich muss weg." Frodo kratzte sich am unholzigen Kopf und fragte: "Mmh...ich geh dann mal allein nach Mordor, ok?" Aragorn, der den Bewegungsmelder erneut aktiviert hatte, und das stete und laute Piepen bemerkte, winkte nur ab: "Ja, mach doch was du willst, meinen Segen hast du und geh mir jetzt nicht auf den Sack..."
Der Hobbit zuckte nur mit den Achseln und machte sich dann auf den Wanderweg zu Saurons persönlichen Foltervergnügungspark. Aragorn, frohen Mutes, dass das Piepsen seine Liedtexte waren, stürmte zurück, doch das was er erblickte, stimmte ihn weniger fröhlich.
Vor ihm standen etwa so viele Uruk-Hi Soldaten, wie Onki Elrond Gartenlatschen hatte...und das waren so einige. Einige legten sich auf den Fußboden und hechelten herum: "Ja sind wir denn hier beim Mittelerde- Crosslauf? Ich kann nicht mehr..." Aragorn beobachtete die völlig erschöpften und gesichtstätowierten Krieger aus Sarumans lustigem Klonlabor und zündete sich erst einmal einen Joint an. Ruhe bewahren! "Hey, Kumpel, krieg ich auch mal nen Zug?", kam plötzlich einer an, der ein goldenes Kettchen um den Hals trug, auf dem schmuckvoll "Lurtz" eingraviert war. "Meinetwegen, aber nicht vollsabbern, das ist recyclebares Jointrollpapier", belehrte Aragorn und reichte dem Uruk den Friedensjoint.
"Und...was machst du hier, Kumpel? Auch Dauerlauf?", fragte Lurtz nach einigen Zügen. "Hihi...nee, ich bin hier Mitglied in so ner Art Ringträgerförderungsprogramm, weißt du?", grinste Aragorn breit, denn er sah vor seinem inneren Auge viele bunte Blumen und inmitten Saurons Auge in Rosa, Gelb und Grün und das Ganze immer im Wechsel. Die Halblinge bauten verdammt gutes Gras an!
"Ach so...cool, tja, weißt du, mein blasshäutiger Bartmensch, wir rennen nun schon seit Tagen durch die Botanik", lallte Lurtz und seine vergilbten Augen drehten sich langsam aber sicher im Kreis, "nur um so ein paar bekloppte Liedtexte zu finden, kannst du dir das vorstellen?" Daraufhin brach Lurtzi-Purtzi in schallendes Gelächter aus und er klopfte sich vor Lachen auf die Knie, sodass sein Lendenschurz hin- und herwedelte. ("Lendel in the wind" sozusagen) Doch Aragorn verstummte und sein Gesichtsausdruck wurde grimmig. "Liedtexte sagst du?"
Lurtz beruhigte sich immer noch nicht und feierte sich einen ab und kippte fast vornüber. "Duuuu...Arsch...gib die sofort her!", meckerte Aragorn, zog dem Ungeheuer die Schnüffeltüte aus der Klaue und verpasste ihm eine mit dem splittrigen Schwert. Lurtz ging zu Boden und lag besinnungslos unten, betäubt vor sich hingrinsend, während Aragorn wutentbrannt auf die anderen losstürmte und einen nach dem anderen plattmachte. Tja, wenn es um seine Liedtexte ging, kannte Aragorn keine Gnade. Wie dem auch sei, er rannte eben blind vor Wut und Opium durch die Masse und wälzte alles und jeden nieder, der sich ihm in den Weg stellte.
Währenddessen, nach etwa einer Viertelstunde Besinnungslosigkeit, rappelte sich Lurtz frisch und fröhlich auf und erinnerte sich vage an den eigentlichen Auftrag, den er ja noch zu erfüllen hatte. "Ok, Schluss mit der Pause, findet die Halblinge", rief er dann munter aus und die Uruk-Hi Genossen, die noch übrig waren, sprangen hervor und taumelten ihrem Chef hinterher. "Was war das nur für ein Trottel...wegen ein paar Texten solch einen Aufstand zu machen", jammerte einer in der hintersten Reihe und rieb sich das wundgeprügelte Gesäß.
"Ist doch egal, vorerst sei er verschont, denn der Stoff war echt dröhnig- gut!", grinste Lurtz und trampelte weiter.
Etwa im gleichen Moment traf Boromir auf Merry und Pippin, die sich der Suche nach Frodo angeschlossen hatten, schließlich sollte der ja was zu Futtern besorgen und war einfach abgehauen. Doch den Gefährten, die sich ein Schlauchboot geteilt hatten, blieb keine Zeit für ein lustiges Frage- und Antwortspiel, denn einige hundert Uruk-Hi rammelten den Abhang hinunter, direkt auf die Kleinen zu. "Hey, das sind doch Halblinge! Sollen wir die mitnehmen?", hörten sie einen rufen, der genau auf Merry und Pippin zeigte. "Hey, du Depp, mit nackigem Finger zeigt man nicht auf angezogene Leute, hat dir das deine Mama nicht beigebracht?", rief Merry großspurig und Boromir atmete schwer aus, wissend, dass die große Klappe der kleinen Leute noch größere Probleme mit sich bringen würde.
Seufzend fing er an, sich ein wenig mit dem Schwert warm zu fuchteln und schlug einige böswillige Hobbysoldaten nieder. Merry und Pippin, ganz begeistert von Boromirs Kampftechniken, holten ihre Wollpuschel heraus, die sie in Onki Elronds Nachttisch in Bruchtal gefunden hatten und machten einen auf Cheerleader.
"Hey ho, let's go, Boromir haut kräftig zu,
sein Gestank macht alle platt,
denn er kommt aus der Weißen Stadt,
B-O-R-O-M-I-R!!!"
So sangen die Hobbits feucht fröhlich vor sich hin und wedelten mit den Puscheln herum, als hätten sie in ihrem ganzen Leben noch nie etwas anderes getan. Sie waren fest von Boromirs Sieg überzeugt, bis, ja bis Lurtz sich in den Kampf einmischte. Was recht unfair war, denn der hatte eine Armbrust mit dreifacher Pfeilauflage und mit einem Schuss hatte Boromir 3 Dartpfeile in der Brust stecken. Die Hobbits starrten entsetzt zu ihm auf, als der erstaunt an sich herabschaute. "Ach, ist nur n bisschen krasser als Akupunktur, macht euch mal keine Sorgen", versicherte Boromir und kippte breit grinsend um.
"Mist...und ich hätte fast eine Wette gewonnen...", grummelte Pippin und stampfte wütend auf den Waldboden. Mehr konnte er nicht sagen, denn dann wurde er mit Merry von den Uruk-Hi angesackt und mitgenommen. "Mmh, wieder so ein Trottel, hätte uns doch einfach die Kleinen geben können, aber nee, immer müssen die sich mit uns anlegen...", meckerte Lurtz und blieb noch eine Weile bei dem schwerverwundeten Boromir stehen.
"Möchtest du ein Kissen?", fragte Lurtz fürsorglich, denn eigentlich hatte er gar nicht damit gerechnet, tatsächlich den Menschen zu treffen und das Ganze tat ihm unheimlich leid. (im Bogenschießen in der Uruk-Hi'schen Grundschule hatte er immer ne glatte 6 bekommen)
Doch noch ehe er sich herabbeugen konnte, wurde Lurtz von einem ekelhaften Taschentuch getroffen und rannte daraufhin angeekelt weg. Ein wenig verwirrt starrte Boromir hoch und sah Aragorn königlich auf die Lichtung schreiten. "Cool, hab ich getroffen?", fragte er begeistert und klatschte in die Hände. Erst dann bemerkte er Boromir, der wie ein Schaschlikspieß aufgespießt dalag.
Mit einem traurigen Ausdruck im Gesicht kniete Aragorn über ihn und flüsterte: "Ist dir bewusst, dass du 3 Pfeile in deiner Brust stecken hast?" Boromir verdrehte genervt die Augen: "Nein, ich dachte das wären Cocktailspießer..."
Boromirs Ende war nah, das wusste Aragorn, und der Rest der Gemeinschaft rannte irgendwo planlos durch die Gegend, keine Spur von den Liedtexten und Hunger hatte er auch. Das war einfach ein blöder Tag! Wie sollte es nur weitergehen?
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Dankääää für alles, ihr seid einmalig *g* (und ich bin einmalig doof, ich weiß...sorry, wenn das Chap zu lang ist, aber ich konnte es nicht mehr kürzen...)
