~ Facing the enemy ~
Kapitel 3: Fear.
Ich musste mir meine Angst ja nicht unbedingt sofort anmerken lassen. Ein unerträgliches Geräusch – wie Metall auf Metall; die Stimme des Chaos lachte.
Lachen ? Meine Gedanken schlugen Purzelbäume – ein Verb wie lachen konnte man unmöglich auf ein Wesen wie _ dieses _ anwenden, oder ?
"So ? Diese Entschlossenheit gefällt mir, genau das, was ich brauche !"
Urplötzlich schoss ein Blitz aus schwarzer Energie auf mich zu, mit einem Keuchen warf ich mich zur Seite und schlug hart auf dem felsigen Boden auf. Mir blieb keine Zeit mehr, wieder aufzustehen. Aus den Augenwinkeln erkannte ich den nächsten Blitz, dem ich nicht mehr ausweichen konnte. Mein eigener Aufschrei hallte mir noch nach Sekunden in den Ohren. Mühsam richtete ich mich wieder auf . Blut lief meinen Unterarm hinab, tropfte zäh zu Boden.
Chaos klang nachdenklich, die Augen flackerten ein wenig. "Nun, es gibt natürlich auch einen Kompromiss. Du bist eine brauchbare Kriegerin. Ergib dich mir und du lebst als Dienerin an meiner Seite weiter. Es wäre für dich weitaus angenehmer....."
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, die Gedanken rasten, versuchten einen Sinn in den Aussagen von Chaos zu finden. "Angenehmer als was ? Lieber sterbe ich, aber nicht, ohne dass du besiegt bist !"
Wieder schossen unerwartete Energieblitze auf mich zu, von allen Seiten – oben, unten, rechts, links – irgendwann schien ich aus Schmerz zu bestehen. Nach unsagbar langer Zeit, so schien es mir, beendete Chaos seine Attacken. Die harten Augen schauten beobachtend, abwartend.
Meine Knie zitterten. Was sollte ich tun ? Ich war doch nicht gekommen um mich umbringen zu lassen, ohne Überhaupt den Versuch einer Gegenwehr unternommen zu haben. Ich war gekommen um diese Galaxis vor diesem Feind zu schützen, um Chaos für immer zu bannen. Dass das mir Leben kosten konnte - kosten _ würde _ - war mir klar. Aber was war schon ein Leben gegen das von den Millionen Lebewesen deren Zuhause dieser Galaxie war ? Diese Lebewesen zu bechützen war meine Aufgaben und ich würde sie erfüllen!
Aber trotz der neuen, sich in mir ausbreitenden Sicherheit würde ich noch weiteren Angriffen dieser Art nicht standhalten können. Wie konnte ich Chaos besiegen ? Da _ musste_ eine Möglichkeit sein !
"Dir fällt nichts ein, hm ?"
Die metallene Stimme versuchte mitleidig zu klingen. Eine Sekunde später traf mich nur ein – vergleichsweise - winziger Energiestoß, der aber schon ausreichte meine Knie nachgeben zu lassen.
Kurz bevor ich auf den Felsen aufschlagen musste, drehte ich die Spitze des Schwertes in einer schnellen Bewegung zur Erde – mit dem vagen Gedanken, ich könne so meinen Sturz auffangen. Hundertstelsekunden später berührte die Schwertspitze den Fels und wurde sofort darauf von meinem daraufsackenden Gewicht ein Stück weiter in den Boden hineingetrieben.
Meine Beine gaben trotzdem nach, aber wenigstens fiel ich nicht vollständig. Ich hielt den Kopf noch gesenkt, erwartete fast, dass mich in den nächsten Sekunden eine weitere Ladung Energieblitze treffen würde. Nichts geschah. Überrascht hob ich meinen Kopf. Die Gestallt des Chaos vor mir flackerte leicht, das vormals so tiefe Schwarz erschien auf einmal heller, eher grau.
Warum ? Aber ich dachte nicht länger nach, sondern nutzte die Chance und richtete mich wieder auf und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr geschwächt ich war. Aber meine Hände, die sich um das Schwert gekrampft hatten, zitterten. Erbärmlich.
~ to be continued ~
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Vielen Dank fürs Lesen! Mikou
