~ Facing the enemy ~

Kapitel 4: Black stars.

Kurz schloss ich die Augen, versuchte alle Kräfte in mir zu sammeln und sie zu konzentrieren. Mit unsäglicher Mühe gelang es mir das Schwert hochzuheben, aber die Waffe, die doch sonst so vertraut in meinen Händen lag, schien auf einmal das Zehnfache ihres normalen Gewichts zu wiegen, und fiel – mich, die ich immer noch den Griff umklammerte, mit nach vorne reißend – zu Boden. Mit einem hässlichen Geräusch bohrte sich die Schwertspitze in den steinigen Boden.

Es hätte weh tun müssen – meine Knie schrammten über den Boden, hinterließen rote Striemen. Ich aber spürte nur diese entsetzlich schwarz-lähmende Kälte in mir, die von den den Schwertgriff umkrampfenden Händen direkt in Richtung des Herzen zu wandern schien. Gleichzeitig riss ich erstaunt die Augen auf; Chaos` Gestalt flackerte und schien mit einem Mal sichtbar geschwächt.

Im ersten Moment fand ich keine Erklärung dafür, schließlich hatte ich doch gar nichts getan.

Oder.....?

Plötzlich durchfuhr mich die Erkenntnis wie ein Stromschlag: Irgendwie musste die Energie von Chaos mit dem Planeten verbunden sein. Fügte ich dem Planeten Wunden zu, so verletzte das auch das Chaos. Probehalber hieb ich das Schwert noch einmal kurz in den Boden und - siehe da - wieder schwankte der graue Schemen. Dann spürte ich aber auch die entsetzliche Kälte in mir, und begriff: Ich vernichtete die Energie des Chaos nicht wirklich, sondern nahm sie nur in mir auf, benutzte meinen Körper praktisch als Gefängnis für Chaos.

Was blieb mir für eine Wahl?

Ich musste es tun, egal was dann möglicherweise mit mir passieren würde. Ein letztes Mal dachte ich an meine Freunde und diese Galaxie – alles was mir lieb war, und der Grund, warum ich das hier tun musste.

Ich konzentrierte mich, dann ging alles ganz schnell. Mit einem Schrei rammte ich das Schwert mit all meiner Kraft in den Boden, bereit, die schwarze Energie in mir aufzunehmen.

Ich weiß nicht, wie lange es dauerte. Es können Sekunden, Stunden, Tage, Monate oder Jahre gewesen sein – ich hatte jegliches Zeitempfinden verloren, als ich mich irgendwann wieder aufrichtete. Um mich herum, wo ehemals nur undurchdringliche Schwärze geherrscht hatte, funkelten tausend und abertausend Sterne und Planeten, einer schöner als der andere.

Chaos war verschwunden. Besiegt nicht, das spürte ich, nur gebannt.... – in meinem Körper. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es wieder erwachen würde....

Es gab nur eines was ich tun konnte. Ich setzte meinen Sternenkristall frei und betete, hoffte inständig er möge zu irgendwem gelangen, der mich – nein, meine das Chaos umschließende Hülle – töten, und somit Chaos endgültig besiegen würde.

Dann wurde die Welt um mich und in mir schwarz.

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Vielen, vielen Dank fürs Lesen!
Mikou