Chapter 3

"Hallo Philomena. Mh… nettes Köpfchen, eine mächtige Fähigkeit zur Handmagie…" – "Handmagie?", dachte Philli, "Was soll das sein?" – "Du hast eine Kraft in dir, mit der du Gegenstände oder Personen ohne Zauberstab zerstören oder bewegen kannst", antwortete ihr der Hut und Philli schrak zusammen über der Erkenntnis, dass er ihre Gedanken hören konnte, "Wenn du wütend wirst, bist du besonders stark." – "Und was hat das mit den Häusern zu tun?" – "Handmagie ist nützlich im Slytherin. (Philli zuckte und begann nervös zu dem rechten Bein zu zappeln) Auch sehe ich, dass du in Slytherin einer bestimmten Person näher kommen könntest." – "NEIN!", dachte Philomena ‚laut', dann bereute sie diesen gedanklichen Ausbruch (sie wollte den Hut ja nicht anschreien) und teilte ihm leiser mit: "Das ist ja alles noch viel zu frisch! Das darf kein Grund sein! Und von der Handmagie hab ich noch nichts bemerkt!" – "Offensichtlich willst du nicht nach Slytherin. Mh… du könntest auch zu Gryffindor passen. Du hast dort Freunde, die du bei Gefahr mit deinem Leben beschützen würdest." – "Ja!", dachte Philli erleichtert, "Gryffindor ist gut…" – "Pass nur auf, dass du dir nicht die falschen Freunde suchst, ein wenig Naivität kann ich in deinem Innersten erkennen!" – "Okay, ich werd dran denken!", versprach Philli mit einem Lächeln, der Hut fügte noch hinzu: "Dann ist es abgemacht?!" und laut hallte die seine Stimme durch die Halle: GRYFFINDOR!

Philli war so erleichtert, sie fühlte, wie ein riesiger Batzen Schleim von ihrer Seele rollte, der sich in den letzten Minuten angesammelt hatte. Sie nahm den Hut ab und machte ein Gesicht, als ob sie nach stundenlangem Suchen mit voller Blase eine Toilette gefunden hatte. Was sie nicht wusste, war, dass Malfoy die Entscheidung des Hutes bedauerte. Er war der Meinung, Philomena wäre eine wunderbare Slytherin gewesen und die feste Freundin, die er sich langsam suchen sollte (meinte sein Vater Lucius), hätte er bestimmt in ihr gefunden. Jetzt, da sie in Gryffindor ihr zu Hause hatte, war das leider nicht mehr möglich (würde sein Vater sagen). Trotzdem konnte er den Blick nicht von ihr wenden…

Strahlend lief sie am grölenden Gryffindortisch zu ihren Freunden. Herm nahm sie in die Arme und Harry und Ron beglückwünschten sie. Auch Fred und George (im siebten Jahr), die sich ihr als "die hocherfreuten Brüder von Ron" vorstellten, sprachen ihr ihre Glückwünsche aus.

Abends im Himmelbett flüsterte sie noch ein bisschen mit Herm, bevor diese einschlief. Philli lag noch eine Weile wach, dachte über diesen großartigen Tag nach. Über Draco und seinen schlechten Ruf und dass sie ihn sich jetzt sicher aus dem Kopf schlagen dürfte. Eigentlich war sie ja sowieso noch mit Tom zusammen. Zu Hause hatte sie mit dem Gedanken gespielt, mit ihm Schluss zu machen, doch sie konnte nicht. Sie kramte ein Bild aus ihrem Rucksack, der neben ihrem Bett stand. Hach, diese feine Gesicht… man, war Philli stolz gewesen, dass dieser Junge sie zur Freundin wollte. Alle Mädchen hatten sie beneidet.

Was hatte der Hut gesagt? Sie hatte Handmagie in sich? Um Göttins Willen, das musste sie mal prüfen. Sie legte das Bild wieder weg, kuschelte sich in ihr Kissen und schloss die Augen. Kurz vorm Einschlafen, dachte sie, wie nett Ron und Harry seien… Plötzlich riss sie die Augen wieder auf und setzte sich aufrecht! Wie hatte Seamus Finnigan Harry im Abteil genannt? Potter? Harry Potter? War sie etwa mit DEM Harry Potter in einer Klasse? Sie legte sich wieder hin. Das musste sie morgen gleich ihrer Mum schreiben! Wie konnte sie nur so blöd sein und ihn nicht erkennen…? Dann schlief sie ein.

Im Jungenzimmer unterhielten sich Ron und Harry noch ein bisschen. "Philli ist cool", sagte Harry, "Sie ist die erste, die nicht so einen Aufstand um mich macht." Und seine Augen blitzten.