Namaer
"Der Krieg ist noch nicht gewonnen, aber der Sieg bei Helms Klamm war der erste Schritt dorthin, Aragorn. Mach dir heute Nacht keine Gedanken und schlafe in Frieden. Ich werde hier Wache halten und dafür sorgen, dass du im Schlaf Erholung findest."
Die Nacht war klar, und das silbrige Licht der Sterne fiel herab auf den in der Baumkrone stehenden Elben und ließ seine anmutige Schönheit noch vollkommener erscheinen. Aragorn hingegen hatte sich zurückgezogen in den Schatten eines mächtigen, alten Baumes und war selber kaum mehr als der undeutliche Umriß eines Menschen.
"Sag mir, Freund, hast du die Neuigkeiten gehört, die Gandalf mir aus Bruchtal brachte?"
Leichtfüßig sprang der Elb vom Ast hinunter und kam lautlos auf dem Boden vor den Füßen des einsamen Waldläufers auf. Ein leichtes Stirnrunzeln war in seinem Gesicht zu erkennen und seine klaren blauen Augen sahen Aragorn fragend an.
"Neuigkeiten aus Bruchtal?"
"Ja. Elrond sandte Gandalf einen Boten."
Er seufzte und holte aus einer der vielen Falten seiner Kleidung seine Pfeife hervor. Gemächlich stopfte er etwas getrocknetes, gut riechendes Pfeifenkraut aus den Vorräten Rohans hinein und zündete es an.
Er nahm ein paar Züge und blickte dann hoch zum Himmel.
"Sie alle sind auf dem Weg nach Mithlond; den grauen Anfurten im Golf das Lhûn. "
Legolas' Gesichtsausdruck änderte sich; er begann zu verstehen was seinen Freund grämte.
"Also ist ..."
Aragorn senkte seinen Blick und atmete etwas Rauch aus. "Ja. Arwen ist auch unter ihnen."
Der Elb sah Aragorn voll Anteilnahme an, setze sich langsam neben ihn und sah hinauf zu den Sternen,
"Dann ist mir ersichtlich, dass dein Herz die Trauer noch zu stark empfindet, als dass es sich über die gewonnene Schlacht freuen könnte. Sicherlich war dir die Schlacht lieber, als nun hier einsam mit deinen Gedanken und Gefühlen an deine nun vergebliche Liebe zu sitzen, denen du nicht entrinnen, und die du nicht totschlagen kannst."
Er versuchte, Aragorn in die Augen zu sehen, doch dieser starrte nur gedankenversunken ins Dunkel vor ihm. So saßen die zwei lange unter der stämmigen, verwilderten Eiche und schauten ins Nichts. Hin und wieder sprang ein Eichhörnchen von Ast zu Ast, doch keiner der beiden gab ein Zeichen der Reaktion von sich, oder beachtete es.
Schließlich erhob sich Legolas und reichte Aragorn die Hand. "Tolo, nîn mellon." Aragorn blickte ihn erstaunt an. "Wohin?" Legolas erwiderte seine Frage mit einem sanften Lächeln und zog seinen Gefährten, der ihm nun die Hand reichte, in den Stand. "Ich möchte dir etwas zeigen, das ich vorhin bei meinem Erkundungsgang gefunden habe. Es wird dir besser gefallen als die triste Einsamkeit hier." Mit diesen Worten lief er in den Wald hinein und der Waldläufer folgte ihm nahezu mühelos durch das Dickicht. Plötzlich hielt Legolas an und sah Aragorn an. " Ech gonathra, nîn mellon." Sagte er schmunzelnd. "Nicht viele Menschen können mithalten, wenn ein Elb sich rasch durch einen dichten Wald bewegt." Aragorn verneigte sich leicht, ebenfalls schmunzelnd. " Nîn hannad, Legolas." Legolas grinste kurz, wandte sich dann jedoch der kleinen Birke neben ihm zu, und schob den dichtesten ihrer Äste beiseite, wodurch ein kleiner Pfad zu einer Lichtung frei wurde. Er deutete Aragorn mit einem Kopfnicken den Weg entlang zu gehen und folgte ihm, als dieser den Pfad betrat. Kurz darauf blieb der Waldläufer stehen, seine Augen fasziniert von dem was sie sahen.
Vor ihm lag eine Lichtung, umkreist von lauter hochgewachsenen Bäumen und in ihrer Mitte ein im Mondlicht geheimnisvoll glänzender See, dessen Lichtreflexe die ganze Lichtung wie einen Traum erschienen ließen. An Aragorns Seite des Ufers stand ein Ehrfurcht einflößender Baum, dessen kräftige Wurzeln bis in den See reichten, und dessen Seeseite bis zu einer Höhe von 3 Fuß mit Moos überwuchert war.
"Nun?" fragte Legolas, "Gefällt es dir?"
"Es......es ist wunderschön hier Legolas. Dass es noch Plätze solcher Schönheit ausserhalb der Wälder Loriens gibt....."
"Setzen wir uns doch dort unter den Baum und sehen uns das Antlitz dieser Lichtung in Ruhe an." Erwiderte Legolas und führte den immer noch von diesem Anblick gefesselten Waldläufer zu dem mit Moos überwachsenen Baum, wo sie sich niederließen. Ein paar Minuten saßen sie dort, bis Aragorn schließlich sagte "Dazu fällt mir ein Gedicht der Menschen ein, Legolas." Dieser blickte ihn erwartungsvoll lächelnd an. "Nun....worauf wartest du dann noch? Erzähle es mir!" Aragorn blickte wieder auf den See.
"In Elbisch wäre es mit Sicherheit noch viel schöner, aber ich werde es dir in der Sprache der Menschen vortragen.
Mondlicht fällt herab
Der See glänzt geheimnisvoll
Oh, die Sehnsucht schmerzt
Der Mond scheint silbern
Die Schwäne schwimmen im See
Ihr Gefieder glänzt
Hörnchen huscht umher
Versteckt im Schleier der nacht
Von Unschuld erfüllt
Ein Vogel singt leis`
Wolken verstecken stumm das Licht
Schönheit des Mondes
Die Nacht verschwindet
Der Mond singt traurig davon;
Oh, Schönheit der Nacht"
Er machte eine Pause und zündete sich erneut eine Pfeife an.
"Es ist zwar bei weitem nicht so schön und tragisch wie die großen Gedichte deines Volkes, aber ich finde es dennoch schön. Und es passt so perfekt zu dieser Lichtung hier."
Grade als er sich zu Legolas drehen und ihm für diese wunderschöne, gelungene Ablenkung danken wollte, spürte er wie etwas sanftes, seidiges seine Lippen berührte. Unbeachtet glitt ihm seine Pfeife aus der Hand. Ein schlanker und doch starker Arm umschlang seinen Rücken und zog ihn näher an den Körper des Elben heran. Aragorn war zu überrascht und durcheinander um zu realisieren was grade geschah und mit wem es geschah. Er kannte dieses Gefühl warmer, seidiger Lippen auf den seinen und da es ihm vertraut war ging er darauf ein. Langsam öffnete er seinen Mund und ließ die zärtliche Zunge des anderen mit der seinen spielen und seinen Mund erkunden. Legolas unterbrach den Kuss nicht, doch er drückte Aragorn sanft in das flauschige Moos unter ihnen und begann, ihn seiner Kleidung zu entledigen. Diesmal stellte er nicht nur seine unglaubliche Fingerfertigkeit beim Bogenschießen unter Beweis. Mit einer Leichtigkeit wie nur ein Elb sie an den Tag legen konnte, löste er immer mehr der Schnüre und Riemen an Aragorns Kleidung und begann jedes weiter freie Stück seines Körpers zärtlich mit seiner nicht minder gewandten Zunge zu liebkosen. Als schließlich Aragorns gesamter muskulöser Oberkörper entblößt war, begann Legolas sanft ihn zu streicheln und seine Kurven nachzufahren. Er beugte sich näher über den gut gebauten Waldläufer und knabberte sanft an dessen Ohr, während seine Hände an Aragorns Brust spielten. Mit leicht zitternder Stimme hauchte er in Aragorns Ohr "Wenn du mich abweisen willst, dann tu es jetzt Aragorn, denn gleich werde ich dich nicht mehr gehen lassen." und küsste seinen Hals hinab zu seinem Nacken und biß hin und wieder leicht und verspielt zu. Von Aragorn kam kein Wort der Ablehnung- nur ein leichtes, gehauchtes Stöhnen nach mehr. Der letzte klare Gedanke den er noch fassen konnte bevor die Hand des Elben in seine Hose glitt und er sich seinem Verlangen hingab war ein leicht melancholisches
"Namaerié Arwen, nîn meleth.........namaerié......."
Namaer = Abschied
Tolo, nîn mellon ~ Komm , mein Freund
Ech gonathra, nîn mellon ~ Ich bin verwirrt mein Freund
Nîn hannad, Legolas ~ Meinen Dank, Legolas
Namaerié Arwen, nîn meleth, namaerié ~ Lebewohl Arwen, meine Liebe, lebewohl
