Okay, nachdem wir die Kiddies jetzt ein bisschen kennen gelernt haben, wird's so langsam wieder ein bisschen spannender!
Disclaimer:
Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.
+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++
Fanfiction by Lorelei Lee
Kapitel 3
Nachdem Sarah und Jareth ihre Kinder verlassen hatten, gingen sie zurück in den Thronsaal.
"Wenn du wenigstens die Sonne ein bisschen weniger heiss zaubern könntest", seufzte Sarah, als sie sich auf ihrem Sessel niederliess.
"Ich könnte höchstens dafür sorgen, dass dir noch ein bisschen heisser wird." Jareth grinste anzüglich und Sarah lächelte schwach.
"Vergiss' es. Zumindest nicht vor heute abend. Ausserdem wollte ich dir doch noch irgendetwas erzählen..." sie überlegte angestrengt. "Ach, ja. Ich weiss wieder. Allegra kommt nächste Woche zum Tee vorbei."
"Allegra tut nichts ohne Grund. Schon gar nicht bei dieser Hitze", murmelte Jareth schläfrig. "Weißt du, was sie will?"
"Woher soll ich das wissen", erwiderte Sarah leicht gereizt. "Ich weiss nur, dass sie nächsten Mittwoch vorbei kommen wollte um etwas Wichtiges mit mir zu besprechen."
Jareth lächelte. "Und jetzt platzt du beinahe vor Neugier, stimmt's?" bemerkte er weise.
Sarah versetzte ihm einen halbherzigen Schlag auf die Schulter.
"Gar nicht wahr!" sagte sie in ihrem besten Zu-Unrecht-verdächtigte-Unschuld-Ton.
"Also doch", behauptete Jareth hartnäckig, was ihm einen zweiten Schlag auf die Schulter eintrug.
++++++++++++++++++++++++++++
Die Woche verging schliesslich doch und brachte am Mittwoch nachmittag tatsächlich Allegra, Königin der Feen.
"Hallo Allegra", begrüsste Sarah ihre Freundin. "Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen."
Allegra sank ziemlich erschöpft in Sarah's Begrüssungsumarmung.
"Ich habe mich ein wenig verspätet, entschuldige bitte."
"Und wenn schon", wiegelte Sarah ab. "Hauptsache du bist jetzt hier. Am besten kommst du gleich mit in den Südturm. Ich dachte, wir machen es uns oben auf dem Balkon gemütlich. Dort weht wenigsten ab und zu ein kühles Lüftchen und du kannst mir in Ruhe alle Neuigkeiten erzählen. Ich gebe zu, ich brenne seit einer Woche vor Neugier", fügte Sarah vertraulich hinzu.
"Ja, gern. Aber wir werden uns noch einen Augenblick gedulden müssen, ich habe nämlich noch jemand mitgebracht. Ich hoffe, es macht dir nichts aus."
"Wer ist es denn?" fragte Sarah überrascht.
"Da ist sie schon."
Mit einem leisen "Plopp" war neben Allegra ein junges Mädchen erschienen und warf sich gleich Sarah in die Arme. Ihre rotbraunen Haare waren kurzgeschnitten und ihre Wildlederhosen waren mit zahlreichen Flicken besetzt. Strahlend warf sie sich in Sarah's Arme.
"Hallo, Tante Sarah! Ist das toll, wieder bei euch zu sein!"
"Melanie? Meine Güte, bist du aber gewachsen!"
In diesem Moment betrat Jareth den Thronsaal. Das junge Mädchen bemerkte ihn und rannte blitzschnell auf ihn zu.
"Onkel Jareth! Onkel Jareth!"
Jareth fing den Wildfang lachend auf und hob ihn hoch.
"Mein dritter Junge ist wieder da! Melanie, du bist schwer geworden." Behutsam setzte er sie wieder ab.
"Wo ist Colin?" sprudelte Melanie munter hervor. "Ich habe ihn schon sooo lange nicht mehr gesehen."
"Mel? Mel, bist du das?!" Colin hatte sich kurz hinter seinem Vater in den Raum geschoben.
"Colin!", quietschte Melanie freudig.
Colin nahm sie sofort an die Hand. "Das ist sooo cool, dass du wieder da bist. Dann können wir wieder eine Kröten-Schlacht machen."
"Oh, ja! Ist dein neues Baumhaus schon fertig?"
"Ja, natürlich! Wir können gleich..."
"Junger Mann, vergisst du da nicht eine Kleinigkeit?" mischte sich Jareth in die Wiedersehensfreude.
Colin zog sofort ein saures Gesicht. Dann verlegte er sich aufs Betteln.
"Oh, bitte, Dad. Muss ich heute wirklich in die Waffenkammer, wo doch Mel zu Besuch ist?"
"Ja", sagte sein Vater schlicht.
"Oh, Dad!"
"Dein 'oh, Dad' bringt dich auch nicht weiter. Abmarsch, aber sofort. Dein Bruder ist sicher schon dort."
"Habt ihr etwas ausgefressen?" fragte Melanie mit leuchtenden Augen.
"Ja", gab Colin zögernd zu.
"Und jetzt helfen er und Daniel Sir Dydimus dabei, die Waffenkammer aufzuräumen", ergänzte sein Vater.
"Oh, cool! Die Waffenkammer! Darf ich mit? Bitte, bitte Onkel Jareth!!" Grosse rehbraune Augen blickten anbetend zu dem König der Kobolde auf. Jareth konnte diesem Blick nicht lange widerstehen.
"Na gut, von mir aus. Wenn du unbedingt willst", gab er schliesslich nach.
"Danke, Dad!"
"Danke, Onkel Jareth!"
Colin packte Melanie an der Hand und rannte mit ihr davon, bevor sein Vater es sich anders überlegen konnte.
"Sie hat dich um den kleinen Finger gewickelt, Liebling", neckte Sarah ihren Mann.
"Ich weiss." Er zuckte die Schultern. "Aber ich bin ihr einfach nicht gewachsen."
Er schritt auf die beiden Frauen zu. "Guten Tag, Allegra. Du bist überwältigend wie immer." Er küsste ihr galant die Hand.
"Schmeichler", wehrte Allegra ab. "In Wirklichkeit bin ich zu Tode erschöpft. Meine liebe Nichte Melanie ist nun schon seit vier Wochen bei mir zu Besuch."
"Das erklärt einiges", sagte Jareth gedehnt. "Aber ich lasse euch jetzt allein, damit ihr in aller Ruhe den neuesten Klatsch austauschen könnt. Telramon wartet auf mich in der Bibliothek. Wir sehen uns später noch." Er küsste seine Frau leicht auf die Wange und zog sich zurück.
Kurze Zeit später sassen Sarah und Allegra auf dem schattigen Balkon und gaben sich dem Genuss von Elfen-Creme-Schnitten hin.
"Dann ist Melanie's Vater mal wieder auf einer grösseren Expedition?" nahm Sarah das Thema wieder auf.
"Allerdings", erwiderte Allegra trocken. "Und diesmal konnte er mir nicht einmal sagen, wann er ungefähr wieder kommen würde. Ich werde wirklich nie verstehen, wie meine Schwester ausgerechnet ihn heiraten konnte. Einen Troll-Forscher! Und dann auch noch kurz nach Melanie's Geburt zu sterben!"
"Ja, der Gipfel der Unverschämtheit", bestätigte Sarah sarkastisch.
"Ach, du weißt, dass ich es nicht so meine", sagte Allegra immer noch leicht aufgebracht. Aber ich weiss wirklich nicht, wie ich das alles schaffen soll. Regieren, meine Nichte hüten und meinen Verehrer im Zaum halten."
"Es ist natürlich ein Jammer, dass so ein hübsches und liebes Mädchen wie Melanie fast wie ein wilder Junge aufgewachsen ist", bestätigte Sarah gedankenvoll.
"Und deshalb hatte ich gehofft, dass du sie mir eine Weile abnehmen könntest", rückte Allegra endlich mit der Sprache heraus.
"Natürlich, das mache ich gerne", beruhigte Sarah ihre Freundin. "Von mir aus kannst du sie auch für ein Jahr hier einquartieren. Jareth an sowieso einen Narren an ihr gefressen und bei unseren vier kleinen Teufeln kommt es auf einen fünften nun wirklich nicht an. Ausserdem hat Colin die Kleine sehr gern", schloss sie nachdenklich.
"An was genau denkst du, Sarah?" fragte Allegra mit leichter Schärfe. "Du planst da doch gerade nichts langfristiges für deinen Sohn und meine Nichte."
"Warum nicht?" Sarah erwärmte sich zunehmend für diese Möglichkeit. "Irgendwen muss Colin als Kronprinz sowieso heiraten. Warum also nicht Melanie? Es wäre so überaus passend. Sie ist ein Jahr jünger als er und sie ist deine Nichte. Ausserdem mögen sich die beiden. Warum soll man dem Schicksal nicht ein wenig auf die Sprünge helfen?"
"Sarah, du bist verrückt! Aber ich sage lieber nichts mehr, sonst muss ich am Ende Melanie wieder mit nach Hause nehmen und das würde mich garantiert in ein frühes Grab bringen", gab sich Allegra geschlagen.
"Wir werden ja sehen", Sarah lächelte geheimnisvoll. "Aber was ist nun mit deinem hartnäckigen Verehrer? Warum erhörst du den armen Leander nicht endlich?"
"Du klingst schon genau wie mein Kanzler! Majestät, sie sollten endlich heiraten. Majestät, die Thronfolge muss gesichert werden. Von Morgens bis Abends höre ich nichts anderes mehr. Und dazu dann noch Leander, der mich mit Blumen und Komplimenten überhäuft und mir jeden Wunsch von den Augen abliest. Es ist ein wahres Wunder, dass ich noch nicht wahnsinnig geworden bin."
"Du solltest dankbar sein, dass Leander dir so ergeben ist. Manchmal bist du nämlich wirklich nur schwer zu ertragen. Ausserdem gibt es den perfekten Mann nicht. Sie mich und Jareth an. Natürlich sind wir verrückt nacheinander. Er sieht phantastisch aus, er liebt mich unendlich und er hat einen wundervollen Humor. Aber die Kehrseite der Medaille ist geprägt von völlig idiotischen Wutausbrüchen und einem teuflischen Temperament." Sarah machte eine kurze Pause. "Du siehst, den perfekten Mann gibt es nicht - man muss sich eben arrangieren", endete sie trocken.
"Das ist nicht dein Ernst!" prustete Allegra lachend.
"Nein, nicht wirklich", wehrte Sarah unter heftigem Kichern ab. "Aber im Ernst - Leander liebt dich. Empfindest du denn gar nichts für ihn? Dann wäre tatsächlich besser, wenn du ihn endgültig in die Wüste schickst anstatt ihn die ganze Zeit über hin zu halten", tadelte Sarah ihre Freundin nicht ganz ernst gemeint.
"Ach, ich weiss nicht", antwortete Allegra unschlüssig. "Er ist süss, nicht wahr?" Sie seufzte leicht und ihre Augen nahmen einen sehnsüchtigen Ausdruck an. "Aber seine Nachgiebigkeit macht mich manchmal rasend!"
"Dir kann man nicht helfen!" entgegnete Sarah halb lachend, halb entrüstet.
++++++++++++++++++
Soviel zu Kapitel 3 - Ob Sarah's Kuppleraktivitäten von Erfolg gekrönt werden, werdet ihr in einem der nächsten Kapitel erfahren. Also, immer schön dabei bleiben und nicht umschalten! Im nächsten Kapitel werde ich mich wohl erstmal wieder der ältesten Tochter Jasmina widmen... Aber ich verrate wohl nicht zuviel wenn ich schon mal sage, dass es sich in den "zauberhaften Jahren" eher um Colin drehen wird.
Disclaimer:
Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.
+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++
Fanfiction by Lorelei Lee
Kapitel 3
Nachdem Sarah und Jareth ihre Kinder verlassen hatten, gingen sie zurück in den Thronsaal.
"Wenn du wenigstens die Sonne ein bisschen weniger heiss zaubern könntest", seufzte Sarah, als sie sich auf ihrem Sessel niederliess.
"Ich könnte höchstens dafür sorgen, dass dir noch ein bisschen heisser wird." Jareth grinste anzüglich und Sarah lächelte schwach.
"Vergiss' es. Zumindest nicht vor heute abend. Ausserdem wollte ich dir doch noch irgendetwas erzählen..." sie überlegte angestrengt. "Ach, ja. Ich weiss wieder. Allegra kommt nächste Woche zum Tee vorbei."
"Allegra tut nichts ohne Grund. Schon gar nicht bei dieser Hitze", murmelte Jareth schläfrig. "Weißt du, was sie will?"
"Woher soll ich das wissen", erwiderte Sarah leicht gereizt. "Ich weiss nur, dass sie nächsten Mittwoch vorbei kommen wollte um etwas Wichtiges mit mir zu besprechen."
Jareth lächelte. "Und jetzt platzt du beinahe vor Neugier, stimmt's?" bemerkte er weise.
Sarah versetzte ihm einen halbherzigen Schlag auf die Schulter.
"Gar nicht wahr!" sagte sie in ihrem besten Zu-Unrecht-verdächtigte-Unschuld-Ton.
"Also doch", behauptete Jareth hartnäckig, was ihm einen zweiten Schlag auf die Schulter eintrug.
++++++++++++++++++++++++++++
Die Woche verging schliesslich doch und brachte am Mittwoch nachmittag tatsächlich Allegra, Königin der Feen.
"Hallo Allegra", begrüsste Sarah ihre Freundin. "Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen."
Allegra sank ziemlich erschöpft in Sarah's Begrüssungsumarmung.
"Ich habe mich ein wenig verspätet, entschuldige bitte."
"Und wenn schon", wiegelte Sarah ab. "Hauptsache du bist jetzt hier. Am besten kommst du gleich mit in den Südturm. Ich dachte, wir machen es uns oben auf dem Balkon gemütlich. Dort weht wenigsten ab und zu ein kühles Lüftchen und du kannst mir in Ruhe alle Neuigkeiten erzählen. Ich gebe zu, ich brenne seit einer Woche vor Neugier", fügte Sarah vertraulich hinzu.
"Ja, gern. Aber wir werden uns noch einen Augenblick gedulden müssen, ich habe nämlich noch jemand mitgebracht. Ich hoffe, es macht dir nichts aus."
"Wer ist es denn?" fragte Sarah überrascht.
"Da ist sie schon."
Mit einem leisen "Plopp" war neben Allegra ein junges Mädchen erschienen und warf sich gleich Sarah in die Arme. Ihre rotbraunen Haare waren kurzgeschnitten und ihre Wildlederhosen waren mit zahlreichen Flicken besetzt. Strahlend warf sie sich in Sarah's Arme.
"Hallo, Tante Sarah! Ist das toll, wieder bei euch zu sein!"
"Melanie? Meine Güte, bist du aber gewachsen!"
In diesem Moment betrat Jareth den Thronsaal. Das junge Mädchen bemerkte ihn und rannte blitzschnell auf ihn zu.
"Onkel Jareth! Onkel Jareth!"
Jareth fing den Wildfang lachend auf und hob ihn hoch.
"Mein dritter Junge ist wieder da! Melanie, du bist schwer geworden." Behutsam setzte er sie wieder ab.
"Wo ist Colin?" sprudelte Melanie munter hervor. "Ich habe ihn schon sooo lange nicht mehr gesehen."
"Mel? Mel, bist du das?!" Colin hatte sich kurz hinter seinem Vater in den Raum geschoben.
"Colin!", quietschte Melanie freudig.
Colin nahm sie sofort an die Hand. "Das ist sooo cool, dass du wieder da bist. Dann können wir wieder eine Kröten-Schlacht machen."
"Oh, ja! Ist dein neues Baumhaus schon fertig?"
"Ja, natürlich! Wir können gleich..."
"Junger Mann, vergisst du da nicht eine Kleinigkeit?" mischte sich Jareth in die Wiedersehensfreude.
Colin zog sofort ein saures Gesicht. Dann verlegte er sich aufs Betteln.
"Oh, bitte, Dad. Muss ich heute wirklich in die Waffenkammer, wo doch Mel zu Besuch ist?"
"Ja", sagte sein Vater schlicht.
"Oh, Dad!"
"Dein 'oh, Dad' bringt dich auch nicht weiter. Abmarsch, aber sofort. Dein Bruder ist sicher schon dort."
"Habt ihr etwas ausgefressen?" fragte Melanie mit leuchtenden Augen.
"Ja", gab Colin zögernd zu.
"Und jetzt helfen er und Daniel Sir Dydimus dabei, die Waffenkammer aufzuräumen", ergänzte sein Vater.
"Oh, cool! Die Waffenkammer! Darf ich mit? Bitte, bitte Onkel Jareth!!" Grosse rehbraune Augen blickten anbetend zu dem König der Kobolde auf. Jareth konnte diesem Blick nicht lange widerstehen.
"Na gut, von mir aus. Wenn du unbedingt willst", gab er schliesslich nach.
"Danke, Dad!"
"Danke, Onkel Jareth!"
Colin packte Melanie an der Hand und rannte mit ihr davon, bevor sein Vater es sich anders überlegen konnte.
"Sie hat dich um den kleinen Finger gewickelt, Liebling", neckte Sarah ihren Mann.
"Ich weiss." Er zuckte die Schultern. "Aber ich bin ihr einfach nicht gewachsen."
Er schritt auf die beiden Frauen zu. "Guten Tag, Allegra. Du bist überwältigend wie immer." Er küsste ihr galant die Hand.
"Schmeichler", wehrte Allegra ab. "In Wirklichkeit bin ich zu Tode erschöpft. Meine liebe Nichte Melanie ist nun schon seit vier Wochen bei mir zu Besuch."
"Das erklärt einiges", sagte Jareth gedehnt. "Aber ich lasse euch jetzt allein, damit ihr in aller Ruhe den neuesten Klatsch austauschen könnt. Telramon wartet auf mich in der Bibliothek. Wir sehen uns später noch." Er küsste seine Frau leicht auf die Wange und zog sich zurück.
Kurze Zeit später sassen Sarah und Allegra auf dem schattigen Balkon und gaben sich dem Genuss von Elfen-Creme-Schnitten hin.
"Dann ist Melanie's Vater mal wieder auf einer grösseren Expedition?" nahm Sarah das Thema wieder auf.
"Allerdings", erwiderte Allegra trocken. "Und diesmal konnte er mir nicht einmal sagen, wann er ungefähr wieder kommen würde. Ich werde wirklich nie verstehen, wie meine Schwester ausgerechnet ihn heiraten konnte. Einen Troll-Forscher! Und dann auch noch kurz nach Melanie's Geburt zu sterben!"
"Ja, der Gipfel der Unverschämtheit", bestätigte Sarah sarkastisch.
"Ach, du weißt, dass ich es nicht so meine", sagte Allegra immer noch leicht aufgebracht. Aber ich weiss wirklich nicht, wie ich das alles schaffen soll. Regieren, meine Nichte hüten und meinen Verehrer im Zaum halten."
"Es ist natürlich ein Jammer, dass so ein hübsches und liebes Mädchen wie Melanie fast wie ein wilder Junge aufgewachsen ist", bestätigte Sarah gedankenvoll.
"Und deshalb hatte ich gehofft, dass du sie mir eine Weile abnehmen könntest", rückte Allegra endlich mit der Sprache heraus.
"Natürlich, das mache ich gerne", beruhigte Sarah ihre Freundin. "Von mir aus kannst du sie auch für ein Jahr hier einquartieren. Jareth an sowieso einen Narren an ihr gefressen und bei unseren vier kleinen Teufeln kommt es auf einen fünften nun wirklich nicht an. Ausserdem hat Colin die Kleine sehr gern", schloss sie nachdenklich.
"An was genau denkst du, Sarah?" fragte Allegra mit leichter Schärfe. "Du planst da doch gerade nichts langfristiges für deinen Sohn und meine Nichte."
"Warum nicht?" Sarah erwärmte sich zunehmend für diese Möglichkeit. "Irgendwen muss Colin als Kronprinz sowieso heiraten. Warum also nicht Melanie? Es wäre so überaus passend. Sie ist ein Jahr jünger als er und sie ist deine Nichte. Ausserdem mögen sich die beiden. Warum soll man dem Schicksal nicht ein wenig auf die Sprünge helfen?"
"Sarah, du bist verrückt! Aber ich sage lieber nichts mehr, sonst muss ich am Ende Melanie wieder mit nach Hause nehmen und das würde mich garantiert in ein frühes Grab bringen", gab sich Allegra geschlagen.
"Wir werden ja sehen", Sarah lächelte geheimnisvoll. "Aber was ist nun mit deinem hartnäckigen Verehrer? Warum erhörst du den armen Leander nicht endlich?"
"Du klingst schon genau wie mein Kanzler! Majestät, sie sollten endlich heiraten. Majestät, die Thronfolge muss gesichert werden. Von Morgens bis Abends höre ich nichts anderes mehr. Und dazu dann noch Leander, der mich mit Blumen und Komplimenten überhäuft und mir jeden Wunsch von den Augen abliest. Es ist ein wahres Wunder, dass ich noch nicht wahnsinnig geworden bin."
"Du solltest dankbar sein, dass Leander dir so ergeben ist. Manchmal bist du nämlich wirklich nur schwer zu ertragen. Ausserdem gibt es den perfekten Mann nicht. Sie mich und Jareth an. Natürlich sind wir verrückt nacheinander. Er sieht phantastisch aus, er liebt mich unendlich und er hat einen wundervollen Humor. Aber die Kehrseite der Medaille ist geprägt von völlig idiotischen Wutausbrüchen und einem teuflischen Temperament." Sarah machte eine kurze Pause. "Du siehst, den perfekten Mann gibt es nicht - man muss sich eben arrangieren", endete sie trocken.
"Das ist nicht dein Ernst!" prustete Allegra lachend.
"Nein, nicht wirklich", wehrte Sarah unter heftigem Kichern ab. "Aber im Ernst - Leander liebt dich. Empfindest du denn gar nichts für ihn? Dann wäre tatsächlich besser, wenn du ihn endgültig in die Wüste schickst anstatt ihn die ganze Zeit über hin zu halten", tadelte Sarah ihre Freundin nicht ganz ernst gemeint.
"Ach, ich weiss nicht", antwortete Allegra unschlüssig. "Er ist süss, nicht wahr?" Sie seufzte leicht und ihre Augen nahmen einen sehnsüchtigen Ausdruck an. "Aber seine Nachgiebigkeit macht mich manchmal rasend!"
"Dir kann man nicht helfen!" entgegnete Sarah halb lachend, halb entrüstet.
++++++++++++++++++
Soviel zu Kapitel 3 - Ob Sarah's Kuppleraktivitäten von Erfolg gekrönt werden, werdet ihr in einem der nächsten Kapitel erfahren. Also, immer schön dabei bleiben und nicht umschalten! Im nächsten Kapitel werde ich mich wohl erstmal wieder der ältesten Tochter Jasmina widmen... Aber ich verrate wohl nicht zuviel wenn ich schon mal sage, dass es sich in den "zauberhaften Jahren" eher um Colin drehen wird.