Ich habe beschlossen, den Geburtstag noch ein bisschen aufzuschieben und erst ein Vater-Sohn-Gespräch einzubringen. Ausserdem sollte ich dem Publikum mal wieder geben, was es tatsächlich will: Sarah und Jareth im Überfluss (naja, zumindest 'ne kleine Sequenz...)
Vielen Dank für die lieben Reviews - besonders an Meli!
(Einen kleinen Ansporn braucht jeder mal)
Disclaimer:
Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.
+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++
Fanfiction by Lorelei Lee
Kapitel 6
Nach Melanie's Abschied schickten Sarah und Jareth ihre Kinder zu Bett. Ausnahmsweise fügten sich alle ohne Widerspruch. Ein wenig später, als sie sich selbst zurückzogen, warfen sie noch einen letzen Blick in die Kinderzimmer.
Wie immer mussten sie Darlene verbieten, sich ein paar funkelnde Sterne an die Zimmerdecke zu zaubern, Lucille las in einem Geschichtsbuch und wollte es sich durchaus nicht wegnehmen lassen und Daniel hatte ein magisches Kartenspiel unter der Bettdecke versteckt. Nur Colin hatte schon das Licht gelöscht und wünschte seinen Eltern sehr beherrscht eine gute Nacht.
Sarah und Jareth gingen daraufhin in ihr eigenes Zimmer, nicht ohne den grossen Riegel vorzuschieben, den Jareth tatsächlich noch vor ihrer Hochzeit hatte anbringen lassen.
Während Jareth schon im Bett lag, bürstete Sarah noch ihre Haare aus, die sie wieder hatte wachsen lassen und die ihr mittlerweile wieder bis fast auf die Taille herabfielen. Normalerweise beobachtete Jareth seine Frau sehr gern bei dieser Tätigkeit, doch heute war er offensichtlich nicht bei der Sache, denn Sarah sah in ihrem Spiegel, dass er zum Fenster hinaussah.
"Einen Penny für deine Gedanken", bot sie ihm lächelnd an. Legte die Bürste beiseite und stieg zu ihrem Mann ins Bett.
Er küsste sie leicht auf die Stirn. Sie kuschelte sich enger an ihn und löschte mit einer Handbewegung die Kerzen.
"An was denkst du?" formulierte sie ihre Frage um, während er den Arm um sie legte.
"Glaubst du, dass wir gute Eltern sind?" fragte er nachdenklich.
Sarah wünschte, sie könnte durch die Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck erkennen, doch sie fühlte, dass er nicht wie üblich scherzte, sondern dass es ihm durchaus ernst war.
"Ich weiss es nicht, Liebling", antwortete sie. "Aber ich denke, gemessen am Schwierigkeitsgrad unserer Kinder schneiden wir ganz gut ab."
"Hast du eigentlich gehört, was Colin vorher zu mir gesagt hat?"
"Ja", flüsterte Sarah leise. Es hatte sie auch in gewisser Weise betroffen gemacht.
"Colin kommt jetzt in ein schwieriges Alter und dazu ist er uns beiden zu ähnlich. Gerade deshalb gefällt es mir nicht, dass er oft so verschlossen ist. Ich hatte heute das unangenehme Gefühl, dass ich meinen eigenen Sohn nicht kenne", erwiderte er betrübt. "Ich muss mich mehr um ihn kümmern", schloss er mit fester Stimme.
Sarah strich ihm beruhigend über die Wange.
"Ja, Liebling. Das solltest du auf jeden Fall tun. Ich mache mir aber eigentlich mehr Sorgen um Darlene."
"Warum gerade Darlene?" fragte Jareth überrascht. "Mit ihr hatten wir doch noch den wenigsten Ärger. Manchmal bezweifle ich sogar, ob sie von uns ist", äusserte er nun wieder nicht ganz ernsthaft.
"Gerade deshalb, Jareth", sagte Sarah mit Nachdruck. "Sie lebt doch in einer ganz anderen Welt. Sie zaubert sich aufs Geratewohl ein paar Sternchen, Blümchen und Seifenblasen und ist glücklich. Ihre Geschwister konnten das in dem Alter noch nicht. Die Magie fällt ihr einfach zu leicht, dabei hat sie noch gar nicht ihre vollen magischen Fähigkeiten von dir erhalten. Ich muss sagen, wenn sie in den nächsten Jahren nicht lernt etwas verantwortungsvoller mit ihren Fähigkeiten umzugehen, dann graust es mir regelrecht vor ihrem 15. Geburtstag."
"Findest du nicht, dass du etwas übertreibst?"
"Nein, das finde ich nicht", erwiderte Sarah bestimmt. "Und je eher sie Verantwortung lernt, desto besser."
"Ich fürchte nur, auf uns wird sie nicht besonders gut hören", überlegte Jareth. "Hat sie in der Vergangenheit diesbezüglich auch nicht oft getan."
"Das ist genau das Problem", bestätigte Sarah. "Sie verspricht einem, es nie wieder zu tun, oder zumindest vorher um Erlaubnis zu fragen und im nächsten Moment hat sie es auch schon wieder vergessen."
"Vielleicht sollten wir Telramon mal wieder um einen Besuch bitten", schlug Jareth vor.
"Telramon...", Sarah dachte nach. "Ja, ich denke das ist eine gute Idee."
"Na, dann", seufzte Jareth erleichtert. "Gute Nacht, meine kleine Elfe." Er küsste sie sanft.
"Gute Nacht, mein grosser König", erwiderte sie liebevoll.
Doch Jareth sollte eine erholsame Nachtruhe nicht vergönnt sein. Kurz nach Mitternacht war er auch schon wieder wach und dachte erneut über seinen ältesten Sohn nach. Da an Weiterschlafen nicht zu denken war und er Sarah nicht wecken wollte, stand er kurzerhand auf, zog sich seinen Morgenmantel an und schlich leise zur Tür hinaus. Er wollte sich eine Weile in die Bibliothek setzen und vielleicht etwas lesen um sich abzulenken, da kam ihm auf dem Weg dorthin Colin entgegen.
"Oh - hi, Dad", sagte er unsicher.
Jareth musterte seinen Sohn kurz. Er trug einen Jogging-Anzug, den seine Schwester Jasmina ihm einmal geschenkt hatte und seine schwarzen Haare waren noch struppiger als sonst.
"Ich nehme an, du kannst auch nicht schlafen", stellte Jareth fest.
"Ja, das auch", gab Colin zu. "Aber ich habe auch Hunger."
Jareth legte seinen Arm um Colin's Schultern.
"Komm' mit in die Bibliothek. Ich werde dir eine Kleinigkeit zaubern um dich für dein entgangenes Abendessen zu entschädigen."
In der Bibliothek zauberte er eine Platte mit belegten Broten und wunderte sich wie jedes Mal über den wölfischen Hunger eines Heranwachsenden.
"Iss' den Teller nicht mit", mahnte er spöttisch und Colin grinste.
Als das letzte Brot vertilgt war, griff Jareth das Gespräch wieder auf.
"Möchtest du darüber reden?"
Colin schüttelte langsam den Kopf. "Nein, ich glaube nicht." Er schlug die Augen nieder und fügte dann noch leise hinzu: "Später vielleicht."
Jareth genügte das fürs Erste völlig. "In Ordnung. Du kannst jederzeit zu deiner Mutter oder zu mir kommen, wenn du über irgendwas sprechen möchtest. Egal, was es auch ist", versicherte er seinem Sohn.
"Ja, Dad. Das weiss ich." Er hob den Blick wieder und sah seinem Vater direkt in die Augen. "Danke."
Jareth war fast jedesmal, wenn er in diese Augen blickte, die seinen so glichen, ein wenig wehmütig zumute. Doch heute Nacht war es noch intensiver. Er hatte das dringende Bedürfnis, seinem Sohn allen Kummer zu ersparen und alles Leid von ihm fernzuhalten. Doch da er spürte, dass Colin von jeglicher weiteren Gefühlsbezeugung eher peinlich berührt wäre, begnügte er sich damit, sich zu räuspern.
"Ob alle Väter diese Probleme hatte", dachte er bei sich und beschloss, das nächste Mal den Elfenkönig Galahan danach zu befragen der selbst Vater von zwei hoffnungsvollen Söhnen und einer Tochter war.
Eine Weile sassen Vater und Sohn schweigend da, jeder in seine eigenen Gedanken versunken, bis Jareth das Schweigen mit einer für Colin verblüffenden Frage brach.
"Weißt du eigentlich, wie sich deine Mutter und ich kennen gelernt haben?"
Neugierig sah Colin auf.
"Nein, das heisst - nicht so richtig. Ihr habt ja nie viel darüber erzählt."
"Es ist keine besonders rühmliche Geschichte, deshalb wissen es auch nicht allzu viele", gab Jareth zu. "Aber ich denke, du bist alt genug und solltest es wissen."
Als er sah, dass Colin gespannt die Ohren spitzte, erzählte er ihm tatsächlich alles - oder zumindest das Meiste.
"Als deine Mutter so alt war wie du, hat sie deinen Onkel Tobias fortgewünscht - so haben wir uns das erste Mal gesehen."
Colin kam in der nächsten Stunde aus dem Staunen nicht heraus. Jareth erzählte, wie Sarah ihn besiegte, wie er sie nicht vergessen konnte und wie schliesslich ihre Liebesgeschichte ihren Lauf durch einige Höhen und Tiefen nahm. Wie Jasmina geboren wurde und Jareth nichts davon wusste und wie Sarah zu guter Letzt ihren Dickkopf überwand und endlich doch ins Königreich der Kobolde übersiedelte und damit den Fluch über das Reich gebrochen hatte.
Als sein Vater geendet hatte sah er seinen Sohn fragend an. "Und? Was meinst du dazu?"
Colin konnte seine Verblüffung kaum in Worte fassen, so entschlüpfte ihm nur ein bewunderndes: "Cool!"
Jareth musste darüber leider lachen und auch sein Sohn grinste.
"Ich habe dir das nicht erzählt, damit du deine Eltern cool findest", mahnte er gutgelaunt. "Sondern, um einer etwaigen Legendenbildung vorzubeugen. Zuviel ist in der Vergangenheit in Vergessenheit geraten."
Colin nickte beeindruckt.
Ein Blick auf die Uhr sagte Jareth, dass es höchste Zeit für Colin war noch etwas zu schlafen.
"Ich denke, du solltest jetzt wieder zu Bett gehen", forderte er seinen Sohn auf. "Sonst bist du morgen für deinen ersten Unterricht in Verwandlung zu müde."
Freudig überrascht riss Colin die Augen auf.
"Wir fangen morgen schon damit an? Noch vor meinem Geburtstag?"
"Warum nicht?" entgegnete Jareth gelassen.
"Oh, toll! Das ist ja so cool! Danke, Dad. Ich gehe auch gleich schlafen." Mit diesen Worten war er fast schon aus der Tür.
Jareth löschte noch die Kerzen und schlich sich ebenfalls wieder zurück in sein Bett, wo er endlich wieder Schlaf fand.
****************
Soviel zu Kapitel 6 - Im nächsten Kapitel findet wohl endlich Colin's Geburtstagsfest statt und Jasmina und Robin werden auch zu Besuch kommen. Man darf gespannt sein.
Vielen Dank für die lieben Reviews - besonders an Meli!
(Einen kleinen Ansporn braucht jeder mal)
Disclaimer:
Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.
+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++
Fanfiction by Lorelei Lee
Kapitel 6
Nach Melanie's Abschied schickten Sarah und Jareth ihre Kinder zu Bett. Ausnahmsweise fügten sich alle ohne Widerspruch. Ein wenig später, als sie sich selbst zurückzogen, warfen sie noch einen letzen Blick in die Kinderzimmer.
Wie immer mussten sie Darlene verbieten, sich ein paar funkelnde Sterne an die Zimmerdecke zu zaubern, Lucille las in einem Geschichtsbuch und wollte es sich durchaus nicht wegnehmen lassen und Daniel hatte ein magisches Kartenspiel unter der Bettdecke versteckt. Nur Colin hatte schon das Licht gelöscht und wünschte seinen Eltern sehr beherrscht eine gute Nacht.
Sarah und Jareth gingen daraufhin in ihr eigenes Zimmer, nicht ohne den grossen Riegel vorzuschieben, den Jareth tatsächlich noch vor ihrer Hochzeit hatte anbringen lassen.
Während Jareth schon im Bett lag, bürstete Sarah noch ihre Haare aus, die sie wieder hatte wachsen lassen und die ihr mittlerweile wieder bis fast auf die Taille herabfielen. Normalerweise beobachtete Jareth seine Frau sehr gern bei dieser Tätigkeit, doch heute war er offensichtlich nicht bei der Sache, denn Sarah sah in ihrem Spiegel, dass er zum Fenster hinaussah.
"Einen Penny für deine Gedanken", bot sie ihm lächelnd an. Legte die Bürste beiseite und stieg zu ihrem Mann ins Bett.
Er küsste sie leicht auf die Stirn. Sie kuschelte sich enger an ihn und löschte mit einer Handbewegung die Kerzen.
"An was denkst du?" formulierte sie ihre Frage um, während er den Arm um sie legte.
"Glaubst du, dass wir gute Eltern sind?" fragte er nachdenklich.
Sarah wünschte, sie könnte durch die Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck erkennen, doch sie fühlte, dass er nicht wie üblich scherzte, sondern dass es ihm durchaus ernst war.
"Ich weiss es nicht, Liebling", antwortete sie. "Aber ich denke, gemessen am Schwierigkeitsgrad unserer Kinder schneiden wir ganz gut ab."
"Hast du eigentlich gehört, was Colin vorher zu mir gesagt hat?"
"Ja", flüsterte Sarah leise. Es hatte sie auch in gewisser Weise betroffen gemacht.
"Colin kommt jetzt in ein schwieriges Alter und dazu ist er uns beiden zu ähnlich. Gerade deshalb gefällt es mir nicht, dass er oft so verschlossen ist. Ich hatte heute das unangenehme Gefühl, dass ich meinen eigenen Sohn nicht kenne", erwiderte er betrübt. "Ich muss mich mehr um ihn kümmern", schloss er mit fester Stimme.
Sarah strich ihm beruhigend über die Wange.
"Ja, Liebling. Das solltest du auf jeden Fall tun. Ich mache mir aber eigentlich mehr Sorgen um Darlene."
"Warum gerade Darlene?" fragte Jareth überrascht. "Mit ihr hatten wir doch noch den wenigsten Ärger. Manchmal bezweifle ich sogar, ob sie von uns ist", äusserte er nun wieder nicht ganz ernsthaft.
"Gerade deshalb, Jareth", sagte Sarah mit Nachdruck. "Sie lebt doch in einer ganz anderen Welt. Sie zaubert sich aufs Geratewohl ein paar Sternchen, Blümchen und Seifenblasen und ist glücklich. Ihre Geschwister konnten das in dem Alter noch nicht. Die Magie fällt ihr einfach zu leicht, dabei hat sie noch gar nicht ihre vollen magischen Fähigkeiten von dir erhalten. Ich muss sagen, wenn sie in den nächsten Jahren nicht lernt etwas verantwortungsvoller mit ihren Fähigkeiten umzugehen, dann graust es mir regelrecht vor ihrem 15. Geburtstag."
"Findest du nicht, dass du etwas übertreibst?"
"Nein, das finde ich nicht", erwiderte Sarah bestimmt. "Und je eher sie Verantwortung lernt, desto besser."
"Ich fürchte nur, auf uns wird sie nicht besonders gut hören", überlegte Jareth. "Hat sie in der Vergangenheit diesbezüglich auch nicht oft getan."
"Das ist genau das Problem", bestätigte Sarah. "Sie verspricht einem, es nie wieder zu tun, oder zumindest vorher um Erlaubnis zu fragen und im nächsten Moment hat sie es auch schon wieder vergessen."
"Vielleicht sollten wir Telramon mal wieder um einen Besuch bitten", schlug Jareth vor.
"Telramon...", Sarah dachte nach. "Ja, ich denke das ist eine gute Idee."
"Na, dann", seufzte Jareth erleichtert. "Gute Nacht, meine kleine Elfe." Er küsste sie sanft.
"Gute Nacht, mein grosser König", erwiderte sie liebevoll.
Doch Jareth sollte eine erholsame Nachtruhe nicht vergönnt sein. Kurz nach Mitternacht war er auch schon wieder wach und dachte erneut über seinen ältesten Sohn nach. Da an Weiterschlafen nicht zu denken war und er Sarah nicht wecken wollte, stand er kurzerhand auf, zog sich seinen Morgenmantel an und schlich leise zur Tür hinaus. Er wollte sich eine Weile in die Bibliothek setzen und vielleicht etwas lesen um sich abzulenken, da kam ihm auf dem Weg dorthin Colin entgegen.
"Oh - hi, Dad", sagte er unsicher.
Jareth musterte seinen Sohn kurz. Er trug einen Jogging-Anzug, den seine Schwester Jasmina ihm einmal geschenkt hatte und seine schwarzen Haare waren noch struppiger als sonst.
"Ich nehme an, du kannst auch nicht schlafen", stellte Jareth fest.
"Ja, das auch", gab Colin zu. "Aber ich habe auch Hunger."
Jareth legte seinen Arm um Colin's Schultern.
"Komm' mit in die Bibliothek. Ich werde dir eine Kleinigkeit zaubern um dich für dein entgangenes Abendessen zu entschädigen."
In der Bibliothek zauberte er eine Platte mit belegten Broten und wunderte sich wie jedes Mal über den wölfischen Hunger eines Heranwachsenden.
"Iss' den Teller nicht mit", mahnte er spöttisch und Colin grinste.
Als das letzte Brot vertilgt war, griff Jareth das Gespräch wieder auf.
"Möchtest du darüber reden?"
Colin schüttelte langsam den Kopf. "Nein, ich glaube nicht." Er schlug die Augen nieder und fügte dann noch leise hinzu: "Später vielleicht."
Jareth genügte das fürs Erste völlig. "In Ordnung. Du kannst jederzeit zu deiner Mutter oder zu mir kommen, wenn du über irgendwas sprechen möchtest. Egal, was es auch ist", versicherte er seinem Sohn.
"Ja, Dad. Das weiss ich." Er hob den Blick wieder und sah seinem Vater direkt in die Augen. "Danke."
Jareth war fast jedesmal, wenn er in diese Augen blickte, die seinen so glichen, ein wenig wehmütig zumute. Doch heute Nacht war es noch intensiver. Er hatte das dringende Bedürfnis, seinem Sohn allen Kummer zu ersparen und alles Leid von ihm fernzuhalten. Doch da er spürte, dass Colin von jeglicher weiteren Gefühlsbezeugung eher peinlich berührt wäre, begnügte er sich damit, sich zu räuspern.
"Ob alle Väter diese Probleme hatte", dachte er bei sich und beschloss, das nächste Mal den Elfenkönig Galahan danach zu befragen der selbst Vater von zwei hoffnungsvollen Söhnen und einer Tochter war.
Eine Weile sassen Vater und Sohn schweigend da, jeder in seine eigenen Gedanken versunken, bis Jareth das Schweigen mit einer für Colin verblüffenden Frage brach.
"Weißt du eigentlich, wie sich deine Mutter und ich kennen gelernt haben?"
Neugierig sah Colin auf.
"Nein, das heisst - nicht so richtig. Ihr habt ja nie viel darüber erzählt."
"Es ist keine besonders rühmliche Geschichte, deshalb wissen es auch nicht allzu viele", gab Jareth zu. "Aber ich denke, du bist alt genug und solltest es wissen."
Als er sah, dass Colin gespannt die Ohren spitzte, erzählte er ihm tatsächlich alles - oder zumindest das Meiste.
"Als deine Mutter so alt war wie du, hat sie deinen Onkel Tobias fortgewünscht - so haben wir uns das erste Mal gesehen."
Colin kam in der nächsten Stunde aus dem Staunen nicht heraus. Jareth erzählte, wie Sarah ihn besiegte, wie er sie nicht vergessen konnte und wie schliesslich ihre Liebesgeschichte ihren Lauf durch einige Höhen und Tiefen nahm. Wie Jasmina geboren wurde und Jareth nichts davon wusste und wie Sarah zu guter Letzt ihren Dickkopf überwand und endlich doch ins Königreich der Kobolde übersiedelte und damit den Fluch über das Reich gebrochen hatte.
Als sein Vater geendet hatte sah er seinen Sohn fragend an. "Und? Was meinst du dazu?"
Colin konnte seine Verblüffung kaum in Worte fassen, so entschlüpfte ihm nur ein bewunderndes: "Cool!"
Jareth musste darüber leider lachen und auch sein Sohn grinste.
"Ich habe dir das nicht erzählt, damit du deine Eltern cool findest", mahnte er gutgelaunt. "Sondern, um einer etwaigen Legendenbildung vorzubeugen. Zuviel ist in der Vergangenheit in Vergessenheit geraten."
Colin nickte beeindruckt.
Ein Blick auf die Uhr sagte Jareth, dass es höchste Zeit für Colin war noch etwas zu schlafen.
"Ich denke, du solltest jetzt wieder zu Bett gehen", forderte er seinen Sohn auf. "Sonst bist du morgen für deinen ersten Unterricht in Verwandlung zu müde."
Freudig überrascht riss Colin die Augen auf.
"Wir fangen morgen schon damit an? Noch vor meinem Geburtstag?"
"Warum nicht?" entgegnete Jareth gelassen.
"Oh, toll! Das ist ja so cool! Danke, Dad. Ich gehe auch gleich schlafen." Mit diesen Worten war er fast schon aus der Tür.
Jareth löschte noch die Kerzen und schlich sich ebenfalls wieder zurück in sein Bett, wo er endlich wieder Schlaf fand.
****************
Soviel zu Kapitel 6 - Im nächsten Kapitel findet wohl endlich Colin's Geburtstagsfest statt und Jasmina und Robin werden auch zu Besuch kommen. Man darf gespannt sein.
