Auch Pussycat gebührt mein Dank für die lieben Reviews - ich habe mich wirklich sehr gefreut!!!!
Diesmal hat's ein bisschen gedauert, aber erst fiel mir nichts ein und dann hat mein PC gestreikt. Wie sagt man so schön:
Künstlerpech!
Disclaimer:
Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.
+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++
Fanfiction by Lorelei Lee
Kapitel 7
"Halt! Wo willst du hin? Ich brauche dich noch", rief Sarah ihrem Ehemann zu, der gerade im Begriff war ihr Schlafzimmer zu verlassen.
Nach Colin's Geburtstagsfrühstück hatte sich die Familie für einige Zeit zurückgezogen um sich um zu ziehen und sich noch etwas aus zu ruhen, bevor die ersten Gäste kamen.
Ungeduldig drehte Jareth sich um, die Türklinke schon in der Hand.
"Was gibt es denn, ich habe es eilig. Telramon kommt gleich und wir wollten noch mit Darlene sprechen, bevor die anderen Gäste kommen. Und irgend jemand muss auch noch Jasmina und Robin abholen..."
"Du musst mir noch bei der Sitzordnung helfen", bestimmte Sarah.
"Bei der Sitzordnung? Colin's Geburtstagsfest fängt gleich an und du hast die Sitzordnung noch nicht fertig?" fragte Jareth ungläubig.
"Ich hatte sie schon fünfmal fertig", entgegnete Sarah unwirsch. "Aber dann hat uns Melanie verlassen und Allegra hat mir gestern gesagt, dass Leander nun doch nicht mit kommt - wahrscheinlich hat sie mal wieder mit ihm Schluss gemacht - dafür bringt Persena noch ihren ältesten Sohn mit, der seine Bildungsreise abgebrochen hat und jetzt wieder zu Hause herumlungert und sich langweilt. Verstehst du jetzt, dass ich dich brauche?!"
"Ich habe aber keine Zeit! Wofür brauchen wir überhaupt eine Sitzordnung?" fragte Jareth gereizt zurück.
Sarah blieb der Mund offen stehen. "Keine Sitzordnung?" erwiderte sie entgeistert. "Bist du von allen guten Geistern verlassen? Damit Persena wieder die Nase über uns rümpft?"
"Tut sie das denn?" Jareth wirkte plötzlich sehr interessiert.
"Du nimmst mich nicht ernst!" behauptete Sarah erbost.
"Genau. Und deshalb wäre ich dir auch keine grosse Hilfe."
Bevor Sarah noch etwas erwidern konnte hatte er die Tür geöffnet und war blitzartig verschwunden. Wütend stampfte Sarah höchst unköniglich mit dem Fuss auf. Dann machte sie sich auf die Suche nach Lucille, die mit ihren 12 Jahren bereits sehr viel Verständnis für Fragen der Etikette aufbrachte um sich mit ihr über die Tischordnung zu beraten.
Auf dem Weg zum Thronsaal lief Jareth sein Sohn Daniel über den Weg.
"Daniel, du wirst doch hoffentlich diese Jeans nicht anbehalten wollen?" fragte er stirnrunzelnd.
"Doch, das hatte ich eigentlich vor", entgegnete Daniel arglos.
"Solange wir unter uns sind, kannst du von mir aus anziehen was du willst, aber wenn wir Gäste haben wirst du dich gefälligst angemessen kleiden", bestimmte Jareth streng.
"Oh, Mann", maulte Daniel leise.
"Das will ich überhört haben", schalt Jareth. "Aber bevor du dich umziehst, holst du bitte noch kurz Jasmina und Robin ab."
"Warum müssen die immer abgeholt werden?" beschwerte sich Daniel bei seinem Vater.
"Du weißt genau, dass Jasmina keine magischen Fähigkeiten hat und Robin's Magie reicht trotz seinem Medaillon nicht für zwei Personen aus."
"Immer ich", maulte Daniel weiter.
"Es hätte auch jeden anderen treffen können", tröstete sein Vater. "Hier hast du einen Kristall und trödle nicht herum. Wenn ich sage, du sollst sie jetzt abholen, dann meine ich auch jetzt und nicht erst in zwei Stunden, ist das klar?"
"Ja, ja", bestätigte sein Sohn unwillig, nahm den Kristall in Empfang und trollte sich davon.
Im Thronsaal angekommen, stellte Jareth fest, dass Telramon mittlerweile schon eingetroffen war.
Er ging mit ausgestreckter Hand auf den Elf zu.
"Telramon, Guten Tag. Es tut mir leid, dass Sie warten mussten."
"Guten Tag, Jareth. Ich bin gerade erst angekommen, es besteht also kein Grund zur Besorgnis. Es tut mir vielmehr leid, dass ich Sie bis heute mit meinem Besuch vertrösten musste, aber ich bin gerade dabei, eine neue Schule zu planen und da bleibt mir nicht mehr so viel Freizeit, wie ich gerne möchte."
"Am besten, wir gehen gleich zu Darlene, damit Sie sich noch eine Weile ungestört mit ihr unterhalten können. Sie wird wohl noch auf ihrem Zimmer sein."
Er führte den Elf in einen der Türme bis vor eine Tür, die mit märchenhaften Schnitzereien verziert war. Dort klopfte Jareth kurz an die Tür, bevor er eintrat. Telramon folgte ihm neugierig. Eigentlich glaubte er trotz Jareth's eindringlicher Schilderung nicht, dass dieser Fall so dringend wäre, doch was er beim Betreten des Raumes sah, überraschte ihn dann doch.
An der Decke glitzerten blinkende Sterne in allen Regenbogenfarben und darunter sass die kleine Darlene auf ihrem Bett und spielte gedankenverloren mit zwei Kristallen.
Jareth war mit wenigen Schritten bei ihr und setzte sich zu ihr aufs Bett.
"Hallo, Daddy!" strahlte sie ihn an.
"Liebes, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst in geschlossenen Räumen keine Himmelskörper an die Decke zaubern?" fragte Jareth geduldig.
"Schon oft, Daddy", antwortete Darlene fröhlich. "Aber ich vergesse es immer wieder. Tut mir leid." Mit einer kleinen Handbewegung von ihr lösten sich die Sterne in Nichts auf.
Jareth seufzte und sah nach Telramon. "Sehen Sie nun, wie es mit ihr ist? Sie ist zum Anbeissen süss aber viel zu sorglos mit ihrer Magie."
Telramon nickte stumm. "Ich glaube, es wäre besser, wenn ich mich mit ihr allein unterhalte", sagte er dann langsam.
"Gern." Jareth erhob sich. "Ich müsste nämlich schon lange oben im Turmzimmer sein. Colin wartet dort bestimmt schon auf mich." Er küsste Darlene zärtlich auf die Stirn. "Sei brav, mein Kleines, ja?"
Darlene nickte. "Auf Wiedersehen, Daddy." Dann richtete sie ihre strahlenden grauen Augen auf Telramon. "Guten Tag, Telramon. Spielst du mit mir?"
Jareth seufzte wieder, winkte dann noch ein Mal kurz zum Abschied und verliess das kleine Reich seiner Tochter um seinen ältesten Sohn aufzusuchen, der heute an seinem 15. Geburtstag seine vollen magischen Kräfte bekommen sollte.
Jareth stieg die Stufen zum Turmzimmer empor und musste unwillkürlich daran denken, wie er das letzte Mal hinauf gestiegen war. Sarah war bei ihm gewesen und hatte von ihm ihre magischen Kräfte erhalten. Mit einem seltsamen Gefühl des Stolzes öffnete Jareth die Tür und trat ein. Heute stand sein Sohn in diesem Raum.
Colin stand in aufrechter Haltung am Fenster und sah hinaus. Als er sich umdrehte zeichnete sich noch für einen Augenblick tiefe Nachdenklichkeit in seinen Zügen ab, die jedoch verschwanden, als er seinen Vater sah.
"Entschuldige, Colin. Wartest du schon lange?"
Colin grinste schief. "Nicht wirklich. Hat Mum dich mit ihrer Sitzordnung aufgehalten?"
Nun grinste auch Jareth. "Nein, ich bin ihr rechtzeitig entwischt. Aber ich war noch mit Telramon bei Darlene."
"Ja, Darlene... die steckt uns mit ihren Fähigkeiten noch alle in die Tasche", erwiderte Colin etwas respektlos. "Manchmal frage ich mich..."
Jareth beobachtete wie sich wieder der Schatten der Nachdenklichkeit über Colin's Züge legte. Er ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Was fragst du dich, mein Junge?"
"Ich denke manchmal darüber nach, dass das alles eigentlich nicht mir, sondern Jasmina zusteht."
"Du weißt doch, wie es mit Jasmina ist", erklärte Jareth. "Sie kann hier auf Dauer nicht leben."
"Aber dann wären ihre Kinder eigentlich die rechtmässigen Thronfolger", beharrte Colin.
"Vorläufig hat sie ja noch keine Kinder - und du glaubst doch nicht im Ernst, dass wenn sie welche hätte sie einfach hierher schicken würde, damit sie hier erzogen würden. Denn das wäre zweifellos notwendig."
"Ich weiss nicht." Colin wiegte bedächtig den Kopf. "Ich habe eben manchmal ein schlechtes Gefühl bei der Sache."
"Wenn das so ist", antwortete Jareth halb im Scherz, "dann solltest du vielleicht auf den Thron verzichten und Daniel die Krone überlassen."
Colin schüttelte sich in gespieltem Abscheu und lachte zu seinem Vater hinauf. "Dann mache ich es doch lieber selbst!"
"Gut. Bist du jetzt bereit um deine endgültigen Kräfte von mir zu erhalten?"
"Ja, Dad. Alles klar."
Zur gleichen Zeit traf Daniel mit seiner Schwester und seinem Schwager im Schloss ein.
"Muss ich euch noch den Weg zu eurem Zimmer zeigen, oder findet ihr es auch alleine?" fragte er mürrisch.
"Sei nicht so ungefällig", lachte Robin und knuffte ihn in die Schulter.
"Ist es das gleiche Zimmer wie sonst?" fragte Jasmina.
"Ja, was denn sonst?" antwortete Daniel, während er sich theatralisch die Schulter rieb.
"Oh, wie dumm", sagte Jasmina zögernd. "Wir wollten doch dieses Mal zwei Zimmer haben. Ich muss das glattweg vergessen haben."
Robin war bei diesen Worten merkwürdig still geworden.
"Ist das angrenzende Zimmer denn noch frei? Robin schnarcht in letzter Zeit ganz furchtbar. Dabei bräuchte ich dringend ein paar Nächte ungestörten Schlaf." Sie lachte, aber sogar Daniel fiel auf, dass es zu schrill klang.
"Ich nehme schon an, dass das andere Zimmer noch frei ist. Ausser euch übernachtet ja niemand hier. Aber ich gehe kurz zu Mum und frage sie."
"Ja, mach das", stimmte Jasmina zu. "Wir gehen schon mal auf unser Zimmer."
Daniel machte, dass er weg kam. Das roch zu sehr nach Schwierigkeiten und davon hatte sowieso schon genug. Auch ohne seine älteste Schwester. Sollte sich doch Mum darum kümmern.
Daniel ging zu dem Zimmer seiner Eltern, öffnete die Tür, steckte aber nur kurz den Kopf in den Raum dahinter.
"Mum?"
Seine Mutter hob den Kopf und faltete ein Blatt Papier zusammen, das sie Lucille gab.
"Ja, was gibt es denn?"
"Jasmina und Robin sind jetzt da. Aber Jassie will zwei Zimmer haben, weil Robin schnarcht." Kaum hatte er seine Botschaft überbracht, war er auch schon verschwunden.
"Daniel, warte!" rief ihm seine Mutter noch nach, doch es war zwecklos.
"Hast du das verstanden?" fragte sie Lucille, doch diese machte ein ebenso ratloses Gesicht. "Keine Ahnung, was den wieder gebissen hat", antwortete sie deshalb.
"Was auch immer es war, ich werde mich wohl selbst darum kümmern müssen." Sie erhob sich von ihrem Sessel. "Gib die Sitzordnung bitte in der Küche ab, mein Schatz. Ich komme dann gleich nach."
Lucille nickte und flitzte hinaus, während Sarah nachdenklich ihre Tochter und ihren Schwiegersohn aufsuchte.
Doch Sarah musste sich nach einem kurzen Gespräch mit ihrer Tochter geschlagen geben. Jasmina blieb dabei, dass Robin schnarchen würde und sie deshalb zwei Zimmer brauchen würden. Obwohl Sarah Robin geraume Zeit über scharf fixierte sagte er weder Ja noch Nein dazu und erwiderte ihren Blick mit einem ausdruckslosen Gesicht. Schliesslich gab Sarah auf und richtete kurzerhand das zweite Zimmer her. Doch als sie kurz darauf ihren Mann traf, der mit Colin vom Turmzimmer herunter kam, war sie weit davon entfernt, etwas anderes als Unruhe zu empfinden.
Nachdem sie ihren Sohn gebührend beglückwünscht hatte, zog sie Jareth bei der erstbesten Gelegenheit mit sich in ihr Schlafzimmer.
Nachdem sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sah Jareth sie fragend an.
"Was hast du vor?" Sein Blick streifte kurz das Bett und glitt dann über seine Frau. "Am hellichten Tag? Noch dazu, wo jeden Augenblick die ersten Gäste eintreffen können? Pfui, Mrs. King", spöttelte er und zog sie unmissverständlich an sich.
Doch Sarah sträubte sich in seinen Armen.
"Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Wir haben ein Problem."
Enttäuscht liess Jareth sie los.
"Was ist es diesmal? Bringt Allegra ihren ewigen Verehrer doch noch mit und bringt damit deine kostbare Sitzordnung durcheinander?"
"Nein." Sarah blitzte ihn verärgert an. "Ich befürchte, dass es in der Ehe unserer Tochter kriselt."
"Zwischen Jasmina und Robin? Wie kommst du denn darauf?"
"Sie wollten zwei getrennte Zimmer! Das heisst Jasmina wollte sie", ergänzte Sarah nachdenklich. "Robin hat keinen Pieps dazu gesagt. Angeblich schnarcht er."
"Ich ahne, dass das noch nicht alles war", sagte Jareth misstrauisch.
"Du musst mit Robin sprechen!" stellte Sarah fest.
"Ich? Wieso ausgerechnet ich?"
"Weil du ein Mann bist", behauptete Sarah ungerührt. "Mit mir wird er wohl kaum darüber reden."
"Über sein Schnarchen?" fragte Jareth provokant.
"Über seine Eheprobleme!" stellte Sarah richtig und sah ihn mit ihrem Warum-sind-Männer-nur-so-begriffsstutzig-Blick an.
"Kannst du die beiden nicht einfach in Ruhe lassen? Ich finde, sie sind alt genug um ihre Probleme allein zu lösen. Warum musst du dich immer in alles einmischen?" wehrte sich Jareth.
"Weil es unsere Tochter ist", antwortete Sarah ruhig.
"Oh, na gut", gab Jareth auf. "Ich rede mit Robin. Du lässt mir ja sonst doch keine Ruhe."
"Ganz genau."
Er umarmte sie erneut und dieses Mal liess sie es sich gefallen.
"Macht es dir eigentlich Spass mich nach deiner Pfeife tanzen zu lassen?" neckte er leise und küsste sie auf die Nasenspitze.
"Ja, jeden Tag mehr", erwiderte sie schelmisch.
****************
Soviel zu Kapitel 7 - Ich bin zwar nicht mit allem fertiggeworden, aber ich wollte euch nicht zu lange auf die Fortsetzung warten lassen. Im nächsten Kapitel geht das Fest natürlich weiter und einige Enthüllungen stehen auch an...
Diesmal hat's ein bisschen gedauert, aber erst fiel mir nichts ein und dann hat mein PC gestreikt. Wie sagt man so schön:
Künstlerpech!
Disclaimer:
Labyrinth und die dazugehörenden Charaktere gehören nicht mir. Colin, Daniel, Lucille, Darlene und Jasmina und alle anderen, die ganz allein aus meiner Feder geflossen sind, gehören mir allerdings schon.
Dieses Werk ist nicht profitorientiert und nur aus Spass an der Freude entstanden.
+++~~~ Die zauberhaften Jahre ~~~+++
Fanfiction by Lorelei Lee
Kapitel 7
"Halt! Wo willst du hin? Ich brauche dich noch", rief Sarah ihrem Ehemann zu, der gerade im Begriff war ihr Schlafzimmer zu verlassen.
Nach Colin's Geburtstagsfrühstück hatte sich die Familie für einige Zeit zurückgezogen um sich um zu ziehen und sich noch etwas aus zu ruhen, bevor die ersten Gäste kamen.
Ungeduldig drehte Jareth sich um, die Türklinke schon in der Hand.
"Was gibt es denn, ich habe es eilig. Telramon kommt gleich und wir wollten noch mit Darlene sprechen, bevor die anderen Gäste kommen. Und irgend jemand muss auch noch Jasmina und Robin abholen..."
"Du musst mir noch bei der Sitzordnung helfen", bestimmte Sarah.
"Bei der Sitzordnung? Colin's Geburtstagsfest fängt gleich an und du hast die Sitzordnung noch nicht fertig?" fragte Jareth ungläubig.
"Ich hatte sie schon fünfmal fertig", entgegnete Sarah unwirsch. "Aber dann hat uns Melanie verlassen und Allegra hat mir gestern gesagt, dass Leander nun doch nicht mit kommt - wahrscheinlich hat sie mal wieder mit ihm Schluss gemacht - dafür bringt Persena noch ihren ältesten Sohn mit, der seine Bildungsreise abgebrochen hat und jetzt wieder zu Hause herumlungert und sich langweilt. Verstehst du jetzt, dass ich dich brauche?!"
"Ich habe aber keine Zeit! Wofür brauchen wir überhaupt eine Sitzordnung?" fragte Jareth gereizt zurück.
Sarah blieb der Mund offen stehen. "Keine Sitzordnung?" erwiderte sie entgeistert. "Bist du von allen guten Geistern verlassen? Damit Persena wieder die Nase über uns rümpft?"
"Tut sie das denn?" Jareth wirkte plötzlich sehr interessiert.
"Du nimmst mich nicht ernst!" behauptete Sarah erbost.
"Genau. Und deshalb wäre ich dir auch keine grosse Hilfe."
Bevor Sarah noch etwas erwidern konnte hatte er die Tür geöffnet und war blitzartig verschwunden. Wütend stampfte Sarah höchst unköniglich mit dem Fuss auf. Dann machte sie sich auf die Suche nach Lucille, die mit ihren 12 Jahren bereits sehr viel Verständnis für Fragen der Etikette aufbrachte um sich mit ihr über die Tischordnung zu beraten.
Auf dem Weg zum Thronsaal lief Jareth sein Sohn Daniel über den Weg.
"Daniel, du wirst doch hoffentlich diese Jeans nicht anbehalten wollen?" fragte er stirnrunzelnd.
"Doch, das hatte ich eigentlich vor", entgegnete Daniel arglos.
"Solange wir unter uns sind, kannst du von mir aus anziehen was du willst, aber wenn wir Gäste haben wirst du dich gefälligst angemessen kleiden", bestimmte Jareth streng.
"Oh, Mann", maulte Daniel leise.
"Das will ich überhört haben", schalt Jareth. "Aber bevor du dich umziehst, holst du bitte noch kurz Jasmina und Robin ab."
"Warum müssen die immer abgeholt werden?" beschwerte sich Daniel bei seinem Vater.
"Du weißt genau, dass Jasmina keine magischen Fähigkeiten hat und Robin's Magie reicht trotz seinem Medaillon nicht für zwei Personen aus."
"Immer ich", maulte Daniel weiter.
"Es hätte auch jeden anderen treffen können", tröstete sein Vater. "Hier hast du einen Kristall und trödle nicht herum. Wenn ich sage, du sollst sie jetzt abholen, dann meine ich auch jetzt und nicht erst in zwei Stunden, ist das klar?"
"Ja, ja", bestätigte sein Sohn unwillig, nahm den Kristall in Empfang und trollte sich davon.
Im Thronsaal angekommen, stellte Jareth fest, dass Telramon mittlerweile schon eingetroffen war.
Er ging mit ausgestreckter Hand auf den Elf zu.
"Telramon, Guten Tag. Es tut mir leid, dass Sie warten mussten."
"Guten Tag, Jareth. Ich bin gerade erst angekommen, es besteht also kein Grund zur Besorgnis. Es tut mir vielmehr leid, dass ich Sie bis heute mit meinem Besuch vertrösten musste, aber ich bin gerade dabei, eine neue Schule zu planen und da bleibt mir nicht mehr so viel Freizeit, wie ich gerne möchte."
"Am besten, wir gehen gleich zu Darlene, damit Sie sich noch eine Weile ungestört mit ihr unterhalten können. Sie wird wohl noch auf ihrem Zimmer sein."
Er führte den Elf in einen der Türme bis vor eine Tür, die mit märchenhaften Schnitzereien verziert war. Dort klopfte Jareth kurz an die Tür, bevor er eintrat. Telramon folgte ihm neugierig. Eigentlich glaubte er trotz Jareth's eindringlicher Schilderung nicht, dass dieser Fall so dringend wäre, doch was er beim Betreten des Raumes sah, überraschte ihn dann doch.
An der Decke glitzerten blinkende Sterne in allen Regenbogenfarben und darunter sass die kleine Darlene auf ihrem Bett und spielte gedankenverloren mit zwei Kristallen.
Jareth war mit wenigen Schritten bei ihr und setzte sich zu ihr aufs Bett.
"Hallo, Daddy!" strahlte sie ihn an.
"Liebes, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst in geschlossenen Räumen keine Himmelskörper an die Decke zaubern?" fragte Jareth geduldig.
"Schon oft, Daddy", antwortete Darlene fröhlich. "Aber ich vergesse es immer wieder. Tut mir leid." Mit einer kleinen Handbewegung von ihr lösten sich die Sterne in Nichts auf.
Jareth seufzte und sah nach Telramon. "Sehen Sie nun, wie es mit ihr ist? Sie ist zum Anbeissen süss aber viel zu sorglos mit ihrer Magie."
Telramon nickte stumm. "Ich glaube, es wäre besser, wenn ich mich mit ihr allein unterhalte", sagte er dann langsam.
"Gern." Jareth erhob sich. "Ich müsste nämlich schon lange oben im Turmzimmer sein. Colin wartet dort bestimmt schon auf mich." Er küsste Darlene zärtlich auf die Stirn. "Sei brav, mein Kleines, ja?"
Darlene nickte. "Auf Wiedersehen, Daddy." Dann richtete sie ihre strahlenden grauen Augen auf Telramon. "Guten Tag, Telramon. Spielst du mit mir?"
Jareth seufzte wieder, winkte dann noch ein Mal kurz zum Abschied und verliess das kleine Reich seiner Tochter um seinen ältesten Sohn aufzusuchen, der heute an seinem 15. Geburtstag seine vollen magischen Kräfte bekommen sollte.
Jareth stieg die Stufen zum Turmzimmer empor und musste unwillkürlich daran denken, wie er das letzte Mal hinauf gestiegen war. Sarah war bei ihm gewesen und hatte von ihm ihre magischen Kräfte erhalten. Mit einem seltsamen Gefühl des Stolzes öffnete Jareth die Tür und trat ein. Heute stand sein Sohn in diesem Raum.
Colin stand in aufrechter Haltung am Fenster und sah hinaus. Als er sich umdrehte zeichnete sich noch für einen Augenblick tiefe Nachdenklichkeit in seinen Zügen ab, die jedoch verschwanden, als er seinen Vater sah.
"Entschuldige, Colin. Wartest du schon lange?"
Colin grinste schief. "Nicht wirklich. Hat Mum dich mit ihrer Sitzordnung aufgehalten?"
Nun grinste auch Jareth. "Nein, ich bin ihr rechtzeitig entwischt. Aber ich war noch mit Telramon bei Darlene."
"Ja, Darlene... die steckt uns mit ihren Fähigkeiten noch alle in die Tasche", erwiderte Colin etwas respektlos. "Manchmal frage ich mich..."
Jareth beobachtete wie sich wieder der Schatten der Nachdenklichkeit über Colin's Züge legte. Er ging zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Was fragst du dich, mein Junge?"
"Ich denke manchmal darüber nach, dass das alles eigentlich nicht mir, sondern Jasmina zusteht."
"Du weißt doch, wie es mit Jasmina ist", erklärte Jareth. "Sie kann hier auf Dauer nicht leben."
"Aber dann wären ihre Kinder eigentlich die rechtmässigen Thronfolger", beharrte Colin.
"Vorläufig hat sie ja noch keine Kinder - und du glaubst doch nicht im Ernst, dass wenn sie welche hätte sie einfach hierher schicken würde, damit sie hier erzogen würden. Denn das wäre zweifellos notwendig."
"Ich weiss nicht." Colin wiegte bedächtig den Kopf. "Ich habe eben manchmal ein schlechtes Gefühl bei der Sache."
"Wenn das so ist", antwortete Jareth halb im Scherz, "dann solltest du vielleicht auf den Thron verzichten und Daniel die Krone überlassen."
Colin schüttelte sich in gespieltem Abscheu und lachte zu seinem Vater hinauf. "Dann mache ich es doch lieber selbst!"
"Gut. Bist du jetzt bereit um deine endgültigen Kräfte von mir zu erhalten?"
"Ja, Dad. Alles klar."
Zur gleichen Zeit traf Daniel mit seiner Schwester und seinem Schwager im Schloss ein.
"Muss ich euch noch den Weg zu eurem Zimmer zeigen, oder findet ihr es auch alleine?" fragte er mürrisch.
"Sei nicht so ungefällig", lachte Robin und knuffte ihn in die Schulter.
"Ist es das gleiche Zimmer wie sonst?" fragte Jasmina.
"Ja, was denn sonst?" antwortete Daniel, während er sich theatralisch die Schulter rieb.
"Oh, wie dumm", sagte Jasmina zögernd. "Wir wollten doch dieses Mal zwei Zimmer haben. Ich muss das glattweg vergessen haben."
Robin war bei diesen Worten merkwürdig still geworden.
"Ist das angrenzende Zimmer denn noch frei? Robin schnarcht in letzter Zeit ganz furchtbar. Dabei bräuchte ich dringend ein paar Nächte ungestörten Schlaf." Sie lachte, aber sogar Daniel fiel auf, dass es zu schrill klang.
"Ich nehme schon an, dass das andere Zimmer noch frei ist. Ausser euch übernachtet ja niemand hier. Aber ich gehe kurz zu Mum und frage sie."
"Ja, mach das", stimmte Jasmina zu. "Wir gehen schon mal auf unser Zimmer."
Daniel machte, dass er weg kam. Das roch zu sehr nach Schwierigkeiten und davon hatte sowieso schon genug. Auch ohne seine älteste Schwester. Sollte sich doch Mum darum kümmern.
Daniel ging zu dem Zimmer seiner Eltern, öffnete die Tür, steckte aber nur kurz den Kopf in den Raum dahinter.
"Mum?"
Seine Mutter hob den Kopf und faltete ein Blatt Papier zusammen, das sie Lucille gab.
"Ja, was gibt es denn?"
"Jasmina und Robin sind jetzt da. Aber Jassie will zwei Zimmer haben, weil Robin schnarcht." Kaum hatte er seine Botschaft überbracht, war er auch schon verschwunden.
"Daniel, warte!" rief ihm seine Mutter noch nach, doch es war zwecklos.
"Hast du das verstanden?" fragte sie Lucille, doch diese machte ein ebenso ratloses Gesicht. "Keine Ahnung, was den wieder gebissen hat", antwortete sie deshalb.
"Was auch immer es war, ich werde mich wohl selbst darum kümmern müssen." Sie erhob sich von ihrem Sessel. "Gib die Sitzordnung bitte in der Küche ab, mein Schatz. Ich komme dann gleich nach."
Lucille nickte und flitzte hinaus, während Sarah nachdenklich ihre Tochter und ihren Schwiegersohn aufsuchte.
Doch Sarah musste sich nach einem kurzen Gespräch mit ihrer Tochter geschlagen geben. Jasmina blieb dabei, dass Robin schnarchen würde und sie deshalb zwei Zimmer brauchen würden. Obwohl Sarah Robin geraume Zeit über scharf fixierte sagte er weder Ja noch Nein dazu und erwiderte ihren Blick mit einem ausdruckslosen Gesicht. Schliesslich gab Sarah auf und richtete kurzerhand das zweite Zimmer her. Doch als sie kurz darauf ihren Mann traf, der mit Colin vom Turmzimmer herunter kam, war sie weit davon entfernt, etwas anderes als Unruhe zu empfinden.
Nachdem sie ihren Sohn gebührend beglückwünscht hatte, zog sie Jareth bei der erstbesten Gelegenheit mit sich in ihr Schlafzimmer.
Nachdem sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sah Jareth sie fragend an.
"Was hast du vor?" Sein Blick streifte kurz das Bett und glitt dann über seine Frau. "Am hellichten Tag? Noch dazu, wo jeden Augenblick die ersten Gäste eintreffen können? Pfui, Mrs. King", spöttelte er und zog sie unmissverständlich an sich.
Doch Sarah sträubte sich in seinen Armen.
"Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Wir haben ein Problem."
Enttäuscht liess Jareth sie los.
"Was ist es diesmal? Bringt Allegra ihren ewigen Verehrer doch noch mit und bringt damit deine kostbare Sitzordnung durcheinander?"
"Nein." Sarah blitzte ihn verärgert an. "Ich befürchte, dass es in der Ehe unserer Tochter kriselt."
"Zwischen Jasmina und Robin? Wie kommst du denn darauf?"
"Sie wollten zwei getrennte Zimmer! Das heisst Jasmina wollte sie", ergänzte Sarah nachdenklich. "Robin hat keinen Pieps dazu gesagt. Angeblich schnarcht er."
"Ich ahne, dass das noch nicht alles war", sagte Jareth misstrauisch.
"Du musst mit Robin sprechen!" stellte Sarah fest.
"Ich? Wieso ausgerechnet ich?"
"Weil du ein Mann bist", behauptete Sarah ungerührt. "Mit mir wird er wohl kaum darüber reden."
"Über sein Schnarchen?" fragte Jareth provokant.
"Über seine Eheprobleme!" stellte Sarah richtig und sah ihn mit ihrem Warum-sind-Männer-nur-so-begriffsstutzig-Blick an.
"Kannst du die beiden nicht einfach in Ruhe lassen? Ich finde, sie sind alt genug um ihre Probleme allein zu lösen. Warum musst du dich immer in alles einmischen?" wehrte sich Jareth.
"Weil es unsere Tochter ist", antwortete Sarah ruhig.
"Oh, na gut", gab Jareth auf. "Ich rede mit Robin. Du lässt mir ja sonst doch keine Ruhe."
"Ganz genau."
Er umarmte sie erneut und dieses Mal liess sie es sich gefallen.
"Macht es dir eigentlich Spass mich nach deiner Pfeife tanzen zu lassen?" neckte er leise und küsste sie auf die Nasenspitze.
"Ja, jeden Tag mehr", erwiderte sie schelmisch.
****************
Soviel zu Kapitel 7 - Ich bin zwar nicht mit allem fertiggeworden, aber ich wollte euch nicht zu lange auf die Fortsetzung warten lassen. Im nächsten Kapitel geht das Fest natürlich weiter und einige Enthüllungen stehen auch an...
