Kapitel 3 Arbeiten mit dem Meister der Zaubertränke
Phoebe wurde am nächsten Morgen von einer der Hauselfen geweckt. Sie stieg aus dem Bett und sah auf ihre Uhr. Es war erst halb sieben, also noch Zeit zu baden. Sie zog ihren Bademantel über ihr langes Nachthemd und schlüpfte in ihre kuscheligen Hausschuhe.
Das Problem war, dass sie nicht wusste, wo sie hin sollte zum Baden. Sie fragte die Hauselfe: "Hey du! Sag mal, könntest du mir zeigen, wo ich hier baden kann?", die Elfe hatte nicht erwartet, so freundlich angesprochen zu werden und fiel erst einmal um. Sie fing sich jedoch wieder recht schnell: "Aber natürlich, Miss! Alles was sie wünschen, Miss!", Phoebe war die extreme Unterwürfigkeit der Hauselfen gewöhnt, da sie so lange Zeit durchgehend in Hogwarts verbracht hatte.
Nun ließ Phoebe sich von dieser Elfe aus den Kerkern hinaus in den vierten Stock bringen bis zu einem Gemälde eines Vorgängers von Dumbledore.
Die Elfe nannte Phoebe das Passwort (corpus draconis) und verschwand kurz danach mit einem leisen ,Plopp'. "Corpus Draconis!"; rief Phoebe und das Bild schwang zur Seite. Sie sah sofort, dass ihr Entschluss ein guter gewesen war. Das Bad blitzte vor Sauberkeit. Dort war eine Badewanne, oder besser, eine Art swimming Pool. Nicht sehr tief aber man konnte darin schwimmen.
Das Becken was sogar noch größer als das Bad der Vertrauensschüler, welches Phoebe sehr gut kannte, da sie während ihrer Zeit in Hogwarts für eine lange Zeit Vertrauensschülerin gewesen war. Sie entkleidete sich rasch und ließ schaumiges, buntes Wasser ein. Sie benutzte drei Hähne von einhundertfünfzig vorhandenen. Es dauerte kaum drei Minuten, bis der ,Pool' voll war.
Jetzt sprang sie überglücklich in das duftende, heiße Wasser. Sie schwamm einige Bahnen, setzte sich dann aber ruhig hin; doch nun fehlte ihr ein wenig Bewegung. "Ox!", rief sie und schon saß sie in einem wohlig warmen, angenehm duftenden Whirl- Pool. Diese Duftschwaden wirkten einlullend auf Phoebe's Gedanken. Bald entschwebte sie in einen entspannenden, ruhigen und traumlosen Schlaf. "Wenn ich du wäre, würde ich mich anziehen und ganz schnell in Richtung große Halle laufen!", wurde Phoebe unsanft geweckt.
Sie schreckte hoch und sie hätte wohl jeden erwartet nur nicht-
"Myrthe!
Was machst du denn immer noch hier?", Phoebe wunderte sich ein wenig über Myrthe's Erscheinen. "Naja, mich hat niemand vertrieben. Um genau zu sein, hat mich gar keiner beachtet!", ein trockener Schluchzer entwich Myrthe's perlweißer Kehle. "Oh Myrthe, das tut mir leid für dich.", meinte Phoebe halb ernst, halb im Spaß, "Du sagtest, ich solle in die große Halle gehen? Wie spät ist es denn jetzt?", "Schon acht. Ich würde mich wirklich beeilen, an deiner Stelle!". Das ließ sich Phoebe nicht zweimal sagen. "Accio, Roben!", rief Phoebe und eine Sekunde später, kamen ihr Umhang, ihre Unterwäsche und der Rest ihrer Kleidung in den Raum geschwebt.
Sie trocknete sich grob ab und beeilte sich danach schnell in ihre Kleider zu kommen. Auf dem Weg in die große Halle hätte sie sich beinahe verirrt, aber sie ließ sich vom Geschrei der Schüler leiten. Sie stürzte die große Marmortreppe hinunter und schlitterte auf die Flügeltüren zu.
Kurz bevor sie dort hinein donnerte fing sie sich ab und konnte die Tür leise öffnen. Das Frühstück war bereits in vollem Gange und sie konnte noch in Ruhe essen, ehe der Unterricht begann. Kaum hatte sie den letzten Bissen ihres Müslis, da winkte Snape ihr auch schon zu und bedeutete ihr ihm in die Kerker zu folgen.
"Heute werden die Neuen in den Unterricht eingeführt, die fünften Klassen werden heute in ihrer ersten Stunde ein wenig Theorie machen und in ihrer zweiten werden sie den Trank der Lebenden Toten brauen.", erklärte Professor Snape ihr den Tagesablauf. "Gut,", erwiderte Phoebe, "Und was werde ich tun?".
Ein wenig ungehalten meinte Snape darauf : "Sie werden mir helfen , durch die Reihen zu gehen und die Tränke zu kontrollieren. Vielleicht erreichen sie bei Emma Longbottom aus Hufflepuff mehr als ich. Sie scheint wirklich schwer von Begriff zu sein oder sie will mich ärgern!", Snape regte sich gern über Schüler auf wie Phoebe immer öfter mitkriegen würde. "Aber sicher, Professor. Ich hoffe es. Es wäre eine Schande, Zaubertränke nicht zu verstehen!", Phoebe strahlte darüber, dass Snape ihr eine Aufgabe gestellt hatte und sie offenbar für fähig hielt, diese zu machen.
Über einen Geheimgang gelangten sie in einer irren Geschwindigkeit in die Kerker. Snape schloss das Klassenzimmer auf und sie traten ein. Er traf nach ein paar Vorkehrungen und Phoebe's erste Zaubertränke-Stunde als Hilfs- Lehrerin konnte beginnen.
Schon bald hörte man aus dem Gang das Geschnatter aufgeregter Erstklässler. Diese kamen nun hereingestürmt und nahmen Platz. Aller Augen waren auf Snape gerichtet, denn jeder war gespannt, was dieser ihnen wohl zu sagen hätte. "Setzen und still sein!", kam der erste Befehl in die Klasse gedonnert, "Packt eure Zauberstäbe wieder ein. Die werden bei diesem exakten Fach nicht gebraucht. Euer Hirn und euer Kunstfertigkeit ist hier gefragt! Zwar werden wenige es zu schätzen wissen, was wir hier lernen, da sie einfach nicht dafür veranlagt sind, aber es ist meine Pflicht es euch zu erklären. Die Klügeren Köpfe von euch sollen wenigstens die Chance haben es zu erlernen. Jetzt nehmt euer Pergament und eure Federkiele heraus. Jetzt wird Theorie gemacht!", so begann Professor Snape die Stunde für die Erstklässler, die wohl jetzt schon sehr großen Respekt vor ihm hatten und einige vielleicht sogar Angst.
Phoebe hielt sich im Hintergrund und machte sich ein paar Notizen. Diese Doppelstunde verging schnell und bliebe ereignislos. Danach hatte Phoebe zwei Freistunden. Währenddessen konnte Phoebe sich noch ein wenig mental auf die Fünftklässler vorbereiten. Sie ging auf das Schlossgelände und beschloss spontan, Hagrid zu besuchen.
Dieser schien sich nicht wirklich über ihren Besuch zu freuen. Er entriegelte die Tür nach Phoebe's längerem Klopfen und setzte sich sofort wieder auf seinen Stuhl am mittlerweile matt wirkenden Esstisch. "Hallo, Hagrid! Wie geht es dir heute? Ich hoffe ein wenig besser, weil ich glaube, die Kürbis- Beete brauchen deine Pflege!", Phoebe versuchte verzweifelt ihn zu motivieren sich richtig zu beschäftigen.
Hagrid schien kaum geschlafen zu haben und war auch sonst sehr schlaff, aber er konnte auf Phoebe's Frage in zusammenhängenden, ganzen Sätzen antworten: "'lo Kleine! Mies geht's mir. Wie auch nich?! Fang is' weg und krank noch dazu. Wie's ihm geht, weiß ich auch.", darauf wusste Phoebe nichts zu antworten. Sie setzte sich neben Hagrid und nahm ihn in den Arm, sofern das möglich war. Hagrid ließ einen lauten, langgezogenen Schluchzer verlauten: " Fang... weg. Er könnte inzwischen tot sein und ich weiß nix davon!", Phoebe war bestürzt über Hagrid's Sorgen und versuchte ihm Mut zu machen, "Kopf hoch! Du wirst sehen, bald kommt Fang wieder zurück und dann kannst du wieder mit ihm durch die Wälder streifen und vielleicht Aragog besuchen!".
Ein lautes Klopfen ließ Hagrid zusammenfahren. Phoebe stand auf und öffnete die Tür. Es waren zwei Männer mittleren Alters und sie waren wohl nicht aus der Umgebung von Hogwarts. Als Hagrid die beiden erblickte sprang er auf und eilte zur Tür. "Wie geht's Fang?", "Nunn. err ist bei uns. Es gett im wiedderr gutt! Nurr braucht er jetzt noch zwei Ruhe und kein Fleisch! Nurr Gemmüse und Michlprodukte!", erklärte einer der beiden. "Aber sicher! Danke! Tausend Dank, Doktor Pirokov! Doktor Arnokoff!", Hagrid drückte beiden die Hände und schloss endlich den schwarzen Saurüden in die Arme. Dieser schien ebenso erfreut zu sein wie sein Herr.
Phoebe fragte Hagrid nach der Uhrzeit. Er antwortete: "Zehn vor elf!", Phoebe bedankte sich und verabschiedete sich auch sofort um noch ein wenig für den Unterricht zu tun bevor die nächsten Stunden anfangen würden. Sie hatte fast die Kerker erreicht, als ihr Name gerufen wurde:
"Phoebe, warte einen Augenblick! Wo willst du denn jetzt schon hin? Etwa in die Kerker!?", es war ihr Großvater, "Oh Großvater, ja, eigentlich wollte ich noch ein wenig für die folgende Doppelstunde vorbereiten!". Albus Dumbledore winkte ab: "Ach, vergiss das bitte mal für einen Moment. Schließlich möchte ich als dein Großvater nach all den Jahren etwas über dich erfahren! Zum Beispiel wie war der erste Eindruck von deinen ersten Stunden als Lehrkraft?", Phoebe war ein wenig verdutzt,
"Ahm, ja! Also es ist nun mal ein ganz anderes Gefühl nicht selbst zu lernen sondern andere zu lehren oder dabei!", Phoebe erzählte begeistert und beeindruckt von ihren Erlebnissen. "Und hast du schon einen Partner? Bist du vergeben?",
"Nein, Großvater. Und ich bin froh darüber. so habe ich einen freien Kopf und kann ich voll auf meine Aufgabe konzentrieren!". Mittlerweile waren sie auf dem Schulgelände. Dumbledore fragte Phoebe weiter: "Aha! Ich hoffe, das bleibt nicht immer so! Naja egal. Ich mische mich da nicht ein.".
Es klingelte. Phoebe verabschiedete sich schnell und eilte dann in die Kerker. Snape hatte schon auf sie gewartet und fragte ein wenig in Rage: "Wo sind sie gewesen?
Der Unterricht beginnt doch jetzt!
Ich hoffe für sie, dass es das erste und letzte Mal war, dass sie so spät gekommen sind!". Sie schaute betreten zu Boden. "Jawohl, Professor. Entschuldigen sie!".
Snape wehte ins Klassenzimmer und Phoebe folgte ihm. Sie hatten sich kaum alles zurechtgelegt, was sie für diese Stunde brauchen würden, da tröpfelten auch schon die ersten Fünftklässler in den Kerker. Als alle versammelt waren kündigte Snape an:
"Heute lernt ihr in der ersten Stunde wie man den Trank der lebenden Toten braut. Also worauf ihr achten müsst, was ihr zuerst hinein tun müsst und was zuletzt. In der zweiten Stunde werdet ihr ihn brauen!", mehr sagte er nicht.
Die erste Stunde war fast zu ende und Snape schrieb noch den letzten Satz an die Tafel. Danach klingelte es auch schon und sie begannen mit der Praxis. Jetzt konnte Phoebe auch etwas zum Unterricht beitragen. Die Schüler begannen die Zutaten hervorzuholen.
Das wichtigste waren Wermut und Aphodill- Wurzeln. Nun ging Snape durch die Reihen und bedeutete Phoebe durch eine Handbewegung ihm zu folgen.
Sie tat dies und kam prompt beim Tisch eines Schülers mit rotblondem Haar an. Sie sah auf ihren Plan und bemerkte, dass es Bigatus Finnigan war. Sie besah seinen Trank. Alles schien soweit in Ordnung zu sein und auch die nächsten Tränke, die sie untersuchte, schienen gut zu sein. Snape war gerade dabei, einen Schüler zur Schnecke zu machen, als Fawkes in den Raum geflogen kam und sich auf Phoebe's Schulter setzte.
Sie sah ihn an und er schaute mit einem warmen, traurigen Blick zurück. Durch die Reihen ging ein verwundertes Flüstern. Niemand wusste, was Fawkes hier unten in den Kerkern zu suchen hatte. Und nur Phoebe spürte, dass er seine Krallen sanft in ihre Schultern drückte um ihr zu bedeuten, mitzukommen.
Sie sprach kurz mit Snape: "Professor, könnte ich kurz mit Fawkes zum Direktor gehen. Ich vermute, dass etwas passiert ist!". Snape überlegte einige Sekunden und schien dann zu einem Schluss gekommen zu sein: "Sie können gehen. Aber sie kommen danach sofort wieder zurück. Sonst werde ich mit Dumbledore über sie sprechen! Gehen sie jetzt.", Snape war nicht erfreut, das sah Phoebe, doch er konnte nicht viel gegen Dumbledore ausrichten.
Snape fühlte noch etwas anderes, aber das schob er so schnell wie möglich wieder fort.
Mittlerweile war Phoebe am Wasserspeier angelangt. Sie nannte das Passwort (Zentaurenreiter) und trat ein. Die Wendeltreppe setzte sich nun in Bewegung und trug sie vorm die Bürotür ihres Großvaters. Sie klopfte: "Herein!", rief Dumbledore bedrückt.
"Hier bin ich, Opa! Was ist los, dass du mich vom Unterricht wegholst?", Phoebe wunderte sich über das Verhalten ihres sonst so rational denkenden Großvaters. "Setz' dich doch bitte erst einmal! Nun, es ist nicht leicht, das zu sagen, Phoebe... ich will versuchen, es dir gerade durchzusagen. Deine Großmutter...mütterlicherseits...ist schwer krank. Es ist... Dartmoore- Sumpffieber! Es tut mir leid.",
Phoebe war es, als würde der Boden unter ihren Füßen verschwinden und sie fiele in ein tiefes schwarzes Loch. Dartmoore- Sumpffieber! Das hätte sie am wenigsten erwartet.
Sie wusste nur wenig über diese Krankheit, nur, dass sie meist tödlich verlief, "Kann man denn gar nichts tun?", Phoebe wollte nicht glauben, dass ihre Großmutter dem Tod geweiht war. Alles verschwamm vor ihren Augen.
"Nein, kann man nicht...das heißt- frag' doch einmal Severus, ob er eventuell etwas darüber weiß. Er ist immer auf dem neusten Stand der Gegenmittel.", Phoebe sah auf. "Snape? Du meinst er könnte ihr helfen?", "Ja, aber wie du sagtest könnte! Es ist nicht sicher!". Phoebe fühlte sich um ein weniges leichter. Ein kleiner Stein war ihr vom Herzen gefallen. "Danke, Großvater! Ich rede jetzt sofort mit ihm!",
Dumbledore wollte sie zurückhalten ließ es aber doch sein, da es keinen Zweck gehabt hätte. Er hörte seine Tür zufallen und sah auf- sie war verschwunden.
Sie kam in die Kerker hereingerauscht, wischte noch rasch ihre Tränen aus den Augen und ging dann auf Snape zu. "Professor Snape! Könnte ich mich wohl kurz mit ihnen unterhalten? Allein!?", fragte Phoebe den etwas verwunderten Snape. Er bejahte und sie gingen in sein Arbeitszimmer.
Phoebe zitterte ein wenig, fing sich jedoch sofort wieder und festigte ihre Stimme. "Folgendes! Meine Großmutter mütterlicherseits ist an Dartmoore- Sumpffieber erkrankt. Ich würde sie bitten, sich nach eventuellen Heilungsmöglichkeiten zu erkundigen!", sagte sie ein wenig aufgeregt.
Snape war ein wenig stutzig, antwortete jedoch rasch:
"Nun gegen diese Art von Sumpffieber gibt es nur einen Trank, der mit bekannt ist. Ich würde ihn für sie brauen. Er ist effektiv, ist aber mit recht viel Arbeit verbunden!".
Phoebe ignorierte die letzten vier Worte vollkommen, sondern hörte nur, dass es eine Chance für ihre Großmutter gab. Sie war so aus dem Häuschen und glücklich, dass sie kaum merkte, was sie tat.
In ihrem Übermut bemerkte sie auch nicht, dass sie Snape auf die Wange küsste. Snape schaute sie vollkommen verdattert an und dachte wohl sie sei von Sinnen. Langsam beruhigte sie sich wieder und sie gingen zurück ins Klassenzimmer.
Snape ließ sich nichts anmerken, aber ein leichtes, ganz sanftes Gefühl ließ ihn merken, dass ihm dieser Kuss ein Wohltat gewesen war. Doch er ignorierte dies vollkommen.
Phoebe war wieder zur schüchternen Lehrer- Assistentin geworden und half den Schülern mit dem Trank. Ein paar Minuten vergingen und dann klingelte es zur Mittagspause.
Phoebe wurde am nächsten Morgen von einer der Hauselfen geweckt. Sie stieg aus dem Bett und sah auf ihre Uhr. Es war erst halb sieben, also noch Zeit zu baden. Sie zog ihren Bademantel über ihr langes Nachthemd und schlüpfte in ihre kuscheligen Hausschuhe.
Das Problem war, dass sie nicht wusste, wo sie hin sollte zum Baden. Sie fragte die Hauselfe: "Hey du! Sag mal, könntest du mir zeigen, wo ich hier baden kann?", die Elfe hatte nicht erwartet, so freundlich angesprochen zu werden und fiel erst einmal um. Sie fing sich jedoch wieder recht schnell: "Aber natürlich, Miss! Alles was sie wünschen, Miss!", Phoebe war die extreme Unterwürfigkeit der Hauselfen gewöhnt, da sie so lange Zeit durchgehend in Hogwarts verbracht hatte.
Nun ließ Phoebe sich von dieser Elfe aus den Kerkern hinaus in den vierten Stock bringen bis zu einem Gemälde eines Vorgängers von Dumbledore.
Die Elfe nannte Phoebe das Passwort (corpus draconis) und verschwand kurz danach mit einem leisen ,Plopp'. "Corpus Draconis!"; rief Phoebe und das Bild schwang zur Seite. Sie sah sofort, dass ihr Entschluss ein guter gewesen war. Das Bad blitzte vor Sauberkeit. Dort war eine Badewanne, oder besser, eine Art swimming Pool. Nicht sehr tief aber man konnte darin schwimmen.
Das Becken was sogar noch größer als das Bad der Vertrauensschüler, welches Phoebe sehr gut kannte, da sie während ihrer Zeit in Hogwarts für eine lange Zeit Vertrauensschülerin gewesen war. Sie entkleidete sich rasch und ließ schaumiges, buntes Wasser ein. Sie benutzte drei Hähne von einhundertfünfzig vorhandenen. Es dauerte kaum drei Minuten, bis der ,Pool' voll war.
Jetzt sprang sie überglücklich in das duftende, heiße Wasser. Sie schwamm einige Bahnen, setzte sich dann aber ruhig hin; doch nun fehlte ihr ein wenig Bewegung. "Ox!", rief sie und schon saß sie in einem wohlig warmen, angenehm duftenden Whirl- Pool. Diese Duftschwaden wirkten einlullend auf Phoebe's Gedanken. Bald entschwebte sie in einen entspannenden, ruhigen und traumlosen Schlaf. "Wenn ich du wäre, würde ich mich anziehen und ganz schnell in Richtung große Halle laufen!", wurde Phoebe unsanft geweckt.
Sie schreckte hoch und sie hätte wohl jeden erwartet nur nicht-
"Myrthe!
Was machst du denn immer noch hier?", Phoebe wunderte sich ein wenig über Myrthe's Erscheinen. "Naja, mich hat niemand vertrieben. Um genau zu sein, hat mich gar keiner beachtet!", ein trockener Schluchzer entwich Myrthe's perlweißer Kehle. "Oh Myrthe, das tut mir leid für dich.", meinte Phoebe halb ernst, halb im Spaß, "Du sagtest, ich solle in die große Halle gehen? Wie spät ist es denn jetzt?", "Schon acht. Ich würde mich wirklich beeilen, an deiner Stelle!". Das ließ sich Phoebe nicht zweimal sagen. "Accio, Roben!", rief Phoebe und eine Sekunde später, kamen ihr Umhang, ihre Unterwäsche und der Rest ihrer Kleidung in den Raum geschwebt.
Sie trocknete sich grob ab und beeilte sich danach schnell in ihre Kleider zu kommen. Auf dem Weg in die große Halle hätte sie sich beinahe verirrt, aber sie ließ sich vom Geschrei der Schüler leiten. Sie stürzte die große Marmortreppe hinunter und schlitterte auf die Flügeltüren zu.
Kurz bevor sie dort hinein donnerte fing sie sich ab und konnte die Tür leise öffnen. Das Frühstück war bereits in vollem Gange und sie konnte noch in Ruhe essen, ehe der Unterricht begann. Kaum hatte sie den letzten Bissen ihres Müslis, da winkte Snape ihr auch schon zu und bedeutete ihr ihm in die Kerker zu folgen.
"Heute werden die Neuen in den Unterricht eingeführt, die fünften Klassen werden heute in ihrer ersten Stunde ein wenig Theorie machen und in ihrer zweiten werden sie den Trank der Lebenden Toten brauen.", erklärte Professor Snape ihr den Tagesablauf. "Gut,", erwiderte Phoebe, "Und was werde ich tun?".
Ein wenig ungehalten meinte Snape darauf : "Sie werden mir helfen , durch die Reihen zu gehen und die Tränke zu kontrollieren. Vielleicht erreichen sie bei Emma Longbottom aus Hufflepuff mehr als ich. Sie scheint wirklich schwer von Begriff zu sein oder sie will mich ärgern!", Snape regte sich gern über Schüler auf wie Phoebe immer öfter mitkriegen würde. "Aber sicher, Professor. Ich hoffe es. Es wäre eine Schande, Zaubertränke nicht zu verstehen!", Phoebe strahlte darüber, dass Snape ihr eine Aufgabe gestellt hatte und sie offenbar für fähig hielt, diese zu machen.
Über einen Geheimgang gelangten sie in einer irren Geschwindigkeit in die Kerker. Snape schloss das Klassenzimmer auf und sie traten ein. Er traf nach ein paar Vorkehrungen und Phoebe's erste Zaubertränke-Stunde als Hilfs- Lehrerin konnte beginnen.
Schon bald hörte man aus dem Gang das Geschnatter aufgeregter Erstklässler. Diese kamen nun hereingestürmt und nahmen Platz. Aller Augen waren auf Snape gerichtet, denn jeder war gespannt, was dieser ihnen wohl zu sagen hätte. "Setzen und still sein!", kam der erste Befehl in die Klasse gedonnert, "Packt eure Zauberstäbe wieder ein. Die werden bei diesem exakten Fach nicht gebraucht. Euer Hirn und euer Kunstfertigkeit ist hier gefragt! Zwar werden wenige es zu schätzen wissen, was wir hier lernen, da sie einfach nicht dafür veranlagt sind, aber es ist meine Pflicht es euch zu erklären. Die Klügeren Köpfe von euch sollen wenigstens die Chance haben es zu erlernen. Jetzt nehmt euer Pergament und eure Federkiele heraus. Jetzt wird Theorie gemacht!", so begann Professor Snape die Stunde für die Erstklässler, die wohl jetzt schon sehr großen Respekt vor ihm hatten und einige vielleicht sogar Angst.
Phoebe hielt sich im Hintergrund und machte sich ein paar Notizen. Diese Doppelstunde verging schnell und bliebe ereignislos. Danach hatte Phoebe zwei Freistunden. Währenddessen konnte Phoebe sich noch ein wenig mental auf die Fünftklässler vorbereiten. Sie ging auf das Schlossgelände und beschloss spontan, Hagrid zu besuchen.
Dieser schien sich nicht wirklich über ihren Besuch zu freuen. Er entriegelte die Tür nach Phoebe's längerem Klopfen und setzte sich sofort wieder auf seinen Stuhl am mittlerweile matt wirkenden Esstisch. "Hallo, Hagrid! Wie geht es dir heute? Ich hoffe ein wenig besser, weil ich glaube, die Kürbis- Beete brauchen deine Pflege!", Phoebe versuchte verzweifelt ihn zu motivieren sich richtig zu beschäftigen.
Hagrid schien kaum geschlafen zu haben und war auch sonst sehr schlaff, aber er konnte auf Phoebe's Frage in zusammenhängenden, ganzen Sätzen antworten: "'lo Kleine! Mies geht's mir. Wie auch nich?! Fang is' weg und krank noch dazu. Wie's ihm geht, weiß ich auch.", darauf wusste Phoebe nichts zu antworten. Sie setzte sich neben Hagrid und nahm ihn in den Arm, sofern das möglich war. Hagrid ließ einen lauten, langgezogenen Schluchzer verlauten: " Fang... weg. Er könnte inzwischen tot sein und ich weiß nix davon!", Phoebe war bestürzt über Hagrid's Sorgen und versuchte ihm Mut zu machen, "Kopf hoch! Du wirst sehen, bald kommt Fang wieder zurück und dann kannst du wieder mit ihm durch die Wälder streifen und vielleicht Aragog besuchen!".
Ein lautes Klopfen ließ Hagrid zusammenfahren. Phoebe stand auf und öffnete die Tür. Es waren zwei Männer mittleren Alters und sie waren wohl nicht aus der Umgebung von Hogwarts. Als Hagrid die beiden erblickte sprang er auf und eilte zur Tür. "Wie geht's Fang?", "Nunn. err ist bei uns. Es gett im wiedderr gutt! Nurr braucht er jetzt noch zwei Ruhe und kein Fleisch! Nurr Gemmüse und Michlprodukte!", erklärte einer der beiden. "Aber sicher! Danke! Tausend Dank, Doktor Pirokov! Doktor Arnokoff!", Hagrid drückte beiden die Hände und schloss endlich den schwarzen Saurüden in die Arme. Dieser schien ebenso erfreut zu sein wie sein Herr.
Phoebe fragte Hagrid nach der Uhrzeit. Er antwortete: "Zehn vor elf!", Phoebe bedankte sich und verabschiedete sich auch sofort um noch ein wenig für den Unterricht zu tun bevor die nächsten Stunden anfangen würden. Sie hatte fast die Kerker erreicht, als ihr Name gerufen wurde:
"Phoebe, warte einen Augenblick! Wo willst du denn jetzt schon hin? Etwa in die Kerker!?", es war ihr Großvater, "Oh Großvater, ja, eigentlich wollte ich noch ein wenig für die folgende Doppelstunde vorbereiten!". Albus Dumbledore winkte ab: "Ach, vergiss das bitte mal für einen Moment. Schließlich möchte ich als dein Großvater nach all den Jahren etwas über dich erfahren! Zum Beispiel wie war der erste Eindruck von deinen ersten Stunden als Lehrkraft?", Phoebe war ein wenig verdutzt,
"Ahm, ja! Also es ist nun mal ein ganz anderes Gefühl nicht selbst zu lernen sondern andere zu lehren oder dabei!", Phoebe erzählte begeistert und beeindruckt von ihren Erlebnissen. "Und hast du schon einen Partner? Bist du vergeben?",
"Nein, Großvater. Und ich bin froh darüber. so habe ich einen freien Kopf und kann ich voll auf meine Aufgabe konzentrieren!". Mittlerweile waren sie auf dem Schulgelände. Dumbledore fragte Phoebe weiter: "Aha! Ich hoffe, das bleibt nicht immer so! Naja egal. Ich mische mich da nicht ein.".
Es klingelte. Phoebe verabschiedete sich schnell und eilte dann in die Kerker. Snape hatte schon auf sie gewartet und fragte ein wenig in Rage: "Wo sind sie gewesen?
Der Unterricht beginnt doch jetzt!
Ich hoffe für sie, dass es das erste und letzte Mal war, dass sie so spät gekommen sind!". Sie schaute betreten zu Boden. "Jawohl, Professor. Entschuldigen sie!".
Snape wehte ins Klassenzimmer und Phoebe folgte ihm. Sie hatten sich kaum alles zurechtgelegt, was sie für diese Stunde brauchen würden, da tröpfelten auch schon die ersten Fünftklässler in den Kerker. Als alle versammelt waren kündigte Snape an:
"Heute lernt ihr in der ersten Stunde wie man den Trank der lebenden Toten braut. Also worauf ihr achten müsst, was ihr zuerst hinein tun müsst und was zuletzt. In der zweiten Stunde werdet ihr ihn brauen!", mehr sagte er nicht.
Die erste Stunde war fast zu ende und Snape schrieb noch den letzten Satz an die Tafel. Danach klingelte es auch schon und sie begannen mit der Praxis. Jetzt konnte Phoebe auch etwas zum Unterricht beitragen. Die Schüler begannen die Zutaten hervorzuholen.
Das wichtigste waren Wermut und Aphodill- Wurzeln. Nun ging Snape durch die Reihen und bedeutete Phoebe durch eine Handbewegung ihm zu folgen.
Sie tat dies und kam prompt beim Tisch eines Schülers mit rotblondem Haar an. Sie sah auf ihren Plan und bemerkte, dass es Bigatus Finnigan war. Sie besah seinen Trank. Alles schien soweit in Ordnung zu sein und auch die nächsten Tränke, die sie untersuchte, schienen gut zu sein. Snape war gerade dabei, einen Schüler zur Schnecke zu machen, als Fawkes in den Raum geflogen kam und sich auf Phoebe's Schulter setzte.
Sie sah ihn an und er schaute mit einem warmen, traurigen Blick zurück. Durch die Reihen ging ein verwundertes Flüstern. Niemand wusste, was Fawkes hier unten in den Kerkern zu suchen hatte. Und nur Phoebe spürte, dass er seine Krallen sanft in ihre Schultern drückte um ihr zu bedeuten, mitzukommen.
Sie sprach kurz mit Snape: "Professor, könnte ich kurz mit Fawkes zum Direktor gehen. Ich vermute, dass etwas passiert ist!". Snape überlegte einige Sekunden und schien dann zu einem Schluss gekommen zu sein: "Sie können gehen. Aber sie kommen danach sofort wieder zurück. Sonst werde ich mit Dumbledore über sie sprechen! Gehen sie jetzt.", Snape war nicht erfreut, das sah Phoebe, doch er konnte nicht viel gegen Dumbledore ausrichten.
Snape fühlte noch etwas anderes, aber das schob er so schnell wie möglich wieder fort.
Mittlerweile war Phoebe am Wasserspeier angelangt. Sie nannte das Passwort (Zentaurenreiter) und trat ein. Die Wendeltreppe setzte sich nun in Bewegung und trug sie vorm die Bürotür ihres Großvaters. Sie klopfte: "Herein!", rief Dumbledore bedrückt.
"Hier bin ich, Opa! Was ist los, dass du mich vom Unterricht wegholst?", Phoebe wunderte sich über das Verhalten ihres sonst so rational denkenden Großvaters. "Setz' dich doch bitte erst einmal! Nun, es ist nicht leicht, das zu sagen, Phoebe... ich will versuchen, es dir gerade durchzusagen. Deine Großmutter...mütterlicherseits...ist schwer krank. Es ist... Dartmoore- Sumpffieber! Es tut mir leid.",
Phoebe war es, als würde der Boden unter ihren Füßen verschwinden und sie fiele in ein tiefes schwarzes Loch. Dartmoore- Sumpffieber! Das hätte sie am wenigsten erwartet.
Sie wusste nur wenig über diese Krankheit, nur, dass sie meist tödlich verlief, "Kann man denn gar nichts tun?", Phoebe wollte nicht glauben, dass ihre Großmutter dem Tod geweiht war. Alles verschwamm vor ihren Augen.
"Nein, kann man nicht...das heißt- frag' doch einmal Severus, ob er eventuell etwas darüber weiß. Er ist immer auf dem neusten Stand der Gegenmittel.", Phoebe sah auf. "Snape? Du meinst er könnte ihr helfen?", "Ja, aber wie du sagtest könnte! Es ist nicht sicher!". Phoebe fühlte sich um ein weniges leichter. Ein kleiner Stein war ihr vom Herzen gefallen. "Danke, Großvater! Ich rede jetzt sofort mit ihm!",
Dumbledore wollte sie zurückhalten ließ es aber doch sein, da es keinen Zweck gehabt hätte. Er hörte seine Tür zufallen und sah auf- sie war verschwunden.
Sie kam in die Kerker hereingerauscht, wischte noch rasch ihre Tränen aus den Augen und ging dann auf Snape zu. "Professor Snape! Könnte ich mich wohl kurz mit ihnen unterhalten? Allein!?", fragte Phoebe den etwas verwunderten Snape. Er bejahte und sie gingen in sein Arbeitszimmer.
Phoebe zitterte ein wenig, fing sich jedoch sofort wieder und festigte ihre Stimme. "Folgendes! Meine Großmutter mütterlicherseits ist an Dartmoore- Sumpffieber erkrankt. Ich würde sie bitten, sich nach eventuellen Heilungsmöglichkeiten zu erkundigen!", sagte sie ein wenig aufgeregt.
Snape war ein wenig stutzig, antwortete jedoch rasch:
"Nun gegen diese Art von Sumpffieber gibt es nur einen Trank, der mit bekannt ist. Ich würde ihn für sie brauen. Er ist effektiv, ist aber mit recht viel Arbeit verbunden!".
Phoebe ignorierte die letzten vier Worte vollkommen, sondern hörte nur, dass es eine Chance für ihre Großmutter gab. Sie war so aus dem Häuschen und glücklich, dass sie kaum merkte, was sie tat.
In ihrem Übermut bemerkte sie auch nicht, dass sie Snape auf die Wange küsste. Snape schaute sie vollkommen verdattert an und dachte wohl sie sei von Sinnen. Langsam beruhigte sie sich wieder und sie gingen zurück ins Klassenzimmer.
Snape ließ sich nichts anmerken, aber ein leichtes, ganz sanftes Gefühl ließ ihn merken, dass ihm dieser Kuss ein Wohltat gewesen war. Doch er ignorierte dies vollkommen.
Phoebe war wieder zur schüchternen Lehrer- Assistentin geworden und half den Schülern mit dem Trank. Ein paar Minuten vergingen und dann klingelte es zur Mittagspause.
