Kapitel 4 Rettung in letzter Sekunde?
Die rötlich- schwarz schimmernde Flüssigkeit im Kessel über dem Feuer brodelte und spritzte. Der Meister der Zaubertränke, Professor Snape, beugte sich gerade darüber um daran zu riechen, wobei er merkte, dass noch eine Prise gemahlenen Phönix- Zähne fehlte, als Phoebe in sein Arbeitszimmer gestürzt kam.
Sie rief: "Sie ist da! Meine Großmutter ist da!", sie war Feuer und Flamme, denn war mit größter Mühe von Dumbledore, nach Hogwarts gebracht worden. Snape beeilte sich mit den letzten Vorkehrungen.
Nun konnte der Trank eingenommen werden. Phoebe's Großmutter wurde nun in ihr Zimmer gebracht, das in der Nähe von Kerker und Krankenflügel lag. Ein paar Helfer brachten Mrs. Rushall zu Bett, damit der Trank verabreicht werden konnte. Es schien zu wirken, denn Großmutter Rushall sank sofort in tiefen Schlaf. Phoebe blieb noch eine Weile, bis sie endlich genug hatte und weil sie bereits sehr müde war.
Ja, dies war ein anstrengender Tag gewesen. Sie klopfte noch einmal bei Snape an, "Herein!", Phoebe trat darauf ein und begann sofort mit ihrem Anliegen: "Ich wollte mich noch bedanken! Sie waren eine große Hilfe! Danke!".
Während dieses Satzes kam sie auf ihn zu und umarmte ihn. Zuerst leistete er keinen Widerstand, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er löst sich aus ihrer Umarmung: "Keine Ursache!", entgegnete er schroff.
"Was heißt keine Ursache. Ich bin ihnen zutiefst zu Dank verpflichtet! Ich liebe meine Grandma sehr und sie ist eine, der wenigen überlebenden aus meiner Familie. Ihr Tod wäre eine Katastrophe für mich! Sie können sich das nicht vorstellen, denn sie wissen nicht wie labil meine Pyche ist. Warum tun sie das so sehr ab? Sie leisten so vieles Großartiges und sind oder wollen sich nicht dessen bewusst!,
sie atmete, da sie sehr aufgebracht war und dazu noch extrem verwirrt. Snape erwiderte darauf nichts sondern starrte nur ins Feuer.
Phoebe wandte sich zum Gehen, da regte er sich ein wenig: "Danke.", es war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie hatte es gehört. Das war alles. Sie hatte noch einen Moment in der Tür gestanden, bis sie sich wieder gefangen hatte- dies dauerte einige Sekunden- sie ging sehr schnell. Sie war aufgewühlt. Hatte sich Severus Snape, der Meister der Zaubertränke und so strenge Lehrer, wirklich bei dir bedankt?
Es war kaum zu fassen. Sie hatte in ihrem Zimmer ihr Bett erreicht und ihr wurde schmerzhaft bewusst, dass sie sich verliebt hatte. verliebt in diesen kaltherzigen, schroffen Lehrer für Zaubertränke, den alle Schüler so verabscheuten und fürchteten. Doch dieser schien reine Abneigung für sie zu empfinden.
Was sie nicht wusste und was sie auch erst viel später erfahren würde, war, dass er jeden Menschen, ob Magier oder Nicht- Magier gleich schlecht und abweisend behandelte.
In dieser Nacht träumte sie etwas sehr makabres: Sie war in einem dunklen Raum, der sich zu einer Seite öffnete und den Blick auf eine Lichtung freigab. Auf dieser lichtung stand Snape und blickte sie aus seinen kalten Augen an. Auf einmal hörte man den Klang eines Trauerliedes von einem Phönix und Snape wurde in den Boden gesogen. Sie schrie aus vollem Hals und weckte sich somit selbst.
Ein Klopfen riss sie aus den schrecklichen Gedanken an ihren Traum. Es war Snape. "Was machen sie hier für einen Lärm? Wie soll dabei denn ein Auge zu machen?", er klang sehr verärgert über die Ruhestörung. "Ich... ich... ach, nichts. Es geht schon wieder.", Phoebe wollte nicht von ihrem Traum und Snape auch schon wieder. Sie legte sich wieder hin, konnte aber nur schwer wieder einschlafen. Fast jede halbe Stunde schreckte sie wieder aus dem Schlaf. So ging es weiter bis zum nächsten Morgen. Es war ein Dienstag, wo normalerweise Schule hätte sein müssen. Es war acht Uhr also ging sie hinüber zu Snape's Zimmer. Sie klopfte an und trat ein nachdem Snape: "Herein!", gesagt hatte. Sie fragte: "Entschuldigen sie die Störung, aber ist heute kein Unterricht?".
Snape erwiderte: "Ich weiß es nicht. Fragen sie ihren Großvater!", schroff wie immer, wodurch Phoebe verschreckt wurde. Sie ging ohne ein weiteres Wort hinaus und machte sich auf den Weg zu ihrem Großvater. Vor dem Wasserspeier sagte sie: "Zentaurenreiter!", und trat durch den Torbogen auf die sich selbst bewegende Treppe. An der Bürotür angelangt, klopfte sie und ging hinein.
Ihr Großvater sah auf, als sie vor ihm stand. Sie fragte ihn sofort: "Großvater, was ist los? Warum bin ich nicht geweckt worden? Ist etwas passiert?", er wurde ein wenig stutzig, da jede Frage so schnell gesprochen war. Als er sich wieder gefangen hatte antwortete er: "Ja es ist etwas passiert!... setz' dich, bitte!", er wies ihr einen Stuhl zu. "Deine...Großmutter...sie ist...über Nacht gestorben!", im Phoebe drehte sich alles. Sie konnte und wollte es nicht glauben. "Aber der Trank...er...er hat doch ein gewirkt, oder...??, sie suchte verzweifelt nach einer Erklärung oder wollte es irgendwie rückgängig machen. "Ja, das dachte ich auch. Anscheinend war es aber schon zu weit fortgeschritten, dass der Trank das Gegenteil bewirkt hat und ihr einen schnellen, schmerzlosen Tod gebracht hat. Es tut mir leid, Phoebe!", Dumbledore sah sie wehmütig an, denn er hatte es noch nie sehen können, dass sie weinte. "Warum? Warum nur? Was habe ich getan, dass du mir antun musst!".
Dumbledore wusste, dass er damit nicht damit nicht gemeint war. Sie redete oft mit der Welt oder mit der Mondgöttin. Jetzt wandte sie sich wieder Dumbledore zu: "Großvater, ich gehe jetzt auf mein Zimmer. Sag' mir Bescheid oder schicke irgendwen, wenn es etwas Neues gibt! Wann ist die Beerdigung?", sie schniefte, woraufhin Dumbledore ihr ein Taschentuch anbot. "Die Beisetzung ist in zwei Tagen. Heute wird auch kein Unterricht sein. Es ist ein zu großer Schock.", Phoebe nickte und sagte: "Gut, Großvater. Ich werde jetzt wieder auf mein Zimmer gehen und ich möchte allein sein, ja?". Dumbledore nickte und Phoebe verschwand.
Sie ging den Gang entlang und war so in Gedanken, dass sie nicht darauf achtete, wohin sie ging. Prompt stieß sie mit Snape, der gerade auf dem Weg in die große Halle gewesen war. Sie fiel zu Boden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Sie bebte, als ob sie weinen würde und schlug mit der Faust immer wieder auf den kalten Steinboden. Sie schrie lauter und immer lauter.
Snape wunderte sich, handelte jedoch sofort und zog sie an den Armen wieder hoch, doch ihre Beine gaben immer wieder nach. Schließlich hatte Snape genug und trug sie in ihr Zimmer auf ihr Bett. Wieder schlug sie um sich und schrie. Snape fasste sie energisch an den Handgelenken und zwang sie ihn anzusehen. Als sie ihn realisierte, musste sie lachen.
Es sah aus als sei sie besessen. Doch ihr schrilles Lachen schlug in trockene Schluchzer um. Er deckte sie zu und blieb an ihrem Bett sitzen, bis sie eingeschlafen war. Danach ging er zurück in sein Zimmer, da es sich sowieso nicht mehr lohnte, zum Frühstück zu gehen. Als es Zeit für das Mittagessen war, schaute er noch einmal bei ihr ins Zimmer.
Er zuckte zusammen, als er sie sah, denn sie lag mit offenen Augen starr auf einen Punkt an ihrem Himmelbett schauend. Er fürchtete, sie sei tot, was sich als glücklicherweise falsch erwies. Sie regte sich auch nicht, als er sich näherte, so fing er an, sie an den Schultern zu schütteln und endlich wachte sie aus ihrer Erstarrung oder Trance auf.
Sie schaute ihn an, als sei er nicht von dieser Welt. "Severus! Was machen sie hier? Wo bin ich? Geht es ihr gut? Ich muss eingeschlafen sein!", sie war verwirrt und mit dieser Verwirrung verwirrte sie wiederum Severus.
"Wem soll es gut gehen?", fragte er irritiert, "Sie sind in ihrem Arbeitszimmer in Hogwarts!". Ihre Pupillen weiteten sich, als sie ihn ansah. "Na, meiner Großmutter! Es geht ihr doch gut, oder?", "Sie ist doch diese Nacht gestorben! Wachen sie auf!", er verpasste ihr eine saftige Ohrfeige, weil er sich nicht anders zu helfen wusste.
Sie sank zurück in die Kissen und setzte sich danach sofort wieder auf. Es war gespenstisch, wie normal sie danach wirkte. Severus wusste nicht, was er tun sollte, denn offensichtlich war sie psychisch beinahe zusammengebrochen. Er eilte in sein Arbeitszimmer und holte einen Trank. Als er ins Zimmer kam war Phoebe nicht mehr in ihrem Bett.
Sie saß ein wenig abwesend auf dem Fenstersims und schaute gedankenverloren in Hagrid's Richtung. Er war sich nicht sicher, ob sie wusste, auf wen sie hinab blickte. Hagrid ging seiner Pflicht, als Wildhüter nach und Fang begleitete ihn. Sie lächelte leicht. Snape tippte sie auf die Schulter und sie schreckte hoch. "Sie haben mich erschreckt! Was gibt es?", er wunderte sich wie klar ihr Blick war und wie anwesend sie wirkte. "Phoebe, sie müssen diesen Trank hier bitte einnehmen!", sie schaute ihn verständnislos an, "Warum? Mir fehlt doch nichts!". Snape wollte eine Diskussion, wenn möglich vermeiden und da sie so normal wirkte fiel ihm erst kein Grund ein, warum sie den Trank hätte nehmen sollen. Doch bald hatte er die rettende Idee: "Der Trank muss von allen Erwachsenen hier im Schloss genommen werden um eine mögliche Ausbreitung des Dartmoore- Sumpffiebers zu vermeiden!", nun schien sie ihm zu glauben und trank die Flüssigkeit in einem Zug aus. Snape zog sich wieder zurück. Ihm fiel auf, dass er schon die zweite Mahlzeit heute hatte verpassen müssen und das nur wegen Phoebe. Erst am Abend kam er wieder um die Wirkung des Exmotionus- Trankes zu beobachten. Er konnte zufrieden sein. Erst jetzt schien sie realisiert zu haben, was vorgefallen war. "Warum nur? Warum bin nicht ich an ihrer Stelle gestorben?
Das wäre einfacher gewesen!", Snape erschrak ein wenig. "Warum wollen sie sterben. Denken sie doch an Dumbledore!". Es sah aus, als folgte sie seinem Rat und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Gerade ist mir ein Gedicht endlich wieder in den Sinn gekommen. Ich kannte es vor langer, langer Zeit einmal...
Bin ich stark genug?
Ich weiß es nicht.
Ich habe sie verloren.
Sie ist tot.
Dabei war ihre Arbeit
doch noch nicht vollendet.
Ich vermisse sie so
alles erinnert mich an sie
Und manchmal
da rollen noch Tränen über meine Wangen
doch es ändert nichts
einfach gar nichts.
Alles ist so falsch.
Und manchmal
da wehte der Wind durch die Blätter
ließ sie zittern und rascheln
und da wusste ich
sie ist bei mir
sie ist und bleibt bei mir
für immer.",
mittlerweile war die Träne schon zu ihrem Kinn gerollt. Snape hätte sie am liebsten getröstet, doch er konnte einfach nicht. Doch Phoebe's Beine wollten sie nicht mehr tragen und sie wäre beinahe hart aufgeschlagen, wenn Severus sie nicht aufgefangen hätte.
Ihr Kopf landete schmerzhaft auf seiner Schulter. An ihren Schulter zog er sie wieder hoch, so dass ihr Gesicht auf der Höhe von seinem war. Er schaute in ihre Auge und sah die unendlich Traurigkeit und merkte doch wie machtlos er war. Er wollte ihr helfen, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund war er nicht imstande.
Er setzte sie auf einen Stuhl und zog sich zurück. er war so verwirrt. Nach einer Weile hatte er das Gefühl, irgendetwas zu vermissen. So stand er auf und ging ein wenig im Schloss herum bis er auf eine Tür stieß. Er öffnete sie und fand eine Leiter die auf eine Art Abstellkammer führte.
Dort war es gemütlich eingerichtet und da die Sessel so einladend standen setzte er sich hin. In seinem Kopf war so viel Unklarheit. Vom vielen Nachdenken und Grübeln war er sehr müde geworden. Er legte seinen Kopf auf seine Rechte und stützte sich mit dieser auf der Armlehne ab. In dieser Stellung schlief er ein.
"Was machen sie denn hier?", Phoebe weckte ihn unsanft. "Wie kommen sie hier her?". Snape war noch ein wenig benommen, da er tief und fest geschlafen hatte. "Ich bin nur rein zufällig hier her geraten. Warum interessiert sie das überhaupt? Sollten sie nicht im Bett sein?", Phoebe wunderte sich über Snape's Gebaren. Sie blieb ein wenig unschlüssig stehen, setzte sich aber dann. Snape räusperte sich und fragte erneut: "Warum interessiert es sie, was ich hier mache?", sein Ton hatte wieder seine übliche Schärfe angenommen und Phoebe hielt seinem gewohnten kalten Blick stand.
Sie antwortete: "Dieses Zimmer ist meines. Ich habe meinen Großvater um Erlaubnis gefragt, damals. Er hat es mir erlaubt. Ich brauchte dringend meinen eigenen Raum um nachzudenken. Ich hatte hier mit meinen Freundinnen von früher praktisch ein Quartier, das niemand sonst kannte. Hier haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und noch einiges anderes, was man in dem Alter gern gemacht hat.".
Snape verstand. "Ich bin hierher gegangen, weil ich einfach allein sein wollte und niemand erfährt wo ich bin. Das ist aber jetzt nicht mehr möglich. Schade!", Phoebe seufzte und langsam kam Snape sich an diesem Ort sehr unerwünscht vor. Er fragte: "Soll ich jetzt gehen, oder was wollen sie?".
Phoebe merkte, dass er sie missverstanden hatte. Schnell sagte sie: "Oh nein, Professor. Sie können gern bleiben. Ein wenig Gesellschaft würde, glaube ich, besser sein als Alleinsein. Wenn es auch in ihrem Sinne ist, würde ich gerne mit ihnen reden!", Phoebe flehte schon fast und sah in Snape's Richtung. Dessen Miene jedoch war unergründlich. Eine kurze Zeit herrschte Schweigen bis Snape sich regte:
"Wenn sie meinen!", eher widerwillig setzte er sich wieder, "Worüber wollen sie denn mit mir reden?", er fragte schroff und abweisend. Phoebe war ein wenig enttäuscht, doch ließ sie sich nichts anmerken.
"Sie sind immer so, naja, kalt zu mir. Ich weiß, das sind sie zu jedem, aber ich glaube bei mir ist es ein ganz anderer Grund. Mag auch sein, dass alle sie so nehmen wie sie sind, aber ich möchte das nicht, solange ich nicht weiß, warum! Ach, Professor! Ich würde mich viel lieber gelöst mit ihnen unterhalten. Nicht immer so steif und, dass ich immer das Gefühl habe, etwas falsch zu machen!".
Es sprudelte alles aus ihr heraus, was ihr in den paar Tagen aufgefallen war und was ihr unangenehm aufgefallen war. Snape war wie vom Donner gerührt, fasste sich jedoch sehr schnell wieder. "Ich... kühl. Von wegen! Wenn sie mit meiner Art nicht zurechtkommen, ist das ihr Problem, nicht meines! Wozu wollten sie sich mit mir unterhalten? Ich brauche das nicht, ich brauche niemanden!".
Er war aufgebracht und schaute sie wütend mit funkelnden Augen an. Phoebe war ein wenig erschrocken. Für eine Zeit lang schwiegen beide. Irgendwann hielt Snape es nicht mehr aus auf seinem Sessel und fing an ruhelos umherzuwandern. Aber auch das wurde ihm nach einiger Zeit zu viel und er ging fort. Er ging einfach drauf los, ohne auf den Weg zu achten. Endlich traf er auf einen Treppenabgang und er hätte auch beinahe einen Schritt gemacht um auf die erste Stufe zu steigen, wenn ihm sein Instinkt nicht gesagt hätte, dass etwas nicht ganz richtig zu sein schien.
Er sah zu Boden und dort entdeckte er keine Stufen.
Die Treppe hatte die Richtung geändert und da er keine Lust hatte, darauf zu warten, ging er den Weg zurück. Er suchte nach einer anderen Treppe, doch es schien keine zu geben.
Er sah sich noch einmal um und stieß dabei prompt mit Phoebe zusammen. Er drehte seinen Kopf zu ihr um und beide waren sich dabei gefährlich nahe. Er war wie gebannt von ihr. Sie sah schnell in eine andere Richtung irgendwie kamen sich beide richtig dumm vor. Auf ihr Füße starrend, wartete sie. Worauf?
Das wusste sie selbst nicht so genau. Snape, der seine Hände unter dem Umhang verborgen gehabt hatte, kam nun mit einer Phoebe's Gesicht sehr nahe. Sie schaute hinauf zu ihm in diese unergründlichen, wunderschönen, schwarzen Augen. Seine Hand war nun fast an ihrer Wange angelangt und er war wie in Trance. Ihre Hand kam der seinen entgegen, als sie auf einmal ein Poltern hörten- Peeves.
Er hatte sich in einem Zimmer in ihrer Nähe verbarrikadiert und war wohl gerade dabei, alles zu verwüsten. Phoebe scherte sich nicht weiter darum und wollte sich wieder Snape zuwenden, doch dieser war nun wie ausgewechselt. Er blickte sie mit kalten Augen an und nun rollte an ihrer Wange eine Träne hinunter. Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief davon. Snape seinerseits ging in die andere Richtung und merkte, dass die Treppe wieder da war.
Bereits nach kurzer Zeit fand er sich vor Dumbledore's Büro wieder. Von da aus ging er in die große Eingangshalle und von dort führte ihn sein Weg direkt in die Kerker. Er kam an Phoebe's Zimmer vorbei und er hörte durch die angelehnte Tür wie sie leise aber klar sang: "Take my hand I'm a stranger in paradise
all lost in a wonderland
a stranger in paradise.
If I stand starry eyed
that's a danger in paradise
for mortals, who stand beside
an angel like you.
I saw your face
and I ascended
out of the common place
into the rare
somewhere in space
I hang suspended (ähm, kleine Anmerkung, der Text stammt aus dem Musical "Kismet")
until I know,
there's a chance that you care.
Won't you answer the fervent prayer
of the stranger in paradise
don't send me in dark despair
from all that I hunger for
But open your angel's arms
to the stranger in paradise
and tell him that he need be
a stranger no more.",
als sie geendet hatte blieb er noch einige Sekunden stehen, dann hatte er seine klaren Verstand wiedererlangt. Während Phoebe gesungen hatte, war es ihm, als ob das ganze Schloss aufgehört hätte zu atmen. Doch jetzt war alles wieder wie vorher und es war so leer. In seinem Zimmer blieb er noch ein wenig mit dem Rücken zur Wand stehen. Er hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und ließ sie heruntergleiten. Er zwang sich krampfhaft, nicht zu weinen.
Die rötlich- schwarz schimmernde Flüssigkeit im Kessel über dem Feuer brodelte und spritzte. Der Meister der Zaubertränke, Professor Snape, beugte sich gerade darüber um daran zu riechen, wobei er merkte, dass noch eine Prise gemahlenen Phönix- Zähne fehlte, als Phoebe in sein Arbeitszimmer gestürzt kam.
Sie rief: "Sie ist da! Meine Großmutter ist da!", sie war Feuer und Flamme, denn war mit größter Mühe von Dumbledore, nach Hogwarts gebracht worden. Snape beeilte sich mit den letzten Vorkehrungen.
Nun konnte der Trank eingenommen werden. Phoebe's Großmutter wurde nun in ihr Zimmer gebracht, das in der Nähe von Kerker und Krankenflügel lag. Ein paar Helfer brachten Mrs. Rushall zu Bett, damit der Trank verabreicht werden konnte. Es schien zu wirken, denn Großmutter Rushall sank sofort in tiefen Schlaf. Phoebe blieb noch eine Weile, bis sie endlich genug hatte und weil sie bereits sehr müde war.
Ja, dies war ein anstrengender Tag gewesen. Sie klopfte noch einmal bei Snape an, "Herein!", Phoebe trat darauf ein und begann sofort mit ihrem Anliegen: "Ich wollte mich noch bedanken! Sie waren eine große Hilfe! Danke!".
Während dieses Satzes kam sie auf ihn zu und umarmte ihn. Zuerst leistete er keinen Widerstand, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er löst sich aus ihrer Umarmung: "Keine Ursache!", entgegnete er schroff.
"Was heißt keine Ursache. Ich bin ihnen zutiefst zu Dank verpflichtet! Ich liebe meine Grandma sehr und sie ist eine, der wenigen überlebenden aus meiner Familie. Ihr Tod wäre eine Katastrophe für mich! Sie können sich das nicht vorstellen, denn sie wissen nicht wie labil meine Pyche ist. Warum tun sie das so sehr ab? Sie leisten so vieles Großartiges und sind oder wollen sich nicht dessen bewusst!,
sie atmete, da sie sehr aufgebracht war und dazu noch extrem verwirrt. Snape erwiderte darauf nichts sondern starrte nur ins Feuer.
Phoebe wandte sich zum Gehen, da regte er sich ein wenig: "Danke.", es war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie hatte es gehört. Das war alles. Sie hatte noch einen Moment in der Tür gestanden, bis sie sich wieder gefangen hatte- dies dauerte einige Sekunden- sie ging sehr schnell. Sie war aufgewühlt. Hatte sich Severus Snape, der Meister der Zaubertränke und so strenge Lehrer, wirklich bei dir bedankt?
Es war kaum zu fassen. Sie hatte in ihrem Zimmer ihr Bett erreicht und ihr wurde schmerzhaft bewusst, dass sie sich verliebt hatte. verliebt in diesen kaltherzigen, schroffen Lehrer für Zaubertränke, den alle Schüler so verabscheuten und fürchteten. Doch dieser schien reine Abneigung für sie zu empfinden.
Was sie nicht wusste und was sie auch erst viel später erfahren würde, war, dass er jeden Menschen, ob Magier oder Nicht- Magier gleich schlecht und abweisend behandelte.
In dieser Nacht träumte sie etwas sehr makabres: Sie war in einem dunklen Raum, der sich zu einer Seite öffnete und den Blick auf eine Lichtung freigab. Auf dieser lichtung stand Snape und blickte sie aus seinen kalten Augen an. Auf einmal hörte man den Klang eines Trauerliedes von einem Phönix und Snape wurde in den Boden gesogen. Sie schrie aus vollem Hals und weckte sich somit selbst.
Ein Klopfen riss sie aus den schrecklichen Gedanken an ihren Traum. Es war Snape. "Was machen sie hier für einen Lärm? Wie soll dabei denn ein Auge zu machen?", er klang sehr verärgert über die Ruhestörung. "Ich... ich... ach, nichts. Es geht schon wieder.", Phoebe wollte nicht von ihrem Traum und Snape auch schon wieder. Sie legte sich wieder hin, konnte aber nur schwer wieder einschlafen. Fast jede halbe Stunde schreckte sie wieder aus dem Schlaf. So ging es weiter bis zum nächsten Morgen. Es war ein Dienstag, wo normalerweise Schule hätte sein müssen. Es war acht Uhr also ging sie hinüber zu Snape's Zimmer. Sie klopfte an und trat ein nachdem Snape: "Herein!", gesagt hatte. Sie fragte: "Entschuldigen sie die Störung, aber ist heute kein Unterricht?".
Snape erwiderte: "Ich weiß es nicht. Fragen sie ihren Großvater!", schroff wie immer, wodurch Phoebe verschreckt wurde. Sie ging ohne ein weiteres Wort hinaus und machte sich auf den Weg zu ihrem Großvater. Vor dem Wasserspeier sagte sie: "Zentaurenreiter!", und trat durch den Torbogen auf die sich selbst bewegende Treppe. An der Bürotür angelangt, klopfte sie und ging hinein.
Ihr Großvater sah auf, als sie vor ihm stand. Sie fragte ihn sofort: "Großvater, was ist los? Warum bin ich nicht geweckt worden? Ist etwas passiert?", er wurde ein wenig stutzig, da jede Frage so schnell gesprochen war. Als er sich wieder gefangen hatte antwortete er: "Ja es ist etwas passiert!... setz' dich, bitte!", er wies ihr einen Stuhl zu. "Deine...Großmutter...sie ist...über Nacht gestorben!", im Phoebe drehte sich alles. Sie konnte und wollte es nicht glauben. "Aber der Trank...er...er hat doch ein gewirkt, oder...??, sie suchte verzweifelt nach einer Erklärung oder wollte es irgendwie rückgängig machen. "Ja, das dachte ich auch. Anscheinend war es aber schon zu weit fortgeschritten, dass der Trank das Gegenteil bewirkt hat und ihr einen schnellen, schmerzlosen Tod gebracht hat. Es tut mir leid, Phoebe!", Dumbledore sah sie wehmütig an, denn er hatte es noch nie sehen können, dass sie weinte. "Warum? Warum nur? Was habe ich getan, dass du mir antun musst!".
Dumbledore wusste, dass er damit nicht damit nicht gemeint war. Sie redete oft mit der Welt oder mit der Mondgöttin. Jetzt wandte sie sich wieder Dumbledore zu: "Großvater, ich gehe jetzt auf mein Zimmer. Sag' mir Bescheid oder schicke irgendwen, wenn es etwas Neues gibt! Wann ist die Beerdigung?", sie schniefte, woraufhin Dumbledore ihr ein Taschentuch anbot. "Die Beisetzung ist in zwei Tagen. Heute wird auch kein Unterricht sein. Es ist ein zu großer Schock.", Phoebe nickte und sagte: "Gut, Großvater. Ich werde jetzt wieder auf mein Zimmer gehen und ich möchte allein sein, ja?". Dumbledore nickte und Phoebe verschwand.
Sie ging den Gang entlang und war so in Gedanken, dass sie nicht darauf achtete, wohin sie ging. Prompt stieß sie mit Snape, der gerade auf dem Weg in die große Halle gewesen war. Sie fiel zu Boden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Sie bebte, als ob sie weinen würde und schlug mit der Faust immer wieder auf den kalten Steinboden. Sie schrie lauter und immer lauter.
Snape wunderte sich, handelte jedoch sofort und zog sie an den Armen wieder hoch, doch ihre Beine gaben immer wieder nach. Schließlich hatte Snape genug und trug sie in ihr Zimmer auf ihr Bett. Wieder schlug sie um sich und schrie. Snape fasste sie energisch an den Handgelenken und zwang sie ihn anzusehen. Als sie ihn realisierte, musste sie lachen.
Es sah aus als sei sie besessen. Doch ihr schrilles Lachen schlug in trockene Schluchzer um. Er deckte sie zu und blieb an ihrem Bett sitzen, bis sie eingeschlafen war. Danach ging er zurück in sein Zimmer, da es sich sowieso nicht mehr lohnte, zum Frühstück zu gehen. Als es Zeit für das Mittagessen war, schaute er noch einmal bei ihr ins Zimmer.
Er zuckte zusammen, als er sie sah, denn sie lag mit offenen Augen starr auf einen Punkt an ihrem Himmelbett schauend. Er fürchtete, sie sei tot, was sich als glücklicherweise falsch erwies. Sie regte sich auch nicht, als er sich näherte, so fing er an, sie an den Schultern zu schütteln und endlich wachte sie aus ihrer Erstarrung oder Trance auf.
Sie schaute ihn an, als sei er nicht von dieser Welt. "Severus! Was machen sie hier? Wo bin ich? Geht es ihr gut? Ich muss eingeschlafen sein!", sie war verwirrt und mit dieser Verwirrung verwirrte sie wiederum Severus.
"Wem soll es gut gehen?", fragte er irritiert, "Sie sind in ihrem Arbeitszimmer in Hogwarts!". Ihre Pupillen weiteten sich, als sie ihn ansah. "Na, meiner Großmutter! Es geht ihr doch gut, oder?", "Sie ist doch diese Nacht gestorben! Wachen sie auf!", er verpasste ihr eine saftige Ohrfeige, weil er sich nicht anders zu helfen wusste.
Sie sank zurück in die Kissen und setzte sich danach sofort wieder auf. Es war gespenstisch, wie normal sie danach wirkte. Severus wusste nicht, was er tun sollte, denn offensichtlich war sie psychisch beinahe zusammengebrochen. Er eilte in sein Arbeitszimmer und holte einen Trank. Als er ins Zimmer kam war Phoebe nicht mehr in ihrem Bett.
Sie saß ein wenig abwesend auf dem Fenstersims und schaute gedankenverloren in Hagrid's Richtung. Er war sich nicht sicher, ob sie wusste, auf wen sie hinab blickte. Hagrid ging seiner Pflicht, als Wildhüter nach und Fang begleitete ihn. Sie lächelte leicht. Snape tippte sie auf die Schulter und sie schreckte hoch. "Sie haben mich erschreckt! Was gibt es?", er wunderte sich wie klar ihr Blick war und wie anwesend sie wirkte. "Phoebe, sie müssen diesen Trank hier bitte einnehmen!", sie schaute ihn verständnislos an, "Warum? Mir fehlt doch nichts!". Snape wollte eine Diskussion, wenn möglich vermeiden und da sie so normal wirkte fiel ihm erst kein Grund ein, warum sie den Trank hätte nehmen sollen. Doch bald hatte er die rettende Idee: "Der Trank muss von allen Erwachsenen hier im Schloss genommen werden um eine mögliche Ausbreitung des Dartmoore- Sumpffiebers zu vermeiden!", nun schien sie ihm zu glauben und trank die Flüssigkeit in einem Zug aus. Snape zog sich wieder zurück. Ihm fiel auf, dass er schon die zweite Mahlzeit heute hatte verpassen müssen und das nur wegen Phoebe. Erst am Abend kam er wieder um die Wirkung des Exmotionus- Trankes zu beobachten. Er konnte zufrieden sein. Erst jetzt schien sie realisiert zu haben, was vorgefallen war. "Warum nur? Warum bin nicht ich an ihrer Stelle gestorben?
Das wäre einfacher gewesen!", Snape erschrak ein wenig. "Warum wollen sie sterben. Denken sie doch an Dumbledore!". Es sah aus, als folgte sie seinem Rat und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Gerade ist mir ein Gedicht endlich wieder in den Sinn gekommen. Ich kannte es vor langer, langer Zeit einmal...
Bin ich stark genug?
Ich weiß es nicht.
Ich habe sie verloren.
Sie ist tot.
Dabei war ihre Arbeit
doch noch nicht vollendet.
Ich vermisse sie so
alles erinnert mich an sie
Und manchmal
da rollen noch Tränen über meine Wangen
doch es ändert nichts
einfach gar nichts.
Alles ist so falsch.
Und manchmal
da wehte der Wind durch die Blätter
ließ sie zittern und rascheln
und da wusste ich
sie ist bei mir
sie ist und bleibt bei mir
für immer.",
mittlerweile war die Träne schon zu ihrem Kinn gerollt. Snape hätte sie am liebsten getröstet, doch er konnte einfach nicht. Doch Phoebe's Beine wollten sie nicht mehr tragen und sie wäre beinahe hart aufgeschlagen, wenn Severus sie nicht aufgefangen hätte.
Ihr Kopf landete schmerzhaft auf seiner Schulter. An ihren Schulter zog er sie wieder hoch, so dass ihr Gesicht auf der Höhe von seinem war. Er schaute in ihre Auge und sah die unendlich Traurigkeit und merkte doch wie machtlos er war. Er wollte ihr helfen, doch aus irgendeinem unerfindlichen Grund war er nicht imstande.
Er setzte sie auf einen Stuhl und zog sich zurück. er war so verwirrt. Nach einer Weile hatte er das Gefühl, irgendetwas zu vermissen. So stand er auf und ging ein wenig im Schloss herum bis er auf eine Tür stieß. Er öffnete sie und fand eine Leiter die auf eine Art Abstellkammer führte.
Dort war es gemütlich eingerichtet und da die Sessel so einladend standen setzte er sich hin. In seinem Kopf war so viel Unklarheit. Vom vielen Nachdenken und Grübeln war er sehr müde geworden. Er legte seinen Kopf auf seine Rechte und stützte sich mit dieser auf der Armlehne ab. In dieser Stellung schlief er ein.
"Was machen sie denn hier?", Phoebe weckte ihn unsanft. "Wie kommen sie hier her?". Snape war noch ein wenig benommen, da er tief und fest geschlafen hatte. "Ich bin nur rein zufällig hier her geraten. Warum interessiert sie das überhaupt? Sollten sie nicht im Bett sein?", Phoebe wunderte sich über Snape's Gebaren. Sie blieb ein wenig unschlüssig stehen, setzte sich aber dann. Snape räusperte sich und fragte erneut: "Warum interessiert es sie, was ich hier mache?", sein Ton hatte wieder seine übliche Schärfe angenommen und Phoebe hielt seinem gewohnten kalten Blick stand.
Sie antwortete: "Dieses Zimmer ist meines. Ich habe meinen Großvater um Erlaubnis gefragt, damals. Er hat es mir erlaubt. Ich brauchte dringend meinen eigenen Raum um nachzudenken. Ich hatte hier mit meinen Freundinnen von früher praktisch ein Quartier, das niemand sonst kannte. Hier haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und noch einiges anderes, was man in dem Alter gern gemacht hat.".
Snape verstand. "Ich bin hierher gegangen, weil ich einfach allein sein wollte und niemand erfährt wo ich bin. Das ist aber jetzt nicht mehr möglich. Schade!", Phoebe seufzte und langsam kam Snape sich an diesem Ort sehr unerwünscht vor. Er fragte: "Soll ich jetzt gehen, oder was wollen sie?".
Phoebe merkte, dass er sie missverstanden hatte. Schnell sagte sie: "Oh nein, Professor. Sie können gern bleiben. Ein wenig Gesellschaft würde, glaube ich, besser sein als Alleinsein. Wenn es auch in ihrem Sinne ist, würde ich gerne mit ihnen reden!", Phoebe flehte schon fast und sah in Snape's Richtung. Dessen Miene jedoch war unergründlich. Eine kurze Zeit herrschte Schweigen bis Snape sich regte:
"Wenn sie meinen!", eher widerwillig setzte er sich wieder, "Worüber wollen sie denn mit mir reden?", er fragte schroff und abweisend. Phoebe war ein wenig enttäuscht, doch ließ sie sich nichts anmerken.
"Sie sind immer so, naja, kalt zu mir. Ich weiß, das sind sie zu jedem, aber ich glaube bei mir ist es ein ganz anderer Grund. Mag auch sein, dass alle sie so nehmen wie sie sind, aber ich möchte das nicht, solange ich nicht weiß, warum! Ach, Professor! Ich würde mich viel lieber gelöst mit ihnen unterhalten. Nicht immer so steif und, dass ich immer das Gefühl habe, etwas falsch zu machen!".
Es sprudelte alles aus ihr heraus, was ihr in den paar Tagen aufgefallen war und was ihr unangenehm aufgefallen war. Snape war wie vom Donner gerührt, fasste sich jedoch sehr schnell wieder. "Ich... kühl. Von wegen! Wenn sie mit meiner Art nicht zurechtkommen, ist das ihr Problem, nicht meines! Wozu wollten sie sich mit mir unterhalten? Ich brauche das nicht, ich brauche niemanden!".
Er war aufgebracht und schaute sie wütend mit funkelnden Augen an. Phoebe war ein wenig erschrocken. Für eine Zeit lang schwiegen beide. Irgendwann hielt Snape es nicht mehr aus auf seinem Sessel und fing an ruhelos umherzuwandern. Aber auch das wurde ihm nach einiger Zeit zu viel und er ging fort. Er ging einfach drauf los, ohne auf den Weg zu achten. Endlich traf er auf einen Treppenabgang und er hätte auch beinahe einen Schritt gemacht um auf die erste Stufe zu steigen, wenn ihm sein Instinkt nicht gesagt hätte, dass etwas nicht ganz richtig zu sein schien.
Er sah zu Boden und dort entdeckte er keine Stufen.
Die Treppe hatte die Richtung geändert und da er keine Lust hatte, darauf zu warten, ging er den Weg zurück. Er suchte nach einer anderen Treppe, doch es schien keine zu geben.
Er sah sich noch einmal um und stieß dabei prompt mit Phoebe zusammen. Er drehte seinen Kopf zu ihr um und beide waren sich dabei gefährlich nahe. Er war wie gebannt von ihr. Sie sah schnell in eine andere Richtung irgendwie kamen sich beide richtig dumm vor. Auf ihr Füße starrend, wartete sie. Worauf?
Das wusste sie selbst nicht so genau. Snape, der seine Hände unter dem Umhang verborgen gehabt hatte, kam nun mit einer Phoebe's Gesicht sehr nahe. Sie schaute hinauf zu ihm in diese unergründlichen, wunderschönen, schwarzen Augen. Seine Hand war nun fast an ihrer Wange angelangt und er war wie in Trance. Ihre Hand kam der seinen entgegen, als sie auf einmal ein Poltern hörten- Peeves.
Er hatte sich in einem Zimmer in ihrer Nähe verbarrikadiert und war wohl gerade dabei, alles zu verwüsten. Phoebe scherte sich nicht weiter darum und wollte sich wieder Snape zuwenden, doch dieser war nun wie ausgewechselt. Er blickte sie mit kalten Augen an und nun rollte an ihrer Wange eine Träne hinunter. Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief davon. Snape seinerseits ging in die andere Richtung und merkte, dass die Treppe wieder da war.
Bereits nach kurzer Zeit fand er sich vor Dumbledore's Büro wieder. Von da aus ging er in die große Eingangshalle und von dort führte ihn sein Weg direkt in die Kerker. Er kam an Phoebe's Zimmer vorbei und er hörte durch die angelehnte Tür wie sie leise aber klar sang: "Take my hand I'm a stranger in paradise
all lost in a wonderland
a stranger in paradise.
If I stand starry eyed
that's a danger in paradise
for mortals, who stand beside
an angel like you.
I saw your face
and I ascended
out of the common place
into the rare
somewhere in space
I hang suspended (ähm, kleine Anmerkung, der Text stammt aus dem Musical "Kismet")
until I know,
there's a chance that you care.
Won't you answer the fervent prayer
of the stranger in paradise
don't send me in dark despair
from all that I hunger for
But open your angel's arms
to the stranger in paradise
and tell him that he need be
a stranger no more.",
als sie geendet hatte blieb er noch einige Sekunden stehen, dann hatte er seine klaren Verstand wiedererlangt. Während Phoebe gesungen hatte, war es ihm, als ob das ganze Schloss aufgehört hätte zu atmen. Doch jetzt war alles wieder wie vorher und es war so leer. In seinem Zimmer blieb er noch ein wenig mit dem Rücken zur Wand stehen. Er hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und ließ sie heruntergleiten. Er zwang sich krampfhaft, nicht zu weinen.
