Disclaimer: Ja, ja . Ich glaube jetzt wissen es alle . der liebe Herr
J.R.R.Tolkien erfunden hat, gehört nur ihm, was ich erfunden habe gehört
nur mir und ich verzichte liebend gerne darauf, mit dieser FF Geld zu
machen.
Kapitel 7. Wundersame Wendung
Als wir endlich beim Lager ankamen, stellte Quelest auch gleich den kleinen Seregon vor.
"Also, Männer. Das ist Seregon. Er wird uns den ganzen Weg über begleiten."
Ich wartete nur so auf Gimli's Reaktion. Ich wusste ja, wie er reagieren würde und er ließ auch nicht lange auf sich warten. "Oh, wie toll. Jetzt haben wir nicht nur eine hochschwangere Exorzistin, nein, nun haben wir auch ein kleines ... einen kleinen Jungen am Hals."
Der Anflug von Sarkasmus war kaum zu überhören. Jedem war klar, dass Gimli Seregon vorhin am liebsten, als kleines Balg bezeichnet hätte, aber es war doch besser, dass er diese Worte nicht ausgesprochen hatte. Wer weiß, wie unser kleiner Zuwachs reagiert hätte, trotz dass ich noch immer sein Schwert hatte.
"Quelest?"
"Ja, Seregon?"
"Wer ist dieser vorlaute Typ, der beim waschen eingegangen ist."
Ich musste mir den kommenden Lachkrampf verkneifen. Der Kleine konnte also auch lustig sein. Was ich nicht mehr zurück halten konnte, kaschierte ich mit einem falschen Husten.
"Werde nicht frech, du Balg."
"Balg??"
Quelest tat ihr Bestes, damit die Situation nicht eskaliert.
"Seregon, Gimli. Könntete ihr mit eurem kleinen Streit aufhören? Danke."
Beide schwiegen zwar, aber die Blicke, die sie sich zuwarfen, hätten töten können.
"Seregon, ich stelle dir einmal den Rest unserer Truppe vor. Gimli und Legolas kennst du bereits ..."
"Ja, der Geschrumpfte und der unverschämte Elb."
Wir sogen empört die Luft ein. Was erlaubte sich dieser Junge da? Unsere Gefährtin warf uns noch mahnende Blicke zu, bevor wir unsere Münder öffneten. Seregon sah uns mit einem triumphierenden Lächeln an.
"Und das sind Frodo, Sam, Merry und Pippin."
"Ihr seit doch die Gefährten."
Alle vier nickten.
"WOW!!"
Ach, so war das. Gimli und mich muss er beleidigen, aber bei unseren Hobbitfreunden ist er vollkommen hin und weg. Na, so eine Frechheit. Zu meiner Überraschung legte sich schnell seine fröhliche Stimmung und er blickte traurig zu Boden.
"Könnt ihr mir vielleicht helfen? Sie haben meine Mutter ... getötet." Dann sah er mit Wut und Hass in seinen Augen auf. "Ich will sie rächen, doch alleine werde ich das nicht schaffen. Könnt ihr mir dabei helfen?"
Die vier warfen fragende Blicke zu uns hinüber und ich nickte zustimmend. Frodo ergriff, als erster das Wort. "Ich werde dich unterstützen. Wir wurden beauftragt diesem Alptraum ein Ende zu setzen und das werden wir machen."
Sam stimmte Frodo zu. "Er hat recht. Sauron muss ein Ende gesetzt werden. Wir haben schon einmal gegen ihn gekämpft, also wissen wir schon, worauf wir uns einlassen."
"Ja, genau. Pip und ich helfen dir."
"Genau. Merry hat recht."
Die Nacht brach herein und ich machte Feuer. Wir alle unterhielten uns über diverse Dinge. Alle bis auf mich. Ich starrte in das Feuer und war in Gedanken versunken. Ich fühlte mich mehr, als mies und mir war es auch egal, ob man es mir ansah, oder ob man nichts davon bemerkte.
Alle Erinnerungen kamen in mir hoch. Das Fest in Lórien und das erste Treffen auf Niadê. Ich werde nie ihren Blick vergessen, als sie im Mondlicht stand und im begriff war, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und im Wald, der Wasserfall, ich dachte, sie wäre tot. Doch ... als die Angriffe begannen, wurde mir klar, dass sie weiter ihr Leben fristen musste. Dann reisten wir nach Benat und kamen mit Quelest hier her zurück.
Ich hörte auf in den Erinnerungen zu schwelgen, stand mit einem leisen Seufzen auf und ging spazieren. Die Anderen sahen mir nach und ließen mir meinen Frieden. Ich kam beim Fluss an und starrte abwesend ins Wasser. Der Mond erhellte die Nacht, aber als ich ihn mir in der Wasserspiegelung genauer ansah erschrak ich.
Ruckartig blickte ich zum Firmament auf. Der Mond war rot ... blutrot. Das konnte nur eines bedeuten. Schnell lief ich zu den anderen zurück, welche ebenfalls zum blutroten Mond aufsahen. Gimli warf mir einen fragenden Blick zu.
"Was bedeutet das?"
"Niadê ist frei, aber ... er hat ein neues Opfer gefunden. Wir müssen sie finden."
Ohne auf eine Reaktion von ihnen zu warten sprang ich auf Nauralass und ritt los. Ich rief ihnen nach, dass ich sie später in Lórien erwarte. So schnell ich konnte ritt ich in den Goldenenwald und kam am folgenden Abend dort an. Ich stieg von meinem Pferd und Durch Intuition bestieg ich einen der drei Aussichtstürme.
Keuchend kam ich oben an und sah eine Gestalt vor mir stehen, den Rücken mir zugewandt. Ihr dunkles Haar fiel locker über ihren Rücken und sie sah wieder zu den Sternen auf. Das weise Kleid, welches sie trug, hatte Blutflecken. Langsam schritt ich auf sie zu.
"Niadê?"
Sie drehte sich zu mir um und warf mir einen nicht zu deutenden Blick zu. Wieder war ihr Gesicht von Tränen überströmt. Ich ging noch einen Schritt auf sie zu, ehe sie ihr Bewusstsein verlor und nach vorne sackte. Ich fing sie noch schnell auf und brachte sie dann hinunter.
Auf meinen Armen trug ich sie in mein altes Zimmer (welches er in der einen Festnacht hatte), von der nun verlassenen Stadt und legte sie vorsichtig auf mein Bett. Die Wunde zog sich von ihrem Dekolleté, bis zu ihrem Bauchnabel.
Ich holte Kräuter, eine Schüssel Wasser und ein Stück Stoff. Ich zermahlte die Kräuter, bis sie zu einem grünbräunlichen Brei/Saft wurden. Dann öffnete ich vorsichtig die Knöpfe, welche vorne an ihrem Kleid angebracht waren und schob den Stoff soweit auseinander, wie breit die Wunde war.
Ich tränkte das Tuch im Wasser, wand es aus und gab etwas von den zermahlenen Kräutern drauf. Sie kam wieder zum Bewusstsein, als ich damit begann dieses Gemisch auf ihrer Wunde zu verteilen. Sie Wollte sich aufsetzen, doch ich drückte sie sanft in die Kissen zurück.
"Was macht ihr da?"
"Ich versorge deine Wunde. - Auch wenn es brennt, musst du still liegen bleiben."
Sie sah kurz auf ihr geöffnetes Kleid, dann auf mich und dann auf meine Hand. Ich war währenddessen mit ihrer Wunde beschäftigt. Dennoch bemerkte ich, dass sie mich beobachtete. Vor Schmerzen verzog sie ihr Gesicht und ließ ihren Kopf zurückfallen.
"Keine Sorge, ich bin bald fertig. Die Schmerzen hören gleich auf."
Nachdem ich alles auf ihrer Wunde verstrichen hatte, wand ich das Tuch erneut im Wasser aus und begann diesen Brei von ihrer nun geheilten Haut zu entfernen. Als ich fertig war, trug ich die Schüssel mit dem nicht mehr klaren Wasser weg und kehrte zu ihr zurück. Sie hatte sich aufgesetzt und hielt sich das Kleid zu.
"Soll ich dir neue Kleidung geben?"
Sie nickte schwach und ich machte mich auf die Suche nach Kleidung. Da ich nicht annahm, dass ihr meine Kleidung passen würde, suchte ich in einem anderem Zimmer. Man könnte meinen, dass ich wieder einen Einbruch begangen habe, aber sie würde die Kleidung wieder zurück bringen. Noch dazu fand ich nur ein einziges Kleid.
"Hier, das war das einzige, welches ich finden konnte."
"Danke."
Sie nahm das Kleid und verschwand im Bad. Sobald sie das Zimmer betrat, dachte ich dass eine andere Person vor mir stehen würde. Dieses dunkelrote Kleid schien teil ihres Körpers zu sein, da es wie angegossen passte. Ihre Haar fielen ihr locker über die Schultern.
Sie sah mich kurz an und schritt sogleich auf den Balkon hinaus. Das Licht der untergehenden Sonne, verlieh ihrem Haar einen kupfernen Glanz. Ich ging ebenfalls auf den Balkon hinaus und stellte mich neben sie. Wie Niadê starrte sich in die Ferne.
"Le hwania ma, tinu?" (Was suchst du, kleiner Stern?)
"Tinu?"
"Tinu."
"I cuil ne Lórien." (Das Leben in Lórien.)
"Pale pain?" (Wo sind alle?)
"Bandeb? Gwann? - Im ma ista san." (Gefangen? Tot? Ich weiß es nicht.)
"Was ist passiert?"
"Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts."
Sie verließ den Balkon und das Zimmer. Ich ging ihr nicht nach und machte mir Vorwürfe, da ich sie verletzt hatte. Ich starrte auf den Blumengarten hinab. Ich liebte Lórien, doch jetzt ... es war verlassen, aber nicht zerstört. Und dennoch. Es kann nicht sein, dass Sauron alle getötet hatte. Sie mussten noch leben!
Plötzlich erblickte ich Niadê. Sie stand zwischen den Blumen und ich fragte mich, was sie machte. Von unten hörte ich ihr Gemurmel. Es klang wie eine Formel und auf einmal ...
Viele Blüten kamen und zogen ihre Wege über ihren Körper. War Niadê doch keine reinblütige Elbe? Es musste so sein, dass sie Fähigkeiten einer ... Istari hatte, weil sonst würden die Blüten wohl kaum ihre Blumen verlassen, um dieses Mädchen geradezu ein zu hüllen.
Ich lauschte ihren Worten und fühlte mich seltsam. Irgendwas geschah mit mir. Ich fühlte mich leicht und schloss meine Augen. Auf einmal nahm ich alles viel intensiver wahr. Die Geräusche, die Gerüche, das Licht und was ich anhatte, so auch das Gelände, welches ich mit meinen Händen berührte.
Trotz der geschlossenen Augen sah ich Bilder, von Niadê, Sauron, den Angriffen. Mir schien, als hätte ich Niadê's Erinnerung und es war auch alles so real. Ich nahm alles in mir auf und begann zu verstehen. Sauron hielt die Elben Lóriens in Mordor gefangen. Sie waren zu schwach um sich gegen Sauron's Nurta zu erwehren.
Und dann sah ich Bilder, von denen ich beinahe einen Schlag bekam. Unsere Freunde lebten! Sie waren zwar irgendwo gefangen, aber sie lebten! - Moment einmal. Sie waren hier in Lórien gefangen! Bevor ich noch weiterhin reagieren konnte, brachten mich weitere Bilder auf andere Gedanken.
Ich sah noch, wie Niadê festgekettet auf einem Steintisch lag und wie man ihr diese Wunde machte. Ein dunkelroter Strahl schoss aus ihrer Wunde und fuhr in einen anderen Wirten, dessen Gesicht ich nicht erkennen konnte. Dann waren da noch die Bilder - Erinnerungen - als Niadê floh. Zum Schluss war nur noch schwarze Fläche zu sehen und meine Sinne schwanden ...
***
"Hallo? - Wach auf ... bitte ..."
Langsam kam erlangte ich wieder das Bewusstsein, doch mein Blick war verschwommen. Ich erkannte Niadê's Umrisse und die Farben ihrer Kleidung, des Haars und ihrer Haut. Sie beugte sich über mich und sah mich wahrscheinlich besorgt an. Ich bekam wieder eine klare Sicht und konnte wieder alles so gut, wie vorher sehen.
"Was ... ist passiert?"
Das war das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel und sie blickte schuldig zu Boden. Auf einmal wurde mir klar, dass sie das war. Anscheinend ging ihr Zauber ging auf mich über. Plötzlich fiel mir etwas, mehr oder weniger, Wichtiges ein. Ich richtete mich auf und streckte ihr meine Hand entgegen.
"Wenn ich mich vorstellen darf ... Mein Name ist Legolas, Prinz von Düsterwald."
Erschrocken starrte sie mich an und ich dachte mir nur, dass ich die letzten drei Worte auch ruhig weglassen hätte können. Dann schüttelte sie zögernd meine Hand und stellte sich ebenfalls vor, was eigentlich nicht von Nöten war.
"Bitte verzeiht, eure Hoheit. Man nennt mich Niadê le Sirithheru."
"Du musst mich nicht mit 'eure Hoheit' ansprechen. Es reicht, wenn du mich schlicht und einfach Legolas nennst."
"Also gut, Legolas."
Ich rappelte mich auf und bot ihr meine Hand an, welche sie auch annahm. Mir schien, als würde sie mir nicht ganz trauen, oder als hätte sie angst vor mir. Ja, sie kannte mich nicht, aber wir sahen uns schließlich nicht zum ersten Mal.
"Wir sollten nach Überlebenden in Lórien suchen."
"Und was, wenn es keine mehr gibt?"
"Jetzt sei nicht so pessimistisch. - Ich meine, ja was du erlebt hast war nicht schön. Ich sah aber auch schreckliches ... Du darfst nicht immer das Schlimmste annehmen ... Nun bist du frei. - Sauron hat dich gehen lassen, auch wenn er nun ein neues Opfer hat, aber du bist frei. Außerdem wird uns Quelest helfen auch diese arme Seele von ihm zu erlösen."
Anscheinend hatte ich ihr die Sprache verschlagen, denn sie starrte mich nur mit einem nicht zu deutenden Blick an. Ich bereute kein einziges Wort und ich würde auch nicht zurücknehmen, was ich gesagt hatte, denn es war meine Meinung. Dann schien sie doch noch Worte gefunden zu haben.
"Du hast recht. Ich pessimistisch, aber so bin ich nun einmal. Ichn glaube dir auch, dass du hässliches erlebt hast, so mal du meine Erinnerung hast. Sag, konntest du nicht erkennen, in wen Sauron's Seele eingedrungen ist?"
"Nein." Diese Verneinung verstärkte ich durch Kopf schütteln. Sie warf nur einen kurzen Blick zum Balkon hinaus. Die Morgendämmerung brach an und ich stellte somit fest, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht über bewusstlos war. Ich war so sehr von der aufgehenden Sonne hypnotisiert, dass ich leicht erschrak, als sie sich plötzlich regte.
"So! Machen wir uns auf die Suche."
Sie stapfte aus dem Zimmer und ich starrte ihr nur, wie ein Unterbelichteter nach. Ich wusste gar nicht, dass diese 'Elbe' - sie war sicher nicht eine reine Elbe - auch solche Seiten hatte. Nach wenigen Sekunden folgte ich ihr und wir machten uns gemeinsam auf den Weg. Bis die Anderen mit der kleinen Nervensäge, namens Seregon, hier auftauchen würden, wären sicher einpaar Tage vergangen. Niadê und ich schritten durch Lórien, in der Hoffnung auf andere Elben zu treffen.
***
Und wieder habe ich über eine Woche gebraucht. Ja, das ist bei mir ein 'normal Zustand'.
Ich widme dieses Chap allen die schon drauf sind, oder von meiner FF depressiv werden. Ich will hier keinem den Tag vermiesen - wahrscheinlich lesen auch nur deshalb diese FF - und das war doch einmal ein Lichtschein in meiner Geschichte.
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, wer nun besessen ist ... - Ist schon gut. Ich habe es mit dem besessen sein. Na und?
Ach ja, kleiner Tipp. Um eure Depressivität aus zu gleichen, könnt ihr ja 'In der Liebe und im Krieg' lesen. Ok, mein nächstes Chap (No. 21) wird etwas ... - wer schwache Nerven hat, sollte dieses Chap überspringen.
So, das war's ...
Sarah
Kapitel 7. Wundersame Wendung
Als wir endlich beim Lager ankamen, stellte Quelest auch gleich den kleinen Seregon vor.
"Also, Männer. Das ist Seregon. Er wird uns den ganzen Weg über begleiten."
Ich wartete nur so auf Gimli's Reaktion. Ich wusste ja, wie er reagieren würde und er ließ auch nicht lange auf sich warten. "Oh, wie toll. Jetzt haben wir nicht nur eine hochschwangere Exorzistin, nein, nun haben wir auch ein kleines ... einen kleinen Jungen am Hals."
Der Anflug von Sarkasmus war kaum zu überhören. Jedem war klar, dass Gimli Seregon vorhin am liebsten, als kleines Balg bezeichnet hätte, aber es war doch besser, dass er diese Worte nicht ausgesprochen hatte. Wer weiß, wie unser kleiner Zuwachs reagiert hätte, trotz dass ich noch immer sein Schwert hatte.
"Quelest?"
"Ja, Seregon?"
"Wer ist dieser vorlaute Typ, der beim waschen eingegangen ist."
Ich musste mir den kommenden Lachkrampf verkneifen. Der Kleine konnte also auch lustig sein. Was ich nicht mehr zurück halten konnte, kaschierte ich mit einem falschen Husten.
"Werde nicht frech, du Balg."
"Balg??"
Quelest tat ihr Bestes, damit die Situation nicht eskaliert.
"Seregon, Gimli. Könntete ihr mit eurem kleinen Streit aufhören? Danke."
Beide schwiegen zwar, aber die Blicke, die sie sich zuwarfen, hätten töten können.
"Seregon, ich stelle dir einmal den Rest unserer Truppe vor. Gimli und Legolas kennst du bereits ..."
"Ja, der Geschrumpfte und der unverschämte Elb."
Wir sogen empört die Luft ein. Was erlaubte sich dieser Junge da? Unsere Gefährtin warf uns noch mahnende Blicke zu, bevor wir unsere Münder öffneten. Seregon sah uns mit einem triumphierenden Lächeln an.
"Und das sind Frodo, Sam, Merry und Pippin."
"Ihr seit doch die Gefährten."
Alle vier nickten.
"WOW!!"
Ach, so war das. Gimli und mich muss er beleidigen, aber bei unseren Hobbitfreunden ist er vollkommen hin und weg. Na, so eine Frechheit. Zu meiner Überraschung legte sich schnell seine fröhliche Stimmung und er blickte traurig zu Boden.
"Könnt ihr mir vielleicht helfen? Sie haben meine Mutter ... getötet." Dann sah er mit Wut und Hass in seinen Augen auf. "Ich will sie rächen, doch alleine werde ich das nicht schaffen. Könnt ihr mir dabei helfen?"
Die vier warfen fragende Blicke zu uns hinüber und ich nickte zustimmend. Frodo ergriff, als erster das Wort. "Ich werde dich unterstützen. Wir wurden beauftragt diesem Alptraum ein Ende zu setzen und das werden wir machen."
Sam stimmte Frodo zu. "Er hat recht. Sauron muss ein Ende gesetzt werden. Wir haben schon einmal gegen ihn gekämpft, also wissen wir schon, worauf wir uns einlassen."
"Ja, genau. Pip und ich helfen dir."
"Genau. Merry hat recht."
Die Nacht brach herein und ich machte Feuer. Wir alle unterhielten uns über diverse Dinge. Alle bis auf mich. Ich starrte in das Feuer und war in Gedanken versunken. Ich fühlte mich mehr, als mies und mir war es auch egal, ob man es mir ansah, oder ob man nichts davon bemerkte.
Alle Erinnerungen kamen in mir hoch. Das Fest in Lórien und das erste Treffen auf Niadê. Ich werde nie ihren Blick vergessen, als sie im Mondlicht stand und im begriff war, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und im Wald, der Wasserfall, ich dachte, sie wäre tot. Doch ... als die Angriffe begannen, wurde mir klar, dass sie weiter ihr Leben fristen musste. Dann reisten wir nach Benat und kamen mit Quelest hier her zurück.
Ich hörte auf in den Erinnerungen zu schwelgen, stand mit einem leisen Seufzen auf und ging spazieren. Die Anderen sahen mir nach und ließen mir meinen Frieden. Ich kam beim Fluss an und starrte abwesend ins Wasser. Der Mond erhellte die Nacht, aber als ich ihn mir in der Wasserspiegelung genauer ansah erschrak ich.
Ruckartig blickte ich zum Firmament auf. Der Mond war rot ... blutrot. Das konnte nur eines bedeuten. Schnell lief ich zu den anderen zurück, welche ebenfalls zum blutroten Mond aufsahen. Gimli warf mir einen fragenden Blick zu.
"Was bedeutet das?"
"Niadê ist frei, aber ... er hat ein neues Opfer gefunden. Wir müssen sie finden."
Ohne auf eine Reaktion von ihnen zu warten sprang ich auf Nauralass und ritt los. Ich rief ihnen nach, dass ich sie später in Lórien erwarte. So schnell ich konnte ritt ich in den Goldenenwald und kam am folgenden Abend dort an. Ich stieg von meinem Pferd und Durch Intuition bestieg ich einen der drei Aussichtstürme.
Keuchend kam ich oben an und sah eine Gestalt vor mir stehen, den Rücken mir zugewandt. Ihr dunkles Haar fiel locker über ihren Rücken und sie sah wieder zu den Sternen auf. Das weise Kleid, welches sie trug, hatte Blutflecken. Langsam schritt ich auf sie zu.
"Niadê?"
Sie drehte sich zu mir um und warf mir einen nicht zu deutenden Blick zu. Wieder war ihr Gesicht von Tränen überströmt. Ich ging noch einen Schritt auf sie zu, ehe sie ihr Bewusstsein verlor und nach vorne sackte. Ich fing sie noch schnell auf und brachte sie dann hinunter.
Auf meinen Armen trug ich sie in mein altes Zimmer (welches er in der einen Festnacht hatte), von der nun verlassenen Stadt und legte sie vorsichtig auf mein Bett. Die Wunde zog sich von ihrem Dekolleté, bis zu ihrem Bauchnabel.
Ich holte Kräuter, eine Schüssel Wasser und ein Stück Stoff. Ich zermahlte die Kräuter, bis sie zu einem grünbräunlichen Brei/Saft wurden. Dann öffnete ich vorsichtig die Knöpfe, welche vorne an ihrem Kleid angebracht waren und schob den Stoff soweit auseinander, wie breit die Wunde war.
Ich tränkte das Tuch im Wasser, wand es aus und gab etwas von den zermahlenen Kräutern drauf. Sie kam wieder zum Bewusstsein, als ich damit begann dieses Gemisch auf ihrer Wunde zu verteilen. Sie Wollte sich aufsetzen, doch ich drückte sie sanft in die Kissen zurück.
"Was macht ihr da?"
"Ich versorge deine Wunde. - Auch wenn es brennt, musst du still liegen bleiben."
Sie sah kurz auf ihr geöffnetes Kleid, dann auf mich und dann auf meine Hand. Ich war währenddessen mit ihrer Wunde beschäftigt. Dennoch bemerkte ich, dass sie mich beobachtete. Vor Schmerzen verzog sie ihr Gesicht und ließ ihren Kopf zurückfallen.
"Keine Sorge, ich bin bald fertig. Die Schmerzen hören gleich auf."
Nachdem ich alles auf ihrer Wunde verstrichen hatte, wand ich das Tuch erneut im Wasser aus und begann diesen Brei von ihrer nun geheilten Haut zu entfernen. Als ich fertig war, trug ich die Schüssel mit dem nicht mehr klaren Wasser weg und kehrte zu ihr zurück. Sie hatte sich aufgesetzt und hielt sich das Kleid zu.
"Soll ich dir neue Kleidung geben?"
Sie nickte schwach und ich machte mich auf die Suche nach Kleidung. Da ich nicht annahm, dass ihr meine Kleidung passen würde, suchte ich in einem anderem Zimmer. Man könnte meinen, dass ich wieder einen Einbruch begangen habe, aber sie würde die Kleidung wieder zurück bringen. Noch dazu fand ich nur ein einziges Kleid.
"Hier, das war das einzige, welches ich finden konnte."
"Danke."
Sie nahm das Kleid und verschwand im Bad. Sobald sie das Zimmer betrat, dachte ich dass eine andere Person vor mir stehen würde. Dieses dunkelrote Kleid schien teil ihres Körpers zu sein, da es wie angegossen passte. Ihre Haar fielen ihr locker über die Schultern.
Sie sah mich kurz an und schritt sogleich auf den Balkon hinaus. Das Licht der untergehenden Sonne, verlieh ihrem Haar einen kupfernen Glanz. Ich ging ebenfalls auf den Balkon hinaus und stellte mich neben sie. Wie Niadê starrte sich in die Ferne.
"Le hwania ma, tinu?" (Was suchst du, kleiner Stern?)
"Tinu?"
"Tinu."
"I cuil ne Lórien." (Das Leben in Lórien.)
"Pale pain?" (Wo sind alle?)
"Bandeb? Gwann? - Im ma ista san." (Gefangen? Tot? Ich weiß es nicht.)
"Was ist passiert?"
"Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts."
Sie verließ den Balkon und das Zimmer. Ich ging ihr nicht nach und machte mir Vorwürfe, da ich sie verletzt hatte. Ich starrte auf den Blumengarten hinab. Ich liebte Lórien, doch jetzt ... es war verlassen, aber nicht zerstört. Und dennoch. Es kann nicht sein, dass Sauron alle getötet hatte. Sie mussten noch leben!
Plötzlich erblickte ich Niadê. Sie stand zwischen den Blumen und ich fragte mich, was sie machte. Von unten hörte ich ihr Gemurmel. Es klang wie eine Formel und auf einmal ...
Viele Blüten kamen und zogen ihre Wege über ihren Körper. War Niadê doch keine reinblütige Elbe? Es musste so sein, dass sie Fähigkeiten einer ... Istari hatte, weil sonst würden die Blüten wohl kaum ihre Blumen verlassen, um dieses Mädchen geradezu ein zu hüllen.
Ich lauschte ihren Worten und fühlte mich seltsam. Irgendwas geschah mit mir. Ich fühlte mich leicht und schloss meine Augen. Auf einmal nahm ich alles viel intensiver wahr. Die Geräusche, die Gerüche, das Licht und was ich anhatte, so auch das Gelände, welches ich mit meinen Händen berührte.
Trotz der geschlossenen Augen sah ich Bilder, von Niadê, Sauron, den Angriffen. Mir schien, als hätte ich Niadê's Erinnerung und es war auch alles so real. Ich nahm alles in mir auf und begann zu verstehen. Sauron hielt die Elben Lóriens in Mordor gefangen. Sie waren zu schwach um sich gegen Sauron's Nurta zu erwehren.
Und dann sah ich Bilder, von denen ich beinahe einen Schlag bekam. Unsere Freunde lebten! Sie waren zwar irgendwo gefangen, aber sie lebten! - Moment einmal. Sie waren hier in Lórien gefangen! Bevor ich noch weiterhin reagieren konnte, brachten mich weitere Bilder auf andere Gedanken.
Ich sah noch, wie Niadê festgekettet auf einem Steintisch lag und wie man ihr diese Wunde machte. Ein dunkelroter Strahl schoss aus ihrer Wunde und fuhr in einen anderen Wirten, dessen Gesicht ich nicht erkennen konnte. Dann waren da noch die Bilder - Erinnerungen - als Niadê floh. Zum Schluss war nur noch schwarze Fläche zu sehen und meine Sinne schwanden ...
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"Hallo? - Wach auf ... bitte ..."
Langsam kam erlangte ich wieder das Bewusstsein, doch mein Blick war verschwommen. Ich erkannte Niadê's Umrisse und die Farben ihrer Kleidung, des Haars und ihrer Haut. Sie beugte sich über mich und sah mich wahrscheinlich besorgt an. Ich bekam wieder eine klare Sicht und konnte wieder alles so gut, wie vorher sehen.
"Was ... ist passiert?"
Das war das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel und sie blickte schuldig zu Boden. Auf einmal wurde mir klar, dass sie das war. Anscheinend ging ihr Zauber ging auf mich über. Plötzlich fiel mir etwas, mehr oder weniger, Wichtiges ein. Ich richtete mich auf und streckte ihr meine Hand entgegen.
"Wenn ich mich vorstellen darf ... Mein Name ist Legolas, Prinz von Düsterwald."
Erschrocken starrte sie mich an und ich dachte mir nur, dass ich die letzten drei Worte auch ruhig weglassen hätte können. Dann schüttelte sie zögernd meine Hand und stellte sich ebenfalls vor, was eigentlich nicht von Nöten war.
"Bitte verzeiht, eure Hoheit. Man nennt mich Niadê le Sirithheru."
"Du musst mich nicht mit 'eure Hoheit' ansprechen. Es reicht, wenn du mich schlicht und einfach Legolas nennst."
"Also gut, Legolas."
Ich rappelte mich auf und bot ihr meine Hand an, welche sie auch annahm. Mir schien, als würde sie mir nicht ganz trauen, oder als hätte sie angst vor mir. Ja, sie kannte mich nicht, aber wir sahen uns schließlich nicht zum ersten Mal.
"Wir sollten nach Überlebenden in Lórien suchen."
"Und was, wenn es keine mehr gibt?"
"Jetzt sei nicht so pessimistisch. - Ich meine, ja was du erlebt hast war nicht schön. Ich sah aber auch schreckliches ... Du darfst nicht immer das Schlimmste annehmen ... Nun bist du frei. - Sauron hat dich gehen lassen, auch wenn er nun ein neues Opfer hat, aber du bist frei. Außerdem wird uns Quelest helfen auch diese arme Seele von ihm zu erlösen."
Anscheinend hatte ich ihr die Sprache verschlagen, denn sie starrte mich nur mit einem nicht zu deutenden Blick an. Ich bereute kein einziges Wort und ich würde auch nicht zurücknehmen, was ich gesagt hatte, denn es war meine Meinung. Dann schien sie doch noch Worte gefunden zu haben.
"Du hast recht. Ich pessimistisch, aber so bin ich nun einmal. Ichn glaube dir auch, dass du hässliches erlebt hast, so mal du meine Erinnerung hast. Sag, konntest du nicht erkennen, in wen Sauron's Seele eingedrungen ist?"
"Nein." Diese Verneinung verstärkte ich durch Kopf schütteln. Sie warf nur einen kurzen Blick zum Balkon hinaus. Die Morgendämmerung brach an und ich stellte somit fest, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht über bewusstlos war. Ich war so sehr von der aufgehenden Sonne hypnotisiert, dass ich leicht erschrak, als sie sich plötzlich regte.
"So! Machen wir uns auf die Suche."
Sie stapfte aus dem Zimmer und ich starrte ihr nur, wie ein Unterbelichteter nach. Ich wusste gar nicht, dass diese 'Elbe' - sie war sicher nicht eine reine Elbe - auch solche Seiten hatte. Nach wenigen Sekunden folgte ich ihr und wir machten uns gemeinsam auf den Weg. Bis die Anderen mit der kleinen Nervensäge, namens Seregon, hier auftauchen würden, wären sicher einpaar Tage vergangen. Niadê und ich schritten durch Lórien, in der Hoffnung auf andere Elben zu treffen.
***
Und wieder habe ich über eine Woche gebraucht. Ja, das ist bei mir ein 'normal Zustand'.
Ich widme dieses Chap allen die schon drauf sind, oder von meiner FF depressiv werden. Ich will hier keinem den Tag vermiesen - wahrscheinlich lesen auch nur deshalb diese FF - und das war doch einmal ein Lichtschein in meiner Geschichte.
Jetzt stellt sich allerdings die Frage, wer nun besessen ist ... - Ist schon gut. Ich habe es mit dem besessen sein. Na und?
Ach ja, kleiner Tipp. Um eure Depressivität aus zu gleichen, könnt ihr ja 'In der Liebe und im Krieg' lesen. Ok, mein nächstes Chap (No. 21) wird etwas ... - wer schwache Nerven hat, sollte dieses Chap überspringen.
So, das war's ...
Sarah
