ᴇᴍɪʟʏ ʜᴜɴᴛᴇʀ
14. September 1991
Ich lief gerade mit Hermine durch den Hof. In den letzten zwei Wochen sind wir echt gute Freunde geworden. Obwohl ich erst seit zwei Wochen hier war, fühlte ich mich so wohl wie noch nie. Kein ständiger Druck, sich überall beweisen zu müssen. Hier konnte ich das erste Mal seit Jahren ich selbst sein und nicht mit Leuten wie den Malfoys abhängen müssen.
Harry, Ron und Hermine wurden schnell zu meinen besten Freunden und wir verbrachten fast jede freie Minute zusammen.
Leider hatte ich nicht nur Freunde, sondern auch Feinde gefunden: Malfoy und seine Schränke. Ich konnte dieses arrogante Arschloch einfach nicht leiden, er war so schrecklich. Er hat es doch tatsächlich hingekriegt, am zweitem Tag Hermine zu beleidigen.
Mein Blick glitt über die weite Landschaft Hogwart's. Der Sommer hatte sich endgültig verabschiedet. Nun dominierten Laub und Kälte anstatt Wärme und grünen Bäumen. Unwillkürlich zog ich mir meinen Umgang noch stärker um meine Schultern.
Hermine und ich waren mittlerweile auf dem Rasen angekommen, wo wir unsere erste Flugstunde hatten. Natürlich mit den Slytherins. Mein Blick begegnete Dracos der mir einen verächtlichen Blick zuwarf. Ich warf ihm eine hässliche Grimasse zu, ehe ich mich neben einen der schrecklich alten Besen stellte. Im Ernst, hätte ich nicht meinen Nimbus mitbringen können!
Madam Hooch, eine Hexe mit Augen die einen förmlich durchbohrten, erklärte uns wie wir unseren Besen halten sollen und Harry und ich kriegten uns nicht mehr ein, als sie Malfoy erklärte, er habe es jahrelang falsch gemacht.
Obwohl ich zwar gut fliegen konnte, hatte ich nicht vor diese Jahr bei der Quidditchmannschaft mitzumachen. Die Prüfungen waren mir wichtiger und ich musste mich erst in Hogwarts einleben. Da ich auch oft bei Gred und Feorge rumhing, wusste ich, dass dieses Jahr nur ein Sucher gesucht wird. Mich sprach die Position als Jäger aber viel mehr an.
Gerade wollte ich mich vom Boden abstoßen, als Neville Longbottom hochflog, wild herumwirbelte und aus 20 Metern Höhe vom Besen fiel. Ich hatte ein heftiges Déjà vu, und musste an meinen Vater denken. Geschockt sah ich zu, wie Neville mit einem ekelerregenden Geräusch auf dem Boden aufkam. Der Arme hatte aber auch für nichts, außer Kräuterkunde eine Begabung.
Meistens konnten Reinblut- und auch manche Halbblutkinder ziemlich gut fliegen, da sie schon jahrelang Zeit zum Üben hatten. (In den meisten Quidditchmannschaften waren zu 75 Prozenz Reinblüter.) Na ja, Neville nicht.
Madam Hooch packte Neville und nahm ihn mit in den Krankenflügel, mit der klaren Anweisung, wir sollten bleiben wo wir sind.
Malfoy bückte sich und hob eine kleine Kugel hoch. Es war Nevilles Erinneremich. Harry forderte von Malfoy, dass er es hergab. Eine sinnlose Forderung, denn Malfoy schwang sich auf seinen Besen und flog hoch mit der Kugel in der Hand. Harry packte auch seine Besen und flog ihm hinterher. ,Was ein Idiot", hörte ich Hermine sagen. Na ja, ein wenig Recht hatte sie schon. Harry wollte ganz sicher nicht der Schule verwiesen werden, nachdem was er mir über die Dursleys erzählt hatte.
OoOoOo
ᴅʀᴀᴄᴏ ᴍᴀʟꜰᴏʏ
Der Wind pfiff um meine Ohren, als dieser Loser auf mich zuflog. Wo hatte der Fliegen gelernt? Spöttisch grinste ich ihn an und er hätte mich fast vom Besen gehauen, wenn ich nicht schnell eine Rolle gemacht hätte. Was bildet sich dieser Drecksack ein! Wütend schmiss ich die Kugel von diesem Longbottom weg und flog auf den Boden zu, da ich nicht wirklich das Bedürfnis verspürte verwiesen zu werden.
Lautes Geschrei riss mich aus meinen Gedanken. Potter hatte die Kugel gefangen und wurde freudig begrüßt. Klar der Held konnte auch noch super fliegen. Mit verschränkten Armen standen alle Slytherins da und starrten Potter und die Gryffindors an wie sie ihn bejubelten.
,Potter!" Beim Klang von McGonagalls Stimme drehte sich Potter erschrocken um. Man konnte die Angst auf seinem Gesicht sehen. Ha! Der wird jetzt von der Schule geschmissen. Potter und seine Freunde versuchten sich zu rechtfertigen doch sie schleifte Potter in Richtung Schule. Hämisch grinsend sahen wir die Gryffindors an.
Madam Hooch kam wieder und wir schwangen uns auf unsere Besen und führten die Stunde fort. Hoch oben flogen wir über allen anderen und machten uns über sie lustig. Besonders Granger hatte null Begabung fürs Fliegen. ,Guck mal diese Flasche Granger an", höhnte Pansy und vollführte einen perfekten Looping.
Ich sah wie Emily uns wütende Blicke zuschoss. Nach unserer Ankunft in Hogwarts ist sie sofort zu Potter, Granger und dem Wiesel gedackelt und hatte sich mit ihnen angefreundet. Diese Verräterin! Natürlich war sie nicht begeistert dass wir die drei ständig beleidigten, sprich: Wir waren jetzt Feinde. Mich interessierte das relativ wenig, sie war schon immer nervig und jetzt war ich sie los.
Nach einer Weile pfiff Hooch und wir landeten elegant auf dem Rasen. ,Bleib lieber auf dem Boden Granger, du bist eine Gefahr für uns alle, genauso wie für dich." Die Slytherins lachten und wir machten uns auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.
Beim Abendessen sah ich Potter mit Emily und dem Wiesel beim Abendessen sitzen. Ich konnte mir einen Kommentar nicht verkneifen: ,Na Potter. Nimmst du deine letzte Mahlzeit ein. Wann fährt der Zug?"
Das Wiesel wurde sofort sauer und um ihn noch weiter zu provozieren forderte ich ihn zum Duell heraus. Als wir weggingen hörte ich Emily noch zu dem Wiesel und Potter sagen: ,Musstet ihr euch so provozieren lassen?"
,Du willst dich jetzt aber nicht duellieren?", schmatzte Goyle zwischen zwei Bissen.
,Natürlich nicht Goyle!", sagte ich kopfschüttelnd. ,Und achte auf deine Tischmanieren!"
Nach dem Essen stolzierte ich mit meinen Freuden aus der Halle, was mir einen genervten Blick von den Hufflepuffs neben uns einbrachte. Wir gingen in den Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg traf ich Filch, und legte ihm nahe um Mitternacht ins Pokalzimmer zu gehen.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, schnappte ich mir ein gutes Buch und begann zu lesen. Slytherins machten meistens sofort ihre Hausaufgaben, genauso wie Ravenclaws. Gryffindors machten ihre Aufgaben wahrscheinlich zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn, vielleicht abgesehen von Granger. Lächerlich.
Um etwa 21 Uhr legte ich mein Buch weg, und machte mich bettfertig. Müde ging ich in mein Zimmer, wo auch schon Blaise leise schnarchte. Ich legte mich in mein Bett und schlief nach ein paar Minuten auch ein.
