Vorbemerkung der Autorin:
[...] Okay, also wie am Anfang von Kapitel 17 erwähnt, hat dieses Kapitel zwei alternative Enden. Dies ist das zweite Ende (ja, es ist dieselbe Geschichte, aber mit einer etwas anderen Wendung). Also betrachtet es als Kapitel 17, die Neuauflage. Oder Kapitel 17, Alternative. Wie auch immer ihr es nennen wollt. Lasst uns wissen, welches ihr lieber mögt!
Vorbemerkung der Übersetzerin:
In [...] stand etwas, das sich auf die Erstveröffentlichung des Originals bezieht und jetzt nicht mehr wichtig ist. Heute veröffentliche ich außerdem das eigentlich im letzten Monat "fällige" 14. Kapitel von "Harry Potter and the Bleached Hallows" (bei mir im Profil).
Das Original findet ihr wie immer unter "www(x)fanfiction(x)net / s /9304595 /1 /Tales-of-Bleachy-the-Bard". Ersetzt einfach (X) durch einen Punkt und lasst die Leerzeichen weg...
Kapitel 18
(oder Kapitel 17 B)
White Day Woes
Toshiro Hitsugaya stellte fest, dass er sich nach der (relativen) Einfachheit des Lebens mit seiner Kompanie sehnte. Wieder zur Schule zu gehen war... irgendwie beleidigend. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Rest der Schule (seine Gruppe nicht eingeschlossen) tatsächlich Kinder waren. Er war älter als alle anderen! Und nicht nur das, er war wegen seiner Körpergröße zu den Erstklässlern gesteckt worden! (Es half nicht, dass einige dieser Erstklässler größer waren als er...)
Sein einziger Trost auf dieser Mission war, dass er mehr Zeit mit Karin verbringen konnte.
Also, nicht falsch verstehen: Er bekam keine Kulleraugen bei dem Gedanken an das wilde Temperament des Mädchens.
Er sah ihr nicht mit einem seltsamen Gefühl von Stolz zu, wenn sie die anderen Mädchen verscheuchte, die versucht hatten, mit ihm zu flirten.
Er fand ihre Handlungen nicht niedlich und ihr Lächeln bezaubernd.
Er wurde nicht nervös, wenn sie ihn darum bat, sie zu ihrem Unterricht zu begleiten (obwohl sein eigener auf der anderen Seite des Schlosses stattfand).
Er war nicht bis zum Haaransatz rot geworden, als sie ihm am Valentinstag die (mit Hilfe von Yuzu und Winky und mit dem von Matsumoto erworbenen Wissen, dass es eine seiner wenigen Lieblingssüßigkeiten war) selbstgemachten Schokoladentrüffel überreicht hatte.
Er geriet bei dem Gedanken, im Gegenzug ein passendes White Day-Geschenk für sie zu finden, nicht in Panik.
Er war ruhig... gefasst... kühl.
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Na gut, er war ein Wrack.
So gern er auch Zeit mit Karin verbrachte, wusste er nicht, was sie als Geschenk mögen könnte. Sie liebte Fußball und hatte genauso großen Spaß an Quidditch, aber sie war, soweit er wusste, nicht der Typ für Ohrringe oder anderen Schmuck. Und es war auch nicht so, als könnte er Ichigo danach fragen. Man bat den älteren Bruder des Mädchens, das man mochte, nicht um Rat fürs Dating! Vor allem, wenn der ältere Bruder ein Mit-Kommandant war, und so viel mächtiger als er selbst. Nur sein Reiatsu spielen zu lassen würde jedes Eisgefängnis sprengen, das Toshiro herbeizaubern konnte.
Es war beinahe White Day, als Toshiro eine Idee kam: Yuzu! Er könnte Yuzu fragen!
Die Zwillinge waren normalerweise an den meisten Tagen zusammen, aber Toshiro schaffte es schließlich, Yuzu allein abzupassen. Er hüstelte in die Hand und versuchte, sein Gesicht gelassen zu halten. Yuzu lächelte ihn nur sanft an, als das Schweigen andauerte.
"Du hast Schwierigkeiten damit, ein Geschenk für Karin zu finden, nicht wahr?" fragte sie weise.
"Ich... nein... ehm... ja", gab Toshiro zu, als er auf eine, wie er hoffte lockere Art den Gang heruntersah. Hyorinmaru war auch keine Hilfe, da er leise im Hintergrund seines Geistes leise vor sich hin kicherte.
Statt zu lachen, verschob Yuzu einfach ihre Bücher, die sie im Arm trug, so dass sie die Hand ausstrecken und leicht seinen Arm tätscheln konnte. Er sah sie aus dem Augenwinkel an und sah sie sanft lächeln.
"Weißt du... du hast es vielleicht nicht mitbekommen, aber ihre Ohren sind durchstochen, selbst wenn sie an den meisten Tagen nichts trägt", sagte Yuzu einfach, ehe sie sich umdrehte und zu ihrer nächsten Unterrichtsstunde ging.
Toshiro sah ihr überrascht blinzelnd nach. Das hatte er nicht bemerkt, wenn er ehrlich mit sich war. Es waren ihre Augen und ihre Einstellung ('Sei ehrlich, auch ihre Beine. Du bist immer so von ihnen fasziniert, wenn du ihr beim Fußballspielen zusiehst', sagte Hyorinmaru mit einem Lachen. 'Ach, halt die Klappe!') die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Toshiro schaffte es, einen Besuch in Hogsmeade mit einer 'erwachsenen Begleitung' zu arrangieren und fing an, sich Geschenke genauer anzusehen. Er schaffte es, über ein Paar kleiner Schnatz-Ohrringe zu stolpern (die Schnatze waren tatsächlich sehr klein, grob einen halben Millimeter im Durchmesser) mit verzauberten Flügeln, die flatterten, wenn man sie berührte.
Sie waren perfekt. Er nickte zu sich selbst und tätigte seinen Einkauf.
Als der White Day da war, versuchte er unauffällig, Karins Aufmerksamkeit zu erregen. Es funktionierte nicht. Allerdings war es nicht so, dass sie ihn ignorierte, aber sie wurde dauernd wegen der einen oder anderen Sache weggezerrt, bei der sie ihren Freunden helfen musste.
Toshiro schmollte nicht als das mindestens zum zehnten Mal passierte...
Er schaffte es endlich sie zu finden als sie nicht beschäftigt war, nur um schockiert zum Stillstand zu kommen.
Karin war von ungefähr zehn verschiedenen Jungen umgeben (Erst-, Zweit- und Drittklässler!), alle mit verschieden großen Geschenken. Karin wirkte sowohl durcheinander als auch genervt, während sie sie anfuhr.
"So funktioniert der White Day nicht, ihr Bakas!" rief Karin, während sie eins der Geschenke von sich schob. "Ich habe keinem von euch irgendwas gegeben! Wenn ihr schon versucht, unsere Feiertage zu beachten, dann macht es richtig!"
Ihr Geschrei schreckte nur die beiden Erstklässler ab. Die anderen versuchten weiter, ihr mit der Ausrede 'Das war mir nicht klar' und 'Ich habe es schon für dich gekauft!' die Geschenke zu geben. Bei diesem Anblick fühlte Toshiro zunehmend Zorn in sich aufsteigen.
'Bleib ruhig, verliere nicht die Beherrschung...' Hyorinmaru seufzte plötzlich. 'Was soll's... zu spät.'
Toshiro bemerkte einen Augenblick später, was er meinte, als die Wände vor ihm anfingen, sich mit Eis zu überziehen. Ein Blick hinter sich zeigte ihm, dass es sich ebenfalls in diese Richtung ausbreitete. Statt sich zerknirscht zu fühlen, spürte Toshiro ein perverses Gefühl der Befriedigung als er auf die Gruppe zuging und die anderen Jungen vor Angst erstarrten als ihnen klar wurde, dass Eis unter ihren Füßen knirschte und die Temperatur drastisch gefallen war. Karin musste sich mit Gewalt ihren Weg an ihren verängstigten Gestalten vorbei bahnen.
"Toshiro!" sagte Karin mit einem befriedigten Feixen als sie vor ihm anhielt. "Schwächst du es ein bisschen ab, huh? Es ist hier drin jetzt schon kalt genug, ohne dass du dazu beiträgst."
Er atmete langsam durch und nickte. Das sich ausbreitende Eis hielt ein paar Augenblicke später an, allerdings blieb das, was bereits von Eis überzogen war, auch so. Toshiro drehte sich zu den anderen Jungen um und starrte sie wütend an, was die meisten von ihnen zum Weglaufen brachte. Ein tapferer Drittklässler blieb zurück und fing tatsächlich an, mit auf der mittelgroßen Geschenkschachtel in der Hand näher zu kommen. Toshiro musste zugeben, dass er den Mut des Jungen angesichts Toshiros Magie bewunderte.
"I-Ich weiß jetzt... dass ich d-die Dinge über diesen F-Feiertag nicht richtig verstanden habe, aber ich m-möchte das hier trotzdem K-Karin geben. Wenn d-das in Ordnung ist?" fragte der Junge, ein Hufflepuff.
Toshiro und Karin wechselten einen Blick. Karin hielt seinen Blick einen langen Moment und bemerkte den immer noch schwelenden Zorn / die Eifersucht in seinen Augen, ehe sie sich mit einem schwachen Lächeln dem Hufflepuff zuwandte.
"Wie ich schon sagte, ich habe keinem von euch etwas am Valentinstag gegeben. Ich kann nicht mit gutem Gewissen dein Geschenk annehmen, wenn ich die anderen nicht annehme."
"D-Du wirst aber seins annehmen?" fragte der Hufflepuff tapfer und deutete auf das Geschenk in Toshiros Hand.
"Ich habe ihm selbstgemachte Schokolade geschenkt", sagte sie fest. "Ich habe ein Gegengeschenk von ihm erwartet. Er hätte ganz schön was abgekriegt, wenn er nichts für mich besorgt hätte - von meinem Bruder, wenn nicht von mir."
"O-Oh", er schien ein wenig in sich zusammenzusacken und neigte den beiden gegenüber den Kopf, ehe er niedergeschlagen den Flur hinunter ging, wobei er es schaffte, nicht auf dem eisbedeckten Stein auszurutschen.
Toshiro atmete langsam durch und hielt Karin dann die kleine Geschenkschachtel hin. Sie nahm sie mit einem schüchternen Lächeln entgegen und öffnete sie. Ihre Augen wurden groß, als sie die Schnatz-Ohrringe sah und eine leichte Berührung ihrer Finger an den zarten Flügeln diese zum Flattern brachten. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie sie anlegte.
"Danke Toshiro, ich liebe sie", sagte sie.
Ihre Füße scharrten ein bisschen vor und zurück ehe sie sich vorbeugte, um ihn in eine sanfte Umarmung zu schließen und ihn leicht auf die Wange zu küssen. Er versteifte sich etwas vor Überraschung über die Geste und zuckte einen halben Schritt zurück... dieser halbe Schritt, und sein Schock, war alles das es brauchte, um ihn auf dem glatten Boden aus dem Gleichgewicht zu bringen und die beiden stürzten hin. Er schlang die Arme ums sie, um sicherzustellen, dass sie nicht auf den Boden prallte und sie rutschten zurück, bis Toshiros Kopf gegen die Beine von jemandem stieß. Glücklicherweise wurde die Person nicht umgestoßen.
"Und wie kommt es, dass dieses Eis die ganzen Wände und den Boden bedeckt - oder sollte ich das nicht fragen?" ertönte eine bekannte Stimme - eine, die sie wirklich nicht hatten hören wollen. Beide sahen hoch und entdeckten Professor Snape, der mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue auf sie hinuntersah.
"Ehm.…" schaffte Toshiro es zu stottern.
"Was soll's, ich glaube, ich will es gar nicht wissen", kam die Antwort, während der Professor vorsichtig um sie herum schritt, um seinen Weg fortzusetzen. Er hielt allerdings nach ein paar Schritten an und blickte über die Schulter zu ihnen zurück.
"Das sind dann zehn Punkte Abzug für Ravenclaw und zehn für Gryffindor."
