Lost and Found
PAIRING: Beka/Tyr
DISCLAIMER: Mir gehört die Andromeda nicht und nichts, was damit zusammenhängt. Geld verdiene ich mit dieser Geschichte auch nicht.
Kapitel 1
Alarm
hallte plötzlich durch die Gänge und auf den Decks und schreckte Beka auf, die
sich, nachdem sie ihre Schicht auf der Brücke beendet hatte, gerade erst
hingelegt hatte. Schnell sprang sie von ihrem Bett auf, zog sich die gerade
abgelegten Kleidungsstücke in Windeseile über und rannte aus ihrem Quartier in
Richtung Kommandodeck.
Zwei
heftige Erschütterungen folgten kurz aufeinander und hätten sie beinahe von den
Beinen gerissen, als sie durch die Gänge lief.
Gerade
noch konnte sie bremsen, als ihr an der nächsten Ecke Trance in den Weg lief.
„Weißt
du, was los ist?" wollte sie von dem lila Mädchen wissen.
„Nein,
du auch nicht?"
Gemeinsam
rannten sie weiter Richtung Brücke, während Beka antwortete: „Hab gerade erst
meine Schicht beendet. Können die Katastrophen denn nicht warten, bis ich
ausgeschlafen habe?"
„Rev
Bem würde jetzt sagen..."
„Ja,
ich weiß, ich weiß. Rev Bem würde sagen: 'Das
Schicksal gibt dir nicht, was du dir wünscht, es gibt dir, was du verdienst.' He, was hab ich angestellt, um nicht eine Mütze
voll Schlaf zu verdienen. Rev dagegen nimmt sich einfach ein paar Wochen
Auszeit in irgend so einem Kloster und gibt Bescheid, wenn wir ihn nach seinem
Urlaub wieder abholen können."
„Er
macht keinen Urlaub. Er will helfen, eine Schule und ein Krankenhaus
aufzubauen."
„Ach,
was du nicht sagst! Vier oder fünf Wochen ohne Captain Perfekt Hunt und Tyr
„Lern endlich, dich ohne Waffen zu verteidigen" Anasazi wären für mich Urlaub,
egal was ich sonst in der Zeit alles tun müsste!"
„Im
Moment sollten sie Ihren Hintern Richtung Brücke bewegen, und zwar ein bisschen
flott!" wurde sie von Tyr aufgeschreckt, der plötzlich wie aus dem Nichts neben
ihr aufgetaucht war und rasch an ihr vorbei lief.
„Und
ihm sollte man ein paar Glocken um den Hals hängen, damit nicht noch jemand
einen Herzinfarkt bekommt, weil er sich immer so anschleicht," brummte Beka
wütend, der es gar nicht passte, dass sie heftig zusammengezuckt war, als der
Nietzscheaner an ihr vorbeigesaust war.
Trance
blieb eine Antwort darauf erspart, da sie in eben diesem Augenblick die Brücke
erreichten.
„Schön,
dass Sie so schnell hierher gefunden haben," meinte Hunt, als er ihr den
Pilotenstuhl überließ.
„Tja,
gerade noch im Bett und im nächsten Moment schon wieder auf dem Kommandodeck.
Nirgends wäre ich jetzt lieber," gab Beka zurück, als sie durch die nächste
Erschütterung beinahe wieder aus dem Pilotensitz katapultiert worden wäre, noch bevor sie sich anschnallen konnte. „Wen haben
Sie denn jetzt schon wieder verärgert?"
Mit
ein paar geübten Wendungen wich sie dem nächsten feindlichen Feuer aus.
„Vielleicht
sollten sie den da draußen fragen, der mein Schiff gerade als Zielscheibe
missbraucht. Bisher hat er sich mir noch nicht vorgestellt."
„Drei
riesige Schiffe vor unserem Bug, vier weitere aus verschiedenen Richtungen im
Anflug", meldete Trance sich von ihrem Pult. „Kann keine Signatur erkennen, die
auf ihre Identität schließen lässt."
Beka
Valentine riss die Andromeda in eine neue Schleife, um ein paar Treffern zu
entgehen.
„Rommie,"
fragte Captain Hunt, „hast du etwas über solche Schiffe in deinen Datenbanken?"
Das
Hologramm flackerte vor seinem Kommandopult auf.
„Ich
überprüfe."
Rommie
schloss ihre Augen für einen kurzen Moment.
„Tut
mir leid, Dylan. Keine Informationen gefunden," gab sie zurück, als sie die
Augen wieder öffnete.
„Egal,
wer das ist, wir sollten uns schleunigst den Weg freischießen und hier
verschwinden, so lange wir noch können," knurrte Tyr von seiner Station aus, an
der er sich festkrallte, weil er dank Bekas Manövern fast das Gleichgewicht
verloren hätte.
Captain
Hunt reagiert nicht auf Tyrs erwartungsvollen Blick.
„Trance,
versuchen Sie, Kontakt mit den Angreifern herzustellen. Vielleicht..."
„Vielleicht
stellen sie das Feuer ja ein? Ha! Glauben Sie das wirklich? Wie können Sie nach
allem, was wir inzwischen erlebt haben, nur immer noch so naiv sein!" wollte
Tyr wissen. „Tun Sie endlich etwas, oder ich übernehme das. Ich habe nicht vor,
durch Ihr Zögern oder Ihre Dummheit hier umzukommen."
„Trance,
Sie haben gehört, was ich gesagt habe! Und Sie, Mister Anasazi, feuern erst
dann, wenn ich es Ihnen sage. Sonst können Sie den Rest dieses Zusammenstosses
von einer Arrestzelle aus mitverfolgen."
Tyr
grollte wütend vor sich hin, nahm aber seine Hände von den Abschusskontrollen.
Wenn er in einer Arrestzelle landete, standen seine Chancen, sein Leben zu
verteidigen, noch schlechter, als wenn er im Augenblick Hunts Befehle befolgte.
Also blieb ihm wohl kaum eine andere Wahl.
Trance
hatte sich inzwischen daran gemacht, Kontakt mit den angreifenden Schiffen
herzustellen.
„Captain,
ich bekomme keine Antwort. Ich weiß nicht, ob sie uns nicht verstehen, oder ob
sie nicht mit uns reden wollen."
Ein
heftiger Stoss erschütterte die Andromeda, als sie wieder vom feindlichen Feuer
getroffen wurde.
„Dylan,
die schießen aus allen Richtungen auf uns!" rief Beka. „Egal, wohin ich ausweiche,
irgendeinem Schiff fliege ich immer direkt vor die Mündung."
„Rommie,
wie weit ist es zum nächsten Slipstreamportal?" wollte Hunt wissen.
„Wir
könnten es in etwas zwei Minuten erreichen, wenn wir an den Schiffen vor uns
vorbeikommen, ohne dass sie mich komplett durchlöchern."
„Beka,
versuchen Sie an den beiden Schiffen rechts vorbeizumanövrieren. Tyr, Sie haben
Erlaubnis, auf alles zu feuern, was sich uns...
„Captain
Hunt!" rief Trance aufgeregt. „Unidentifiziertes Objekt nähert sich uns von
hinten."
„Beka,
sofort ausweichen!"
„Was
glauben Sie, was ich die ganze Zeit hier tue?"
„Backbord,
gehen sie nach backbord," kommandierte Hunt, der auf einem Taktikschirm alles
genau verfolgte.
„Ich
versuch's ja, aber ich wird das Ding einfach nicht los!"
Tyr
gab eine Salve Raketen auf das Objekt ab und starrte dann das blinkende rote
Dreieck auf dem Monitor, das den Geschossen auswich und dann der Andromeda
unbeirrt weiter folgte, ungläubig an.
„Das
Ding wird schneller. Es wird uns bestimmt gleich treffen," piepste Trance
ängstlich.
Panik
machte sich langsam auch in Bekas Stimme bemerkbar: „Was auch immer es ist, es
folgt jedem meiner Manöver. Ich kann es nicht abschütteln."
Rommies
Bild erschien auf einem der Bildschirme: „Achtung! Einschlag in fünf, vier,
drei, zwei, eins..."
Ein
gleißendes Licht erfüllte das gesamte Kommandodeck.
