_______ + Fanfiction - Timeless (2) +
Kapitel 2
Blutroter Himmel
Durch die Schlitze des Rolladens kamen helle Strahlen der Nachmittagssonne. Dieses Jahr war der Sommer wieder besonders heiß. Die Temperaturen lagen über 34C° am Tag und die Nachrichtensender verkündeten, dass die Temperaturen noch steigen würden.
Zapp interessierte dies aber wenig, genauso wenig wie den Fernseher. Es lief MTV 7^2 und gerade brachte sie die TOP 1001 Charts. Bei welchem Platz sie gerade angelangt waren wußte er nicht. Ihm war es auch egal das seine Bettdecke und ein Kissen irgendwo auf dem Boden lagen. Sie sind ihm wohl ihm Schlaf runtergefallen.
Zapp lag nur auf seinem großen japanischen Bett und starrte die Decke an. Er war seit etwa einer halben Stunde wach.
/Was soll ich den noch alles tun? Hörst du mich nicht oder willst du mich nicht hören? Suchst du nach mir wie ich nach dir suche? Lebst du noch? Bitte, lebe! Hätte ich dich doch nur fester gehalten, hätte ich dich doch nur besser beschützen können! Deine letzten Worte zu mir, als ich glaubte die Dunkelheit würde uns für immer zu sich nehmen, werde ich nie vergessen. Sie sind tief in meinem Herzen verschlossen./, dachte er.
Plötzlich klingelte jemand an der Haustür. Aus seinen Gedanken gerissen stand er genervt auf und ging zu der Haustür seines Apartments. Zapp öffnete die Tür und vor ihm stand Candy.
"Guten Morgen, du Langschläfer!", sagte sie und lächelte ihn fröhlich an.
"Morgen.", brummte er zurück.
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und betrat das Apartment. Sie ging in das Wohnzimmer und setzte sich auf die große schwarze Couch. Zapp verschloss die Tür hinter sich und kam zu ihr.
"Und immer noch schlecht gelaunt?", fragte sie als er sich neben ihr hinsaß.
"Es tut mir leid Candy wegen gestern. Ich hab halt eben nunmal viel Stress in letzter Zeit. Bitte versteh das. Ich wollte dich nicht verletzen."
"Ist schon okay. Ich versteh das ja. Ein Musikstar zu sein ist nicht leicht und seine Freundin zu sein nicht leichter. Aber wir werden es zusammen schaffen, nicht wahr?"
Sie sah ihn mit verständnisvollen Augen an.
"Ja, wir werden es gemeinsam schaffen, Candy."
Beide lächelten und Candy umarmte ihn mit ihrer liebevollen Art.
"Zapp."
"Ja?"
"Ich hätte Lust zu shoppen. Komm lass uns gehen!"
"Na gut, aber nur wenn wir nicht wieder einen ganzen Tag brauchen zum shoppen."
"Versprochen.", erwiderte sie und streckte ihm kurz die Zunge raus.
"Ich zieh mich nur kurz an.", sagte er und ging ins Schlafzimmer.
Aus dem Kleiderschrank nahm er sich eine enge Jeans, ein weißes kurzes T-Shirt und eine weiße kurze Jacke. Er zog sich an und nahm die Fernbedienung in die Hand. Gerade waren sie also auf Platz 1 angelangt. Der Sprecher verkündete, dass die neue Single von Crystal Angel 'To Heart' jetzt seit 2 Wochen auf der Nummer 1 war.
/Wohl nicht die letzte Woche./, dachte sich Zapp aus Erfahrung.
Er schaltete den Fernseher aus und drehte sich zu seinem großen Spiegel um. Seine langen blonden Haare bändigte er kurz mit einem Haargummi. Seit 2 Jahren hatte er nicht mehr seine Haare geschnitten.
/Es tut mir leid, Candy. Ich kann es dir nicht sagen. Ich hoffe das ich dir eines Tages die ganze Wahrheit über meine Vergangenheit sagen kann, aber jetzt kann ich es noch nicht./, dachte er als er in den Spiegel schaute und seine eigenen eiskalten und sogleich traurigen blauen Augen sah.
Dann ging er ins Wohnzimmer wo sie auf ihn wartete.
Zapp und Candy gingen seit 3 Stunden in der Intercity von einem teuren Kleidershop zum Nächsten. Während sie Hand in Hand gingen, und Candy pausenlos über die neuesten Modetrends sprach, trug Zapp die mittlerweile sich angehäuften zehn Shoppingtüten.
"Da muß ich unbedingt rein!", sagte Candy als sie wiedermal an einen der teuren Kleidershops vorbeikamen.
Zapp seufzte nur genervt.
"Komm schon Zapp. Nur noch dieses eine Kleidergeschäft, ja? ", sagte sie unschuldig, gab ihm einen Kuss auf die Wange und zerrte ihn in den Laden.
Als sie das Kleidergeschäft betraten kam sogleich eine junge Verkäuferin auf sie zu.
"Guten Tag Mrs. Jules und Mr. Brannigan. Es ist uns eine Ehre.", begrüßte sie die Verkäuferin.
Candy lächelte, Zapp aber verdrehte nur die Augen.
Zapp hatte wiedermal über 4000 Dollar für Candys Kleider liegen lassen und trug jetzt 2 Shoppingtüten mehr.
"Candy-", fing Zapp an aber sie unterbrach ihn schnell.
"Ich weiß schon was du sagen willst. Ist okay, lass uns nach Hause gehen und es uns noch ein bißchen gut gehen lassen bis zu deinen Fernsehauftritt heute Abend.", sagte sie und schmiegte sich mit einem glücklichen Gesichtsausdruck an ihn.
"Frauen und shoppen.", erwiderte er nur kurz.
Sie gingen bis zu einer großen Kreuzung und überquerten die Straßen mit einer großen Menschenmasse. Zapp blieb mitten auf der Kreuzung stehen.
"Was ist los?", fragte ihn Candy.
"Ich hab ein ungutes Gefühl."
/Was ist das nur für ein Gefühl, das plötzlich in mir hochkommt. Ich habe so etwas noch nie gespürt. Mein Herz, es schlägt so schnell. Ich ahne böses!/, dachte Zapp und schaute ruckartig zum Himmel hinauf.
Wolken kamen auf und der Himmel verdunkelte sich. Plötzlich verfärbte sich der Himmel blutrot und ein Sturm kam auf. Der Sturm war unglaublich heftig. Zapps Capi, die er aufhatte um nicht erkannt zu werden, flog ihm davon genauso wie seine Sonnenbrille. Die Shoppingtüten konnte er bei dem heftigen Sturm nicht mehr halten und so entglitten sie ihm aus den Händen und flogen wild in der Luft herum. Alles mögliche flog durch die Luft. Selbst Menschen, die sich nicht mehr auf den Boden halten konnten, schleuderte es wild umher. Man hörte hilflose und angsterfüllte Schreie. Es gab ein unglaubliches Chaos.
/Ich muss Candy in Sicherheit bringen./, war Zapps einziger Gedanke.
Er packte Candy an einem Arm, die entsetzt schrie und versuchte nicht von dem Sturm umgeworfen zu werden. Zapp kämpfte sich mit ihr durch die Menschenmasse hindurch und betrat mit ihr die Eingangshalle eines großen Shopping-Centers. In der Halle standen viele fassungslose Menschen, die wild durcheinander redeten. Candy ließ sich auf die Knie fallen und atmete ein paar Mal tief ein und aus.
"Alles okay?", fragte er sie besorgt und kniete sich zu ihr hinunter.
"Ja, es geht schon. Dieser starker Wind schneidet einem die Luft weg.", keuchte sie.
Sie stand mit wackligen Beinen auf und beide schauten hinaus auf den blutroten Himmel.
"Was ist das bloß?", fragte sie ängstlich.
"Ich weiß es nicht.", antwortete Zapp.
Plötzlich überkam ihm wieder dieses ungute Gefühl.
Es war inzwischen Abend geworden. Der Sturm hatte sich gelegt. Doch wenn man zum Himmel aufsah, sah man nicht die schwarze Nacht sondern tiefes blutrot.
"Zapp, Candy! Wie geht es euch? Zum Glück ist euch nichts passiert!", sagte Leela als die beiden das Apartment von Fry und Leela betraten.
Zapp und Candy waren zu den beiden gekommen, weil der Fernsehauftritt abgesagt worden war wegen diesem seltsamen Ereignis.
"Uns geht es gut Leela. Zapp konnte uns zum Glück in Sicherheit bringen.", antwortete ihr Candy während Leela die Tür zumachte.
"Wow Zapp. Wiedermal den tapferen Helden gespielt?", neckte ihn Leela.
Zapp antwortete nicht und schien über die ganze Sache sehr besorgt zu sein. Die beiden Frauen bemerkten dies aber nicht und fingen an zu kichern. Sie gingen ins Wohnzimmer wo Fry auf der Couch saß und gelangweilt durch die Fernsehkanäle zappte. Zapp und Candy begrüßten ihn.
"Können wir mal alleine reden, Leela?", flüsterte Candy Leela ins Ohr.
"Lassen wir die Männer etwas alleine. Gehen wir ein bißchen in die Küche.", sagte Leela zu ihr.
"Gut. Ich muss dir noch soviel erzählen.", antwortete sie und beide verließen kichernd das Wohnzimmer.
Als sie in der Küche waren holte Leela zwei Tassen aus dem Schrank und stellte sie auf den gläsernen Küchentisch während Candy sich auf einen Stuhl setzte. Leela holte eine Kanne Kaffee und goß Kaffee in die zwei Tassen.
"Und was gibt es Candy.", sagte Leela mit einem Lächeln, als sie die Kanne auf den Tisch stellte und sich gegenüber von Candy hinsaß.
"Naja...wegen Zapp.", antwortete sie zögernd.
"Ja?"
"Unsere ganze Beziehung ist voller Gegensätze. Oft sehen wir uns viele Wochen nicht, weil er keine Zeit hat und immer auf Tour ist. Von einem Event zum Nächsten. Wiederum gibt es Tage an denen wir die ganze Zeit zusammen sind und viel miteinander unternehmen. Dies ist die schönste Zeit für mich. Aber es gibt auch Tage an denen wir uns ununterbrochen streiten. Meistens ist er derjenige der anfängt. Ich will mich ja nicht mit ihm streiten, aber es endet jedesmal damit das wir völlig entnervt auseinander gehen. Zudem verhält er sich so seltsam in letzter Zeit. Es kommt mir so vor als würde er etwas vor mir verheimlichen.
Leela, ich liebe ihn über alles! Aber ich weiß nicht mehr was ich tun soll."
"Ach, Candy.", sagte Leela besorgt, "Zapp ist ein Musicstar. Er hat viel Streß und steht ziemlich unter Druck. Ich denke nicht das er es beabsichtigt mit dir zu streiten. Es tut ihm bestimmt auch sehr Leid und er will dich nicht verletzten. Ich glaube nicht das er etwas vor dir verheimlichen will. Er ist sicherlich glücklich darüber so eine nette und gefühlsvolle Freundin zu haben wie dich. Du gibt's ihm Kraft. Ohne dich würde er es nicht schaffen."
"Meinst du das Ernst Leela?"
"Ja, Candy. Ich kennen ihn schon sehr lange und seit er dich getroffen hat, hat er neue Kraft geschöpft. Eure Liebe ist sehr stark und sie wird bestimmt noch sehr lange weiter blühen. Natürlich gibt es nicht nur schöne Zeiten in einer Beziehung. Wenn ihr die Hindernisse gemeinsam in eurer Beziehung bewältigt stärkt es eure Liebe nur noch mehr. Also mach dir nicht zu viele Sorgen, Candy."
"Ich glaube du hast Recht, Leela. Danke. Ich musste einfach mal mit jemanden darüber sprechen."
"Das ist okay. Man sollte mit anderen Menschen über seine Sorgen reden.", sagte Leela und schenkte ihr ein freundschaftliches Lächeln.
/Und das ist genau der Punkt. Zapp redet nicht über seine Sorgen mit anderen./, dachte sich Leela.
"Wie geht es den eurem Baby, Leela?"
"Gut. Ich werde bald wieder zum Frauenarzt gehen und dann wissen wir ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Fry will natürlich unbedingt, dass es ein Junge wird. Du weißt ja wie immer sind."
"Das kann ich mir gut vorstellen. Mir kam auch schon der Gedanken eines Babys von Zapp vor. Naja, wer weiß.", sagte sie und beide fingen an zu kichern.
"Hey, da kommt etwas interessantes im Fernsehen über das Ereignis heute Nachmittag.", rief Fry aus dem Wohnzimmer.
Die beiden Frauen gingen aus der Küche in das Wohnzimmer und setzten sich zu Fry auf die Couch.
/Hoffentlich habe ich ihr jetzt nicht zu viel Hoffnung gemacht. Ich weiß ja selber nicht was mit Zapp los ist, aber ich glaube es hängt mit dem Ereignis vor 2 Jahren zusammen./, dachte sich Leela besorgt.
Im Fernsehen berichteten sie, dass tausende von Menschen von verschiedenen Ländern bei dem schrecklichen Ereignis diesen Nachmittag ums Leben gekommen seien. Die ganze Himmel war von einem blutroten Schleier umhüllt. Noch niemand wußte genau was dies zu bedeuten habe, aber man würde die Bevölkerung auf dem laufenden halten.
"Wie schlimm.", sagte Candy.
"Stimmt.", erwiderte ihr Fry.
Leela stand auf und ging hinaus auf den Balkon wo sie Zapp rauchen gesehen hatte. Sie lehnte sich an das Geländer des Balkons neben ihn an. Sie schauten eine Weile stumm den blutroten Himmel an.
"Erinnerst du dich an diese Farbe?", fragte er und brach das Schweigen.
"Ja, ich werde sie nie vergessen. Dieser blutrote Himmel war der Anfang vom Ende vor 2 Jahren.", antwortete Leela.
"Diesmal aber werde ich den gleichen Fehler nicht noch einmal begehen. Ich werde die Menschen, die ich liebe beschützen können. Egal was passiert.", sagte er wütend.
"Zapp, es war nicht dein Fehler. Du hattest alles getan was in deiner Macht stand.", sagte sie besorgt.
"Dies war aber zu wenig gewesen! Ich war zu schwach!"
Er schlug mit der Faust gegen die Wand und Teile der Mauer lösten sich und bröckelten auf den Boden.
"Zapp.", sagte Leela traurig.
"Ich würde alles tun, um ihn noch einmal zu sehen Leela.", sagte Zapp und seine Augen wurden glasig.
"Was ist den hier draußen los?", fragte Candy verdutzt.
Sie stand auf einmal in der Balkontür.
"Candy!", sagte Leela überrascht.
"Zapp, ich versteh das alles nicht. Warum sagst du mir den nicht was los ist.", sagte Candy verbittert.
"Willst du es wirklich wissen? Willst du die Geschichte meines Leidens hören?"
"Ja.", sagte sie liebevoll.
Leela ging durch die Balkontür hinein in das Wohnzimmer und ließ die beiden alleine.
Zapp schaute Candy nicht an sondern drehte sich um, um den blutroten Himmel zu sehen.
"Diese blutrote Farbe am Himmel haben ich Leela, Fry und Bender schon einmal gesehen und zwar genau vor 2 Jahren.
"Vor 2 Jahren?"
"Ja, es geschah vor 2 Jahren..."
