Disclaimer: Figuren, die in dem Buch "Der Herr der Ringe" vorkommen gehören natürlich Mr. Tolkien!

Dies ist meine erste und wahrscheinlich auch einzige Songfic. Wie die meisten, die meine Fanfiction "Liebe zu finden" bereits kennen, wissen, bedeutet mir Musik sehr viel und inspiriert mich sehr. Ich habe den Text des Liedes "Only an ocean away" mehrmals gehört und mit jedem Mal reifte in mir die Idee, dass das wirklich eine sehr gute Songfiction werden könnte.

Bevor ich hier allerdings lange rumplapper: Lest einfach! Wäre im übrigen auch nett, wenn ihr eine Review hinterlassen würdet!

Zusammenfassung: Songfic zu dem Song "Only an ocean away" von Sarah Brightman.

Es ist nur der Ozean, der uns trennt

Barfuss ging die alte Frau zum Strand hinunter.

Sehr früh an diesem Morgen war Cai, ihr Gemahl, gestorben. Sie hatte ihn betrauert, wie eine gute Ehefrau dies tun würde, doch die leere Stelle in ihrem Herzen, die sein Tod hinterlassen hatte, erinnerte sie an eine andere Leere, die noch viel, viel größer war.

Deshalb war Lavinja auch heute zum Strand gekommen.

Noch bevor sie das Meer sehen konnte, hörte sie die schrillen Schreie der Möwen. Sie erreichte die letzte Düne und liess ihren Blick über die weite Bucht schweifen, die sich ihren Augen darbot.

Die grauen Anfurten hatten die Elben diese Stelle einst genannt und auch manche Menschen erinnerten sich noch an den Namen, den diese Platz inne gehabt hatte, bevor sie ihre Siedlung an dieser Stelle errichteten.

Sie blickte voller Sehnsucht auf das Meer.

Der auffrischende Wind zupfte einige Strähnen ihres grauen, fast weißen Haares aus dem langen Zopf, den sie für gewöhnlich zu einem Haarknoten an ihrem Hinterkopf aufgedreht hatte.

Für so alte Frauen, wie sie es war, ziemte es sich nicht, die Haare offen zu tragen, so sagten es zumindest die Jungen.

Lavinja lächelte nachsichtig. Einst waren ihre Haare von der Farbe geschmolzenen Kupfers gewesen und sie war der ewigen Jugend näher, als irgend eines dieser dummen jungen Mädchen jemals sein würde.

Sie spürte, wie sich ihre alten Augen mit salzigen Tränen füllten und schüttelte, über sich selbst verärgert den Kopf.

Seufzend ging sie noch näher an das Meer, ließ ihre Zehen von dem heranwogenden Wasser umspülen.

Tag und Nacht sehe ich immer noch deinen Schatten, dachte sie, wenn ich weine gehe ich oft einsam durch die Straßen.

"Kannst du es hören, wenn ich weine?", sagte sie laut und es schien, als würde sie den Wind, die Wellen oder die Möwen fragen.

Wer sie so reden hörte, mußte denken, die arme alte Frau sei wahnsinnig geworden. Es kümmerte sie nicht.

Du wolltest immer mehr, als du hattest, jagtest sehnsuchtsvollen Illusionen nach. Ich erinnere mich immer noch an die Tage und Nächte, in denen wir gemeinsam durch die Straßen dieser jungen Stadt spaziert sind. Du erzähltest mir von den unsterblichen Landen und das du einen Weg finden würdest, mit mir dorthin zu gehen.

Gab es eine Zeit in meinem Leben, in der ich keinen Schmerz fühlte? Ich weiß nicht! Ich wünschte, ich könnte überhaupt wieder irgend etwas fühlen und wenn es nur Schmerz ist.

Ich möchte, dich wieder an meiner Seite wissen. Sei hier bei mir!

Ich wünschte, ich müsste nicht weinen.

Ein Ozean liegt zwischen uns aber du weißt, wo du mich finden kannst. Du mußt nur deine Hand nach mir ausstrecken und ich könnte dich in meinem Herzen fühlen.

Länger als das Lebensalter eines Menschen hätte unsere Liebe andauern können, mein unsterblicher Elbenprinz. Warum hast du mich verlassen. Warum nahmst du mich nicht mit dir, wie du es einst versprochen hast?

Die alte Frau zuckte mit den Schultern und sagte zu sich selbst:

            "Es ist doch nur dieser Ozean, der zwischen uns liegt!"

Lavinjas Tränen versiegten und sie machte einen weiteren Schritt ins Meer hinein....