Changes - Kapitel XI

"Brauchst du nicht mehr. Den haben schon deine Freunde draussen erledigt. Sie haben das Portal geöffnet. Sie kommen gerade herein." Er zeigte auf eine Seitentür, die auch gleich aufging.
Faith kam herein. Hinter ihr die anderen. Als sie und Cordy Angel sahen, rannten sie sofort zu ihm hin.
"Angel, bist du okay?", fragte Cordy besorgt.
"Ja, nur ein paar blaue Flecke hier und dort." Er verzog leicht das Gesicht als er zur Tür ging. Auf dem Weg dorthin warf er einen letzten Blick in Richtung des Dämonen. Dann verschwand die Gruppe mit den drei Geretteten wieder durch die Tür.
Anya trug dabei immer noch die drei Büchsen bei sich.
"Ahhh...", stöhnte Angel auf als er in Giles Wagen geladen wurde.
Buffy setzte sich neben ihn. Hinten wurde es jetzt dementsprechend eng. Aber für den kurzen Weg zurück zu Giles ging es.
Anya mit den drei Büchsen stieg vorne ein. Als Giles losfuhr, verteilte sie zwei der Büchsen. "Hier, Buffy. Das ist deine. Und hier Willow, deine..."
Buffy und Willow nahmen ihre Büchsen verwundert entgegen. Buffy wollte sie gar nicht nehmen, in der Befürchtung, sie würde ihr eh wieder zu Boden fallen. Doch sie fiel ihr nicht zu Boden. Im Gegenteil, sie konnte sie halten. "Was ist das?", fragte sie erstaunt.
"Mach es auf, dann merkst du es...", sagte Angel.
Sie tat wie geheissen. Sie sah in die Büchse, doch da war nix. Sie fühlte sich nur ein wenig komisch. "Was soll damit denn sein? Da ist ja nichts drin.", meckerte sie.
"Jetzt nicht mehr. Das war deine Kraft, die da drin war. Die hast du jetzt wieder.", erklärte ihr Angel.
Sie machte ein erstauntes und ungläubiges Gesicht.
Willow, die neben Buffy sass, machte ihre Büchse ebenfalls auf.
"Und was war bei mir drin?" Sie studierte die Büchse sehr genau. "Dein Gedächtnis und deine Intelligenz.", sagte Anya.
"Oh." Willow sah zu Buffy, doch die zuckte nur mit den Schultern. "Und was ist in der dritten Büchse, die du noch hast, Anya?", fragte Willow. Ihre Neugier war wieder voll da.
"Die ist für Xander.", meinte Anya etwas knapp.
"Xander? Giles, macht es Ihnen was aus, wenn sie noch einen klitzekleinen Umweg fahren würden?", fragte Faith.
Giles schüttelte den Kopf. "Wenn wir dafür Xander finden, okay...", meinte er dann. Und schon fuhr er nach Faiths Richtungsweisungen dorthin, wo sie Xander liegen gelassen hatten.
Und tatsächlich, er lag immer noch dort. Kaum hatte Giles das Auto angehalten, stieg Anya auch schon aus und rannte zu Xander. "Hier, mach die Büchse bitte sofort auf!", rief sie.
Buffy kletterte ebenfalls aus dem Wagen. Sie wollte nur sichergehen, dass Xander Anya nicht angriff, solange er die Büchse nicht geöffnet hatte.
"Wieso sollte ich?", kam der Kommentar zurück von Xander.
"Mach sie einfach auf, Xander!", herrschte ihn Buffy an.
Xander sah sie an, sie sah sehr entschlossen aus. "Ja, ja, ist ja schon gut. Also, her mit der Büchse...", gab er meckernd klein bei. Er öffnete sie, doch er fand - wie schon Buffy und Willow vor ihm - nichts darin vor. Doch auch er fühlte sich einen Moment lang komisch. Dann sah er sich um. "Anya! Schön, dich wieder zu sehen. Du hast mir so gefehlt...!", freute er sich als er seine Frau sah. Er zog sie zu sich runter und küsste sie.
Kurz darauf half ihm Buffy auf die Beine. Er rieb sich das Kinn. "Ahh... scheint ein blauer Fleck zu sein.", kommentierte er. Sie liefen zu dritt zurück zu Giles' Auto. Dort angekommen, sah Xander Angel. "Oh, hi. Mann, was ist denn mit dir passiert?", fragte er verblüfft. "Ne kleine Prügelei...", antwortete ihm Angel. Als sich alle irgendwie ins Auto gequetscht hatten, fuhr Giles die Leute nach Hause.

"Reichst du mir bitte mal die Kartoffeln?", fragte Buffy.
Cara reichte sie ihr.
"Willst sonst noch gleich jemand?", fragte sie dann in die Runde.
"Gerne.", meinte Willow, die neben ihr sass und hielt den Teller hin.
Buffy hatte am nächsten Abend alle zu sich nach Hause eingeladen. Sozusagen zu einem Abschiedsessen, bevor Angel und seine Truppe wieder abreisen musste. Nun sassen sie zusammen in einer fröhlichen Runde, und freuten sich, einfach einmal wieder zusammen zu sitzen und die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Sie sassen draussen am runden Gartentisch und liessen es sich schmecken. Buffy sass zwischen Willow und Angel. Cara, die neben Angel sass, beäugte ihn und ihre Mutter immer wieder mit misstrauischen Blicken. Doch Buffy schien dies nicht zu bemerken. Neben Cara sass Carry, die den Argwohn ihrer Freundin nicht mitzubekommen schien, da sie mit Linnie genug zu tun hatte. Dieser spielte mit seinem Teller. Carry musste aufpassen, dass er nicht alles verteilte und ihre Bluse einigermassen fleckenfrei blieb. Auf der anderen Seite von Linnie sass Anya, die versuchte Linnie zum Essen zu bewegen. Dabei zeigte sie eine verblüffende Geduld. Dann kam Xander, der aufmerksam mit Cordy plauderte. Die beiden hatten sich eine Menge zu erzählen, schliesslich hatten sie sich 16 Jahre nicht gesehen. Sie redeten miteinander wie zwei alte Freunde, die sich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatten. Neben Cordy sass Faith, die sich nun wesentlich wohler fühlte als damals als sie bei Giles eintrat. Wes, der neben ihr seinen Platz hatte, unterhielt sich angeregt mit Giles über alles mögliche. Und so schloss sich der Kreis wieder. Denn neben Giles sass Willow.
"Und, wie läuft das Geschäft so in L.A.?", fragte Xander.
"Gut. Wir kommen kaum noch aus der Arbeit raus. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Leute irgendein Problem mit irgendeinem Dämon oder was auch sonst immer haben.", antwortete ihm Cordy.
"Nein, das stimmt.", meinte Xander. "Und wie lebt sich hier so auf dem Höllenschlund? Alles ruhig?", fragte Cordy nun ihrerseits.
"Na ja, die Vampire und Dämonen scheinen wohl alle nach L.A. abzuwandern. Ist denen wohl ein zu heisses Pflaster hier...", meinte Xander grinsend.
"Sah gestern aber nicht so aus.", gab Cordy zurück.
"Nein, der hatte sich wohl verirrt."
"Nein, ich denke, der wollte bloss 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zuerst die Jägerin aus dem Rennen und dann gleich auch noch Angel.", warf Anya dazwischen.
"Sicher, das könnte auch gewesen sein.", antwortete ihr Xander.
"Linnie! Hör jetzt bitte auf..." Anya kümmerte sich wieder um ihren Sohn. Der hatte es tatsächlich geschafft, den Teller auf den Kopf zu drehen und das Essen auf dem Tisch zu verteilen.
Auf der gegenüberliegenden Tischseite sassen Angel und Buffy. Die beiden hatten schon am Nachmittag miteinander gesprochen. Stundenlang. Sie hatten sich gegenseitig von ihren Erlebnissen erzählt, die in den letzten 16 Jahren passiert waren. Angel musste schmunzeln als ihm Buffy erzählte, was mit Spike passiert war. Der blondierte Vampir war eines Tages einfach verschwunden, wahrscheinlich wieder mal auf seinem ewigen Drusilla-Trip. Na ja, Buffy war heilfroh, den nervtötenden Typen endlich loszusein, wie sie selber sagte. Angel freute sich auch, dass sich Spike endlich verzogen hatte und die Scoobys in Ruhe liess. Er war kein angenehmer Zeitgenosse. Schlussendlich musste sich Buffy noch beeilen, den Garten auf Vordermann zu bringen. Sie waren gerade fertig geworden, da kam auch schon Willow mit dem Essen angesaust. Willow kochte wahnsinnig gerne, und so hatte sie Buffy diese Arbeit abgenommen. Und nun sassen die beiden nebeneinander und irgendwie schien ihnen der Gesprächsstoff ausgegangen zu sein. Na ja, eigentlich wirklich nur scheinbar, denn wenn Cara daneben sass, konnten sie wohl kaum über Dämonen und Vampire und ähnlichem reden. Also sassen sie einfach nebeneinander. Angel hatte immer noch einige Blessuren vom Kampf, doch die meisten waren bereits kaum noch sichtbar. Cara wunderte sich leicht, wie schnell die bei ihm verheilten. Aber das war nicht das einzige, das sie verwunderte. Dieser Mann neben ihr war sowieso ein Rätsel für sich. Sie hatten ihn nie draussen gesehen. Dann behauptete er, dass er älter als ihre Mutter war, was sie ihm einfach nicht glauben wollte. Er sah eher aus, als wäre er so ungefähr 25, aber nicht älter. Und ihre Mutter war schon über dreissig, ging mit langsamen Schritten auf die 40 zu.
Und dann diese blauen Flecke, mit denen er gestern noch übersät gewesen war, wo waren die geblieben?
Ihre Mutter musste ihr da wohl einiges noch erklären.
"Wann willst du fahren?", fragte Buffy. "Nach dem Essen.", antwortete ihr Angel. Buffy seufzte. Kaum war er endlich wieder einmal da, verschwand er auch schon wieder. Na ja, so war es nun mal. Sie sah zu Cara rüber und bemerkte den argwöhnischen Blick ihrer Tochter. Sie seufzte noch einmal. Das stand ihr auch noch bevor. Sie fürchtete sie sehr davor. Aber da musste sie jetzt durch. Auch Carry wird davon erfahren. Das hatten Xander und Anya ausgemacht. "Willst noch irgendwas?", fragte sie beiläufig. Angel sass zwar mit am Tisch, ass aber kaum was. Nur, damit es nicht allzu auffällig war. "Nein danke.", antwortete ihr Angel mit einem Kopfschütteln.
Zwei Stunden später machten sich Angel, Cordy Wesley, Gunn und Faith auf den Rückweg nach L.A. in ihre Detektei. Die Gruppe sass bereits im Auto, nur Angel stand noch draussen.
"Pass auf dich auf.", flüsterte Buffy. Sie war den Tränen nahe.
"Und du passt auch auf dich auf. Und red endlich mit Cara.", antwortete er ihr auch flüsternd.
Sie nickte. "Du wirst mir fehlen.", meinte sie dann. "Hey, du mir auch."
Angel umarmte Buffy. "Und diesmal werden keine 16 Jahre mehr dazwischen liegen, wenn wir uns das nächste Mal sehen, okay?", flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie nickte erneut, unfähig noch irgendwas zu sagen.
Dann löste sich Angel wieder aus der Umarmung und setzte sich ins Auto, hinter den Lenker. Sie sahen sich noch ein letztes Mal an, dann fuhr Angel los.
Buffy blieb noch stehen, um ihnen nachzuwinken. Erst als der Wagen ausser Sicht war, ging sie schweren Herzens wieder ins Haus zurück, wovor die anderen warteten.
Buffy seufzte. "Cara, wir müssen reden."

ENDE!
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