So. Hier nun Kapitel 2. Ich hoffe, dass es spaß macht.
Danke an alle, die sich als Betaleser gemeldet hatte. Aber ich musste mich schließlich für einen einzigen Entscheiden. An alle anderen noch mal DANKE!! *wink**knuddel*
Und mein spezieller Danke gilt natürlich Talyn Slytherin, meiner neuen Betaleserin. ich liebe deine Randkommentare einfach. Danke! *knuddel*
Und nun viel spaß
2. Festina lente
Das Lokal, falls man es so nennen durfte, war etwas größer als 30 Quadratmeter, in denen 3 Tische und eine Bar untergebracht waren. Katharin wurde misstrauisch beäugt, allerdings schien Faye, die sich gut sichtbar um ihren Hals gelegt hatte, die meisten Blicke anzuziehen.
Magier, die Schlangen bei sich haben, wurden schon immer als dunkel und gefährlich bezeichnet, doch hier war es gerade das richtige. Je dunkler und gefährlicher eine Hexe in der Nocturngasse war, desto sicherer war sie vor Vergewaltigungen und Raubmorden.
Katharin hatte zwar davor keine Angst, aber sie hatte vor, sich Informationen zu beschaffen, und
da war Respekt eine gute Sache.
"Der Barkeeper issst mir nicht geheuer!", zischte Faye auf Parsel und sah sich unauffällig um. Katharin nahm ihr eben bestelltes Glas auf, roch daran und dann trank sie - sehr zur Verwunderung der anderen Gäste - das Glas in einem Zug aus und bestellte das nächste.
Faye züngelte neben ihr nervös in der Luft herum. "Übertreib esss nicht!", warnte sie noch einmal, bevor sie sich auf dem benachbarten Stuhl zusammenrollte, sehr zum Missfallen des Gastes, der nun neben dem Lindwurm saß.
~~~~~
Snape hatte nicht wirklich Lust, sich mit Schülern und vor allem 'dem Neuen' herumzuschlagen, und so verzichtet er auf sein Abendessen, was ihm allerdings nicht schwer fiel.
Der Direktor hatte sich bei ihm angekündigt, und er schien etwas auf dem Herzen zu haben. Er hoffte nur, es würde nichts mit Potter zutun haben. Der Junge ging ihm momentan noch mehr auf die Nerven als sonst. Oder Longbottom. Irgendwann würde dieses Chaoskind noch einmal die Schule in die Luft jagen!
Oh ja. Dann gab es da ja auch noch Granger, die mit ihrem Wissen zweifellos mal was werden würde, immer vorausgesetzt, sie würde die Freundschaft mit Potter überleben.
Von Crabbe und Goyle lernte Snape jeden Tag wieder, was Inzucht doch alles bewirkte. Und Malfoy? Fast glaubte der Professor daran, dass Malfoys Vater sich mit den Crabbes und den Goyles abgesprochen haben musste. Ein Malfoy ohne Bodyguard (möglichst dumm und groß) war ein Nichts. Selbst jetzt, wo Lucius Malfoy ein hochrangiges Mitglied in der Politik war, schien er nie ohne Bodyguard aus dem Haus zu gehen.
Gelangweilt sah er auf die Abschlussarbeiten, die er erst zur Hälft skizziert hatte und die in etwa einem Vierteljahr fertig sein mussten - als würden viele der Schüler mehr als ein Viertel der Fragen beantworten können! Snape war sich sicher, dass Granger schon jetzt auf diese Prüfung hinarbeitete.
Das leise Klopfen an seiner Tür kommentierte er mit einem charakteristischen Knurren, was dem Direktor klar machte, er solle eintreten, dass Snape aber keinesfalls allzu freundlich sein würde - wie üblich.
"Guten Abend, Severus", begrüßte er seinen Meister der Zaubertränke. "So spät noch mit arbeiten beschäftigt?"
Snape sah von seinem Pergamenten auf. "Einige von uns müssen regelmäßig arbeiten", stichelte der Professor..
Sein Vorgesetzter verstand den Witz und grinste. "Ich muss mit Ihnen reden", nun war sein Ton wieder ernster.
Snape knurrte niedergeschlagen. "Dann sollten wir uns vor den Kamin setzten", schlug er vor.
Dumbledore nickte, heute schien Snape ein guter Gesprächspartner zu sein, ausgeglichener als sonst. Beide ließen sich in den Sesseln nahe des Kamins fallen und Snape orderte bei den Hauselfen etwas zu Trinken.
"Und, was gibt es so wichtiges?" Snape heuchelte Interesse.
"Ich muss mit Ihnen über Ihre Spionageaktivitäten reden", Dumbledore schien bedrückt, was Snapes Augenbraue bis an den Haaransatz wandern ließ.
~~~~~
Katharin hatte sich ein geeignetes 'Opfer' gesucht und schlich einem kleinwüchsigen Mann hinterher, der scheinbar ziemlich viel über die hiesigen Gerüchte und deren Hintergründe wusste.
Faye hatte sich in ihrem Rucksack zusammengerollt und döste vor sich hin, die schlechte Luft in dem Pub hatte ihr Kopfschmerzen bereitet.
Katharin folgte dieser kleinen menschlichen Ratte schon seit knapp zwanzig Minuten, und noch immer schien er keine eindeutige Ahnung zu haben, wohin er überhaupt wollte. Langsam aber sicher verlor sie auch die Lust, noch länger zu warten. Also beeilte sie sich, schnell aufzuholen, ohne dass er etwas davon bemerkte.
Dann schnellte sie nach vorne, schnappte seine Schulter, ignorierte seinen Schrei, und drückte dann den untersetzten Mann gegen die nächstbeste Wand. Nun konnte sie in das fahle Gesicht ihres baldigen Informanten sehen - und die Bezeichnung Ratte hätte nicht besser sein können.
"Was wollen Sie von mir?", brachte er heraus, was Katharin die Nase angesichts seiner starken Fahne rümpfen ließ.
"Komm mit!", knurrte sie nur und schob ihn weiter in die dunkle Gasse hinein - selbst in der Nocturngasse ließen sich Überfälle oder Erpressungen nicht ohne großes Aufsehen abwickeln.
~~~~~
Irgendwie hatte Snape es geschafft, Dumbledore loszuwerden und nun lief er eiligst zu dem Pub, in dem sein Informant herumsitzen würde, so wie er es jeden Abend tat.
Die Ratte, wie Snape ihn bezeichnete, betrank sich dort jeden Abend, was seine Zunge manchmal unangenehm locker machte. Auf der anderen Seite war die Information klar und leicht zu beschaffen.
Doch soweit sollte Snape gar nicht kommen. In der Tarnung der Dunkelheit war er schnell vorangekommen, und sein Ruf hatte ihn zweimal vor unangenehmen Annäherungen bewahrt.
Knapp drei Seitenstraßen vor seinem Zielort hörte er einen Schrei, und dann, zu seinem wütenden Erkenntnis, die Stimme seines Informanten. Schnell und lautlos war er den Stimmen nachgeschlichen, dann hatte er schon Schatten ausmachen können.
Der Kleinere, der nun an der Wand gedrückt stand, war sein rattengesichtiger Informant, von dem er noch nicht einmal den Namen wusste. Der andere Schatten war größer. Er hatte sich nach vorne gebeugt, sein Gegenüber am Kragen gepackt und an die Mauer gepresst. Unter anderen Umständen hätte Snape sich abgewandt, aber dieser verdammte Säufer wusste einfach zu viel!
Wütend schlich er weiter nach vorne, hinein in die Gasse.
~~~~~
Hermine hatte das ganze Buch durchgelesen und gleichsam verschlafen. Aber das war egal.
Harry und Ron hatten sich zwar gewundert, aber sie hatte auf keine Frage reagiert und nur etwas von Müdigkeit und Kopfschmerzen durchsickern lassen.
Nun saß sie wieder auf ihrem Bett und hatte sich abermals in dem kleinen Buch versinken lassen. Sie hatte teilweise noch Probleme mit der alten Sprache und manche Sachen bezogen sich auf wichtige historische Ereignisse. Deshalb hatte Hermine sich einige Geschichtsbücher zusätzlich besorgt, magische wie auch nichtmagische.
Ein Klopfen ließ sie auffahren.
"Ja?", fragte Hermine, während sie hektisch das Buch versteckte und ein anderes aufschlug.
"Hermine? Kann ich reinkommen?" Es war Ginny. Hermine lächelte, Ginny und sie waren wirklich gute Freundinnen geworden.
"Klar, komm rein", antwortete sie deshalb, gespannt auf das, was kommen würde. Ginny trat mit einem offenen Grinsen ein.
"Hi! Du, ich wollte dich was Wichtiges fragen", platzte es nach einigen Sekunden des Schweigens aus ihr heraus.
"Dann frag", sagte Hermine deutet auf einen Stuhl, den Ginny dankend annahm. Doch die jüngere Gryffindor schien noch immer nicht mit der Sprache herausrücken zu wollen, also musste es wirklich dringend sein.
"Was ist denn so wichtig, dass du nicht mit einer anderen Freundin in deinem Alter darüber reden willst?", neckte Hermine Ginny leicht, und bezog sich auf ihren Altersunterschied, der nicht unbedingt gering war, schließlich war Hermine ein Jahr älter.
"Ich - ähm...", Ginny schluckte und Hermine sah ihr an, dass es ihr nicht leicht fiel.
'Was hat sie bloß?", fragte sich Hermine und musterte ihre Freundin, die jetzt, sehr unpassend zu ihren Haaren, auch noch im Gesicht rot wurde. 'Liebeskummer?', fragte sich Hermine. Ja, dass würde zu Ginny passen.
"Ich glaub .. ich ... ich habe ...", Ginny brach erneut ab und plötzlich schienen ihre Füße von größtem Interesse zu sein.
"Dich verliebt?", stichelte Hermine, und das Zusammenzucken ihrer Freundin bejahte die Frage.
"Und, erfahre ich auch, wer der Glückliche ist?", fragte sie, und in Gedanken ging sie jeden möglichen Kandidaten durch. Neville oder Harry standen hoch oben in der Liste, aber auch aus anderen Häusern gab es passende Jungs.
"Es - ähm - ist jemand älteres", nuschelte Ginny.
"Wer?" Hermine wurde langsam unruhig.
~~~~~
Snape hatte seinen Zauberstab gezogen und deutete auf den ihm unbekannten Schatten vor ihm. Sie waren nur noch einen Meter auseinander.
Plötzlich drehte sie sich herum und er sah in zwei wunderschöne schwarze Augen, die von einer langen, fast ausschließlich schwarzen Haarpracht größtenteils verdeckt wurden. Zu den Augen gehörte ein, für Snapes Begriffe, wunderschönes junges Gesicht, eine kleine Stupsnase und ein verwegenes Grinsen. Dann fiel sein Blick auf ihre Hand, die ihren Zauberstab fest hielt und direkt auf sein Herz zielte.
"Na, was willst du, Kleiner?" Das Grinsen erstarb und ihre Augen wurden nachtschwarz und bedrohlich. "Du hast eh keine Gelegenheit anzugreifen. Also lass den Stab sinken!"
Snape merkte, dass er in der schlechteren Position war, also tat er, was er tun musste.
"Gute Wahl." Sie lächelte und Snape musste plötzlich an sein eigenes sarkastisch-gemeines Grinsen denken. Eine fast unbändige Wut machte sich in ihm breit, noch nie hatte jemand so mit ihm geredet. Außer Voldemort, aber das zählte ja eigentlich nicht mit.
Snape knurrte, wobei er nicht wusste, auf wen er wütender war. Auf sich, weil er sich hatte überrumpeln lassen, oder auf diese Frau, weil sie es geschafft hatte.
Katharin hatte sich fast zu Tode erschreckt, als dieser düstere Kerl sie angesprochen hatte. Wobei von Ansprechen eigentlich keine Rede sein konnte – Überfall kam eher hin.
Komischerweise sah dieser schräge Typ nicht wie die restlichen Penner und Diebe aus. Zwar trug er ausschließlich schwarz , hatte fettige Haare, aber er sah doch gepflegter aus. Katharin grinste ihn kurz an, mehr aus einem Reflex, als ihr auffiel, wie sehr er sich aufregte. Nur einem Zufall hatte sie es zu verdanken, dass ihr Zauberstab ihm direkt aufs Herz zielte und seiner etwas schräger ausgerichtet war. Katharins eigenes Herz schlug wie wild, was sollte sie tun?
Noch nie war die junge Hexe in einer solchen Situation gewesen, höchstens in einer ähnlichen, aber da war Faye an ihrer Seite gewesen und hatte ihr gesagt, was sie tun sollte.
Ein Versuch, Faye durch Schütteln ihres Rucksacks zu wecken scheiterte kläglich, sie erntete durch ihr vorsichtiges auf- und abhopsen nur irritierte Blicke der beiden Männer.
Das Rattengesicht neben ihr hätte sie nun überrumpeln können, aber dazu hätte er zu diesem zweiten komischen Fremden gemusst, und scheinbar behagte ihm diese Vorstellung gar nicht.
Faye merkte, wie sie leicht geschüttelt wurde, doch sie versuchte, es zu ignorieren.
Erst nach etwa drei Minuten machte sie sich die Mühe, sich einen Weg aus ihrem 'Mini-Bett' zu suchen, aber nur, weil ihr langsam die Luft ausging. So steckte sie ihren Kopf aus der ledernen Tasche und sah sich verwundert um. Sie starrte direkt über Katharins Schulter hinweg in zwei schwarze Augen, die sich vor Staunen, Schrecken und Ärger weiteten.
Snape hatte die Bewegung in dem - für seinen Geschmack - viel zu weiten Rucksack mitbekommen, doch nach dem albernen Gehopse dieser Person vor ihm war das vielleicht nur ein Buch, Flasche sonst irgendwas darin umgefallen.
Doch als die junge Frau plötzlich erst erleichtert geseufzt und dann ein Na endlich! gebrummt hatte, hatte er sich innerlich auf alle möglichen Gefahren gefasst gemacht, die er sich vorstellen konnte - nun ja. Zumindest die, die in einen unförmigen, ledernen Rucksack passten, der fast wie etwas aussah, was einmal vergraben gewesen war.
Doch nichts hatte ihn auf den nächsten Anblick vorbereiten können. Ein großer grünlicher Kopf mit einem roten Fleck schob sich aus der Tasche heraus.
Snape sah direkt in zwei silberne Augen, die ihn beunruhigend wissend ansahen. Dann hatte sich die Schlange weiter herausgeschoben und um Hals und Schultern ihrer Trägerin geschlungen, so dass der Schlangenkopf auf ihrem Kopf ruhen konnte.
Katharin wollte jubeln, doch sie konnte sich gerade noch beherrschen. Ein Freudenausbruch in der jetzigen Situation wäre wohl nicht unbedingt angemessen.
Faye hatte ihren Kopf auf Katharins gelegt und zischte gerade mehr oder weniger wüste Beleidigungen. Die junge Erbin fühlte sich müde und hatte das Gefühl, alles in den letzten Tagen falschgemacht zu haben - womit sie Fayes Meinung teilte.
"Ich finde, du solltest den Mund halten und abhauen!", zischte Faye auf Parsel, der einzigen Sprache, in der sie nicht lispelte.
Katharin wollte ihr antworten, doch dann hätte sie dies entweder in Parsel oder in der menschlichen Sprache tun müssen, und beides gefiel ihr nicht sonderlich.
Sanpe hatte fasziniert zugesehen, wie sein Gegenüber scheinbar von der neuerlichen Aktivität der Schlange beruhigt war - was er von sich selbst nicht sagen konnte. Neben ihm bibberte noch immer sein Informant und plötzlich hatte Snape seinen Sündenbock. Nur wegen ihm saß er nun so tief in der Patsche.
'Nein. Noch besser! Ich bin gefangen worden!', korrigierte er sich selbst.
So. Nachdem ihr ja jetzt alles gelesen habt: Wie war es?
Ich hoffe, ich bekomme ein paar Kommentare und wenn es nur *piep* ist!
~Feyween~
