Disclaimer: Die Figuren in dieser Geschichte sind dem "Herrn der Ringe" entliehen. Ich besitze keinerlei Rechte an ihnen und mit Ausnahme von Taina und ihrer Familie sind und bleiben sie sie das geistige Eigentum von J.R.R. Tolkien (wofür ich ihm sehr dankbar bin).

Warnung: Das hier ist meine erste FanFiction, also seid nachsichtig. Die Handlung ist nicht im Einklang mit " Die Rückkehr des Königs", und die Namen und Orte sind der Originalsprache entliehen. (Ich kenne es nur auf englisch...) Ich bitte aber um Reviews! (Es kann nur besser werden...) *g*

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Sag, mein Junge, wo finde ich Lord Aragorn?
Pippin drehte sich erbost um, denn noch nie hatte ihn jemand mein Junge' genannt. Vor sich sah er einen großen, kräftigen Mann auf einem Pferd sitzen, der ihn erwartungsvoll ansah.
Guter Herr, begann er höflich, keinesfalls bin ich ein Junge, sondern ein Hobbit, aber ich sehe, daß Euch das kein Begriff ist.
Entschuldigt, werter Hobbit. verbesserte sich der Mann. Aber wißt Ihr, wo er ist?
Pippin mustere den Fremden mißtrauisch. Genau so hatte man ihm die Südländer beschrieben. Ein kriegerisches, barbarisches Volk, das auf Seiten Saurons gekämpft hatte. Sicher führte dieser hier nichts Gutes im Sinn. Lord Aragorn... überlegte er gespielt.
Ja, den künftigen König. drängte der Mann. Ich muß dringend mit ihm reden. Und mit Legolas.
wiederholte Pippin überrascht.
Ja, ein Elfenkrieger, der uns sehr ans Herz gewachsen ist. Der Fremde stieg von seinem Pferd ab und Pippin sah, daß hinter ihm noch jemand gesessen hatte. Eine dunkelhaarige, wunderschöne Frau. Ihr Anblick ließ ihn erstarren. wiederholte er lahm.
sagte sie und ihre Augen leuchteten auf. Legolas Greenleaf. Ihr kennt ihn?
Pippin nickte und zeigte zum Palast, von dem nur die Spitzen zu sehen war.
Ist er dort? fragte der Mann in der Hoffnung, nun endlich eine Antwort zu bekommen.
murmelte Pippin. Aber Aragorn ist dort. Er konnte seine Augen nicht von ihr nehmen.
Sie stieg nun auch ab. Reite voraus, Vater. sagte sie lächelnd. Ich habe den Eindruck, unser kleiner Freund hier kann mir weiterhelfen.
Pippin wurde rot und sah schnell zu Boden.
In Ordnung. lachte der Mann und führte sein Pferd in Richtung Palast. Wir sehen uns dann später dort.
Ja, Vater. Die Frau winkte ihm kurz, dann wandte sie sich an Pippin.
Mein Name ist Taina. sagte sie und sah zu ihm herab. Und Ihr seid...?
stammelte er, doch dann fand er seine Fassung wieder. Peregrin Took aus Tuckborough aus dem Auenland. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Zu Euren Diensten. fügte er grinsend hinzu.
Gut, Peregrin Took. lachte Taina. Ihr seid ein Freund von Legolas?
Pippin nickte eifrig. Wir waren zusammen unterwegs, um..- Er zögerte, doch schließlich fiel ihm auf, daß seine Mission nicht mehr geheim war. Um den Ring zu zerstören. fügte er wichtig hinzu.
Den Ring? Taina sah ihn fragend an.
Äh, ja. Er merkte, daß sein Gegenüber scheinbar noch nie davon gehört hatte. Es war sehr gefährlich! betonte er.
Da bin ich mir sicher. lächelte sie. Aber sagt mir, wo finde ich ihn?
Den Ring?

Erneut wurde Pippin rot. Ich weiß nicht. stammelte er, Das letzte Mal habe ich ihn gestern abend auf der Party gesehen.
Er sah den enttäuschten Ausdruck in ihren Augen. Aber vielleicht weiß Merry mehr! sagte er schnell.

Meriadoc Brandybuck. Zu Euren Diensten.
Taina drehte sich um und sah einen weiteren Hobbit.
Das ist Merry. bestätigte Pippin und schob seinen Freund nach vorne. Und das ist Taina. Sie sucht Legolas.
Merry verbeugte sich höflich und warf Pippin einen wissenden Blick zu.
Wißt Ihr, wo er ist? fragte Taina unterdessen.
Merry schüttelte den Kopf. Aber ich bin sicher, er freut sich, Euch zu sehen! Sein Grinsen war nicht zu übersehen.
stimmte Pippin zu, obwohl er keine Ahnung hatte, was Merry damit meinte. Ihr könnt ihn sicherlich aufheitern.
Taina sah verwirrte zwischen den beiden hin und her. fragte sie, doch die Hobbits konnten ihr nicht antworten, denn sie waren zu sehr damit beschäftigt, sich undefinierbare Blicke zuzuwerfen.
Pip, das ist sie! zischte Merry kaum hörbar.
fragte Pippin verständnislos.
Sie ist es, die unseren Elfen so verdreht hat! Merry bemühte sich redlich, seine Lippen nicht zu bewegen, doch Taina schien ihn verstanden zu haben.
Wo ist er? fragte sie ernst. Ich muß ihn sehen.
Merry seufzte. Heute hat ihn noch niemand gesehen. Er liegt wohl irgendwo und schläft seinen Rausch aus.
Taina's Körper streckte sich kaum merklich.
Er hat gestern auf der Party versucht, seinen Kummer zu ertränken. erklärte Merry vorsichtig. Ich nehme an, der Grund dafür wart Ihr...
Sie seufzte. Und plötzlich sah sie sehr traurig aus.
Was habt Ihr? fragte Pippin bestürzt.
Was ist passiert? Auch Merry wurde jetzt sehr ernst.
Ich weiß nicht genau. sagte Taina leise. Wir mußten weggehen, unser Dorf verlassen. Und er kam nicht zurück. Sie hielt inne, und Pippin konnte sehen, daß sie mit den Tränen kämpfte.
Wo kann er denn sein? fragte er Merry leise, doch der zuckte nur mit den Schultern.
Er ist ein Waldelf. überlegte er weiter. Wo gehen Waldelfen hin, wenn sie ihre Ruhe haben wollen?
Taina und Merry sahen sich an. In den Wald!

***

Taina seufzte. Seit Stunden durchkämmte sie den Wald um Minas Tirith, und nirgends fand sie ein Zeichen von Legolas. Vielleicht war er gar nicht hier, überlegte sie. Vielleicht war er längst wieder zuhause bei den Elfen und hatte sie vergessen. Sicher hatten ihr die beiden kleinen Wesen vorhin nur Mut machen wollen, weil sie so traurig gewesen war. Sie stampfte mit dem Fuß auf und verfluchte sich dafür, ihre Gefühle nicht besser unter Kontrolle gehabt zu haben. Plötzlich mußte sie lachen. Diese beiden Hobbits zusammen auf einer Reise mit Legolas, das mußte ein Anblick sein...
Sie sah sich um und schüttelte den Kopf. Hier würde sie ihn nie finden. Der Wald schien unendlich zu sein, und sie war überzeugt, daß der Elf nicht gefunden werden wollte. Nicht, wenn er wirklich zuviel getrunken hatte. Sie hatte Schwierigkeiten, sich einen torkelnden Legolas vorzustellen, geschweige denn, einen verkaterten, doch wie gerne hätte sie es gesehen! Wie gerne würde sie wieder in seine blauen Augen blicken und sich darin verlieren... Sie seufzte.
Plötzlich sah sie eine Stelle an einem Abhang, von der aus man auf die Stadt sehen konnte. Sie ging hin und stellte sich an die Kante. Wie wunderschön es hier war! Sie konnte das Tal überblicken, und Minas Tirith leuchete im Glanz der Mittagssonne. Sie schloß die Augen und atmete die kühle Luft ein. Irgendwo hörte sie ein paar Vögel ihr Frühlingslied singen und die Blätter sanft im Wind rauschen. Es war unbeschreiblich.
Sie verharrte eine Weile, und gerade als sie sich wieder abwenden wollte, hörte sie eine sanfte, ihr wohlbekannte Stimme hinter sich. Ich bin froh, daß es dir gefällt.
Sie fuhr herum.
Er stand direkt vor ihr, und sein Anblick ließ ihr Herz höher schlagen. Was machst du... ich meine...- wie lange...? brachte sie hervor.
Er sah sie ernst an. Schon eine Weile. sagte er leise.
Der Klang seiner Stimme ließ ihre Knie weich werden. Sie sah ihn an, saugte jede Einzelheit in sich auf, und die Tränen stiegen in ihre Augen.
Er bemerkte es, denn er kam näher und hob seine Hand zu ihrem Gesicht. Seine Berührung löste eine Welle von Gefühlen in ihr aus, und sie schloß die Augen, aus Scham über die Tränen, die nun ungehindert über ihre Wangen liefen.
flüsterte er, während er sie sanft wegwischte. Alles ist gut.
Sie spürte seine Hände auf ihrer Haut, dann seine Lippen, die jeden Zentimeter zu streicheln schienen, und sie roch den Duft seiner Haut, den sie so lange vermißt hatte. Sie hob den Kopf und suchte seine Lippen, sie fand sie, und schließlich verschmolzen sie miteinander. Ewig schienen sie so zu verweilen, doch langsam fühlte sie ihre Knie nachgeben. Legolas hielt sie fest und legte sie sanft auf den weichen Waldboden.
Noch immer hatte sie die Augen geschlossen, und sie genoß jede Berührungen seiner Hände auf ihrem Körper, seine Küsse, die allmählich fordernder wurden. Doch plötzlich hielt er inne.
Was ist? fragte sie und sah ihn an.
Sein Gesicht war ernst und sorgenvoll. Ich kann nicht. sagte er leise. Wenn ich jetzt nicht aufhöre, kann ich nicht mehr zurück. Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Brust. Sein Herz raste.
Ich will dir nicht wehtun, Taina. sagte er leise. Aber irgendwann wird das geschehen. Und das könnte ich nicht ertragen.
Seine Augen spiegelten den Zwiespalt wider, in dem er sich befand. Taina sah in ihnen, wie sehr er sie begehrte, aber er war noch nicht bereit, seine Bedenken aufzugeben und sich gehenzulassen.
Sie hob ihre Hand und strich sanft über seine Wange. Langsam schloß er die Augen.
Wir haben Zeit. flüsterte sie.
Für einen Moment huschte ein Schatten über sein Gesicht, doch dann lächelte er und sah sie wieder an.
sagte er sanft.

***

Lange saßen sie eng umschlungen am Abhang und blickten auf das Tal. Legolas genoß jede Sekunde mit ihr, jede Berührung elektrisierte ihn aufs Neue. Ihm wurde bewußt, daß er das sein ganzes Leben lang gesucht hatte, ohne es zu wissen. Jetzt war alles andere unwichtig; sie war hier bei ihm und egal, was passieren sollte, es war in Ordnung. Er drückte sie enger an sich und atmete den Duft ihrer Haare ein. Sie war so verletzlich und doch so stark, so mutig und gleichzeitig so beschützenswert. Sie war... alles, was er sich je erträumt hatte.
Er hörte ihren Atem und spürte, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Wie gerne hätte er sie vorhin geliebt! Alles in ihm hatte sich danach gesehnt, eins mit ihr zu werden, doch er fürchtete, daß es ihn in den Wahnsinn getrieben hätte. Die letzten Tage hatten ihm gezeigt, daß er seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatte, was hätte das erst in ihm ausgelöst? Er mußte erst lernen, mit diesem unberechenbaren Verlangen umzugehen. Und er mußte erst bereit sein, den Weg bis zu Ende zu gehen. Denn noch immer nagte die Gewißheit an ihm, daß sie sein Leben nur ein kleines Stück würde begleiten können. Und was dann?
Er sah sie an und Schmerz erfüllte sein Herz.
Was ist? fragte sie leise.
Er versuchte zu lächeln und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Er fühlte, wie sich ihr Körper entspannte, doch er war nicht sicher, ob sie ihm glaubte.

Erzählst du mir jetzt, was in eurem Dorf passiert ist? fragte er nach einigen Minuten, nicht nur um sich selbst abzulenken. Und wie geht es Isarin? Er sah sie an. Ich hoffe, sie lebt.
Taina nickte. Ja, es geht ihr gut. Die Pflanze hat ihr geholfen. Sie lächelte, doch die Erinnerung daran schien ihr Sorgen zu bereiten.
Legolas zog sie wieder an sich und strich über ihr braunes Haar. Warum mußtet ihr fort?
Sie schmiegte sich in seine Arme und atmete tief durch. Nachdem du weg warst und die Orks besiegt waren, fanden wir heraus, daß Hugrod Leute nach Mordor geschickt hatte, um noch mehr Orks zu holen, die dich töten sollten. Er hat dich so gehaßt! Aber nicht nur dich; er hatte Sauron gesagt, daß viele von uns jetzt gegen ihn kämpfen würden. Und dann beschlossen wir, das Dorf zu verlassen und nach Gondor zu gehen.
fragte Legolas überrascht. Dann wart ihr die ganze Zeit hier in der Nähe?
Sie nickte. Wir sind nach Süd Ithilien in ein kleines Dorf gezogen. Es ist nicht weit, vielleicht drei Stunden.
Er überlegte. Dann weißt du gar nicht, daß euer Dorf in Schutt und Asche liegt?
Sie stutzte. Du warst da?
Natürlich war ich da! Ich habe gesagt, ich komme wieder! Er legte seinen Kopf zur Seite und sah sie verzückt an. Auch sie drehte jetzt den Kopf und küßte ihn.
Wieder fuhr diese Welle von Energie durch seinen Körper und er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten.
Weißt du was? sagte sie, als sie ihn wieder ansah, laß' uns einfach bis heute Abend hierbleiben. Wir müssen doch nicht so schnell wieder da sein, oder?
Legolas grinste sie vielsagend an. Wenn du die Krönung verpassen willst...?
fragte sie erstaunt. Heute wird Lord Aragorn König?
nickte er. Und ich habe ihm versprochen dazusein.
Sie lächelte. Na, dann mußt du wohl hingehen.
Er beugte sich vor und küßte sie. Und du kommst mit.