Langsam wachte ich wieder auf. Das erste was ich wirklich wieder wahrnahm war
ein stechender Schmerz in meinem Hinterkopf. Das nächste war eine Stimme die mir
sagte das ich mich nicht bewegen sollte und ganz ruhig bleiben sollte.
Selbstverständlich hörte ich nicht darauf und richtete mich auf. Nun ja, ok,
jeder macht mal Fehler, aber das war wohl der grösste den ich machen konnte. Das
stechen in meinem Hinterkopf nahm explosionsartig zu und sorgte dafür das ich
hoffte ich würde sterben.
Ich meine, wer zur Hölle hat es denn gerne wenn Zwerge in seinem Kopf rumtanzen
und anscheinend nach einer Wissensader suchen. Ok, da würden sie kein glück
haben, zumindest nicht bei mir. Was mich zu meiner nächsten Frage brachte. Wer
bin ich eigentlich? Na ja, also das ich bin kann ich mir ja irgendwie denken
wenn ich doch denken kann und mich so definieren kann ... oder so etwas in der
Art. Und da war schon wieder dieses nervige Gebrummel das einen leicht lachenden
Unterton hatte. Ganz vorsichtig hob ich ein Augenlid, bereit es sofort wieder
zuklappen zu lassen sollten die Zwerge wieder anfangen eine Party zu
veranstalten. Ok, es funktioniert, die Zwerge sind still. Vorsichtig öffne ich
auch das andere Auge und sehe eine Frau vor mir.
Mittleres Alter, auch wenn das ein bisschen schwer zu bestimmen ist weil sie
irgendwie blau aussieht. Weshalb bitte sieht die blau aus? Und weshalb kann sie
mich nicht leiden? Ich weis nicht woher ich es weis, aber sie mag mich nicht.
Kein Hass, aber ihr ist unbehaglich zumute, mir gegenüber. Langsam drehe ich
meinen Kopf und höre gleich darauf eine raue Stimme durch den Raum klingen :
„Was ist passiert? Weshalb tut mein Kopf so weh?" Nun ja, die Stimme gehört also
mir wie ich aus den Fragen schliesse. Komische Stimme habe ich. „Die Mauer ist
über dir eingestürzt." Das Fragezeichen in meinen Gedanken muss sich wohl in
meinem Gesicht wiedergespiegelt haben, denn die Frau fing an zu erklären. „Du
warst zum Dienst am Übungsfeld eingeteilt. Dann traf ein Ki-Ball die Mauer über
dir und sie brach zusammen. Dabei wurdest du scheinbar am Kopf getroffen,
zumindest sagt das die Beule die du hast. Wie geht es dir denn?Hast du
Kopfschmerzen oder siehst du irgendwelche Lichter?" „Öhm, nein, nicht´s davon."
Bloss keine Schwäche zeigen auch wenn die Zwerge hinter meiner Stirn ansheinend
doch irgendetwas gefunden haben müssen, weil da wohl gerade einer der grössten
DJ´s auflegt. Zumindest tanzen die so.
*Ahrg, was Kopfchmerzen!* Aber um zu beweisen das es mir gut geht, oder auch
einfach bloss aus Trotz versuche ich mich aufzurichten. Nun ja, das Ende vom
Lied ist einfach bloss das ich mich wieder zurückkippen lassen muss und ein
stöhnen aus meiner Kehle kommt das wohl einem Bison in der Brunft zu Ehre
gereicht hätte. Mit gerunzelter Stirn stürzte die blauhäutige Frau wieder auf
mich zu, nachdem sie vorhin beim sprechen einige Schritte vom Bett
zurückgetreten war. Ich spüre kein Unbehagen mehr bei ihr, nur noch ehrlich
Besorgnis. Irgendwo in meinem Hinterkopf schwirrt allerdings die Frage herum
woher ich das weis.
Na ja, ok, die Frage wird erstmal zur Seite geschoben und durch eine für mich
momentan wichtigere ersetzt. Als ich es schaffe meine Augen wieder ohne
Schmerzen zu bewegen öffne ich sie und blicke die blauhäutige Frau neben mir
direkt an.
„Ok, wer sind sie und zur Hölle, wer bin ich?" Vermutlich ist es nicht unbedingt
gut das ich meien Schwäche zugebe, aber ich weis auch nicht direkt was ich sonst
tun soll. Verblüfftes Schweigen ist die Antwort. Dann sieht sie mich an. „Also
hast du noch Kopfschmerzen? Ich denke schon, denn nach deiner Frage zu urteilen
hast du keine Ahnung was los ist. Also, an was kannst du dich erinnern?"
Nun ja, ok, dann wird ich wohl antworten müssen. „Nun ja, also eigentlich an gar
nichts. Ich kann reden, kann atmen, essen, lesen. Aber ansonsten ... nun, ich
weis nicht wo ich hier bin, wie ich heisse, was ich tue. Also rein gar nichts."
gebe ich unumwunden zu. „Oh, so schlimm also. Nun, so wie es aussieht hast du
eine Amnesie. Das heisst das du dich an einige Dinge erinnern kannst, an einige
eben nicht. Was machen wir denn jetzt?" Was für eine gute Frage, und dann wagte
ich mal einen Einwurf: „Ähm, wie wär´s wenn sie mir ersteinmal sagen wer sie
sind und dann wer ich bin?" Grosse Augen sahen mich an, während ich noch
versuchte alles irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Und dann kam ein Redefluss
der mich fast om Hocker riss.
„Also, ich bin Leila, Vorsteherin des Haushaltes und eine Art Medizinfrau für
die Sklaven hier. Dein Name ist Dain, und du bist seit etwa 4 Wochen in diesem
Haushalt. Krolk, der Sklavenkäufer des Hofes hat dich mitgebracht. Mehr weiss
ich nicht von dir weil du bisher nicht über dich reden wolltest. Na ja, und du
bist so eine Art Allround-Sklave, also jemand der dort eingesetzt wird wo gerade
Not am Mann ist. Und du bist hier am Hofe König Vegetas auf Vegeta-Sei. Und ach
ja, dein kleines Geheimnis ist bei mir sicher, ich weiss wie schwer es für eine
Frau hier ist. Ständig die Gefahr das man von irgendwelchen Wachen angegrabscht
oder vergewaltigt wird." „Mein kleines Geheimnis?" fragend sah ich Leila an.
„Oh, entschuldige bitte, das hast du anscheinend auch vergessen. Also, bisher
dachten wir alle das du männlich wärst. Aber so wie´s aussieht bist du doch eher
eine Frau." *Öhm, ich bin eine Frau?* Darüber hatte ich mir ja noch gar keine
Gedanken gemacht. Also hebe ich die Bettdecke hoch und gucke. Was ich sehe lässt
mich doch ein wenig rot werden. Leila sieht die Röte die in mein gesicht steigt
wohl und fängt breit an zu grinsen. Kann die Frau eigentlich auch mal was
anderes?
„Ok, ich glaube es geht mir besser, kannst du mir bitte den Palast zeigen?"
frage ich Leila während ich aufstehe und mich nach meiner Hose umsehe. *Moment,
woher weiss ich eigentlich das ich ne Hose hatte? Ok, egal, erstmal angezogen
und dann raus hier!* denke ich.
Nachdem ich mich also angezogen habe folge ich Leila vor die automatische Türe.
Draussen wartet neben Leila ein kleiner Junge, zwar sieht er nicht unbedingt
„normal" aus, aber was ist schon normal. Hier scheint es ja normal zu sein das
die Haut blau oder grün ist, und man zumindest sich bewegende Haare oder, wie
der kleine Junge 3 Augen und keine Nase hat. Kopfschüttelnd betrachte ich den
Jungen, während der mich freudestrahlend ansieht. Anscheinend kenne ich ihn,
oder er mich. Nur ... woher? Oh, er hat bemerkt das ich ihn nicht erkenne und
sein strahlendes Lächeln erlischt. Irgendwie tut mir das leid, aber hey, ich hab
ne Amnesie, was erwartet er? „Erkennst du mich denn nicht, Dain-san?" fragt er
mit einem traurigen Ausdruck im Gesicht. Verneinend schüttele ich den Kopf und
ihm stehen fast die Tränen in den drei Augen. Zumindest schimmern sie ziemlich
feucht. Leila blickt abwechselnd ihn und mich an und erklärt dann: „Rarghi, er
hat eine Amnesie, er kennt dich nicht. Zumindest im Moment nicht. Führe ihn doch
ein wenig herum und zeige ihm alles. Und dann kannst du ihm ja auch erzählen
warum er dich kennen sollte." Aufmunternd lächelt sie ihn an und schubst ihn in
meine Richtung. Mittlerweile strahlt er wieder über das ganze Gesicht und packt
mich an der Hand und noch ehe ich mich wieder richtig zurechtfinden kann zerrt
er mich schon durch irgendwelche Gänge und plappert fröhlich vor sich hin. Wie
ich besagtem Geplapper entnehmen kann sind wir anscheinend die besten Freunde
und ich bin eine Art Vater ... oder wohl eher Mutterersatz für ihn. Er weiss
anscheinend nicht das ich mich nur verkleide und in wirklichkeit eine Frau bin.
Aber während ich mit halbem Ohr seinen Erklärungen lausche erkenne ich
allmählich warum ich mich verkleide. Die weiblichen Sklaven werden von den
Männern, egal ob Sklave oder Wache, ständig tatschen sie die vorbeilaufenden
Frauen an. Mein Magen hebt sich während ich das beobachte.
Rarghi hatte anscheinend aufgehört zu reden und sah mich an. Irgendwie habe ich
das Gefühl das ich etwas verpasst habe und mir steigt das Blut ins Gesicht.
„Ähm, entschuldige, ich habe nicht zugehört. Was hast du gesagt?" Motzig blicken
mich 3 Augen an. „Ich hab gefragt ob du Hunger hast, aber du musstest ja
unbedingt den Weibern nachgucken." Verlegen zucke ich die Schultern und meine: „
Ja klar habe ich Hunger, wo bekomme ich denn etwas zu essen her?" Immer noch
motzig aber schon ein wenig freundlicher gestimmt führte Rarghi mich in das was
er Küche nannte. Für mich sah es zwar eher nach einem Ballsaal mit eingebauten
Mega-Herd aus aber solange ich hier etwas zu essen bekam war mir das so ziemlich
egal. Rarghi packte mich, nachdem ich so etwa 5 Minuten dastand und bloss auf
das Gewusel um mich herum starrte, am Arm und zog mich zu einem der Tische am
Rande des riesigen Raumes.