Titel: Verträumte Nacht
Autor: Merilflower
Fic: Digimon
Grene: Romance, Com
Parings: Yama/Tai:; Ken/Davis; Takeru/Kari
Grüße: Alle die die Fic lesen *grins* und sowieso an alle Taito Fans!!!
Kommentar: Vorne weg, ich weiß wann und ob überhaupt diese Fis zu Ende geschrieben wird. Meril ist ein furchtbar faules Tier *g*
Tja, zur Geschichte … am besten lest ihr sie einfach … *grins* Würd' mich riesig über Comments freuen! Nun aber viel Spaß
Verträumte Nacht
Teil 1
Es war ein sonnig schöner Tag mitten im Sommer. Der Wind wehte leicht, ließ die Blätter der Bäume rauschen und machte es angenehm warm. Vögel flogen umher, sangen Lieder, kümmerten sich um ihre Jungen. Es war eine sehr entspannende Atmosphäre, keine Laute, kein Lärm, einfache Stille, unterbrochen durch leises plätschern des Baches. Der Junge genoss das Schweigen der Natur, genoss diese Geräuschlosigkeit. Verträumt hing her seinen Gedanken nach, spielte eine leise Melodie auf seiner Muntamonika. Sie kam ihm einfach in den Sinn, er dachte nicht über sie nach. Sie würde ihm wieder entfallen, dass wusste er. So spielte er weiter, wie er es immer früher tat. Heute hatte er keine Zeit mehr dazu. Ständig stand er unter Stress, hatte Bandproben, musste für die Schule lernen. Da blieb nicht mehr viel Freizeit. Außerdem hatte er noch ein Problem, was ihn in letzter Zeit mehr beschäftigte, als es ihm lieb war. Er konnte sich auf nichts mehr konzentrieren, war ständig abgelenkt. Er wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf, konnte dann nicht mehr einschlafen, wälzte sich unruhig hin und her, und das jede Nacht. Schon so lange. Und nur wegen einer Person. Einer gewissen Person. Aber er wollte es sich selbst nicht eingestehen, dachte es wäre eine Phase, die wieder vorbei geht. Dass das jedem passiert kann, nur nicht ihm. Nur nicht ihm.
Genießerisch spürte Yamato das Wasser um seine Füße spielen. Es war angenehm kühl. Er saß am Rande des Baches, ließ seine Füße in ihn gleiten. Matt hatte die Augen geschlossen. Endlich hatte er frei, frei für ganze sechs Wochen. Es waren die großen Sommerferien angebrochen, keine Schule, keine Proben. Alle Bandmitglieder waren im Urlaub mit ihren Familien, außer er. Denn eine richtige Familie hatte Matt nicht. Das machte ihm nichts aus, Yamato hatte sich daran gewöhnt meistens alleine zu sein. Keine Familie zu haben. Ja, man kann sich daran gewöhnen. Denn, wenn seit der frühsten Kindheit die Hälfte fehlt, zwei ganze Personen nicht da sind und der Vater von morgens früh bis Abendsspät arbeitete, gewöhnt man sich daran. Gewöhnt man sich an alles. Und es war nicht schlimm, denn schließlich hatte Yamato seine Freunde. Sie waren seine Familie. Seine Vertrauten. Und er wollte sie auf keinen Fall mehr verlieren. Sie waren ihm so wichtig geworden während der Abenteuer, die sie erlebt hatten, die nun schon so lange her waren. Ganz besonders eine Person war ihm ans Herz gewachsen. In sein Herz verschmolzen. Diese eine Person ...
~~~~~
Und wieder waren diese Gedanken da, die ihn die so vielen Wochen verfolgten, ihm keine Ruhe gaben, sich nicht abstellen ließen. Er hasste es daran zu denken, und trotzdem tat er es immer wieder. Wieso? Diese Frage wird wohl immer offen bleiben. Solange bis er wieder verfliegt. Der Anfall von Gefühlen, an dem diese Person schuld ist, verfliegt. Vielleicht wird aber das Verlangen nach einer Antwort auf diese unausgesprochene Frage so groß, dass es aus Yamato heraus bricht. Diese ganzen aufgestauten Empfindungen, Gefühle, die Trauer und Wut, all das, was er die ganzen Jahre zurück gehalten hatte, und besonders diese verwirrenden Gefühle der letzten Zeit aus ihm herausbrechen ...
Nein. Das passierte bestimmt nicht. Er hatte sich die ganzen Jahre unter Kontrolle, warum nun nicht mehr. Er war glücklich, und das sollte auch so bleiben. Ja, endlich hatte er Klarheit geschaffen, diese ganze Gefühlschaos war weg, wie weggeblasen. Oder einfach nur ganz tief in ihm vergraben, in der Dunkelheit seiner Seele. Er wusste es nicht, es war ihm egal. Er versuchte krampfhaft glücklich zu sein. Dass ihm, wie glaubte, auch gelang.
Matt legte sich zurück, ließ seine Füße immer noch im Bach verweilen und schaute in den Himmel. Er beobachtete die Wolken, wie sie ihre Bahnen zogen sich ständig veränderten. ‚Mann, wo bleiben die bloß', ging es ihm durch den Kopf. ‚Da sieht man mal wieder, wie man sich auf seine Freunde verlassen kann. Hatten wir nicht halb vier ausgemacht? Sie sind schon `ne halbe Stunde zu spät dran.' Langsam aber sicher wurde Yamato doch etwas ungeduldig. Er war es ja gewohnt, dass einer immer zu spät kam, aber doch nicht alle auf einmal. Das wunderte ihn schon. Dazu kam noch, dass Matt langsam schläfrig wurde. Er schloss die Augen. Viel geschlafen hatte er diese Nacht nicht. Sie hatten den Abschied seiner Bandkollegen gefeiert. Die anderen waren auch dabei gewesen, um auf die Ferien anzustoßen. All zu lang ging es eigentlich nicht, aber er war mit seinem besten Freund Taichi noch in einer Bar versackt, wo sie dann doch noch einen über den Durst getrunken hatten. Matt musste grinsen als er an den herumtorkelten Tai dachte. Sie hatten sich zwar schon oft zusammen besoffen, aber aus einem, ihm unbegreiflichen Grund (^^) wusste er dann nie mehr, was danach geschah. Diesmal, hatte er sich aber zurück gehalten. Wohl, um nicht ganz die Kontrolle zu verlieren.
~~~~~
Kurze Zeit später war Yamato auch schon eingenickt, und ins Land der Träume abgereist. Er hatte sich den Schlaf auch redlich verdient. So viele Sorgen wie er in letzter Zeit hatte, war es nicht einfach für ihn völlig abzuschalten. Ihn nahm es noch immer sehr mit, dass sich seine Familie getrennt hatte. Noch nach all diesen Jahren war es schwer für ihn. Schwerer als er sich eingestehen wollte. Nach außen war er stark, der tapfere Junge, dem man nicht anhaben konnte. Aber in seinem Inneren sah dass alles ganz anders aus. Es war verschlossen, vor jedem Menschen verborgen. Und auch vor sich selbst versteckte er seine eigenen Gefühle.
Es verging einige Zeit, und nichts geschah. Der Bach suchte sich weiter seinen Weg durch die saftigen Wiesen, die Vögel untermalten dessen Geplätscher mit ihrem Gesang, und der Wind fand seine eigene Melodie im immer weiteren Lauf durch die Welt der Harmonie. Er streifte das blonde Haar, des Jungen, der noch immer friedlich dalag, in seiner eigenen Welt für ein paar Sekunden versunken zu sein schien. Kläglich gestört wurde diese Ruhe durch laute Rufe. Weit von diesem Einklang entfernt, kam eine Gruppe junger Menschen herbei gelaufen. Vorweg stürmten zwei Jungen, deren Frisur sich ungemein ähnelte. Sie passten sich immer wieder einen Fußball zu, und verursachten wohl den meisten Lärm durch ihr immer wieder aufkommendes Lachen. Die anderen folgten ihnen in heitere Gespräche vertieft. Die Stimmung war entspannt und gelöst. Endlich war die Schule zu Ende, zu mindestens für dieses Schuljahr. „Komm schon Ken! Spiel doch mit.", rief der jüngere der beiden nach vorne gestürmten, nach hinten. „Ach, nein, Davis!", gab ein Junge der etwa im gleich Alter war zurück. Er lächelte, als er das enttäuschte Gesicht von Daisuke sah. Damit wollte sich Davis aber nicht zufrieden geben. Er schoss er den Fußball besonders weit, damit sein Mitspieler etwas zu tun hatte. „Hier Tai!" Mit diesen Worten machte er kehrt und rannte auf den Jungen mit den traumhaft schönen schwarzen Haaren zu. Taichi lächelte nur, da er Davis davon sausen sah und folgte dem Ball. Als Ken stehen blieb erhöhte Davis noch mal sein Tempo und umarmte Ken stürmisch. Er drückte ihm ein Kuss auf den Mund, welcher sofort innig erwidert wurde. Sie verloren sich in diesem Spiel ihrer Zungen. „Wenn du nicht zu mir kommst, komm ich halt zu dir, mein Schatz!" Davis schaute Ken zärtlich in Augen und strich eine Strähne seines Pechschwarzen Haares aus dem Gesicht. Ken lächelte wieder und küsste Davis erneut. „Das wollte ich nur erreichen, Dai-chan!", grinste er und zog Davis mit sich, als er in die Knie ging. Ken legte sich auf den Jungen mit der Fliegerbrille und verteilte süße kleine Küsse auf dessen Gesicht. „Ich denke, wir gehen schon mal vor!", rief Takeru schmunzelnd und zog Hikari mit sich. Davis und Ken waren nun schon seit einem Monat zusammen und glücklicher denn je. „Ja, ja!", kam es nur von den beiden, dann widmeten sie sich wieder gegenseitig.
~~~~~~
Taichi hielt weiter seinen Sprint und war bald bei dem kleinen Bach angekommen. Mit einem Seufzer ließ er sich neben Yamato sinken. Tai beobachtete den Jungen, der sich sein bester Freund nannte. Er musste lächeln, er hatte es schon oft bemerkt, aber gerade in diesem Moment wurde es Tai wieder deutlich. Yamato sah aus wie ein kleines Kind wenn er schlief. Fast wie ein Engel, denn man nicht traute zu wecken, weil man befürchtet, dieses selige Lächeln, was auf dessen Gesicht ruht, zu zerstören. Die blonden Haare untermalten dies noch bei weitem. „Man, ihr macht vielleicht einen Lärm! Wie soll man denn dabei schlafen!" Matt blinzelte Taichi durch die noch verschlafenen Augen an. Tai lachte. „Was ist denn jetzt bitte schon wieder so witzig?", murrte Yamato. „Schon okay!", gab Tai zurück und schaute auf die andere Seite des Wasserlaufes. ‚Und genauso kindisch!' Matt setze sich ebenfalls auf und blickte wie Tai über den Bach hinweg. „Und außerdem seit ihr viel zu spät!", meckerte Yamato weiter. Er konnte es nicht ausstehen geweckt zu werden, und grad wo er mal wieder so gut geschlafen hatte. Tai musste wieder grinsen, als er sich das Gemecker anhörte. Ja, dass war sein Matt. Sein bester Freund. Nun wieder etwas wacher stand Yamato auf und schaute in Richtung der anderen, die nun auch langsam heran trabten. „Hallo Bruderherz!", begrüßte ihn als erstes Takeru. Die anderen taten es ihm gleich. Von Matt kam allerdings nur ein mürrisches „Hallo!". „Alles okay?", fragte Sora besorgt. „Ach, klar!", meinte Taichi der sich neben Yamato gestellt hatte. „Unsere kleine Prinzessin ist nur ein wenig verstimmt, weil wir sie in ihrem Schönheitsschlaf gestört und sie haben warten lassen!" Bei diesen Worten zog Tai Matts Kopf unter seine Achsel, nahm ihn in den Schwitzkasten und rubbelte etwas unsanft über dessen Haar. Alle lachten herzlich. Matt versuchte sich zu wehren, doch es gelang ihm nicht ganz. Es endete wie üblich in einer kleinen Rangelei, der die anderen nicht weiter zusahen. Sie kannten es von denn zweien schon zu genüge. Yamato hatte schließlich die Überhand und schmiss Taichi auf den Boden. Dieser hielt sich allerdings an ihm fest und so landete Matt auf Tai.
~~~~~~
Yamato setzte sich auf Tais Hüfte, und hielt mit seinen Händen dessen Armgelenken über dem Kopf fest. Nun war Taichi Matt ausgeliefert, und dass wusste dieser genau. Auf dem Gesicht seines Gegenübers machte sich ein böses Grinsen breit und die Augen verengten sich. Tai schluckte. Yamato war zwar nicht stärker als er, aber er hatte die eindeutig bessere Stellung erwischt. "Hehe ... Matt ... ähm ... du willst mir doch nicht etwas antun, oder? Wir sind doch die besten Freunde ... und ... äh ..." Weiter sprach er nicht. Matt hatte seinen Kopf gesenkt und war nun ganz nah über dem von Taichi. Ihre Nasenspitzen trennten nur ein paar Zentimeter. Tai spürte den Atem Matts auf seinen Wagen. Regelmäßig und ruhig war er. Das Grinsen, das Yamatos Mund zierte, verschwand. Fasziniert starrte Taichi in die Augen seines Freundes. Himmelblau, dennoch so tief und unergründlich wie die Ozeane dieser Welt. Dies verlieh ihnen diese dunkle Färbung, was verzauberte. Diese Augen, ein Spiel aus Blautönen und Fassetten, der Farbintensivität. Unübertrefflich. Unergründlich, kein Geheimnis ließen sie frei. Nichts was den Junge der auf ihm auf ihm saß verriet. Nichts was Taichi sagte, was Matt nun vor hatte. Aber komischer Weise, war ihm dass egal. Tai dachte nicht darüber nach, schaute nur in die Augen, die ihn anblickten. Vergaß völlig die Welt um sich herum. Die Zeit schien still zustehen. Still zustehen, für die Ewigkeit von Sekunden. Und dann war es vorbei. Einfach vorbei. Endete so unerwartet, wie es begonnen hatte. Der Blick Yamatos klärte sich. Er zwinkerte ein paar mal, und die Augen, in denen man noch immer versinken mochte, sahen nun gestochen scharf. Wie aus einer Traumwelt erwacht, schauten sie erschreckt, fast panisch. Aber auch dies nur eine Winzigkeit von Sekunde. Nun war es wieder der Yamato, den Tai kannte. Das Lächeln tauchte wieder auf. Das unverkannte Lächeln, das so viele Mädchenherzen brechen ließ.
„Baka!", Tai bekam von Yamato eine Kopfnuss auf die Stirn. Nun war er völlig verwirrt. Er hatte mit dem Tod gerechnet, aber nicht mit einem einzigen Wort. Matt stand auf und ging zu den anderen, die sich an der Nähe des Baches niedergelassen hatten. Tai drehte sich auf die Seite und stütze seinen Kopf auf den Arm. Er schaute Matt nach, der sich noch einmal umdrehte und ihn wieder so unverschämt angrinste. Den Jungen soll einer mal verstehen, schoss es Taichi durch den Kopf. Kein Wunder das er noch keine Freundin hat, grinste Taichi in sich hinein. Dies sagte er aber besser nicht laut. Schließlich war er eben gerade grad noch so vom Tod verschont geblieben.
Mein, Gott Matt! Was war denn eben mit dir los?, fährt sich Yamato selbst an. Er hatte sich zu den anderen gesetzt und schaute zu Taichi, der nun auch auf sie zukam. Tai lachte mal wieder. Warum wusste Matt nicht. Aber, bei Taichi musste man sich das auch nicht fragen, schließlich lachte er immer. Tai ließ sich neben Sora nieder. Schräg gegenüber von Matt. Die beiden waren mitten in eine hitzige Diskussion geraten. Es ging wohl darum, wie sie nun den Sommer verbringen sollten. Allerdings war es so ein wildes hin und her zwischen allen, dass Yamato nur Bahnhof verstand. Als er zu Taichi blickte, las er auch nur Fragezeichen in dessen Gesicht.
„Also, um was geht es eigentlich Leute?", fragte Yamato nun so laut, dass sofort alle verstummten. „Oh, ihr seid ja wieder da!", kam es von Sora. „Ja, stell dir vor, liebste Sora.", gab Tai schnippisch zurück, dabei grinste er wieder. Es war also nicht böse gemeint. „Also?", fragte Matt nun ein zweites Mal. „Ja ... äh ... wir besprechen, was wir machen. Wir hatten uns dafür entschieden mal so zwei, drei Wochen campen zu gehen oder so, aber wohin ist jetzt die Frage.", klärte sie Joe nun endlich auf. „Campen? Das ist ne coole Idee!", sagte eine Stimme hinter Matt. Als er sich umdrehte erblickte er Davis und Ken Händchenhaltend auf sie zukommen. „Ah, nun kommt auch das zweite Liebespärchen!", rief Takeru den beiden entgegen. Yamato kuckte seinen Bruder verdattert an. Wieso zweites Liebespärchen? TK schmunzelte ihn nur an und widmete sich Kari, die schon nach ihm verlangte. Als von Takeru dann auch nichts Weiteres kam sollte es nun auch egal sein. Jetzt ging es darum ein geeignetes Ziel für ihren Campingausflug zu finden.
So verbrachten sie den weitern Nachmittag damit, darüber reden wo der schönste Platz sei, wo es am sichersten war, wohin man nicht so lang bräuchte, um es zu erreichen, welches Fahrmittel sie nehmen sollten um den Platz zu erreichen. Schließlich hatte nur Joe einen Führerschein. Die anderen waren ja noch alle siebzehn Beziehungsweise noch jünger. Alle hatten viel Spaß und das planen bereitete allen eine große Freude.
Autor: Merilflower
Fic: Digimon
Grene: Romance, Com
Parings: Yama/Tai:; Ken/Davis; Takeru/Kari
Grüße: Alle die die Fic lesen *grins* und sowieso an alle Taito Fans!!!
Kommentar: Vorne weg, ich weiß wann und ob überhaupt diese Fis zu Ende geschrieben wird. Meril ist ein furchtbar faules Tier *g*
Tja, zur Geschichte … am besten lest ihr sie einfach … *grins* Würd' mich riesig über Comments freuen! Nun aber viel Spaß
Verträumte Nacht
Teil 1
Es war ein sonnig schöner Tag mitten im Sommer. Der Wind wehte leicht, ließ die Blätter der Bäume rauschen und machte es angenehm warm. Vögel flogen umher, sangen Lieder, kümmerten sich um ihre Jungen. Es war eine sehr entspannende Atmosphäre, keine Laute, kein Lärm, einfache Stille, unterbrochen durch leises plätschern des Baches. Der Junge genoss das Schweigen der Natur, genoss diese Geräuschlosigkeit. Verträumt hing her seinen Gedanken nach, spielte eine leise Melodie auf seiner Muntamonika. Sie kam ihm einfach in den Sinn, er dachte nicht über sie nach. Sie würde ihm wieder entfallen, dass wusste er. So spielte er weiter, wie er es immer früher tat. Heute hatte er keine Zeit mehr dazu. Ständig stand er unter Stress, hatte Bandproben, musste für die Schule lernen. Da blieb nicht mehr viel Freizeit. Außerdem hatte er noch ein Problem, was ihn in letzter Zeit mehr beschäftigte, als es ihm lieb war. Er konnte sich auf nichts mehr konzentrieren, war ständig abgelenkt. Er wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf, konnte dann nicht mehr einschlafen, wälzte sich unruhig hin und her, und das jede Nacht. Schon so lange. Und nur wegen einer Person. Einer gewissen Person. Aber er wollte es sich selbst nicht eingestehen, dachte es wäre eine Phase, die wieder vorbei geht. Dass das jedem passiert kann, nur nicht ihm. Nur nicht ihm.
Genießerisch spürte Yamato das Wasser um seine Füße spielen. Es war angenehm kühl. Er saß am Rande des Baches, ließ seine Füße in ihn gleiten. Matt hatte die Augen geschlossen. Endlich hatte er frei, frei für ganze sechs Wochen. Es waren die großen Sommerferien angebrochen, keine Schule, keine Proben. Alle Bandmitglieder waren im Urlaub mit ihren Familien, außer er. Denn eine richtige Familie hatte Matt nicht. Das machte ihm nichts aus, Yamato hatte sich daran gewöhnt meistens alleine zu sein. Keine Familie zu haben. Ja, man kann sich daran gewöhnen. Denn, wenn seit der frühsten Kindheit die Hälfte fehlt, zwei ganze Personen nicht da sind und der Vater von morgens früh bis Abendsspät arbeitete, gewöhnt man sich daran. Gewöhnt man sich an alles. Und es war nicht schlimm, denn schließlich hatte Yamato seine Freunde. Sie waren seine Familie. Seine Vertrauten. Und er wollte sie auf keinen Fall mehr verlieren. Sie waren ihm so wichtig geworden während der Abenteuer, die sie erlebt hatten, die nun schon so lange her waren. Ganz besonders eine Person war ihm ans Herz gewachsen. In sein Herz verschmolzen. Diese eine Person ...
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Und wieder waren diese Gedanken da, die ihn die so vielen Wochen verfolgten, ihm keine Ruhe gaben, sich nicht abstellen ließen. Er hasste es daran zu denken, und trotzdem tat er es immer wieder. Wieso? Diese Frage wird wohl immer offen bleiben. Solange bis er wieder verfliegt. Der Anfall von Gefühlen, an dem diese Person schuld ist, verfliegt. Vielleicht wird aber das Verlangen nach einer Antwort auf diese unausgesprochene Frage so groß, dass es aus Yamato heraus bricht. Diese ganzen aufgestauten Empfindungen, Gefühle, die Trauer und Wut, all das, was er die ganzen Jahre zurück gehalten hatte, und besonders diese verwirrenden Gefühle der letzten Zeit aus ihm herausbrechen ...
Nein. Das passierte bestimmt nicht. Er hatte sich die ganzen Jahre unter Kontrolle, warum nun nicht mehr. Er war glücklich, und das sollte auch so bleiben. Ja, endlich hatte er Klarheit geschaffen, diese ganze Gefühlschaos war weg, wie weggeblasen. Oder einfach nur ganz tief in ihm vergraben, in der Dunkelheit seiner Seele. Er wusste es nicht, es war ihm egal. Er versuchte krampfhaft glücklich zu sein. Dass ihm, wie glaubte, auch gelang.
Matt legte sich zurück, ließ seine Füße immer noch im Bach verweilen und schaute in den Himmel. Er beobachtete die Wolken, wie sie ihre Bahnen zogen sich ständig veränderten. ‚Mann, wo bleiben die bloß', ging es ihm durch den Kopf. ‚Da sieht man mal wieder, wie man sich auf seine Freunde verlassen kann. Hatten wir nicht halb vier ausgemacht? Sie sind schon `ne halbe Stunde zu spät dran.' Langsam aber sicher wurde Yamato doch etwas ungeduldig. Er war es ja gewohnt, dass einer immer zu spät kam, aber doch nicht alle auf einmal. Das wunderte ihn schon. Dazu kam noch, dass Matt langsam schläfrig wurde. Er schloss die Augen. Viel geschlafen hatte er diese Nacht nicht. Sie hatten den Abschied seiner Bandkollegen gefeiert. Die anderen waren auch dabei gewesen, um auf die Ferien anzustoßen. All zu lang ging es eigentlich nicht, aber er war mit seinem besten Freund Taichi noch in einer Bar versackt, wo sie dann doch noch einen über den Durst getrunken hatten. Matt musste grinsen als er an den herumtorkelten Tai dachte. Sie hatten sich zwar schon oft zusammen besoffen, aber aus einem, ihm unbegreiflichen Grund (^^) wusste er dann nie mehr, was danach geschah. Diesmal, hatte er sich aber zurück gehalten. Wohl, um nicht ganz die Kontrolle zu verlieren.
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Kurze Zeit später war Yamato auch schon eingenickt, und ins Land der Träume abgereist. Er hatte sich den Schlaf auch redlich verdient. So viele Sorgen wie er in letzter Zeit hatte, war es nicht einfach für ihn völlig abzuschalten. Ihn nahm es noch immer sehr mit, dass sich seine Familie getrennt hatte. Noch nach all diesen Jahren war es schwer für ihn. Schwerer als er sich eingestehen wollte. Nach außen war er stark, der tapfere Junge, dem man nicht anhaben konnte. Aber in seinem Inneren sah dass alles ganz anders aus. Es war verschlossen, vor jedem Menschen verborgen. Und auch vor sich selbst versteckte er seine eigenen Gefühle.
Es verging einige Zeit, und nichts geschah. Der Bach suchte sich weiter seinen Weg durch die saftigen Wiesen, die Vögel untermalten dessen Geplätscher mit ihrem Gesang, und der Wind fand seine eigene Melodie im immer weiteren Lauf durch die Welt der Harmonie. Er streifte das blonde Haar, des Jungen, der noch immer friedlich dalag, in seiner eigenen Welt für ein paar Sekunden versunken zu sein schien. Kläglich gestört wurde diese Ruhe durch laute Rufe. Weit von diesem Einklang entfernt, kam eine Gruppe junger Menschen herbei gelaufen. Vorweg stürmten zwei Jungen, deren Frisur sich ungemein ähnelte. Sie passten sich immer wieder einen Fußball zu, und verursachten wohl den meisten Lärm durch ihr immer wieder aufkommendes Lachen. Die anderen folgten ihnen in heitere Gespräche vertieft. Die Stimmung war entspannt und gelöst. Endlich war die Schule zu Ende, zu mindestens für dieses Schuljahr. „Komm schon Ken! Spiel doch mit.", rief der jüngere der beiden nach vorne gestürmten, nach hinten. „Ach, nein, Davis!", gab ein Junge der etwa im gleich Alter war zurück. Er lächelte, als er das enttäuschte Gesicht von Daisuke sah. Damit wollte sich Davis aber nicht zufrieden geben. Er schoss er den Fußball besonders weit, damit sein Mitspieler etwas zu tun hatte. „Hier Tai!" Mit diesen Worten machte er kehrt und rannte auf den Jungen mit den traumhaft schönen schwarzen Haaren zu. Taichi lächelte nur, da er Davis davon sausen sah und folgte dem Ball. Als Ken stehen blieb erhöhte Davis noch mal sein Tempo und umarmte Ken stürmisch. Er drückte ihm ein Kuss auf den Mund, welcher sofort innig erwidert wurde. Sie verloren sich in diesem Spiel ihrer Zungen. „Wenn du nicht zu mir kommst, komm ich halt zu dir, mein Schatz!" Davis schaute Ken zärtlich in Augen und strich eine Strähne seines Pechschwarzen Haares aus dem Gesicht. Ken lächelte wieder und küsste Davis erneut. „Das wollte ich nur erreichen, Dai-chan!", grinste er und zog Davis mit sich, als er in die Knie ging. Ken legte sich auf den Jungen mit der Fliegerbrille und verteilte süße kleine Küsse auf dessen Gesicht. „Ich denke, wir gehen schon mal vor!", rief Takeru schmunzelnd und zog Hikari mit sich. Davis und Ken waren nun schon seit einem Monat zusammen und glücklicher denn je. „Ja, ja!", kam es nur von den beiden, dann widmeten sie sich wieder gegenseitig.
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Taichi hielt weiter seinen Sprint und war bald bei dem kleinen Bach angekommen. Mit einem Seufzer ließ er sich neben Yamato sinken. Tai beobachtete den Jungen, der sich sein bester Freund nannte. Er musste lächeln, er hatte es schon oft bemerkt, aber gerade in diesem Moment wurde es Tai wieder deutlich. Yamato sah aus wie ein kleines Kind wenn er schlief. Fast wie ein Engel, denn man nicht traute zu wecken, weil man befürchtet, dieses selige Lächeln, was auf dessen Gesicht ruht, zu zerstören. Die blonden Haare untermalten dies noch bei weitem. „Man, ihr macht vielleicht einen Lärm! Wie soll man denn dabei schlafen!" Matt blinzelte Taichi durch die noch verschlafenen Augen an. Tai lachte. „Was ist denn jetzt bitte schon wieder so witzig?", murrte Yamato. „Schon okay!", gab Tai zurück und schaute auf die andere Seite des Wasserlaufes. ‚Und genauso kindisch!' Matt setze sich ebenfalls auf und blickte wie Tai über den Bach hinweg. „Und außerdem seit ihr viel zu spät!", meckerte Yamato weiter. Er konnte es nicht ausstehen geweckt zu werden, und grad wo er mal wieder so gut geschlafen hatte. Tai musste wieder grinsen, als er sich das Gemecker anhörte. Ja, dass war sein Matt. Sein bester Freund. Nun wieder etwas wacher stand Yamato auf und schaute in Richtung der anderen, die nun auch langsam heran trabten. „Hallo Bruderherz!", begrüßte ihn als erstes Takeru. Die anderen taten es ihm gleich. Von Matt kam allerdings nur ein mürrisches „Hallo!". „Alles okay?", fragte Sora besorgt. „Ach, klar!", meinte Taichi der sich neben Yamato gestellt hatte. „Unsere kleine Prinzessin ist nur ein wenig verstimmt, weil wir sie in ihrem Schönheitsschlaf gestört und sie haben warten lassen!" Bei diesen Worten zog Tai Matts Kopf unter seine Achsel, nahm ihn in den Schwitzkasten und rubbelte etwas unsanft über dessen Haar. Alle lachten herzlich. Matt versuchte sich zu wehren, doch es gelang ihm nicht ganz. Es endete wie üblich in einer kleinen Rangelei, der die anderen nicht weiter zusahen. Sie kannten es von denn zweien schon zu genüge. Yamato hatte schließlich die Überhand und schmiss Taichi auf den Boden. Dieser hielt sich allerdings an ihm fest und so landete Matt auf Tai.
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Yamato setzte sich auf Tais Hüfte, und hielt mit seinen Händen dessen Armgelenken über dem Kopf fest. Nun war Taichi Matt ausgeliefert, und dass wusste dieser genau. Auf dem Gesicht seines Gegenübers machte sich ein böses Grinsen breit und die Augen verengten sich. Tai schluckte. Yamato war zwar nicht stärker als er, aber er hatte die eindeutig bessere Stellung erwischt. "Hehe ... Matt ... ähm ... du willst mir doch nicht etwas antun, oder? Wir sind doch die besten Freunde ... und ... äh ..." Weiter sprach er nicht. Matt hatte seinen Kopf gesenkt und war nun ganz nah über dem von Taichi. Ihre Nasenspitzen trennten nur ein paar Zentimeter. Tai spürte den Atem Matts auf seinen Wagen. Regelmäßig und ruhig war er. Das Grinsen, das Yamatos Mund zierte, verschwand. Fasziniert starrte Taichi in die Augen seines Freundes. Himmelblau, dennoch so tief und unergründlich wie die Ozeane dieser Welt. Dies verlieh ihnen diese dunkle Färbung, was verzauberte. Diese Augen, ein Spiel aus Blautönen und Fassetten, der Farbintensivität. Unübertrefflich. Unergründlich, kein Geheimnis ließen sie frei. Nichts was den Junge der auf ihm auf ihm saß verriet. Nichts was Taichi sagte, was Matt nun vor hatte. Aber komischer Weise, war ihm dass egal. Tai dachte nicht darüber nach, schaute nur in die Augen, die ihn anblickten. Vergaß völlig die Welt um sich herum. Die Zeit schien still zustehen. Still zustehen, für die Ewigkeit von Sekunden. Und dann war es vorbei. Einfach vorbei. Endete so unerwartet, wie es begonnen hatte. Der Blick Yamatos klärte sich. Er zwinkerte ein paar mal, und die Augen, in denen man noch immer versinken mochte, sahen nun gestochen scharf. Wie aus einer Traumwelt erwacht, schauten sie erschreckt, fast panisch. Aber auch dies nur eine Winzigkeit von Sekunde. Nun war es wieder der Yamato, den Tai kannte. Das Lächeln tauchte wieder auf. Das unverkannte Lächeln, das so viele Mädchenherzen brechen ließ.
„Baka!", Tai bekam von Yamato eine Kopfnuss auf die Stirn. Nun war er völlig verwirrt. Er hatte mit dem Tod gerechnet, aber nicht mit einem einzigen Wort. Matt stand auf und ging zu den anderen, die sich an der Nähe des Baches niedergelassen hatten. Tai drehte sich auf die Seite und stütze seinen Kopf auf den Arm. Er schaute Matt nach, der sich noch einmal umdrehte und ihn wieder so unverschämt angrinste. Den Jungen soll einer mal verstehen, schoss es Taichi durch den Kopf. Kein Wunder das er noch keine Freundin hat, grinste Taichi in sich hinein. Dies sagte er aber besser nicht laut. Schließlich war er eben gerade grad noch so vom Tod verschont geblieben.
Mein, Gott Matt! Was war denn eben mit dir los?, fährt sich Yamato selbst an. Er hatte sich zu den anderen gesetzt und schaute zu Taichi, der nun auch auf sie zukam. Tai lachte mal wieder. Warum wusste Matt nicht. Aber, bei Taichi musste man sich das auch nicht fragen, schließlich lachte er immer. Tai ließ sich neben Sora nieder. Schräg gegenüber von Matt. Die beiden waren mitten in eine hitzige Diskussion geraten. Es ging wohl darum, wie sie nun den Sommer verbringen sollten. Allerdings war es so ein wildes hin und her zwischen allen, dass Yamato nur Bahnhof verstand. Als er zu Taichi blickte, las er auch nur Fragezeichen in dessen Gesicht.
„Also, um was geht es eigentlich Leute?", fragte Yamato nun so laut, dass sofort alle verstummten. „Oh, ihr seid ja wieder da!", kam es von Sora. „Ja, stell dir vor, liebste Sora.", gab Tai schnippisch zurück, dabei grinste er wieder. Es war also nicht böse gemeint. „Also?", fragte Matt nun ein zweites Mal. „Ja ... äh ... wir besprechen, was wir machen. Wir hatten uns dafür entschieden mal so zwei, drei Wochen campen zu gehen oder so, aber wohin ist jetzt die Frage.", klärte sie Joe nun endlich auf. „Campen? Das ist ne coole Idee!", sagte eine Stimme hinter Matt. Als er sich umdrehte erblickte er Davis und Ken Händchenhaltend auf sie zukommen. „Ah, nun kommt auch das zweite Liebespärchen!", rief Takeru den beiden entgegen. Yamato kuckte seinen Bruder verdattert an. Wieso zweites Liebespärchen? TK schmunzelte ihn nur an und widmete sich Kari, die schon nach ihm verlangte. Als von Takeru dann auch nichts Weiteres kam sollte es nun auch egal sein. Jetzt ging es darum ein geeignetes Ziel für ihren Campingausflug zu finden.
So verbrachten sie den weitern Nachmittag damit, darüber reden wo der schönste Platz sei, wo es am sichersten war, wohin man nicht so lang bräuchte, um es zu erreichen, welches Fahrmittel sie nehmen sollten um den Platz zu erreichen. Schließlich hatte nur Joe einen Führerschein. Die anderen waren ja noch alle siebzehn Beziehungsweise noch jünger. Alle hatten viel Spaß und das planen bereitete allen eine große Freude.
