Kapitel 4
Er sagte in einem Tonfall, den sie ihr Leben lang nicht vergessen wird diesen Satz und er schlug wie eine Bombe ein. "Deine Eltern, sie sind spurlos verschwunden. Wir wissen nicht, was wir noch tun sollen. Das Ministerium sucht schon seit mehr als 4 Wochen nach ihnen, ohne nur den Funken eines Erfolges zu vermerken. Wir können nicht sagen, ob sie noch leben." Leise hörte man ein Mädchen Schluchzen. "Es tut mir schrecklich Leid, doch du musst jetzt stark sein und das hier durchhalten. Wir werden versuchen etwas besseres für dich zu finden. Versprochen!" Mit diesen Worten ging er zur Tür heraus und ließ das weinende Mädchen einfach alleine. Nun stand sie da in einem großem Haus. Zwei Etagen hatte es und einen Keller, den jeder Mensch gruselig fand. Doch wenn ihre Eltern da gewesen waren, dann hatte sie nie Angst. Sie ging überall hin. Doch jetzt, alleine, hatte sie Angst in diesem Haus. So schnell sie konnte lief sie die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Sie verschloss die Tür und schob ein Regal vor eben diese. Schnell kroch sie in ihr Bett und weinte so bitterlich. Sie hatte solche Angst in dieser Nacht. Sie weinte ohne unterlass. Erst als die Sonne wieder aufging und das Zimmer vom warmen Licht durchflutet wurde verschwanden all die Geister, die um sie herum die Nacht waren entstanden und sie konnte schlafen. Doch plötzlich wurde sie geweckt durch ein rütteln an der Tür. Aufrecht saß sie auf dem Bett und starrte auf die Türklinke. Die Haare waren hellblond vor Angst. Die Tür ging auf und herein kam etwas grausames, furchtbares ..... sie begann laut zu schreien.
"Aaaahhhh!" Mit diesem Laut wachte Myra mit pochendem Herzen aus einem schrecklichem Albtraum auf. Sie wusste, dass sie nur wieder geträumt hatte, da dieser Traum schon des öfteren in ihrem Kopf herumgegeistert war. Doch sie wusste nicht wer die Person war, die immer wieder zur Tür her rein kam, kurz bevor sie schrie. Sie wollte es wissen, doch der Mut hatte sie jedes Mal im Stich gelassen. Sie schloss noch einmal die Augen und dachte über diesen Traum nach. Plötzlich durchfuhr sie ein komischer Gedanke *Wo bin ich hier eigentlich?* Sie öffnete die Augen wieder und sah nichts. Sie hätte sie genauso gut geschlossen lassen können, da der Raum in dem sie sich befand so stockduster war, dass sie die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Vorsichtig drehte sie den Kopf nach rechts und konnte einen Vorhang erkennen, der einen winzigen Spalt geöffnet war. Durch diesen drang nun doch Licht und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie lag offensichtlich in einem Bett. Doch sie wusste nicht wo. Die letzte Erinnerung, die sie an die Tage davor hatte war, dass sie mit einem rotem Zug in eine Schule gefahren war und dort in eines der Häuser gewählt wurde und zwar in Gryffindor. Bei diesem Wort fiel ihr alles wieder brühheiß ein. Sie musste das Bewusstsein verloren haben kurz bevor sie sich setzten konnte. Vielleicht lag sie hier auf einer Art Krankenstation. Sie richtete sich auf und sofort bemerkte sie, dass das ein großer Fehler war. Denn ihr Kopf tat immer noch weh. Sie hatte keine Lust hier im Bett zu bleiben, sondern wollte unbedingt etwas frische Luft schnappen. So stieg sie heimlich aus dem Bett und bemerkte, dass sie gar nicht ihre Uniform von Hogwarts anhatte, sondern eher eine Art Nachthemd. *auch egal, nachts ist es dunkel und alle Katzen sind grau* sagte sie sich selber und ging barfuss aus dem Raum. Sofort fiel ihr auf, dass sie großen Hunger hatte und lief aus dem Zimmer und anschließend einen dunklen Korridor entlang. Plötzlich sah sie etwas silbernes aus einer Wand kommen. Es hatte die Gestalt einer Nonne und flog direkt auf sie zu. Es war ein Geist. "Was macht eine Schülerin im Nachthemd hier mitten auf dem Gang, wo sie doch eigentlich hätte schlafen sollen?" die Nonne sah sie ernst an. Myra hatte es für einen Moment die Sprache verschlagen. Ihr fiel erst jetzt auf, dass sie erstaunlich wenig bis jetzt gesagt hatte. Im Zug und überhaupt. Aber jetzt musste sie reden, da die Nonne sie etwas sehr eindeutiges gefragt hatte. "I- Ich bin neu hier und ich habe mächtigen Hunger." Ihr Satz wurde von einem lauten Knurren ihres Magens unterstützt und nun fing die Nonne an zu schmunzeln. "Gut" sagte sie freundlich. "Geh einfach runter in den Kerker und ... " "Kerker?" Myra hatte Angst vor jeglicher Form von Keller oder Kerker und hatte nicht vor dort alleine hinzu gehen. "Ja. Du brauchst keine Angst zu haben. Dort ist nichts gruseliges. Alles schläft. Und Vor Dämonen und Gespenstern brauchst du dich in diesem Gewölbe nicht zu fürchten. Hogwarts ist der sicherste Ort der Welt." Die Nonne klang zuversichtlich. Sie beschrieb anschließend den Weg in die Küche, dass man ein Bild sehen konnte mit vielen verschiedenen Obstsorten darauf. Man solle dort eine Birne zum lachen bringen. Das alles klang für Myra mehr als nur verrückt. Doch ihr war es recht und so bedankte sie sich bei der Nonne mit einem zaghaften "Danke sehr" und lief los in Richtung große Halle. Sie konnte sich noch wage daran erinnern, dass dort ein Plan hing, wo Hogwarts darauf abgebildet war. Und da sie nicht wusste wo der Kerker war lief sie zu genau diesem Plan. Dort angekommen hörte sie ein Geräusch: Eine Katze. Zuerst hatte sie gedacht, dass sie vielleicht nur aus versehen hierher gekommen sei und nach Futter suche. Doch wie ein Steinschlag fielen ihr Gesprächsfetzen aus dem Hogwartsexpress wieder ein. *Filch, der fiese Hausmeister, hat eine Katze und sie hat rote Augen und wenn sie in der Nähe ist, dann ist Filch nicht weit weg. Nachts sind sie besonders wachsam, da es untersagt ist herumzuschleichen. Filch verteilt üble Strafen* hallte es in ihrem Kopf wieder. Sie wusste, dass sie mächtigen Ärger bekommen würde. So schnell sie konnte lief sie zurück in die Eingangshalle, als ihr auch schon die Katze folgte. Myra geriet in Panik und rannte los. Richtung Keller. Unbewusst rannte sie Richtung Kerker. Nun vernahm sie Schritte von einem Menschen. *Das muss dieser Hausmeister sein ... gleich hat er mich eingeholt* zischte es ihr durch den Kopf. Sie rannte schneller. Doch sie stolperte und musste höllische Schmerzen durchleiden, da ihr Kopf immer noch schmerzte. Sie rannte weiter entlang die dunklen Gänge und vorbei an Ecken und Winkeln, in denen sich Spinnen und Insekten verkrochen. Sie bemerkte, dass Filch eine sehr gute Kondition hatte und immer näher kam. Sie hatte keine Chance und sie wurde müde. Schrecklich müde. Und gerade als sie aufgeben wollte und ihr egal war, was sie wohl für eine Strafe aufgebrummt bekommen würde wurde sie von der Seite am Arm gepackt und sie hätte beinahe aufgeschrieen, wenn man ihr nicht den Mund zugehalten hätte. Unsanft wurde sie in eine Ecke gezerrt und unter eine Tuch oder Umhang gezogen. Myra dachte in dem Moment an einen Satz, den ihr ihre Großmuter vor geraumer Zeit gesagt hatte: "Traue keinem, der dich in dunkle Ecken zerrt und dir den Mund zuhält. Er könnte dich verführen und töten!" Myra strampelte nun um sich und biss wem auch immer in die Hand. Ein Aufschrei, dann Stille. Myra war erschrocken und gab keinen Mucks von sich. Plötzlich hörte sie hinter sich ein leises "Psst!!! Wir müssen leise sein!" von einer bekannten Stimme. Es war Harry. Tausend Fragen gingen ihr in diesem Moment durch den Kopf. *Warum ist er hier? Warum hilft er mir? Wieso kann ich ihn nicht sehen, sondern nur spüren?* Doch sie sagte kein Wort. Sie spürte, wie die Katze an ihr vorbei zischte und sie nicht bemerkte. Und sie sah auch Filch schnaufend vorbei rennen. Dieser jedoch blieb schon sehr bald stehen und zischte leise. "Diese mistigen Schüler. Wenn ich diese Zwillinge in die Finger kriege, dann können sie was erleben. Ich werde zu Dumbledore gehen und ...." Das Gebrummel entfernte sich rasch und Myra spürte, wie der Druck auf ihrem Mund und an ihrem Körper nachließ. Jetzt spürte sie, wie sich die zweite Person von ihr entfernte und wie der Umhang gehoben wurde. Sie blickte hinter sich und stellte fest, dass sie richtig getippt hatte. Harry stand hinter ihr mit einem Umhang, der scheinbar die Fähigkeit hatte jemanden unsichtbar zu machen. *Klasse* sagte sie zu sich selbst. Harry lächelte ihr zu und sprach in einem leisen flüstern , so dass nur sie es hören konnte "Was machst du hier? Warum bist du nicht mehr im Krankenflügel, wo wir dich hingebracht haben?" Myra hätte am liebsten geantwortet, doch sie hatte ihr alt bekanntes Problem: Die Schüchternheit. Ihr Schatten war zu groß, als dass sie einfach hätte darüber hinwegspringen können. Sie schwieg und sah zum zweiten Male in die schönen grünen Augen des jungen Gryffindors. Dieser sah sie neugierig an und beobachtete wiedereinmal, wie sich ihr Haar verfärbte. Doch er sagte nichts und gab sich Mühe keine Miene zu verziehen. Myra konnte nichts sagen, sondern lächelte nur verlegen. "Vielleicht hast du Hunger?" flüsterte Harry leise. Stumm nickte Myra. Als ob Harry gewusst hätte, dass sie den Weg nicht kannte nahm er sie wie auch schon am Bahnsteig bei der Hand und zog sie hinter sich her. Myra merkte, dass er nicht wirklich doll zupackte, sondern vorsichtig war. Sie lief ihm nach und war froh, dass er nicht bemerkte, dass sie puderrot anlief und stumm auf ihre Füße sah. Beide liefen leise und auf Zehenspitzen die dunklen Gänge entlang. Hier und da waren ein paar Fackel angebracht, die die Strecke jedoch nur sperrlich beleuchteten. Es gingen viele Wege ab und Myra war froh, dass sie Harry gefunden hatte, oder besser gesagt er sie, da sie aus diesem unterirdischem Labyrinth mit Sicherheit nicht mehr raus gefunden hätte. Sie kamen an vielen Abzweigungen vorbei, doch Harry schien den Weg im Schlaf zu kennen und nahm bis jetzt keinen der Wege. Schließlich bogen sie nach links ein. Nach einer Weile wieder nach rechts und wieder zweimal nach links. Myra spürte, wie die Müdigkeit sie übermannte und sie überlegte für einen Augenblick, ob sie nicht vielleicht umkehren und sich zurück in das Warme Krankenflügelbett legen sollte. Doch sie hielt durch, da sie wiedereinmal an den Zug und an das Abendessen denken musste. Harry unterdessen überlegte nur kurz, ob er diese Biegung schon nach rechts sollte, oder eher die nächste. Er entschied sich sogleich für diese hier und wurde auch sofort mit einem kräftigen Ruck von Myra aus bestraft. Harry drehte sich einmal um seine eigene Achse und blieb verwirrt stehen. Nun erst bemerkte er, dass Myra wie versteinert da stand im schummrigen Licht der Fackeln und ihren Druck auf Harrys Hand verstärkte. Sie hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, wie als wenn sie sich vor etwas fürchtete oder erschreckt wurden wäre. Er sah ihr in die Augen und versuchte heraus zufinden, was genau sie dazu veranlasste ihn so abrupt zum stehen zu bringen. Doch sie war wie in Trance. Sie schien durch ihn hindurch auf den dunklen Gang zu sehen, der noch vor ihr lag zu sehen. Harry ging einen Schritt auf sie zu und fuchtelte mit einer Hand vor ihren Augen herum. "Ähm Hallo? Bist du noch wach?" sagte er frech. Erst jetzt kam Myra wieder zu Sinnen und zwinkerte. Sie sah wieder auf den dunklen Gang und dann zu Harry. Dieser lächelte ihr freundlich zu. Seine Augen sahen in die ihren und über sie kam ein merkwürdiges Kribbeln. Sie wünschte sich ihn einfach alles zu erzählen, ihre Ängste, ihre Sorgen, doch sie bekam wie immer den Mund nicht auf und in Gedanken schallte sie sich dafür schon wieder eine. Verlegen lächelte sie und sah wieder auf ihre Füße. Harry war leicht irritiert, doch fragte er nicht, da er spürte, dass das Myra sehr unangenehm zu sein schien. Beruhigend sagte er leise "Du brauchst keine Angst zu haben. Hier in Hogwarts kann dir nichts passieren. Das hier ist der letzte Gang und wir sind gleich da." Myra sah ihn nun kurz an und lies einen leisen Seufzer vernehmen. Also lief Harry wieder leise und etwas langsamer los. Myra packte ihn am Ärmel und schloss die Augen. Die Geister aus ihren Träumen sahen sie alle an. Sie wollte nicht schon wieder bewusstlos werden. Doch Harry war ja da. Er konnte sie beschützen. Er konnte ihr helfen. Bestimmt. Harrys Arm schien mittlerweile blau angelaufen zu sein, als sie endlich beide vor dem Portrait der Küche standen. Harry nah den Arm, den Myra so fest umklammert hielt und schien etwas auf dem Portrait zu machen. Myra öffnete schüchtern und verängstigt die Augen. Sie sah nichts. Ein leises lachen war zu hören und plötzlich öffnete sich die Wand und Licht durchflutete den Gang. Myra und Harry, beide geblendet von dem hellen schönen Licht, traten in den Raum ein und sofort schloss sie die Wand wieder. Myras Augen hatten sich schnell an das Licht gewöhnt und sie betrachtete nun mit großen Augen den Saal in den sie soeben getreten waren. Er war sehr groß und wunderschön. Er hatte Stil und überall an den Wänden hingen Bilder, die denen von Picasso und Da Vinci Konkurrenz gemacht hätten. Weiterhin gab es viele verschiedene Töpfe und Kellen, Besteckt und Teller, die überall im Raum gestapelt waren. Sie erkannte die Teller vom Festessen gestern wieder und wusste nun, dass Harry sie in die Küche geführt hatte. Es gab einen großen Herd und viele kleine Kühlschränke, auf denen verschiedenes zu lesen war. Auf dem einen stand Montag und auf dem nächsten Dienstag. Alle Wochentage waren zu finden, aber auch Dinge wie Dessert oder Salat konnte man an den Kühlschränken lesen. Eine riesige Spüle, so groß wie ein Schwimmbecken stand mitten in der Mitte des Raumes. Es war voll mit Wasser, das viele Blasen schlug. Es gab nicht nur einen Herd und unzählige Messer und Gabeln, sowie Löffel und Teetassen lagen herum. Jetzt erst bemerkte Myra die vielen kleinen Wesen, die sich nun rund um sie und Harry aufbauten. Neugierig sahen sie die beiden Menschen an. Schließlich kam einer der Wesen auf sie zu und fragte freundlich "Was für eine Ehre. Was wünschen sie? Kekse oder lieber etwas herzhaftest?" Harry antwortete ebenso freundlich "Obst, wenn ihr noch welches habt. Ich würde gerne noch was für meine Freunde mitnehmen. Geht das?" Einige der Wesen nickten und liefen davon um kurz danach wieder mit einem riesigem Teller voll mit Bananen, Mandarinen, Äpfeln, Birnen und Weintrauben zurück zukehren. Nun wandte sich das Wesen Myra zu und fragte sie ebenfalls, ob sie etwas wolle. Sie sagte nix und schüttelte gegen ihren Willen den Kopf. Harry war das nicht entgangen und er sagte schnell "Für sie bitte eine ordentlich Mahlzeit. Sie war zum Festmahl leider nicht da und hat einen ganz leeren Magen." Wie auf Kommando sprangen die Hälfte der Wesen los und bereiteten das Essen für Myra zu. Die andere Hälfte räumte den beiden noch eine Arbeitsfläche frei und ließen Harry und Myra darauf Platz nehmen. Harry begann schon zu mampfen und unterhielt sich scheinbar mit einen der Wesen über Hermine. "Sie ist immer noch der Meinung, dass es euch hier nicht gut geht." Sagte er kauend. "Aber Sir, das ist nicht wahr. Uns geht es hier in Hogwarts viel besser als bei manchen anderen Zauberern Sir. Wir Hauselfen wollen nicht von hier weg." Hauselfen also hießen diese merkwürdigen gestalten. "Ich weisch." spuckte Harry. "Aber schagt das nischt mir, schondern Hermine. "Schie denkt immer noch, dasch dasch allesch nur Faschade ist." "Nein Sir. Wir sind hier zufrieden. Und Dumbledore, Sir, er behandelt uns gut und ist nett zu uns. Einzig und alleine dieser Schleimbeutel Snape ..." Sofort hielten alle Hauselfen inne und einige schlugen die Hand vor den Mund. "Oh Sir ... b-bittte s-sagen sie keinen davon, dass wir so über i-ihn denken. B-bitte Sir!" stotterte der Elf verlegen. "Kein Problem" sagte Harry, der nun endlich ausgekaut zu haben schien. Myra unterbrach das Gespräch durch ein lautes Magenknurren und sofort fielen alle Blicke auf sie. Harry konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und schon kam auch ihr Essen an. "Danke sehr" nuschelte Myra den Elfen entgegen, die ihr den Teller brachten. Von Hunger getrieben aß sie sofort drauf los und in weniger als zwei Minuten war der Teller leer. "Sollen sie noch was haben, Madame?" fragte der Hauself lächelnd, als er den Teller wieder mitnahm. "Nein danke. Es war sehr lecker." Sagte Myra gesättigt zurück. Harry sah sie verdutzt von der Seite an. "Du kannst ja sprechen." Myra spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht lief und sie am liebsten wieder weggeschaut hätte, doch sie hielt Harrys Blick stand und sagte kühl "Natürlich. Wenn ich will, dann kann ich reden wie ein Wasserfall." Harry war von ihrer Stimme sehr angetan und grinste ihr freundlich entgegen. Myra erwiderte dieses Lächeln und beide sahen sich in die Augen. *Seine Augen sind so schön. So grün wie der Apfel, den er gerade gegessen hat. ... * *Ihre Augen ...Ihre Haare ... sie ist schon was Besonderes. Aber ihre Stimme ist so lieb und so sanft, als wenn sie nicht von dieser Welt wäre.* Beide sahen sich noch eine Weile an, bis sich bei Myra ein unangenehmes Gefühl breit machte. Sie versuchte es zu unterdrücken, doch es fiel ihr schwer und schließlich konnte sie nicht mehr anders. Sie musste rülpsen. Laut und Herzhaft. Harry sah sehr erschrocken und verdutzt drein, doch auch die Hauselfen waren belustigt. Harry begann als erstes zu lachen und danach alle Hauselfen der Küche mit ihm. Myra war das schon peinlich und sie schaute bedeppert zu Boden. Harry hatte sich wieder beruhigt, als er ein leises "Entschuldigung" zu hören bekam und er wieder lächeln musste. *Sie ist süß, wenn ihr etwas peinlich ist und sie dann zu Boden schaut. Ihre Schüchternheit ist so .... süß* Nach fast einer Stunde verließen die beiden (Harry mit vollen Taschen, da er für Ron und Hermine auch noch etwas mitbringen sollte) die Küche und gingen den Gang entlang. Myra spürte, wie das Sandmännchen ihr Buchstäblich Schlafsand in die Augen stäubte und sie wahnsinnig müde wurde. Erst jetzt konnte sie sich auch wieder an ihre Kopfschmerzen erinnern, die ihr sehr zu schaffen machten Harry fiel auf, dass sich ihre Haare schon wieder veränderten und diesmal konnte er nicht länger still sein. "Seit wann kannst du das?" fragte er neugierig und sah dabei in ihre schönen grünen Augen. Zögernd blieb sah sie ihn an und fing leise an zu sprechen. "Schon seitdem ich ganz klein bin. Ich kann es nicht steuern, nur was ich weiß ist, dass sich gemeinsam mit meinen Gefühlen meine Haare ändern. Es ist komisch und ich kann es in den meisten Fällen auch spüren, aber manchmal, da fällt es mir schon gar nicht mehr auf." "Es lässt sich nicht steuern?" Myra nickte traurig. Harry betrachtete ihre Haare noch eine Weile. Schließlich brach er das Schweigen wieder und fragte "Wie kommt es, dass du erst jetzt zu uns gekommen bist?" Myra hielt Inne und Harry bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, da er dachte, dass er etwas falsch gemacht habe. Schließlich ergriff Myra wieder das Wort und sprach leise, aber deutlich ihre Antwort. "Nun ja. Eigentlich gehöre ich hier gar nicht her. Ich komme aus Amerika. Ich bin dort aufgewachsen und nicht hier. In England, wo alles so kalt und hart ist." Harry sah sich das Mädchen irritiert an und lauschte. Ihm fiel auf, dass sie sehr schnell sprach. Das hätte er gar nicht erwartet von einem Mädchen wie ihr. "Meine Eltern arbeiten beide für das Zauberministerium. Sie sind sehr gut in ihrem Beruf und sind deshalb auch sehr beliebt. Doch eines Tages hieß es, dass sie für eine Mission in den Regenwald müssten. Sie haben es mir erzählt und ich sagte nichts, da ich schon daran gewöhnt war. Also wartete ich zu Hause auf sie. Zwei Wochen, dann drei und als sie schließlich nach einem halben Jahr nicht wiederkamen und auch sonst nichts von ihnen mehr gehört wurde .... " sie stockte und der Gryffindor bemerkte ungewollt, dass sie scheinbar mit den Tränen zu kämpfen hatte. Doch sie sprach eisern weiter. "... kamen die Leute vom Stadtrad und fragten mich, was nun aus mir werden solle. Sie haben nicht gesagt, dass meine Eltern tot seien, doch sie glauben nicht daran, dass sie noch leben. Bis heute gibt es keine Spur von ihnen. Schließlich haben sie mich abgeschoben zu meiner Tante. Ich kannte sie vorher nicht. Ich lebe bei ihr, seit ich 7 bin und eigentlich wollte ich nie zu ihr. Doch schließlich war sie es, die mir die ganze Welt der Magie vorgestellt hat und mich auf eines der vielen Zauberinternate in Amerika gehen ließ. Schließlich starb sie. Ich war sehr traurig. ..." wieder stockte sie und blieb stehen, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, die ihr über die Wangen liefen. Harry sah sie traurig an und wusste nicht so recht, wie man ihr helfen konnte. Vorsichtig legte er einen Arm um sie und sie liefen weiter. "... Sie war so lieb gewesen. Schließlich kam ich zu meiner anderen Tante. Ich kannte sie ebenfalls nicht. Sie hatte mich vorerst auf eine staatliche Mädchenschule geschickt und wollte mir die Zauberei austreiben. Doch sie hatte schließlich ihre Meinung geändert und schickt mich nun hierher. Sie ist eigentlich auch nett. Doch sehr streng. Sie hat drei Zimmer, die ich nie betreten darf. Weiß Gott, was hinter diesen Türen ist. Ich jedenfalls werde nie dahinter schauen." Zorn stieg in Myra auf und sie wurde sogleich wieder traurig. "ich vermisse meine Tante und meine Eltern so." nun liefen wieder große runde Tränen über ihr Gesicht und sie verbarg es in ihrem weißen Krankenflügelnachthemd. Harry drückte sie fest an sich. Ein bisschen erinnerte sie diese Frau an die Dursleys und er fühlte, dass es ihr genauso ginge wie ihm. ER tröstete sie und sie war im tiefsten Herzensgrunde froh darüber. Schließlich gelangten sie wieder in die Eingangshalle. Harry lief nun wieder voraus Richtung Krankenflügel. Myra lief still und schweigend hinterher. Schließlich landeten sie genau vor dem Krankensaal. Harry drehte sich um und lächelte sie an. Myra sah ihn noch einmal schüchtern ins Gesicht und grinste zurück. "Gute Nacht und schlaf gut." Sagte Harry netter Weise. Myra blieb stehen. Sie stand mit dem rücken zu ihm doch drehte sie sich um. Sie wusste, dass das verrückt war, was sie da tat oder tun wollte und trotzdem fasste sie all ihren Mut zusammen und lief auf Harry zu. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht mein Retter" sagte sie schelmisch. Harry stand wie eine Kuh wenn's donnert da und schaute Myra verwirrt in die Augen. "Wofür war der denn?" Myra drehte sich nun noch einmal zu Harry und sagte "für Filch und deine Rettungsaktion." Sie lächelte und schloss leise die Schlafsaaltür hinter sich. Harry stand noch mindestens 10 Minuten nur so da und hielt sich die Wange. Er konnte nicht ganz nachvollziehen, warum sie dass getan hatte. Doch war er glücklich und ging dann schnellen Schrittes Richtung Gryffindorturm, wo auch schon Ron und Hermine auf ihn warteten. Beiden wollte er von dem Kuss und von Myra nichts erzählen.
Hach ja *schmacht* Ich weiß, dass ich so einen Fimmel für Liebesromane habe *gg* Nein, ich finde es nur gerecht, wenn der liebe Harry auch mal wen außer Lavender abbekommt. Schließlich bekommt er schon seine Cho nicht und Hermine auch nicht. Außerdem ist das seine Freundin. Aber ich sage damit nicht, dass die beiden (Myra und Harry) damit irgendwie irgendein Verhältnis hätten. Nein, nein! Ich freue mich auf eure Feedbacks. Bye bye
P.S.: Das war ja ein Monsterkapitel. Hätte ich nicht gedacht!!!
Er sagte in einem Tonfall, den sie ihr Leben lang nicht vergessen wird diesen Satz und er schlug wie eine Bombe ein. "Deine Eltern, sie sind spurlos verschwunden. Wir wissen nicht, was wir noch tun sollen. Das Ministerium sucht schon seit mehr als 4 Wochen nach ihnen, ohne nur den Funken eines Erfolges zu vermerken. Wir können nicht sagen, ob sie noch leben." Leise hörte man ein Mädchen Schluchzen. "Es tut mir schrecklich Leid, doch du musst jetzt stark sein und das hier durchhalten. Wir werden versuchen etwas besseres für dich zu finden. Versprochen!" Mit diesen Worten ging er zur Tür heraus und ließ das weinende Mädchen einfach alleine. Nun stand sie da in einem großem Haus. Zwei Etagen hatte es und einen Keller, den jeder Mensch gruselig fand. Doch wenn ihre Eltern da gewesen waren, dann hatte sie nie Angst. Sie ging überall hin. Doch jetzt, alleine, hatte sie Angst in diesem Haus. So schnell sie konnte lief sie die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Sie verschloss die Tür und schob ein Regal vor eben diese. Schnell kroch sie in ihr Bett und weinte so bitterlich. Sie hatte solche Angst in dieser Nacht. Sie weinte ohne unterlass. Erst als die Sonne wieder aufging und das Zimmer vom warmen Licht durchflutet wurde verschwanden all die Geister, die um sie herum die Nacht waren entstanden und sie konnte schlafen. Doch plötzlich wurde sie geweckt durch ein rütteln an der Tür. Aufrecht saß sie auf dem Bett und starrte auf die Türklinke. Die Haare waren hellblond vor Angst. Die Tür ging auf und herein kam etwas grausames, furchtbares ..... sie begann laut zu schreien.
"Aaaahhhh!" Mit diesem Laut wachte Myra mit pochendem Herzen aus einem schrecklichem Albtraum auf. Sie wusste, dass sie nur wieder geträumt hatte, da dieser Traum schon des öfteren in ihrem Kopf herumgegeistert war. Doch sie wusste nicht wer die Person war, die immer wieder zur Tür her rein kam, kurz bevor sie schrie. Sie wollte es wissen, doch der Mut hatte sie jedes Mal im Stich gelassen. Sie schloss noch einmal die Augen und dachte über diesen Traum nach. Plötzlich durchfuhr sie ein komischer Gedanke *Wo bin ich hier eigentlich?* Sie öffnete die Augen wieder und sah nichts. Sie hätte sie genauso gut geschlossen lassen können, da der Raum in dem sie sich befand so stockduster war, dass sie die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Vorsichtig drehte sie den Kopf nach rechts und konnte einen Vorhang erkennen, der einen winzigen Spalt geöffnet war. Durch diesen drang nun doch Licht und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie lag offensichtlich in einem Bett. Doch sie wusste nicht wo. Die letzte Erinnerung, die sie an die Tage davor hatte war, dass sie mit einem rotem Zug in eine Schule gefahren war und dort in eines der Häuser gewählt wurde und zwar in Gryffindor. Bei diesem Wort fiel ihr alles wieder brühheiß ein. Sie musste das Bewusstsein verloren haben kurz bevor sie sich setzten konnte. Vielleicht lag sie hier auf einer Art Krankenstation. Sie richtete sich auf und sofort bemerkte sie, dass das ein großer Fehler war. Denn ihr Kopf tat immer noch weh. Sie hatte keine Lust hier im Bett zu bleiben, sondern wollte unbedingt etwas frische Luft schnappen. So stieg sie heimlich aus dem Bett und bemerkte, dass sie gar nicht ihre Uniform von Hogwarts anhatte, sondern eher eine Art Nachthemd. *auch egal, nachts ist es dunkel und alle Katzen sind grau* sagte sie sich selber und ging barfuss aus dem Raum. Sofort fiel ihr auf, dass sie großen Hunger hatte und lief aus dem Zimmer und anschließend einen dunklen Korridor entlang. Plötzlich sah sie etwas silbernes aus einer Wand kommen. Es hatte die Gestalt einer Nonne und flog direkt auf sie zu. Es war ein Geist. "Was macht eine Schülerin im Nachthemd hier mitten auf dem Gang, wo sie doch eigentlich hätte schlafen sollen?" die Nonne sah sie ernst an. Myra hatte es für einen Moment die Sprache verschlagen. Ihr fiel erst jetzt auf, dass sie erstaunlich wenig bis jetzt gesagt hatte. Im Zug und überhaupt. Aber jetzt musste sie reden, da die Nonne sie etwas sehr eindeutiges gefragt hatte. "I- Ich bin neu hier und ich habe mächtigen Hunger." Ihr Satz wurde von einem lauten Knurren ihres Magens unterstützt und nun fing die Nonne an zu schmunzeln. "Gut" sagte sie freundlich. "Geh einfach runter in den Kerker und ... " "Kerker?" Myra hatte Angst vor jeglicher Form von Keller oder Kerker und hatte nicht vor dort alleine hinzu gehen. "Ja. Du brauchst keine Angst zu haben. Dort ist nichts gruseliges. Alles schläft. Und Vor Dämonen und Gespenstern brauchst du dich in diesem Gewölbe nicht zu fürchten. Hogwarts ist der sicherste Ort der Welt." Die Nonne klang zuversichtlich. Sie beschrieb anschließend den Weg in die Küche, dass man ein Bild sehen konnte mit vielen verschiedenen Obstsorten darauf. Man solle dort eine Birne zum lachen bringen. Das alles klang für Myra mehr als nur verrückt. Doch ihr war es recht und so bedankte sie sich bei der Nonne mit einem zaghaften "Danke sehr" und lief los in Richtung große Halle. Sie konnte sich noch wage daran erinnern, dass dort ein Plan hing, wo Hogwarts darauf abgebildet war. Und da sie nicht wusste wo der Kerker war lief sie zu genau diesem Plan. Dort angekommen hörte sie ein Geräusch: Eine Katze. Zuerst hatte sie gedacht, dass sie vielleicht nur aus versehen hierher gekommen sei und nach Futter suche. Doch wie ein Steinschlag fielen ihr Gesprächsfetzen aus dem Hogwartsexpress wieder ein. *Filch, der fiese Hausmeister, hat eine Katze und sie hat rote Augen und wenn sie in der Nähe ist, dann ist Filch nicht weit weg. Nachts sind sie besonders wachsam, da es untersagt ist herumzuschleichen. Filch verteilt üble Strafen* hallte es in ihrem Kopf wieder. Sie wusste, dass sie mächtigen Ärger bekommen würde. So schnell sie konnte lief sie zurück in die Eingangshalle, als ihr auch schon die Katze folgte. Myra geriet in Panik und rannte los. Richtung Keller. Unbewusst rannte sie Richtung Kerker. Nun vernahm sie Schritte von einem Menschen. *Das muss dieser Hausmeister sein ... gleich hat er mich eingeholt* zischte es ihr durch den Kopf. Sie rannte schneller. Doch sie stolperte und musste höllische Schmerzen durchleiden, da ihr Kopf immer noch schmerzte. Sie rannte weiter entlang die dunklen Gänge und vorbei an Ecken und Winkeln, in denen sich Spinnen und Insekten verkrochen. Sie bemerkte, dass Filch eine sehr gute Kondition hatte und immer näher kam. Sie hatte keine Chance und sie wurde müde. Schrecklich müde. Und gerade als sie aufgeben wollte und ihr egal war, was sie wohl für eine Strafe aufgebrummt bekommen würde wurde sie von der Seite am Arm gepackt und sie hätte beinahe aufgeschrieen, wenn man ihr nicht den Mund zugehalten hätte. Unsanft wurde sie in eine Ecke gezerrt und unter eine Tuch oder Umhang gezogen. Myra dachte in dem Moment an einen Satz, den ihr ihre Großmuter vor geraumer Zeit gesagt hatte: "Traue keinem, der dich in dunkle Ecken zerrt und dir den Mund zuhält. Er könnte dich verführen und töten!" Myra strampelte nun um sich und biss wem auch immer in die Hand. Ein Aufschrei, dann Stille. Myra war erschrocken und gab keinen Mucks von sich. Plötzlich hörte sie hinter sich ein leises "Psst!!! Wir müssen leise sein!" von einer bekannten Stimme. Es war Harry. Tausend Fragen gingen ihr in diesem Moment durch den Kopf. *Warum ist er hier? Warum hilft er mir? Wieso kann ich ihn nicht sehen, sondern nur spüren?* Doch sie sagte kein Wort. Sie spürte, wie die Katze an ihr vorbei zischte und sie nicht bemerkte. Und sie sah auch Filch schnaufend vorbei rennen. Dieser jedoch blieb schon sehr bald stehen und zischte leise. "Diese mistigen Schüler. Wenn ich diese Zwillinge in die Finger kriege, dann können sie was erleben. Ich werde zu Dumbledore gehen und ...." Das Gebrummel entfernte sich rasch und Myra spürte, wie der Druck auf ihrem Mund und an ihrem Körper nachließ. Jetzt spürte sie, wie sich die zweite Person von ihr entfernte und wie der Umhang gehoben wurde. Sie blickte hinter sich und stellte fest, dass sie richtig getippt hatte. Harry stand hinter ihr mit einem Umhang, der scheinbar die Fähigkeit hatte jemanden unsichtbar zu machen. *Klasse* sagte sie zu sich selbst. Harry lächelte ihr zu und sprach in einem leisen flüstern , so dass nur sie es hören konnte "Was machst du hier? Warum bist du nicht mehr im Krankenflügel, wo wir dich hingebracht haben?" Myra hätte am liebsten geantwortet, doch sie hatte ihr alt bekanntes Problem: Die Schüchternheit. Ihr Schatten war zu groß, als dass sie einfach hätte darüber hinwegspringen können. Sie schwieg und sah zum zweiten Male in die schönen grünen Augen des jungen Gryffindors. Dieser sah sie neugierig an und beobachtete wiedereinmal, wie sich ihr Haar verfärbte. Doch er sagte nichts und gab sich Mühe keine Miene zu verziehen. Myra konnte nichts sagen, sondern lächelte nur verlegen. "Vielleicht hast du Hunger?" flüsterte Harry leise. Stumm nickte Myra. Als ob Harry gewusst hätte, dass sie den Weg nicht kannte nahm er sie wie auch schon am Bahnsteig bei der Hand und zog sie hinter sich her. Myra merkte, dass er nicht wirklich doll zupackte, sondern vorsichtig war. Sie lief ihm nach und war froh, dass er nicht bemerkte, dass sie puderrot anlief und stumm auf ihre Füße sah. Beide liefen leise und auf Zehenspitzen die dunklen Gänge entlang. Hier und da waren ein paar Fackel angebracht, die die Strecke jedoch nur sperrlich beleuchteten. Es gingen viele Wege ab und Myra war froh, dass sie Harry gefunden hatte, oder besser gesagt er sie, da sie aus diesem unterirdischem Labyrinth mit Sicherheit nicht mehr raus gefunden hätte. Sie kamen an vielen Abzweigungen vorbei, doch Harry schien den Weg im Schlaf zu kennen und nahm bis jetzt keinen der Wege. Schließlich bogen sie nach links ein. Nach einer Weile wieder nach rechts und wieder zweimal nach links. Myra spürte, wie die Müdigkeit sie übermannte und sie überlegte für einen Augenblick, ob sie nicht vielleicht umkehren und sich zurück in das Warme Krankenflügelbett legen sollte. Doch sie hielt durch, da sie wiedereinmal an den Zug und an das Abendessen denken musste. Harry unterdessen überlegte nur kurz, ob er diese Biegung schon nach rechts sollte, oder eher die nächste. Er entschied sich sogleich für diese hier und wurde auch sofort mit einem kräftigen Ruck von Myra aus bestraft. Harry drehte sich einmal um seine eigene Achse und blieb verwirrt stehen. Nun erst bemerkte er, dass Myra wie versteinert da stand im schummrigen Licht der Fackeln und ihren Druck auf Harrys Hand verstärkte. Sie hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, wie als wenn sie sich vor etwas fürchtete oder erschreckt wurden wäre. Er sah ihr in die Augen und versuchte heraus zufinden, was genau sie dazu veranlasste ihn so abrupt zum stehen zu bringen. Doch sie war wie in Trance. Sie schien durch ihn hindurch auf den dunklen Gang zu sehen, der noch vor ihr lag zu sehen. Harry ging einen Schritt auf sie zu und fuchtelte mit einer Hand vor ihren Augen herum. "Ähm Hallo? Bist du noch wach?" sagte er frech. Erst jetzt kam Myra wieder zu Sinnen und zwinkerte. Sie sah wieder auf den dunklen Gang und dann zu Harry. Dieser lächelte ihr freundlich zu. Seine Augen sahen in die ihren und über sie kam ein merkwürdiges Kribbeln. Sie wünschte sich ihn einfach alles zu erzählen, ihre Ängste, ihre Sorgen, doch sie bekam wie immer den Mund nicht auf und in Gedanken schallte sie sich dafür schon wieder eine. Verlegen lächelte sie und sah wieder auf ihre Füße. Harry war leicht irritiert, doch fragte er nicht, da er spürte, dass das Myra sehr unangenehm zu sein schien. Beruhigend sagte er leise "Du brauchst keine Angst zu haben. Hier in Hogwarts kann dir nichts passieren. Das hier ist der letzte Gang und wir sind gleich da." Myra sah ihn nun kurz an und lies einen leisen Seufzer vernehmen. Also lief Harry wieder leise und etwas langsamer los. Myra packte ihn am Ärmel und schloss die Augen. Die Geister aus ihren Träumen sahen sie alle an. Sie wollte nicht schon wieder bewusstlos werden. Doch Harry war ja da. Er konnte sie beschützen. Er konnte ihr helfen. Bestimmt. Harrys Arm schien mittlerweile blau angelaufen zu sein, als sie endlich beide vor dem Portrait der Küche standen. Harry nah den Arm, den Myra so fest umklammert hielt und schien etwas auf dem Portrait zu machen. Myra öffnete schüchtern und verängstigt die Augen. Sie sah nichts. Ein leises lachen war zu hören und plötzlich öffnete sich die Wand und Licht durchflutete den Gang. Myra und Harry, beide geblendet von dem hellen schönen Licht, traten in den Raum ein und sofort schloss sie die Wand wieder. Myras Augen hatten sich schnell an das Licht gewöhnt und sie betrachtete nun mit großen Augen den Saal in den sie soeben getreten waren. Er war sehr groß und wunderschön. Er hatte Stil und überall an den Wänden hingen Bilder, die denen von Picasso und Da Vinci Konkurrenz gemacht hätten. Weiterhin gab es viele verschiedene Töpfe und Kellen, Besteckt und Teller, die überall im Raum gestapelt waren. Sie erkannte die Teller vom Festessen gestern wieder und wusste nun, dass Harry sie in die Küche geführt hatte. Es gab einen großen Herd und viele kleine Kühlschränke, auf denen verschiedenes zu lesen war. Auf dem einen stand Montag und auf dem nächsten Dienstag. Alle Wochentage waren zu finden, aber auch Dinge wie Dessert oder Salat konnte man an den Kühlschränken lesen. Eine riesige Spüle, so groß wie ein Schwimmbecken stand mitten in der Mitte des Raumes. Es war voll mit Wasser, das viele Blasen schlug. Es gab nicht nur einen Herd und unzählige Messer und Gabeln, sowie Löffel und Teetassen lagen herum. Jetzt erst bemerkte Myra die vielen kleinen Wesen, die sich nun rund um sie und Harry aufbauten. Neugierig sahen sie die beiden Menschen an. Schließlich kam einer der Wesen auf sie zu und fragte freundlich "Was für eine Ehre. Was wünschen sie? Kekse oder lieber etwas herzhaftest?" Harry antwortete ebenso freundlich "Obst, wenn ihr noch welches habt. Ich würde gerne noch was für meine Freunde mitnehmen. Geht das?" Einige der Wesen nickten und liefen davon um kurz danach wieder mit einem riesigem Teller voll mit Bananen, Mandarinen, Äpfeln, Birnen und Weintrauben zurück zukehren. Nun wandte sich das Wesen Myra zu und fragte sie ebenfalls, ob sie etwas wolle. Sie sagte nix und schüttelte gegen ihren Willen den Kopf. Harry war das nicht entgangen und er sagte schnell "Für sie bitte eine ordentlich Mahlzeit. Sie war zum Festmahl leider nicht da und hat einen ganz leeren Magen." Wie auf Kommando sprangen die Hälfte der Wesen los und bereiteten das Essen für Myra zu. Die andere Hälfte räumte den beiden noch eine Arbeitsfläche frei und ließen Harry und Myra darauf Platz nehmen. Harry begann schon zu mampfen und unterhielt sich scheinbar mit einen der Wesen über Hermine. "Sie ist immer noch der Meinung, dass es euch hier nicht gut geht." Sagte er kauend. "Aber Sir, das ist nicht wahr. Uns geht es hier in Hogwarts viel besser als bei manchen anderen Zauberern Sir. Wir Hauselfen wollen nicht von hier weg." Hauselfen also hießen diese merkwürdigen gestalten. "Ich weisch." spuckte Harry. "Aber schagt das nischt mir, schondern Hermine. "Schie denkt immer noch, dasch dasch allesch nur Faschade ist." "Nein Sir. Wir sind hier zufrieden. Und Dumbledore, Sir, er behandelt uns gut und ist nett zu uns. Einzig und alleine dieser Schleimbeutel Snape ..." Sofort hielten alle Hauselfen inne und einige schlugen die Hand vor den Mund. "Oh Sir ... b-bittte s-sagen sie keinen davon, dass wir so über i-ihn denken. B-bitte Sir!" stotterte der Elf verlegen. "Kein Problem" sagte Harry, der nun endlich ausgekaut zu haben schien. Myra unterbrach das Gespräch durch ein lautes Magenknurren und sofort fielen alle Blicke auf sie. Harry konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und schon kam auch ihr Essen an. "Danke sehr" nuschelte Myra den Elfen entgegen, die ihr den Teller brachten. Von Hunger getrieben aß sie sofort drauf los und in weniger als zwei Minuten war der Teller leer. "Sollen sie noch was haben, Madame?" fragte der Hauself lächelnd, als er den Teller wieder mitnahm. "Nein danke. Es war sehr lecker." Sagte Myra gesättigt zurück. Harry sah sie verdutzt von der Seite an. "Du kannst ja sprechen." Myra spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht lief und sie am liebsten wieder weggeschaut hätte, doch sie hielt Harrys Blick stand und sagte kühl "Natürlich. Wenn ich will, dann kann ich reden wie ein Wasserfall." Harry war von ihrer Stimme sehr angetan und grinste ihr freundlich entgegen. Myra erwiderte dieses Lächeln und beide sahen sich in die Augen. *Seine Augen sind so schön. So grün wie der Apfel, den er gerade gegessen hat. ... * *Ihre Augen ...Ihre Haare ... sie ist schon was Besonderes. Aber ihre Stimme ist so lieb und so sanft, als wenn sie nicht von dieser Welt wäre.* Beide sahen sich noch eine Weile an, bis sich bei Myra ein unangenehmes Gefühl breit machte. Sie versuchte es zu unterdrücken, doch es fiel ihr schwer und schließlich konnte sie nicht mehr anders. Sie musste rülpsen. Laut und Herzhaft. Harry sah sehr erschrocken und verdutzt drein, doch auch die Hauselfen waren belustigt. Harry begann als erstes zu lachen und danach alle Hauselfen der Küche mit ihm. Myra war das schon peinlich und sie schaute bedeppert zu Boden. Harry hatte sich wieder beruhigt, als er ein leises "Entschuldigung" zu hören bekam und er wieder lächeln musste. *Sie ist süß, wenn ihr etwas peinlich ist und sie dann zu Boden schaut. Ihre Schüchternheit ist so .... süß* Nach fast einer Stunde verließen die beiden (Harry mit vollen Taschen, da er für Ron und Hermine auch noch etwas mitbringen sollte) die Küche und gingen den Gang entlang. Myra spürte, wie das Sandmännchen ihr Buchstäblich Schlafsand in die Augen stäubte und sie wahnsinnig müde wurde. Erst jetzt konnte sie sich auch wieder an ihre Kopfschmerzen erinnern, die ihr sehr zu schaffen machten Harry fiel auf, dass sich ihre Haare schon wieder veränderten und diesmal konnte er nicht länger still sein. "Seit wann kannst du das?" fragte er neugierig und sah dabei in ihre schönen grünen Augen. Zögernd blieb sah sie ihn an und fing leise an zu sprechen. "Schon seitdem ich ganz klein bin. Ich kann es nicht steuern, nur was ich weiß ist, dass sich gemeinsam mit meinen Gefühlen meine Haare ändern. Es ist komisch und ich kann es in den meisten Fällen auch spüren, aber manchmal, da fällt es mir schon gar nicht mehr auf." "Es lässt sich nicht steuern?" Myra nickte traurig. Harry betrachtete ihre Haare noch eine Weile. Schließlich brach er das Schweigen wieder und fragte "Wie kommt es, dass du erst jetzt zu uns gekommen bist?" Myra hielt Inne und Harry bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, da er dachte, dass er etwas falsch gemacht habe. Schließlich ergriff Myra wieder das Wort und sprach leise, aber deutlich ihre Antwort. "Nun ja. Eigentlich gehöre ich hier gar nicht her. Ich komme aus Amerika. Ich bin dort aufgewachsen und nicht hier. In England, wo alles so kalt und hart ist." Harry sah sich das Mädchen irritiert an und lauschte. Ihm fiel auf, dass sie sehr schnell sprach. Das hätte er gar nicht erwartet von einem Mädchen wie ihr. "Meine Eltern arbeiten beide für das Zauberministerium. Sie sind sehr gut in ihrem Beruf und sind deshalb auch sehr beliebt. Doch eines Tages hieß es, dass sie für eine Mission in den Regenwald müssten. Sie haben es mir erzählt und ich sagte nichts, da ich schon daran gewöhnt war. Also wartete ich zu Hause auf sie. Zwei Wochen, dann drei und als sie schließlich nach einem halben Jahr nicht wiederkamen und auch sonst nichts von ihnen mehr gehört wurde .... " sie stockte und der Gryffindor bemerkte ungewollt, dass sie scheinbar mit den Tränen zu kämpfen hatte. Doch sie sprach eisern weiter. "... kamen die Leute vom Stadtrad und fragten mich, was nun aus mir werden solle. Sie haben nicht gesagt, dass meine Eltern tot seien, doch sie glauben nicht daran, dass sie noch leben. Bis heute gibt es keine Spur von ihnen. Schließlich haben sie mich abgeschoben zu meiner Tante. Ich kannte sie vorher nicht. Ich lebe bei ihr, seit ich 7 bin und eigentlich wollte ich nie zu ihr. Doch schließlich war sie es, die mir die ganze Welt der Magie vorgestellt hat und mich auf eines der vielen Zauberinternate in Amerika gehen ließ. Schließlich starb sie. Ich war sehr traurig. ..." wieder stockte sie und blieb stehen, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, die ihr über die Wangen liefen. Harry sah sie traurig an und wusste nicht so recht, wie man ihr helfen konnte. Vorsichtig legte er einen Arm um sie und sie liefen weiter. "... Sie war so lieb gewesen. Schließlich kam ich zu meiner anderen Tante. Ich kannte sie ebenfalls nicht. Sie hatte mich vorerst auf eine staatliche Mädchenschule geschickt und wollte mir die Zauberei austreiben. Doch sie hatte schließlich ihre Meinung geändert und schickt mich nun hierher. Sie ist eigentlich auch nett. Doch sehr streng. Sie hat drei Zimmer, die ich nie betreten darf. Weiß Gott, was hinter diesen Türen ist. Ich jedenfalls werde nie dahinter schauen." Zorn stieg in Myra auf und sie wurde sogleich wieder traurig. "ich vermisse meine Tante und meine Eltern so." nun liefen wieder große runde Tränen über ihr Gesicht und sie verbarg es in ihrem weißen Krankenflügelnachthemd. Harry drückte sie fest an sich. Ein bisschen erinnerte sie diese Frau an die Dursleys und er fühlte, dass es ihr genauso ginge wie ihm. ER tröstete sie und sie war im tiefsten Herzensgrunde froh darüber. Schließlich gelangten sie wieder in die Eingangshalle. Harry lief nun wieder voraus Richtung Krankenflügel. Myra lief still und schweigend hinterher. Schließlich landeten sie genau vor dem Krankensaal. Harry drehte sich um und lächelte sie an. Myra sah ihn noch einmal schüchtern ins Gesicht und grinste zurück. "Gute Nacht und schlaf gut." Sagte Harry netter Weise. Myra blieb stehen. Sie stand mit dem rücken zu ihm doch drehte sie sich um. Sie wusste, dass das verrückt war, was sie da tat oder tun wollte und trotzdem fasste sie all ihren Mut zusammen und lief auf Harry zu. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht mein Retter" sagte sie schelmisch. Harry stand wie eine Kuh wenn's donnert da und schaute Myra verwirrt in die Augen. "Wofür war der denn?" Myra drehte sich nun noch einmal zu Harry und sagte "für Filch und deine Rettungsaktion." Sie lächelte und schloss leise die Schlafsaaltür hinter sich. Harry stand noch mindestens 10 Minuten nur so da und hielt sich die Wange. Er konnte nicht ganz nachvollziehen, warum sie dass getan hatte. Doch war er glücklich und ging dann schnellen Schrittes Richtung Gryffindorturm, wo auch schon Ron und Hermine auf ihn warteten. Beiden wollte er von dem Kuss und von Myra nichts erzählen.
Hach ja *schmacht* Ich weiß, dass ich so einen Fimmel für Liebesromane habe *gg* Nein, ich finde es nur gerecht, wenn der liebe Harry auch mal wen außer Lavender abbekommt. Schließlich bekommt er schon seine Cho nicht und Hermine auch nicht. Außerdem ist das seine Freundin. Aber ich sage damit nicht, dass die beiden (Myra und Harry) damit irgendwie irgendein Verhältnis hätten. Nein, nein! Ich freue mich auf eure Feedbacks. Bye bye
P.S.: Das war ja ein Monsterkapitel. Hätte ich nicht gedacht!!!
