Kapitel 7

Leise knisterte das Kaminfeuer, was langsam abklang, im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Es war angenehm warm und die Bilder, die von berühmten Helden an der Wand hingen, waren entweder verlassen oder es schliefen die Inwohner darin. Die Schatten an den Wänden, die durch das Feuer entstanden waren wurden immer größer und sahen bedrohlich aus, doch das rot, womit der Raum hauptsächlich dekoriert war, nahm ihnen die Boshaftigkeit. Dieser Raum war einer der gemütlichsten im ganzen Schloss. Trotzdem stand Myra mit einem merkwürdigem Gefühl vor dem Kamin und sah etwas peinlich berührt in einen der Ohrensessel nahe dem Kamin. In dem Sessel lagen Ron und Parvati, die sie genauso verdutzt und errötet ansahen, wie sie die beiden. Ron richtete sich auf und sein Blick ruhte auf dem Boden. Er hatte das Gefühl sich noch nie so schrecklich gefühlt zu haben, wie in diesem Moment. Parvati hingegen, die jetzt erst einmal ihre Sachen wieder richten musste, lächelte Myra entgeistert entgegen. Ron fand als erstes seine Sprache wieder und fragte leise "Seit wann bist du schon hier?" Er sah sie verunsichert von unten herab an. "Ähm .... ich wollte euch gar nicht stören, ehrlich! Ihr müsst mir glauben!" Myra redete sehr schnell, da ihr diese Situation doch recht unangenehm war. "Ist schon okay." Sagte Parvati schließlich und ergriff die Hand Rons um ihn zu beruhigen. "Du sagst doch keinem was, oder?" sagte sie ernst. "Nein. Darauf würde ich nie kommen." Gab Myra schnell entgegen. "ich werde jetzt auch am besten gehen und lasse euch hier ... alleine." Und mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand durch das Portraitloch, ohne auf die Blicke Parvatis oder Rons zu achten. Draußen angekommen blieb sie erschöpft stehen. *Meine Güte. Das war ja peinlich. Warum können sie sich dazu nicht in einen anderen Raum zurück ziehen?!* Myra wusste im gleichen Moment, wie sie das gedacht hatte, dass es eigentlich unmöglich war in einen anderen Raum zu gehen, da man hier nirgendwo so richtig seine Ruhe hatte. Schließlich ging Myra schnurstracks durch die dunklen Gänge, immer auf der Hut vor Mrs. Noris, der Katze von Filch. Doch sie kam nicht und so konnte Myra raus an den See gehen, ohne Komplikationen.

Verträumt lag er da. Im Mondlicht schimmernd sah er richtig harmlos aus und man hätte nie vermutet, dass es in diesen Gewässern vielleicht so etwas wie einen Riesenkraker oder Kapaas gäbe. Kein Lüftchen regte sich und kein Vogel zwitscherte. Gelegentlich flogen ein paar Eulen über Myra Kopf hinweg direkt in die Eulerei. Myra war noch nie dort gewesen. Und nun war sie schon fast ein halbes Jahr hier. Sie überlegte, ob sie über die Weihnachtsferien vielleicht nach Hause fahren sollte, da Prof. McGonagall in ihrer letzten Stunde einen Zettel hatte rumgehen lassen, auf dem man sich eintragen sollte, wenn man über die Ferien in Hogwarts bleiben wolle. Myra hatte um "Bedenkzeit" gebeten und McGonagall hatte ihr zugestimmt. Bis morgen sollte sie sich also entscheiden. Ihre Gedanken waren weit weg. In Amerika, wo sie einst ein so friedliches Leben geführt hatte. Und jetzt musste sie bei einer alten Schreckschraube hausen, die ihr jegliche Aktivitäten und Ausflüge verbot. Für Myra war es schon ein Wunder gewesen, dass sie überhaupt zugelassen hat, dass sie hierher nach Hogwarts gehen durfte. Myra hatte die Theorie, dass sie das vielleicht nur getan hat, um sie los zu werden. Das verträumte Mädchen wurde unwirsch aus ihren Gedanken gerissen, als sie die Schritte und das leise, flache Atmen eines zweiten Lebewesen war nahm. Sie hielt die Luft an und wartete auf ein neues Geräusch. Doch es war still. *Vielleicht habe ich mich auch geirrt. .... nein, dass kann nicht sein! Das waren eindeutig Schritte!! Vielleicht war es ... FILCH! Er hat mich entdeckt! Oh nein!* Langsam stand Myra vorsichtig auf um so wenig Lärm wie möglich zu machen. Nun sah sie sich schüchtern um und entdeckte nichts. Keinen Schatten, kein Geräusch, einfach nichts. Hatte sie sich wirklich geirrt? Sie blieb noch eine Weile stehen, bis ..... da, es war schon wieder ein Rascheln zu vernehmen! Nun wollte Myra wissen, wer sich da hinter den Bäumen und Büschen versteckte und ging vorsichtig einen Schritt darauf zu. Nun fragte sie zögerlich "Ist da wer?" Doch sie hätte sich die Antwort bereits denken können. Wieder war einige Zeit nichts zu hören. Schließlich fragte Myra etwas energischer "Komm raus! Ich weiß, dass da irgendwer ist. Stell dich!" sie wusste selbst, dass sie im Falle eines Falles nichts machen hätte können, da sie hier im Nachthemd und mit Hausschuhen und ohne Zauberstab am See von Hogwarts stand und sich höchstwahrscheinlich mit einem anderen Zauberer unterhielt, oder viel mehr beobachten lies, der sie im Nu hätte wegpusten können. Doch wieder kam keine Antwort. Myra blieb wie versteinert stehen und lauschte in die Nacht, als zu ihrer Überraschung das Geräusch näher zu kommen schien. Schließlich konnte sie im fahlen Licht der Sterne und des Mondes einen Umhang ausmachen und eine Gestalt, die in diesem direkt auf sie zulief. Sie konnte nicht sagen, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte und erst, als die Person noch ungefähr 10 Meter Abstand zu Myra hatte erkannte sie um wen es sich ihr gegenüber handelte. "Du?" fragte sie ungläubig. "Ja ich." Gab die andere Person kühl zurück. "Was machst du so spät oder besser gesagt so früh schon hier draußen?" Myra war überrascht, dass nicht die einzige war, die nicht schlafen konnte. "Das selbe könnte ich dich fragen" entgegnete man Myra. Diese starrte die andere Peron immer noch prüfend an und beschloss dann erst einmal nichts mehr zu fragen. Also setzte sie sich wieder an den See. Die andere Person tat es ihr gleich und setzte sich zur Rechten von ihr. Es entstand ein Schweigen, in dem jeder der beiden seinen Gedanken nachhing. Dieses wurde von Myra gebrochen. "Ich bin hier, weil ich nicht mehr schlafen konnte. Mir gingen wüste Gedanken durch den Kopf, weißt du?" sie sah der anderen Person ins Gesicht. "Was?" fragte diese wirr. "Du hast mich doch gefragt, warum ich hier draußen bin, Malfoy!" Ja, es war Malfoy und zugegebener Maßen wollte Myra gerade ihn am liebsten wiedersehen. Sie war etwas durcheinander und konnte ihre Gedanken nun wirklich nicht mehr unter Kontrolle bringen. *Er sieht so süß aus, wie das Mondlicht sein zartes Gesicht anstrahlt und wie seine Augen glitzern. Einfach herrlich. Und sein Umhang. Er steht ihm so gut. Wenn er nur wüsste .... was denke ich da schon wieder?? Myra hör auf damit!* mahnte sie sich selber und Malfoy, der sie beobachtete hatte musste plötzlich schmunzeln. "Was ist mit dir los? Warum bist du wach und nicht in deinem Bett, wo ein ... Slytherin eigentlich hingehören sollte?" sagte sie schnell, um von sich abzulenken. Malfoy gab keine Antwort, sondern starrte nur verlegen zum Mond. Schließlich sagte er "Aus den selben Gründen wie du. Ich habe auch über vieles nachgedacht und habe endlich einen Entschluss gefasst" "Wirklich? Welchen? Was ist dein Problem?" platzte es aus Myra heraus und sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, weil sie wiedereinmal zu aufdringlich geworden war. Malfoy lächelte sie erstaunt an. Nichts war mehr von seinem Machogehabe übrig und keine Häme oder Tücke lag in seinem Blick. Man hätte meinen können, dass er keiner Fliege etwas zu leide tun könnte, so wie er sie jetzt ansah. Auf der einen Seite fand Myra das sehr komisch, doch auf der anderen Seite gefiel es ihr. Sie ertappte sich selbst, wie sie ihn ebenfalls anlächelte. "Ich denke, dass ich es tun werde" sagte Malfoy und blickte tief in Myras schöne grüne Augen. Sein Blick verlor sich darin und Myra kam es vor, als wenn sie in die Augen eines liebenswerten kleinen schüchternen Jungens blickte, der sich nur hinter einer großen weißen und harten Fassade versteckte. Myra wusste, dass Malfoy ihre Frage erahnen konnte, deshalb fragte sie erst gar nicht, was er damit meinte. Malfoy lächelte sie noch immer an. Er wusste, dass es eigentlich verboten sein musste und dass er das, was er vorhatte zu tun eigentlich gegen alle Prinzipien und Regeln verstoßen würde, denen er je gefolgt ist. Er wusste, dass es verrückt war und er wusste auch, dass er damit mehr als nur seinen Ruf in Gefahr brachte. Doch er tat es. Malfoy setzte sich auf und streichelte vorsichtig Myras Gesicht. Diese lies das zu und sah immer noch in seine silbergrauen Augen. Malfoys Hand kam Myras Lippen erstaunlich nahe, bis er diese schließlich zärtlich streichelte. Immer noch schauten sich beide tief in die Augen und Myra verlor sich in denen Malfoys. Und so kam Malfoys lächelndes Gesicht Myras immer näher. Sie wusste was nun kommen würde und schloss die Augen. Seine Lippen trafen die ihren und es war ein angenehmes Gefühl. Nicht so, wie sie gedacht hätte. Seine Lippen waren unheimlich zart und weich und vor allem warm. Sie hätte nicht gedacht, dass ein sonst so kalter und hinterhältiger Mensch solch warme Lippen hatte. Sie erwiderte den Kuss. Beide genossen diesen Augenblick und Myra fühlte sich einfach nur glücklich. In ihrer Magengegend machte sich ein angenehmes Gefühl breit, wie ein Schwarm Schmetterlinge, der in Aufruht gebracht wurde. Er empfand genauso. Er spürte die Unsicherheit in dem Kuss Myras und wollte ihr am liebsten sagen, dass sie keine Angst haben bräuchte. Schließlich begannen ihre Zungen zärtlich miteinander zu spielen. Myra hätte nie gedacht, dass sie ihren ersten Kuss von Malfoy, dem Slytherin, den sie eigentlich am meisten verachtete und verabscheute bekommen würde, doch sie war einfach nur überrascht und glücklich. Später trennten sich ihre Lippen wieder voneinander und sie sahen sich noch immer tief in die Augen. Malfoys Augen waren nun ganz anders. Sie waren nicht mehr so kalt, sondern warm und hatten einen gewissen Reiz an sich. Malfoy beobachtete, wie Myra auf den Kuss reagieren würde. Sie sah verunsichert aus. Zärtlich nahm er ihre Hand und streichelte sie. Myra sah erst auf die Hand Malfoys und dann wieder in seine Augen. Vorsichtig öffnete sie den Mund. "Wofür war der denn?" fragte sie erstaunlich kühl, obwohl sie das gar nicht wollte. Malfoy, von dieser Frage leicht irritiert sah sie verdutzt an. "Nun weißt du ..." er stockte. Er wusste nicht, wie er ihr sagen sollte was er eigentlich in diesem Moment für sie empfand und dass er sie seit ihrem kleinen Duell im Kerker nicht mehr vergessen konnte. Dass er wegen ihr die ganze Nacht wach war und dass er sie niemals hätte küssen dürfen, es jedoch trotzdem tat. Er wurde rot und sah verlegen auf das Gras, was rings um die beiden war. Myra spürte, dass sie eben etwas in Malfoy zum zweifeln gebracht hatte und streichelte ihm liebevoll den Unterarm. "Ist schon okay. War eine dumme Frage" sagte sie zögerlich. Sie lehnte sich an ihn. Beide spürten, dass sie endlich jemanden gefunden hatten, der zu ihm passte und dass sie endlich nicht mehr alleine durch die kalte und dunkle Welt gehen mussten, sondern einen Pfosten hatten, auf den sie sich stützen konnten. *Seelenverwandt* das war das Wort, was beiden durch den Kopf ging. *Ist das alles nicht ein wenig überstürzt? Mache ich vielleicht gerade einen großen Fehler?* ging es Myra durch den Kopf. Sie sah zögernd zu Malfoy hoch, der lächelnd ihren Blick erwiderte. Es folgte ein leidenschaftlicher Kuss, der die Zweifel in beiden verschwinden lies. Sie waren glücklich und wollten diesen Moment des Gewinns einfach genießen.

Ich weiß, dieses Kapitel hat es in sich. Es kommen viele Dinge zum Vorschein, die man sich zwar hätte denken können, aber die letzten Endes doch spannend sind. Ich denke, dass dieses Kapitel ein wenig verkitscht ist und ein wenig ... wie soll ich sagen .... plötzlich kommt. Doch finde es schön. Ich oute mich *gg* Bye bye, die Levi