Teil: 3/?
Disclaimer: Harry Potter gehört J.K. Rowling (nur ein paar Charaktere gehören mir, die allerdings erst später auftauchen...) und ich möchte kein Geld mit dieser Story machen.
Genre: Slash, Drama, Romance, später Angst
Rating: PG-13 (später R)
Pairing: Harry x Draco (diesmal nicht wirklich... -.-)

Kommentar:
Da es hier ziemlich viele eigene Meinungen zum Thema Blaise Zabini gibt:
Ich habe im „Neuen Lexikon der Vornamen" einmal nachgeschlagen. Dort steht unter Blaise folgendes:

Blaise, m (!), französische Form von - Blasius
-- Blasius, m (!), lateinisch; vielleicht aus griechisch: ‚basileios' = königlich

Beweis genug?

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So... aber lassen wir das Thema jetzt!

@Matjes – Gott, Nein!! Harry und sterben! Ich glaube, dass würde ich (in der Story -.- ) nicht fertig bringen... Also ich kann dich beruhigen. Er bleibt uns bis zum Schluss erhalten, genauso wie Draco... *die beiden Jungs fest an sich drück* D: Äh! Lass los!! // H: Genau!! Lass *meinen* Draco los!

@ MindmasterSchuldig – Slash kommt noch genug! Keine Sorge *g*! ... aber es muss ja erst einmal eine richtige Beziehung zwischen ihnen entstehen.




Thanx an Lesemandy, Jollinar, Mael, Tinkalili, Matjes, Yamato (Danke für die Unterstützung ^^ ) und MindmasterSchuldig

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Time of Darkness

Teil 3 „Dracos Quietness"





1995, 23. Dezember


Als Harry aufwachte, war er allein und Draco verschwunden.

Das Bett war angenehm warm aber Harry hatte das Gefühl, dass etwas – in diesem Fall jemand – fehlte. Er seufzte leise und rollte sich auf die rechte Seite. Er hob die Hand und zog die grünen Vorhänge des Himmelbettes etwas beiseite.
Helles Sonnenlicht schien ihm ins Gesicht, blendete ihn für einen Augenblick. Harry blinzelte und zog den Kopf zurück in den Schatten des Stoffes.

Was für ein toller Morgen!, dachte Harry schlechtgelaunt und schob grummelnd die Beine aus dem Bett, um aufzustehen.
Es war der dreiundzwanzigste Dezember, zwei Tage vor dem einsamten Weihnachten, das er bis jetzt erlebt hatte. Nun ja. Die Weihnachten bei den Dursleys waren natürlich noch schlimmer. Aber er musste ja nicht an sie denken.

Als Harry sich seine Sachen zum Anziehen zusammen suchte, musste er an Draco denken. Jener hatte den üblichen Hogwarts-Express genommen, der die Schüler am Morgen nach King's Cross gebracht hatte. Der Gedanke daran ließ Harry noch schlechtere Laune bekommen. Weihnachten allein, wie öde. Jeder, aber auch wirklich jeder, den er in Slytherin kannte, war weggefahren. Ein paar Erstklässler und ein Junge aus der fünften Klasse sollten über die Ferien in Hogwarts sein, aber mehr nicht.
„Tolle Aussichten...", grummelte Harry leise und streifte sich ein Paar Socken über die Füße. Vor allem hatte er nichts zu tun. Abgesehen von einem Berg Hausaufgaben in Zaubertränke, Kräuterkunde und Zauberkunst hatte er keinerlei geplante Beschäftigung. Und schon jetzt mit den Hausaufgaben anfangen, wollte er nicht. Immerhin war es der erste Ferientag. Für diese lästige Aufgabe hatte er noch genügend Zeit.

Nachdem Harry sich angezogen hatte, lief er die schmale Wendeltreppe des Turmes hinab in den Kerker.
Der Gemeinschaftsraum der Slytherin war so gut wie leer, nur zwei der Erstklässler saßen in Ohrensesseln vergraben und spielten Zauberschach. Sie wünschten Harry einen Guten Morgen, was jener nur mit einem Nicken hinnahm. Wie konnte man nur so gute Laune haben?

Kopfschüttelnd verließ er den Gemeinschaftsraum und trat auf die Dunklen Gänge. Für ein Frühstück war es bereits zu spät. Wenn er noch eine halbe Stunde warten würde, könnte er Mittag essen. Aber Harry hatte herzlich wenig Hunger.
Vielleicht war ein kleiner Gang durch Hogwarts ganz gut. Vielleicht würde er dann auf andere Gedanken kommen.


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„Was macht ein Slytherin wie du denn hier?"

Als Harry die Stimme hörte, drehte er sich überrascht um. Es war niemand auf dem Gang. Er war vollkommen allein. Kein Schüler, kein Lehrer, kein Geist und... Harry trat ein paar Schritte zurück und blinzelte dann ein großes Gemälde an.
„Hast du mit mir geredet?", fragte er.
„Siehst du einen anderen Slytherin?", entgegnete das Gemälde gereizt, „Also, was machst du hier? Hier kommt nämlich nicht jeder Tag jemand aus eurem Haus entlang."

Harry runzelte die Stirn. Das Gemälde... er wollte nicht darauf kommen, wer darauf abgebildet war. Er war schon ein paar Mal hier gewesen, wenn er sich recht überlegte, aber das musste in der ersten Klasse gewesen sein.
„Tut mir Leid wenn ich frage, aber..." Harry lächelte leicht, „Wer bist du?"

„Wer ich bin?", rief die rundliche Frau im Gemälde überrascht. Sie musterte den schwarzhaarigen Slytherin einige Sekunden prüfend mit ihren hellen blauen Augen, dann antwortete sie: „Ich bin die fette Lady. Du solltest mich wirklich kennen, denn ich –-"
„Denn du passt auf den Eingang zum Gemeinschaftsraum der Gryffindor auf.", fuhr ihr Harry dazwischen und nickte wissend. „Mir lag's auf der Zunge."
„Sah nicht so aus, mein Junge."

Harry betrachtete die Dame kurz ehe ihm einfiel, dass er gar nicht wusste, ob Ron oder Hermione nach Hause gefahren waren.
„Würdest du mir eine Frage beantworten?", fragte er bittend.
„Das kommt darauf an, welche du mir stellst."

„Ich würde gerne wissen, ob Hermione Granger und Ron Weasley über die Ferien weggefahren sind?"

Die fette Dame blinzelte.
„Das fragt ein Slytherin...", murmelte sie und musterte Harry erneuert, diesmal jedoch misstrauisch.
„Ich bin mit ihnen befreundet. Sie kennen mich!", versuchte Harry sie zu beruhigen.

Doch als die fette Dame gerade antworten wollte, wurde ihr Gemälde zur Seite geklappt. Jemand kam aus dem Gemeinschaftsraum und dieser jemand hatte braunes, welliges Haar und ebenso braune, aber funkelnde Augen.

„Harry?", fragte Hermione überrascht und versuchte, den Stapel Bücher, den sie trug, in einen besseren Griff zu bekommen. „Was machst du denn hier?"
„Ich wollte nachschauen, ob du oder Ron da seid."

„Aha... Harry? Hilfst du mir mi--...", fing Hermione an, als einige Bücher ihr von dem Stapel herunter zu fallen drohten. Doch Harry war schnell bei ihr und nahm ihr einen Teil ab.
„Danke.", stieß Hermione erleichtert aus und lächelte den schwarzhaarigen Slytherin dankbar an.

„Du willst mir aber jetzt nicht sagen, dass du Hausaufgaben machen wirst, oder?", fragte Harry vorsichtig, ahnte die Antwort aber schon.
„Oh doch!", rief sie leise, „Je früher ich anfange, desto besser!"
Harry stöhnte, doch das Mädchen ignorierte dies großzügig und fragte: „Willst du mitkommen? Wir können ja ein bisschen reden."
„...Ja klar, aber was ist mit Ron?"

Hermione schien traurig, als sie antwortete. „Er ist nach Hause gefahren, leider... Aber du bist ja auch noch da."
„Wie gütig.", brummte Harry sarkastisch und machte sich zusammen mit dem Mädchen auf den Weg in die Bibliothek.



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1996, 11. Januar


Es war noch sehr früh, als Harry durch ein leises Rascheln aufwachte. Mit halb geöffneten Liedern schielte er durch die schmale Lücke, die die Vorhänge des Bettes freigaben.
Im Raum war es noch dunkel, lediglich eine Kerze musste irgendwo bei Dracos Bett brennen, denn von dort ging ein mildes Licht aus.

Neugierig hob er den Kopf ein Stück an, um eine bessere Position zum Beobachten zu bekommen. Sich bemerkbar machen wollte Harry nicht. Und erst recht nicht, als er sah, dass Draco wach war. Der blonde Junge stand neben seinem Bett, halbnackt, und suchte sich scheinbar seine Klamotten zusammen.

Harry schluckte ungewollt. Dracos Anblick verursachte in ihm ein dumpfes, unangenehmes Kribbeln. Seit den letzten Tagen kannte er dieses Gefühl nur all zu gut. Es waren Unverständnis, Traurigkeit und – wie Harry zugeben musste – auch Sehnsucht.
Als Draco vor vier Tagen zurück nach Hogwarts gekommen war, hatte er sich verändert. Harry hatte nie überlegt, wie es wäre, wenn der blonde Junge nicht sein Freund wäre. Zu absurd schien ihm der Gedanke, zu unreal und erdacht. Und doch hatte er gelernt, dass selbst etwas so unrealistisches Realität werden konnte. Denn Draco redete kein Wort mehr mit ihm.
Warum das so war, wusste Harry nicht. Er hatte auch keine Idee für den Grund und das machte ihn nervös und unsicher. Was ging in Draco vor? Warum blockte er ab? Gerade ihn? Warum sprach er kein einziges Wort mehr mit ihm?

Harry kniff die Augen kurz aufeinander um sich in die Realität zurück zu holen, doch zu sehr hingen seine Gedanken an Draco und den Ereignissen vor vier Tagen...
Harry hatte am Eingang des Gemeinschaftsraumes auf die Slytherin gewartet, die von ihren Elternhäusern zurückkamen. Scharen waren an ihm vorbeigeströmt und dann endlich, ganz zum Schluss, kam Draco, einen Koffer nachziehend, und sehr verändert. Sein Blick hatte sich verdüstert und seine Lippen hatten sich zu einer enttäuschten Miene verzogen, als er Harry gesehen hatte. Sie waren allein auf dem Gang gewesen. Draco stand da, in seinem dicken Mantel, das blonde Haar gepflegt wie immer, nur sein Ausdruck war abweisend und irgendwie kalt gewesen...

/Hallo!/, hatte Harry gestammelt, vollkommen unsicher. /Schön das du wieder da bist...!/

Draco hatte ihm keine Reaktion gegeben, keine Antwort, nicht einmal ein knappes, verstehendes Nicken. Sie starrten sich stumm an, bis Draco schließlich den Kopf geschüttelt hatte, um Harry herum und auf den Eingang des Gemeinschaftsraumes zu gelaufen war.
/Draco. Was hast du...?/

Auf die zögernde Frage hatte Draco angehalten. Kein Blick zu Harry, nichts.
/Ich wünschte, ich wäre niemals nach Hause gefahren./, hatte er plötzlich leise gesagt und Harry war überrascht von seiner Stimme. Sie hatte einen gebrochenen Klang inne gehabt, etwas Leidendes. Und doch war es auch die Stimme gewesen, die er das letzte Mal vor mehr als zwei Wochen gehört hatte, deren Klang er so sehr vermisst hatte.

/Hör zu Harry! Ich möchte nicht mehr mit dir reden. Glaub mir, es ist besser für uns Beide. Also... also lass mich in Zukunft in Ruhe, verstanden?/

Harry wusste nicht, ob er die Worte wirklich so verstanden hatte. Aber es gab auch wieder keine Zweifel dafür, nur dieses große ‚Warum' hing im Raum und Harry sprach es aus. /Warum, Draco?/
/Es gibt kein Warum. Lass mich in Ruhe.../

Dann war er gegangen. Harry hatte einsam auf dem leeren Gang gestanden, bewegungslos auf die schmale, versteckte Tür des Gemeinschaftsraumes starrend. Er konnte nicht sagen, was er fühlte. Vielleicht Unglauben?... Warum sollte Draco so etwas tun. Sie hatten sich doch immer gut verstanden. Oder? Hatte er sich ihre Freundschaft eingebildet? War das alles nur ein dummer Traum gewesen?
Harry wusste nicht wie lang, aber er musste minutenlang da gestanden haben. Erst irgendwann, als Snape aufgetaucht war und ihn in den Gemeinschaftsraum gescheucht hatte, war er aus seiner Trance erwacht.


Heute, vier Tage später, wusste Harry, dass seine Trance noch immer andauerte. Mehrmals hatte er versucht mit Draco zu Reden - beim Frühstück, im Unterricht, wenn sie allein waren, abends, wenn Draco irgendwann im Schlafsaal auftauchte... Doch nichts. Draco blieb stumm, wies ihn immer wieder ab und Harry verstand es einfach nicht. Das ‚Warum' saß noch immer in seinen Gedanken, schien in jeder freien Sekunde in seinem Kopf wieder zu hallen. Aber so sehr er darüber nachdachte, er fand keinen Grund.

Was für Gründe, zum Teufel noch mal, sollte Draco haben, um ihn zu meiden?!


Unbewusst krallte Harry seine Finger in die Bettdecke. Draco streifte sich gerade seine schwarze Robe über und kramte einen Apfel aus dem Nachtschrank hervor.
Sicher, dachte Harry, bis zum Frühstück werden noch Stunden vergehen.

Harry hatte erwartet, dass Draco jetzt gehen würde. Denn das tat er jeden Morgen, bevor er selbst aufstand. Er wich ihm konsequent aus – tauchte dann erst zum Frühstück wieder auf und setzte sich dort möglichst weit weg von Harry.

Doch Draco ging noch nicht. Nicht jetzt.

Er hängte sich seine Tasche um und verschwand für Sekunden aus Harrys Sichtfeld. Der schwarzhaarige Junge legte den Kopf zurück auf das Kissen und machte die Augen zu. Sein Gefühl sagte ihm, dass Draco zu ihm kam.
Und so war es auch... Harry nahm wahr, dass das Licht über seinen Augen sich etwas verstärkte. Draco musste mit der Kerze an seinem Bett stehen!
Doch genauso schnell, wie Draco gekommen war, wollte er auch wieder verschwinden. Doch Harry ließ es nicht dazu kommen.

Als Draco sich umdrehte und gehen wollte, schnappte er nach dem Handgelenk des Jungen, zog ihn zurück zu sich.
„Draco, warte!", sagte Harry flüsternd, „Rede doch bitte mit mir!"

Doch der blonde Junge schien nicht daran zu denken. Er entzog Harry in einer schnellen Bewegung sein Handgelenk, wandte sich mit dem Gesicht zu ihm und funkelte ihn wütend an. Harry wusste nicht, ob es gespielt war, er konnte es nicht sagen.

„Ich habe dir gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen!", zischte er leise, „Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Akzeptiere das endlich!"

„Ich glaube dir das nicht...", flüsterte Harry. Seine Stimme hatte aber nicht die Festigkeit und Überzeugung, die er sich gewünscht hätte...

Dracos Blick wurde kalt.
„Denk doch, was du willst, Harry!", waren seine letzten Worte, dann verließ er den Raum so und schnell und so leise wie möglich.



Harry spürte kleine Stiche in seinem Herzen. Dracos Worte verletzten ihn, sogar sehr. Ob er das überhaupt wusste?... Nein, bestimmt nicht. Sonst würde er sich nicht so verhalten...
Harry setzte sich auf und stützte das Kinn in seine Hände, die Ellenbogen auf die Oberschenkel. Wenn er doch nur in Ruhe mit Draco reden konnte. Wenn niemand weiter bei ihnen war, wenn sie ihre Ruhe hatten, nirgendwo zum Unterricht mussten und vor allem, wo Draco gezwungen war, ihm zuzuhören.

Die Gedanken daran ließen Harry auf eine Idee kommen. Die Karte des Herumtreibers! Er hatte sie schon eine Weile nicht mehr benutzt, aber damit würde er in Erfahrung bringen können, wohin Draco jeden Morgen hinging und wo er sich auch den Abend über aufhielt. Es musste schließlich ein einsames, ruhiges Plätzchen sein...

Er suchte seinen Zauberstab und murmelte leise: „Lumos!", als er ihn in der Hand hielt. Der schmale Lichtstrahl fiel auf sein Bett und erhellte ihm die Sicht. Vorsichtig ließ Harry seinen Kopf über die rechte Bettkante nach unten sinken und zog dann seinen Koffer unter dem Bett hervor.
Mit bebenden Händen wühlte er in den wenigen Sachen, die noch darin waren.
Ein paar Bücher aus den ersten Schuljahren, die er noch ab und zu benötigte, Onkel Vernons alte, schleimige Socken, ein paar Rollen Pergament, ein paar Sachen, die ihm zu klein geworden waren und dann endlich... die Karte.

Harry atmete erleichtert aus und nahm das Pergament an sich. Den Koffer schob er mit einer Handbewegung wieder unter das Bett und zog dann die Vorhände wieder zusammen. Die Karte kannte außer ihm nur Draco, Ron und Hermione und so konnte es auch bleiben...
„Ich schöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.", murmelte Harry und tippte mit dem Zauberstab auf die Karte. Sofort begann sich auf ihr ein feines Netz von Linien und Strichen auszubilden, bis sämtliche Gänge von Hogwarts sichtbar wurden, ebenso, wie die vielen kleinen Tintenpunkte mit Beschriftung, die die Lebewesen darstellten.
Harry verbrachte einen Augenblick damit, Snape zu beobachten, der ziemlich schnell durch den Kerker schlich, doch dann rief er sich zur Besinnung und suchte Draco auf der Karte.

Der blonde Slytherin befand sich gerade im zweiten Stock und lief eine Treppe in den Dritten hinauf. Auch dort folgte er einem langen Gang und stieg über eine recht unbenutzte Wendeltreppe in den fünften Stock hinauf. Seltsam, aber Harry glaubte, dass er diesen Weg auch schon einmal benutzt hatte... Der Gang dort war relativ kurz und endete an einer Wand. Harry wusste, dass dort ein Spiegel stand und dass sich dahinter ein eingestürzter Geheimgang befand. Doch Draco wollte scheinbar nicht dahin. Sein blaugrüner Punkt auf der Karte huschte in ein leeres Turmzimmer, dass irgendwann einmal ein Klassenraum gewesen war. Dort blieb Draco. Harry sah nur noch, dass Draco sich in der Nähe eines Fensters verharrte, dann löschte er die Karte mit einem gehauchten „Unheil angerichtet!" und steckte sie dann wieder in den Koffer unter seinem Bett.

Jetzt, da er wusste, wo sich Draco aufhielt, würde es hoffentlich leichter werden, an ihn heran zu kommen. Am besten er redete gleich heute Abend mit ihm.

Von seinen Gedanken beflügelt, erlaubte Harry etwas zu lächeln.
In diesem Turmzimmer würden Draco ihm nicht ausweichen können. Sie würden reden müssen! Endlich!


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Der Tag zog schleppend und langsamer als sonst hin... Es dauerte Ewigkeiten, bis Harry aufstehen und zum Frühstück gehen konnte und dann musste er sich durch einen lahmen Schultag mit Geschichte der Zauberei, Alte Runen *1 und einer Stunde Zaubertränke quälen. Als auch das endlich geschafft war, stand ihm noch ein langer Nachmittag und Abend bevor.
Harry verbrachte die meiste Zeit in der Bibliothek, machte seine Hausaufgaben für die nächsten Tage und redete ein wenig mit Hermione, als jene irgendwann auftauchte. Sie bemerkte Harrys Nervosität und sprach ihn sogar darauf an, doch Harry antwortete ihr nur, dass alles in Ordnung sei.

Gegen Neun Uhr scheuchte ihn Madame Pince *2 aus der Bibliothek und Harry beschloss, sich auf den Weg zu Draco zu machen. Er hatte den ganzen Nachmittag über nichts gegessen und er hatte auch keinen Hunger gehabt, jetzt erst recht nicht...
Harrys Griff verstärkte sich um seine Tasche. Er hätte sich gerne irgendwie abgelenkt, aber seine Gedanken kreisten einzig und allein um Draco. Harry hatte Angst vor dem anstehenden Gespräch, wie er zugeben musste. Was wäre, wenn Draco ihm einen eindeutigen Grund lieferte, weswegen er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Ein Leben ohne Draco konnte sich Harry nicht vorstellen. Er war immer bei ihm gewesen, sie waren immer Freunde gewesen... Vielleicht sogar etwas mehr als das...

Unbewusst trugen ihn seine Füße in den fünften Stock, in dem das ‚geheime' Turmzimmer lag. Irgendwann, als Harry aufblickte, starrte ihn sein Spiegelbild an. Die grünen Augen waren von leichten Ringen unterlaufen und seine Haut schien etwas blass. Er war an dem Spiegel angelangt, hinter dem sich der unbegehbare Geheimhang verbarg.

Harry seufzte lautlos und trat an die Tür, hinter der Draco jetzt sein musste. Er hatte die Karte des Rumtreibers mit Absicht im Schlafsaal gelassen, außerdem hatte er sich den Weg ja gemerkt...

Harry legte die Hand auf die Klinke der Tür und holte tief Luft. Sein Herz klopfte laut gegen seine Brust und Harry spürte, dass seine Hände und Beine leicht zitterten.
Beruhige dich, flüsterte er sich gedanklich zu und drückte vorsichtig die Klinke nieder.

Die Tür schwang ohne Knarren auf, aber Draco, der einige Meter vor ihm auf den Boden saß, bemerkte ihn trotzdem. Der blonde Junge starrte ihn an und Harry starrte zurück. Zwei Kerzen standen neben Draco und auf dem Boden lag ein großes, aufgeschlagenes Buch... Harrys Blick wanderte zurück zu dem Jungen. Seine graublauen Augen waren unbewegt, das blonde Haar hing ihm in die Stirn...

Harry schluckte und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
Er hoffte sehnlichst, dass seine Stimme bald wieder zu ihm zurückkommen würde.




Ende – Teil 3 „Dracos Quietness"

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Anmerkungen:

*1 – Ich mag Wahrsagen nicht, deshalb hat Harry einfach Alte Runen. (Außerdem könnte das noch für den Verlauf der Geschichte wichtig sein... -.- )
*2 – Hieß die so? Ich weiß es nämlich nicht mehr genau. ^.^°

Ich hoffe, man konnte es lesen. Der Anfang ist total... ähm lassen wir das. Ich mag ihn nicht! -.-
Der Teil ab dem 11. Januar war hoffentlich gut verständlich. Ursprünglich, wollte ich das Antreffen der Slytherin extra schreiben (sogar noch einen Teil von Harrys Ferien) aber ich bin der Hinsicht etwas faul gewesen... Verzeiht mir. (Obwohl ich glaube, dass die meisten unter euch eh mehr zu Draco & Harry lesen wollen...)

Öhm... Das ist ein Cliffhanger, ne? *g* Dazu sag ich nur, wenn ich Reviews bekomme, gibt's ganz schnell ne' Fortsetzung.
Es wird übrigens schön slashig im nächsten Teil werden und es klärt sich einiges auf...

Also los! Schreibst mir Reviews! – Shibou